Tumgik
#Kenne auch seine Familie und seine Freunde ob er will oder nicht. Ich weiß alles besser 😌
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Wenn man sich angegriffen fühlt, dann tut mir das wirklich nicht leid. Verreckt. Man auch einfach aufhören freiwillig zu lesen. Freiwilliges lesen = Interesse -> selber Schuld. Meine schizophreneres-Ich und meine Hässlichkeit möchten in Ruhe chillen, dann muss man uns halt keine Beachtung schenken. Einfach ignorieren. Nicht hingucken. Nicht raufklicken. So viel Wahl hatte ich letztes Jahr nicht.
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julianweyrauch · 4 months
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Komfortzonen und der Butterfly effect
Vor einer Weile bin ich in die Klassen der 9. und 10. gegangen und habe mein Austauschjahr ein wenig vorgestellt. Ich habe versucht sie dazu zu überreden eins zu machen. Das lief... ok. Ein paar hatten Interesse, aber die meisten haben es eher abgewiesen.
Ich habe dann darüber nachgedacht warum man nicht ein Auslandsjahr machen will. Neben dem Aspekt "Geld", bin ich auch auf das Thema Komfortzone gestoßen. Ein Auslandsjahr zu machen, ist ein Riesen Schritt aus der Komfortzone.
Was ist meine Komfortzone? Berlin. In Berlin wohne ich, da ist meine Familie und da sind meine Freunde. Ich kenne Berlin und wie es dort läuft. Ein Auslandsjahr zu machen bedeutet, dass man alles was man kennt zurück lässt. Man verlässt die sicheren Ufer und steuert direkt aufs nebelige Meer. Ich sage deshalb nebelig, weil es genau das ist. Man geht irgendwo hin, ohne irgendwen oder irgendwas dort zu kennen. Erst wenn man dort angekommen ist, durch den Nebel ist, kann man anfangen eine weitere Komfortzone auf zu bauen.
Und ich kann verstehen das es gruselig ist die sicheren Ufer zu verlassen. Man muss irgendwo auch ein wenig "verrückt" sein. Ich meine, es liegt definitiv nicht in der Natur des Menschen so etwas zu wagen. Ich denke was eher in der Natur des Menschen liegt, ist die eigene Komfortzone zu erweitern und zu stabilisieren. Und ich meine das machen wir ja quasi täglich. Manchmal mehr, manchmal weniger. Manchen fällt es leichter, anderen eher nicht. Lass mich ein Beispiel nennen. Die meisten finden es doof sich neuen Menschen vor zu stellen. Dann versuchen wir irgendwie ab zu schätzen, ob es sich lohnen würde. Wir versuchen zu sehen was hinter dem Nebel ist. Manchmal sagt uns unser Bauchgefühl dann "Verlasse hier lieber nicht dein sicheres Ufer, weil auf der anderen Seite des Nebels nur Ungewitter wartet" und dann freunden wir uns nicht an. Manchmal tun wir es aber doch, wagen einen kleinen Schritt aus unserer Komfortzone raus. Und ich denke das kann oder ist sogar meistens lebensverändernd. Denkt nur an all das was nie gewesen wäre, wenn ihr euch nicht dieses eine mal, bei dieser einen Person, aus eurer Komfortzone bewegt hättet.
Und um bei dem Beispiel mit "neue Menschen kennenlernen" zu bleiben: Manchmal stellt sich dann doch raus das es ein Fehler war, die sicheren Ufer zu verlassen. Oft aber war es eine grandiose Idee.
Habt ihr jemals von dem Butterfly Effekt gehört? Er beschreibt quasi eine Kettenreaktion, die durch etwas ganz kleines ausgelöst wird. Sehr ähnlich zu der Frage "Was wäre wenn?". Was wäre wenn meine Großeltern sich nie kennengelernt hätten? Dann wäre ganz viel, ganz anders.
Ich will dazu eine kleine Geschichte erzählen, die ich mir eben ausgedacht habe:
Es war ein mal ein Kerl. Nennen wir ihn Heiko. Heiko sitzt immer zuhause, weil das seine Komfortzone ist. Er liest gerne und verlässt kaum das Haus. Warum auch? Heiko hat ja alles in seiner Komfortzone: Sicherheit. Eines Tages fragt ihn sein Freund, ob er nicht gerne auf eine Party gehen möchte. Partys sind so garnicht sein Ding. Ist weit außerhalb seiner Komfortzone. Er mag es nicht wirklich mit anderen Menschen zu interagieren und laute Musik ist auch nicht sein Ding. Dennoch entscheidet er sich dafür die Einladung an zu nehmen. Er denkt "Das Schlimmste was passieren kann ist das ich nach hause gehe". Auf der Party angekommen ist er aufgeschmissen und weiß nicht wirklich was er machen soll. Mit Alkohol hat er sowieso keine Erfahrung. Aus dem Nichts tanzt ihn eine gut aussehende Dame an. Nennen wir sie Merle. Merle ist das komplette Gegenteil von Heiko. Sie geht gerne raus, auf Partys. Sie hasst es zuhause rum zu sitzen und sich zu langweilen. Nachdem Merle ihn angetanzt hat, fangen die beiden an zu reden. Merle findet sein schüchternes Verhalten charmant. Sie einigen sich darauf, sich mal privat zu treffen.
5 Jahre später, die beiden sind mittlerweile verheiratet, haben einen Sohn und erwarten eine Tochter. Der Sohn wird ein berühmter Fußballer und die Tochter eine intelligente Wissenschaftlerin, die kurz vor einer weltverändernden Entdeckung steht.
Und das alles nur weil Heiko damals aus seiner Komfortzone rausgekommen ist und sich auf die Party getraut hat. Was ich damit sagen will ist:
Verlasst auch manchmal eure Komfortzone, bevor es zu spät ist. Ihr wisst nie was es für Folgen hat. Und das ist gruselig, aber kann auch wunderschön sein!
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heartlesssometimes · 11 months
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Ich fühle mich seit gestern wie neugeboren, nur mit dem Unterschied, dass ich alles was passiert ist, in meinem „alten Leben“ noch fühle und das ist auch gut so. Es erinnert mich daran, was einmal war und wieso ich heute der Mensch bin, der ich bin. Es ist so viel passiert in den letzten Jahren, so viele Menschen kennengelernt, so viele Enttäuschungen, so viele Erfahrungen gesammelt, so viel geweint, so viel gelacht, so viel gekifft, so viel Liebeskummer gehabt, so viel Partys gefeiert, so viel gestritten, so viel gelitten, so viel Kippen geraucht, so viel gefreut, so viele Trennungen, egal ob Beziehung, oder Freundschaften.. aber, das alles hat seine Hintergründe und seinen Sinn, da bin ich mir sicher, daran glaube ich einfach. Ich bin sehr dankbar für alles was ich habe und jemals hatte und noch haben werde 🙏🏾 Mich hält oft nur noch meine Familie, weil ich sie nicht alleine lassen will, meine Freunde und die Hoffnung, dass alles besser wird in der Zukunft am Leben. Ich will endlich wieder leben wollen, weil hier und heute gut ist, wie es ist. Nicht nur, weil ich mir eine schöne Zukunft ausmale, oder wegen anderen Menschen. Manche alten „Freunde“ von mir, werde ich, glaube ich, immer vermissen, aber mit vielen musste ich einfach den Kontakt abbrechen, weil sie illoyal waren und ich das in meinem Leben nicht tolerieren will. Ich brauche wahre Freunde und die habe ich zum Glück endlich, ich hatte sie immer zum Glück, aber nicht immer so viele wie ich mal dachte. Mit manchen Leuten habe ich meine ganze Jugend verbracht und heute sind sie nicht mehr Teil meines Lebens, es macht mich traurig, aber es hat mich auch etwas gelehrt und das ist glaube ich so mit das wichtigste im Leben, dass du aus so vielem wie möglich lernst. Ich vermisse auf keinen Fall jeden Menschen, der mal Teil meines Lebens war, aber ich habe von jedem einzelnen etwas lernen können und dafür bin ich sehr dankbar. Ich hatte in der 5. Klasse einen besten Freund, wir haben uns zuletzt in der 7. Klasse oder so privat getroffen, mit unseren Müttern zusammen, weil wir noch so jung waren, aber seitdem habe ich nie wieder etwas von ihm gehört und ich weiß nicht mal warum nicht, ich vermisse ihn, oder die Person, die er mal war auf jeden Fall. Ich weiß ja jetzt gar nicht mehr so richtig, wer er eigentlich wirklich ist. Ich hoffe so sehr, dass es ihm gut geht und er glücklich, oder zumindest zufrieden ist mit seinem Leben. Ich würde ihn so gerne wiedersehen, ich hoffe das werde ich auch eines Tages. Ob in diesem Leben, oder was danach kommt. Ich finde es so krass bedrückend, wie schnell die Zeit vergeht und dass ich manche Momente nie wieder erleben werde. Wie soll man damit auf Dauer umgehen? Ich bin dabei einen Weg zu finden. Aber ich glaube, egal was man tut, oder nicht tut. Am Ende des Tages sitzen wir glaube ich alle mal einfach rum und fragen uns wie alles so weit kommen konnte, wieso manches genauso gekommen ist, wie es eben gekommen ist und ich wünsche jedem einzelnen von uns, dass er die Antwort darauf bekommt im laufe der Zeit <3 Das hat jeder von uns verdient, meiner Meinung nach. Manche Menschen werden einen niemals mögen, das habe ich auch gelernt, egal wie viel Gutes man tut und das ist okay, nur die richtigen Leute, die Teil deines Lebens sind, sollten dich mögen und vor allem, du dich selbst. Das letzte ist das wichtigste. Versuch bitte niemals es jedem recht zu machen. Das wird nicht funktionieren, glaub mir und das ist es auch einfach nicht wert. Du bist wertvoll, genauso wie du bist. Dafür musst du dich nicht verändern. Das Leben ist verrückt, diese Welt ist wunderschön, aber die Menschen auf ihr sind überwiegend sehr toxisch leider, aber bitte bleib stark und mach das beste aus deinem Leben, du bist stark, vergiss das nie, das sage ich jetzt, auch wenn ich dich nicht kenne, einfach weil ich es glaube.
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leon-poet · 2 years
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Ich weiß nicht genau aber manchmal fühle ich mich als würde ich, so viel wissen
Und manchmal wie ein kleiner Junge ,
Der die ersten Schritte lernt.
Meine Erfolge kann ich lediglich an einer Hand abzählen ,
warum denke ich manchmal die Welt gehört mir ?!
Es macht kein Sinn , denn ich mache mir so viel Druck, weil ich mich fühle als hätte ich nichts erreicht, weil ich noch so weit unten bin , auf dem Weg bis zur Spitze des Bergs.
Dann Frage ich mich wieder warum will ich nach da oben , denn da gibt es nicht viel Platz für Familie und Freunde ,
Kann es sein , dass ich genau deshalb da hoch will um ein paar von diesen Leuten abzuschütteln und nur die wichtigsten dort zu sehen
und ist das der Grund
warum ich versuche jeden um mich herum zu motivieren ?
Doch dann merke ich , dass ich es eigentlich bin der diese Worte hören muss.
Bekomme viel Applaus von draußen ,
Zweifel von innen.
Häng am seidenen Faden , wie ein Zirkusartist
Weder links noch rechts kann ich die Antwort finden.
Folge dem Pfad nach vorne.
Ich brauche aber einen anderen Weg , denn ich seh so kann es nicht ewig weitergehen.
Der Stress umhüllt mich mit einer Aura , die ich nicht beschreiben kann.
Weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
In diesem Zustand werde ich zu einer anderen Person ,
Schreie die Menschen an die ich liebe und sage Wörter die ich hasse.
Sie sagen entspann dich ein wenig , doch dafür habe ich keine Zeit.
Merkt ihr wie der Stress zu einer Einstellung geworden ist , er lässt öfter von sich hören als mein bester Freund.
Jetzt Frage ich mich wer ist mein bester Freund ,
den ich am längsten kenne oder am besten.
Kenne ich ihn wirklich so gut , oder verschweigt er mir so viel.
Ich sage viel und mache wenig , kann mir manchmal selbst nicht trauen ,
wie kann ich es dann bei anderen tun.
Vertrauen bleibt bestehen doch irgendwie sehe ich es mit der Zeit vergehen.
Hab irgendwann aufgehört zu sagen wer mein bester Freund ist , lernte viele Menschen kennen.
Auf Partys , begrüßen mich Leute aber fragen nicht wie es mir geht , kann mir einer sagen ob er mich aus Höflichkeit begrüßt oder ihm wirklich an mir liegt.
Menschen versprechen dir die Welt , doch geben dir manchmal nur ein halb kaputtes Puzzleteil.
Lohnt es sich für diese Menschen etwas aufzubauen , um ihnen was zurückzugeben.
Für wen lohnt sich das überhaupt , warum mache ich das alles.
Arbeite an vielen Projekten , die einzigen Freunde die erscheinen sind der Druck und Stress , vielleicht auch mal ein Lächeln und wie es scheint weiß ich manchmal selbst nicht wo die Sonne scheint , bin viel zu sehr mit den Sachen beschäftigt.
Gehe auf Partys und genieße das Leben , spazier an dem selben Abend nach Hause und ich Frage mich wieder warum ich es getan habe , Laufe unglücklich nachhause. Zu viele Gedanken begleiten mich.
Muss über einen Spruch nachdenken ,,wer sich selbst lobt macht sich kaputt". Dabei verstehe ich den tieferen Sinn.
Ich weiß dass ich einiges kann aber warum muss ich das jedem erzählen.
Brauche ich wirklich diese Aufmerksamkeit.
Hab alles was ich brauche , ich weiß nur nicht was mir fehlt .
Die Zeilen hier sind chaotisch aber so ist es eben bei mir oft.
Brauche eigentlich nur eine Antwort auf eine Frage.
Wie komme ich zum Glück , dass länger anhält ?
Oder doch eher
Was mache ich falsch ?
Es sind Antworten die du nicht auf Google findest , sondern eher in mir selbst.
Muss mir die Zeit nehmen und mir Vertrauen
Aber wie schaffe ich das , wenn mir der Stress und Druck die Zeit dafür nimmt und mein Vertrauen sich verringert.
Mach ich mir zu viele Gedanken oder denke ich einfach nur an das falsche.
Der Abend nimmt sein Ende und ich nehme all das mit in den Schlaf und denke wahrscheinlich auch noch am nächsten Tag darüber nach.
- Stand 25 Juli 00:14
Ich hoffe einige Sache bessern sich
---------
Und ich kann sagen einige Sachen haben sich gebessert 😃
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einereiseblog · 2 years
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Ich bin kürzlich auf den Facebook-Status eines Freundes gestoßen, der mich zum Lachen brachte, weil er Gespräche mit meiner eigenen Familie widerspiegelte. Gepostet mit Erlaubnis Der Facebook-Status eines Freundes Der Druck, sich niederzulassen, kommt nicht nur von der Familie, sondern oft auch von Freunden, Kollegen und Bekannten. Manchmal ist das Nörgeln unbeschwert. Bei anderen nervt es. Gelegentlich ist es geradezu beleidigend. Eine der beleidigendsten Fragen, die mich jemals jemand gefragt hat, ist: „Reisen Sie, um die Lücke zu füllen, keine Kinder zu haben?“ Es gab so viele ärgerliche Annahmen in der Frage, dass ich eine Minute brauchte, um sie alle auszupacken: die Vorstellung, dass ich ohne Nachwuchs unvollständig war, dass ich gereist bin, nicht weil ich es interessant fand, sondern um eine gähnende Kluft in meinem Leben zu füllen, dass ich war unehrlich oder irgendwie begriffsstutzig, als ich sagte, dass ich keine Kinder will, dass ich meine eigene Meinung nicht kenne. Es war eine zweischneidige Beleidigung, die ich weder bestätigen (es stimmte nicht) noch dementieren konnte (denn dann würde ich zu sehr protestieren). Seitdem hat fast jeder Freund in meinem Alter Kinder bekommen, aber ich bin kinderlos geblieben – nicht, weil ich ein 007-Leben voller Wunder und Intrigen führe, sondern einfach, weil ich nie Kinder wollte. Es liegt nicht daran, dass ich egoistisch bin, wie ich früher dachte; es liegt nicht daran, dass ich nicht den richtigen Mann gefunden habe; es ist nicht, weil ich Angst habe, dass ich meine Figur verliere; und das liegt nicht daran, dass ich es mir nicht leisten kann. Das liegt daran, dass ich keine Kinder will. Seit ich 18 bin, haben mir Freunde und Familie gesagt, dass ich eines Tages meine Meinung ändern würde, also bin ich der Idee gegenüber aufgeschlossen geblieben, aber das Bedürfnis nach Kindern hat sich nie ergeben. Ich habe mich in den letzten Jahren mehrmals sachlich und pragmatisch gefragt, ob ich ein Kind möchte – und die Antwort war immer nein. Atlas & Boots Mit 20 Nichten und Neffen verbringe ich viel Zeit mit Kindern, wollte aber nie ein eigenes haben Ich habe neugeborene Kinder in meinen Armen gehalten und in ihre wunderschönen kleinen Gesichter geblickt und mich ernsthaft gefragt: "Will ich einen von euch?" Die Antwort ist immer nein. Ich habe über die Einsamkeit des Alters nachgedacht und gefragt, ob es gerechtfertigt ist, Kinder zu haben. Die Antwort ist immer nein. Während ich mich der Krise nähere (ich werde nächstes Jahr 35), habe ich mir die Frage noch einmal gestellt, und die Antwort, die ich finde, ist immer noch nein. Ein kleiner Teil von mir macht sich Sorgen, dass ich eines Tages meine Meinung ändere und es zu spät sein wird. Der andere Teil weiß, dass der einzige Grund, warum ich überhaupt darüber nachdenke, die Rhetorik rund um das Thema ist: Frauen, die keine Kinder haben, sollen nicht nur Reue, sondern auch „Trauer“ empfinden. Diejenigen, die Kinder haben, sagen, es sei das „Größte auf der Welt“. Ich bin mir sicher, dass es so ist und es hängt nicht davon ab, wer Sie sind und welcher Tag heute ist, aber dieses Versprechen der Größe hat mich noch nicht beeinflusst. Als Peter und ich vor einigen Jahren unser erstes Date hatten, erwähnte ich im Gespräch, dass ich keine Kinder wollte, aber dass mir alle sagen, ich würde es mir anders überlegen. Er sagte: „Ich kaufe es nicht, wenn andere darauf bestehen, dass du deine Meinung über so eine große Sache änderst. Ich meine, die Leute wachen nicht eines Tages auf und entscheiden plötzlich, dass sie Faschisten sind.“ Wir lachten und aßen dann Nachtisch und unterhielten uns bis zum Feierabend. Jahre später bin ich kein Faschist geworden und ich will immer noch keine Kinder. Also, nein, ich reise nicht, um eine Lücke in meinem Leben zu füllen. Ich reise, weil es mir Spaß macht. Das ist so ziemlich alles, was dazu gehört. Leitbild: Atlas & Boots .
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itsallaboutyouml · 2 years
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Ich muss schreiben
In meinem Kopf wieder einmal ein Sturm. Ein Gewitter. Chaos. Die Übelkeit, der Schwindel, das Herzrasen- wieder zurück. Mit Gefühlen umgehen konnte mein Körper noch nie. Oder zumindest hat er es früh verlernt, beziehungsweise gelernt sie zu unterdrücken. Inzwischen kenne ich diese Anzeichen und meistens weiß ich inzwischen auch was der Auslöser für diese ekelhaften Zustände sind. Und der Auslöser diesen mal bist du Si. und irgendwie auch J. und mein immer größer werdendes Verlangen. Verlangen nach Freiheit. Oh Gott Si. es tut mir so unendlich leid. Wenn du nur wüsstest was momentan in mir vorgeht, ich bin sicher, du würdest mich abgrundtief hassen. Glaub mir ich tu es selbst. Ich hasse mich ein bisschen für das. Für meine Gefühle. Dass ich nie zufrieden mit dir sein kann. Die Woche ohne dich hat mir meine Energie zurückgebracht. Es ist, als würdest du mir meine Energie förmlich aussaugen.Es ist so gemein von mir das überhaupt zu denken, aber sag mir was soll ich tun? Jeden Tag mehr hab ich gemerkt wie ich wieder zu mir zurückkomme. Gestern als ich auf seiner Schlafcouch lag, mit dem Kopf auf seiner Schulter und er darüber redete, dass er Kinder möchte, habe ich überlegt wie das wäre. Eine Familie mit ihm zu haben. Kinder mit Braunen Augen und braunen, lockigen Haar. Sie wären hübsch meinte er. Unsere Kinder. Wieso denkt er auch darüber nach? Ich gehöre doch zu dir und er hatte mich nie gefragt ob ich mehr will als das, was auch immer wir damals hatten. So böse es klingt, aber ja, ich hätte mich immer für ihn entschieden. Ich würde es noch tun. Er, immer er. Diese Anspielungen die sein bester Freund macht, die Art wie er mich berührt. Er, immer er. Wenn du mich anfasst und küsst. Er, immer er. Ich frage mich ob die Möglichkeit besteht. Die Möglichkeit, mich von dir zu lösen und von ihm aufgefangen zu werden. Nein nicht aufgegangen zu werden. Nach Hause zu kommen. Spürt er es auch? Fühlt er das gleiche, wenn er von unseren hypothetischen Kindern spricht? Will er mit mir nach Hause kommen? Oder ist sie immer noch in seinem Kopf? Ich hasse es, wenn er mit ihr schreibt. Die Tatsache bringt mich um den Verstand. Ich weiß genau wie gefährlich sie sein kann. Gefährlich für uns. Nicht dich und mich. Ihn und mich. Er, immer er. Ich will wissen was er denkt. Ich will wissen was er fühlt. Und dich? Dich will ich nicht verletzen. Aber ich fürchte es läuft immer mehr darauf hinaus. Ich kann nicht mehr lange so tun, als wäre alles perfekt. Als würde ich dich bedingungslos lieben. Ich wünschte, wir wären damals einfach Freunde geblieben. Ich wünschte ich müsste das unvermeidliche nicht tun. Sie haben recht, es wird nicht besser werden. Vielleicht sollte ich es wie mit einem Pflaster handhaben. Mit einem Ruck. Kurz und schmerzhaft. Es wird wehtun. So wehtun. Aber ich glaube ich belüge mich nur selbst, wenn ich hoffe die Gefühle kommen so wie du sie verdient hättest zurück. Deine Familie wird mich hassen. Deine Freunde auch. Aber ich wäre wieder mit mir selbst im Reinen und ist es das nicht allemal wert? Oder werde ich es zutiefst bereuen mein Leben lang? Wieso kann mir dabei niemand helfen?
