Südengland 2023 - Tag 16
Ladies and Gentlemen!
Heute verlassen wir unser schnuckeliges Cottages am Brue River und wir machten uns auf den Weg, bis in den New Forest Nationalpark.
Ein letztes Mal schauen wir zum Tor von Glastonbury hoch und auch bei dem Festivalgelände sehen wir noch einmal nach dem Rechten. Inzwischen wurden jede Menge mobiler Toilettenkabinen angeliefert und auch die Zeltstadt nimmt langsam Formen an.
Der New Forest Nationalpark befindet sich im Süden Englands und bildet eine weitläufige, abwechslungsreiche Region. Der Nationalpark besteht aber keineswegs nur aus Wäldern, auch wenn das Forest im Namen das suggeriert.
Der Nationalpark heißt zwar „New“, also „neu“, der Wald wurde allerdings bereits 1079 als Jagdgebiet für König William I. angelegt.
Seitdem sorgen mittelalterliche Gesetze dafür, dass sich Tiere frei und ungehindert bewegen können. Dies gilt bis heute: Tausende Ponys, Rinder und Schweine durchstreifen das Gelände.
Große Bereiche dienen auch als Ackerland oder sind unscheinbare Heidelandschaften, in denen Tiere schon seit Jahrhunderten grasen.
Die Wälder sind zum Schutz vor Nutztieren allesamt eingezäunt (sogenannte Inclosures). So wird verhindert, dass die Tiere den Wald zerstören.
Wir fuhren quer durch den New Forest zu Orten, an denen man gerne länger anhalten würde, Lynhurst, Minstead, Totton, Boldre, Lymington und Beaulieu.
Jeder Ort hätte viel zu sehen und zu tun. Wir nehmen uns vor, dass wir hier noch einmal wieder kommen müssen und dann aber richtig, für ein paar Tage verweilen.
Mitten auf der Straße sind uns mehrere Stuten mit Fohlen begegnet, wir mussten anhalten, denn die Tiere haben Vorrang New Forest ist ein Naturschutzgebiet. Die Tiere dürfen seit Urzeiten frei und ohne Einzäunung rumlaufen und sind recht zutraulich.
Gegen Mittag erreichen wir Lymington. Bei Lymington handelt es sich um eine urige Hafenstadt und einen der malerischsten Orte an der Küste von Hampshire.
Die geschichtsträchtige Stadt verfügt heute über eine der größten Marinas Europas, die 1000 Liegeplätze zählt und in der zahlreiche Luxusjachten liegen.
Lymington hegt seit jeher eine enge Bindung zum Meer: Der Wohlstand der Stadt rührt vom Meer her. Im Mittelalter war sie ein wichtiger Salzproduzent, im 18. Jahrhundert ein Schiffsbauzentrum und heute ist sie bekannt für Segelsport.
Vom Lymington Pier, an der östlichen Seite des Hafen, verkehrt mehrmals täglich eine Fähre, die zur Isle of Wight fährt.
Am frühen Nachmittag kehren wir im Macdonald Elmers Court Hotel ein. Das Hotel befindet sich in einem charmanten Herrenhaus mit Tudorgiebeln aus dem Jahr 1820 und ist von einem 23 Hektar großen, üppigen Privatgrundstück umgeben.
Die riesigen Flügelfenstern aus den frühen 1900er Jahren lenken den Blick auf den Solent.
Die exquisit verzierte Decke und das Gesims des Ballsaals sind beeindruckend, ebenso wie die hübsch geschnitzten Holzvertäfelungen im Musikzimmer und in der Bar.
Dort haben wir “ausnahmsweise” heute einen Afternoon Tea für uns bestellt. Für den Preis von 30 Pfund hätten wir da deutlich mehr erwartet.
Und dass wir in so einem Etablissement den Kellner aktiv auffordern müssen, doch bitte den Tisch einmal abzuwischen … naja. Doch der absolute Knaller war, als er dann mit so einem mini Feudel kam, wischte er ganz ökonomisch genau nur dort ab, wo wir saßen - der Rest des Tisches blieb, wie er war. Dafür gab es dann auch von uns, ganz ökonomisch, 0 Komma 0 Trinkgeld.
Ursprünglich als “The Elms” bekannt, wurde das Haus 1874 von der Familie Whitaker übernommen. James Whitaker war Abgeordneter und JP, und es wird angenommen, dass “The Elms” als örtliches Gerichtsgebäude genutzt wurde, daher die eventuelle Namensänderung in “Elmers Court”.
Als Hugh Whitaker das Anwesen 1893 erbte, baute er einen Großteil des Anwesens um und ergänzte viele seiner herausragenden Merkmale – die Giebel im Tudor-Stil und die hübsch geschnitzten Täfelungen.
Das beeindruckende Herrenhaus war einst sogar eine Spionageschule. In den 1930er Jahren ging das Haus an den Gemeinderat über und wurde in den 1940er Jahren an das War Office verliehen.
Es wurde von den amerikanischen und kanadischen Streitkräften als Elektronik- und Kommunikationszentrum genutzt, um die Landungen am D-Day zu koordinieren.
Für uns liegt das Elmers Court sehr günstig, nur fünf Gehminuten von Lymingtons Pier Station und den Fähren zur Isle of Wight entfernt - und mit dem Auto sind es quasi nur Sekunden.
Wir haben uns auf die 16 Uhr Fähre eingebucht. Das Zeitfenster zum Einchecken auf die Fähre ist zwischen 15 Uhr und 15.30 Uhr.
