Tumgik
#schwarzer gott
bernhard-schipper · 5 months
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‘Black God - Eternal Denim’ Digital Collage, 375 x 375 mm, 2023 Fine Art Pigment Print under Acrylic Glass, Black Aluminium Art Box
Everything is folk art. For my current series I use almost exclusively graphic pieces from the Internet - more precisely screenshots from Ebay. It's a game of low pixel density, blurring, poor lighting and crooked angles.
Similar to folk art, where the content, the formal and the passing on of tradition are in the foreground and the perfect craftsmanship, achieved with excellent tools, seems less important - in my work the perfect templates are not necessary for the sake of the statement.
The age-related discolored book cover, which becomes denim due to insufficient image resolution, blurring and exaggerated color curves and the trick of adding copper coins to the indigo, takes on something eternal through its technical reproducibility. Or is it just a washed-out image of the depths of space?
Karl Marx's visionary analysis of the exploitation of the means of production and their omnipresence, which is committed to constant growth, rejects eternal capitalism, since the process logically ends in self-destruction.
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bismarckczorneboh · 6 months
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'mmmmmmmake Bismarck Čornobóhgreatagainnnnnnn'
2021/2023
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die-untreue · 2 months
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Die Hitze ihrer Muschi an meinen Lippen war berauschend, der Duft ihrer Erregung erfüllte meine Nase, als ich langsam mit meiner Zunge über ihre empfindlichen Schamlippen glitt. Es war eine lange Partynacht - wir beide waren ein Jahr älter geworden - und irgendwo zwischen Kuchen und Champagner hatten wir uns in diesem unerwartet intimen Moment wiedergefunden. Ihre Hände hatten sich in meinen Haaren verfangen und drängten mich dazu, weiterzumachen, während ich mit meiner Zunge immer tiefer in sie eindrang und sie nun zum ersten Mal so richtig genoss.
Während ich leckte und liebkoste, musste ich mich fragen, wie das alles angefangen hatte. Wir hatten uns beim Yoga kennengelernt, unsere Freundschaft entstand aus unserer gemeinsamen Liebe zur Bewegung und unserer gegenseitigen Verachtung für die zickigen, überheblichen Frauen, die die Gruppe zu dominieren schienen. Im Laufe der Jahre waren wir uns näher gekommen, unser Band wurde durch abendliche Gespräche und gemeinsame Vertraulichkeiten gestärkt. Aber irgendwie fühlte sich in diesem Moment, als ich sie zum ersten Mal schmeckte, alles ganz anders an. Viel… richtiger.
Ich wurde mutiger und bewegte meinen Kopf weiter nach unten, drückte meine Zunge fester gegen ihre Klitoris und spürte, wie sich ihre Hüften als Reaktion darauf vom Bett hoben. Ihr Stöhnen erfüllte die Luft und vermischte sich mit den Geräuschen unserer lachenden und trinkenden Gäste jenseits der Schlafzimmertür. In diesem Moment flüsterte sie mir etwas ins Ohr, das mich unglaublich erregte. " Das machst du so gut," flüsterte sie. " Rutsch doch mal rüber, dann zeige ich dir, was ich kann."
Und so leitete sie mich mit einem schelmischen Funkeln in den Augen an, mich auf den Rücken zu legen und Sie positionierte sich zwischen meinen gespreizten Beinen. Ich beobachtete ehrfürchtig, wie sie ihren Kopf senkte und ihr dunkles Haar wie ein Vorhang aus schwarzer Seide über meine Oberschenkel fiel. Und dann drückte sie mit einer langsamen, bedächtigen Bewegung ihre Lippen auf meine geschwollene Klitoris und ließ damit Wellen der Lust durch meinen Körper strömen.
Es war ein einzigartiges Gefühl, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. Als ihre Zunge über mein empfindliches Fleisch tanzte, spürte ich, wie sich mein Inneres zusammenzog, wie sich ein Druck aufbaute, der jeden Moment zu explodieren drohte. Und dann, als wären wir durch einen unsichtbaren Faden verbunden, wölbte sie ihren Rücken und drückte ihre feuchte, haarige Muschi gegen mein Gesicht, und ich wusste, es war soweit. Wir waren beide kurz davor zu kommen.
Mit einem stummen Schrei warf sie ihren Kopf zurück, ihr Körper spannte sich an, als Wogen der Lust sie überrollten. Ihre Säfte ergossen sich über meine Lippen, und ich konnte sie schmecken, sie fühlen, als sie in meinem Mund explodierte. Es war überwältigend, diese Macht, die ich hatte, sie in solche Höhen der Ekstase zu treiben, und als ich spürte, wie sich mein eigener Orgasmus aufbaute, wusste ich, dass ich mehr davon wollte. Mehr von ihr.
Als die letzten Beben unseres Orgasmus abklangen, lagen wir schnaufend da, unsere verschwitzten Körper ineinander verschlungen. Ich sah zu ihr, mein Gesicht mit ihren Säften benetzt, und sie lächelte auf mich herab, ihre Augen glänzten in einer Mischung aus Lust und Zufriedenheit. Sie beugte sich vor, und ehe ich mich versah, waren ihre Lippen auf meinen, unser Kuss tief und leidenschaftlich.
"Gott, das wollte ich schon so lange tun", flüsterte sie in mein Ohr, ihr Atem war heiß auf meiner Haut. "Ich habe immer gewusst, dass etwas Besonderes zwischen uns ist."
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Der Gott der Stadt
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit Die letzten Häuser in das Land verirrn.
Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal, Die großen Städte knieen um ihn her. Der Kirchenglocken ungeheure Zahl Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.
Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik Der Millionen durch die Straßen laut. Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen. Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. Die Stürme flattern, die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust. Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust Und frisst sie auf, bis spät der Morgen tagt.
--Georg Heym
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nordseehexe · 5 months
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Tukh Manuk (seltener Tux Manuk, armenisch Թուխ Մանուկ, „dunkler Junge“, Transliteration T‘owx Manowk, deutsche Transkription Tuch Manuk) ist ein in Armenien aus der vorchristlichen Zeit erhaltener Kult einer teils hilfreichen, teils böswilligen mythischen Figur in Gestalt eines schwarzen Jugendlichen, die am Rand der armenisch-apostolischen Mehrheitsreligion weiterexistiert, in vielen Volkserzählungen vorkommt und in Schreinen auf dem Land verehrt wird.