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matildaundjakob · 2 years
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Día 37: Samos - Barbadelo
19,9 km; 373 Höhenmeter hoch, 370 runter
Nach einer erneut guten Nacht (ich traue mich ja kaum, es auszusprechen) gehen wir in der gleichen Bar von gestern frühstücken. Rudi hat schon angerufen, dass er losgeht, da haben meine 3 Langschläfer noch geschlafen.
Ich bin früh aufgewacht heute, irgendwie liegt mir der Kommentar der Berlinerin schwer im Magen. In der Bar lausche ich einem Spanier, der zwei britischen Pilgern irgendwas über Santiago und das Wochenende aus der Zeitung übersetzt, aber ich komme nicht dahinter, worum es genau geht.
Gegen halb 10 machen wir uns auf den Weg, und die Kinder haben heute richtig Lust auf Laufrad fahren. Es geht erst mal der Straße entlang, und ich unterhalte mich mit einer jungen Französin, die schon in Le Puy losgelaufen ist. Ob sie wisse, was in Santiago los sei, frage ich sie. Ja, sie hat auch schon von einem Fest gehört, und sie hat trotz vieler Versuche bisher kein Zimmer bekommen können. Robert hat gestern Abend noch im Internet geschaut. Ein Doppelzimmer für 400€ ist normal für nächstes Wochenende! Das kann doch nicht euer Ernst sein!
Für den weiteren Weg verlassen wir die Straße, und gehen die zwar längere, dafür aber schönere Variante durch den Wald. Währenddessen telefoniere ich mir nach Santiago die Finger wund, aber es ist nichts zu kriegen. Ich rufe unsere Freundin Marisa aus El Burgo Ranero an, und sie versucht auch ihr Glück. Aber alles was sie erreicht, ist ein „Special Price“ für Freunde, wo ein Hotelier von 200€ auf 160€ runter geht für ein 3-Bett Zimmer. Es sei sein letztes, billiger wird’s nicht.
Nein danke. Dann schlafen wir lieber nicht in Santiago, auch wenn das nach all diesen Wochen des Pilgerns sehr weh tun würde, den Camino nicht richtig beenden zu können. Aber ich hoffe einfach, dass sich irgendwo noch ein anderes Türchen öffnet. Aber diesen Touristen-Wucher machen wir nicht mit!
Unsere Mittagspause machen wir heute im wunderschönen 1-Haus-Dorf Sivil, wo uns die süße Isabel empfängt als wären wir ihre lange verloren geglaubte Familie. Sie umarmt die Kinder, als hätte sie sich seit Jahren auf sie gefreut und schenkt ihnen je ein Armband mit spanischer Flagge, zwei große Jakobsmuscheln und 4 Tagesrationen an Kuchen. Wir verbringen 2 Stunden auf ihrem wunderschönen Hof, wo ein Baby-Esel, ein Hund, 4 Goldfische und mehrere Katzen wohnen. Kinderzelte und -tische sind auch aufgebaut, und wir essen und spielen, bis wir das Weitergehen wirklich nicht mehr herauszögern können.
Der restliche Weg ist wunderschön durch den Wald, aber es geht oft steil bergauf, nur um danach gleich wieder genauso steil abzufallen. Und kaum ist man unten, geht es wieder hoch. Den Kindern gefällt es aber, und gegen 16:30 Uhr sind wir in unserem Zielort. Es gibt keine tienda oder Einkaufsmöglichkeit, daher nehmen wir heute das Pilgermenü (Thunfisch-Pasta, dann zähes Fleisch mit Pommes frites, und zum Nachtisch Joghurt).
Wir lernen den tiefgläubigen Kölner Uli kennen, mit dem wir uns wunderbar über Religion, Kirche und Jesus „streiten“ und noch lange nach dem Essen sitzen bleiben. Auch wenn wir überhaupt nicht übereinstimmen, sind wir im Wesentlichen doch einer Meinung - und ich finde, dass es doch egal ist, welche Bezeichnung er dem Ganzen gibt. Er führt nur alles Gute, das ihm widerfährt, auf Jesus zurück, und wir nicht. Deswegen bin ich aber nicht weniger dankbar für Fügungen oder Begegnungen und weiß sehr wohl alles Gute, was uns widerfährt, zu schätzen. Diese „Begegnungen mit Gott“, wie Uli sie nennt - natürlich kenne ich die auch. Wenn man manchmal vor Glück einfach nur weinen kann und der Moment das ganze Herz ausfüllt. Nur benenne ich sie nicht, und schreibe sie auch keinem zu... Aber jedem das Seine. Der Glaube an Jesus hat ihm sein Leben gerettet, wie er sagt - und ganz ehrlich: es soll doch jeder glauben, was er will. Oder eben nicht. Wenn wir uns alle einfach sein lassen könnten, dann wäre die Welt ein viel besserer Ort… Leben, und leben lassen…
Am Ende sagt er, dass er uns beneidet. Dass wir schon so früh im Leben unserer Prioritäten so sicher sind. Den Kindern auf diese Weise die Welt zeigen, gemeinsam Zeit verbringen, Erinnerungen schaffen. Er habe das erst mit 60 begriffen, und macht jetzt alles, wonach ihm ist.
Alles machen, wonach uns ist - das geht natürlich nicht, wenn man mitten im Berufsleben steckt und zwei Kinder zu ernähren hat.
Aber Robert und ich haben das große Glück, dass wir von ganzem Herzen unser Leben lieben, ob zu Hause im Alltag, mit Terminen und Feierabend, Haushalt und Kinderturnen - mit allem, was dazugehört. Oder hier als Vagabunden auf dem Jakobsweg, jede Nacht woanders, wo der ganze Besitz in zwei Rucksäcke passt. Wir haben uns und die Kinder, und home is where the heart is.
Und diese unendliche Dankbarkeit für das Glück, das wir jeden Tag erfahren dürfen, die kann ja jeder zuschreiben, wem er will… Hauptsache man spürt sie!
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15.01.2020 (2): Ich hab dich eventuell vielleicht ein bisschen verplant
(vorheriger Post)
Rollenspielprojekt von @riddikulus und @shakshuka-grandpasweaters
Hier geht's zum allerersten Play
Hier geht's zur Timeline 2019 und hier zur Timeline 2020
Hier werden unsere Plays ins Englische übersetzt
Hier wird erklärt, was ein Sekretariatsblick ist
Hier bekommt ihr einen kleinen Einblick von Davenzis Wohnung
Mittwoch, 13:45 Uhr - 20:38 Uhr
WhatsApp David/Matteo:
David (13:45 Uhr): *schickt Fahrrad- und Zuhauseemoji* Sorry, konnte während deiner Mittagspause nicht antworten, haben in Kleingruppen am Projekt gearbeitet. Hoffe, dich hat jemand anders nett unterhalten.
David (13:53 Uhr): Mein Vater hat gerade geschrieben, dass er schon vor der Tür steht, werde also gucken, dass ich jetzt schnell nach Hause komme. Bin ein bisschen aufgeregt... Ich hoffe, deine Teamsitzung heute dauert nicht so lange… *schickt Batterie- und Herzchenemoji*
David (13:54 Uhr): Denk an dich und freu mich, dich später zu sehen :-*
Matteo (15:03 Uhr): Hab mit Jon Pause gemacht, war ganz nett, aber nicht so nett wie mit dir ;-) Vermiss dich und viel Spaß mit deinem Dad, wird schon werden! Schreib mal, wie es war, auch wenn ich nicht weiß, wann ich das lesen kann...
David (15:34 Uhr): In der Küche steht ein Stück Kuchen für dich - hat Papa aus Lychen mitgebracht. Kaffee dürfte aber schon kalt sein, wenn du kommst… wobei… abends Kaffee? ;-) Wir fahren jetzt noch zur alten Nationalgalerie… Papa ist echt immer mehr wie früher… also mach dir keine Sorgen. Mir geht’s gut! Aber mir würd’s noch besser gehen, wenn du auch hier wärst. Vermiss dich! Bis später! :-*
Matteo (16:35 Uhr): Sprachnachricht: Hey, hab gerade kurz Pause, gleich geht’s weiter mit Team. Kuchen klingt super! Also, wenn ich vor 8 zu Hause bin, ist es ein Wunder… dann wohl eher kein Kaffee mehr für mich. Vielleicht guckst du auch, ob du mit deinem Vater was essen gehst oder so? Glaub nicht, dass ich nachher noch Bock hab, was zu kochen… Freut mich übrigens echt sehr, dass es so gut läuft mit deinem Papa…*räuspert sich kurz* Wir sehen uns hoffentlich gegen acht…
David (19:08 Uhr): Sprachnachricht: Hey… mein Vater ist gerade gefahren und ich bin gerade nach Hause gekommen. Wir waren tatsächlich noch was essen. Nachdem ich ihm gesagt hab, dass du heute einen langen Tag und wahrscheinlich keine Lust mehr zum Kochen hast, hat er mich zu einer Pizza eingeladen. Im Museum war’s echt noch schön… vielleicht machen wir das jetzt mal häufiger. Also er hat zumindest wieder gesagt, dass er bald wieder nach Berlin kommen will… also… ja, ich merke, dass ich hoffe, dass er das wirklich tut… und dass ich mich irgendwie blöd fühle mit der Hoffnung… aber es war echt nett. Also am Anfang waren wir beide irgendwie noch ziemlich nervös und unsicher und er hat gefragt, wie’s mir damit geht, dass er jetzt so in die Offensive geht und ich konnte ihm nicht wirklich eine Antwort geben. Oder zumindest keine, die irgendwie verständlich war… ich hab ziemlich gestammelt. Und er hat nochmal gemeint, dass ich ruhig sagen kann, wenn mir das alles zu schnell geht und dass er das echt verstehen könnte, wenn ich die letzten Jahre nicht so einfach abhaken kann, weil du halt ziemlich Recht damit gehabt hättest, dass er ein Arschloch war… aber, dass er nach dem letzten Treffen gemerkt hat, wie wichtig ich ihm bin und dass er mich nicht verlieren will und so… also das hört sich ja schon so an, als würde er es ernst meinen, oder? Also ist es doch auch okay, wenn ich mir ein bisschen Hoffnung mache… glaub ich… *man hört ihn seufzen* Naja, irgendwie kann ich ja nur abwarten und gucken, wie’s wird… *kurze Pause* Da du dich noch nicht gemeldet hast, geh ich davon aus, dass ihr immer noch Team habt… oh Mann, echt lang. Soll ich dir vielleicht n paar Brote schmieren? Oder holst du dir unterwegs was? Ich kann auch noch schnell irgendwas kochen… meld dich mal, wenn du das gehört hast… bis hoffentlich gleich...
Matteo (19:57 Uhr): Warte gerade auf die Bahn und hab dabei deine Nachricht gehört. Also, ich find, das klingt alles echt gut. Dein Vater ist ziemlich offen und ehrlich und überlässt dir die Entscheidung. Das find ich schon mal gut. Und ich würd sagen: Vertrau deinem Gefühl. So lang es sich gut anfühlt, genieß es!
David (19:59 Uhr): Ich versuch’s ;-) Danke :-* Und ja… ist er… also offen und ehrlich. So kenn ich ihn von früher… und es ist irgendwie nice zu sehen, dass das nicht verschwunden ist, sondern nur irgendwie ein paar Jahre auf Eis lag…
Matteo (19:59 Uhr): Oh, und du brauchst mir natürlich nichts zu essen machen, ich schmier mir gleich selber ein paar Brote.
Matteo (20:01 Uhr): Oh, und ähm… ich hab dich eventuell vielleicht ein bisschen verplant… ABER du kannst immer nein sagen… aber im März ist doch der Queer Family Day und Kay brauchte wen, der Flyer entwirft…
David (20:04 Uhr): Ich wollte gerade schreiben, dass du mich jederzeit verplanen kannst… aber dann… woah… Flyer? Ich weiß nicht… das ist doch voll die öffentliche Veranstaltung. Will er da nicht lieber irgendwen Professionelles nehmen?
David (20:04 Uhr): Aber Lust hätt ich schon… wäre mal was anderes und bestimmt interessant...
Matteo (20:06 Uhr): Ja, also, ich hab ihm vielleicht ein paar von deinen Sachen gezeigt… und er war voll begeistert! Finn hat mich sogar gefragt, ob du das beruflich machst!!
Matteo (20:07 Uhr): Oh, und Geld gibt’s auch, sagt Kay!
David (20:07 Uhr): Oooo-kay… Hast du mit mir angegeben!? *Lachsmiley*
David (20:08 Uhr): Also Geld will ich nicht… das ist doch irgendwie komisch… wir kennen Kay doch und du arbeitest für ihn - da kann ich doch kein Geld nehmen…
David (20:09 Uhr): Weißt du denn, was genau er sich vorgestellt hat?
Matteo (20:09 Uhr): Klar hab ich mit dir angegeben! :-) Zu Recht! Und hä? Ich nehm auch Geld von Kay! Deine Kunst ist Kunst, Schreibner, da kannste ruhig ein paar Euros für einstreichen!
Matteo (20:11 Uhr): Und äh, nee… er hat gefragt, ob du mal vorbeikommen kannst? Vielleicht morgen? Wenn du nach der Uni kommst, kannste mit Kay quatschen, im Café vorbei UND mich abholen. Super, oder?
David (20:13 Uhr): Ja, ich guck mal wegen des Geldes… fühlt sich trotzdem irgendwie komisch an. Ich hab noch nie Geld für meine Bilder bekommen…
Matteo (20:13 Uhr): Dann wird’s Zeit!
David (20:14 Uhr): UND dich abholen hat mich überzeugt. Hab morgen bis viertel vor vier und wär dann kurz nach vier da… Kann mir ja erstmal anhören, was genau Kay sich vorstellt… vielleicht kann ich das ja auch gar nicht wirklich gut umsetzen… mal sehen…
Matteo (20:15 Uhr): Kannst du bestimmt! Aber du kannst trotzdem nein sagen…
David (20:16 Uhr): Nee, Moment… wenn wir zusammen zurückfahren, nehm ich doch schon morgens die Bahn und nicht das Rad… also dann eher halb fünf…
David (20:18 Uhr): *schickt Foto von belegten Broten*
David (20:18 Uhr): Und wie war die Teamsitzung sonst so?
Matteo (20:18 Uhr): Awwww, du bist der Beste! Ich hab echt Hunger! <3
Matteo (20:20 Uhr): War gut, wie immer, viel Orgakram halt. Finn und ich machen die Öffentlichkeitsarbeit für den Queer Family Day, ansonsten läuft eigentlich alles gut… oh, nee, und ich werd Finn ab jetzt bei der Homepage helfen… mal gucken, hab sowas ja noch nie wirklich gemacht…
David (20:22 Uhr): Oh, wow, cool! Das wird bestimmt interessant! Und du hast doch ne mega schnelle Auffassungsgabe bei sowas… das lernst du sicher schnell… Ich hab doch ein Computergenieass als Freund <3
Matteo (20:23 Uhr): Haha, wenn du das sagst… wir werden sehen… aber Bock hab ich auf jeden Fall… Finn meinte. ist nicht so schwer…
Matteo (20:24 Uhr): Boah, diese Bahnfahrt fühlt sich echt immer ewig lang an… :-(
David (20:25 Uhr): Wir werden es dann wahrscheinlich demnächst online sehen… ab jetzt check ich dann auch regelmäßig eure Homepage. :-)
David (20:26 Uhr): Und zur Bahnfahrt… hmm… also… da gibt’s ne Lösung… aber die gefällt dir ja nicht… *schickt Fahrrademoji und Kusssmiley*
David (20:26 Uhr): Wo bist du denn inzwischen?
Matteo (20:27 Uhr): Sooo viel schneller ist Fahrradfahren auch nicht… bin gleich Wedding… aber vielleicht sollte ich mir mal angewöhnen, mit dem Rad zur Station zu fahren…
David (20:29 Uhr): Wäre ein gutes Anfangstraining… und im Sommer dann die komplette Strecke ;-) Aber dann hast du’s ja gleich geschafft... ich mach’s uns schon mal auf Balu gemütlich. Wir müssen unseren letzten Abend mit Alfonso genießen… Bier? Wasser? Tee? Kakao? Was wünscht der Herr zu trinken?
Matteo (20:29 Uhr): Eigentlich brauch ich zwei Fahrräder! Eins für von uns zur Haltestelle und dann eins für Lambda - Haltestelle ;-) Du musst langsam einsehen, dass ich nicht sportlich bin, Schreibner…
Matteo (20:30 Uhr): Oh, Kakao bitte! Bis gleich, muss aussteigen :-*
David (20:31 Uhr): Immerhin kannst du Kopfstand! :-D Aber ich lieb dich - egal, ob nun sportlich oder nicht… und ich freu mich auf dich!
David (20:32 Uhr): Oh und ja, lass doch mal gucken, ob wir irgendwo noch günstig ein zweites Fahrrad auftreiben können…
David (20:32 Uhr): Bis gleich…
David (20:33 Uhr): Beeil dich!
David (20:33 Uhr): Renn… :-P
David (20:33 Uhr): Seeehnsucht!
Matteo (20:35 Uhr): Spinner <3
Matteo (20:36 Uhr): Geh die Treppen hoch…
Matteo (20:36 Uhr): Mach dich bereit… :-*
David (20:37 Uhr): Wooohooo!
David (20:37 Uhr): Arme sind ausgebreitet!
David (20:37 Uhr): Bin knutschbereit!
David (20:38 Uhr): Ich hör deinen Schlüssel…<3
Wir freuen uns über Likes, Reblogs, aber am meisten über Kommentare und Feedback! Also immer her damit ;-)
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mrsfoxxyz · 3 years
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Danke.
