Tumgik
#mach dein lautes leben leiser
poetrycancer · 1 year
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leasexgeschichten · 3 years
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Der Orgasmus ihres Lebens
Noch zwei Querstraßen und Tommy ist zuhause. Er denkt mit Wehmut an die verwaiste Wohnung. Seit zwei Monaten ist er offiziell geschieden und alleine. Er tritt heftig in die Pedalen und das Rad gewinnt an Geschwindigkeit. Ein wenig erschöpft und trotzdem angenehm befriedigt von seiner MTB Tour vor der Stadt biegt er flott um die Ecke. Aus dem Augenwinkel sieht er einen Wollknäuel auf sich zukommen… und liegt im nächsten Moment mit schmerzender Schulter auf dem schmutzigen Asphalt.
Er blickt auf und sieht direkt in ein Hundegesicht mit heraus hängender Zunge. Mandy, du blödes Vieh, was hast du denn nun wieder angestellt, hört er eine weibliche Stimme rufen und sieht etwas benommen, eine junge Frau in Sportkleidung auf sich zukommen. Besorgt schaut sie ihn an: „Ist dir was passiert? Bitte bleib liegen, ich rufe einen Krankenwagen“. Tommy steht langsam und mit Schmerzen in der Schulter auf: „Ist schon ok. Ist ja nicht wirklich was passiert“.
Er greift sich mit der rechten Hand an die linke Schulter und verzieht dabei das Gesicht. Als er die Hand zurückzieht, ist Blut an den Fingern zu sehen. „Mein Gott, du blutest ja. Lass mich mal sehen. Ich rufe den Krankenwagen. Das tut mir so leid. Dieses blöde Vieh“. Offensichtlich ist die junge Frau komplett durcheinander. Nun schaut er sie sich erst mal genauer an. Fast so groß wie er selbst mit schlanker, sehr weiblicher Figur.
Einer tollen Figur, wie er unschwer erkennen kann. Sie hat pechschwarze kurze Haare und trägt Sportshorts. Ihre großen Brüste zeichnen sich nur zu deutlich unter einem viel zu großem T-Shirt ab. Er sieht Panik in ihren Augen und versucht sie nun zu beruhigen. „Komm, lass gut sein. Ich bin ok. Das ist nur ein Kratzer“. „Dann komm wenigstens mit. Ich wohne hier. Ich schau mir das mal genauer an. Nein…keine Widerrede. Ich bestehe darauf.
Du kannst dein Rad hier im Flur abstellen“. Meine Güte, denkt Tommy. Die ist ja völlig durch den Wind. Er folgt ihr in ihre Wohnung. Sie bittet ihn in die kleine Küche und bietet ihm einen Stuhl an. Dann sperrt sie als erstes den kleinen Hund in ein Nebenzimmer und kehrt danach zu ihm zurück. „Bitte zieh dein Hemd aus. Ich muss mir die Wunde ansehen“. Aus der Hausapotheke holt sie Verbandmaterial. „Entschuldige, ich hab mich nicht mal vorgestellt.
Mein Name ist Sofie“. „Tommy…. und hör endlich auf dich dauernd zu entschuldigen, ist doch nicht deine Schuld wenn dein Hund ausbüchst“. „Mandy ist der Hund meiner Schwester. Sie ist auf Geschäftsreise und bat mich auf sie aufzupassen. Ich war mit ihr im Park und schon zurück im Flur. Dann ist sie abgehauen und zurück auf die Straße gelaufen. Den Rest hast du ja selbst erlebt“. Sie starrt ihn förmlich an, wie er so mit nacktem Oberkörper vor ihr sitzt.
Schweigend beginnt sie seine Wunde an der Schulter zu reinigen und zu verbinden. Während dessen schaut er über seine linke Schulter ihr zu. Er kann nicht umhin, ihr in den Ausschnitt des T-Shirts zu schauen. Sie trägt nicht das Geringste darunter. Er spürt, dass seine Radhose ihm zu eng wird. „Sag mal, was würde dein Mann wohl dazu sagen, wenn er uns so sehen würde“. „Ich hatte noch nie einen Mann“ entgegnete ihm Sofie.
„Das kann ich kaum glauben, bei deiner Figur“ rutscht es ihm heraus. Sie schaut ihn verwundert an. Dann beginnt sie zu lachen: „Ich meinte, ich hatte noch nie einen Ehemann. Natürlich hatte ich schon Sex mit Männern. Das ist doch normal. Und was ist mit dir?”. “Du sagst das ist normal. Ich hatte noch nie Sex mit Männern, wenn du das meinst. „Du Spinner… das hoffe ich doch. Ich meinte, bist du verheiratet?”. “Geschieden und völlig alleine“ entgegnete Tommy.
„So, die Wunde ist versorgt. Du kannst mir deine Hose geben. Die ist völlig verschmutzt. Ich mach sie dir sauber“. „Nein, das will ich nicht“ sagt Tommy zögerlich. „Komm schon“ fordert Sofie ihn erneut auf. „Die Hose mache ich selbst sauber, ich kann sie dir nicht geben. Auf ihren verwunderten Gesichtsausdruck entgegnet er verschämt: „Unter einer solchen Radhose trägt man keine Unterwäsche“. Er steht auf um sein Radshirt zu nehmen. Sofie kommt ihm zuvor und wirft es hinter sich auf den Boden.
Bevor er reagieren kann, packt sie mit beiden Händen lachend seine Radhose an seinen Hüften und zieht sie mit einem Ruck nach unten. Sein halbsteifer Schwanz ploppt aus der Hose und ist nun direkt vor ihrem Gesicht. „Hoppla, was kommt da denn zum Vorschein“ grinst Sofie und greift sich das gute Stück. Schon im nächsten Moment spürt er, wie sie mit ihrer Zunge seine Eichel umspielt. Je tiefer sie sich bückt um seine Hose völlig von seiner Hüfte zu bekommen, umso weiter taucht sein Schwanz in ihren Mund.
Schließlich umschließt sie mit ihren Lippen seine gesamte Länge und beginnt zärtlich an ihm zu saugen. Leise stöhnt er auf. Mit einer Hand zieht sie sich einen Küchenstuhl heran und setzt sich zwischen seine Schenkel. Nun beginnt sie ihn nach Strich und Faden mit den Lippen, der Zunge und ihrem gesamten Mund zu verwöhnen. Mit zwei Händen hält sie dabei seinen Hintern umklammert. Sie zieht sich seinen Schwanz in voller Länge tief in ihren Rachen und bringt es trotzdem fertig, zugleich mit der Zunge seine Eichel zu verwöhnen.
Tommy weiß, dass er diese Behandlung nicht lange durchstehen kann. Er fühlt seinen Saft kommen und er sagt es ihr. Sofie macht eine kurze Pause. Sie flüstert ihm zu: „Ich will es. Spritz mir in den Mund. Ich will deine Ladung“. Erneut und noch heftiger als zuvor setzt sie ihre Behandlung fort. Tommy lehnt sich gegen den Küchentisch und beobachtet Sofies Lippen die sich über seinen Schwanz stülpen. Er fühlt ihre Zunge seine Eichel umkreisen.
Sacht umgreift er ihren Kopf und ihre Bewegungen werden mit seiner Hilfe noch schneller. Dann… unvermittelt schießt er seine Ladung tief in ihren Rachen. Stöhnend entlädt er sich in ihr. Sofie schluckt und saugt zugleich seinen Schwanz restlos leer. Sie steht auf und schaut Tommy tief in die Augen. „Glaubst du wirklich, ich habe nicht bemerkt, wie du mir in denAusschnitt geschaut hast“? fragt sie lächelnd. „Nun, da gibt es ja anscheinend auch einiges zu sehen“ entgegnet Tommy ihr.
Sofie greift sich ihr T-Shirt und zieht es mit einem Ruck über ihrenKopf. Solch perfekt geformten Brüsten hat Tommy nie zuvor zu Gesicht bekommen. Er hat wenig Zeit sie zu begutachten, weil Sofie sofort weiterfährt sich zu entkleiden. Ihre Sportshorts fallen nach unten. Auch sie trägt keine Unterwäsche. Ihre Pussy ist bis auf einen schmalen Streifen in der Mitte rasiert. Dieser Streifen allerdings ist mit pechschwarzen Haaren bewachsen. Ein geiler Kontrast zu ihrer ansonsten hellen Haut.
Tommys Schwanz schwillt sofort wieder zu seiner vollen Länge an. Sofie nimmt sich ein Stuhlkissen, legt es auf den Küchentisch und setzt sich mit dem Hintern darauf. Sie greift nach einem weiteren Kissen, legt sich nach hinten und schiebt sich das Kissen unter den Kopf. „Bitte, besorge es mir gut“ raunt Sofie ihm leise und verschämt zu: „Dir ist alles erlaubt, tue mit mir was du willst“. Tommy zieht den Stuhl zu sich heran und setzt sich nun zwischen ihre Schenkel.
Er hebt ihre Beine über seine Schultern und hat somit ihre Pussy leicht geöffnet direkt vor sich. Seine Hände streichen leicht über ihren Bauch, massieren den Nabel. Ein leichtes, fast unhörbares Stöhnen von ihr ist die Antwort. Er beginnt, die Innenseiten ihrer Schenkel zu liebkosen. Langsam leckt er sie mit seiner Zunge, während er noch immer ihren kleinen Bauch mit einer Hand massiert. Nun lässt er seine Zunge an den Innenseiten ihrer Schenkel nach oben wandern, während seine Hände nach unten gleiten.
Ganz harmlos beginnt er, sie im Schambereich zu streicheln. Mit zwei Fingern geht er ihr behutsam zwischen die Beine, ohne aber schon in sie einzudringen oder gar ihren Kitzler zu berühren. Sanft, gerade so dass er sie berührt, streicht er von außen die Schamlippen nach. Er legt seine Lippen auf ihre Muschi. Sofie stöhnt laut auf und ermutigt ihn mit leiser, heiserer Stimme. Leicht berühren seine Finger ihre Scham und fahren immer wieder an ihrer Spalte entlang.
Sie pressen sich leicht auf ihre Lustknospe. Mit einem Finger umkreist er ihren Kitzler. Nur ab und zu streichelt er darüber. Er streicht über die äußeren Lippen, während er sie weit auseinander zieht. Sofie zieht ihre Beine an, um ihre Pussy noch weiter zu öffnen. Ihr Atmen wird noch schwerer und ihr Stöhnen noch lauter, als er mit der Spitze seiner Zunge zärtlich über ihre Schamlippen fährt. Tommy lässt einen Finger in die feuchten Tiefen ihres Schoßes gleiten und tastet sanft streichelnd die heiße Lustspalte ab.
„Mach weiter; höre jetzt bloß nicht auf“ ist Sofies einziger Kommentar, bevor sie mit dem Oberkörper wieder zurück auf den Tisch sinkt. Tommy stößt seine Zunge in ihre Pussy, zieht sie wieder heraus, bewegt sie hinauf bis er ihre Klitoris findet. Er beginnt, mit seiner Zunge über sie hin und her zu streichen. Jetzt ist Sofie nicht nur äußerlich feucht, nein sie ist auch innen tropfnass. Dies erkennt Tommy sofort, als sich seine Zunge erneut ihren Weg in ihr Inneres sucht.
„Du schmeckst fantastisch, ich könnte dich stundenlang lecken“, raunt er ihr zu. Seine Zunge ist nun so tief es geht in ihrer Pussy. Da die Länge seiner Zunge begrenzt ist, nimmt er den Mittelfinger dazu. Dieser kann natürlich viel tiefer in sie eindringen, was sie wiederum dazu bringt noch heftiger zu stöhnen. Langsam geht sein Finger rein und raus. Er nimmt einen zweiten Finger noch dazu. Gezielt umspielen die Finger seiner anderen Hand ihren Kitzler.
Sofort fängt Sofie stärker an zu stöhnen. Sie fasst nach unten und zieht seinen Kopf zu ihrer nassen Pussy, während er ihre Knospe zwischen seine Lippen nimmt und daran saugt. Tommy streichelt ihre Pobacken, nimmt ihre Brüste in beide Handflächen, sie sanft und zärtlich massierend, während dessen seine Zunge tief in ihr steckt. Sie hat die Beine weit auseinander gespreizt und den Kopf nach hinten gelehnt. Ihre Augen sind geschlossen und ihr Körper zittert.
Seine Zunge, tief in ihr vergraben, wird forscher und bewegt sich flink rein und raus. Er liebkost nun zusätzlich mit einem Finger ihren Hintereingang. Trotz ihres leichten Protestes bemerkt Tommy, dass diese Berührung das Fass beinahe zum Überlaufen bringt. Er streichelt ihre Beine und küsst sie auf ihren Po. Seine Hände spreizen ihre Pobacken weit und geben den Blick frei auf ihre kleine Po-Rosette. Mit den Daumen hält er ihre Schamlippen auseinander. Ihre Scheide öffnete sich, er streckt seine Zunge aus und leckt sie vom Kitzler bis zum Poloch und wieder zurück.
Sofie stöhnt leise. Er umkreist mit der Zunge ihr Poloch, erst außen, dann dringt seine Zunge tief in sie ein. Dann macht er schnelle Stoßbewegungen mit dem Kopf. Mit seiner ausgestreckte Zunge simuliert er einen stoßenden Schwanz, der immer schneller in ihrer Po-Rosette ein und ausfährt. Er wendet sich wieder ihrer Pussy zu und küsst sie; zuerst nur auf ihre Schamlippen, dann kurz auf ihren Kitzler, um dann sein Gesicht in ihrer Pussy zu vergraben und mit der Zunge einmal durch ihren Spalt zu lecken.
Danach legt er einen kurzen Aufenthalt an ihrem Kitzler ein um sie dann mit seiner Zunge zu ficken. Während er seine Zunge immer wieder so tief wie möglich in sie steckt, streichelt er mit der rechten Hand ihren Kitzler, die linke spielt mit ihrem Poloch. Er setzt sein Werk fort, indem er immer schneller ihre Muschi bearbeitet. Ihr Körper beginnt zu zucken, und sie stößt zwischen Stöhnen hervor: “Ich komme, oh ich komme, ja…“ sie schreit laut auf, während ihr ganzer Unterleib unter den Kontraktionen zuckt.
„Jaaa! Oh ist das gut. So habe ich es noch nie erlebt. Ich komme! Ich komme! Jaaaaa…“Sie explodiert förmlich. Immer stärker presst sie ihre Schenkel an seinen Kopf. Dann zuckt sie zusammen, reißt ihm fast die Haare vom Kopf. Er schmeckt ihre Mösensäfte, die in Strömen fließen. Völlig erschöpft sinkt Sofie auf den Tisch zurück. Leise stöhnend flüstert sie Tommy zu: „Das war mit Abstand der beste Sex den ich je hatte. Du hast mich mit der Fummelei in meinem Hintern fast wahnsinnig gemacht“.
„Nun, ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich bin noch nicht fertig“, antwortet Tommy und stellt sich zwischen Sofies noch immer offene Beine. Er nimmt ihre Beine und legt sie sich über seine Schultern. Tommy beugt sich vor und lässt seine Zunge über den Nippel ihrer rechten Brust streichen. Sofie erschaudert unter dieser unwahrscheinlich zärtlichen Geste. Sofort wird ihr bewusst, dass ihre Geilheit erneut ihren Verstand mühelos übersteigt. Sie ergreift mit ihrer linken Hand Tommys Schwanz und führt ihn in voller Pracht und Länge zwischen ihre nun halboffenen Schamlippen.
Ein kurzer Stoß und schon dringt Tommy mit seinem Lümmel tief in ihre Pussy ein. Sofie fühlt wie sein Schwanz ihre Pussy immer mehr ausfüllt. Er bewegt sich nur vorwärts; nur in eine Richtung. Langsam, sehr langsam dringt er tiefer und tiefer in sie ein. Nie zuvor hatte Sofie eine intensivere Empfindung. Sie meint zu bersten. Dann endlich, hat der Vorwärtsdrang ein Ende. Laut stöhnend versucht Sofie ihre Beine noch weiter zu spreizen um ihn noch intensiver zu spüren.
Tommy verharrt in dieser Position, sein Schwanz bis zum Ansatz in ihrer klatschnassen Pussy vergraben. Er gibt ihr nicht allzu viel Zeit. Langsam zieht er sich aus ihr zurück bis nur noch seine Eichel zwischen ihren Schamlippen steckt. Dann beginnt er das Spiel von neuem. Doch nun steigert er das Tempo. Er pumpt seinen Prügel in sie, um ihn im nächsten Moment wieder fast komplett aus ihr zu ziehen. Dies wiederholt sich immer schneller.
Sofie spürt seine Hoden gegen ihren Hintern klatschen. Sie fühlt erneut, wie sich der nächste Orgasmus aufbaut. „Irgendwie hat das mit der zusätzlichen Berührung an meinem Hintern zu tun“ denkt sich Sofie, schämt sich aber ein wenig sich selbst das zuzugeben. Sie wünschte sich, Tommy würde sich erneut ein wenig mit ihrem Hintern beschäftigen, traut sich aber natürlich nicht, ihn darum zu bitten. Und Tommy? Als würde er ihre Gedanken lesen wie ein offenes Buch, flüstert er ihr zwischen zwei gewaltigen Stößen ins Ohr: „Du magst es, wenn dein Hintern mit einbezogen wird oder täusche ich mich?” Wortlos schüttelt Sofie den Kopf.
„Du hast gesagt ich dürfe mit dir tun was ich wolle. Stehst du dazu“? fragt Tommy. Sofie bekommt ein wenig Angst. Sie glaubt zu wissen, was nun kommen wird. Zögerlich antwortet sie: „Ich stehe dazu, aber bitte tue mir nicht weh“. „Du wirst es lieben. Wenn du der Meinung bist, ich solle aufhören so sage es und ich stoppe sofort“. Tommy beginnt einen Finger zusätzlich in ihre Pussy zu schieben und sie zu fingern. Benetzt mit ihrem Mösensaft schiebt er langsam den Finger in ihr Poloch.
Sofie windet sich auf dem Tisch. Diese Berührung genießt sie ungemein. Noch nie hatte einer ihrer Lover sie derart berührt. Sie wusste überhaupt nicht, dass dies soviel Spaß machen kann. Jetzt nimmt Tommy zwei Finger und fingert sie an ihrem Hintereingang. „Das wird ja immer besser“, denkt sie, als sie fühlt dass er beide Finger in ihren Arsch schiebt und anscheinend mühelos darin bewegt. „Ich werde dich jetzt in den Arsch ficken“, raunt ihr Tommy zu.
Vor dieser Ankündigung hatte sie Angst verspürt und trotzdem erhofft er würde dies tun wollen. Tommy zieht seinen Schwanz ganz aus ihrer Pussy. Seine zwei Finger toben noch immer in ihrem Hintern, dehnen die Rosette langsam aber sicher ein wenig mehr aus. Er beugt sich über ihre Pussy, leckt sie zwischen ihren Schamlippen, zieht sich zurück und plötzlich fühlt sie wie er seine Finger aus ihrem Hintern zieht und durch seinen Schwanz ersetzt. Sofie greift nach hinten um Tommy zu helfen und zieht ihre Pobacken auseinander.
Tommy platziert den Kopf seines Schwanzes an ihrer Rosette und drückt ein wenig nach. Langsam verschwindet sein Schwanz in ihrem Arsch. Sofie hält unweigerlich die Luft an. Er hat sie mit seinen Fingern gut vorbereitet, trotzdem verspürt sie Panik. Sie meint platzen zu müssen. Aber wie zuvor überwiegt ihre Geilheit. Eine unglaubliche Lust überkommt sie. In ihrem gesamten Unterleib breitet sich eine wohlige Wärme aus. Tommy hat inzwischen langsam etwa ein drittel seines Schwanzes in ihrem Hintern untergebracht und bewegt sich nun langsam in ihrem Arsch hin und her.
Sofie versucht doch tatsächlich ihre Beine noch weiter zu spreizen um ihm das Eindringen zu erleichtern. Jeder Stoß von Tommy erwidert sie nun mit einem Gegenstoß. Sie selbst sorgt dafür, dass sein Schwanz tiefer in ihrem Hintern verschwindet. Tommy nutzt die Gelegenheit und drückt heftig nach bis schließlich sein Pimmel völlig in ihrem geilen Hintern untergebracht ist. Es dauert nur wenige Minuten und Sofie erlebt erneut einen noch nie gekannten Orgasmus. Sie meint auszufließen.
Tommy gibt ihr ein wenig Zeit zum Erholen, dann zieht er seinen Schwanz aus ihrem Arsch. „Nun möchte ich, dass du dich auf den Stuhl kniest. Ich werde dich von hinten nehmen“. Sofie will ihm nicht widersprechen obwohl sie eigentlich eine Pause gebrauchen könnte. Sie kniet sich auf den Stuhl und legt ihren Oberkörper über die Lehne. Weit streckt sie ihren Hintern nach hinten raus. Tommy sieht ihre noch offene Rosette, stellt sich hinter sie, spreizt ihre Beine und dringt mit einem gewaltigen Stoß erneut in ihren Hintern.
Sofie drückt zitternd dagegen. Tommy hält sich nun an ihren Hüften fest und fickt sie langsam in ihren Arsch. Klatschend schlagen seine Hoden gegen ihre Pussy. Er umgreift mit einer Hand ihre Schenkel und beginnt mit ihre Kitzler zu spielen. Seine Finger tauchen zwischen ihre Schamlippen und schließlich tief in ihre Pussy. Mit der anderen Hand packt er ihre schaukelnden Brüste und knetet sie. Unablässig fickt er weiter ihren Arsch. Sofie kommt sich vor wie im Paradies.
Ihr nächster Orgasmus steht unmittelbar zuvor. „Ich wünschte, ich hätte vier Hände um dich überall gleichzeitig verwöhnen zu können“, lachte Tommy während er unablässig weiter ihren Arsch fickt. „Das würde dir doch bestimmt auch gefallen, oder etwa nicht?! “Das wünschte ich auch, und dazu zwei Schwänze die mich gleichzeitig von vorne und hinten nehmen könnten“ stöhnt Sofie. Erschreckt hält sie inne, verwundert über ihre eigene Kühnheit: „Bitte denke jetzt nicht schlecht von mir. Aber du bringst mich fast um den Verstand“.
Sie greift nach seinen Hoden und knetet sie zärtlich: „Komm, spritz mir in den Arsch, ich will das unbedingt spüren“. Tommy lässt sich das nicht zweimal sagen. Zwei oder drei weitere Stöße und mit heftigem Stöhnen entlädt er sich in ihrem Hintern. Doch auch Sofie erlangt durch seine Fingerei ihren nächsten Orgasmus. Total erschöpft, aber auch total entspannt und befriedigt bleibt Sofie noch immer mit seinem Schwanz in ihrem Hintern über die Lehne des Stuhles gebeugt.
Sie fühlt wie sein Saft aus ihrem Poloch läuft und ihre Beine herab rinnt. „Mein Gott, nie hätte ich gedacht, dass man solchen Sex haben könnte. Das übersteigt Alles was ich bisher erlebt habe“, flüstert Sofie nach ein paar Minuten Pause. „Ich wollte Dir eigentlich durch meine Bereitschaft zum Sex eine kleine Entschädigung anbieten. Stattdessen habe ich von Dir noch eine Belohnung erhalten“. Nach einer gemeinsamen Dusche, und einem Kaffee verabschiedet sich Tommy von Sofie mit dem Versprechen, sich am nächsten Wochenende bei ihr zu melden.
Nach dem gegenseitigen Austausch ihrer Telefonnummern setzt Tommy sich auf sein Rad und fährt nach Hause. Er glaubt jetzt schon zu wissen, wie er bei ihrem nächsten Treffen Sofie noch eine weitere Steigerung der Lust bieten kann.
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furien · 3 years
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TRIGGERWARNUNG
Da ist dieser Junge in meiner Klasse. Ich habe ihn noch nie sprechen gehört. Er ist mucksmäuschenstill. Oft sitzt er mit feuchten Augen im Unterricht. Ein paar Mitschüler mobben ihn. Niemand nimmt es ernst. "Die ziehen sich gegenseitig nur ein bisschen auf. Ist doch nichts dabei." sagt der Klassenlehrer. Vollkommen außerstande die Lage korrekt einzuschätzen und endlich einzulenken und dem ein Ende zu setzen. Sein Name ist Miles. Er ist 16 Jahre alt. Miles ist so unscheinbar, wenn er nicht immer so geärgert werden würde, könnte man meinen das er gar nicht existiert. Doch das tut er. Er spürt wie sehr es weh tut. Sein Leben. Seine Existenz. Wie oft schreit er nachts um Hilfe wenn sein Vater ihn quält und verprügelt. Aber niemand hört es, außer sein Vater und der weiß genau wie er seinen Sohn zum Schweigen bringt. Mit seinen großen Händen würgt er Miles bis zur Bewusstlosigkeit. Das ist nicht genug. Sein Vater ist fast immer betrunken und vergreift sich auch in sexueller Hinsicht an seinem Sohn. Auf dem Küchentisch. Neben Bierdosen und Aschenbechern. Ich habe Miles nicht ein einziges Mal lächeln sehen. Oder essen. Gibt es einen Ort an dem er der Gewalt entkommen kann? Sogar nach der Schule hat er keine Ruhe, nie hat er Ruhe.
Auf dem Weg nach Hause:
Miles Körper fühlt sich so schwer an. Schweigend geht er vom Schulhof. Darüber, dass er verfolgt wird ist er sich bewusst. Die Angst schnürt ihm die Kehle zu. Miles weiß selbst nicht wie seine Stimme klingt. Er kennt nur seine Schreie bei Nacht. Sein Schluchzen, Weinen und Wimmern. "Hey du Freak! Bleib gefälligst stehen!" Schnell haben ihn seine Mitschüler eingeholt. Einer verpasst Miles einen kräftigen Stoß, er verliert das Gleichgewicht und fällt in die Arme eines anderen Mitschülers. Der packt Miles und hält ihn fest, so fest das er sich nicht los reißen kann. Sein Herz beginnt zu rasen. Miles möchte etwas sagen aber die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Sie wären eh zu leise gewesen um sie zu vernehmen.
Es ist schon schwer genug den Mund zu öffnen, denn das ist für Miles immer mit Konsequenzen verbunden. So auch jetzt.
"Na kriegst du deine Zähne auch mal auseinander?!" Miles Augen füllen sich mit Tränen, alles verschwimmt vor seinen Augen er nimmt nur noch die Faust wahr, welche man ihm ins Gesicht schlägt.
Das Gelächter der umstehenden Mitschüler ist groß. "Mach ihn richtig fertig! Irgendwann muss er ja mal was sagen!" Ermutigt von den anderen setzt es noch einen Faustschlag, diesmal mitten in den Bauch. Miles kann sich nicht mehr halten und sackt in sich zusammen.
"Die Lusche macht schon schlapp!" schreit einer der Schüler und lacht laut darüber. Miles bekommt keine Luft mehr. Er wurde losgelassen und kniet jetzt auf allen Vieren. Keuchend und hustend versucht er nach Luft zu schnappen. Jetzt fangen auch die anderen an ihn zu treten und zu schlagen. Niemand greift ein. Miles ganzer Körper ist eine brennende, schmerzende Stelle. Ihm läuft Blut aus Nase und Mund. Miles versucht wegzukriechen aber einer der Schüler wirft sich auf ihn und drückt sein Gesicht in den Dreck. Er beugt sich vor und flüstert Miles zu: "Du scheiß Freak! Was stimmt nicht mit dir? Warum hat man eine Missgeburt wie dich überhaupt großgezogen?!" Miles versteht nicht was der Junge auf ihm sagt. Er ist nicht mehr da. Er reagiert nicht. Regungslos liegt er da. Die Geräusche werden immer dumpfer, leiser. Sie rücken in weite Ferne, bis es plötzlich ganz still wird. Alles wird dunkel. Miles sieht sich selbst, er schreitet durch einen finsteren Raum. Pechschwarz. Der Raum hat keine Form. Er besteht nur aus purem Schwarz. Miles läuft durch das Schwarz. Weiter und weiter. Ob er überhaupt eine Strecke zurücklegt oder nicht doch einfach nur im Kreis läuft kann Miles nicht sagen. Wenn er seine Arme ausstreckt greift er ins Leere, kein Widerstand, keine Objekte oder Wände können seine Finger ertasten. "Hallo." "Hallooooooo!" ruft er laut aber er hört seine Stimme nicht. Langsam bekommt Miles Panik. "Wo bin ich? Wie komme ich hierher und wo ist ein Ausweg?" denkt er. Miles beginnt zu laufen und schlussendlich rennt er los. Nach einer Weile sieht er einen kleinen Lichtpunkt. Ganz weit weg. Hoffnungsvoll legt er nochmal einen Zahn zu. Schwer atmend scheint er der Lichtquelle näher zu kommen. Sie wird immer größer, grelle und weiter. Der Raum wird mehr und mehr von Licht durchflutet. Als das Licht so grell wird, dass es ihn blendet und er bereits die Hand vor sein Gesicht hält, dringt ein Piepen in sein Ohr.
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Es ist 6:56 und ausser einer Panikattacke, habe ich gerade nicht viel. 
Ich habe eine ungelesene Nachricht, in der du schreibst „ aber ich gehe noch nicht nach Hause mein Herz“ und ein wenig Durst, neben dem Gefühl, zu ersticken und Todesangst zu haben.
 Ich konzentriere mich auf Fakten, welcher Tag ist heute, was muss ich heute erledigen, wen will ich sehen. 
Dann denke ich an Brustkrebs, Klimakatastrophen, überzogene Konten, Mieterhöhungen und irgendwann ist mir selbst das zu blöd und als ich merke, dass die Panik weitergezogen ist wie ein Gewitter, stehe ich auf und koche Kaffee. 
Ich checke meine E-Mails, nur Spam. 
Musik könnte ich hören, aber ich weiss nicht was. 
Ronja von Rönne spricht in der Folge Streetphilosophy die ich mir gerade ansehe, über Glück. Ich denke an ihren Erfolg als Schriftstellerin, daran wie schön sie ist und wie umstritten, das sie immer passende Antworten zu haben scheint, die so frech und charmant sind, dass sie einen nicht mehr los lassen und an ihren Freund. Der mir sogar auf Instagram folgt. 
Ich habe weder 2 Bestseller geschrieben, noch besonders schöne Augenbrauen, meine Antworten sind in letzter Zeit sehr wirr und mein Freund bist du nicht so wirklich. Eigentlich sollte ich Ronja von Rönne hassen, sie ist die Vermenschlichung aller Träume denen ich täglich hinterher renne. 
Aber weil mir irgendeine Ärztin mal sagte, Hass mache krank, beschliesse ich lieber zur Warschauer Strasse zu fahren, da ist es schön, das macht glücklich. Mir hat auch mal ein Dozent gesagt, man beginne keine Sätze mit „aber“, aber das ist ein anderes Thema. 