Der Name Tukh Manuk, „dunkelhaariger/dunkelhäutiger Junge“, bezieht sich vermutlich auf die schwarze Haarfarbe des schönen Jünglings. Im 19. Jahrhundert gab es Kapellen, in denen Tukh Manuk verehrt wurde, auf Hügelkuppen, an Quellen oder in heiligen Hainen in praktisch allen von Armeniern bewohnten Gebieten in Ostanatolien und dem südlichen Kaukasus, wo sie sich überwiegend in einem vernachlässigten Zustand befanden. Die Schreine wurden von Frauen besucht, die jeden Samstagabend einfache Gebetsformeln sprachen („möge sich Gott der Seelen unserer Vorfahren erbarmen“) und dabei Kerzen und Räucherwerk anzündeten. Außerdem gab es Jahresfeste mit Musik, Tanz und Festessen an den Schreinen.
Heute sind Tukh-Manuk-Schreine in vielen ländlichen Regionen Armeniens verbreitet. Die Schreine liegen an einsamen Orten außerhalb der Dörfer oder inmitten von Häusern. Die Verehrungsplätze haben die Form kleiner einräumiger Wohnhäuser mit Satteldach, entsprechen Andachtskapellen oder befinden sich wie im Dorf Mastara innerhalb einer christlichen Kapelle. Dort wird ein mit roter Farbe bemalter formloser Stein am Boden verehrt. Die Schreine werden als Pilgerorte aufgesucht, von denen eine magische Heilkraft ausgehen soll.
Tukh Manuk wird als Blut trinkende niedere Gottheit und als schöner schwarzer Jüngling vorgestellt. Rotwein ist ein sublimer Ersatz für Blut und verbindet Tukh Manuk mit dem griechischen Bacchus, dessen kultischer Rausch aus Indien importiert zu sein scheint. Der amerikanische Religionswissenschaftler James Russell bringt den Charakter Tukh Manuks mit dem jugendlichen hinduistischen Gott Krishna und mit Melanthos („Der Dunkle“, von griechisch melas, „schwarz“) der griechischen Mythologie in Verbindung. Russell sieht in ihnen die mythische Figur eines schwarzen Jungen von schöner Gestalt aber listigem Wesen, der mit Quellen, Reinheit, Liebesspielen und Fruchtbarkeit assoziiert wird. Für diese Hypothese muss eine gemeinsame frühe indo-iranisch-griechische Kulturschicht zugrunde gelegt und Armenien nicht nur geografisch in der Mitte zwischen Indien und dem Mittelmeer liegend gesehen werden. Der Mythos könnte durch von Indien westwärts ziehenden Völkern (Roma) verbreitet worden oder ein an verschiedenen Orten entwickelter Teil einer universalen indoeuropäischen Volkserzählung sein.
Im antiken Griechenland veränderte sich die Funktion der mythischen Erzählungen, die in der klassischen Zeit eine sozial-politische Bedeutungsebene erhielten. So taucht etwa das mythische, als wild und leidenschaftlich charakterisierte Pferdemischwesen Kentaur störend bei einer Hochzeit auf, damit es von den als Ordnungsmacht gegen das Chaos eingeführten Gründern der Stadt Athen überwältigt werden kann. Eine vergleichbare Doppelrolle sieht Russell beim indischen Gandharva, der für seine Wildheit, seine kreative Ader vor allem als himmlischer Musiker bekannt ist, der musikalisch betörend wirkt wie die griechische Sirene und zugleich bei der menschlichen Fortpflanzung als eine Art dritte Kraft mitwirkt. Mit Yushkaparik kommt in der iranischen Mythologie ein Wesen in Gestalt eines Steinbocks vor, dessen Wildheit und sexuelle Freizügigkeit ein armenischer Historiker des 8. oder 9. Jahrhunderts mit dem Kentauren vergleicht. In einem späteren mittelalterlichen armenischen Text bekommt diese mythische Figur eine Funktion im christlichen Weltbild zugesprochen, indem sie zum Ursprung der Häresie erklärt wird.
In diesem Zusammenhang steht Melanthos, in der griechischen Mythologie ein jugendlicher Außenseiter, dessen Erwachsenwerden und Eingliederung in die Gesellschaft im Apaturia-Ritual nacherzählt wurde. Eine mit Melanthos vergleichbare Rolle nimmt Tukh Manuk ein, der in armenischen Volksliedern aus den wilden Bergwäldern flussabwärts zu den Menschen vordringt und an den Wasserstellen junge Mädchen verführt. In Indien bringt entsprechend der junge Krishna am Flussufer die Kuhmädchen (Gopis) in seinen Bann und wird so zum Sinnbild der mystischen Liebe.
Tukh Manuk ist die Hauptfigur in zahlreichen mittelalterlichen und modernen volkstümlichen Gedichten und wird im armenischen Nationalepos David von Sassun erwähnt. Dessen Geschichten basieren auf mündlichen Überlieferungen des 8. bis 10. Jahrhunderts und handeln von einem christlichen König David in der Stadt Sassun, der heldenhaft gegen die ungläubigen arabischen Eindringlinge kämpft. Daneben tragen mehrere geografische Orte den Namen: Es gibt einen Tukh-Manuk-Pass, der mit 1795 Metern Höhe die Grenze zweier Provinzen an der Straße zwischen Ararat und Areni bildet, einen Fluss und eine Festung gleichen Namens sowie ein Dorf Tukh.
Tukh-Manuk-Kapellen werden vielerorts noch heute verehrt. Sie bestehen aus einem rechteckigen Raum, in dem sich eine Andachtsecke befindet. Die im Raum außerdem aufgestellten Kultobjekte und Heiligenbilder unterscheiden sich nicht von denen eines geschmückten Altars in der Kirche. Häufig repräsentiert eine Steinsetzung oder ein steinernes Grabmal den schwarzen Jüngling. Ihm werden, wie es auch im christlichen Kult in Armenien vorkommt, nach alter Tradition Tieropfer (matagh, ursprüngliche Bedeutung „Opferlamm“) dargebracht, meist in Form von Hühnern, Tauben oder Schafen. Das Fleisch des matagh muss am Tag der Schlachtung im Kreis der Familie verzehrt werden. Christliche Opferungen finden üblicherweise an Ostern oder bei Familienfeiern wie Taufen und Hochzeiten statt.
Die Gläubigen umschreiten im Gebet sieben Mal den Schrein, bevor sie das Tieropfer darbringen. Zu jeder Gelegenheit werden Kerzen angezündet. Neben dem Schrein kann, wie an anderen magisch-heiligen Orten, ein Wunscherfüllungsbaum stehen, der von Bittstellern mit Stofffetzen behängt wird.
Tukh-Manuk-Schreine in der Provinz Aragazotn:
Oschakan, Dorf nahe Aschtarak am Südhang des Aragaz. Die aus rotem und grauem Tuff errichtete Kapelle steht auf einem kleinen Hügel im alten Friedhof neben einem großen Chatschkar-Monument, in der Nähe der Grabstätte des heiligen Mesrop aus dem 4. Jahrhundert, der als Erfinder der armenischen Schrift verehrt wird.