Diese Generation ist eiskalt. Ich bin an diesem Punkt an dem ich jeden Mann der mich nur anschaut am liebsten ins Gesicht kotzen würde. An diesem Punkt wo ich weiß, dass wenn ich mir noch einmal anhören muss “Du kannst nicht alle Männer über einen Haufen werfen” “Du bist traurig dass du sagst alle Typen sind gleich” “Ich bin anders urteile nicht wenn du mich nicht kennst” “Gib mir eine Chance dir zu zeigen..”, ich straight Mord begehe. Weiß nur noch nicht ob ich mir dann nicht selbst die Kugel gebe oder dem Typen von dem ich mir das Gelaber geben muss. An diesem Punkt an dem ich einfach nur denke ich bin naiv und dumm, nur weil ich jedes Mal aufs neue gedacht habe, dass jeder Mensch eben eine Chance verdient hat. Dass es dieses Mal vielleicht anders wird. Ich habe an das gute in Menschen geglaubt und ich wusste nie dass Ehrlichkeit heutzutage so schwer zu finden ist. Aber Menschen lügen ohne das Gesicht zu verziehen und Menschen sind gewissenlos. Daraus habe ich gelernt, dass man niemandem vertrauen kann. Erwarte niemals, nur weil du alles für eine Person geben würdest, die dir wichtig ist, dass diese das selbe für dich tun würde. Erwarte einfach nichts denn das einzige was du davon hast sind Wochen und Monate, die du da sitzt und dich fragst: Wie konnte er nur? Wie kann ein Mensch so dreist lügen ohne Gewissensbisse zu haben? Wie konnte ein Mensch dich berühren und sich das ganze so echt anfühlen wenn alles nur leere Worte, leere Versprechungen waren? Und dann sitzt man da, will es nicht mal wahrhaben, weil man nicht mal annähernd verstehen kann wie der andere so handeln konnte. Weil man selbst nie zu so etwas in der Lage wäre. Weil man jemand anderen niemals so hätte leiden lassen wollen wie man selbst jetzt leidet. Weil man ein Herz hat. Am besten fragt man sich dann noch, ob es an einem selbst liegt. Und jetzt kommt es zu den Ratschlägen und Worten der “Freunde”, der Familie, der Gesellschaft: “Wie konntest du so leichtgläubig sein?” “Vertraue nur dir selbst” “Dachtest du wirklich, er meint es ernst?” “Wie konntest du immer und immer wieder verzeihen? Wieso lernst du nicht aus deinen Fehlern?” “Du musst eiskalt sein, du bist viel zu nett” “Lenk dich ab” “Wie oft willst du dich noch verarschen lassen?” “Das wird schon wieder” Ich weiß nicht ob ich jemals zu einem eiskalten Menschen werden kann. Viele sagen wenn dir zu viel passiert, du zu oft verarscht wirst lernst du dazu. Aber ich lerne nicht dazu. Ich habe niemals eingesehen ein schlechterer, herzloser Mensch zu werden, nur weil andere Menschen sich wie Arschlöcher verhalten. Viele nennen es Dummheit. Aber ich gebe die Hoffnung immer noch nicht auf irgendwann einen Menschen zu finden, der genau wie ich versucht hat, einer von den Guten zu bleiben bzw. es einfach nicht geschafft hat sich zu ändern. Ich kann die Menschen, die eiskalt geworden sind trotzdem verstehen. Sie sind es leid verletzt zu werden, sie haben die Hoffnung aufgegeben. Aber es ist wie ein ewiger Kreislauf jeder verletzt jeden durch diese lieblose, gefühlskalte Art. Gefühle werden ausgeblendet, denn wer heutzutage Gefühle zeigt hat verloren. Das einzige was ich seit langem versucht habe zu finden war ein Mann, der mich anschaut als wäre ich das schönste auf der Welt. Ein Mann der alle Freiheiten der Welt haben kann, weil ich weiß, andere Frauen interessieren ihn nicht. Ein Mann, der mich fragt wie es mir geht und sich für die wahre Antwort dieser Frage interessiert, jemand der alles von mir wissen möchte. Jemand der mir alles anvertrauen kann was er auf dem Herzen hat. Jemanden der für mich da ist und ich für ihn da bin. Jemanden der meine Liebe und das was ich alles für ihn tun und geben würde wirklich verdient hat. Einen Mann der mich als Menschen respektiert. Aber heutzutage möchte keiner mehr über Gefühle sprechen, heutzutage werden keine Beziehungen außer “Freundschaft Plus Beziehungen” geführt, in denen es darum geht seinen “Spaß” zu haben aber bitte keine tieferen Konversationen zu Stande kommen und erst recht keine Verpflichtungen zu haben und schon gar nicht sich vor jemandem für irgendwelche Taten rechtfertigen zu müssen. Heutzutage wird man von einem Mann immer noch nicht als Mensch respektiert und das ist meiner Meinung nach ein Fakt. Andauernd höre ich Dinge wie heutzutage sind alles Bitches. Das traurige an der Sache ist, Männer machen Frauen zu Bitches. WARUM VERSTEHT DAS KEINER? Man lernt jemanden kennen und erhofft sich JEMANDEN WIRKLICH WIRKLICH KENNEN ZU LERNEN. Man denkt WIR VERSTEHEN UNS GUT MAL SEHEN OB AUS UNS WAS WERDEN KANN oder man denkt WOW ICH GLAUBE ER MEINT ES ERNST MIT MIR ICH MÖCHTE IHM EINE CHANCE GEBEN. Nur teilweise schon beim schreiben in Whatsapp fallen Bemerkungen wie “Lass uns doch Filme schauen - wir werden eh nicht viel davon mitbekommen” “Lass uns doch zu dir gehen” “Netflix and chill” Beim ersten oder zweiten Treffen fassen sie dich schon an, haben Erwartungen dass sie “wenigstens einen Blowjob” bekommen oder Hoffnungen dass sie gleich zum Zug kommen weil wofür sollte man sich sonst treffen. “Jungs und Mädchen sind nicht einfach so befreundet” und eine “Beziehung in diesem Alter hat doch sowieso keinen Sinn”. Als Frau steckst du so wirklich in einer richtig schlimmen Situation. Das ist der Zeitpunkt an dem du entweder mitmachen kannst und dich somit zur Bitch machst (obwohl du das ja sowieso eh schon bist nur wenn du sie selbe Luft wie ein Typ atmest), oder du sagst “Können wir das ganze nicht langsam angehen?” “Ich möchte das noch nicht.” “Ich bin noch nicht bereit” “Wir kennen uns zu wenig” und dann wirst du direkt abgeschoben, dann heißt es bye bye für dich, kein Interesse an so etwas. Ich habe mir schon so viel angehört, dass ich unreif bin, dass man als erwachsener Mensch einen schönen Abend “genießen” muss, dass ich mir zu viele Gedanken darüber mache was andere Leute sagen würden, dass ich doch keine Bitch bin wenn ich das jetzt machen würde. ACH NEIN? BEI EUCH BIN ICH KEINE BITCH WENN IHR MICH FICKT ABER BEI JEDEM ANDEREN DEN ICH RANGELASSEN HÄTTE WÄRE ICH ES. Es geht mir verdammt noch mal nicht darum was andere Leute über mich denken, das ist mir vollkommen egal. Ich möchte dass ich mich wohl fühle bei den Dingen die ich tue und das tue ich sicherlich nicht, wenn ich nicht mal weiß ob derjenige mich überhaupt für meinen Charakter und als Menschen mag! Ich sehe es nicht ein, beim ersten Treffen einen Mann mit mir nach Hause zu nehmen den ich kaum kenne. Wer bist du und womit hast du es verdient schon so viel Privatsphäre von mir kennenzulernen? Ich sehe es nicht ein mich von einem Mann anfassen zu lassen, der sich nicht mal die Mühe machen kann, mich respektvoll zu behandeln und mich eben nicht direkt anfasst, weil es sich einfach nicht gehört. Weil er sich vielleicht denkt, das Mädchen ist es wert sie kennen zu lernen, ich bin nicht nur auf ihren Körper aus. Ist es wirklich so viel zu viel verlangt jemanden erst mal richtig kennenzulernen? Mit jemandem Sachen zu unternehmen, zu lachen aber auch tiefgründige Gespräche zu führen? Immer wieder höre ich “Das gehört doch dazu” und ja das tut es verdammt noch mal auch! Aber du bist nur ein dahergelaufener irgendjemand bei dem es sich noch längst nicht rausgestellt hat ob diese Berührungen, dieser sex überhaupt zu irgendetwas dazugehören kann! Ob du es verdient hast und es wert bist mich so intim und entblößt vor dir zu haben! ES IST NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH. Und wenn Frauen dann noch so “dumm/naiv” sind und es mitmachen in der Hoffnung “vielleicht entwickelt er so Gefühle für mich” oder Angst haben die Person zu verletzen wenn man sie korbt oder die Person nicht verlieren möchten und dann eiskalt abgeschoben werden sobald es um Gefühle geht oder mit leerem Gelaber von vorne bis hinten ausgenutzt und verarscht werden und das ohne Scham! Dann steht die Frau im Endeffekt als dumme naive Schlampe da obwohl sie niemals die Absicht hatte rumzuhuren. Und ich hab das Gefühl das wird niemals jemand verstehen. Niemals jemand respektieren. Und niemals jemand versuchen zu ändern. Zumindest nicht in dieser Generation.
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nashibirne · 3 years
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Rabenschwarz - 2
Tumblr media
So, hier kommt der zweite Teil von "Rabenschwarz". Danke für die bisherhigen likes und comments! <3 xo Ich freue mich auch dieses Mal über feedback, likes und reblogs und tagge mal wieder die gleichen blogs, wie beim letzten Mal und hoffe, dass noch ein paar Leser dazukommen. Bitte um kurze Nachricht, falls ihr nicht mehr getaggt werden wollt oder wenn ich euch in die taglist aufnehmen soll.
@hell1129-blog @artandotherdelights @omgkatinka @emlynblack @iloveyouyen @legendarywizarddetective @penwieldingdreamer @killjoy-assbutt-1112
RABENSCHWARZ
Paar: Geralt von Riva x OFC (Nora)
Inhalt: Geralt und Rittersporn nehmen eine geheimnisvolle Fremde mit auf ihre Reisen. Was ist ihr Geheimnis?
Kapitel 2: Nora und Geralt kommen sich näher...oder auch nicht. (Kapitel 1 gibt's hier: Masterlist )
Warnungen: Keine, nur negative Gedanken, Selbstzweifel, Angst, trotzdem 18+ wegen der noch folgenden Kapitel
Warnung für alle Witcher-Experten. Ich kenne nur die Serie und ein paar der Kurzgeschichten und was ich mir so ergooglet habe. Den Rest hab ich mir zusammenfantasiert, so dass es passt. Es kann also sein, dass ich Dinge schreibe, die von den Büchern abweichen und/oder Quatsch sind, vor allem bzgl Cahir, der noch auftauchen wird. Also...wer es nah an den Büchern haben möchte...besser nicht lesen
Credits: Pics fürs moodboard von Pinterest, die Figuren gehören bis auf Nora alle Andrzej Sapkowski bzw Netflix.
Und jetzt ab dafür....
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Drei Wochen waren sie nun gemeinsam unterwegs. 21 Tage, 12 Orte, 12 fehlende Nachrichten von Eric. Noras Laune war auf dem Tiefpunkt. Sie war noch stiller als gewöhnlich und nicht einmal Rittersporn vermochte sie mit einem fröhlichen Lied oder einem zweideutigen Gedicht aufzuheitern. Geralt hielt sich mit bissigen Kommentaren zurück und verzichtete darauf sie aufzuziehen und zu provozieren und überhaupt war er seit der Sache am Fluss umgänglicher geworden. Vermutlich wusste er es zu würdigen, dass Nora sich nicht hatte einschüchtern lassen.
Am Abend dieses 21. Tages schlugen sie ihr Lager in einer verlassenen Hütte im Wald auf. Immerhin einmal wieder ein Dach über dem Kopf und eine Nacht im Trockenen. Schlaf fand Nora dennoch nicht. Sie wälzte sich von einer Seite zur anderen, immer darauf bedacht die schlafenden Männer nicht zu wecken,ihre Gefährten, die so verschieden waren wie Sonne und Mond, Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit. Rittersporn war ein offenes Buch für sie und inzwischen auch ein Freund. Es war leicht ihn zu mögen und sich in seiner Gesellschaft wohlzufühlen. Er war charmant, freundlich und einfühlsam, auch wenn er manchmal nicht wusste wann Reden Silber und Schweigen Gold war. Geralt wusste dies hingegen sehr gut, er hielt sich aus ihren Unterhaltungen in der Regel heraus und war daher noch immer ein Buch mit sieben Siegeln für Nora. Ohne ihre empathischen Fähigkeiten einsetzen zu können war es für sie sehr schwierig einen Menschen zu lesen und da Geralt seine Gefühle tief in sich vergraben trug, wusste sie eigentlich nie so recht woran sie bei ihm war. Natürlich konnte sie ein trauriges Gesicht von einem fröhlichen unterscheiden, schlechte Laune von guter und auch Wut und Gleichgültigkeit erkannte sie. Aber was Geralt ausmachte, der Kern seines Wesens, seine Absichten, seine Wünsche, seine Meinungen, all dies blieb ein blinder Fleck für Nora. Sie konnte nicht sagen worin die Gefühle, die er nach außen trug, begründet lagen und auch nicht ob sie wahrhaftig oder vorgetäuscht waren. Einzig im Falle einer Berührung, wäre ein kurzer Blick in sein Inneres zu erhaschen. Aber seit dem Handschlag in der Schänke hatte er sie nicht mehr berührt. Er war immer auf Abstand bedacht, sowohl körperlich als auch emotional. Er wollte nichts mit ihr zu tun haben und das bekümmerte Nora mehr als es sollte.
Seine Distanziertheit führte sie darauf zurück, dass er sie nicht leiden konnte. Sie war für ihn eine Quelle für leicht verdientes Geld und ansonsten ein Klotz am Bein und das machte ihr zu schaffen, denn aus unerklärlichen Gründen wollte sie, dass er sie mochte. Sie sehnte sich danach, dass dieser rauhe, ungehobelte Kerl, ohne jegliche Manieren, für den Charme und Galanterie Fremdworte waren, ihr Sympathie entgegen brachte. Dabei konnte sie eigentlich froh darüber sein, dass er sich von ihr fern hielt, denn jedes Gespräch, jegliche Konversation mit ihm endete mit Provokationen und heftigen Wortgefechten, die Noras Blut derart in Wallung brachten, dass sie selbst nicht mehr wusste, was sie fühlte - Zorn oder Erregung, Abscheu oder Anziehung.
Mit einem unterdrückten Seufzen erhob sie sich so leise wie möglich und schlich sich nach draußen. Sie entfernte sich ein Stück von der Hütte und starrte in den Himmel. Die Nacht war sternenklar, der Mond stand hell und voll am Himmel. Plötzlich überkam sie ein überwältigendes Gefühl von Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Wie sollte sie Eric jemals finden? Wie lange würden Rittersporn und Geralt sie noch an ihrer Seite erdulden? Wie konnte sie ihrem Vater jemals wieder unter die Augen treten, sollte sie ihre Suche erfolglos abbrechen und alleine nach Hause zurückkehren müssen. Und wie lange konnte sie ihre wahre Natur noch verbergen. Sie schloss die Augen, lehnte sich an den Stamm einer alten Buche und ließ sich schluchzend daran heruntergleiten. Sie zog ihre Beine eng an den Körper, umschlang ihre Knie mit ihren Armen und dann begann sie zu weinen. Die Tränen flossen, ohne dass sie etwas dagegen hätte tun können. Es gab viele Tränen in ihr, Tränen die sie sich immer zu vergießen geweigert hatte. Nora D'hal Vaard weinte nicht. Die Tochter des Raben weinte nicht. Zumindest bis heute Nacht.
****
Geralt schreckte aus dem Schlaf hoch mit dem unbestimmten Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Er richtete sich vorsichtig auf und blickte sich in der dunklen, heruntergekommenen Hütte um. Alles schien in Ordnung. Er sah Rittersporn an seinem Platz neben der Feuerstelle schlafen. Er schnarchte leise und seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig und ruhig. Er drehte sich zu Noras Schlafplatz um. Verlassen. Vielleicht hatte sie austreten müssen. Geralt legte sich wieder hin und horchte minutenlang in die Dunkelheit hinein. Nichts. Verdammt, wo war Nora? Eigentlich konnte es ihm egal sein und er wusste es sich selbst nicht zu erklären, warum er so besorgt um diese eigensinnige, scharfzüngige Frau war, zumal er so eine Ahnung hatte, dass man sich um sie keine Sorgen machen musste. Ihr Auftritt am Fluss hatte ihn gelehrt sie nicht zu unterschätzen. Aber das Gefühl ließ sich nicht abschütteln, ebenso wie noch einige andere Gefühle, die er für sie hegte. Unruhig erhob er sich und trat vor die Tür. Im hellen Mondlicht sah er sie sofort. Sie saß, zu einem Häufchen Elend zusammengekauert, unter einem Baum und weinte offensichtlich. 
Scheiße. Was sollte er nun tun. Er war nicht sonderlich geschickt im Umgang mit weinenden Frauen und er eignete sich nicht als Schulter zum Ausweinen, das war Rittersporns Part. Aber seltsamerweise sträubte sich alles in ihm dagegen, einfach wieder in der Hütte zu verschwinden, als habe er nichts gesehen.
Er näherte sich ihr zögerlich und als er neben ihr stand, blickte Nora zu ihm auf. Eine seltene Freude, denn sie war bis auf wenige fingerbreit fast so groß wie er und begegnete ihm daher für gewöhnlich wortwörtlich auf Augenhöhe.
Sie schluchzte und begann sich hastig die Tränen von den Wangen zu wischen.
"Geralt…" Ihr Stimme klang belegt und zittrig.
"Darf ich?" Er deutete auf den Platz neben ihr und sie nickte. Er ließ sich nieder und sah sie an.
"Es ist nichts." Sagte sie, ohne dass Geralt eine Frage gestellt hätte. Es war offensichtlich, dass sie um Fassung rang.
"Warum weinst du dann?"
"Ich weine nicht." Sie blickte ihn trotzig mit ihren erstaunlichen, grünen Augen an.
"Aber du hast geweint."
Nora verdrehte die Augen und Geralt erwartete eine schnippische Antwort, aber stattdessen seufzte sie tief.
"Du hattest recht. An dem Abend in der Schänke hattest du vollkommen recht. Ich suche die Nadel im Heuhaufen. Es ist aussichtslos. Und bitte sag jetzt nicht "ich hab's dir ja gesagt"."
Geralt schmunzelte. "Es wäre einfacher, wenn du etwas genauer eingrenzen könntest, wo dein Bruder sich eventuell aufhält."
"Ich weiß, aber ich kann es nicht. Ich habe schlicht und ergreifend nicht den Hauch einer Ahnung." Sie atmete tief ein und lehnte ihren Kopf an die feuchte Rinde des Baumstammes.
"Und wenn er schon wieder Zuhause ist?"
"Dann wüsste ich das."
"Wie das?" Geralt sah sie mit gerunzelter Stirn an.
Nora konnte ihm diese Frage nicht beantworten, ohne dass sie es würde näher erläutern müssen, also ließ sie es und bot ihm nicht mehr als ein Schulterzucken an. Geralt nahm es ohne Kommentar zur Kenntnis und für eine Weile sagte keiner von ihnen ein Wort. Geralt brach schließlich das Schweigen, das nicht unangenehm gewesen war. Man konnte mit Nora gut schweigen, das war ihm schon des öfteren aufgefallen und er wusste es sehr zu schätzen.
"Wie lange willst du weitersuchen?"
"Bis ich Eric gefunden habe. Ich kann unmöglich ohne ihn nach Hause zurückkehren." 
"Was, wenn er…"
"Er ist nicht tot." Nora sprach die Worte ohne Nachdruck. Es war keine Floskel, um sich Mut zuzusprechen. Es war auch keiner von diesen Sätzen, den man sagt, weil man einfach glauben will, dass er stimmt. Sie war sich ihrer Sache sicher, sprach eine Tatsache aus, daran hatte Geralt keinen Zweifel. Er sparte sich jegliche Nachfrage, woher sie es wusste, weil ihm klar war, dass er wieder nicht mehr als ein Schulterzucken zur Antwort bekommen würde. Stattdessen wechselte er das Thema.
"Vermisst du deine Heimat?"
Nora schenkte ihm ein warmes Lächeln, was ihn mehr freute, als er sich eingestehen wollte.
"Ja. Ich vermisse sie sehr. Mehr als ich erwartet hatte."
"Woher genau kommst du? Du sagtest aus dem Norden."
"Aus den Blauen Bergen. Meine Familie lebt schon seit Generationen dort." Nora wich seinem Blick aus. Geralt war überrascht über ihre Antwort. Die blauen Berge waren als Rückzugsort der Elfen bekannt und ansonsten soweit er wusste nicht weiter besiedelt. Er kannte keine einzige Ortschaft innerhalb des Gebirges. 
"Du fehlst deiner Familie sicher auch." Er wandte ihr den Kopf zu und schaute ihr in die Augen. Urplötzlich spürte er ein Kribbeln und Ziehen in seinem Bauch und er hoffte für Rittersporn, dass er sich von seiner Fischsuppe keine Vergiftung geholt hatte.
"Ja...wahrscheinlich." Nora erwiderte seinen Blick und seine Beschwerden wurden schlimmer. Er legte unwillkürlich eine Hand auf seinen Bauch. "Geht es dir nicht gut?" Sie sah ihn fragend an.
"Nein. Alles bestens…" Auch sein Herz schlug nun schneller als gewöhnlich, aber er war entschlossen heute Nacht ein wenig mehr über sie zu erfahren und versuchte die Unruhe in seinem Inneren zu ignorieren. "Wahrscheinlich? Ich weiß, du sagtest, dass du alleine lebst, aber es muss doch jemanden geben, der auf dich wartet? Deine Eltern? Ein Mann?"
Nora blickte zu Boden und begann gedankenverloren mit einem Zweiglein zu spielen, das sie vom Boden aufgeklaubt hatte.
"Nun ja...da wären mein Vater und seine zweite Frau. Meine Mutter ist vor Jahren gestorben. Meine Freunde Marius und Junia mit ihrer kleinen Tochter Caja. Er ist Hufschmied und Junia hilft mir in der Bibliothek." Sie zuckte die Achseln und sah ihn entschuldigend an, als schäme sie sich dafür, dass es nur so wenige Menschen waren, die sie aufzählen konnte. 
"Es gibt keinen Mann in deinem Leben?" Geralt flüsterte fast, ohne zu wissen, warum.
Nora schüttelte den Kopf ohne ihn anzusehen.
"Wie ist das möglich?"
Nun fuhr sie zu ihm herum und schaute ihn herausfordernd an. "Wie meinst du das?"
Geralt wählte seine nächsten Worte mit Bedacht und versuchte sich an einem Kompliment.
"Nun ja...eine Frau so schön wie du. Sind die Männer in deiner Heimat blind?"
Nora wusste, Geralt meinte es gut, aber sie konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen. 
"Es geht in der Liebe um ein wenig mehr als um Schönheit."
"Natürlich. Aber das macht es umso erstaunlicher. Du bist nicht nur schön, du bist klug, freundlich und gütig."
Nora errötete und sah ihn erstaunt an. Seine Worte überraschten und freuten sie gleichermaßen. "Danke. Das ist sehr freundlich…" Sie schaute ihm nun direkt in die Augen und was ihr Blick mit ihm machte war beängstigend. 
"Wahrscheinlich liegt es daran, dass du eine solche besserwisserische Nervensäge bist." Geralt grinste und Nora lachte laut auf. "Ja, vielleicht." Ernster und mit leiser Stimme fuhr sie wenig später fort. "Es gab einmal einen Mann in meinem Leben. Wir wollten heiraten, aber er...er musste fortgehen."
Geralt sah sie fragend an.
"Er ist Soldat." Es sollte eine Erklärung sein, warf für Geralt aber eher weitere Fragen auf. 