In dem ersten Urlaub, den ich ohne meine Eltern gemacht habe, war ich in Valencia und Sevilla unterwegs. Das ist fast 10 Jahre her. 
Wir kamen bei den Großeltern einer damaligen Freundin unter, diese hatten 2 Ferienwohnungen direkt am Strand, wir hatten 6 Schlafzimmer und eine Terrasse, die einmal um das Gebäude herum ging, für uns alleine. Die Großeltern kutschierten uns jeden Tag mit ihrem SUV an die schönsten Strände, in die besten Restaurants, wir lebten wie kleine Prinzessinnen und ich wusste nichts davon zu schätzen, ich hielt das für normal und dachte, dass ich bisher nie solchen Urlaub gemacht hatte, lag daran, dass immer meine Eltern dabei waren, die ich mit 13 natürlich unheimlich doof fand.
Aber weil es Sommer war und das Schicksal es als Aufgabe sah, mir die Härte des Lebens vor Augen zu führen, gab es kurz nach unserer Anreise unfassbare Waldbrände die das halbe Land zerstörten und so kam es, dass wir eines Nachmittages auf der Rückbank des SUV’s dabei zusahen, wie oben an den Klippen ein Mann mit seinem Kind im Arm ins offene Meer sprang, weil der Waldbrand so fortgeschritten war, dass mittlerweile auch sein Haus von Feuer erfasst worden war. 