Agarak, Dorf nördlich von Oschakan am Fluss Amberd. In der Nähe der Georgskirche steht ein 1999 auf den Resten eines vorchristlichen Tukh-Manuk-Schreins neu erbautes Steingebäude.
Tegher, Dorf ebenso am Südhang des Aragaz, zwischen Bjurakan und Kosch. Die kleine, auf das 5. Jahrhundert zurückgehende Kirche ist Tukh Manuk und der Muttergottes (Surb Astvatsatsin) gewidmet.
Ostufer des Aparan-Stausees, südöstlich von Aparan. Das Satteldach eines aus großen Tuffquadern errichteten Schreins ist mit Wellblech gedeckt. Der Eingang befindet sich an der Südseite und der Altar wie bei christlichen Kirchen im Osten, während er in vorchristlicher Zeit im Westen lag. In der Umgebung östlich des Stausees blieben weitere Schreine aus frühchristlicher Zeit erhalten.
Mastara im Westen des Aragaz. Der frühchristliche Schrein liegt zwischen Bäumen und Wohnhäusern versteckt einige Meter südlich der Johanneskirche.
Tukh-Manuk-Schreine in der Provinz Armawir:
Arevaschat, Dorf südöstlich Etschmiadsin. Es gibt eine Basilika aus dem 19. Jahrhundert und einen Tukh-Manuk-Schrein.
Aghavnatun nördlich von Etschmiadsin. Das bereits in vorchristlicher Zeit existierende Dorf beherbergt zwei Tukh-Manuk-Schreine und zwei frühchristliche Kirchenruinen. Der hoch verehrte Karmravor Tukh Manuk ist der einzige Überrest einer früheren Klosteranlage und war möglicherweise ein Nebenraum der ehemaligen Kirche.
Arschaluys westlich Etschmiadsin. Zwei Schreine liegen außerhalb des Dorfes. Sie gehörten einst zu einem Kloster, einer davon ist überreich mit Kultobjekten ausgestattet.
Aknaschen südlich Etschmiadsin. Der restaurierte Surb Sarkis Tukh Manuk ein Kilometer außerhalb des Dorfes ist von bronzezeitlichen Vischap-Steinen umgeben.
Tukh-Manuk-Schreine in der Provinz Wajoz Dsor:
Areni. Eine der verehrten Felshöhlen in der Nähe des Dorfes (Surb Grigor Nahatak) ist Tukh Manuk gewidmet.
Arkaz-Kloster (Arkazi Surb Khach), drei Kilometer östlich von Tanahat. Die um 1870 an der Stelle eines mittelalterlichen Klosters neu erbaute Kirche ist ein Pilgerort, besonders am Jahresfest der Kreuzerhöhung im September. Das Kloster wurde vermutlich an der Stelle eines Tukh-Manuk-Schreins errichtet, dessen Ruine noch verehrt wird.
Herher, in den Bergen nördlich von Vayk. Zwei Kilometer vom Dorf entfernt befindet sich die ehemalige Einsiedelei Chiki Vank aus dem 13. Jahrhundert mit einer einschiffigen Kirche, die als Tukh-Manuk-Schrein verehrt wird.
Tukh-Manuk-Schreine in der Provinz Sjunik:
Angeghakot, Dorf nordwestlich von Sisian. Zu den drei bis in frühchristliche Zeit zurückreichenden Kirchen gehört eine kleine Tukh-Manuk-Kapelle, in deren Wände als Zeichen ihrer religiösen Bedeutung einige Chatschkar-Steine verbaut sind. Ein weiterer Schrein in der Nähe wurde in einem aus der Bronzezeit stammenden Steinkammergrab eingerichtet.
Werischen. Auf einem Hügel nördlich des an Goris grenzenden Dorfes befindet sich ein Schrein in einer Höhle, umgeben von mittelalterlichen Chatschkaren. Eine Wandnische im Innern gehörte zu einer heiligen Quelle, die dem Ort seinen Namen Nora Knunk („Neuer Taufplatz“) gab.
Artsvanik nordöstlich von Kapan. Etwa zwei Kilometer südlich des Dorfes steht ein Tukh-Manuk-Schrein an der Straße, der aus zwei kleinen Räumen besteht. In jeder Kammer wird ein Chatschkar-Stein verehrt.
Vahravar an der Grenze zum Iran und zu Nachitschewan. Das Kloster Karmravank aus dem 10. Jahrhundert wurde an der Stelle einer früheren Tukh-Manuk-Kapelle errichtet.
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fabiansteinhauer · 1 year
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Polobjekte
1.
Dieses erste Bild aus einem Stundenbuch ist nicht unbedingt ein Gegenbeispiel, aber ein anderes Beispiel als dasjenige, das Pierre Legendre (Beispiel 2) aus dem Psalter des Bonne des Luxembourg für Dieu au miroir gewählt hat. Diesem ersten Bild geht die Zeit durch.
Dieser Mensch ist polarisiert, denn er macht von Anfang an bestimmte Drehungen und Wendungen mit, er geht sogar aus Drehungen und Wendungen hervor. Er ist ein meteorologisches, kalendarisches und chronographisches Wesen, das nicht ohne Bewegung und nicht ohne bewegt zu sein vorkommt, dessen Seele insofern eine Art Bewegungsverarbeitungsinstanz ist.
Für die dogmatische Anthropologie nach Legendre hat Subjektivierung mit Bildgebung und mit einem Vorgang zu tun, denn er division/partage nennt, mit einer Trennung, mit einer 'Scheidekunst' die das Subjekt ausmachen oder kennzeichnen, freisetzen soll. Dabei betont Legendre, dass der Vorgang, der den Menschen (aus-)macht auf eine Leere, einen Abgrund gestellt sei. Das Bild aus dem Stundenbuch des Duc de Berry legt noch andere Vorstellungen nahe, unter anderem die, dass der elementare Vorgang, mit dem Differenz operationalisiert wird (um auch den Menschen zu unterscheiden, zu konturieren, zu definieren) nicht auf eine Leere oder einen Abgrund gestellt ist, sondern auf etwas, was schon graphisch, mehr noch: choreographisch besetzt ist und dass der Vorgang, den Legendre als Trennung beschreibt, auch etwas mit Drehungen, Wendungen, mit Kehren zu tun hat. Das eine Bild, Legendres, soll in der Mitte wohl leer oder abgründig sein, dafür vermutlich das schwarz. Das Stundenbuch ist auch in der Mitte nicht leer, da steht ein gewendetes Wesen, in zwei Ansichten (quasi bifrons), die Kosmologie, Konstellationen durchziehen dieses Subjekt. Einmal ist das Bild auf ein Opfer bezogen, mit dem eine große Distinktion, eine große Trennung auf dem Spiel steht (die sich u.a. auf sie Trennung von Leben und Tod stützt). Beim ersten Beispiel ist so etwas nicht sichtbar, da ist statt schwarzer Instanz, Nacht der Vernunft oder großem Opfer Verkehr sichtbar: wandernde, pendelnde und (wieder-)kehrende Konstellationen
2.