"Was ist mit dir? Wer wartet auf dich?"
"Ich habe eine Tochter."
Nora sah ihn überrascht an, denn Männer wie Geralt wurden im Laufe ihrer Mutation in der Regel unfruchtbar. Zumindest hatte sie das gelesen. "Ein Hexer mit Kind. Das ist sehr ungewöhnlich." 
"Sie ist nicht mein leibliches Kind sondern mein Kind der Vorsehung."
"Verstehe. Das Recht der Überraschung. Und wo ist sie?"
"Sie ist in Ellander und wird zur Magierin ausgebildet."
Nora war beeindruckt. "Sie muss gut sein, wenn sie in Ellander aufgenommen wurde."
"Sie ist einzigartig." Geralt war sein Stolz anzuhören, was ihm ein wenig unangenehm war.
"Du vermisst sie sicher. Steht ihr euch nah?"
"Ja. Ich habe mich lange gegen die Vorsehung gesträubt aber inzwischen ist sie der wichtigste Mensch in meinem Leben."
Er schenkte Nora eins seiner seltenen Lächeln.
"Was ist mit deinem Bruder. Steht ihr euch nah?"
Nora schien über seine Frage nachzudenken. Als sie schließlich antwortete lag ihre Stirn in Falten und in ihrem Blick ein Hauch von Traurigkeit.
"Eigentlich nicht. Nicht mehr. Wir sind Zwillinge und in unserer Kindheit waren wir uns so nah, es passte kein Blatt Papier zwischen uns. Aber später wurden wir getrennt. Er ging früh von zuhause weg, ich blieb zurück. Die letzten 15 Jahre war er fast ununterbrochen auf dem Kontinent unterwegs, kam nur selten nach Hause. Wir haben uns entfremdet."
"Das tut mir leid."
"Ja. Mir auch." 
Wieder tauschten sie ein Lächeln aus. Wieder geriet Geralts Magen in Aufruhr.
"Wenn er immer unterwegs ist, wieso suchst du ihn dieses Mal."
"Er hat uns regelmäßig Nachrichten zukommen lassen. Jetzt schon seit vielen Monden nicht mehr." Sie schloss die Augen und seufzte. "Mein Vater wollte noch abwarten bevor er jemanden aussendet um nach Eric zu suchen, aber ich konnte nicht mehr warten. Also bin ich losgezogen, auf eigene Faust sozusagen. Mein Vater hat mir prophezeit, dass ich ihn alleine niemals finden werde, dass ich alleine nicht zurechtkommen werde. Wie es aussieht hatte er recht…" 
Nora schluchzte und ihre Schultern begannen zu beben. "Entschuldige…" Ihre Stimme zitterte.
"Du bist nicht allein." Geralt wandte sich ihr zu und sah ihr tief in die Augen. "Wir helfen dir. Wir finden ihn." Sein Blick wanderte zu ihrem Mund und er beugte sich langsam zu ihr herüber. Auch Nora näherte sich ihm und ihr Blick ruhte auf seinen vollen Lippen. Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange und Geralt wischte sie mit erstaunlicher Zärtlichkeit fort.
Als sein Daumen ihre Haut berührte überlief es Nora heiß und kalt. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihren Körper und für einen kurzen Moment begehrte sie diesen Mann, den sie eigentlich gar nicht leiden konnte, wie keinen anderen je zuvor. Sie blickte ihm in die fast golden glänzenden Augen, griff nach seiner Hand und dann spürte sie sie deutlich. All die widersprüchlichen Gefühle, die er in sich trug, seinen Wunsch nach Nähe und seine Angst davor, sein Begehren und sein Misstrauen, seine Härte und seine Verletzlichkeit. 
Geralt durchfuhr es wie ein Blitz, als Nora ihn berührte und er spürte sie schaute ihm nicht nur in die Augen sondern geradewegs in sein Herz. Er zuckte zurück und entzog ihr grob seine Hand, als habe er sich an ihr verbrannt. "Lass das!" entfuhr es ihm laut und sein Blick loderte.
Nora wandte die Augen nicht ab, aber der alte Trotz war zurück. Sie presste ihre Lippen zusammen und ihre Augen verengten sich. "Schon gut. Ich habe dich nicht gebeten, meine Tränen zu trocknen."
Sie erhob sich mit einem wütenden Schnauben und verschwand ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen in der Hütte.
Geralt hingegen schlug mehrfach heftig mit der Faust auf den Waldboden, ohne recht zu wissen, ob seine Wut Nora oder ihm selbst galt.
****
In den folgenden Tagen ging Nora Geralt weitestgehend aus dem Weg. Auch heute hatten sie beim Frühstück keine drei Worte miteinander gewechselt, was ihr einerseits leid tat, aber andererseits war es ihr schlichtweg ausgesprochen unangenehm, dass er sie so verletzlich gesehen hatte, dass sie vor ihm geweint und so viel von sich preisgegeben hatte.
Normalerweise zeigte sie diese Seite von sich niemandem. In ihrer Familie gab es keine Schwäche, keinen Zweifel, zumindest nicht nach außen. Für ihren Vater war sie schon seit Jahren eine Schande, feige und weich. Wenn er wüsste, dass sie vor einem Fremden geweint und an sich gezweifelt hatte, würde er sich emotional noch weiter von ihr abwenden. Sie war sowieso eine einzige Enttäuschung für ihn. Er warf ihr seit jeher vor, ihr unglaubliches Potential nicht zu nutzen. Es war ihm ein Rätsel, wie es ihr genügen konnte ihr Leben umringt von Büchern zu verbringen, auch wenn er ihre Dienste als Bibliothekarin, Archivarin, Kartographin, Lieder- und Geschichtensammlerin und Gelehrte natürlich gerne in Anspruch nahm und ihr Wissen, ihre Bildung und ihre Gewissenhaftigkeit offiziell nur in den höchsten Tönen lobte.
Inoffiziell hielt er sie für nutzlos. Nicht einmal zu einem Ehemann hatte sie es gebracht, hatte all seine Vorschläge für eine politisch und strategisch kluge Heirat kategorisch abgelehnt. Und der Mann, den sie vor langer Zeit geliebt hatte und heiraten wollte, war ihm nicht gut genug gewesen und er hatte es geschafft ihn aus ihrem Leben verschwinden zu lassen, bevor es zur Hochzeit hatte kommen können. Danach hatte es niemanden mehr gegeben. Kein Mann hatte jemals wieder ihr Interesse geweckt. Bis Geralt von Riva auf der Bildfläche erschienen war.
Das war wahrscheinlich auch der Grund für ihr dummes Verhalten Geralt gegenüber. Sie hatte schlicht und ergreifend keine Erfahrung mit Männern und sie schämte sich unendlich, weil sie seine Signale so missverstanden hatte. Er hatte sie trösten wollen und sie hatte gedacht, ja sogar gehofft, er wolle sie küssen. Sie hatte sein Verhalten so dermaßen falsch interpretiert, allein der Gedanke an sein entsetztes "Lass das!" und sein schockiertes Gesicht trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht. Das passierte, wenn sie versuchte ohne ihre Empathie zwischenmenschliche Interaktion zu deuten. Seine Freundlichkeit, seine Komplimente, seine Berührungen, sie hatte alles falsch verstanden. Sie hatte Höflichkeit mit Zuneigung verwechselt und für einen Moment vergessen -oder vergessen wollen- dass sie ihn für seine Gesellschaft bezahlte. Das würde ihr ganz sicher kein zweites Mal passieren.
Geralt spähte vorsichtig zu Nora herüber. Sie waren gerade von ihrem Nachtlager aufgebrochen und hatten einen Tagesmarsch durch den Wald vor sich. Während er auf Plötze ritt, ging sie mit Rittersporn nebenher und unterhielt sich angeregt mit ihm. Ihre Vertrautheit versetzte ihm einen Stich. Er war ein solcher Idiot gewesen und er wusste er hatte sie mit seinem abweisenden Verhalten verletzt. Es war offensichtlich, dass sie ihm aus dem Weg ging, sie sprach kaum mit ihm, schaffte es nicht mehr ihm in die Augen zu sehen. Hätte er nur nicht so grob reagiert, aber er war so überrascht darüber gewesen, was ihre Berührung in ihm ausgelöst hatte.
Die Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, war so unfassbar stark, dass es ihm Angst machte. Das Gefühl, dass sie ihm direkt in sein Innerstes schaute, ebenso. Alles an ihr verwirrte ihn. Was er für sie empfand hatte er für unmöglich gehalten. Dass das Band, das ihn seit Jahrzehnten mit Yennefer verknüpfte, gelöst werden konnte, war ihm nie in den Sinn gekommen. Er hatte in den vergangenen Wochen viel darüber nachgedacht. Er hatte sich damals vom Dschinn nicht gewünscht Yennefer zu lieben oder von ihr geliebt zu werden. Er hatte sich gewünscht, dass sie blieb - am Leben, in seinem Leben. Und genau das war passiert und es würde sich niemals ändern. Yennefer von Vengerberg war durch die Vorsehung, durch seinen dritten Wunsch, an ihn gebunden, ebenso wie Ciri durch das Recht der Überraschung. Er war immer davon ausgegangen, dass er dazu verdammt war Yennefer auf ewig zu lieben, ohne dass sie dauerhaft miteinander glücklich werden konnten. Nora hatte ihn gelehrt, dass dies nicht der Fall war. Dass er Gefühle für eine andere Frau entwickeln konnte. Starke Gefühle, die sich nach und nach in ihm ausgebreitet hatten, ihn mit Wärme und Begehren füllten, ebenso wie mit Angst und Abwehr. Er hatte nach ihrem Beinahe-Kuss überrascht erkannt, dass er verliebt war. Er hatte sich nicht an der Fischsuppe den Magen verdorben, er hatte Schmetterlinge im Bauch. Wenn er nur an sie dachte, begannen sie zu flattern und zum ersten Mal in seinem langen Leben verstand er die Metapher, die er bislang für romantischen Blödsinn gehalten hatte. Bei Yennefer war es anders gewesen. Liebe und Begehren aus heiterem Himmel, es hatte keine Schmetterlinge gegeben, nur Feuer und Rauch. Bei Nora war es ein ganzer Schwarzm Schmetterlinge außerdem jede Menge Herzklopfen und dann diese Träume -von unschuldig süß bis sündig verdorben- sowie sehr viele Fragezeichen. Er hatte sich in eine Frau verguckt, von der er quasi nichts wusste. Er war sich inzwischen sicher, dass sie nicht menschlich war, aber was sie war konnte er nur vermuten. Jedenfalls nichts, was sein Amulett ihm verraten hätte. Am wahrscheinlichsten war sie eine Gedanken-Fee, die bekannt waren für ihre Schönheit, ihren Liebreiz und ihre mentalen Fähigkeiten. Zwar passte das Feuer, das eindeutig in Nora loderte, nicht zu seiner Theorie, denn Feen galten als äußerst ausgeglichen, aber vielleicht war sie nur ein Halbblut. Er hätte Nora natürlich einfach danach fragen können, das nahm er sich seit Tagen jeden Morgen aufs neue vor, aber er hatte es aus Angst vor der Antwort bisher noch nicht gewagt. Geralt konnte nicht ahnen, dass er die erstaunliche Wahrheit bald auf eine Art und Weise erfahren würde, die ihm im Traum nicht hätte einfallen können.
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Fortsetzung folgt
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restive-thoughts · 3 years
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27.08.2019 / the bare minimum
Ich weiß, dass Schreiben hilft. Das empfehle ich meinen Freunden immer. Die eigenen Gefühle in Worte fassen. Also will ich das auch probieren - meinen eigenen Ratschlag mal wahr nehmen.
Ich kann gut Ratschläge geben. Anderen helfen. Aber ich mache es nur noch selten - weiß es mich mittlerweile aufreibt. Ich habe mir früher gerne angehört, was meine Freunde bedrückt. Jetzt will ich nur noch weg, wenn jemand von seinen Problemen anfängt. Es wird mir alles zu viel. Und ich meine alles. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich einfach alles hinter mir lassen. Ohne Probleme. Ich glaube, ich könnte sogar meinen Namen aufgeben. Es hält mich nichts. Vielleicht fühle ich mich deshalb gerade so, wie ich mich fühle: Weil ich beim Aufräumen realisiert habe, wie egal mir alles ist. Es kommt mir vor wie eine Farce, wenn ich sage, dass ich meine Arbeit liebe - alles kommt mir wie eine Farce vor. Was echt ist, ist, wenn ich beim Aufwachen in meinem Bett liege, und mich nichts interessiert. Ich würde lieber den ganzen Tag in meinem Bett bleiben - nichts essen, nichts trinken, nichts denken - statt aufzustehen und den Tag zu beginnen. Es fällt mir schwer, morgens aufzustehen. Ich schlafe zu wenig, weil ich abends nicht einschlafen will. Ich will, dass der Moment stehen bleibt und ich endlos lange nichts tun muss. Keine Verantwortung. Keine Aufgaben. Nichts. Und gleichzeitig fühle ich mich so nutzlos, wenn ich nichts mache. Weil ich weiß, was ich machen müsste. Ich müsste mein Zimmer aufräumen. Das Bad putzen. Events für die Arbeit organisieren. Aber gleichzeitig ist es mir egal und ich sitze hier und merke, dass es mich nicht stört, wenn ich es nicht mache. Egal was ich mache, egal wie viel ich dabei gebe, ich habe nie das Gefühl, dass es gut genug ist. Ich habe das Gefühl, wenn ich 110 % gebe, ist es doch nur "ganz okay". Meine Aufgabe erfüllt. Aber nicht perfekt. Ich wäre gerne perfekt, aber ich fühle mich nie gut genug. Selbst wenn auf z.B. auf Arbeit alles super läuft, habe ich das Gefühl, mehr machen zu sollen, mehr machen zu müssen. Ich sehe meine Freunde nur noch selten. Und selbst dann, ist es nichts, woran ich mich danach erinnere oder zumindest nicht so, wie man sich an ein Treffen mit seinen Freunden erinnern sollte: Mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gefühl, dass es gut ist. Ich sage, ich liebe meine Freunde, aber eigentlich ist es mir egal. Sie haben ihr Leben und ich bin zunehmend kein Teil davon. Vielleicht läuft es so einfach in Freundeskreisen, die sich lange kennen - wobei ich sie auch nicht so lange kenne. Ich war in der fünften Klasse Teil, dann nicht mehr und dann wieder. Und jetzt zerbricht es. Ich weine bei jeder Kleinigkeit. Vorhin habe ich ein Telfonat angenommen und beinahe angefangen zu weinen. Ich kann es verdecken. Lächeln, normal sein. Glücklich spielen. Und dann kommen Tage wie gestern: Ich sitze nur abwesend rum und spüre, wie leer alles ist. Wie wirklich egal. Jetzt weine ich fast schon wieder, aber es fühlt sich an, als würde nur mein Körper reagieren, nicht mein Geist. In meinen Gedanken ist alles ruhig, nur mein Körper betrügt mich, zittert und lässt Tränen fließen. Mein Hund stirbt. Mit jedem Tag ein bisschen mehr. Und ich frage mich, was für einen Unterschied es machen würde, ihn heute zum Tierarzt zu fahren statt in einem halben Jahr. Ob es einen Unterschied machen würde. Ich glaube nicht. Nicht für mich zumindest. Es fühlt sich zunehmend an, als ob ich mit allem abgeschlossen habe - nur ein kleiner Teil in mir, sagt mir, schreit mich an, dass das nicht okay ist. Weil mir alle sagen, dass es nicht okay ist. Irgendwann will ich mir selbst das Leben nehmen. Den Plan habe ich, seit ich 14 bin. Und es hat sich nichts daran geändert. Nur reift er aus. Ich überlege, wie ich mich umbringen müsste, damit meine Organe noch gespendet werden können. Als ich in London war, habe ich mir ein ; tattowieren lassen. Ein Versprechen an mich selbst, dass meine Geschichte noch nicht vorbei ist. Weil ich glaube, dass es doch meinen Freunden wichtig ist, dass ich weiterlebe. Auch wenn es mir nicht wichtig ist. Ich möchte meine Mutter nicht verletzen. Sie ist wie ich, nur noch nicht so zerbrochen. Vielleicht ist sie auch stärker. Oder der Alkohol macht sie stärker. Ich habe versucht, das Trinken aufzuhören. Aber nicht weil es schlecht für mich ist oder mein Instinkt nach einem schlechten Tag nicht mehr ist, mich wegzutrinken. Meine Sorgen wegzutrinken. Sondern weil ich hoffe, dass ich so abnehme. Oder zumindest nicht weiter zunehme. Ich fühle mich fett. Jetzt gerade ist auch das mir egal, aber manchmal stehe ich vor dem Spiegel und hasse mich. Meinen Körper. Sogar meine Narben, die ich sonst gut finde. Ich verletze mich nicht regelmäßig. Aber manchmal und es gefällt mir. Tut mir gut. Der Schmerz macht mich lebendig, füllt die Leere und verdrängt schlechte Gedanken. Ich mag das Blut. Ich fühle mich stärker, wenn ich mich verletze. Die Wunden heilen schnell und gut und es ist nie etwas passiert. Warum sagen mir alle, dass es schlecht ist? Ich interessiere mich für fast nichts mehr. Manchmal fange ich etwas neues an, habe eine Idee, ein Projekt, etwas, dass mir Spaß macht. Aber immer nur für eine kurze Weile. Dann wird es unwichtig. Langweilig. Egal. Genauso wie Menschen. Beziehungen. Freunde. Ich bilde mir ein, dass ich nur mehr ausgehen muss, mehr Kontakte pflegen muss. Aber gleichzeitig will ich, dass sie mich alle alleine lassen. Sie widern mich an. Sie sind mir zu viel.
Ich mag nicht nach draußen gehen. Vorhin wollte ich meinen Hund aus dem Garten holen und hatte fast Angst, vor die Tür zu gehen. Wollte keine Sonne auf meiner Haut und keine Nachbarn, die mich sehen, hören, begrüßen. Ich will mich in einer Höhle verstecken und mit niemandem reden. Alles hinter mir lassen. Warum auch nicht? Es ist doch nicht wichtig. Wenn ich es bis zum Ende durchdenke, bin ich nicht wichtig. Nichts ist. Alles fühlt sich nach Pflichterfüllung an. Aufstehen. Zähne putzen. Die Hunde füttern. Kaffee trinken. Ich weiß, dass ich die Möglichkeit habe, alles zu machen und alles zu werden. Und ich will nichts machen und nichts werden. Früher habe ich gerne über Dinge nachgedacht, den Sinn des Lebens, die Definition von Liebe, den Grund für viele Dinge. Aber jetzt strengen mich diese Gedanken an. Vor langer Zeit habe ich einen Text über Selbstmord geschrieben. Gesagt, dass sich alles bekannt anfühlt. Nichts neues. Ich kenne die Idee hinter der Sache - ein Sonnenaufgang fasziniert mich nicht mehr. Ich habe einen Sonnenaufgang schon gesehen. Und ich fühle mich wieder so. Tief drinnen glaube ich, will ich weiterleben. Will ich, dass mich Dinge wieder interssieren. Sonst wäre ich schon nicht mehr hier, oder? Manchmal geht es mir ja auch gut. Manchmal liebe ich alles um mich herum - bin euphorisch und habe Energie wie sie nur Kinder haben. Könnte den ganzen Tag herumspringen, Berge versetzen und die Welt umarmen. Und dann habe ich Phasen wie jetzt. Die Erinnerung an meine guten Phasen hält mich am Leben glaube ich. Erinnerungen daran, dass ich mich manchmal ganz fühle. Da fühle. Wie eine Teetasse, die im Schrank steht. Existiert. Jetzt fühle ich mich einfach nur leer. Ein Abdruck im Staub, wo die Tasse sonst steht.
Mein Therapeut hat mich gefragt, wer ich bin. Ich weiß es nicht. Tief drinnen habe ich mich verloren. Ich mag die Dinge, die ich mag nur, weil ich sage, dass ich sie mag. Ich spiele gerne Theater. Und manchmal fühlt sich mein Leben wie eine Rolle an. Als könnte ich morgen etwas ganz anderes spielen und wer ich heute bin ist nur eine Erinnerung an das letzte Stück, das ich gelebt habe. Draußen singt ein Vogel. Statt dass es mich freut, nervt es mich. Das Geräusch stört mich. Alles stört mich. Ich störe mich.
Ich will nicht reden. Ich will oft nicht reden. Werde einfach stumm. Sage nichts mehr. Höre erst auf, wenn ich muss. Nichts was ich sagen könnte ist wichtig. Und über meine Probleme will ich nicht reden, nicht mit meiner Familie, nicht mit meinen Freunden. Stumm sein ist so viel einfacher. In meinem Kopf ist vieles ohne Worte klar. Da. Gefühle, Momente, Erinnerungen, die ich erkenne und nicht benennen kann. Nicht benennen will. Ich weiß, dass Schreiben hilft. Es ist einfacher als reden, obwohl ich auch hier nicht wirklich darüber nachdenke, was ich schreibe, sondern einfach mit meinen Fingern spreche. Fließen lasse, wie Worte fließen würden. Aber meine Stimme würde stören. Das Tippen ist besser. Wortlos und besser als sprechen.