Mir ist erst sehr viel später bewusst geworden, dass weder der Mann oder sein Kind das überlebt haben können und ich habe jahrelang nicht daran gedacht, ob bewusst oder unbewusst. 
Einmal beim Flaschendrehen wurde ich gefragt „hast du schon einmal jemanden sterben sehen?“ und ich sagte „nein“ und in dem Moment war ich wirklich überzeugt davon, dass das die Wahrheit ist. 
In den letzten Nächten träume ich oft davon, ich sehe sie springen, es ist heiss und auf meiner Oberlippe bildet sich ein dünner Schweissfilm. Wenn ich aufwache, könnte ich keine konkrete Emotion dazu benenn, aber irgendetwas ist da und es verfolgt mich meist noch die frühen Morgenstunden. 



Die S-Bahn Fahrt kommt mir ewig vor. Irgendwann sagt die Stimme „Nächste Station: Warschauer Strasse. Endstation. Final Station.“ und ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wo genau ich hier eigentlich hin will, mein Körper schiebt sich wie ferngesteuert aus der S-Bahn raus, hoch die Rolltreppe, rechts stehen - links gehen, ich liebe menschliches versagen, solange es nicht von mir ausgeht.

Ich bleibe Mitten in der Menschenmasse stehen, ein Obdachloser rempelt mich grob an, ich taumle ein - zwei schritte nach vorne. Ich will doch nicht zur Warschauer Strasse, ich weiss nicht warum, aber ich will nicht hier sein und beschliesse, wieder umzukehren.
 „Immer wenn ich eine Emotion hab die ich mir nicht erklären kann, setze ich mich eine halbe Stunde in die Küche und versuche nur die Emotion zu fühlen. Dann merke ich meist, dass da ganz andere Sachen mitschwingen und ich kann erkennen, woher die Emotion kommt.“ hat Johanna irgendwann einmal gesagt und mir kam das unfassbar schlau vor. Johanna war sowas wie mein Idol, ich habe mir immer ihr Gesicht gewünscht, bis du irgendwann einmal zu mir gesagt hast „ich finde ihr Gesicht unspektakulär“ wovon ich total entsetzt war. 
Jetzt empfinde ich eine unfassbare Wut über diese Aussage, ich möchte aggressiv an der nächsten Haustüre klingeln, in die Gegensprechanlage schreien „ist mir scheissegal wer sie sind aber ich muss bitte in ihrer Küche sitzen und meine Emotionen überdenken also lassen sie mich rein“ und dann sitz ich einfach in irgendeiner Küche rum, bis es wieder geht. 

aber was geht hier eigentlich gerade nicht? 

Ich hab keine Antwort aber die Gleise fangen leise an zu schwingen, was heisst, dass die nächste bahn kommt. 
Draussen zieht Friedrichshain vorbei, wir fahren über die Spree nach Kreuzberg, ich denke an Schnee, viel Schnee und du schreibst „sorry mein Herz, ich vergaß die Nachricht zu senden“. 

Ich falle in einen komischen Sekundenschlaf, der jedoch 2 Stationen über andauert, bis mich der Lärm des Kottbusser Tor’s hochschrecken lässt, ich taumle aus der Bahn, mir ist schwindelig, ich halte mich am U-Bahn Fahrplan fest und muss daran denken wie du mit dem Pizza Karton gegen den Fahrplan gelaufen bist und wie ich nicht aufhören konnte zu lachen, bis mich irgendwann ein Schreien aus meinem Gedankengang reisst. 
Dann erst merke ich, dass ich mich immer noch am U-Bahn Plan festhalte, ich stehe verwundert vor einer Gruppe Rentner die sich lautstark darüber beschweren, dass ich Ihnen die Sicht auf den Fahrplan versperre. Ich entschuldige mich und ein Obdachloser stellt sich mitten in die Menge, fragt nach Geld, keiner gibt etwas her und er wirft seine Bierflasche nach einem der Rentner, diese verfehlt ihn aber und ich schleiche davon.
Was wollte ich hier noch mal? Ach ja. Umsteigen. 
2 Etagen tiefer geht es zur U-8, ich mache Halt beim Späti, kaufe Bio-Zisch und Tabak, sie haben meinen Lieblingstabak den es in Österreich nicht gibt, ich sehe mich neben dir im Treppenhaus der Kaiser-WG sitzen und mit kindlichem leuchten in den Augen sagen „mein lieblingstabak! du muuuuuusst den probieren der ist soooo lecker“ und ich seh schon, wie er dir nicht schmecken wird. Du magst ja auch keine Mayonnaise.

Ich schreibe dir eine Nachricht. „Ist okay. Wie fühlst du dich?“
„Wir machen eine Einweihungsparty, du musst kommen, bring den Tom mit, es gibt genug Platz, bleibt lange, mindestens eine Woche, ich zeige euch alles“ hat Fabian gestern total euphorisch ins Telefon geschrien, weil die Verbindung so schlecht war. Ich suche Busfahrten von Berlin nach Leipzig. 9 Euro pro Fahrt, Fahrtzeit 2 - 3 Stunden. 
Als ich meine Recherchen beendet habe, hält die Bahn an der Station Boddinstrasse, das ist das Ziel.



 Die Mischung aus hell und dunkelblauen Fliesen, mit denen die Station ausgekleidet ist, wirkt beruhigend auf mich. Es sind kaum Menschen hier, ich laufe die Treppe hinauf Richtung Ausgang und dann hallo Reizüberflutung. Ich stehe mitten auf einer kleinen Verkehrsinsel auf einer der am meist befahrendsten Straßen Neuköllns. Mitte letzten Jahres hat man hier eine Seuchenwarnung ausgerufen, da die Abgasbelastung an keinem Ort Berlins so hoch sei, wie hier. Auf der Strassenseite mir gegenüber Reihen sich Fastfood-Restaurants an Spätis an Billigfriseuren. Alles blinkt und ist bunt, wahnsinnig bunt.

Ich laufe schneller, über die rote Ampel, mein Handy spielt The National und ich spüre einen Kloß im Hals. 
Am türkischen Obst und Gemüsemarkt biege ich rechts ab, immer weiter gerade aus, der Himmel ist grau, dunkel grau und mir kamen die Bäume links und rechts selten so riesig vor, wie heute. Meine Schritte werden langsamer und leiser, ich überquere ein letztes Mal die Strasse, nehme 2 Treppenstufen auf einmal und stoße die Tür auf. 

Es ist warm. 

Es spielt Beirut und auf einmal fühle ich mich besser und gleichzeitig unendlich müde. 

Ich hätte Fieber messen sollen bevor ich aus dem Haus lief, denke ich und bestelle eine Flasche Chabeso.


„Where have you been?  damn girl i’ve been waiting for you here since ages!“ sagt der barkeeper und ich muss schunzeln und sage „to hell and back“ und dann lacht er laut und prostet mir zu. 