In einem mittleren Teil seines Buches über den Gott im Spiegel kommt Legendre auf die Astrologie/ Astronomie zu sprechen und schildert dort das Dogma so, dass auch Warburgs Staatstafeln, insbesondere die Initiale von Tafel 79 (also die cathedra petri mit ihrem astrologischen Bildprogramm eines polaren Subjektes (Herkules) wie eine große Überraschung oder aber ein irritierender Fremdkörper aussieht, was dieser Sitz bestimmt nicht ist, nicht für römische Konstellationen und das Nachleben einer polaren Antike. Legendre stellt in seinem Buch nämlich einen Bezug zwischen der Leere (und dem Abgrund, auf die beide der Mensch gestellt sei) einerseits und dessen Freiheit andererseits her. Der Mensch habe durch die Sprache, die Legendre als Trennungsmacht beschreibt, sich von Abhängigkeiten abgetrennt, er sei keine Marionette mehr. Keine Signale machen zur Marionette denjenigen, der spricht, der ein sprechendes Tier sei und einen Bezug zum logos, also zur Vernunft habe. Entsprechend, so Legendre, falle die Verurteilung der Astrologie aus: Als vernünftige oder logische Tiere dürften sich die Menschen nicht wie dumme oder lächerliche Marionetten verhalten, sie unterstünden nicht dem Gesetz der Sterne. Legendre schildert das freilich als Dogma, in gewisser Hinsicht als 'Gerücht' - aber Tafel 79 zeigt mit der cathedra petri etwas von römischer Multiplizität und damit von einem Menschen, der nicht aus dem Kosmos ausgestiegen und sich nicht erfolgreich von den Sternen abgetrennt hat, der immer noch von Konstellationen durchzogen und unbeständig ist. Fama wäre in diesem Kontext nicht der Begriff für ein großes Schicksal, eher für etwas, was auch wie ein Gerücht ist, eher wäre es so etwas wie ein Kippsal.
3.
Ohne den Dritten, so Legendre, ohne den durch die Kultur erzeugten Spiegel, hätte die Normativität keinerlei Einfluss auf ein Subjekt, sie wäre reine Konditionierung des Fleiches. Die Gesellschaft wäre ein Haufen Tiere, die der Herrschaft der Signale und der Zahlen unterstünde. Der Spiegel (das Bild des monumentalen Subjektes) sei für das Subjekt die Inszenierung der Leere, der reinen Alterität, die durch den Diskurs bewohnbar würde.
Reine Alterität, Leere und ein Mensch, der kein Haufen, eine Menschheit, die nicht ein Haufen Tiere wäre: Warburgs Atlas rechnet mit anderen Möglichkeiten, als das Legendre tut.
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ochoislas · 2 years
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DE PROFUNDIS
Hay un rastrojal, donde cae una lluvia negra. Hay un árbol marrón, erguido solo. Hay un siseo de viento, rondando las chozas vanas. Qué triste es esta tarde.
Pasado el casal aún recoge la dócil huérfana contadas espigas. Sus ojos de oro pacen redondos el crepúsculo y su seno aguarda celestial desposado.
De recogida hallaron pastores el cuerpo gentil podrido en el majuelo.
Una sombra soy lejos de lóbregos pagos. Silencio de Dios bebí del pozo del soto.
De mi frente mana frío metal arañas hurgan mi pecho. Hay una luz, extinguiéndose en mi boca.
Me hallo de noche en un páramo, de cochambre cuajado y escoria de estrellas. En el avellanar ángeles vibraron cristalinos.
*
DE PROFUNDIS
Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt. Es ist ein brauner Baum, der einsam dasteht. Es ist ein Zischelwind, der leere Hütten umkreist. Wie traurig dieser Abend.
Am Weiler vorbei Sammelt die sanfte Waise noch spärliche Ähren ein. Ihre Augen weiden rund und goldig in der Dämmerung Und ihr Schoß harrt des himmlischen Bräutigams.
Bei der Heimkehr Fanden die Hirten den süßen Leib Verwest im Dornenbusch.
Ein Schatten bin ich ferne finsteren Dörfern. Gottes Schweigen Trank ich aus dem Brunnen des Hains.
Auf meine Stirne tritt kaltes Metall Spinnen suchen mein Herz. Es ist ein Licht, das in meinem Mund erlöscht.
Nachts fand ich mich auf einer Heide, Starrend von Unrat und Staub der Sterne. Im Haselgebüsch Klangen wieder kristallne Engel.
Georg Trakl
di-versión©ochoislas
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ladyjensc · 1 month
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Der Anfang ist schwer und finster !
Nicht immer war der Weg bis hierher einfach für mich.
Aber ich würde nichts auf der Welt ändern wollen. 
Meine Erfahrungen haben mich zu dem gemacht,
was ich heute bin.
Es sind jetzt wirklich schon 18 Jahre her.
Als Ihre Mitschülerin Kalaxyja von spurlos verschwand.
Nach einen Jahr würde Sie offiziell für Tot erklärt.
Doch Ihre Leiche würde nie gefunden.
Plötzlich ist Sie wieder da.
Und Sie hat noch jemanden
mitgebracht einen Vampir.
Wenn Menschenblut sich mit Vampirblut 
vermischt-
Der Weg dieser Geschichte führt durch
die rätselhafte Welt der Samurai 
und der finsteren Welt der Vampire.
Eine Gestalt wie aus einen tief schwarzen Alptraum.
Aber man kann nicht erwachen. 
Der Vampir steht plötzlich im Raum.
Die Liebe und Stolz einer Mutter (Kalaxyja) 
zu Ihren Fleisch und Blut. 
Ihr geliebtes Kind.
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance,,
Oh Gott - Ein Vampir" ist also der erste Eindruck
den Ihre ehemaligen Schulfreunde
von Ihren Fleisch und Blut haben. 
Für die meisten Menschen ist der Anblick I
hres Sohnes Kasdar.
Wie ein tief schwarzer Albtraum,
aus dem man einfach nur erwachen will.
Er ist alles andere, als hässlich.
Aber ein 17 Jährige Junge mit Reißzähnen und Krallen,
Leuchten Augen im Dunkeln ,
Gekleidet im schwarzen Seidenkimono.