Ich brauche Hilfe. Das ist was ich meinen Freunden sagen würde, wenn sie mir soetwas erzählen würden. Und gleichzeitig... Vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein. Vielleicht interpretiere ich zu viel hinein. Ich könnte einfach meine Rolle leben und mich mit ihr anfreunden, statt darüber nachzudenken, ob sie echt ist. Aber was für ein Leben ist ein unechtes Leben? Was für ein Leben ist überhaupt ein Leben? Fragen, über deren Antworten nachzudenken zu aufwendig ist, um das Denken überhaupt zu beginnen. Meine Antwort ein Schulterzucken. Was interessiert mich das schon. Ich weiß - weiß, weil ich das höre, gesagt bekomme - dass meine Einstellung falsch ist. Dass ich das Leben genießen sollte. Aber eigentlich ist es doch egal. Und vielleicht ist es danach einfach vorbei. Na und. Dann bekomme ich das nicht mit. Vielleicht geht es auch danach immer weiter. Gerade ist das meine Vorstellung von Hölle. Gerade will ich nicht wieder geboren werden. Die Aussicht, dass es irgendwann vorbei ist - absolute Ruhe - klingt so viel erfüllender.
In 8 Minuten. In 8 Minuten werde ich wieder lebendig. Oder zumindest existent. Gehe zurück zu meiner Rolle. Denke über das hier nicht mehr nach. Lasse mich nicht mehr von dem Egal treiben. Ich stelle mir wieder meine Serie an und antworte meiner Arbeit. Pflichterfüllung. Weil es von mir erwartet wird. Weil mein Pflichtgefühl es von mir erwartet. The bare minimum.
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friedrich-denker · 3 years
Text
Auf dem Kornfeld ( Teil 1 )
´´Du Hure. Verdammte Schlampe. Ich bringe dich um´´
Erschreckt durch diese Schreie, rennt Laurent angsterfüllt aus dem Haus seiner Eltern.
Der kleine Junge rennt hinaus auf das Kornfeld in der französischen Provinz bis er die Schreie kaum noch wahr nahm.
Inmitten des Korns setzt er sich auf den Boden und weint bitterlich. Noch die Schreie seines Vaters gegenüber seiner Mutter im Kopf sitzt er da und schaut in das Blau des Sommertages. Diesen Tag sollte er nie vergessen…
´´Herr Giscard, was sagen sie zu ihrem neuesten Roman ? Ihr Werk ist ein Bestseller und die Leser hoffen auf eine Fortsetzung dieses fantastischen Romans.´´
Laurent steht im Blitzlicht der Journalisten auf dem roten Teppich am Rande einer Preisverleihung.
Seine hellblauen Augen blicken wachsam um die Journalisten und er beantwortet geduldig alle Fragen.
´´Monsieur, ihr Roman ´´Auf dem Kornfeld´´ist eine Sensation, um die Geschichte eines kleinen Jungen in der französischen Provinz. Was meinen Sie, ist der Schlüssel des Romans, so viele Menschen mitzureißen ? ´´
Eine Falte regte sich auf der sonst so glatten Haut auf Laurents Stirn. Er antwortete nicht und sein sonst so makellos und wunderschönes Gesicht zierte sich im Angesicht dieser Frage.
Er tat so als überhörte er diese Frage und widmete sich den anderen aufgeregten Reportern.
Laurent Giscard ist inzwischen 21 Jahre und ein erfolgreicher Autor. Er lebt in einem noblem Viertel in der Pariser Innenstadt und jettet um die Welt um seine Werke vorzustellen.
Laurent ist ein wunderschöner Mann. Mit klarblauen Augen, einer hellen und klaren Haut sowie schulterlange blonde Haare. Die Frauen lagen ihm zu Füßen und rissen sich um ihn, doch wie jeder Mensch hatte auch Laurent seine eigene Geheimnisse…
…Jemand klopfte an die Tür des Hotels und Laurent eilt um sie aufzumachen. Er blickt in den Spion und sieht eine markante männliche Gestalt vor ihm. Er öffnet die Tür und ein großes Lächeln entgegnete ihm. Die beiden Männer umarmen sich und schauen sich an. Dem blonden Laurent stand ein dunkelhäutiger Mann gegenüber mit kurzen Haaren und einem nahezu mitreißendem Lächeln.
´´Komm rein Dris. Ich mache uns einen Aperetif.´´Dankend schritt der Mann herein in Laurents Zimmer. Das Zimmer war sehr minimalistisch gestaltet mit wenigen, aber umso schöneren hellen Möbel und einem Ausblick vom Balkon auf den Eiffelturm.
´´Dir scheint es gut zu gehen Laurent´´witzelte Dris und machte es sich auf dem Sofa bequem.
´´Der letzte Roman verkauft sich sehr gut mein Schatz.´´entgegnete Laurent während er mit dem Aperitif sich zu ihm setzte. Es war schon spät des Abends und so genossen sie gemeinsam ihren Drink während sie sich unterhielten. Dris war nicht Laurents bester Freund, sondern sein Freund und Lebensgefährte. Sie lernten sich während einer Ausstellung in Lyon kennen und sofort sprang der Funke zwischen den Beiden bis sie nicht mehr ohne den Partner leben könnten.
´´Warum erzählst du der Welt nicht, was für einen tollen Liebhaber du hast ? ´´
´´Noch ist die Zeit nicht gekommen mon Cheri, gedulde dich noch. Ich warte bis sich der Trubel um mich löst, bis ich von meinem Privatleben erzählen kann.´´
´´ Aber du bist inzwischen eine Person des öffentlichen Lebens. Ganz Frankreich kennt dich und die meisten würden sowieso vermuten dass du schwul bist. Mach doch keinen Hehl daraus.´´
Laurents blaue Augen schauen in Dris braune und er sagte nichts mehr, sonder fasste ihm ins Gesicht und gab ihm einen Kuss. ´´Dris ich liebe dich. Irgendwann erzähle ich dir warum ich um mein Privatleben ein Geheimnis mache.´´
Danach zog er ihn an den Händen und führte ihn in das Schlafzimmer…
Laurent steht an einem frühen Morgen auf der Bühne eines großen Saals, gefüllt mit wissbegierigen Studenten, die in seinem Alter waren.
´´Was ist der Schlüssel um ein guter Schriftsteller zu sein ? ´´fragte er in die Menge hinein.
Dann sprach er weiter: ´´Ein Schriftsteller ist keiner, der des Geldes wegen, der Sensation wegen schreibt, sondern jemand der eine Geschichte zu erzählen hat, diese mit der eigenen Stimme zu beleben, die Fantasie des Lesers herauszufordern und ihn möglichst lange nach der Lektüre zu beschäftigen. Der Leser soll mit einem Thema konfrontiert werden, der Autor darüber schreiben was ihn bewegt und schließlich die Kreativität mit der Fantasie zu vermischen. Das nennt man Schreiben.´´
´´Doch wie unterscheidet man einen guten von einem schlechten Schriftsteller ?´´raunte es von einem Studenten aus der hinteren Reihe.
´´Ganz einfach Ein Schriftsteller schreibt, hält es in einem Medium fest und gibt sie der Öffentlichkeit frei. Ein Autor schreibt nicht des Geldes wegen, sondern der Selbsterfüllung als Autor. In der Regel sind die besten Autoren arm, aber ihre Werke dafür umso mehr in der Zukunft relevant. Ein guter Autor ist der Zeit voraus. Soweit voraus, dass seine Werke erst spät Wert geschätzt werden.´´
Mit diesen Worten schloß Laurent die Sitzung und verabschiedete die Studenten.
Doch eine Studentin löste sich der Menge, die zum Ausgang schritt und kam auf ihn zu.
´´Herr Giscard ich bin ein treuer Fan ihrer Werke und verschlinge ihre Bücher am Stück. Besonders ihr Roman ´´Auf dem Kornfeld´´macht für mich einen unglaublichen Eindruck. Vielleicht haben sie Lust mir mehr dazu zu erzählen bei einem Glas Wein ? ´´fragte die hübsche junge Frau.
Sie trug ein langes Kleid mit Sternenmuster und ein, wie Laurent erst jetzt auffiel, ein tiefes Dekolletee. Mit großen grünen Augen schaut sie ihn erwartungsvoll an und lächelte verführerisch.
Laurent zögerte einen Augenblick, wissend um ihre Intention und überlegte, wie er am besten das Angebot ablehnen würde.
Doch während er noch überlegte, schoß es aus der Studentin heraus: ´´Ich kenne Sie Herr Giscard, ich kenne ihren Vater.´´ Überrascht und schockiert starrt Laurent sie an, noch sprachloser als zuvor.
´´Ich kenne ihre Geschichte. Ich stamme aus der Gegend, wo sie aufwuchsen. Dort kennt jeder die Geschichte ihrer Familie, ihre Flucht nach Paris, die Gewalt die sie erdulden mussten.´´
´´Ich weiß nicht wovon sie sprechen. Leider muss ich jetzt los.´´Laurent traten Schweißperlen aus der Stirn und ihm wurde es sehr unbehagen. Er wollte nichts mehr darüber hören, bugsierte das Fräulein zur Seite und schritt schnellen Schrittes zum Ausgang. ´´Laurent, ich kenne ihr Leben. Sie können nicht davor fliehen, ich weiß es.´´
Laurent schritt heraus und ertrug kein Wort dieser Frau mehr. Noch weniger ertrug er die aufkeimenden Erinnerungen und schrie innerlich, diese möglichst wieder zu vergessen..
´´Der Junge ist schwul. Merkst du es nicht?
´´Mein Sohn ist nicht schwul. Er ist keine verdammte Tusse !´´
´´Francois, siehst du es denn nicht ? Er ist halt anders.´´
´´Das ist deine Schuld Claire, deinetwegen ist er so ein Weichei! Du hast ihn dazu gemacht. Was er braucht ist die harte Hand seines Vaters. Ihm prügel ich schon Disziplin ein. Darauf kannst du dich gefasst machen !! ´´
Mit einem Gürtel in der Hand schritt der Vater zu seinem verängstigten Sohn. Er hat ihn dabei erwischt, wie er sich Bilder von halbnackten Männern in einem Katalog ansah. Der Junge flehte, er solle ihm nicht weh tun, bis die Mutter sich schützend vor ihm stellte und dem Vater den Weg versperrte.
´´Du Hure. Verdammte Schlampe. Dich bringe ich um !!! ´´
Der kleine Junge rennt aus dem Haus hinaus in das Kornfeld, verfolgt von diesen Schreien.
´´Laurent ! Was ist mit dir ?´´
Schweißgebadet öffnet Laurent die Augen. Er atmet schwer und zitterte am ganzen Leib.
Dris liegt neben ihn und hält ihn fest an den Händen.
´´Es ist schon gut, mon Cheri, ich habe nur schlecht geträumt.´´
Besorgt schaut Dris ihn an. ´´Du hast dich verändert in den letzten Tagen. Irgendwie wirkst du Abwesend. Ist wirklich alles in Ordnung ?´´
Laurent antwortete nicht. Er dreht sich zur Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Er wollte nicht darüber nachdenken und erst recht nicht darüber sprechen…
´´Herzlich Willkommen zur heutigen Ausgabe der Talkshow ´´Frankreich diskutiert´´.
Unser heutiger Gast ist Monsieur Laurent Giscard.´´
In einem schicken Designeranzug und roter Fliege saß Laurent auf dem Podium eines TV-Studios.
Alle Augen und Kameras waren auf ihn gerichtet. Er wusste nicht recht ob er diesen Trubel um ihn genießen oder verachten soll. Also entschied er sich den Fragen sachlich und pragmatisch zu stellen. Dann würde auch nichts schiefgehen.
´´Herr Giscard, ihr Roman ´´Auf dem Kornfeld´´ ist ein Weltbestseller und das Buch in aller Munde.
Die interessante Geschichte über einen Jungen in der Provinz und sein Fliehen vor dieser Tristesse scheint viele Menschen zu bewegen. Wie erklären sie sich das ? ´´
Laurent antwortet fast wie ein Roboter auf immer dieselben Fragen in den immer verschiedenen wie
gleichen Formaten. Egal ob ein Podcast oder zur Hauptsendezeit im Fernsehen. Das Gerede war immer das Selbe und diente bloß der Vermarktung.
Eine Stunde musste Laurent dieses Geschwafel erdulden und er war froh, wie der Moderator die Sendung beendete ohne zu vergessen nochmal alle Menschen dazu bewegen diesen Roman zu lesen und natürlich zu kaufen.
Laurent tat etwas, was ihm eigentlich fremd schien. Er ging nach der Show in eine kleine unscheinbare Kneipe, wo er hoffte, dass niemand ihn erkennen würde. Als er in den Pub eintritt bestätigte sich sein Ersuchen. Es waren wenig Gäste da und diese waren mehr ihren Gedanken vertieft, als sich um einen Autor zu kümmern.
´´Ein Bier bitte.´´Laurent setzte sich an den Tresen und wie die Anderen war auch er in seinen Gedanken vertieft. Ab und an schlurfte er an diesem recht guten Bier und bestellte gleich zwei weitere. Laurent Giscard. Ein attraktiver blutjunger und doch reifer sowie extrem erfolgreicher Bestsellerautor sitzt in einer Kneipe mit anderen verlorenen Seelen und ist unzufrieden.
Dabei hatte er doch alles. Erfolg, Geld, Ansehen und einen Partner den er liebte. Was ihm jedoch fehlte war etwas viel mehr. Seine Mutter…
Leicht beschwipst setzt sich Laurent in seinem Hotelzimmer an seinen Computer und schrieb. Er schrieb einfach drauf los ohne groß nachzudenken oder zu grübeln. Seine Finger haschten automatisch gekonnt um die Tastatur und er erlöste darin seine Seele.
Alsbald er endete schloß er die Augen, dachte an Nichts und öffnete sie wieder. Als er den entstandenen Text konzentriert las, schrak er auf. Besonders häufig waren die Wörter Mama, Tod, Mord, Teufel zu lesen. Und da passierte es. Laurent brach in heftige Tränengüsse aus und konnte sie kaum noch zurückhalten. Er weinte bitterlich wie ein Kind und sogar noch schlimmer. Dann kamen sie, die Erinnerungen. Er sieht vor seinem geistigen Auge Blut, viel Blut, ein lebloser Körper und eine große Gestalt darüber gebeugt. Die Gestalt dreht sich zu ihm um. Blickt mit gestörten Augen auf ihn, zog ein Messer hervor und bewegte sich auf ihn zu. Doch dann passiert…Nichts….
Laurent kam wieder zur Besinnung und gab sich selbst eine deftige Ohrfeige. Nein, das musste er schnell wieder vergessen…
Es war Laurents Geburtstag. Sein zweiundzwanzigstes Lebensjahr begann jetzt. Natürlich lud er alle Freunde und Bekannte ein, die er auch wirklich einladen wollte und deren Gesellschaft er genoß. Dris kam etwas später zu dieser Feier, um formal als entfernter Freund zu erscheinen.
Von Anfang an war die Party gelöst, ohne Spannungen und sehr gelungen, wie es selten der Fall ist.
Alle hatten Spaß, tranken reichlich edlen Champagner, lachten und tanzten.
Laurent vergaß alle schweren Gedanken und fühlte sich leichter wie auf einer Wolke.
Dann kreuzten sich Laurents und Dris Augen. Dris hielt sich an die ausgemachten Regeln und befolgte sie, doch es war Laurent der nun entschied dieser zu ändern.
Er wollte sein neues Lebensjahr anders beginnen, besser und mit mehr Liebe. So schritt er mit großen Schritten an Dris zu, zog ihn vom Kanapee herauf , nahm seine Hand um seinen Nacken und küsste ihn. Es war gefühlt der schönste und bedeutenste Kuss in Laurents Leben und er genoß es.
Die anderen Gäste verstummten erst bei dieser Szene nachdenklich ob es nur ein Joke war oder der Alkohol, doch als sie Laurents verliebten Augen sahen, verstanden sie diese zu deuten. Und es brach ein heftiger Beifall mit Gejohle aus und alle umarmten sie die Verliebten Männer.
Alle haben es verstanden und alle freuten sich darüber. Es war ein perfekter Geburtstag und das längst fällige Outing. Ab sofort war alles anders, oder besser gesagt man dachte es wäre alles anders…
´´Laurent Giscard ist SCHWUL !!! ´´
´´Giscard liebt einen Mann !!! ´´
´´Das Outing von Star-Autor Giscard !!!´´
Sämtliche Klatschpresse erschienen mit Titeln wie diese und eine enorme Flut an Aufmerksamkeit sowohl offline wie online entlud sich in den Medien.
Dabei Hasskommentare im Internet und viel Empathie analog in den Zeitungen. Alle waren sie mit dieser Story beschäftigt. Der Bringer schlechthin.
Lautes Gestöhne, eine von Lust und Leidenschaft befeuchte Luft, ein tiefes Verlangen lagen über dem Liebespaar in deren Schlafzimmer. Es war der beste Sex zwischen Laurent und Dris und der mit Abstand intensivste.
Stunden verbrachten sie im Bett, voll Zärtlichkeit und Liebe wie es bei vielen anderen Paaren der Fall war. Egal ob Homo- oder Heterosexuell, den es war halt sexuell und sogar etwas darüber mehr: Liebe und Zuneigung.
´´Mein Schatz, ich mache uns jetzt einen guten Kaffee. Bleib du liegen, ich komme gleich zurück.´´
Laurent stand nackt auf und hüpfte fast vor Freude in die Küche um Kaffee zu kochen. Doch dann war es still. Zu still….
´´Laurent, wo bleibst du denn ?´´
Laurent antwortete nicht aber kam in das Schlafzimmer zurück mit einem Umschlag in der Hand.
´´Was ist das für ein Brief?´´
Stille gefolgt von Stille und letzlich fast stille Worte: ´´Er ist von meinem Vater…´´
´´Deinem Vater ?! Ich dachte er lebt nicht mehr ?!´´
Laurent sah ihn an. Der Brief hatte sich unbemerkt in all der Fanpost und Rechnungen gemischt. Nun war er da. Das erste Lebenszeichen seines Vaters seit über zehn Jahren.
´´Mon Cheri, wir lesen ihn gemeinsam.´´
Laurent schwieg, doch Dris war es der ihn drängte den Umschlag zu öffnen.
´´Laurent, es ist nur ein Brief. Das ist dein Vater. Geb ihm eine Chance.´´
´´Nun gut.´´ murmelte Laurent und öffnete langsam den Brief mit zitternden Händen.
Auf dem Umschlag stand bloß: Für meinen Sohn Laurent. Dein Vater.
Dann zog er ein Stück Papier heraus und begann zu lesen:
Für meinen Sohn,
Laurent. Seit zehn Jahren haben wir uns nicht mehr gesehen. Zehn Jahre brachst du jeden Kontakt ab. Seit zehn Jahren bist du aus meinem Leben verschwunden und ich verstehe es.
Es sind schreckliche Dinge passiert, die ich mir selbst nie verzeihen kann. Es ist richtig mich für immer hinter Gittern zu schließen, aber mich schmerzt mehr die Last die ich dir aufgetragen habe und all der Schmerz.
Möge Gott mir verzeihen. Mehr erwarte oder erhoffe ich nicht.
Dein dich liebender Vater
Tränen rannen Laurents Stirn hinunter.
Er wusste nicht recht seine Gefühle einzuordnen angesichts dieses Briefes, dem ersten Kontakt mit seinem Vater seit zehn Jahren.
Der Brief hatte den Absender eines Gefängnisses in der Provinz und war als ´´Geprüft´´markiert.
´´Laurent du solltest ihn besuchen und mit ihm reden.´´
´´Dris, du weißt nicht was er mir alles angetan hat. Er hat mein Leben für immer zerstört. Ich war gerade dabei mein altes Leben hinter sich zu bringen, dann kommt er wieder um die Ecke und nimmt mir alles. Er reicht doch, dass er vor meinen Augen meine Mutter ermordete und jetzt hofft er Gott möge ihm verzeihen ? Nein. Dieser Mann ist bereits Tot für mich und schmort in der Hölle.´´
Dris legte seine Hand um Laurents Schultern und legte seinen Kopf an den Seinen.
´´Du bist nicht allein. Ich bin doch für dich da.´´Laurent blickt in seine Augen und flüstert leise: ´´Danke´´
Zwei Wochen sind seit dem Brief vorbei und es gab nicht einen Tag, eine Stunde, eine Minute ohne dass Laurent darüber nachdachte.
Die Erinnerungen waren zwar da, die Schlechten aber erstaunlicherweise auch die Guten. Laurent fielen wieder Erinnerungen ein, an die er sich wohl zum ersten Mal erinnerte.
Darin sah er sich am Meer, an den Händen seiner Eltern die ihn gemeinsam in das Watt führten.
Er sah sich an einem Kindertisch in McDonalds. Es musste ein Kindergeburtstag gewesen sein, denn er spürte die Anwesenheit anderer Kinder und das Warten auf das Happy Meal.
Und zum ersten Mal erinnerte er sich, wie sein Vater ihn umarmt, ihm einen Kuss auf die Stirn gibt.
Es waren liebevolle Erinnerungen, aber was passierte danach, dass in die Ur-Katastrophe führte ?
Genau an dieser Stelle gab es einen Riss in seinem Gedächtnis. Eine Lücke zwischen diesen beiden Welten, die er nun zu verstehen versuchte.
Dris gab sich redlich Mühe ihn aufzubauen, ihn zu unterstützen wo es ging. Dris nahm sogar eine gewisse Zeit Urlaub von seiner Arbeitsstelle als Verkäufer für ein Elektro-Großunternehmen.
Ja, Dris liebte Laurent und Laurent liebte Dris. Dris war zwar um einige Jahre älter, aber Laurent für seine zweiundzwanzig Jahren schon sehr reif im Denken und Handeln.