Dann setze ich mich an die große Fensterfront, von der ich dir gestern ein Bild geschickt habe. „Schöne Lampe“ hast du geschrieben und ich wusste nicht, ob das ernst gemeint war oder ein Witz.
Währenddessen sagte Fabio „das gute für dich und das schlimme für die anderen ist, dass du ja immer bei vollem Bewusstsein bist, egal was du tust. Deswegen kann man dir nicht mal ne multiple Persönlichkeit anhängen, oder irgendwas. Wenn du Menschen weh tust, dann machst du das mit einem Motiv und gezielt. Weil du nicht in der Lage bist deine Emotionen ihnen gegenüber zu reflektieren und zu äussern. Du hast eine Mutter die vorgestern Mal wieder bewiesen hat dass sie ihre Tochter seit Jahren missbraucht und manipuliert, du wurdest um über tausend Euro gebracht und ein Praktikum, du kannst nicht in deine Wohnung zurück und irgendwas an Berlin hat dir in Erinnerung gerufen, dass du bisher noch nie bedingungslose Liebe erfahren hast und dann sitzt da noch jemand in Wien auf den du deine ganzen Ängste überträgst und du sitzt mit allem überfordert in Berlin. Da kann man schon mal nen heissen Kopf bekommen“ hat Fabio gestern Abend gesagt, während wir an diesem Fenster saßen und mir die Hand auf die Stirn gelegt. 
„Ganz ehrlich, da hätte ich auch keine Kontrolle mehr über meine Gedanken und Gefühle, also konzentrier dich mal auf das ein und ausatmen und wir kriegen die ganze Scheisse schon irgendwie hin, man.“ hat er gesagt und währenddessen aggressiv mit dem rechten Fuss im Takt der Musik gewippt und dann war das Gespräch zum Glück vorbei.
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kari-yasai · 5 years
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"Die Zelle"
(english follows)
Warnung: 18+, Drama, Horror, Angst, Blut, Erotik, Gewalt, Zwang, Folter
Paarung: Daryl x Bea, Negan x Bea
Notiz: Endlich kommen sich Bea und Negan näher ...
~ ~ ~
Kapitel 17
...
„Heilige Scheiße…“
Negan konnte noch immer nicht glauben, was auf dem Hof des Sanctuary geschah. „Was machen wir jetzt", fragte Simon ratlos. „Na, was schon. Wir stellen uns der Pisspatrouille. Die schießen nicht auf uns.“ Der Anführer nahm Lucille, kam zu mir und griff nach dem Kragen meines Pullovers, um mich mit sich zu ziehen: „Du kommst mit. Dwight, du auch. Hoch mit dir.“ „Was ist denn los", wollte ich wissen, aber er sagte nur: „Das wirst du noch früh genug sehen.“
Wir erreichten die Tür nach draußen, als Negan mich endlich los ließ, jedoch zu Laura sprach, die neben Eugene stand: „Halt sie fest und bring sie erst nach draußen, wenn ich es sage.“ Mein alter Bekannter versuchte indessen, mich nicht anzusehen, obwohl ich in seinem Gesicht seine Anteilnahme erkannte.
Nachdem Negan mich abgegeben hatte, gingen er, Simon, Dwight und Eugene durch die Tür hinaus. Laura blickte nach draußen, aber ich konnte noch immer nicht sehen, was da vor sich ging.
„Rick, was verschafft mir denn die Ehre?“ Aufmerksam, aber auch ängstlich sah ich auf und hörte zu.
„Das weißt du. Zwei mal hab ich es dir gesagt und jetzt ist der Tag gekommen.“ Negan blieb für mein Empfinden viel zu ruhig: „Weißt du, Rick, ich verstehe es einfach nicht. Was du machst, du bringst deine Leute hier her, um sie sterben zu lassen, das mache ich nicht. Ich bringe meine Leute nicht unnötig in Gefahr. Ich sorge für ihr Überleben. Das hast du nur noch nicht geschnallt.“ Von da an erhob er seine Stimme: „Hör zu, wenn du dich mit deinen Leuten hier verpisst, vergesse ich diesen kleinen Zwischenfall vielleicht. Wenn nicht, tja, dann müssen deine Leute sterben. Auf deine Verantwortung natürlich.“
Kurz herrschte Ruhe, dann hörte ich Ricks Stimme wieder: „Das gleiche gilt für deine Leute. Ihr da, Dwight, Simon, Laura und auch… Eugene, und die Arbeiter drin, ihr habt jetzt die einmalige Chance, das hier zu überleben, wenn ihr bereit seid, euch uns anzuschließen. Ansonsten sterbt ihr heute gemeinsam mit Negan.“
Ich blickte zur Tür, lauschte, aber nichts geschah. Nur der Saviors-Anführer musste lachen: „Du siehst, Rick, meine Leute stehen hinter mir, weil sie verstanden haben, dass ich sie beschütze.“ Ricks Stimmung begann sich zu verfinstern: „Du redest von Schutz, aber alles, was sie haben, ist Angst und zwar vor dir. Aber na schön, dann werden wir es hier und heute beenden.“
„Ich würde noch warten", meinte Negan mit einem Mal, dann rief er hinter sich: „Laura!“ Das war dann wohl auch mein Stichwort.
Als die Frau mich ins Freie zog, konnte ich endlich sehen, was da draußen los war. Alexandria, Hilltop und das Königreich hatten sich zusammengeschlossen und bildeten mit ihren Autos einen Wall, um sich selbst zu schützen. Ich bemerkte nur Rick, der zwischen zwei Stahlplatten hindurch schaute. Während mein Gehirn das Gesehene erst mal verarbeiten musste, sprach Negan weiter: „Eine hab ich da noch, deren Leben du vielleicht doch nicht aufs Spiel setzen willst. Denn ich kenne da jemanden, der es dir sicher übel nehmen würde, wenn du sie auch noch in Gefahr bringst.“
Laura schob mich bis ans Geländer, wo Negan seinen Arm um meine Schulter legte: „Na, erkennst du sie noch?“ Ich sah, wie ein paar weitere Leute hinter dem Schutzwall hervor blickten, darunter auch Maggie, und Rick zu zögern begann. „Jetzt gehen alle schön friedlich nach Hause und wir vergessen diese ganze Scheiße, die hier passiert ist.“
„Niemals", schrie Rick und traf eine Entscheidung: „Manchmal muss man jemanden für das Wohl aller anderen opfern.“ „Rick…“ Ich war fassungslos. Er war blind und von Rache zerfressen. Selbst Negan konnte es nicht glauben. Ich spürte die Anspannung unter seinen Fingerkuppen, die sich in meine Schulter gruben.
Ich sah noch, wie Rick seinen Leuten zunickte, dann eröffnete er das Feuer. Negan reagierte im Bruchteil einer Sekunde. Er zog mich mit sich die Treppen runter, während seine Untergebenen ins Gebäude flüchteten. Vielleicht nicht die klügste, aber dafür die schnellste Entscheidung.
Das Sanctuary stand vollends unter Beschuss. Scheiben klirrten, Glasscherben fielen zu Boden. Das Geräusch von Metall auf Metall, als der Kugelhagel die Wände traf.
Rick verfolgte uns regelrecht mit seinem Maschinengewehr, während die anderen weiter auf die Scheiben feuerten. Aber Negan brachte mich unter dem Treppenaufgang hinter dicken Rohren in Sicherheit. Ich klammerte mich an seiner Lederjacke fest und biss die Zähne aufeinander. Bei jeder Kugel, die an den Rohren vorbei ging und uns treffen könnte, zuckte ich zusammen. Er hielt mich fest in seinem Griff, ließ nicht zu, dass mir etwas geschah, stand sogar mit dem Rücken zur Schusslinie, um mich mit seinem Körper zu schützen. Auch wenn ich seinen Baseballschläger hinter meinem Rücken spürte, machte der mir im Augenblick keine Angst.
Die Salve endete, aber eine Explosion und das dazugehörige Feuer und die umherfliegenden Splitter ließen uns noch enger zusammen rücken. Ein großes Teil aus Eisen war direkt an der Treppe aufgeschlagen, weshalb Negan mich mit sich zog: „Komm!“ Noch gar nicht richtig hinter dem neuen Schutzschild angekommen, gingen die Schüsse weiter. Viel zu schnell ging er mit mir in Deckung, knallte dabei mit dem Rücken gegen das Metall, keuchte kurz, doch zog mich sofort wieder in seine Arme.
Wieder flogen die Kugeln nur knapp an uns vorbei, wenn sie nicht gerade in das Metall hinter uns einschlugen und wieder zuckte ich bei jedem metallenen Laut zusammen. Dennoch fühlte ich mich ausgerechnet jetzt bei Negan sicher.
Schließlich fand auch dieser Beschuss ein Ende. Motorengeräusche ertönten und ich löste mich aus seinem Griff, um die Umgebung zu prüfen. „Sie fahren weg, aber wir kriegen ein neues Problem. Beißer!“ „Was?“ Negan stand auf und sah nun ebenfalls das Elend: „Scheiße.“ Die Streuner kamen, angelockt vom Lärm, durch den kaputten Zaun herein. Ich wollte nicht gefressen werden. Geistesgegenwärtig sah ich mich um und erblickte einen Container, dessen Tür sogar offen stand, der als einziger noch nicht von Beißern belagert wurde. „Negan, komm mit", forderte ich besorgt und hielt seinen Arm. Es passte ihm mal wieder gar nicht, dass er sich mir unterordnen musste, aber weil er überleben wollte, ging er meiner Forderung widerwillig nach.
Auf dem Weg dort hin, liefen uns nun doch ein paar Tote über den Weg. Negan würde das gar nicht gefallen, aber ich war völlig unbewaffnet, weshalb ich an seinen Gürtel griff und ihm sein Messer entwendete. Ich jagte es einem der Beißer von unten in den Schädel, während der Baseballschläger seine Runden zog.
Endlich erreichten wir den Container. Ich sprang regelrecht hinein, Negan hinter mir, der sofort die Tür verriegelte. Beißer stießen dagegen, stöhnten und kratzten an den Wänden, aber wir waren vorerst sicher.
Naja, Negan war sicher, nicht ich, denn wie er mich nun bereits ansah, verhieß nichts gutes. Er festigte seinen Griff um Lucille und verlangte: „Gib mein Messer her.“ Ich würde es ihm zurück geben, aber vorher wischte ich das Blut an meiner Hose ab und meinte vorlaut: „Ich hätte dich da draußen auch sterben lassen können.“ Dann drehte ich den Griff in seine Richtung, worauf er es an sich nahm und weg steckte. „Scheiße, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das alles wieder gut macht?“ Ich wollte Negan doch nur zustimmen, da schlug er mir wieder mal ins Gesicht, auf die linke Wange. Nicht zu fest, aber so, dass ich den Schmerz spürte.
Fassungslos sah ich ihn an. Dieser Arsch. Ich hatte ihm gerade das Leben gerettet. Und er mir, aber sicher nur, um mich weiter quälen zu können. Ich hielt meine Wut zurück, ging ein paar Schritte rückwärts und ließ mich auf dem Boden nieder, während ich an der Wand lehnte. „Wir warten jetzt, bis Simon und die anderen uns hier raus holen", bestimmte Negan und setzte sich neben die Tür. „Die werden sich eher freuen", dachte ich, aber ich blieb still, sonst fing ich mir vielleicht noch einen weiteren Schlag ein.
Es war ruhiger geworden, nur die Geräusche der Beißer waren allgegenwärtig. Ich hatte die Beine an meinen Körper gezogen, meine Arme darum geschlungen und meinen Kopf auf meinen Knien abgelegt. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich zu Negan sah.
Er hingegen hatte seine Beine ausgestreckt und den Kopf nach hinten an der Wand abgelegt. Seine Augen waren geschlossen. Sein Baseballschläger ruhte auf seinem Schoß, fest in seinem Griff. Ich wusste, dass er nicht schlief, dennoch fühlte er sich womöglich doch ein wenig zu sicher.
Als ich Negan wieder mal etwas zu lange ansah, drehte er auf einmal seinen Kopf in meine Richtung und blickte zu mir. Ich fühlte mich mehr als ertappt, aber ich konnte mich nicht abwenden. Er seufzte langsam und leise. „Alles okay", fragte ich äußerst vorsichtig. „Ja…“ Irgendwie konnte ich ihm das nicht glauben. Weil Negan nichts mehr sagte, aber mich weiter ansah, wurde es mir doch unangenehm und ich wendete mich ab.
Ich spürte seine dunklen Augen auf mir und wurde immer nervöser, allerdings versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Aber er war nicht dumm. Er hatte meinen Körper schon immer durchschaut und jetzt wieder. Sein Tonfall war sanft, als er nur ein einzelnes Wort sagte.
„Danke…“
Erneut blickte ich hinüber zu ihm, aber nun war er es, der sich abwendete. Jedoch bemerkte ich, wie er etwas aus seiner Hosentasche zog und es zwischen seinen Fingern betrachtete. Leise sprach Negan weiter: „Was du da draußen für mich getan hast, hab ich nicht verdient.“ „Doch. Das hast du", widersprach ich sofort: „Du hast mich auch gerettet.“ „Ich hab nur…“ „Nein. Du hättest mich auch auf der Treppe stehen lassen können. In dem Moment war mein Leben nichts mehr wert, zumindest für Rick.“
Negan sah mich nun wieder an, seine Stimme noch leiser, als vorher: „Für mich schon…“ Augenblicklich schlug mein Herz schneller, auch wenn die Tatsache, dass ich ihm etwas wert war, nicht zu dem passte, wie er mich behandelte. Aber das war er nun mal, ein Sadist. Dennoch schienen seine Augen irgendetwas in mir zu suchen oder auf etwas zu warten, aber ich konnte es nicht deuten.
„Negan", fragte ich nach weiteren Sekunden der Stille, in denen er seinen Blick erneut auf seine Hände gerichtet hatte. „Hm?“ Ich schluckte noch einmal, dann sagte ich sanft: „Danke.“ Von ihm kam nichts zurück, aber wenigstens war er nicht verärgert.
Es begann wieder diese Stille, die uns beide viel zu sehr zum Nachdenken brachte. Vor allem traf es nun mich, denn ich ließ die letzten Ereignisse Revue passieren. Erst Daryl, dann Rick und etwas stimmte mit Dwight auch nicht. Es war, als würde alles, so wie ich es kannte, aus den Fugen geraten. Ich musste einfach wissen, was los war.
„Wieso wolltest du von mir wissen, wo Daryl ist und ob ich von einer Flucht wusste?“ Darauf war Negan nun wieder gereizter: „Du hast dir die Frage bereits selbst beantwortet.“ „Und wieso Dwight? Denkst du, er hat etwas damit zu tun?“ Seine Stimme wurde tiefer: „Ja, das denke ich. Es sei denn, du versuchst die Schuld auf ihn zu schieben.“ Er sah mich durchdringend an. Ich war unschuldig und hatte mir nichts vorzuwerfen, weswegen ich seinen Blick erwiderte: „Das ergibt keinen Sinn und das weißt du. Daryl hätte mich niemals im Stich gelassen. Es kann nur etwas vorgefallen sein, von dem ich nichts weiß.“
Da Negan nichts sagte, lenkte ich die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema: „Ich kann immer noch nicht fassen, was Rick getan hat.“ „Ich hab dir schlimme Dinge angetan, aber so etwas hätte ich nie zugelassen.“ Das war wohl seine Art zu zeigen, dass es ihm Leid tat. Mehr konnte ich einfach nicht erwarten. Doch ich fühlte mich einfach nur noch allein gelassen. Ich brauchte Trost und Negan war der einzige, an dem ich noch festhalten konnte.
„Bist du mir noch böse, dass ich weggelaufen bin", fragte ich vorsichtig, worauf er wieder mit dem Gegenstand in seinen Händen spielte, Lucille noch immer auf seinem Schoß: „Nein, aber ich kann dir nicht mehr vertrauen.“ Unweigerlich bekam ich schlechtes Gewissen, obwohl ich das nicht zu haben brauchte. Er tat mir Leid und ich bemerkte, dass er verletzt war. Es machte ihn wieder ein Stück menschlicher, dass auch er solche Gefühle haben konnte. Ich hatte sein Vertrauen missbraucht, ihn hintergangen. Dafür hatte ich meine Strafe bekommen, auch wenn diese viel zu grausam gewesen war.
Aber ich wollte ihn nicht mehr verletzen, denn nicht alles, was er mir angetan hatte, war schlecht. Außerdem hatte er eine Seite in mir geweckt, die ich selbst nicht kannte. Und das war nicht die Frechheit, mich ihm zu widersetzen, sondern mein Gefallen daran.
Ich zögerte noch etwas, stand dann aber schließlich doch auf, worauf Negan mich achtsam ansah und eine Hand um Lucille legte. Mein Körper kam ins Stocken und ich schluckte nervös. „Was wird das", fragte er ernst. „Ich will nur… Ich mach keine Dummheiten, versprochen.“ Er warnte mich: „Das würde auch nicht gut für dich enden.“
Langsam ging ich zu ihm und setzte mich dicht neben ihn. Ich berührte sogar ganz leicht seine Schulter. Negan sah mich von der Seite etwas verwirrt an, während ich meine Beine ausstreckte, sie übereinander schlug und meine Augen nach seinen Händen suchten. Die eine hatte er zur Faust geballt, während die andere sich um den Schläger lockerte.