Und mit einen Katana bewaffnet.
kann einen schon Angst einfloßen!Leseprobe:
3D Book https://share.clip-studio.com/de-de/contents/view?code=e4231722-609c-415b-877c-57d4bb046b1b&at=1712331742
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jonnyardor · 2 months
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Kamen ohne Pass und nun ein Haus
Spürst du den Hass von weiss und braun
Männer gingen vor, danach die Frauen
Er weiss nicht wohin, kann sie ihm vertrau'n?
Kann er auf sie zählen, dass sie nie abhaut?
Dass er sie braucht, weiss er genau
Eva ist mitschuldig, Schuld ist das Haupt
Sie hält dich zurück, wenn du nicht mit ihr baust
Kinderüberraschung nach dem Riesen-Schwanz
Erster langer Kuss, I knew she's the one
Kenn sie nicht vom Club, hat nicht mies getanzt
Sprach sie an im Bus, es war Kieler Love
Haben Neumünster geschockt, Mann
Zwei Babys nach dem Lockdown
Wer hätte das gedacht?
Ich, der Papas Liebling war
Kleine Schwester hart wie Petra (Solano)
Andere Schwester klagt wie Marta (Lazarus)
Meine Frau wie Maria (
Schwanger bei Anderen im Heustall (christkind)
Kleiner Bruder macht auf Esau
Kleiner Bruder macht Sasuke
denkt er wär' Spooky, Deutschrap Groupie
Loyal zu den Schwestern wie Whoopie 
[INTERLUDE]
Alle tun mir Schmerzen an
Aber ivh gebe nicht auf
Ich geh' voran, Ich schreit' voran
Und zieh' meine Rudel mit mir mit
Uh-huh
[VERSE]
Papa erkämpfte den Platz in de Bundes
Für dein Pum Pum und deine Bundas
Für deine Peer group, Timon und Pumbaa
Fürchterlich protzend, du schaust auf mich runter
Proletariat , aber denkt wie die Bourgeoi'
Euer Gewissen, sechs Tage kein Zugang
Reproduziert aus dem Mund noch mehr Stuhlgang ( Mt 15,17)
Es kam aus dem Herzen, und das macht dich unrein (Mt 15,18)
Im Kinderzimmer warst du Superstar
Weltflucht in Büchern und Bruders Arm
Ehe mit Alkohol zu brutal
Kleinkinder kenn' das Wort "Unterhalt"
Väterliche Seite hat gut gespart
Ärzte könn' eklige Boomer sein
Lehrjahre weit weg wie Jupiter
Kein Sinn für Preise im Supermarkt
Sind emigriert für die studies
Stipendiaten von Lobbies
Kinder begleitet zum Abi
Doch warum studierst ein Hobby?
Vater, ich gebe nicht auf
Hab einen Traum, auch wenn du's nicht glaubst
Uns're Beziehung versauert, bis dein
Zorn vergeht wie ein Schauer
Ich bin Philosoph, Und Philologe
Fast Pädagoge und Psychologe
Zimmermann lehrte, in Synagogen
Auch ohne Doktor bin ich Theologe
Keine Ghost Sänger wie Jennifer Lopez
Keine Beziehung mit Tommy Motolla
Keine Ghostwriter,  ghost producer
Singe und schreibe für Christus Yeshua
Manchmal ein Rüpel, im Kern ne Frohnatur
Tagträum und grübel in einer Tour
Mir bloß nichts verübeln, es gibt keine Kur
Auch wenn ihr kübelt,  bleibe ich pur
Eltern, depressiv verspannt
Von Weißen und Fam aggressiv genannt
Hast du was, bist du was, nie sozial
Bis wir Geld haben, wurden wir verbannt
Bis wir uns beugen, sind wir nicht verwandt
Nur nach außen, ihr spielt den Part
Blut ist kein Wasser, nur DNA
Liebe ist die Arbeit wert, or nah
Liebe ist die Arbeit wert, or nah
Liebe ist die Wahrheit, or nah
Liebe ist in Wahrheit schwer, uh huh
Chorus
Schwarzer Mann, Schwarzes Schaf
Schwarzer Gott, Schwarzes Lamm
nenn den Teufel beim Nam'
Weil er kniet vor deinem Nam
Schweine stürzte in den Bach
Keine Angst, rund um Pessach
Er der unsere Sünde nahm
Gibt mir Frieden, gibt mir Kraft
[Outro]
Nenn mich Joseph
Nenn mich Yeshua
Nenn mich David
Salomo und Jonathan
Nenn mich guten Freund,
guten Sohn,
guten Mann, Guten Vater,
guten Sänger, guten Denker
Gebe gebe gebe gebe
gebe gebe gebe
Und ich
Nehme nehme nehme nehme
Nehme nehme nehme
Und dann
Geb' ich, geb' ich, geb' ich, geb' ich
geb' ich, geb' ich, weiter
Damit sie
Nehmen nehmen nehmen
Nehmen nehmen nehmen
(Und von vorn)
Geben geben geben geben
Und dann nehmen nehmen nehmen
Und dann geb ich geb ich geb ich
D
Meine Seele ist erquickt
Wenn ich rede zu mei'm
Gott
Eh eh
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bernhard-schipper · 5 months
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'Black God’ Digital Collage, 375 x 375 mm, 2023 Fine Art Pigment Print under Acrylic Glass, Black Aluminium Art Box
This is the second picture in the new 'Timeline Pictures' series: 'Black God'. The subject of the Black God has been part of my work since 2021. In autumn 2021, there was an attempt in Bautzen to rebuild a Bismarck monument on the highest mountain in Upper Lusatia, the Czorneboh. The Czorneboh is named after the black god of the Slavs (Upper Sorbian: Čorno Bóh).
The actual meaning in Sorbian mythology is scientifically disputed and was given a new meaning in the 19th century in the form of a re-romanticization, as pagan cult sites may have existed on the mountain.
The appearance of a god (idolatry) is always difficult. But I found it very charming to establish Lew Kerbel's Karl Marx Monument in Chemnitz as a counterpart to the new-right Bismarck cult. Especially since the Chemnitz monument itself can be considered a very impressive atheist idolatry. The Black God images that I created in 2021 are more likely to be understood as quotes and humorous comments.
Integrating Karl Marx as a figure into the Neue Sorbische Kunst canon is long overdue because, as a misunderstood superfigure of the international left, he fits perfectly into the ranks of tragic heroes such as Ernst Thälman, Herman Potočnik, Maria Grollmuss, Alfons Bauer, etc.
The present image in the layout of the timeline images is an attempt to integrate the Black God into the canon of early Neue Sorbische Kunst. Socialist agitation and propaganda liked to appear avant-garde - but in the GDR it is more petty bourgeois and small-minded party folklore with the absent context of modernity. In the spirit of over-identification inherent in NSK, I use these set pieces that can be recombined as desired.