Beide gaben ein gutes Gespann ab und sie funktionierten nicht nur als Liebespaar, sondern auch als Team, um jegliche Probleme zu lösen und genau darauf kam es jetzt an.
Laurent sagte jegliche PR-Termine und Interviews ab, mit dem Vorwand die turbulente Zeit nach Erscheinen seines Romans sacken zu lassen. In gewisser Weise ein Sabbat ohne weiter darauf einzugehen. Der Rummel legte sich deutlich und Laurent schaffte es sogar ein paar Zeilen wieder zu schreiben, auch wenn es nur lose Gedanken und Ideen waren.
Doch die eine Frage war noch immer nicht geklärt. Warscheinlich die Wichtigste. Sein Vater…
Laurent steht neben seinem geparkten Mercedes und schaut auf eine immens große Mauer mit Stacheldraht umschlungen. Es war das Gefängnis in der Provinz aus dem der Brief stammte. Laurent fuhr den ganzen Weg aus Paris mit einem geliehenen Wagen und nun steht er hier. Alleine.
Er wollte dieses Mal Dris nicht dabei haben, er verschwieg ihm dieses Vorhaben und so fuhr er einfach los. Er steht da und hält den Brief, die einzige Verbindung zu seinem Vater, in der Hand.
Sollten jetzt zehn Jahre einfach passee werden lassen und einen Schussstrich ziehen oder weitere zehn, zwanzig Jahre so weitermachen bis sein Vater einfach im Gefängnis stirbt ?
Nein. Er musste es jetzt wissen. Er muss jetzt endlich herausfinden, warum seine Mutter sterben musste. Die Antwort darauf findet er nur hier. Er muss sie nur noch holen hinter diesen Mauern.
Er schreitet durch mehrere Sicherheitsschleusen und von einem Empfang zum nähsten. Sein Brief reichte offenbar als Anmeldung für einen Kurzbesuch aus und erstaunlich schnell und unkompliziert gelang er in das Innere des Hochsicherheitskomplexes. Eine Wärterin mit strengen Pferdeschwanz und kalten strengen Blick führte ihn schließlich in einen kleinen kahlen Raum. Darin befand sich lediglich ein an den Boden befestigter Tisch und zwei Stühle. Mehr nicht. Er setzte sich an den Tisch und wartete. Die Wärterin gab keinen Mucks von sich und bewachten den einen Eingang. Doch aus dem anderen klirrten plötzlich Geräusche. Ein Schlüssel öffnete das schwere Schloss und langsam öffnete sich die Tür. Zuerst betritt ein anderer Wärter den Raum und hinter ihm schließlich…
…Ein alter, schmächtiger fast schon dürrer und ergrauter Mann mit leeren klargrauen Augen und langem glatten Bart saß Laurent gegenüber. Der Alte saß einfach nur da und musterte ihn mit den Augen. Tatsächlich erkannte Laurent diesen Mann nicht. Selbst wenn er ihn auf der Straße sehen würde, niemals käme er dahinter dies sei sein leiblicher Vater. Doch er war es , wie es sich rausstellen sollte.
´´Laurent. Zehn Jahre sind vergangen. Zehn lange Jahre und nun sehe ich dich wieder. Du bist groß geworden. Sogar sehr groß.´´
Laurent schwieg bei diesen Worten. Schwieg noch eine Weile, bis die Wärterin hinter ihm ein Zeichen gab, dass die Besuchszeit knapp sei. Also besann sich Laurent neu und versuchte kühl wie pragmatisch das zu bekommen, warum er hier sei. ´´Warum? Warum hast du das getan ? ´´
Der Alte sagte kein Wort. Er sah weg und murmelte bloß: ´´Einzig der Herr wird mir vergeben..´´
´´Aber was ist mit mir ?! Ich möchte es wissen und vergebe dir nicht so schnell wie dein Herr !!´´
Der Alte sagte nichts bis schließlich die Wärter ihn wieder abführten und er rausgeschickt wurde.
´´Elender Bastard !!´´schoß es aus Laurents Mund und er tritt gegen die Motorhaube des geliehenen Mercedes. Er schrie noch in den Himmel bis er sich etwas beruhigte und schoß mit dem Auto wieder Richtung Paris auf die Autobahn.
Selbst nach der langen Autofahrt hatte er sich immer noch nicht komplett beruhigt. Er parkte den Wagen dann einfach an einer kleinen Seitenstraße in der Nähe der Seine und ging spazieren.
Es war schon spät des Abends und er schritt ziellos umher und folgte mehr seinen Gedanken, als eines bestimmten Ziels.
Er folgte der Uferpromenade in Richtung des Eiffelturms, bis er zufällig an einen Bücherladen vorbeikam und das Schaufenster sah. Darin sah er sich übergroß in einem schwarz-weiß Porträt und dem Cover seines Bestsellerromans. Auf dem Cover sah er ein Kornfeld in einer warmen Sommernacht und er erinnerte sich an das Kornfeld in das er saß und in den blauen Himmel schaute. Wie sehr wünschte er sich dieses Kornfeld gegen etwas anderes einzutauschen, dass ihm weniger belastende Erinnerung schenkte. Lieber hätte er diesen Roman nie geschrieben, wenn seine Mutter noch leben würde. Was täte er alles dafür…
Laurent Giscard tat wieder das, was er wohl am besten konnte. Schreiben. Und so verkroch er sich wieder in sein Arbeitszimmer, saß am Computer und arbeitete an neuen Ideen. Nicht nur dass der Geldfluss nach dem letzten Erfolg sich merklich lichtete, sondern mehr das Gefühl seiner Berufung nachzugehen. Laurent schrieb einen fantastischen Stil, der den Leser praktisch in das Geschehen mit hinein riss. Er überlegte an verschieden Konzepten und entschied sich für das Thema der Homosexualität. Nicht weil er selbst schwul war, sondern mehr dem Bedürfnis dieses Thema in einen anderen Licht zu beschreiben. Der neue Roman musst anders sein und vermutete nicht vorhandene Grenzen wieder aufzeigen und nochmal verschieben. Das konnte er wohl gut und versuchte aus dem Gut noch ein bisschen mehr Perfektionismus zu geben.
Dris ließ ihn in dieser Zeit meist in Ruhe und Laurent konnte ungestört arbeiten. Ob Tag oder Nacht, egal zu welcher Zeit, Laurent arbeitete wann immer ihn die Kreativität packte.
Inmitten des Tunnels der Arbeit erreichte ihn eher zufällig eine Mail mit einer Anfrage für ein Interview. Diverse Anfragen häuften sich in seinem Postfach, doch genau diese öffnete er und erschrak zutiefst. Sie stammte aus der Heimatgemeinde in der Provinz aus der er stammte und das Angebot ihn als Ehrenbürger zu würdigen. Er erschrak nicht, wegen der Ehre sondern das Einholen seiner Heimat bis in die Hauptstadt. Er wusste zunähst nicht, ob er diese ignorieren oder absagen sollte und verschob diesen Gedanken als Erinnerung in sein Smartphone. Solle er wirklich in den Ort des Schreckens zurückkehren und sich diese Blöße geben ? Was wenn die Alten sich an ihn erinnern würden ? Gar noch dieses Verbrechen vor Augen haben ?
Doch es gab noch einen simplen anderen Grund in diesen Ort zurückzukehren. Das Grab seiner Mutter, dass er nie besuchte. Er las sich nochmal die Mail durch und entschied mehr spontan als geplant diese zu beantworten. Er willigte ein und bekam kurz darauf eine Antwort mit Datum wann das ganze Tamtam um die Feierlichkeiten stattfinden würde.
Er erzählte Dris von diesem Ereignis und dieser war zutiefst erfreut ihn als Partner begleiten zu dürfen in die französische Provinz.
In schicken Anzügen standen Laurent und Dris Hand in Hand auf einem Podium und ein tosender Applaus begrüßte sie. Sie befanden sich im Rathaus einer kleinen Ortschaft samt Kamerateams, Reporter und einer Menge an Schaulustigen. Der Stern des jungen und erfolgreichen Autors Laurent strahlte selbst bis in die französische Provinz hinein. Der Bürgermeister, ein stark untersetzter und halbglatzierter Mann verkündete hochachtungsvoll die Ernennung von Laurent Giscard als Ehrenbürger der kleinen Ortschaft. Er schüttelte beiden die Hände und gab Laurent das Stadtbuch zu seiner Unterschrift bereit. Laurent unterschrieb diese und erneut keimte Applaus auf. Es war vertraglich abgestimmt, nichts über die dunkle Vergangenheit preiszugeben und gab Laurent eine Sicherheit, nicht damit konfrontiert zu werden. Anschließend versammelten sich alle Beteiligten zu einer kleinen Feier am Marktplatz und es wurde reichlich heimischen Wein ausgeschenkt. Natürlich drängten sich etliche Leser seiner Werke um ein Autogramm von ihm und diese unterschrieb Laurent geduldig der Reihe nach. Irgendwann drängte sich eine junge Frau zu ihm. Gerade als Laurent den Stift schon hob, merkte er dass sie kein Papier zur Hand hatte. Er hob sein Blick auf ihr Gesicht und erkannte sie schließlich wieder. Es war die junge Studentin aus seiner Vorlesung in der Universität in der Hauptstadt.
´´Wollen Sie ein Autogramm?´´fragte er die junge Frau aber sie schüttelte bloß wortlos den Kopf.
Dann beugt sie sich über sein linkes Ohr und flüstert leise: ´´Ich kenne deine Geschichte in diesem Kaff. Keine Sorge, ich erzähle es niemanden. Alles was ich möchte ist bloß ein Kaffee mit dir zu trinken.´´Laurent schaut in ihre grünen Augen und willigte ein. Es kann ja nicht schaden, mit einer Studentin über die Schaffungskunst eines Schriftstellers zu diskutieren.
Sie verabredeten sich in einem noblen und warscheinlich einzigem Cafe in der Ortschaft, wenn die ganzen Feierlichkeiten um seine Person vorbei ist.
Laurent erzählte Dris er wolle sich mit einer Studentin treffen, um über die Arbeit zu sprechen.
´´Nicht dass du mir mit einer jungen Studentin fremd gehst.´´witzelte Dris in seinem obligatorisch guten Humor und Laurent brach mit einem Lächeln zu diesem Treffen auf.
Als er in das Cafe eintritt saß sie an einem Fensterplatz in der Ecke und winkte ihm zu, als sie ihn vernahm. Er setzte sich zu ihr und sofort fing sie an zu sprechen: ´´Es ist lange her seit wir uns in der Uni trafen. Noch länger ist es her, als wir noch Kinder waren und hier gemeinsam in den Feldern spielten.´´ihre Worte waren geprägt von einer gewissen schärfe, aber auch Melancholie.
Laurent blickte überrascht zurück.´´Wir kannten uns schon als Kinder ?! ´´
´´Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr ? Wir waren beste Freunde. Wir sind hier zusammen aufgewachsen und haben jeden Tag zusammen verbracht. Erinnerst du dich denn nicht ?´´
´´Nein. Um ehrlich zu sein, habe ich diesen Ort schon vor Jahrzehnten verlassen und aus meinem Leben verbannt.´´
´´Ja, aber du bist wieder hier und das muss einen Grund haben.´´entgegnete sie scharf und wortgewandt.
Laurent schwieg und sie setzte ihren Monolog fort: ´´Laurent, ich kenne deine Geschichte und ich verstehe jetzt auch warum du dich nicht mehr erinnern willst oder kannst. Ich kannte deine Familie, deinen Vater, deine Mutter. Sie war eine tolle und warmherzige Frau. Gerne hat sie uns frisches Gebäck gebacken und uns Kinder verwöhnt. Dein Vater war da etwas strenger. Er war ein taffer Mann, der uns Kinder mit der harten Hand erzog und behandelte. Doch diesen einen Tag schockierte uns alle hier. Es hat niemanden kalt gelassen. Alle waren wir sehr bestürzt. Du warst danach ein sehr stilles Kind. Du sprachst nicht mehr und musstes lange psychologisch behandelt werden, bevor du in ein Kinderheim nach Paris kamst. Ich verfolge deine Geschichte seit geraumer Zeit und dein immenser Erfolg freut mich sehr. Aber du hast die Vergangenheit noch längst nicht verarbeitet. Ich schätze allein durch das Schreiben, findest du einen Ausgleich zu dir selbst. Du musst dich aber trotzdem der Realität stellen. Die Realität der Vergangenheit. ´´
Wortlos und erschüttert sah Laurent die junge Frau an.
Dann beugte sie sich zu ihm und sprach mit einer gewissen Ironie: ´´Ich habe ein paar Kurse in Psychologie belegt.´´und zwinkerte mit den Augen.
Über diese Bemerkung musste Laurent schmunzeln und sein Interesse an dieser Frau steigerte sich schließlich und wollte mehr über diese Freundin aus der Kindheit erfahren.
´´Was studierst du eigentlich? Ich hoffe nicht Psychologie als Hauptfach, dann müsste ich mich vor dir in Acht nehmen.´´
´´Haha, nein nein. Ich studiere Kunstgeschichte und belege hier und da Kurse, je nachdem worauf ich gerade Lust habe. Ich sehe das Leben nicht so eng. Ich mache worauf ich Lust habe und genieße das Leben als Studentin in Paris in vollen Zügen. Ich lerne wie ich will, flirte wie ich will und ficke wie ich will.´´
Bei der letzten Bemerkung lehnte sich Laurent zurück und schmunzelte. ´´Ich bin vergeben und außerdem würde es glaube ich eh nicht klappen. Da müsste ich nochmal über das Ufer schwimmen und im Schwimmen bin ich eine Niete.´´
´´Ich kann dir beibringen zu schwimmen.´´zwinkerte sie ihm zu. ´´Du bist ein höhst attraktiver Mann. Du hast wunderschöne blonde Haare, klarblaue Augen und ich glaube keine Studentin würde dich aus dem Bett werfen. Ich glaube Frauen haben dir auch was zu bieten. Mann muss ja nicht immer den selben Weg gehen. Ein kleiner Seitensprung mit dem anderen Geschlecht würde nicht schaden. Besonders nicht wenn eine Frau wirklich alles von dir abverlangen würde. Bis zum Schluss.´´
Laurents Liebesleben war zwar nicht langweilig, aber mit einer Frau zu schlafen war nicht seine Stärke und erst recht nicht so erfahren wie mit einem Mann. Gewöhnlich bekam er häufig solche Angebote von schönen Frauen, aber bei dieser Frau war es anders. Es war nicht unbedingt ihre Attraktivität, eher ihr Humor und der scharfe Charme der ihn an dieser Frau faszinierte…
Laurent kehrte in das Hotelzimmer zurück und Dris öffnete ihm die Tür.
´´Du warst aber ziemlich lange weg. Was hat diese Studentin bloß mit dir gemacht? Ich vermute ihr habt nicht nur über Lyrik diskutiert.´´zwinkerte Dris ihm zu und Laurent versuchte möglichst nichts über die vergangenen Stunden preiszugeben. ´´Es ist spät Mon Cheri. Wir sollten uns ins Bett legen. Es war ein langer Tag und außerdem bist du mir wegen der ganzen Aktion noch einen Kuss schuldig.´´
Laurent zog sich bis auf die Boxershorts aus und ging ins Bett. Er legte sich hin, spreizte die Beine und legte seine rechten Hand langsam zwischen den Schritt. Dris überlegte nicht zweimal, zog sich ebenfalls aus, kroch ins Bett, nahm die Hand Laurents über sein Glied beiseite und verwöhnte Laurent mit flammender Leidenschaft. Laurent schloß die Augen und genoß es…
Fortsetzung folgt…
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lehmandelrey · 4 years
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here's the latest interview with Flake (in German), i just copypasted that bih here entirley because the site version, well, demanded registration:
(I'm also not adding the read more break because I'm old and Tumblr app sucks ass)
RAMMSTEIN IM INTERVIEW-„Mexiko oder Bernau, das ist doch egal“
INTERVIEW MIT FLAKE / RAMMSTEIN am 12. Juni 2020
Harter Rock und schillernde Texte haben Rammstein zur erfolgreichsten und international bekanntesten deutschen Band gemacht. Ein Gespräch mit Keyboarder Flake über Corona, die DDR, Freiheit und den Tod.
Zwischen Wien und Mexiko liegt Summt. Hier lebt der Keyboarder von Deutschlands erfolgreichster Musikband Rammstein, hierher zieht Christian Lorenz, genannt Flake, sich zurück, wenn die Stadien Pause haben. Ob und wann das Konzert in Mexiko stattfinden wird, steht in den Sternen. Flake nimmt die Corona-Pause gleichmütig hin. Summt, Teil der Brandenburger Gemeinde Mühlenbecker Land vor den Toren Berlins, passt zu dem introvertierten Musiker, der auf der Bühne einen hyperaktiven Tastenderwisch gibt. In Summt regnet es, als wir uns treffen. Schwarze Wolken ziehen über dem nahe gelegenen Friedwald auf. Wir setzen uns unter einen Baum, Flakes Garage im Rücken. Dort bastelt er Katzen aus Holz. 
Als ich jetzt noch einmal „Heute hat die Welt Geburtstag“ las, Ihren autobiografisch geprägten Roman von 2017, fiel mir auf, dass es ein Buch über die Zeit ist. Die Zeit, heißt es darin, sei das „Wertvollste, was ein Mensch hat“. Leider strecke sie sich „meistens in unangenehmen Situationen“. Wie erleben Sie die coronabedingt freie Zeit?
Flake: Ich fühle mich gerade wie ein Kind, das allein in einem Kaufhaus eingesperrt ist und herumstöbert. Man darf sich nichts nehmen, aber man darf da sein. Die Vorstellung, die Zeit anhalten zu können, hat mich schon immer fasziniert. Es ist wie der Traum vom Fliegen ein Urwunsch des Menschen, ein Urinstinkt geradezu. Leben ist Zeit, und weil das Leben verrinnt, ist es die logische Folge, dass man die Zeit anhalten will. Alt werden, sterben: Wer will das schon?
Ewige Jugend ist keinem geschenkt.
Wenn ich an das berühmte Märchen denke vom Mann, der nicht altert, wäre das auch nicht die Lösung. Ein Leben ohne Tod, selbst mit Reichtum, verliert seinen Reiz, sobald die ganzen Freunde wegsterben, die Eltern, die Kinder. Schließlich will auch der Mann im Märchen nur noch sterben. Das Leben ist wertvoll, weil es ein Ende hat. Die Zeit ist kostbar, weil sie verrinnt. Ein Stopp in der Zeit, wie wir ihn gerade erleben, kann uns helfen, diese Zusammenhänge neu zu vergegenwärtigen.
Andererseits erlebt man als Musiker, zumal in einer erfolgreichen Band wie Rammstein, mit jedem Konzert verdichtete Zeit. „Immer“, schreiben Sie, „gehört man irgendwo dazu, und immer sind auch andere da, die irgendwie dasselbe Ziel und dieselben Sorgen haben.“ Das hat nun Pause. Man ist allein.
Die Band war mein Familienersatz. Als Jugendlicher wollte ich mich von meinen Eltern abnabeln, auch aus evolutionären Gründen. Kein Kind sollte wie seine Eltern sein wollen. Sonst würde sich die Welt nicht weiterentwickeln. Kinder müssen ihren eigenen Weg gehen. Mein Weg führte damals in eine Band. Jetzt habe ich eine eigene, eine echte Familie und bin mit ihr zusammen, Tag und Nacht. Am meisten gestört am Musikmachen hat mich, dass ich so lang von meiner Frau und meinen Kindern getrennt war. Das fällt nun weg. Insofern ist es für mich gerade der Idealzustand.
Nur für Sie?
Vielleicht ist der kurze Stopp, den wir erleben, auch die Rettung für diese Deadline-Menschen, die in Hektik leben, vom wichtigen zum noch wichtigeren Projekt hetzen. Diesen Leuten könnte es guttun, wenn sie erfahren, dass es gar nicht so wichtig ist, was sie tun.
Also kann man etwas lernen aus der Zwangspause?
Man kann lernen, dass man nicht ununterbrochen etwas machen muss. Die Erde dreht sich weiter, auch wenn man mal gerade nicht irre kreativ ist. Die Zeit ist immer da, egal, wie man sie ausfüllt. Manchmal reicht es, sich um die Familie oder um sich selbst zu kümmern.
Wie stark ist Rammstein von der Corona-Krise betroffen?
Unser letztes Konzert fand im August 2019 in Wien statt. Die neue Tour wird wahrscheinlich ausfallen. Ich nehme das als gegeben hin, und bin da weder traurig noch froh.
Wie erleben Sie den Umgang der Deutschen mit der Krise? Sind wir ein zu braves Volk?
Ich komme ja aus dem Osten und empfinde es als wohltuend, wenn einem gesagt wird, was man tun soll und was wichtig ist. Wenn ich einen Sinn darin sehe, ordne ich mich gerne unter. Ich habe mich damals auch wohlgefühlt, obwohl ich nicht verreisen konnte. Man ist immer derselbe Mensch, ob man verreist oder nicht. Man kann nicht vor sich selber davonfahren. Vielleicht ist es für Menschen gar nicht gut, wenn sie immer alles dürfen.
Die Zeit gut nutzen kann nur der, der in sich ruht und weiß, was er will.