Ich seufzte, als ich meinen Kopf auf seine Schulter legte: „Ich wusste nicht, was ich mit meiner Flucht bei dir auslöse. Es tut mir Leid.“ Anfangs dachte ich nicht, dass ich ihn damit verletzen könnte, aber sein Vertrauen mir gegenüber war wohl doch viel tiefer gewesen, als dass ihn das hätte kalt lassen können. Negan ließ Lucille los, dafür umklammerte er nun seine Faust. Ich fragte mich, was er die ganze Zeit in den Händen hielt und vorher mit sich herum getragen hatte. Aber noch mehr, ob meine Nähe für ihn in Ordnung war. Und selbst wenn nicht, ich wollte und brauchte das jetzt.
Negan gab keinen Laut von sich, auch nicht, als ich mit einem Arm seinen leicht umschlang und meine Hand auf seine Faust legte. Das geschah erst, als ich mit der anderen Hand sanft, aber bestimmt seinen Kopf von mir weg drehte und meine Lippen federleicht seinen Hals berührten. Er atmete tief durch und schluckte, dann fragte er: „Was machst du da?“ Ich ließ meine Nase über seine Haut gleiten, an seinem Unterkieferknochen entlang. Sein Bart fühlte sich so gut an. „Ist das nicht offensichtlich", hauchte ich gegen seine sich nun erhitzende Haut. „Doch, aber du solltest das lieber nicht tun.“ Auch wenn Negan mir mit Worten zu verstehen geben wollte, dass ich aufhören sollte, genoss er diese Berührungen sehr und schloss sogar seine Augen.
Ich riskierte also noch mehr und begann damit, seine gegenüberliegende Wange zu streicheln. Erst glitt nur mein Daumen über seine Lippen, dann mein Zeigefinger. Negan atmete gegen meine Finger, bevor er plötzlich mein Handgelenk ergriff und mich ansah. In seinen Augen erblickte ich Unsicherheit und Zögern, zugleich Sehnsucht. Es reichte nur ein kleines Anheben seines Kiefers, da berührten sich unsere Lippen. Sofort überschlug sich mein Magen und ich konnte nur noch meine Augen schließen. Auch wenn ich damit etwas unheilvolles in Gang setzte, gefiel mir diese Intimität sehr. Die Beißer da draußen und dass wir hier drin gefangen waren, wurde zur Nebensache.
Negan, der nun ebenfalls seine Augen wieder geschlossen hatte, bewegte seine Lippen überaus sanft und langsam. Ich spürte seine markanten Gesichtszüge und die Bewegung seines Kiefers unter meinen Fingern. Ich gab mich ihm hin, bewegte meine Lippen in seinem Rhythmus. „Oh Gott, ist das schön", dachte ich, bevor meine Realität vor mir verschwamm und sich ein Schleier aus Verlangen und Leidenschaft über mich legte. Nie hätte ich mit dieser Intensität gerechnet. Ich verlor mich selbst in diesem Mann.
Negan war nicht mal besonders fordernd und doch spürte ich, dass er inzwischen auch nach mehr verlangte, als seine Zunge in meinen Mund drängte und sich Stück für Stück vortastete. Er spielte und tanzte leidenschaftlich mit mir, sodass ich alles vergaß und nur noch die Wärme seines Mundes wahrnahm. Jedoch nur so lange, bis sich mein Unterleib meldete und sich meine Muskeln zusammen zogen. Ich versuchte, nicht gegen seine Lippen zu atmen, aber ich konnte es nicht verhindern. Zudem kniff ich meine Beine zusammen, allerdings änderte auch das nichts. Es war kaum zu glauben, dass Negan mich nur mit seinen Küssen dermaßen anheizen konnte. Wie sollte das erst werden, wenn mich zudem noch seine Hände berührten. Er hatte das zwar vorher bereits getan, aber mit seinen Lippen würde das eine ganz neue Mischung ergeben.
Warum nur übte dieser Mann eine solche Anziehungskraft auf mich aus? Er hatte mir diese schlimmen Dinge angetan und trotzdem wollte ich ihn spüren. Wie er mich behandelte und dass ich Daryl in Freiheit näher gekommen war, war mir in dem Moment egal. Mein Kopf schaltete sich einfach ab.
Ich wollte noch so viel mehr, sodass ich mich einfach erhob und auf Negans Schoß setzte. Der unterbrach jedoch unseren Kuss und sah mich an, während seine Hände überall waren, nur nicht an meinem Körper. Als ich Lucille zwischen seinen Beinen auf den Boden rutschen hörte, erschauderte ich kurz, aber ich hatte keine Angst. Meine Atmung war schwer und meine Hände strichen über das Leder seiner Jacke. Negans Augen waren intensiv auf mich gerichtet, aber er schwieg.
Ich ließ meine Hände ihn weiter erforschen und suchte nach seinem Hals, den ich sanft bis in seinen Nacken streichelte. Negan konnte mir nicht erzählen, dass er dabei nichts empfand, denn seine Gänsehaut verriet ihn. Seine Pupillen hatten sich geweitet und ließen seine ohnehin schon dunklen Augen noch düsterer erscheinen. Dann sagte er mit bedrohlicher, zugleich erregter Stimme: „Du ahnst gar nicht, wie verdammt gern ich mit dir ficken würde, aber du fühlst dich gerade allein gelassen und deswegen tust du das.“ Seine ehrlichen, wenn auch ungünstig gewählten Worte überraschten mich, aber so redete er einfach. Jedoch blickte er ebenfalls überrascht zurück, als ich ihm unmissverständlich entgegnete: „Dann lass es doch zu, wenn du es so gern willst.“ „So läuft das nicht, Baby. Du gehörst mir, nicht ich dir. Du machst, was ich dir sage, nicht anders herum“, gab er mir zu verstehen, aber ich gab nicht auf. Ich wollte ihn, also machte ich weiter.
Ich ließ meine Finger über seinen Haaransatz gleiten und durch seine Haare hindurch. Es gefiel Negan, auch wenn er es nicht zugab. „Dann sag's mir", hauchte ich und sah ihm dabei gefühlvoll in die Augen. Mit einem Mal war er ganz ernst. Seine Stimme kein bisschen von Verlangen geprägt: „Geh runter.“ Aber ich dachte nicht daran aufzuhören. Was sollte er mir denn schon noch schlimmeres antun? Mich zwingen seine Frau zu werden? Ich ergab mich ihm doch schon freiwillig. Das wäre keine Strafe. „Was, wenn nicht", fragte ich deswegen frech.
Der Savior wurde ganz ruhig. Unsere Blicke kämpfen regelrecht miteinander. Ich fragte mich, an was er gerade dachte, was er sich jetzt wieder für mich überlegte. Schließlich atmete er durch und steckte den Gegenstand, den er bis jetzt in der Hand gehalten hatte, zurück in seine Tasche. Dann berührte er mich. Eine Hand glitt über meinen Oberschenkel und ließ mich weiter erhitzen, die andere wanderte von meiner Wange, durch meine Haare, in meinen Nacken. Ich atmete auf und schloss gleichzeitig meine Augen.
„Du hast keine Ahnung, worauf du dich mit deiner Frechheit einlässt“, drang seine tiefe Stimme in mein Ohr, worauf ich ihn wieder ansah, um erfahren zu können, wie ernst seine Worte gemeint waren. „Vielleicht will ich ja gerade das heraus finden", setzte ich nach, nachdem mir klar wurde, dass Negan ungewohnt ruhig blieb und dieses Spiel sogar irgendwie genoss.
Doch plötzlich änderte sich sein ganzes Gemüt. Er verstärkte seinen Griff und sprang mit mir auf, um mich auf den harten Boden zu werfen. Ich keuchte schmerzhaft, aber er war noch nicht fertig mit dieser Tat. Negan umfasste meinen Hals etwas zu fest. Dabei drückte er mich runter. „Du legst es wirklich darauf an, dass ich dich ficke.“ Das Atmen fiel mir schwer. Ich griff instinktiv nach seinem Handgelenk.
Als er mich, noch immer zwischen meinen Beinen kniend, los ließ und den Gürtel und seine Hose öffnete, atmete ich schwer. Schon der Anblick allein erregte mich. Er war so ganz anders als Daryl. Die sexuelle Spannung zwischen uns knisterte. Negans Augen schienen mich zu durchbohren. Ich konnte meinen Blick ebenfalls nicht von ihm lassen, aber er drehte mich kurzerhand auf den Bauch. Eine weitere Welle der Erregung fuhr durch meinen Körper zwischen meine Beine, als er mich an meiner Hüfte nach oben gegen seine erhitzte Männlichkeit zog.
Keine Zeit mehr verlierend schob Negan meinen Pullover hoch, damit dieser nicht im Weg war und zog meine Hose runter. Ich hatte meinen Kopf auf dem Boden gelassen, doch jetzt stemmte ich mich auf meine Ellenbogen und drehte meinen Kopf zu ihm um, damit ich ihn ansehen konnte. Da zog Negan bereits ein Kondom aus seiner Tasche, packte es aus und streifte es sich über seine harte Erregung. Ihn dabei zu beobachten und seine Atmung zu hören gefiel mir, auch wenn ich mir diese Intimität gefühlvoller vorgestellt hatte.
Doch er war dann wirklich sanft zu mir, als er seinen Penis durch meine feuchte Zone und über meinen Eingang rieb, dabei mit den Fingern meine Klitoris streichelte. Ich stöhnte bereits leise und schloss meine Augen. Zudem legte ich meinen Kopf auf meinem rechten Unterarm ab. Meine Hüfte bewegte sich angetrieben von meinen Gefühlen wie von selbst. Ich präsentierte mich Negan ganz ungeniert. „Hah, verdammt, du bist so heiß", raunte er erregt, bevor er endlich überaus langsam in mich eindrang. Ich stöhnte trotzdem überrascht und mit hoher Stimme auf.
Voller Verlangen gewöhnte ich mich schnell an seine Größe, was Negan spüren konnte und kurz darauf auch schon stetig tief in meine Höhle vordrang. Es war so ungewohnt und fühlte sich zugleich schmerzhaft schön an, wie sein Glied in jeden Winkel vorzustoßen schien. Er wusste genau, was er da tat und was es mit mir machte. Ich hörte ihn leise stöhnen und längst hatte auch ich begonnen, bei jedem Stoß wohlwollende Töne von mir zu geben. Mit jeder seiner Bewegungen ging ich mit, aber ihm passte das gar nicht.
„Halt still", brummte Negan hinter mir und umfasste meine Hüfte, um mich zu eben gesprochenen Worten zu zwingen. Ich gab mir Mühe, aber das fiel meinem hocherregten Körper nicht leicht. Mir gefiel, wie er sich in mir bewegte, aber er konnte einfach keinen Rhythmus finden.
Als er es endlich schaffte und schneller wurde, konnte ich mich besser auf seine Forderung stillzuhalten einlassen.
Mit stetigen Stößen trieb er meine Lust immer weiter voran, mein Stöhnen wurde lauter. Aber auch Negan ließ mich wissen, dass seine Erregung stieg und er dem Höhepunkt viel zu schnell näher kam: „Scheiße, Baby! Du fühlst dich so gut an!“ Sein tiefes Grollen nicht mehr verbergen könnend, ließ er dem freien Lauf, doch beschleunigte er sein Tempo einmal mehr.
Ich hingegen genoss einfach nur die Intimität, auch wenn ich nicht wollte, dass Negan jemals aufhörte. Es reichte mir einfach nicht aus, um vollends befriedigt zu werden. Das hatte es nie getan. Aber dieser Mann war anders als die Vergangenen.
Mein ganzer Bauch begann heftig und unerwartet zu kribbeln und beförderte weitere Wellen der Hitze zwischen meine Beine, als Negan mit einer Hand über meine Hüfte hinunter zu meiner Perle streichelte und diese heftig massierte. Das und seine gesamten Ausmaße in mir brachten meinen Körper nun doch schneller zum Überkochen, als ich es erwartet hätte. „Oh Gott, Negan!“ Ich stützte mich nun auf meine Handgelenke, auch wenn mein Körper zu zittern begann. Der Saviors-Anführer hinter mir grinste nur, als er an seinem Penis spürte, wie ich auf seine Berührungen reagierte.
Allein meine Kontraktionen erreichten, dass Negan nach ein paar weiteren Stößen zum Orgasmus kam und mich mit über den Berg der Lust trieb.
Nur langsam beruhigte sich mein Körper und meine Beine hätten am liebsten nachgegeben. Ich atmete noch immer schwer, doch keuchte einmal mehr auf, als Negan seine Arme um mich schlang und mich zu sich nach oben zog. Still strich er ein paar Strähnen aus meinem Nacken und küsste diesen erst sanft, dann kräftiger meinen Hals nach vorne. Erst jetzt vernahm ich sein unheilvolles Flüstern an meinem Ohr: „Du gehörst mir.“ Ich brachte jedoch kein Wort heraus, aber seine Arme um mich und sein Körper an meinem Rücken gaben mir Halt. „Sag es", wurde Negan etwas lauter. Doch nur langsam fand ich meine Stimme wieder und flüsterte stockend: „Ich gehöre dir …“ Ich hörte seine Atmung und spürte seine Lippen und den Bart an meinem Hals und wusste, dass er lächelte. „So ist es gut…“, flüsterte er zudem.
Gerade als ich spürte, wie Negan unter meinem Pullover meinen Bauch hinauf streichelte und ich mich bereits wieder in ihm verlieren wollte, vernahm ich ein schrilles und hohes Geräusch durch das Keuchen der Beißerhorde. Aber dieser Mann war voll auf mich konzentriert: „Denk nicht, dass das schon alles war. Ich bin noch lange nicht fertig mit dir.“ Seine Worte brachten mich zum leisen Stöhnen. Außerdem wurde er in mir wieder härter. „Hörst du das nicht", keuchte ich leise. „Versuch nicht abzulenken. Du wolltest wissen, worauf du dich einlässt.“ „Das ist es nicht. Hör doch.“ Erneut versuchte ich, seine Aufmerksamkeit nach draußen zu lenken. Also hielt Negan doch inne und lauschte.
Wenige Sekunden später musste er schmunzeln: „Scheint als wärst du gerade noch mal davon gekommen.“ Das konnte er doch nicht ernst meinen, nachdem wir bereits intim geworden waren, aber ich konnte ja auch nicht ahnen, was er noch für mich geplant hatte. „Was ist das“, fragte ich, worauf mir Negan nicht wirklich eine eindeutige Antwort gab: „Das? Unsere Lebensretterin.“ Dann ließ er mich los und entfernte sich von und aus mir, worauf ich aufatmete.
Bereits jetzt fehlte mir sein Körper, als ich mich langsam anzuziehen begann, während er sich um das benutzte Kondom kümmerte und sich ebenfalls seine Hose hoch zog. Als er fertig war, nahm er Lucille an sich und sah vorsichtig durch die Rollläden nach draußen. Ich war nur verwundert und trat leise an Negan heran, um ebenfalls hinaus zu sehen, dabei schlang ich meinen Arm um seine Hüfte, um ihm erneut nahe sein zu können. Aus einem mir unbekannten Grund wirkte er jedoch mit einem mal wieder distanzierter. Aber was da draußen geschah, erregte ebenfalls meine Aufmerksamkeit.
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maadlaswelt · 3 years
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Vor einiger Zeit hatte ich die Studie „Wir entwickeln Krisenkäfte“ (https://www.netzwerkstattkrebs.de/home/resilienz/home-mitmachen-resilienz-resilienz-forschungsprojekt/) erwähnt.
Im Rahmen dessen fand vom 17. - 19.09.21 in Fulda ein Resiliienwochenende statt.
Am Freitag habe ich brav gearbeitet und dann ging es mit dem Zug nach Fulda. Mit Navi war der Weg ins Parkhotel Fulda schnell geschafft und das Zimmer bezogen. Schnell war aber auch notwendig denn für 17:00 Uhr war die „Kreative Schreibzeit“ via Zoom angesetzt. Da die Termine bereits Ende letzten Jahres vereinbart wurden, wollte ich diese „Verpflichtung“ beibehalten und das Hotel-Wlan musste herhalten.
Mit Abendessen im Kreise der Teilnehmerinnen und ein Abendspaziergang Mit lieben Menschen der NetzwerkStattKrebs (Ruxanda, Miriam und Claudia) endete der „Landetag“.
Zugegeben die letzten Wochen habe ich deutlich über meinen Energiehaushalt gelebt, oft genug die Grenzen überschritten und Signale ignoriert. Seit letzter Woche Mittwoch bekomme ich dafür eine Quittung nach der anderen. Dennoch das Wochenende steht seit Wochen auf dem Plan und kann nichts für meine Unvernunft.
Nach einem Frühstück startete der Workshoptag mit einer Begrüßung und dem gegenseitigen „Kennenlernen“ im Bezug auf Wohnort, Hobbys sowie Namen in spielerischer Form.
Danach folgten Vorträge zu „Resilienz und Resilienzfaktoren“ sowie „Herausforderungen und Umgang mit einer Krebserkrankung“, begleitet von einer mit Erschöpfung kämpfenden Susanne. 1,5 l Apfelsaftschorle hielten mich dabei halbwegs wach 😇. Die Vorträge waren inhaltlich toll, hilfreich und sehr wertvoll.
Nach dem Mittagessen war noch etwas Zeit mich aufs Ohr zu legen, was bitter notwendig war und ich konnte erholter in den Nachmittag starten.