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heplev · 7 months
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Schande: BBC und CBC
Fake News und Mordlügen, während das jüdische Volk gegen bestialischen Hamas-Terroristen kämpft Shai Glick, Israel National News, 8. Oktober 2023 An die BBC: Grüß Gott Gestern war ein sehr schwarzer Tag für das jüdische Volk. Hunderte bewaffnete Terroristen drangen aus dem Gazastreifen auf souveränes Gebiet des Staates Israel ein, ermordeten und verletzten hunderte wehrlose Menschen – Frauen,…
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Die Kraniche des Ibykus
Zum Kampf der Wagen und Gesänge, Der auf Korinthus' Landesenge Der Griechen Stämme froh vereint, Zog Ibykus, der Götterfreund. Ihm schenkte des Gesanges Gabe, Der Lieder süßen Mund Apoll, So wandert' er, an leichtem Stabe, Aus Rhegium, des Gottes voll.
Schon winkt auf hohem Bergesrücken Akrokorinth des Wandrers Blicken, Und in Poseidons Fichtenhain Tritt er mit frommem Schauder ein. Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme Von Kranichen begleiten ihn, Die fernhin nach des Südens Wärme In graulichtem Geschwader ziehn.
"Seid mir gegrüßt, befreundte Scharen! Die mir zur See Begleiter waren, Zum guten Zeichen nehm ich euch, Mein Los, es ist dem euren gleich. Von fernher kommen wir gezogen Und flehen um ein wirtlich Dach. Sei uns der Gastliche gewogen, Der von dem Fremdling wehrt die Schmach!"
Und munter fördert er die Schritte Und sieht sich in des Waldes Mitte, Da sperren, auf gedrangem Steg, Zwei Mörder plötzlich seinen Weg. Zum Kampfe muß er sich bereiten, Doch bald ermattet sinkt die Hand, Sie hat der Leier zarte Saiten, Doch nie des Bogens Kraft gespannt.
Er ruft die Menschen an, die Götter, Sein Flehen dringt zu keinem Retter, Wie weit er auch die Stimme schickt, Nichts Lebendes wird hier erblickt. "So muß ich hier verlassen sterben, Auf fremdem Boden, unbeweint, Durch böser Buben Hand verderben, Wo auch kein Rächer mir erscheint!"
Und schwer getroffen sinkt er nieder, Da rauscht der Kraniche Gefieder, Er hört, schon kann er nicht mehr sehn, Die nahen Stimmen furchtbar krähn. "Von euch, ihr Kraniche dort oben! Wenn keine andre Stimme spricht, Sei meines Mordes Klag erhoben!" Er ruft es, und sein Auge bricht.
Der nackte Leichnam wird gefunden, Und bald, obgleich entstellt von Wunden, Erkennt der Gastfreund in Korinth Die Züge, die ihm teuer sind. "Und muß ich so dich wiederfinden, Und hoffte mit der Fichte Kranz Des Sängers Schläfe zu umwinden, Bestrahlt von seines Ruhmes Glanz!"
Und jammernd hörens alle Gäste, Versammelt bei Poseidons Feste, Ganz Griechenland ergreift der Schmerz, Verloren hat ihn jedes Herz. Und stürmend drängt sich zum Prytanen Das Volk, es fodert seine Wut, Zu rächen des Erschlagnen Manen, Zu sühnen mit des Mörders Blut.
Doch wo die Spur, die aus der Menge, Der Völker flutendem Gedränge, Gelocket von der Spiele Pracht, Den schwarzen Täter kenntlich macht? Sinds Räuber, die ihn feig erschlagen? Tats neidisch ein verborgner Feind? Nur Helios vermags zu sagen, Der alles Irdische bescheint.
Er geht vielleicht mit frechem Schritte Jetzt eben durch der Griechen Mitte, Und während ihn die Rache sucht, Genießt er seines Frevels Frucht. Auf ihres eignen Tempels Schwelle Trotzt er vielleicht den Göttern, mengt Sich dreist in jene Menschenwelle, Die dort sich zum Theater drängt.
Denn Bank an Bank gedränget sitzen, Es brechen fast der Bühne Stützen, Herbeigeströmt von fern und nah, Der Griechen Völker wartend da, Dumpfbrausend wie des Meeres Wogen; Von Menschen wimmelnd, wächst der Bau In weiter stets geschweiftem Bogen Hinauf bis in des Himmels Blau.
Wer zählt die Völker, nennt die Namen, Die gastlich hier zusammenkamen? Von Theseus' Stadt, von Aulis Strand, Von Phokis, vom Spartanerland, Von Asiens entlegner Küste, Von allen Inseln kamen sie Und horchen von dem Schaugerüste Des Chores grauser Melodie,
Der streng und ernst, nach alter Sitte, Mit langsam abgemeßnem Schritte, Hervortritt aus dem Hintergrund, Umwandelnd des Theaters Rund. So schreiten keine irdschen Weiber, Die zeugete kein sterblich Haus! Es steigt das Riesenmaß der Leiber Hoch über menschliches hinaus.
Ein schwarzer Mantel schlägt die Lenden, Sie schwingen in entfleischten Händen Der Fackel düsterrote Glut, In ihren Wangen fließt kein Blut. Und wo die Haare lieblich flattern, Um Menschenstirnen freundlich wehn, Da sieht man Schlangen hier und Nattern Die giftgeschwollnen Bäuche blähn.
Und schauerlich gedreht im Kreise Beginnen sie des Hymnus Weise, Der durch das Herz zerreißend dringt, Die Bande um den Sünder schlingt. Besinnungraubend, herzbetörend Schallt der Erinnyen Gesang, Er schallt, des Hörers Mark verzehrend, Und duldet nicht der Leier Klang:
"Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle Bewahrt die kindlich reine Seele! Ihm dürfen wir nicht rächend nahn, Er wandelt frei des Lebens Bahn. Doch wehe, wehe, wer verstohlen Des Mordes schwere Tat vollbracht, Wir heften uns an seine Sohlen, Das furchtbare Geschlecht der Nacht!
Und glaubt er fliehend zu entspringen, Geflügelt sind wir da, die Schlingen Ihm werfend um den flüchtgen Fuß, Daß er zu Boden fallen muß. So jagen wir ihn, ohn Ermatten, Versöhnen kann uns keine Reu, Ihn fort und fort bis zu den Schatten, Und geben ihn auch dort nicht frei."