Dahinter steht die große Diskussion, was Freiheit bedeutet. Ich kann mich in vielen Situationen frei fühlen, weil ich mich meiner Ansicht nach frei entfalten kann. Freiheit ist auch eine Frage der Einstellung. Der Mensch hat sich schon immer Regeln auferlegt, die Muslime etwa im Ramadan, die Christen in der Fastenzeit, um von sich selbst für eine Weile loszukommen.
Gutes Leben ist dann eine Frage des richtigen Rhythmus. Womit wir wieder bei der Musik gelandet wären, dem „Tanzmetall“ von Rammstein zum Beispiel.
Gutes Leben ist in der Tat eine Rhythmusfrage, aber auch eine Frage der Sparsamkeit und des Verzichts. Das Glück liegt oft im Verzicht. Wenn ich am Bäcker vorbeigehe und mir eine Streuselschnecke bewusst nicht kaufe, geht es mir danach besser – obwohl ich unglaublich gerne Kuchen esse. Mir vorzustellen, die Schnecke zu essen, hat dann gereicht. Wenn ich früher in der Disko war, hat mir oft der Gedanke gereicht, mit dieser oder jener Frau Sex haben zu können. Das war fast so gut wie Sex, aber man hatte nicht die Nachteile am Tag danach.
Die Fantasie als bessere Realität: Das ist der kreative Akt des Künstlers. Nicht jeder hat solche sublimierenden Kräfte.
Man muss nicht immer kreativ sein. Man braucht keinen Output, um sich wertvoll zu fühlen. Wenn man nur gemocht wird für das, was man tut, und nicht für das, was man ist, lief schon etwas falsch.
So steht es aber in Ihrem Buch: „Ich mache wahrscheinlich Musik, weil ich geliebt werden will.“
Das war mein Ansatz, aber nicht unbedingt die Lösung. Ich weiß nicht, ob das geklappt hat.
Rammstein badet in der Zuneigung seiner Fans. Vielen Menschen bedeutet diese Musik sehr viel. Beim Konzert in Moskau, das ich bei Youtube sah, ist das Publikum ausgerastet vor Begeisterung.
Mir sind Leute wichtig, die mir etwas bedeuten. Das Urteil von Menschen, die ich gar nicht kenne, interessiert mich nicht. Auch wenn viele uns hassen, ist es für mich nicht von Belang. Ich kann es nie allen recht machen. Was also nutzt es mir, wenn mich in Moskau jemand liebt, den ich gar nicht kenne?
Ihr habt am Anfang vor sechs Leuten gespielt, jetzt sind es 60 000. Das lässt einen doch nicht kalt.
Die Konzerte vor wenigen Leuten haben oft mehr Spaß gemacht. Es ist immer schöner, etwas aufzubauen, als eine Stellung zu halten. Bei den emotional schönsten Konzerten bestand das Publikum aus 300 oder 400 Leuten. Je mehr Menschen kommen, desto weiter rücken sie in die Ferne.
… und desto mehr muss man sich anstrengen, um sie zu erreichen.
In einem Klub kann ich in Jeans und Hemd spielen. Im Stadion brauche ich einen Glitzeranzug, sonst hält man mich für einen Bühnenarbeiter.
Den Zauber des Anfangs bringen Sie im Roman auf eine schöne Formel: „Wir zogen wie im Märchen zusammen in die Welt hinaus …“
… und das kann man nicht wiederholen. Das erste Mal gibt es nur einmal.
Unverändert aber ist Rammstein eines der wenigen weltweit bekannten Kulturgüter Deutschlands, ein musikalischer Exportschlager.
Das kommt auf den Standpunkt an. Mein Buch habe ich „Heute hat die Welt Geburtstag“ genannt, um darauf hinzuweisen, dass sehr viele Menschen meinen, die Welt drehe sich um sie. Aber es hat immer irgendjemand Geburtstag. Alles Besondere relativiert sich. Zu uns kommen viele Menschen ins Stadion, ja. Aber am nächsten Tag zur Handballmeisterschaft kommen vielleicht noch mehr Besucher. Das ist dann genauso wichtig. Man muss alles in der Relation sehen. Wer in einer Band spielt, ist ein winziges Teilchen in einem speziellen Interessengebiet, mehr nicht.
Jede Unterordnung hat ihre Grenzen. Sie haben in der DDR den Wehrdienst verweigert und durften deshalb nicht studieren.
Ich verweigerte aus Angst. Mein Bruder war bei der Armee und erzählte schauderhafte Geschichten, wie die Neuankömmlinge von den Ranghöheren sadistisch gequält wurden. Das war ein perfides Unterdrückungssystem. Wehrverdienstverweigerer kamen in der Regel zwei Jahre ins Gefängnis. Ich hatte die Freiheit, mich zu entscheiden, und dachte mir eine Lösung aus. Ich rannte von Arzt zu Arzt, bekam Atteste, wurde daraufhin zurückgestellt. Dann zog ich um, wechselte die Namensschilder an der Tür, lebte praktisch im Untergrund. Das flog nicht auf, weil ich überall Flake hieß, aber unter meinem richtigen Namen gesucht wurde. Und den kannte fast keiner. Zugute kam mir, dass in der DDR die Armee und die Polizei verfeindet waren und schlecht zusammenarbeiteten. Den Preis, nie studieren zu können und nie einen vernünftigen Job zu haben, war ich bereit zu zahlen. Ich wollte eigentlich Chirurg werden. Nicht zur Armee zu gehen, war mir in der Abwägung wichtiger. Lange aber hätte ich dieses Versteckspiel nicht mehr durchgehalten. Dann bröckelte die DDR, und die Mauer fiel. Ich wollte durch meine Verweigerung nicht die Welt retten, sondern mich. Aber man muss ja immer sich selbst retten, bevor man die Welt retten kann.
Ist die Rettung des eigenen Lebens heute nicht ähnlich schwierig wie damals in der DDR? Sie beklagen „Konsumterror“ und „Medienwahnsinn“. Wurden deren Kräfte in den letzten Jahren stärker?
Ich kann da nur für mich sprechen. Ich versuche, nicht jeden Schwachsinn mitzumachen und sauber durchs Leben zu kommen – das heißt, bewusst zu leben. Das meine ich nicht im esoterischen Sinn, sondern ganz klar und einfach.
Viele haben den Eindruck, es sei heute eine besonders große Herausforderung, sich in einem Minenfeld der Ablenkungen und Ansprüche treu zu bleiben.
Die äußeren Umstände finde ich erstaunlich austauschbar und unwichtig. Das ist zu allen Zeiten gleich leicht oder gleich schwierig. Man sagt ja, zum persönlichen Glücksempfinden trage die Veranlagung 50 Prozent bei, Erziehung und Tun 25 Prozent – und nur der Rest falle auf die äußeren Umstände. Man kann in fast jeder Situation glücklich sein. Es kommt darauf an, wie man die Sachen betrachtet.
Der kranke Mensch wird es anders sehen.
Nicht unbedingt. Wenn man Geschichten liest von tödlich erkrankten Menschen, etwa bei Wolfgang Herrndorf, dann können gerade die letzten Jahre sehr intensiv sein, im Schlechten wie im Guten. Herrndorf berichtet von mehr Tiefen, aber auch von mehr Höhen. Der Ausschlag der Empfindungen sei größer geworden. Ich selbst lag einmal lange im Krankenhaus. Vor allem die lustigen Szenen blieben mir in Erinnerung, Wasserschlachten mit den Spritzen etwa. Oder die Freude aufs Abendbrot. Niemand will krank sein, ich auch nicht. Aber es ist nicht ausschlaggebend für das Glück eines Menschen, in welcher Situation er sich gerade befindet.
Und wenn man niedergeschlagen ist, kann man sich auf Schusters Rappen begeben. „Mit jedem Schritt“, schreiben Sie, „den ich lief, ging es mir besser. Diese Methode wirkte erstaunlicherweise immer.“
Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft: Das sei, hat Emil Zátopek gesagt, der tschechische Langstreckenläufer, die logische Antwort auf die Frage, warum er denn laufe. Das Laufen entspricht der Wesensart des Menschen. Der Mensch ist nicht für den Stuhl gebaut.
Den Musiker in der Corona-Pause stelle ich mir als sitzendes Wesen vor.
Ich stehe viel. Das ist schon mal gesünder als Sitzen. Schwimmen ist natürlich auch wunderbar, gerade für den Rücken. Müsste man als Mensch eigentlich nur noch fliegen können, dann wäre es perfekt.
Bleibt das Problem des Älterwerdens. Ihr seid alle ähnlich alt bei Rammstein, geboren zwischen 1963 und 1971.
Da gibt es keinen Unterschied zum Älterwerden mit Freunden, Kollegen, der Familie. Die Frage ist generell, warum man mit Musikern zu Themen spricht, die über ihre Musik hinausreichen. Als ob Musiker da die geringste Ahnung hätten. Ich habe mich gewundert, dass Sie mit mir über solche Themen reden wollten. Ein Musiker ist jemand, der sich gerade nicht reflektiert äußern kann. Was ihn bewegt, das kann er nur rausschreien oder raussingen oder rausspielen. Ein Musiker ist jemand, der nicht arbeitet. Er unterhält sich und die anderen Menschen. Er ist nur Künstler und hat deshalb einen geringen Erfahrungsschatz. Künstler sind die Letzten, die ich fragen würde, wenn ich zu einer bestimmten Situation eine Frage hätte. Musiker sind auf der Stufe eines zehnjährigen Kindes stehen geblieben.
Sie sind nicht nur Musiker, Sie sind auch Schriftsteller.
Ich schreibe nicht wie ein Schriftsteller, sondern wie jemand, der Musik gemacht hat. Mein Buch ist schriftstellerisch wertlos.
Da darf man widersprechen. Formulierungen wie „Freude am Unfug“, die Beobachtungen bei einer Tournee, die Überlegungen zum Wesen der Zeit haben schriftstellerische Qualitäten.
Zumindest lese ich gerne und viel. Heinz Strunk schätze ich sehr oder Georges Simenon, mit Lutz Seiler kann ich weniger anfangen.
Wer sich treu bleiben will, muss der beständig sein?
Da bin ich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Veränderung und der Hoffnung, dass alles so bleibt, wie es ist. Beständigkeit und Verlustangst gehören zusammen. Mir fehlt oft der Mut, etwas zu ändern. Dadurch öffne ich weniger Türen im Leben, als ich es könnte. Das ist eine Typenfrage. Ich proklamiere das nicht, aber ich persönlich bin froh, wenn alles so ist, wie es ist. Ginge es nur nach mir, würde ich heute noch ohne Computer leben. Wenn ich eine Mail mit dem Macintosh schreibe, fühle ich mich, als würde ich mit dem Panzer zum Bäcker fahren. Ich telefoniere auch nicht gerne.
Rammstein ist ein Muster an Beständigkeit. Ihr seid seit 1994 in derselben Besetzung zusammen.
Ja. Anders würde es nicht funktionieren. Das hat auch etwas mit Genügsamkeit zu tun. Viele denken, es kommt immer etwas Besseres. Manchmal ist es richtig, aufzubrechen und einen Schlussstrich zu ziehen, in einer Beziehung etwa. Oft aber gibt man zu früh auf, trennt sich und beginnt von vorn und trennt sich wieder und beginnt wieder von vorn. Im Alter steht man dann ganz alleine da. Kein Richtig und kein Falsch gibt es da.
Für einen Künstler scheint mir die Gefahr größer, sich immer im Vertrauten zu bewegen.
Ja, das ist die große Falle. Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Man kann nicht gehen und zugleich dableiben.
Heute hat nicht nur die Welt, sondern auch Karl Marx Geburtstag. Marx gab der Veränderung vor der Beständigkeit den Vorzug.
Haben Sie ihn je gelesen?
Freiwillig nicht. In der Schule mussten wir es. „Mohr und die Raben von London“ über den jungen Marx war ein wunderbares Kinderbuch.
Würde Ihnen etwas fehlen, wenn Sie keine Musik mehr machten?
Nur das Musikmachen.
Da kann ich nun nicht widersprechen.
Ich baue gerade Katzen. Aus Holz. Trauerkatzen. Mir starb einmal die Katze, das war ein harter Schlag. Ich wohne in der Nähe eines Friedwalds, wo auch Katzen beerdigt werden. Mit Trauerkatzen könnte man Trost spenden. Ich habe mir früher vorgestellt, wenn meine Katze beerdigt würde, könnte hinter dem Grabstein eine Trauerkatze erscheinen, eine Auferstehungskatze, und die nehme ich dann von der Beerdigung wieder mit nach Hause. Diese hölzerne Himmelskatze muss natürlich hässlich sein, damit die Leute über ihren Ärger über die Hässlichkeit die Trauer vergessen. Jetzt in der Corona-Zeit habe ich schon viele Katzen geschraubt, genagelt, geklebt. Das Holz sammle ich im Friedwald auf. Man sollte den Tod generell stärker ins Leben integrieren. Ich habe mir auch schon einen fahrenden Grabstein überlegt: Auf die Kühlerhaube schreibt man die Lebensdaten eines geliebten Menschen, und vorne, wo vielleicht ein Stern angebracht war, platziert man seine Asche.
Ein morbider Gedanke.
Ich finde diese Vorstellung schöner als die Aussicht, irgendwo in der Stadt auf einem militärisch abgezirkelten Friedhof begraben zu werden, wo keine Hunde hindürfen, wo man nicht spielen und nicht rauchen und nicht lachen darf und sich nur leise unterhalten soll. Ich wuchs in Berlin neben dem Friedhof in der Greifswalder Straße auf. Vom Fenster aus sah ich täglich den Beerdigungen zu. Auf Hebammen sind alle stolz, während Bestatter als unberührbar gelten. Dieses Bild möchte ich gerne verändern.
Rammstein feiert in seinen Liedern die Vergänglichkeit.
Mit dem Wort „Feiern“ kann ich gar nichts anfangen. Bei Feiern denke ich nur an Alkoholmissbrauch. Ich habe in meinem Leben noch nichts gefeiert. „Spaß“ ist auch so ein inhaltsfreies Wort. „Freude“ hingegen ist ernst. Darum „Freude am Unfug“.
Steht ein neues Buch am Horizont?
Nein. Ich hätte jetzt viel Zeit, aber genau deshalb schreibe ich nicht. Ich habe immer nur geschrieben, wenn ich keine Zeit zum Schreiben hatte. Und den Eindruck hatte, jetzt schreiben zu müssen.
Wie geht es weiter mit Rammstein?
Ich vermute, dass wir die ausgefallene Tournee 2021 nachholen werden.
Im September solltet ihr in den Stadien von Los Angeles und Mexiko spielen.
Mexiko oder Bernau, das ist doch egal. 
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youremoney · 3 years
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ich kenne es, etwas durchziehen, etwas schaffen, ein ziel erreichen. funktionieren tut das meiner erfahrung nach ganz gut, wenn ich langsam beginne, routine normal werden lasse, routinen progressiv ausbaue. als ich damals mit dem kalt duschen begann zb fing ich mit 30 sec an,.. das tat ich irgendwann jeden morgen, -täte ich es nicht, fühlte ich mich wie ein weakling. dann dachte ich mir irgendwann, das ist ja süß und gut, aber 30 sec sind nicht lang; ich machte 3 min draus, später 6. einen ganzen winter durch machte ich das. danach fühlte es sich unnatürlich an. ich kann kalt duschen, was brauche ich mehr. von da an kann man noch besser, fast schon übermenschlich werden,.. noch länger duschen, mit eisbädern, im winter 500m schwimmeinheiten usw... ich ging ja sogar im winter schwimmen und legte mich dann zitternd auf den sand, lol. übermenschlichkeit ist nichts als routine. etwas mehr vielleicht. wie aristoteles schrieb: excellence then, is not an act, but a habit.. die bereitschaft zu leiden routiniert man sich ein. aber ist es das, was wachstum wirklich ist? wenn ich diesen iceman wim hof oder david goggins anschaue, sehe ich etwas falsches. ein gebautes ego um deren übernatürlichkeit. es ist großartig, was die beiden erreichen, unendlich groß, sie inspirieren millionen von menschen, aber etwas wirkt off, wirkt falsch. das ist auch das, was in mir eventuell diesen widerstand gibt. wirklich hardcore zu sein ist doch letztlich stets eine entscheidung, ohne routine, ohne vorbereitung. in vielen schweren trainingseinheiten, war ich am ende nurnoch präsent, - dadurch schaffte ich es, dadurch ging die eine wiederholung mehr. david goggins schrieb in seinem buch, dass er in der taglangen schwimmkur im kalten wasser, einfach präsent wurde, jede welle spürte, weil anders der tag nicht aushaltbar war. es ist sehr ähnlich zu dem, was in einer schwangerschaft, bei dem geburtsprozess geschildert wird, wellen von schmerz, die immer wieder eintreffen, und man nicht weiß, wann es endet, und deshalb nur präsenz in diesem prozess einen durchbringt; in jeden Moment gibt es nur soviel schmerz, wie tatsächlich da ist; würde man den schmerz des ganzen prozesses (geburt, 12h welleneisbad) vor sich haben, würde man durchdrehen. ich sehe dieses harte leiden als sehr relevant an, aber glaube nicht, es ist das ultimative. auf der ebene der oberflächlichen energie, also dynamiken zw polaritäten (stark/schwach, frau/mann, feuer/wasser) ist es sehr relevant. aber es gibt weitaus höhrere seins-dimensionen. aber ja, wenn meine stärke, mein licht auch nach einer reihe von schicksalsschlägen noch leuchtet, in schwäche noch vorhanden ist, dann erst ist mein licht echt, wenn ich als mann die höchsten leiden der frau eigen, wie tage oder geburt, übertreffe durch mein tun, die fähigkeit habe mich freiwillig so sehr zu foltern, dann erst kann ich tiefes verständnis und gefühl für das andere geschlecht haben; wenn mein feuer weiterleuchtet, wenn auch nur achsoklein, mitten im regen, in der flut, nur dann ist die flamme wirklich bereit fürs leben. ich merke das auch mit meiner freundin, wenn ich den tag über mehr getan habe, mehr gelitten habe, mehr an meine grenzen gegangen bin, ist viel mehr harmonie da, auf einer gewissen ebene scheint sie sich verstanden zu fühlen. auch wenn ich durchziehe, was ich sage, projekte abschließe usw. all das ist agenda des tests, ob ich als partner fungieren kann, der ein kind großziehen kann, gewissermaßen ein 20 Jahre Projekt. Das männliche dilemma ist, das man nicht leiden muss, einfach von natur aus, wenn man es nicht tut aber, findet auch kein wirkliches leben statt; aber überleben trotzdem. Was muss ich zum überleben heutzutage schon tun? im bahnhofskaffe 20h die Woche arbeiten. weltlich und dynamikbezogen ist das armselig, aber leider oft der status quo bei sehr vielen menschen. da ich nun aber in der welt teilhaben will; bzw die entscheidung traf und auch jetzt noch dahinter stehe, mich in der welt zu involvieren, den weg des yoga zu gehen. es war die entscheidung mich entweder absolut zurückzuziehen und mich in hingabe zu üben oder eben an der welt teilzuhaben mit allen mitteln. ersteres traute/fühlte ich nicht; deshalb ist es nun zweiteres. gehe ich diesen weg aber langsam, wird er keine früchte tragen. das ist der deal gewissermaßen. es ist auch unverantwortlich gegenüber den verpflichtungen, die ich eingehe und eingegangen bin, ich hindere ein projekte daran bestmöglich zu florieren, wenn ich nicht alles gebe. ich nehme meiner freundin die chance auf einen tief bereichernden lebensgefährten, bei dem sie sich endlos tief fallen lassen kann; ich kann für freunde/familie nicht so sehr da sein, wenn ich mit mir befangen bin. ich muss einfach daraus. ich habe entschieden, - und zu der entscheidung muss ich endlich stehen. es angehen. nichts dem zufall überlassen. wie gesagt, ich sehe dieses spiel nicht als das ultimative, dahinter liegt viel mehr. aber ich muss alles wofür ich mich entschieden habe, auch wirklich zum spiel werden lassen. nur wenn ich die welt wie ein überlegener schachspieler ausspielen kann, ist es auch wirklich ein spiel. dafür muss ich alle kniffe, hürden, fallstricke, bekannte muster kennen. sonst verfalle ich nur in mißmut, in flucht, lethargie, prokrastination, leide, weil ich nicht wachstum verkörpere. sehe das spiel nicht als spiel, sondern bleibe abhängig vom ausgang dessen. was also, ist zu tun? wie gesagt; alles zum spiel werden lassen; alles falsche aufräumen; dazu gehört, alle weltlichen belange so händeln zu lernen, dass sie zum kinderspiel werden; verantwortung für die nötigen aktionen übernehmen. verhaltensmuster antrainieren, die alles kinderleicht werden lassen. die welt ist mein spielplatz, das muss ich realisieren. denn ohne das, habe ich keine chance tief in mich zu gehen, weil ich rausgerissen werde, von kleinigkeiten. kurz gesprochen, praktisch gesagt: meinen körper, verstand, meine energie; mein system on top halten alles nötige, äußere erledigen, routinieren und die überbleibende zeit fürs in-mich-kehren, fürs herauswachsen aus den paradigmen von körper, von verstand, von energie, nutzen aber ohne eine innere balance und ohne die strikte handhabung aller projekte und notwendigkeiten in meinem leben, werde ich nicht die nötige ruhe und zeit haben, um bewusstes in-mich-kehren zu leisten.