Expressives Schreiben war ebenfalls ein Punkt auf der Vortragsliste. Wie ihr wisst ist das kreative Schreiben etwas was ich gerne mache und dieser Workshopteil kam mir sehr entgegen. Nach einem Theorieeinstieg kam der Praxispart - ein Blatt, ein Stift und ein Geräusch und 10 Minuten Zeit…
✍️
Laut, tosend, brandend - mein Herz klopft - will es nicht hören - Angst steigt auf - Wellen über Wellen - groß, größer, bedrohlich - ich will weg - weg - weg
Irgendwann Veränderung, deutlich leiser, rauschend, nahezu sanft - eine Ruhe macht sich breit - Entspannung. Mein Herz schlägt bald im Takt mit dem Wellen
Ich war noch nie am Meer - aber es muss wunderbar sein. Es muss wunderbar sein am Strand zu sitzen, zu lauschen und in die Weite zu blicken. Es muss wunderbar sein - ich will bleiben und genießen
Ein wenig ist das Meer so wie mein Leben. Ruhig, angenehm, dann wieder laut und bedrohlich, irgendwann dann wieder ruhiger.
Irgendwann werde ich dort sein am Meer und es genießen.
So lange ich aber hier bin, wo auch immer das sein mag genieße ich es - mein Leben!
🔚
Dem Atem folgen, in sich spüren, den Bauchraum mit Luft füllen, die Aufmerksamkeit auf den Atem lenken, unangenehme Gefühle mit dem Atem aus dem Körper schicken…
Systemische Entspannungsverfahren sind etwas wunderbares. Abschalten, Blutdruck, Puls senken, Ängste lösen, Schmerzen lindern - sie können vielseitig eingesetzt werden und Menschen helfen.
Bei mir laufen sie gerne schief. Ja, sie laufen schief, sie schlagen falsche Wege ein, sie triggern mich und führen zu Flashbacks. Sie richten regelrecht Schaden bei mir an und erfordern von mir im Nachgang viel Arbeit alles wieder in seine gewohnten, sicheren Bahnen zu bringen.
So hilfreich sie sind, so gefährlich können sie für mich sein. Ich weiß das und kann derartige Situationen vermeiden. Früher habe ich einen großen Bogen um Entspannungsverfahren gemacht, manchmal kann man sie schlecht umgehen. Wenn sie Teil eines Angebotes sind, z. B. vor ein paar Monaten im Rahmen des Online-Acryl-Kurses oder in einem Workshop wie diesem.
Was ich aber tun kann ist es, auf mich aufzupassen. Im anfänglichen Theorieabschnitt drohte keine Gefahr, vielmehr war er informativ und zeigte wieder einmal auf was alles möglich sein kann.
An der Durchführung des imaginativen Entspannungsverfahren habe ich mich folglich nicht beteiligt, stattdessen mit dem Schreiben dieses Beitrages begonnen. Passte somit im weitesten Sinne auch zum Thema 🙃.
Nach einer Kaffeepause startete ein Open Space in welchem jeder seine Interessen nochmals vertiefen konnte. Gegen 17:00 Uhr dann noch ein gemeinsamer Abschluss und das Abendessen stand schon wieder vor der Tür.
Wir saßen bis 20:30 Uhr beim essen und unterhielten uns über dies und das. Kurz bevor wir uns trennten (ich in Richtung Bett 😇), zauberte Ruxanda noch einen Pin hervor, den sie uns schenkte. Genaugenommen war es ein „Bullshit-Remover“ in Anlehnung an ein Krebs-Bullshit-Bingo. Der Pin hat nun seinen Ehrenplatz an meiner Rollstuhlkuhtasche bekommen.
Der Sonntag startete mit den Säulen des Selbstwertes und viel eigener Auseinandersetzung (u. A. „Meine Ziel-Säulen des Selbstwerts“, „Wecke dein Vertrauen: Meine Stärken“).
Zusammengefasst war es ein sehr lehrreicher, hilfreicher, weiterbringender, viel zu kurzer, intensiver, konfrontierenter und, im Hinblick auf die Vollpension, leckerer Workshop. Ich bin froh mich dafür entschieden zu haben.
Apropos „Entschieden“: für alle studieninteressierten Kurzentschlossen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren mit einer Krebserkrankung (aktuell oder in Vergangenheit) und der Bereitschaft zur Teilnahme an zwei Online-Befragungen (Dauer: jeweils ca. 60 min.)
* 1) Studieneinschluss = unverzüglich
* 2) Posterhebung = 3 Monate nach dem Workshop,
besteht noch die Teilnahmemöglichkeit für den kommenden Workshop 01.-03.10.21 in Bad Honnef. Zuletzt gab es noch zwei freie Plätze.
Weiterhin findet kommendes Wochenende 01.-03.10.21 das bundesweite Treffen der NetzwerkStattKrebs in Magdeburg statt. Hier besteht die Möglichkeit die Aktiven der NWSK kennenzulernen und aktiv an der Zukunft mitzuarbeiten. Es werden immer engagierte Menschen gesucht welche bereit sind sich einzubringen. Da der Termin wegen des Bahnstreikes verschoben werden musste, waren auch hier zuletzt noch Plätze frei.
Ihr seht, meine Erschöpfung muss sich noch ein wenig zurückhalten. Denn nächstes Wochenende ruft mich Magdeburg und im Augenblick mache ich den Europapark unsicher. Aktuell jagt ein Termin den nächsten, dennoch darf ich meinen Akkupack nicht aus den Augen verlieren.
Genießt euer Wochenende und passt auf euch und euren Energierahmen auf. So schön es ist auch einmal über die Stränge zu schlagen und auf nichts zu verzichten, so sehr und schnell kann aber auch der Rückschlag kommen, deshalb: findet euer Mittelmaß und genießt was auch immer ihr tut.
Liebe Grüße aus meiner kleinen, workshoppigen (gibt es das Wort?), über die Stränge schlagenden, auf den Boden holenden Welt 🌍 🐮🌸
Susanne 🙃
unbeschwert
luftig, leicht
frei, tanzend, sorgenfrei
flatternd, schwebend, ruhend, sanft
Schmetterling
Sei wie ein Schmetterling: einfach da und schön! 🦋
Ggf. Werbung ist unbezahlt
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manuelachristiana · 4 years
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Meine Rezension: Bewusstheit CHRISTIAN BISCHOFF ARISTON Mentales Boot-Camp! Recht hat er ja, der Christian Bischoff, gar keine Frage! Allen, die schon länger auf diesem Planeten weilen und die sich auch schon länger mit "positivem Denken" und Mental-Training und auch Spiritualität und der Kraft des Geistes beschäftigen, wird das Gedankengut auch gar nicht fremd sein. Haben wir es doch schon in Murphys Werk "Die Macht Ihres Unterbewusstseins" gelesen. Vor Jahrzehnten! Christian Bischoff hat mit "Bewusstheit" einen neuen Begriff kreiert und das Thema halt modernisiert und auf seine Weise interpretiert. Im Prinzip geht es um nichts anderes, als um das positive Denken und darum, an sich zu glauben, zu wissen, was man will und das dann konsequent umzusetzen. Das Buch "Bewusstheit" bringt an einer Stelle etwas Neues, nämlich dort, wo manche vielleicht gar nicht wissen, was sie überhaupt wirklich wollen. Denn genau darum geht es. Dort beginnt alles. Und so stellt der Autor hier bei seiner ersten Imagination auch genau diesen Ansatz in den Focus und wir fragen uns erstmal: Wer möchte ich sein? Wie möchte ich wirklich sein? Und dann kann‘s losgehen! Beim Lesen hatte ich mehr oder weniger die ganze Zeit das Gefühl, dass jemand (oder er) neben mir steht und brüllt: DU KANNST DAS! DU SCHAFFST DAS! GLAUB' AN DICH! FOKUSSIERE DEIN ZIEL - UND DANN LOS! DU BIST ES WERT! STEH AUF - MACH' WEITER! DENK POSITIV! und so weiter und so fort. Die Positiv-Denken-Methode wird uns hier geradezu eingehämmert. Überall' gibt es "Merkkästchen", Merk-Sätze und er schreibt: Und nochmals! Immer zum besseren Verständnis, damit wir es ja kapieren, worum's geht. Wir müssen an uns glauben! Wir müssen unser Ziel klar vor Augen haben! Wir dürfen negative Gedanken nicht zulassen. Wir müssen positiv denken. Einfach die negativen Gedanken durch positive ersetzen! Immer! Stets! Allzeit! Immer weiter - weiter ... immer positiv! Das alles ist nicht verkehrt, es ist durchaus richtig. Und viele Menschen sind genau so an ihr Ziel gekommen. Viele Menschen haben genau so Erfolg und viele Menschen kommen genau mit dieser Methode prima durchs Leben. Denn klar ziehen uns negative Gedanken nur runter. Klar ist dankbar sein wichtig. Klar kommt man mit Jammern nicht weiter. Klar bringt uns negativ Denken nichts. Klar ist es immer besser, positiv zu denken. Aber: Das ist eben durchaus nicht für jeden die richtige Methode! Und wie wir sie hier eingeimpft bekommen, ist auch nicht jedermanns Sache. Das Buch ist schon sehr "laut" an manchen Stellen, es ist sehr intensiv und manchesmal auch ein bisschen too much. Für manche zumindest. Die Lektüre kommt durchaus auch sehr maskulin daher. Sehr heftig eben. Schon während des Lesens kommt man sich sehr "Gehirngewaschen" vor, klar, alles durchaus positiv und freilich geht der Weg zum Erfolg - auch - so. Aber zart und ruhig und einfühlsam und gelassen und still, etwas mehr friedvoller und leiser geht anders. Mir ist es an vielen Stellen zu heftig, zu derb, zu krass. Wer aber auf "mentales Boot-Camp" (so kommt mir das Buch vor!) steht, wer ein für alle mal wissen will, wie er die persönliche Leiter zum Erfolg erklimmen kann, wer einmal so richtig Gehirnmäßig durchgerüttelt werden möchte und wer sich mental so richtig verändern lassen möchte, nur mit dem Erfolgs-Gedanken im Kopf, wer unbedingt etwas erreichen möchte und zwar mit mentaler Kraft und Power und ausschließlich positivem Denken - der ist hier richtig. Zarte Seelchen könnte dieses Power-Brainwashing vielleicht sogar ein kleines bisschen überfordern. Denn etwas too much ist es stellenweise schon. Anderseits kann man sich mit dieser Lektüre den Gang zum Mental-Coach glatt sparen ... Denn einmal kräftig geistig durchgeschüttelt sind wir nach dieser Lektüre. Und wer dann noch nicht genug gecoacht ist, der kann sich ja noch einen Vortrag von Herrn Bischoff anhören. Danke! c) M. / 8.11.2020 ______________
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nikooktaetab · 5 years
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yet another zombie!au [The Walking Dead Version]
“Noona”, unterbrach Park Jimin mit leiser Stimme, nasal und ein wenig wie Sandpapier auf der Haut, Lee Yunhee’s Gedanken. Alarmiert blinzelte sie und wandte den Blick von den in den Baumwipfeln tanzenden Blättern auf den Boden von ihrem erhöhten Posten der Mauer. 
Der Ausblick nach unten war bei Weitem nicht so schön wie der in den Himmel: der Gestank von Fleisch und Blut, Tod und Verwesung wehte zu ihnen herauf und Yunhee presste ihr Gesicht kurz in ihren Ärmel. Das übergroße Flannel roch nach Jimin’s Schweiß und war demnach viel angenehmer als der von Zombies, untot oder ganz tot. 
Sie sah was Jimin bereits gesehen hatte und hob ihr Gewehr, kniff ein Auge zu und sah durch die kleine Lupe vier Gestalten auf die Mauer des Gefängnisses, in dem ihre Gruppe untergekommen war, zurennen. Nein, fünf. Ein kleines Mädchen klammerte sich auf dem Rücken eines schlacksigen Kerls fest, dem der Schweiß auf der breiten Stirn stand. 
Eine junge Frau, sie musste in ihrem Alter sein, preschte mit langen Beinen voraus, warf ihre Pistole zur Seite und rannte mit erhobenen Händen weiter unbeirrt auf die Mauer zu. Ihr Blick war fest auf Yunhee verankert, so als habe sie sie gesucht. Hinter ihr und dem Kerl mit dem Kind auf dem Rücken rannte mit einiger Anstrengung ein weiterer schlacksiger Kerl, der einen großen Wanderrucksack auf dem Rücken trug und an einen langen Stock ein Messer gebunden hatte. Gerade stach er damit einem Zombie gekonnt ins Auge, entriss den Stab den erschlaffenden Händen und keuchte weiter hinter ihrer Anführerin her.
Und aus dem Schatten der Bäume sprintete in einem Affentempo, das Jimin neben ihr einen Piff durch die Zähne entlockte, ein etwas breiterer Kerl. Unter dem weißen, dreckigen Shirt, das ihm am Körper klebte, pumpten Muskeln und Venen traten bereits auf seiner Stirn und den Armen hervor. Selbst auf die Entfernung erkannte Yunhee, dass seine riesigen Augen schreckgeweitet waren, aber die Falte zwischen den Brauen drückte Entschlossenheit aus.
Geschickt den Zombies ausweichend, den einen schubsend, den anderen tretend aus dem Weg räumend, rannte er an allen vorbei bis er zu der Frau aufholte. 
Yunhee nahm die Waffe herunter als sie fast bei der Mauer waren und nickte Jimin zu, der ein Funkgerät zum Mund hob.
“Hobi-Hyungie, wir bekommen Zuwachs. Eine Frau und ein Mädchen, drei Männer. Sie sehen unverletzt und sehr hilfsbedürtig aus… aber kräftig, besonders der eine- wow, nicht so hastig Leute!”, unterbrach Jimin sich giggelnd als die Frau die Hände heftig gegen die Mauer klatschte.
“EY! Lasst uns hoch! Bitte, wir sind unverletzt, wir- wir haben ein Kind!”
“Wir sind dabei”, murmelte Yunhee und warf eine Strickleiter nach unten, musterte mit misstrauisch klopfendem Herzen, wie die Frau dankbar danach griff. Ein Lächeln auf den Lippen entglitt ihr ein Schluchzer und sie wirbelte herum, klopfte dem schwitzigen Muskelpaket auf die Schulter. Doch der griff unbeirrt nach den Schultern der Frau und schob sie vor.
“Gukkie-”, jammerte die Frau, ihre Brille war so dreckig, dass Yunhee sich wunderte, ob sie überhaupt was sah.
“-mach schon, Noona”, knurrte er an die Frau gewandt und über die Schulter rief er mit vor Aufregung heiserer, dialektlastiger Stimme: “Tae-Hyungie, schneller!”
“Oi, ein Busan Boy! Hier gibt’s aber schon einen~”, zwitscherte Jimin und half mit einem schelmischen Grinsen der zitternden Frau über den Rand der Mauer, sie rappelte sich sofort auf und wirbelte herum. 
Die beiden Männer waren gerade dabei, das verschreckte Mädchen der Leiter hoch zu helfen. Danach gab es einen kurzen Blickwechsel und sie beide schüttelten abwechselnd heftig die Köpfe, bis das Muskelpaket über die Schulter des anderen ein kleines Messer nach einem sich träge näherndem Zombie warf. Er traf genau zwischen die Augen, allerdings nicht heftig genug denn der Beißer bewegte sich weiter.
Der Kerl mit dem Rucksack schubste diesen mit seinem Stab aus dem Weg und ergriff dann schnaufend die Leiter, hievte sich und den randvollen, schweren Rucksack mit Müh und Not die Mauer herauf. 
Inzwischen kamen aus dem Wald hinter ihnen immer mehr Zombies denn die Neuankömmlinge hatten anscheinend einiges an Aufsehen erregt. Das sahen die jungen Männer am Fuße der Mauer auch, die wechselten einen Blick und dann schob das Muskelpaket den anderen grob vor sich und dieser fluchte herzhaft und krabbelte leise vor sich hin brabbelnd, ein Auge im Schreck größer als das andere, die Leiter hoch. Rutschte ab und fing sich gerade so eben noch, weil der andere ihm helfend am Hintern packte und hochhievte, Schweiß rann von seiner Stirn. Eine Sehne sprang in seinem Kiefer und Yunhee kam nicht ohnehin, ebenso genervt von dem Heldenmut und der Ruhe des Kindkopfs zu sein als ihn auch ein wenig zu bewundern. Denn die ersten Beißer waren keine fünf Meter mehr entfernt.
Als der schusselige Kerl mit dreckigen, blutigen Fingern nach Jimin’s weitaus kleineren griff, fiel er ihm mit einem erleichterten Schluchzen in die Arme. Yunhee beobachtete mit einem Ziehen in ihrer Mitte, wie Jimin’s Augen sich weiteten bevor er den größeren ebenfalls umarmte und ihm sanft den Rücken tätschelte.
“Yah”, machte er lahm in die Schulter des Anderen, der schniefend von Jimin ablies und sich rumdrehte und ein erschrockenes Geräusch ausstieß:
Der letzte der Truppe setzte gerade zum Sprung an und schaffte es beinahe über die Hälfte, bevor er nach einer Holzlatte griff und mit den Beinen ruderte, Halt suchte. Unter ihm griffen die ersten, faulenden Hände nach den ausgelatschten Timberlands, das Stöhnen, das eher Tieren als Menschen glich, hallte dumpf von der Betonmauer wider.