So singend, tanzen sie den Reigen, Und Stille wie des Todes Schweigen Liegt überm ganzen Hause schwer, Als ob die Gottheit nahe wär. Und feierlich, nach alter Sitte Umwandelnd des Theaters Rund Mit langsam abgemeßnem Schritte, Verschwinden sie im Hintergrund.
Und zwischen Trug und Wahrheit schwebet Noch zweifelnd jede Brust und bebet Und huldiget der furchtbarn Macht, Die richtend im Verborgnen wacht, Die unerforschlich, unergründet Des Schicksals dunkeln Knäuel flicht, Dem tiefen Herzen sich verkündet, Doch fliehet vor dem Sonnenlicht.
Da hört man auf den höchsten Stufen Auf einmal eine Stimme rufen: "Sieh da! Sieh da, Timotheus, Die Kraniche des Ibykus!" – Und finster plötzlich wird der Himmel, Und über dem Theater hin Sieht man in schwärzlichtem Gewimmel Ein Kranichheer vorüberziehn.
"Des Ibykus!" – Der teure Name Rührt jede Brust mit neuem Grame, Und, wie im Meere Well auf Well, So läufts von Mund zu Munde schnell: "Des Ibykus, den wir beweinen, Den eine Mörderhand erschlug! Was ists mit dem? Was kann er meinen? Was ists mit diesem Kranichzug?" –
Und lauter immer wird die Frage, Und ahnend fliegts mit Blitzesschlage Durch alle Herzen. "Gebet acht! Das ist der Eumeniden Macht! Der fromme Dichter wird gerochen, Der Mörder bietet selbst sich dar! Ergreift ihn, der das Wort gesprochen, Und ihn, an dens gerichtet war."
Doch dem war kaum das Wort entfahren, Möcht ers im Busen gern bewahren; Umsonst, der schreckenbleiche Mund Macht schnell die Schuldbewußten kund. Man reißt und schleppt sie vor den Richter, Die Szene wird zum Tribunal, Und es gestehn die Bösewichter, Getroffen von der Rache Strahl.
--Friedrich Schiller
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krafttierheilung · 10 months
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Christliche Heilige, die vor schwarzer Magie schützen - Erzengel Michael.
Erzengel Michael ist eine wichtige Figur in verschiedenen religiösen Traditionen, insbesondere im Christentum, Judentum und Islam. In der christlichen Tradition wird er als einer der bedeutendsten Engel angesehen.
Sein Name bedeutet "Wer ist wie Gott?" und er wird oft als Krieger und Beschützer dargestellt... weiter lesen auf www.sarahluescher.com
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nuxillu · 1 year
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Kleinbürgerliches Interieur. Mai 2023
Zu Gast bei den Mielkoburschwasnies.
Genießen wir es, so lange es noch geht. Wer sagt denn, daß nicht demnächst die bildliche Darstellung alles Belebten wieder verboten sein wird? Oder, daß sich ein Tyrannen-Fürst wieder das Recht der ersten Nacht ausbedingt? Auch dann, wenn wir gar keine Töchter haben sondern nur Söhne?
Hätte ja auch niemand gedacht, daß man bestimmte Worte nicht mehr wird drucken oder Gott bewahre sogar aussprechen dürfen. Daß die Freizügigkeit eingeschränkt werden könnte. Daß sich Eltern von ihren Vorschulkindern würden absondern müssen. Daß Alte einsam sterben würden. Von tödlichen Intubierungen und überflüssigem künstlichem Koma ganz zu schweigen. Bis heute haben sie keine Begründung für ihre Übergriffe geliefert. Nur Verweise auf irgendeinen gesunden Menschenverstand. Und unsere Justiz erwähnen wir am besten gar nicht erst.
Während z.B. Slowenien alle Corona-Übergriffe rück-abwickelt, Bußgelder zurückzahlt usw., kämpft D wieder bis zum Endsieg über das Virus, so lange, bis wieder schwarzer Rauch aus dem Kamin des Führerbunkers aufsteigt. Und die Weltpresse melden kann: “Habueramus ducem.”
Neueste, von der Regierung ausgegebene Parole: “Nach vorne sehen!” Jetzt raunen sie uns von irgendwelchen “Leugner-Szenen”, von irgendwelchen “Prepper-Szenen”, vor denen wir uns nachts, wenn die Tagesschau vorbei ist, fürchten sollen. Dabei haben sie selbst uns vor noch ein paar Monaten fast dazu gezwungen, Prepper-Vorräte anzulegen. Notfallpaket Stromausfall
Und jetzt? Haben sie ihre wissenschaftlichen Autoritäten stumm in der Versenkung verschwinden lassen wie daily-soap-Nummern. Und auch die große Mutter ist verstummt. Wutzelt auf kurzen Beinchen durch Ostmarken, durch flaches Land, wo sie ihre Orden anhaucht und mit dem Geschirrtuch wienert.
Lächelt die Tischkante an und spricht mit Meisen-Sopran in die Einsamkeit der Wohnküche: “Hihihi, daf hätta alle niä* gedach, daff Andschie ma die Kampflarin mach”. Und in Vollmondnächten soll man sie am Grab von Markus Wolf beobachten können. Ein Glück, daß das alles vorbei ist. Daß so viele Medien-Hupen darauf reinfallen konnten.
“Die Erotik der Macht.”
“Macht ist sexy.”
Dumme Sprüch. Ich bin ihr ja nie begegnet, aber so doof kann doch selbst ein Journalist nicht sein! Wie es wohl klingt, wenn die mächtigste Frau der Welt einen Orgasmus vortäuscht? Wechselt ihre Handtasche dann die Farbe? Sind wirklich alle Journalisten soo bescheuert? Und mein Gott, der arme Ehemann. Man kann solchen Paaren nur wünschen, von Anfang an nach dem Prinzip der Josefsehe gelebt zu haben. Alles andere darf nicht gedacht werden, darf nicht passiert sein. Sprich es nicht aus, das M-Wort beim F-Worten. “M-Wort nackt mit ihrem E-Wort-Mann beim f-worten”. Denk es nicht, sag es nicht. Ganz einfach, um die Menschheit vor dem kollektiven Wahnsinn zu schützen. Lieber hirntot, als von so einer Vorstellung vergiftet leben zu müssen. Die Corona-Nummer war schon genug.
Die Ostdeutsche Aussprache des Wortes “nicht” zu imitieren wird mir nie gelingen. Seltsame Vokalverschiebungen, der Vokal wird anfangs als I gesprochen, endet aber als eine Art Ä, das kurz davor ist, als gutturales O in die Kehle hinabgezerrt zu werden. Ähnlich den moselfränkischen Kunststücken rund ums O wie in der Begrüßung “Ou Guude”, die sich seit Höhlenmenschentagen nicht geändert hat.