Das Wetter ist mehr als prächtig und wir sind viel zu warm angezogen. Als wir uns heute morgen startklar machten, rechneten wir mit einem frischen Wind an der Küste. Meine dicke Jacke, die ich vor 2 Wochen noch in Dünkirchen dringend brauchte, wartete heute vergebens auf ihren Einsatz.
Die Isle of Wight, die einfach nur als “die Insel” bezeichnet wird, ist von Lymington aus mit der Fähre in 40 Minuten zu erreichen.
Die Isle of Wight selber ist durch den Solent, einen Meeresarm des Ärmelkanals, vom Festland getrennt. Fähren gibt es von mehreren größeren und kleineren Städten entlang der Küste.
Wer mit dem eigenen Auto auf die Insel will, kommt nicht um die Wightlink Fähren herum. Auf der Fähre selbst sind die beiden unteren Decks für Autos reserviert.
Auf den oberen Decks kann man sich entweder hinter den großen Panoramafenstern verschanzen oder auf festgeschraubten Plastikbänken die Sonne genießen. Insgesamt unterhält Wightlink sechs dieser Schiffe.
Die Breite des Solent zwischen der Isle of Wight und dem Festland ist wirklich überschaubar: Bei einer maximalen Breite von gerade einmal fünf Meilen ist das gegenüberliegende Ufer so gut wie immer sichtbar.
Die Meerenge selbst ist eines der berühmtesten Segelreviere Englands. Die Stadt Cowes auf der Insel gilt als Segelhauptstadt des Königreiches. Hier wird auch der Admiral’s Cup ausgetragen.
Gegen 16.45 Uhr fahren wir in Yarmouth von der Fähre. Mit gerade einmal 885 Einwohnern ist Yarmouth der kleinste Ort Englands, der sich Town nennen darf. Dieses Recht wurde dem Örtchen 1135 verliehen.
Eine wirkliche glückliche Geschichte hat dieser Ort nicht zu bieten: Wegen seiner Lage als “Hüter” der Isle of Wight wurde er immer wieder von den Franzosen überfallen und niedergebrannt.
Auch vom Schiff wirkte der Hafen mehr als überschaubar. Dafür hatte man einen tollen Blick auf die Verteidigungsanlagen der Stadt. Hier steht heute leider nur noch eine einzige Kanone.
Die Isle of Wight gibt sich ansonsten als Erholungsgebiet. Den Einwohnern der Südküste Englands, bis rauf nach London, dient diese Insel als Ferienort und Rückzugsgebiet aus dem stressigen Alltag.
Wer Action sucht, ist hier eher falsch. Dafür gibt es jede Menge Campingplätze und Sommerhäuser.
Für uns geht es in östlicher Richtung, quer über die Insel, und nach etwa 45 haben wir den Ferienort Shanklin erreicht. Oberhalb des Ortes liegt der Parkdean Resorts Lower Hyde Holiday Park, in dem unsere Unterkunft, ein Caravan, liegt.
Hier richten wir uns am Abend für die nächste Woche häuslich ein. Es war ein langer Tag und wir werden heute sicherlich keine Unternehmungen mehr anstreben.
Bis wir unseren ganzen Krempel verstaut (oder auch verstreut) haben und das Abendessen zubereitet ist, dann ist der Abend für uns gelaufen.
Good N8
Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)
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"The Yurok will be the first Tribal nation to co-manage land with the National Park Service under a historic memorandum of understanding signed on Tuesday [March 19, 2024] by the tribe, Redwood national and state parks, and the non-profit Save the Redwoods League, according to news reports.
The Yurok tribe has seen a wave of successes in recent years, successfully campaigning for the removal of a series of dams on the Klamath River, where salmon once ran up to their territory, and with the signing of a new memorandum of understanding, the Yurok are set to reclaim more of what was theirs.
Save the Redwoods League bought a property containing these remarkable trees in 2013, and began working with the tribe to restore it, planting 50,000 native plants in the process. The location was within lands the Yurok once owned but were taken during the Gold Rush period.
Centuries passed, and by the time it was purchased it had been used as a lumber operation for 50 years, and the nearby Prairie Creek where the Yurok once harvested salmon had been buried.
Currently located on the fringe of Redwoods National and State Parks which receive over 1 million visitors every year and is a UNESCO Natural Heritage Site, the property has been renamed ‘O Rew, a Yurok word for the area.
“Today we acknowledge and celebrate the opportunity to return Indigenous guardianship to ‘O Rew and reimagine how millions of visitors from around the world experience the redwoods,” said Sam Hodder, president and CEO of Save the Redwoods League.
Having restored Prarie Creek and filled it with chinook and coho salmon, red-legged frogs, northwestern salamanders, waterfowl, and other species, the tribe has said they will build a traditional village site to showcase their culture, including redwood-plank huts, a sweat house, and a museum to contain many of the tribal artifacts they’ve recovered from museum collections.
Believing the giant trees sacred, they only use fallen trees to build their lodges.
“As the original stewards of this land, we look forward to working together with the Redwood national and state parks to manage it,” said Rosie Clayburn, the tribe’s cultural resources director.
It will add an additional mile of trails to the park system, and connect them with popular redwood groves as well as new interactive exhibits.
“This is a first-of-its-kind arrangement, where Tribal land is co-stewarded with a national park as its gateway to millions of visitors. This action will deepen the relationship between Tribes and the National Park Service,” said Redwoods National Park Superintendent Steve Mietz, adding that it would “heal the land while healing the relationships among all the people who inhabit this magnificent forest.”"
-via Good News Network, March 25, 2024
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