“Zieht ihn hoch! Zieht ihn HOCH?!”, rief die Frau, deren Brille endgültig verrutscht war und sie stürzte zur Leiter. Jimin kniete sich neben sie, doch auch als die beiden Kerle und Yunhee halfen, bekamen sie ihn nur langsam hoch. Als die ersten Finger sich um das Fußgelenk des Letzten gekrallt hatten, knallte es laut. 
Der Kopf des Beißers platzte halb weg und der Körper fiel regungslos nach hinten, das Muskelpaket fluchte und zerrte sich den Rest des Weges nach oben. Ein Stück die Mauer hoch stand ein kleiner Kerl mit breiten Schultern, in den großen Händen eine Shotgun, die er gerade sinken ließ. Dann schob er die Hillbilly Cap in den Nacken, kratzte sich den Kopf und zerrte die Cap wieder so auf den wirren Schopf, dass die kleinen Augen im Schatten lagen. Hinter ihm kam ein großer, breiter Kerl in Hemd und Anzughose zum Stehen, neben ihm ein kleiner, zappeliger mit Tanktop.
Eine Weile hörte man nichts als das heftige Atmen der Neuankömmlinge. 
Das Mädchen klammerte sich an die junge Frau, die ihre Arme schützend um sie gelegt hatte. Über die beiden gebeugt, die Hände auf die Oberschenkel gestützt, stand keuchend der Tollpatsch, das lange Haar vorn in der Stirn klebend. Neben ihm auf dem Boden saß der Schlackisge, er lehnte halb auf seinem Rucksack und hatte die Stirn in Falten gelegt, er schien Schmerzen zu haben. Und das Muskelpaket griff zu seiner Linken, packte Yunhee am langen Zopf und zog sie zu sich heran.
Mit großen Augen spürte sie plötzlich die muskulöse Brust in ihrem Rücken, die sich hebte und senkte, und das kalte Metall eines Messers an der Kehle. Ihre Kopfhaut prickelte, wo der Kerl an den Haaren zog und sie ließ langsam ihr Gewehr aus der Hand gleiten.
Es war inzwischen ein Jahr vergangen, seit die Erde von der Seuche heimgesucht worden war, und längst war Lee Yunhee klar, dass der wahre Feind nicht diese Seuche war, oder das, was sie aus den Menschen machte. Der wahre Feind, die echte Bedrohung waren Menschen wie sie und Jimin, ihr Bruder, der einen wütenden Schrei ausstieß und die anderen, die alle nach Waffen griffen oder erschrocken und abwehrend die Hände hoben.
Gefährlicher als alles andere auf der Welt war der Mensch, und das wusste Yunhee.
Und doch spürte sie merkwürdigerweise keine Angst.
Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals an dem kalten Metall des Messers vorbei runter und schüttelte, den Blick mit dem ihres Bruders verankert, unmerklich den Kopf. Heißer Atem stieß auf die empfindliche Haut ihres Nackens und sie unterdrückte ein Schaudern. 
“‘kay, wie wär’s, wenn wir uns alle mal entspann’..”, knurrte der Hillbilly und ließ seine Knarre langsam sinken, schob den Zahnstocher in seinem Mund nachsichtig auf die andere Seite. Neben ihm verschränkte der breite Kerl vom Typ ‘Reiches Elternhaus’ die Arme und zog in einer ziemlich arroganten Geste die Brauen hoch.
“Sieh mal an, kaum hilft man dem Frischfleisch sticht es einem auch schon in den Rücken. Wie wär’s, wenn wir sie direkt wieder die Mauer herunter schubsen? Da wartet jemand auf sein Abendessen..”
Jimin grinste dreckig, doch seine Augen waren weit aufgerissen und er hatte in einer Hand eine 9mm und in der anderen ein Wurfmesser, auf die Schulter gestützt, bereit zum Abwurf. “Jin-Hyungie, die Idee hört sich hervorragend an..”, murmelte er und ruckte das Kinn drohend, “aber zuerst lässt der Kerl da mein Mädchen los!”
“Ich bin nicht dein Mädchen-”, zischte Yunhee und kassierte einen heftigen Zug an ihren Haaren, “-sondern meine Schwester. Und du lässt sofort deine dreckigen Finger von ihr, wenn du leben willst und es deinen Freunden gut ergehen soll.”, schloss der kleine Kerl drohend und seine Körperhaltung erinnerte an einen angriffslustiger Terrier, mit den Schatten unter den Augen und den zusammengeschobenen Brauen sah er leicht wahnsinnig aus.
“Jeongguk”, hob die Frau die Stimme, der Tonfall war ebenso gewissenhaft wie einschneidend. Sie nickte auf das zitternde Mädchen in ihren Armen, das begonnen hatte zu weinen. Tollpatsch strich ihr beruhigend über das dunkle Haar, die großen Augen interessiert auf das Muskelpaket gerichtet.
Jeongguk also. 
Das Messer verschwand und Yunhee wirbelte herum, trat besagtem Jeongguk heftig gegen das Handgelenk und dann auf das herunterfallende Messer um es zu Jimin zu kicken, der es aufhob und zu seiner Sammlung steckte. Jeongguk gab keinen Laut von sich, ließ lediglich das Gelenk einige Male kreisen und ließ sich von Hoseok abführen, der ihm alle paar Meter den Lauf des Gewehrs in den Rücken stieß. 
Die anderen folgten ihnen schweigend. Um sie herum wisperte der Wind in den Wipfeln der Bäume, summten Bienen im Inneren der Gefängnisanlage, gaben Kühe und Schweine Laute von sich und die Grillen im Grass zirpten von einem heißen Sommer. Die Sonne stand heiß und ungnädig am Himmel. Sie liefen über die Mauer, fast einmal um das ganze Gelände herum, und schließlich gingen sie durch die Tür eines Aussichtsturms ins Innere des Gewölbes, in dem es wunderbar kühl war.
Auf dem Weg in die Zentrale kamen sie an ein paar Gesichtern vorbei, die die Gruppe neugierig betrachteten, doch keiner blieb stehen oder fragte. Alle sahen sehr beschäftigt aus und obwohl es sehr still war, war es friedlich. Obwohl es nicht sehr friedlich aussah, wie Hoseok Jeongguk vorneweg schob. Dahinter hatte Jimin dem schlaksigen Kerl, der das Mädchen trug, eine kleine Hand in den Nacken gelegt und die andere Hand klopfte drohend und treibend zugleich den Gewehrlauf gegen die Beine des Rucksackträgers, der alle Nase lang stolperte und immer wieder heftig blinzelnd resignierte Blicke in die Richtung des kleinen Kerl warf. 
Seokjin und Yoongi liefen beide an den Seiten, mal neben dem einen, mal neben dem anderen, wie ein einstudierter Tanz. Und die junge Frau mit der dreckigen Brille lief trotz ihrer ulkig langen Beine erstaunlich langsam, sodass sie immer ein Stück näher bei Yunhee als bei den anderen war. Ein Stück weit konnte Yunhee das verstehen; vielleicht gehörten sie nicht zur selben Gruppe, nein. Aber sie waren beide Frauen. 
“Joon-ah, wir haben Neuzugänge!”, rief Hoseok durchdringend und stieß eine schwere Metalltüre auf. Dahinter war ein großer Raum mit einer Fensterfassade, von der aus man den ganzen Hof überblicken konnte. Und über einen Tisch gebeugt, auf dem ziemlich viel Papierkram und eine riesige Karte lagen, stand ein großer, dünner Mann.
Kim Namjoon sah nicht auf, als sie eintraten. Mit einer Hand kratzte er sich im ausrasierten Nacken und zog dann einige verlorene Strähnen wieder in den Knoten auf seinem Kopf, mit der anderen spielte er mit einem Jagdmesser. 
Die Neuzugänge wurden aufgereiht und alle anderen hielten sich im Hintergrund, stellten sich zwischen sie und die Türe. Einige Sekunden passierte nichts, dann hob der Mann den Blick und musterte rasch die Neuzugänge. Dann starrte er wieder auf den Tisch.
“Beruf?”, murmelte er mit tiefer Stimme. Die Frau zuckte zusammen und blinzelte nervös, sah die anderen fragend an. Taehyung räusperte sich vorsichtig.
“Meinst.. meinst du uns? Was wir gemacht haben?”
Namjoon stieß Luft durch die Nase aus. “Du warst anscheinend arbeitslos. So doof kann man doch nicht- Was habt ihr gemacht? Kommt schon, schneller!” und er deutete mit seinem Messer in einer Mischung aus Erwartung und Drohung auf die schlacksige Frau, die erneut zusammen zuckte und mit erhobenen Brauen auf die Messerspitze vor ihrer Nase schielte. “Kim Eunsook. Ich bin Krankenschwester.”
“Hervorragend!”, rief Seokjin aus und klatschte in die Hände, “seit Soobin es geschafft hat, sich umzubringen, hab ich kaum jemand akzeptablen gefunden, der mir mit der Krankenversorgung hilft!”
“Du bleibst. Yunhee wird dich einweisen.”, sagte Namjoon mit ruhiger, desinteressierter Stimme und schob mit der glatten Seite des Messers Eunsook am Oberarm beiseite und deutete auf den Rucksackträger. Der ebenfalls hektisch blinzelte.
“Im Changkyun. Ich- Ich war ziemlich Vieles. Ich kenn’ mich mit Waffen aus, mit Konstruktionen von Gebäuden und wie Maschinen funktionieren. Generell wie Dinge funktionieren. Ich kann helfen eure Außenanlage besser zu sichern, eure kleinen Pfähle gegen die Beißer sind echt läpsch…”, schloss Changkyun in einer Mischung aus Spott und Vorsicht. Namjoon zog eine Braue hoch und taxierte den anderen eine Weile, dann griff er nach dem Funkgerät auf dem Tisch und hob es an den Mund.
“Jooheon. Hier hat jemand Verbesserungsvorschläge was deine Kreation zur Abwehr der Beißer angeht, den solltest du dir mal anschauen…”
Changkyun rollte erleichtert die Augen und ließ seinen Rucksack fallen, den Hoseok sofort inspizierte. Namjoon’s Messer schwenkte zu Jeongguk, der sich gerade das schwitzige Haar aus der Stirn strich und den Blick ungerührt erwiderte. 
“Soldat”, nuschelte er und Seokjin pfiff interessiert. Namjoon’s Augen verengten sich unmerklich. 
“Hast du einen Namen, Soldat?”
Jeongguk antwortete nicht.
“Er heißt Jeongguk”, hörte Yunhee ihre eigene Stimme antworten und ihr Herz blieb kurz stehen, als Jeongguk’s große Augen zu ihr huschten und sie das erste Mal richtig ansahen. Sein Gesicht war viel zu rund, die Augen zu groß um auf diesem muskulösen, großen Körper zu sitzen. 
Da Namjoon nichts weiter sagte, trat Jeongguk vorsichtig einen Schritt zurück während die Schneide von Namjoon’s Messer vor dem Kind stehen blieb. Einige Sekunden schien er wie erstarrt und blickte einfach nur auf das Mädchen herab. Eine Sehne in seinem Kiefer sprang als er die Zähne zusammenbiss und sein Messer in die dafür vorgesehene Lasche am Gürtel schob. Dann kniete er sich tatsächlich auf Augenhöhe herab und streckte vorsichtig die Hand aus und es sah kurz so aus, als wolle er dem Mädchen eine verirrte Strähne aus dem Gesicht streichen.
Doch dann zuckten seine Finger und er rieb sie über seine zuckenden Lippen, blinzelte zweimal heftig und presste die Lippen zusammen. Als er erneut sprach, war seine tiefe Stimme nicht mehr ganz so rau. “Hast du Hunger?”, fragte er leise und das Mädchen sah erschrocken zu Taehyung hoch, der sie ermutigend anlächelte. Sie sah Namjoon wieder an und nickte heftig.
“In Ordnung. Du darfst mit Eunsook und Yunhee gehen.”
Das Mädchen rührte sich nicht. Namjoon runzelte die Stirn, sah kurz hilfesuchend zu Hoseok herüber, der achselzuckend einen leeren Campingkocher über die Schulter warf bevor er weiter den Rucksack durchforstete, dann nickte er dem Mädchen erneut ermutigend zu.
“Mit Taetae”, murmelte das Mädchen und zog am Arm des schlacksigen Kerls, der nachsichtig ein- und wieder ausatmete. “Yerimie..”, murmelte er und tätschelte ihren Kopf, sah zu Eunsook herüber. Sie machte einen Schritt vor doch als Namjoon die Hand abwehrend ausstreckte blieb sie verbissen stehen. 
“Warte. Was kann denn Taetae feines?”, hakte Namjoon drohend nach und sah mit gesenktem Kopf zu Taehyung hoch. Der den Blick ungerührt erwiderte und lächelnd sagte “Ich bin Kindergärtner!”
“Raus”, antwortete Namjoon ungerührt und Seokjin und Yoongie gingen auf Taehyung zu, packten seine Arme und zogen ihn auf die Tür zu. 
“NEIN?!”, schrie Eunsook auf, Yerim weinte lauthals los doch Taehyung wehrte sich nicht. Stolperte nur rückwärts und sah mit großen Augen Namjoon an, dann Eunsook, die Jimin beiseite stieß und mit wildem Blick Taehyung’s dunkles Sweatshirt packte und über seinen Nabel zerrte.
“Ihr müsst ihn hier behalten?! Mein Bruder ist immun”, stieß sie hervor und Stille trat ein. Taehyung sank langsam zu Boden und kam mit einem Ächzen auf, Seokjin beugte sich über ihn und starrte mit kritisch verengten Augen auf die verheilte Bisswunde, die schräg über dem Bauchnabel prangte. Sie war hässlich und vernarbt und ein paar dunkle, wellige Linien, wie Krampfadern, gingen von ihr ab. Die Haut darum war bleicher als die sonst bronzefarbene Haut des Jungen.
“Ach du Scheiße”, stieß Seokjin schließlich aus und betastete ungefragt Taehyung’s Bauch, sah zu Eunsook auf, “Wie ist das passiert?!”
Einen Funken Hoffnung in den Augen wandte sich Eunsook zu Namjoon um als sie sprach: “Es war innerhalb der ersten Monate, vielleicht ein halbes Jahr nachdem die Seuche ausgebrochen ist. Wir waren mit der dritten Gruppe unterwegs, in der wir Changkyun und Yerim getroffen haben, und Taehyung hat Yerim gerettet...”
Das Mädchen klammerte inzwischen an Taehyung’s freien Arm und schluchzte leise in seinen Ärmel. Namjoon hatte beide Hände gehoben und sah ein wenig so aus, als wolle er die gesamte Gruppe segnen, wäre da nicht der mahnende, beinahe manische Blick mit dem der junge Mann von einem zum anderen sah.
“Und wer garantiert mir, dass diese Geschichte kein Lügenmärchen ist?”, hakte er leise und drohend nach. Eunsook schnappte verzweifelt nach Luft und wirbelte mit wildem Blick zu Seokjin herum, ihr zeigender Finger pikte ihm beinahe ins Auge und er wich fluchend aus. 
“Yah, vorsichtig mit deinen Griffeln, Mädchen!”
“Sag ihm, dass das keine normale Blutvergiftung war und du so etwas vorher noch nicht gesehen hast?!”
“Wie wär’s mit ‘Bitte’?”, knurrte Seokjin, doch er beugte sich erneut über den Bauch des jungen Mannes und drückte mit seinen krummen Fingern auf dem geschundenen Fleisch herum. Taehyung starrte währenddessen an die Decke, der Blick verriet einen leicht dissoziativen Zustand. 
“So etwas habe ich vorher noch nie gesehen… und das würde ich mir gerne mal genauer anschauen”, unterbrach Seokjin schließlich leise die Stille und Changkyun stieß die angehaltene Luft aus, Jeongguk’s Rückenmuskulatur und Fäuste entspannten sich und Eunsook stieß einen trockenen Schluchzer aus, Taehyung tätschelte ihren Kopf wobei er an seinem Arm in Yoongi’s Griff zerren musste. 
“Glück gehabt, Junge. Er und der Soldat sollen arbeiten, es gibt draußen genug zu tun. Jimin, Yoongi, nehmt sie mit.”
Die Gruppe löste sich langsam auf: Jimin und Yoongi ließen Jeongguk und Taehyung vor sich herlaufen, Hoseok nickte Yunhee zu, die Eunsook und Yerim bedeutete mitzukommen und ein breiter Kerl kam draufgängerisch herein, betrachtete Changkyun von oben bis unten und spuckte ihm beinahe ins Gesicht:” Du hälst also meinen Abwehrmechanismus für schwach, hä? Dann sag mir mal, wie man’s besser machen kann, Klugscheißer!” Changkyun blinzelte hektisch und verzog das Gesicht in Taehyung’s Richtung ein wenig, der sich ein Grinsen verkneifen musste. 
Der Einzige, der zurück blieb, war Namjoon. Nach einigen Minuten des Schweigens zog er das Messer wieder aus der Scheide und spielte damit herum. Griff schließlich nach einem Stift und notierte fahrig die Namen der Neuankömmlinge und die Verbindungen untereinander, die er vermutete, kritzelte hastig Notizen und Gedanken zu ihnen nieder und schob das Blatt dann in sein privates Notizheft. 
Erst dann wurde er etwas ruhiger und sah sogar für eine halbe Minute recht entspannt nach draußen, sah zu, wie die Sonne hinter den Wipfeln der Bäume verschwand.
part ii
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officialchrissyreed · 7 years
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3. Kapitel: ELEKTRIZITÄT