Genug für heute. Ventile sind durchgepustet. Du fragst Dich, was diese wilden, zusammenhanglosen Texte sollen? Das ist automatisches Schreiben: Lass es raus, wie es kommt. So eine Art Bleistiftskizze, nur mit der Standard-Tastatur von Cherry anstelle des Griffels.
Lasst uns jetzt darangehen, eine echte Verschwörung zu coniurieren.
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wien1983 · 1 year
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Donnerstag, 10. November
Um acht Uhr aufgestanden, zusammengeräumt, in die Innenstadt gefahren, im Café Museum die Hiketiden fertig gelesen. Da war auch ein schwarzer Spaniel, der hat mich sofort akzeptiert und ließ sich von mir streicheln. Da waren 2 Punks und ein Normaler, die spielten Schach. Einer von ihnen hat etwas über seelischen Zuspruch gesagt, ironisch gemeint, als ich den Hund gestreichelt habe. Deshalb habe ich sie mit einem undurchdringlichen, bösen Blick bedacht. Ich ging dann zur Uni, weil ich K treffen wollte, wir haben nämlich ausgemacht, dass wir zusammen in FLEX gehen heute, aber nicht, wo wir uns treffen wollen. Ich traf Maria, habe sie geküsst, wir sind zur Aïda gefahren, Kaffee trinken. Ich ging dann zu Manac'h, diese Interviews sind immer sehr langweilig, weil wir nur die Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache suchen, statt die Texte anzuhören. Ohne Skriptum, total dilettantisch. Heute haben wir über Arbeitslosigkeit diskutiert und das, worauf ich nur wartete, trat ein: Einer sagte wieder, dass Frauen eh heirateten und deshalb keine Arbeit bräuchten. Manac'h bestätigte das mit Statistiken! Wut und Hass.
Als ich zu Schifko ging, dachte ich darüber nach. Auch über die Danaiden, wie sie sich gegen eine Heirat gewehrt haben und wie die Aigyptossöhne sie an den Haaren zurückschleifen wollten. Zu Hause aß ich etwas und las noch den Artikel über Prinzendorf von Heinz Cibulka. In der Stadtbahn las ich in Nietzsches GEBURT DER TRAGÖDIE, da kamen zwei Männer, einer zeigte auf mich mit so einer Verachtung, wie ich sie noch nie in meinem Leben verspürt hatte. Er setzte sich auf die Bank neben mir, der Andere setzte sich mir gegenüber. Deren Geste interpretierte ich so: Die nehmen wir uns. Mein Wille war für sie inexistent. Ich stand auf und ging so weit nach vorne, wie ich konnte und setze mich dort einer prachtvollen, schönen Frau gegenüber, deren Anblick mich wieder beruhigte. Gestern, als ich zur Alten Schmiede fuhr, lief mir so ein Scheißmann nach und langte nach mir, glaubte wohl, ich freue mich, wenn er hinter mir her ist. Gott sei Dank ging er dann weg und ich erlebte die Sensibilität und Feinheit eines anderen Mannes.
Heute, als ich nach Hause ging, ich war mit Karin im Serapionstheater, es war sehr gut, kam wieder diese Angst und sie wird immer stärker. Auch das Bild von dem Mann aus dem Traum mit den blutigen Binden kommt mir ständig in den Sinn. Kann es nicht beschreiben, es ist die erste Erfahrung von Gewalt, ich halte das nicht mehr aus. Habe dann im Nitsch-Buch gelesen, musste heftig weinen, aus Angst, aus Trauer, aus unbewussten Gründen? Ein Echo der Intensität, die von ihm ausgeht. Habe wieder etwas gefunden, bin ich in einen magischen Kreis eingetreten? Kann es kaum erwarten, dass der 20. November da ist, da ist er wieder im Zwanzigerhaus. Aber ich weiß, dass ich ihn auch so treffen werde, er ist in meiner Aura so wie Tristan in meiner Aura war.
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dannart37 · 1 year
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Kalauer & Kapitalismus CCCLXXXVIII
Vielleicht ist eher das die Erkenntnis, wenn man sich eine Weile auf der dunklen Seite des Mondes des Partikularismus aufhält: Es gibt freilich keine Letztbegründung des Universalismus. Nichts gilt für alle Menschen, begründet durch ein alles und alle umfassendes Gesetz, das auf sich selbst nicht anwendbar ist. Relativismus ist in einer aufgeklärten Gesellschaft immer schon der Makel, den kein ausgedachter Absolutismus zu tilgen vermag.
Es sei denn, man verfiele auf den Zynismus, im Kapitalismus, der offenbar alles, auch Gott und das so genannte Menschenrecht umfasst, selbst die Begründung zu finden.
Zu jeder Welt, die man sich nüchtern auszudenken vermag - und wie ist es erst ohne diese Nüchternheit - lassen sich leicht Alternativen finden und denken, wo man stets auf das Individuelle zurückgeworfen ist. Nichts ist einfach so. Es gibt keinen Punkt, von dem aus man die Welt aus den Angeln heben kann, weil Hebel und Punkt immer schon Teil dieser Welt sind. Alles kommt aus dem Begehren, dem Wünschen, dem Trieb. Der ein An-Trieb ist und doch tief in uns verwurzelt ist, uns vielleicht ausmacht. Nicht zu trennen ist.
Was wir für allgemein halten oder als allgemein deklamieren ist immer nur eine besondere Form von Blindheit. Die keine Einsicht in sich selbst hat. Haben kann.
Das ist ernüchternd, weil der Rausch des Universalismus, selbst nüchtern gedacht, das Bewusstsein immer über den Rationalismus hinaus erweitert. Der Universalismus selbst ist immer schon ein Rausch.
Und letztlich ist genau das Freiheit: Ein tiefer schwarzer Abgrund der Kontingenz.
Darum also hat Jesus postuliert, dass, wenn zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, er unter ihnen weilen würde: Als Gralshüter des Universalismus. Erst als wir ihn vertrieben haben, weil wir erkannten, dass er nicht über dem Gesetz stehen kann und er darum entweder ein gewöhnlicher Partikularist unter der Knute des nun nicht mehr begründbaren Universalismus ist oder eine Phantasmagorie, die nicht zur Begründung von Universalismus taugt, brach die Finsternis über uns herein.
Es ist so simpel: Man kann nicht mehr hinter die Erkenntnis zurück.
Löscht man einmal das Licht der Religion durch die Dunkelheit der Aufklärung, bleibt es finster.
Gerechtigkeit als universales Prinzip? Worin begründet? In meinem Empfinden? Darin, dass ich andern nicht tu, was ich selbst nicht will?
Aber bin ich Herrin im eigenen Hause?
Was weiß ich heute, was nicht gestern schon zerstob?
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