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kryptonitechild · 3 years
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Gut, da sind wir wieder. Joint in der Fresse und Worte im Herzen. Ich habe schon länger nicht mehr geschrieben... Wieso ? Das kann ich auch nicht sagen. Vielleicht, weil die letzte Zeit einfach zu schwer war um sie zu begreifen, um sie irgendwie zu festigen und zu greifen. Was ein seltsames Ende eines seltsamen Jahres. So viel hat man gelernt, so viel verloren. Liebe kam und ging genauso wie Freunde und Familie.
Soll das alles im nächsten Jahr besser werden ? Man kann nur hoffen.
Ich bin soweit geheilt. dass ich über die vergangenen Situationen klar denken kann. Was habe ich mir damit nur angetan. Warum habe ich mich freiwillig so lange quälen lassen. Das grenzt ja schon an Selbstverletzung, obwohl... Es war Selbstverletzung. Ich habe mich mit etwas zufrieden gegeben was mir nicht gut tat. Ich bin lächelnd in die Kreissäge gelaufen und das immer und immer wieder ich habe die roten Flaggen Jahrelang ignoriert. Ich habe sie aus Liebe zu ihm ignoriert. Ich wollte so sehr, dass es funktioniert, dass ich mich selbst aufgegeben habe. Ich habe mich selbst zerstört aus dem Willen hinweg mit ihm Alt zu werden. Ich habe mich selbst aufgegeben. Ich habe mich an den äußersten Rand der Existenz gebracht. Ich habe mich so weit getrieben in der Hoffnung es könnte die Tatsachen verhindern. Man kann Tatsachen nicht verändern. Man kann den Zeitstrahl nicht biegen, wenn es nicht Gottes Wille ist egal, ob es das göttliche Selbst oder gar der Schöpfer höchst selbst ist.
Ich muss aufhören mich für Menschen zu zerstören denen es völlig egal ist. Der einzige Mensch der zählt bin ich. Ich und niemand anderes, denn nur ich bleibe für immer an meiner Seite; Nicht nur bis zum letzten Atemzug, nein, für immer. Und was wünscht man sich mehr ? Ich wollte immer jemanden der immer an meiner Seite ist. Wieso kann ich das nicht selbst sein ? Ich weiß, dass ich mir nicht vertraue und das schmerzt mich. Jeder kann mir zu 100% vertrauen, wieso also ich mir selbst nicht? Wieso enttäusche ich mich selbst ? Das ist pure Unlogik, welche ich absolut nicht leiden kann.
Ich bin so froh aus den Fesseln dieser “Liebe” entkommen zu sein. Ich bin so glücklich darüber, dass ich mich nicht mehr in den Schlaf weinen muss. Ich bin glücklich, dass mich Gedanken an ihn nicht mehr zerstören. Im Gegenteil sie werden Selten und wenn er doch einmal mein Inneres streift, kann ich gar nicht anders als zu lachen. Wie absurd sich für so einen Menschen so zu opfern. Einfach lächerlich. Ich bin so froh endlich weiter gehen zu können und ich habe das Gefühl ich könne rennen. ich renne meiner Zukunft entgegen, die ich mir selbst gestaltet habe. Wenn mich jemand enttäuscht dann bin ich das selbst, was völlig in Ordnung ist, denn ich kann dann mir selbst aufhelfen. Ich kenne die Intention der Enttäuschung und muss mich nicht mehr mit irgendwelchen Lügen rum streiten. Ich weiß genau was Sache ist und das beruhigt mich. Ich kann mich also grundsätzlich absolut nicht beklagen und das ist doch wunderschön. Mein Kopf fühlt sich befreit an und ich kann endlich wieder empfinden. Ich kann die Sonne wieder strahlen fühlen und ich kann endlich wieder Lachen. Das Lachen, welches von Herzen kommt. Ich bin von Menschen umgeben die mich schätzen und die mich so behandeln wie es sein sollte; Wonach könnte ich denn noch bitten.
Ich lese wieder unheimlich viel, ich mache Musik, ich liebe meinen Job. Ich liebe das Leben, welches ich führe. Ich liebe die Macht über mein Leben. Ich liebe die Möglichkeiten die ich mir selbst biete. Ich liebe meine Kräfte, meine Magie. Ich liebe mein Wissen und meine Aufnahmefähigkeit. Ich liebe meine Liebe. Ich liebe meine Empathie, die ich zum Glück endlich zum Teil kontrollieren kann.
Schon kleine Mengen an Menschen haben ich verunsichert, weil ich mich selbst nicht mehr hören und fühlen konnte. Ich habe alles von jedem gehört und gefühlt aber ich selbst ging in diesem Chaos verloren. Es war wie ertrinken. Ich habe keine angst mehr mich zu verteidigen. Ich weiß was ich wert bin und wie ich es zu verteidigen habe. Denn ich bin eine göttliche Schönheit die ihren Platz in dieser Welt sucht und um jeden Preis finden will. Ich weiß, dass ich zu Großem bestimmt bin und ich will dieses Abenteuer suchen und finden. Ich will die ganze Welt sehen und alles erleben. Ich will mein Leben mit so viel Freude füllen, dass ich übersprudel. Ich will alles. Ich will mich um mich selbst kümmern und mich lieben. Ich will alles lernen was es zu lernen gibt. Ich will in jeder Dimension meinen Fußabdruck hinterlassen und in die Geschichte eingehen. Ich will, dass jeder meinen Namen kennt, ich will, dass jeder ein Stück meines Vibes hat und sein Leben damit verschönert wird. Ich will der Welt Freude und Frieden bringen. Ich will ein Lachen in jedes Gesicht dieser Welt zaubern egal ob Mensch oder Tier. ich will die Erde wieder glücklich machen. Ich will über jeden Ozean tanzen und unter den Sternen Konzerte abliefern von denen man noch Jahrhunderte nach meiner Existenz spricht. Ich will, dass jeder meine Augen kennt. Ich will die Liebe zurück bringen.
Diese Welt ist zu schön um sie den Mensch zu überlassen, die von ihren eigenen Dämonen und Gier zerfressen sind.
Die wahre Menschheit ist dran! Die pure Liebe ist nun am Zug. Die Menschen erwachen langsam und das macht den “Oberhäuptern” dieser Welt angst. Sie verlieren Kontrolle; Zwar ist es genau das worum es geht und das wissen diese Menschen auch aber sie bilden sich ein Gott spielen zu können. Sie bilden sich ein Mächtiger zu sein als die Liebe und das, junge Freunde, ist der Fehler ihres Lebens, ihres Seins. Sie widersprechen damit der Natur und das wird kein gutes Ende nehmen. Wie könnte es auch wie könnte so eine Struktur lange anhalten. Wir sind ein Wimpernschlag in der Zeit. Ein Wimpernschlag der so viel auslösen kann. Wir stehen vor einem Scheideweg. Vielleicht bin ich auch deswegen hier. Menschen treffen mich immer wenn sie an einem Scheideweg stehen. Vielleicht bin ich hier um die Natur zu vertreten und die Menschheit wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Wäre zumindest ein schöner Gedanke
Liebt, junge Freunde, liebt was das Zeug hält
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“Berliner Fernsehturm” * Foto: BernardoUPloud
Nach ihrer gescheiterten Ehe mit Frank Randall findet Claire Beauchamp in Berlin ein neues Zuhause. Doch dann brechen Spannungen zwischen dem zwischenzeitlich aus der EU ausgeschiedenen Großbritannien und der EU aus und alle Inhaber eines englischen Passes werden aufgefordert, das Territorium der EU innerhalb von sechs Wochen zu verlassen … und plötzlich ist Claires Zukunft ungewisser denn je.
Diese Geschichte ist im Rahmen des #14DaysofOutlander Events entstanden, der von @scotsmanandsassenach​ initiiert wurde.
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Kapitel 11: 14 Männer (7)
      “Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie uns sehr willkommen, nicht nur weil Sie uns diese Informationen geben oder als medizinische Fachkraft, sondern als Mensch. Und ich hoffe, Sie werden sich ein wenig einleben können.”
      Claire nickte. Dann streckte sie ihre Hand aus und legte sie auf die Rechte des alten Herrn.
      “Danke, Herr Groide, ich weiß das zu schätzen.”
      “Sie können Ferdinand zu mir sagen, wenn Sie möchten.”
      “Gern, Ferdinand, ich bin Claire.”
      “Danke, Claire.”
      “Na, nach diesem ereignisreichen Arbeitsgespräch sollten wir uns doch einen guten Schluck genehmigen, oder? Wie wäre es mit einem Whisky?” 
      Jamie sah sie erwartungsvoll an.
      Claire nickte.
      “Gern.”
      Groide schüttelte den Kopf.
      “Jamie, Du weißt doch, dass ich das Zeug nicht trinke. Für mich bitte einen Wodka.”
      “Siehst Du Claire,” sagte Jamie mit einem ironischen Unterton, “hier kannst Du gleich etwas über die Deutschen lernen. Was Alkohol angeht, haben Sie keinen Geschmack.”
      Er reichte ihr ein Glas mit Whisky.
      “Recht hat er, Claire. Und merken Sie sich noch eines: Wir haben auch absolut keinen Humor.”
      Die Männer begannen zu kichern und Jamie musste einen Moment inne halten, ehe er das Glas mit dem Wodka an Groide weiterreichte. 
      “Du kannst ruhig sagen, was Du sonst immer über meinen Alkoholgeschmack, sagst, Jamie,” sagte Groide dann scherzhaft.
      Jamie sah Claire grinsend an.
      “Er hat zuviel Zeit mit Russen verbracht, die haben seinen Geschmack verdorben.”
      “Sa sdarovje!” war alles, was Groide darauf zur Antwort gab. Dann wandte er sich noch einmal an Claire:
      “Sie sagten vorhin, dass Sie beabsichtigen, die Scheidung von Ihrem Ehemann einzureichen?”
      “Ja, das werde ich tun. Ich hoffe, dass das auch von hier aus möglich ist.”
      Groide sah sie nachdenklich an.
      “Hast Du gegen Claires Wunsch etwas einzuwenden, Ferdinand?”
      “Nein, ich verstehe das Anliegen sehr gut. Ich befürchte nur, dass wir dadurch den MI5 auf Deine Spur bringen könnten, Jamie.”
      Ein leichter Schock durchfuhr Claire und beinahe hätte sie sich an dem Schluck Whisky, den sie gerade genommen hatte, verschluckt.
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“Whisky” by PublicDomainPictures 
         “Ich denke, da gibt es eine Möglichkeit, wie wir das vermeiden können. Seitdem Claire davon gesprochen hat, dass sie die Scheidung einreichen will, habe ich darüber nachgedacht, wer ihr dabei behilflich sein könnte.”
         “Und? An wen hast Du gedacht?” fragte Groide.
         “Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich Claire die Dienste von Stephanie Svart zu empfehlen würde,” antwortete Jamie und wandte sich zu Claire.
         “Sie ist eine ausgezeichnete Fachanwältin für Familienrecht und die Kanzlei, für die sie arbeitet, hat Niederlassungen in verschiedenen westeuropäischen Ländern. Ich weiß es nicht zu 100 %, aber ich müsste mich doch sehr täuschen, wenn sie nicht auch Kooperationen mit amerikanischen Anwaltsfirmen hätten. Man könnte versuchen, die Sache über die Niederlassung in Amsterdam abzuwickeln … Das würde den Fokus von Berlin weg und in eines der Länder verlegen, welches sich zur Zeit in einem sehr gespannten Verhältnis zu dem Vereinigten Königreich befindet … Ich glaube kaum, dass man wegen der Ehestreitigkeiten eines MI5 Mitarbeiters wie Randall jemanden dorthin entsenden wird. Wenn man außerdem noch anführt, dass Claire Repressionen ihres gewalttätigen Ehemannes befürchtet, dann muss man noch nicht einmal eine Privatadresse angeben. Man kann das alles über die Adresse der Rechtsanwaltskanzlei abwickeln.”
         Groide nickte lächelnd und hielt Jamie sein leeres Glas entgegen.
         “Gut durchdacht.”
         “Wer ist diese Rechtsanwältin?” fragte Claire.
         “Wir kennen sie schon lange. Mein Onkel Jared hatte hier in Berlin eine Freundin, besser gesagt, Verlobte. Ihr Name ist Violetta Chambeau. Eigentlich wollten sie heiraten, aber dann kam die Erkrankung meines Onkels dazwischen und sein anschließender Tod … Aber ‘Tante Vio’ gehört trotzdem zur Familie. Über sie hat mein Onkel Stephanie Svart kennengelernt. Die beiden Frauen haben an derselben Universität studiert. Frau Svart ist Fachanwältin für Familien- und Erbrecht. Wir vertrauen ihr und wenn Du nichts dagegen hast, dann …”
         “Nun ja, ich kenne hier keine Anwälte und wenn sie vertrauenswürdig ist … nein, ich habe nichts dagegen, wenn Du den Kontakt herstellst.”
         “Ich hatte vorsichtshalber bei ihr schon einmal wegen eines Termins vorgefühlt. Wir könnten sie bereits morgen Vormittag treffen.”
         Claire nickte.
         “Je schneller ich das hinter mir habe, desto besser.”
         Sie griff zu ihrem Whiskyglas und nahm einen großen Schluck daraus
         “Was hälst Du davon, Ferdinand?”
         “Ich halte ein solches Vorgehen für gut.”
         Plötzlich klopfte es an der Tür der Bibliothek. Jamie rief “Herein!” und Helene Ballin erschien.
         “Herr Groide, aus ihrem Jackett im Flur klingelt es, ich nehme an, es ist Ihr Smartphone?”
         Groide sprang auf und eilte aus dem Raum.
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“Smartphone” by niekverlaan
         Ungefähr zehn Minuten später kehrte er zurück.
         “Entschuldigung, aber der Anruf war wichtig.”
         Der alte Herr setzte sich, dann sah er Jamie mit ernstem Blick an:
         “Ein Carl aus Boston hat in der Zentrale von ‘In Vino Veritas’ angerufen und wollte Dich sprechen …”
         Nun sahen Jamie und Claire ihn erschrocken an. 
         “Ich konnte ihn davon überzeugen, dass ich ein guter Freund von Dir bin … und dass er auch mit mir sprechen kann.”
         “Was hat er gesagt?” fragte Jamie, dem die Anspannung anzusehen war.
         “Er sagte, ein Mann namens Randall habe beim Limousinen-Service des Hotels angerufen und sich nach einem bestimmten Wagen erkundigt …”
         Claires Gesicht wechselte mit einem Schlag die Farbe. Vollkommen fahl und mit angsterfüllten Augen sah sie Jamie an. Die Erwähnung von Randalls Namen und noch mehr die Tatsache, dass er ganz offensichtlich dabei war ihre Spur aufzunehmen, hatte innerhalb von Sekunden die Angst in ihr Leben zurückgebracht.
         “Was ist geschehen? Was hat er gesagt?” fragte Jamie.
         “Man hat Randalls Anruf zu Carl durchgestellt, weil man wusste, dass er sie gefahren hatte. Carl hat Randall gesagt, dass er sie, wie er bereits wusste, zu seiner Wohnadresse und dann … zum Hafen gefahren habe.”
         Jamie und Claire sahen zuerst einander und dann Groide an.
         “Zum Hafen?” fragte Claire ungläubig.
         “Ja, Carl war der Meinung, dass es diesen - ihm völlig unbekannten - Mann nichts anginge, wohin er sie gefahren habe. Er ist der Meinung, seine Fahrgäste hätten ein Recht auf Diskretion. Darum hat er Randall erzählt, dass er Sie zum Kai neben dem ‘Yacht Haven Inn & Mariana’ gefahren habe. Dort seien sie beide an Bord einer großen Yacht gegangen. Diese Yacht sei zeitgleich mit der Limousine am Kai angekommen und sie hätte sofort wieder abgelegt, nachdem sie beide an Bord gegangen seien. Randall hat ihn gefragt, ob er den Namen der Yacht gesehen habe oder ob er sich an die Beflaggung erinnern könnte. Carl hat ihm geantwortet, dass er darauf nicht geachtet habe. Er gehe aber davon aus, dass es sich um eine private Yacht gehandelt habe.”
         Claire schloss die Augen. Ihr Körper entspannte sich, wenn auch nur langsam. Jamie lächelte. Groide schwieg einige Augenblicke. Er wusste, dass die beiden Menschen, die vor ihm saßen, diesen Schreck erst einmal verdauen mussten. Dann stand Jamie auf und füllte erneut die Gläser mit Whisky respektive Wodka. Nachdem sie schweigend getrunken hatten, nahm Groide das Gespräch wieder auf:
         “Nun, das ist noch einmal gut gegangen. Jedenfalls sieht es momentan so aus. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass Randall Dich erkannt hat, Jamie. Darum wirst Du in Zukunft erst einmal keine Aufträge außerhalb Europas übernehmen … wen schlägst Du als Ersatz vor?”
         “Den besten Mann, den wir haben. Meinen Adoptivsohn.”
         “Wann wird er einsatzbereit sein?”
         “Ich werde ihn morgen früh anrufen und mich dann gleich bei Dir melden.”
         “Gut, ich hoffe, er willigt ein, Deine Aufgaben zu übernehmen.”
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“Tür” by CJ
         Als Claire und Jamie eine Stunde später aus dem Aufzug stiegen und den Gang zu ihren Zimmern entlang gingen, fragte sie flüsternd:
         “Hat Deine Bemerkung bezüglich Ferdinands Beziehung zu den Russen eine tiefere Bedeutung?”
         “Du meinst, ob Ferdinand wirklich mit Russen zu tun hatte?”
         “Hm hm.”
         “Ich weiß es nicht, es ist ein Witz zwischen uns. Seit ich ihm zum ersten Mal begegnet bin, habe ich versucht, Whisky mit ihm zu trinken. Aber er hat immer abgelehnt und blieb bis jetzt beim Wodka. Aber es würde mich nicht wundern, wenn er im Rahmen seines Dienstes mit Russen zu tun gehabt hat. Soweit ich weiß, kam er zum Studium nach Berlin. Das muss vor etwas mehr 40 Jahren gewesen sein. Also noch zur Zeit des Kalten Krieges.”
         Sie waren vor der Tür von Claires Zimmer stehen geblieben.
         “Keine Sorge, Jamie, ich will Dich nicht ausfragen.”
         “Oh, ich denke nicht, dass dies eine Top-Secret-Information ist.”
         Er sah sie an und sein Blick blieb an ihrem Kleid hängen. 
         “Claire …”
         “Ja?”
         “Was Du heute Abend … es war bemerkenswert. Soviel Scharfsinn, Intelligenz. Es wird Dich … sicherlich … viel Kraft gekostet haben. Und der Tag morgen wird nicht minder anstrengend … wirst Du schlafen können? Kann ich noch irgendetwas für Dich tun?”
         “Danke, aber ich glaube, es geht.”
         “Wenn noch irgendetwas ist … ich bin gleich hier.”
         Er deutete auf die Tür zu seinem Zimmer.
         “Ich lasse das Mobiltelefon an, nur im Fall dass  …”
         “Danke, Jamie. Du bist sehr freundlich. Gute Nacht.”
         “Gute Nacht, Claire.”
         Sie öffnete die Tür und betrat ihr Zimmer. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, verharrte sie noch einen Moment mit ihrer Hand am Türblatt, als könne sie auf diese Weise den Kontakt zu Jamie noch aufrecht erhalten. Dieser Mann berührte etwas in ihr. Etwas, dass tief unter Jahren der Vernachlässigung, Härte und Lieblosigkeit, die sie durch Frank Randall erfahren hatte, begraben lag. Zum ersten Mal seit dem Tod ihres Onkels Lambert spürte sie, dass ein anderer Mensch sich wirklich um sie sorgte. Dass sie einem anderen Menschen wirklich wichtig war. Claire ging zu ihrem Bett, holte ihren Schlafanzug unter dem Kopfkissen hervor und zog sich um. Dann ging sie zu dem kleinen Schreibtisch, der unter einem der Fenster stand und schaltete die kleine Lampe, die auf der rechten Seite stand, an. Aus einem ihrer Koffer entnahm sie ein Tagebuch. Sie setzte sich an den Schreibtisch und begann sich Notizen über den Abend und über das Gespräch mit Ferdinand Groide zu machen. Eine Stunde später schloss Claire das Buch und legt es zurück in den Koffer. Sie setzte sie sich auf das Bett und griff nach ihrer Handtasche, die sie auf dem Nachttisch abgestellt hatte. Claire öffnete sie und zog an einem Reißverschluss, der am Innenfutter angebracht war. Am Boden dieser Innentasche war ein weiterer Reißverschluss angebracht. Öffnete man ihn, so gelangte man in ein von außen nicht sichtbares Fach, das im Boden der Handtasche verborgen war. Claire griff in dieses Fach und betrachtete dann nachdenklich die sechs silbernen USB-Sticks auf ihrer Hand. Wie hatte Frank einmal gesagt? Man dürfte nicht alle seine Trümpfe auf einmal aus der Hand geben. Sie hatte mit Frank in wenigen Dingen übereingestimmt, aber in diesem Punkt musste sie sich seiner Meinung anschließen. Langsam legte sie die USB-Sticks wieder zurück und verschloss die Handtasche. Nachdem sie sich im Badezimmer etwas frisch gemacht und ein großes Glas mit Mineralwasser auf den Nachttisch gestellt hatte, legte sie sich hin und löschte das Licht. Claire blickte hinauf zum Dachfirst. Durch das Glas konnte sie den Nachthimmel sehen. Ob Jamie jetzt wohl in seinem Bett lag und ebenfalls dort hinauf sah? Mit diesem Gedanken schlief sie ein.
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