Da geht meine Schedule dahin, aber okay … 8D Endlich, nach 500 Jahren (drei Monaten) ist meine Hausarbeit aus der Welt geschafft und ich kann hoffentlich endlich wieder halbwegs kreative Dinge tun! Zum Beispiel … OvF html-isieren … juchhu. Spaß. Eigentlich wollte ich das Dinge hier auch gestern schon raushauen, aber es war noch nicht fertig und ich habe sehr exzessiv Sims 4 gespielt (und unter anderem erstmal die OvF-Gang erstellt hihi) und das hatte Priorität. Hurrah, ein neuer Hauptcharakter!!! Diesen Kapitelaufbau bekommt ihr jetzt noch ungefähr 3 - 4 mal um die Ohren gehauen, hurra! Spannung! Das nächste ist nicht mehr ganz so erklärungslastig, aber … obwohl, eigentlich ist es doch einigermaßen interessant. :‘D Meine subjektive Meinung von dieser Geschichte ist sehr kritisch. 8D Manchmal wird es hier fast schon ein bisschen deep und seriös. Manchmal. Fast. Word count: 11,8k (oi, jetzt wird‘s langsam unangenehm) Warnings: bullying, bullying mention
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Keine Klimaanlage. Wäre ja auch zu schön gewesen. Die oberen Fenster des Busses waren immerhin einen kleinen Spalt geöffnet und er saß ganz hinten in der letzten Sitzreihe, streckte den schmalen Hals aus wie ein hungriges Küken um wenigstens im Fahrtwind zu sitzen, doch auch das half nur minimal gegen die brütende Hitze. Wie schaffte es der Busfahrer, den ganzen Tag in dieser Sauna auszuhalten? Oder zumindest bis seine Linie zu Ende war und er ein paar Minuten an die frische Luft kam. Ein Kunststück war es trotzdem. Der Wagen war größtenteils leer, nur ein paar ältere Leute, ein Mädchen mit Kopfhörern und eine Gruppe junger Männer, die sich unterhielten, saßen vorne, sonst war um diese Uhrzeit wenig los. Es war Mittag, die Leute waren beschäftigt und vermieden es auch sonst möglichst hinauszugehen um nicht zu einer Pfütze am Boden zu zerschmelzen. Er zog die dürren, weißen Beine dicht an den Körper und spielte mit seinen Fingern. Seine Knöchel taten weh und immer wieder strich er mit dem Daumen darüber um durch den Druck den Schmerz auszugleichen. Es war nicht wirklich schlimm, aber da er nichts anderes hatte, worauf er sich konzentrieren konnte, nahm er das Gefühl viel aufdringlicher wahr als sonst. Sein kleines Herz schlug schneller als es sollte und so laut, dass er fast befürchtete, die anderen im Bus könnten es hören. Egal wie oft er bewusst ein und ausatmete, er konnte sich einfach nicht beruhigen. Er sollte nicht hier sein … er hatte einen Knoten in der Brust, ein Gefühl, als würde er ein Gesetz brechen, ein Verbrechen begehen, als wäre er ein gesuchter Krimineller und die Polizei könnte jederzeit den Bus anhalten, ihn hinauszerren und mit dem Gesicht auf die brennend heiße Motorhaube pressen. Eine völlig irrationale Angst, natürlich … nichts dergleichen würde passieren. Noch zwanzig Minuten, dann musste er aussteigen, musste so schnell wie möglich gehen, aber bloß nicht unnatürlich schnell und schon gar nicht rennen, dann war er bald zuhause. Dann war alles gut. Er hatte sich schon eine Ausrede überlegt, probte sie in Gedanken immer wieder und wieder. Sein Kopf tat weh … Die Zeit wurde länger gestreckt als sonst, als würde der Fahrer ein paar Extrarunden drehen. Wie eine Abkürzung, nur andersrum. Gab es ein Wort für so etwas? Er lehnte den Kopf ans Fenster, seine Augen fielen bei der Hitze beinahe zu, und er sah den Supermarkt auf seiner Route, die Ampel, die seit ein paar Wochen kaputt war, den verdächtig schmierigen Friseursalon, das Werbeplakat mit der Frau im gelben Bikini, die ein Schokoladeneis am Stiel schleckte und schließlich seine Straße. Die Halloween-Dekorationen und Kürbisse auf den Veranden, die Lichterketten unter den Dächern, das Haus dieses unglaublich reichen Paares, das sich jedes Jahr in eine schillernde Spukvilla verwandelte und Tonnen von Süßigkeiten herausgab, weshalb man früh da sein musste, wenn man noch etwas abbekommen wollte. Letztes Jahr hatten die Kinder sogar Schlange gestanden. Seine Haltestelle. Die Bremsen zischten erschöpft und ein Ruck ging durch den Wagen. Hektisch sprang er auf, schnappte sich den Riemen seiner Tasche und stolperte zur Tür. Draußen war es um die fünfundzwanzig Grad heiß, aber im Gegensatz zum Inneren des Busses fühlte sich die Luft beinahe schon frisch an. Ohne durchzuatmen machte er sich auf den Weg, schwang den Rucksack auf seinen Rücken und legte ein strammes Tempo hin, so wie er es sich vorgenommen hatte, während der Bus an ihm vorbeirauschte um die nächste Haltestelle zu erreichen. Der Blick war auf den Bürgersteig vor ihm gerichtet, nur nicht ablenken lassen. Nur drei Minuten von der Haltestelle bis zu ihm nachhause. Das konnte er schaffen ohne dass jemand ihn sah. Womöglich saß Misses Mosley um diese Zeit auf ihrer Veranda und würde ihn begrüßen, ihn fragen, ob die Schule heute früher aus war. Er könnte sie nicht ignorieren, wenn das geschah … nichts würde ihm mehr wehtun, als unhöflich zu dieser unschuldigen, alten Frau zu sein. Er schwitzte mit jedem Schritt und sein Herz hatte noch immer nicht aufgehört, ihm bis zum Hals zu schlagen. Der Himmel war klar und blau wie auf einer Postkarte, die Vorgärten saftig grün dank den unermüdlichen Rasensprengern, die von morgens bis abends rotierten, und die Gartenzäune und Häuserfassaden strahlten wie Elfenbein: dieser Ort war so eine lächerlich friedliche, weiße Vorzeigenachbarschaft. Nicht, dass er sich wünschte mitten in der Stadt zu leben; die Stille tat ihm gut und half seinem wirren Gehirn normal zu bleiben, wenn er nach einem langen Tag nachhause kam. Misses Mosley war nicht da. Gut. Er bemerkte, dass er die Luft angehalten hatte und keuchte um weiterzuatmen. Fast geschafft. Noch ein paar Meter. Mit zittrigen Fingern zog er den Schlüssel aus seiner ausgebeulten Hosentasche, nachdem er die Verandatreppe hochgestiegen war, und öffnete so leise wie möglich die Tür, schlüpfte durch den Spalt, machte dabei eine gekonnte Drehung und stöhnte leise auf, als die Klimaanlage seine Haut erfrischte. Endlich. Jetzt nur noch in sein Zimmer, dann hatte er Ruhe … »Äh, wo kommst du denn her?« Ein Blitzschlag fuhr durch seinen schmächtigen Körper und ließ ihn aufspringen wie eine erschrockene Katze, als er seinen Vater am Esstisch in der Küche sitzen sah, einen dampfenden Kaffee schlürfend und mit nichts weiter bekleidet als einem Bademantel mit dem Muster der amerikanischen Flagge, undefinierbar gemusterten Unterhosen und roten Flip-Flops. »Ist die Schule schon vorbei? So früh?« Sein Gesicht sah nicht wütend oder misstrauisch aus, nur überrascht. Dann kniff er die Augen zusammen, seine massigen Lider glänzten vor Schweiß und die dicken, blonden Brauen wurden zu einer geraden Linie. »Eli, hast du ein blaues Auge?« Eli biss sich vor Scham so fest auf die Unterlippe, dass sie anfing zu bluten. Er kniff reflexartig die Augen zusammen, als würde er so etwas wie einen Schlag erwarten, atmete dann aber nur resignierend aus und ließ besiegt seinen Rucksack neben sich fallen. »Alles okay, Dad. Wir haben nur gespielt …« Sein Vater steckte sich energisch eine Gabel Spiegelei mit Speck in den Mund, kaute militant darauf herum und deutete mit der Gabel dann fuchtelnd in Elis Richtung. »›Spielen‹ nennen die das heutzutage? Zu meiner Zeit haben die noch Fußbälle über den Schulhof gekickt und nicht das magerste Würstchen, das am wenigstens protestiert hat. Obwohl, eigentlich … Jesus, mein Gott noch mal. Ich hab dieses Spiel gehasst!« Er schluckte sein Frühstück geräuschvoll herunter. Sein Sohn hatte nur die Hälfte verstanden. »Hast du dich wenigstens gewehrt?« Eli schaute auf seine violetten, aufgeschürften Fingerknöchel und schluckte ebenfalls. Obwohl das Haus angenehm ausgekühlt und vor dem Wetter draußen geschützt war, begann er wieder zu schwitzen. Seine dürren, bleichen Arme waren nicht nur mit tausenden Sommersprossen bedeckt, sondern auch mit blauen Flecken, die auf seiner fahlen Haut besonders stark hervortraten. »Deswegen bist du schon wieder zuhause?« Die Stimme seines Vaters war leiser und ein wenig besorgter geworden. Er hatte aufgehört zu essen und starrte seinen Sohn an, seine Arme mit den viel zu groß aussehenden Händen, seine Knie und sein Gesicht. Eli fühlte sich vorgeführt und nackt. Dann begann er plötzlich zu lachen und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, als wolle er sie verstecken. Alles Unbehagen war in einem Anflug von Panik aus seinem Gesicht geflohen. »Na ja, es ist so ein schöner Tag, den kann ich doch nicht in der Schule verbringen, oder? Ich dachte, vielleicht kann ich ja ganz früh schon ins Tierheim gehen und dann noch zum Strand! Willst du mit?« Auch auf das Gesicht seines Vaters trat wieder eine bessere Laune, sowie ein wenig Erleichterung und er grinste ebenfalls breit. Sie sahen sich so unglaublich ähnlich, wenn sie diesen Gesichtsausdruck innehatten. »Das ist natürlich verständlich. An so einem Montag hätte ich wohl dasselbe getan. Aber lass das nicht deine Mutter nächste Woche hören! Die reißt mir dafür den Kopf ab …« Er trank den letzten Rest seines Kaffees aus, indem er den Kopf schwungvoll in den Nacken schmiss. »Aber ich kann heute nicht mitkommen, tut mir leid. Wir haben kein Klopapier und keine Butter mehr. Und wahrscheinlich fallen mir auf dem Weg noch zehn weitere Dinge ein, die wir nicht haben … und am Ende kaufe ich dann eine neue Gartenharke.« Elis Grinsen ebbte eine Sekunde lang ab, dann fing er es jedoch wieder auf und brachte es zurück an seinen Platz. »Schon okay. Sag mir, wenn ich was mitbringen soll!« »Mach dir keinen Stress, ich bin hier die Mama im Haus.« Sein Vater lachte über seinen eigenen Witz. »Geh gefälligst raus und hab Spaß, Sohn! Sag der gefleckten Katze Hallo von mir.« Eli nahm seine Tasche wieder in die Hand und ging in Richtung Treppe. »Klar, Dad. Mister Doodles vermisst dich schon.« »Eli … ist wirklich alles okay?« Er stand schon auf der vierten Stufe, mit dem Rücken zum Raum, als sein Vater noch einmal nachhakte. Sie sahen sich nicht an, starrten beide auf den Boden vor sich, eingefroren, so wie ihre blassen Lippen. Eli kurbelte seine Mundwinkel wieder nach oben, ganz egal ob ihn jemand sehen konnte oder nicht. »Klar doch! Wann war bei mir zum letzten Mal was nicht okay? Du machst dir zu viele Sorgen, Dad.« Ohne auf eine Antwort zu warten, lief er kichernd den Rest der Treppe hoch, der Rucksack polterte hinter ihm her und stieß gegen die Stufen. ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Grelles Licht floss um Haruki herum wie Wasser, das in eine Badewanne eingelassen wurde, als er die Augen öffnete. Vor Helligkeit hatte er nahezu das Gefühl blind zu werden und schloss die Lider deswegen gleich wieder, entschied sich dann aber doch zu versuchen, sich an die unmenschlichen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Aus seiner Kehle kam unwillkürlich ein tiefes Brummgeräusch, als er seine Augen rieb um die Krümel darin loszuwerden. Langsam aber sicher konnte er wieder wie ein normaler Mensch sehen und fühlen, da erinnerte er sich auch daran wo er war; Jackbells Privatflugzeug. Haru hatte zwei Sitze für sich allein, deren Lehnen er sogar nach hinten verstellen konnte ohne jemandem auf dem Schoß zu liegen, seine Beinfreiheit war beachtlich und er hatte kaum Nacken- oder Rückschmerzen. Wirklich erstaunlich. Ein Blick nach rechts aus dem Fenster verriet ihm, dass es wieder Tag war, die Sonne schien grell am Himmel vor ihm und keine Wolke versperrte ihm die Sicht nach unten, wo er Städte und einen Spritzer türkisblaues Meer in der Ferne sehen konnte. Es sah wunderschön aus, kein Zweifel, er war seit Ewigkeiten nicht mehr am Meer gewesen. Der Blick nach links zeigte ihm Cassy, die auf dem Doppelsitz auf der anderen Seite saß und noch schlief. Mit einem möglichst leisen Stöhnen streckte Haruki seine Arme über dem Kopf aus und drückte den Rücken durch, begleitet von dem Knacken seiner eigentlich gar nicht so alten Knochen. Er versuchte tief durchzuatmen, bemerkte aber schnell, dass seine Nase verstopft war und er ein dumpfes Gefühl hinter der Stirn bekam. Natürlich hatte er von der Odyssey vor zwei Tagen einen Schnupfen bekommen, etwas anderes hatte er auch gar nicht erwartet. Vorsichtig stand er auf und wankte durch den Gang in der Mitte, wo er zu seiner positiven Überraschung einen ziemlich modern aussehenden Kaffeeautomaten am Ende stehen sah und vor Freude plötzlich ganz zittrige Hände bekam. Ein echter, heißer, koffeinauftankender, tiefschwarzer Kaffee … am besten noch mit ein klein wenig Sahne oben drauf. Oh Gott, das wäre einfach wundervoll. Nachdem der junge Mann ein paar Minuten lang die Knöpfe und Anzeigen studiert hatte, versuchte er einfach sein Glück und drückte munter drauflos. Tatsächlich schaffte er es, sich einen ganz simplen, schwarzen Kaffee zu brühen, verbrannte sich aber leicht die Finger an dem heißen Pappbecher. Eine Ungelegenheit, die man verschmerzen konnte. Es fühlte sich unglaublich gut an, den Tag mit einem solchen Getränk zu beginnen und Haruki bildete sich sogar ein, dass seine Nase dadurch einen besseren Durchzug bekam. »Hast du da etwa Kaffee …«, erklang ein leises Murmeln aus der Mitte des Fliegers und als er sich umdrehte, sah er eine müde blinzelnde Cassy den Kopf hinaus in den Gang strecken und die Nase rümpfen wie ein Hase, der Futter witterte. Er selbst musste schmunzeln, anscheinend war er nicht der Einzige, den dieser Geruch selbst aus dem tiefsten Schlaf bewegen konnte. »Möchtest du auch einen?«, fragte er höflich und erhielt vorerst nur ein Krächzen und Seufzen als Antwort, dann jedoch ein langsames Nicken. »Das Ding sieht abgespaced aus. Hat das auch Milchkaffee?« »Ich glaube schon.« Wieder betrachtete Haru mit zusammengekniffenen Augen die Tastenfelder, da er sich nun aber besser mit der Maschine auskannte, konnte er jetzt zumindest so tun, als wäre er ein Profi auf dem Gebiet der Kaffeeautomaten. Wenige Zeit später brachte er Cassy ihr ersehntes Morgengetränk und setzte sich auf seinen Platz zurück, den Körper zu ihr gerichtet und die Beine lose übereinandergeschlagen. Er fand, ein wenig hatte er schon das Recht dazu, sich wie ein wichtiger Geschäftsmann zu fühlen. »Wo sind wir gerade?«, fragte Cassandra, nachdem sie ein paar Schlucke genossen und kurz aus dem Fenster gesehen hatte. Haruki tat es ihr gleich, nur um sich noch einmal selbst zu vergewissern. »Auf jeden Fall schon an der Ostküste, glaube ich. Lange wird es vermutlich nicht mehr dauern.« Stille traf wieder ein, als beide ihren Kaffee gemütlich austranken ohne weiterzusprechen. Sie fühlten sich zwar gut ausgeschlafen und relativ fit, hatten aber keine Ahnung, über was man in einer Situation wie dieser sprechen sollte. Um ungefähr zwölf Uhr nachts waren sie gestern am Flughafen angekommen und um zwei endlich in das Flugzeug gestiegen, hatten alles eine Zeit lang bestaunt und sich von Bernhard das Wichtigste erklären lassen, dann hatten sie noch längere Zeit aus dem Fenster gestarrt und beobachtet, wie langsam Wolken aufzogen, je weiter sie sich vom Boden entfernten und waren schließlich eingeschlafen. Bis jetzt. Cassys Magenknurren unterbrach die Stille schließlich und sie verzog das Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse. »Ich hoffe, wir können uns am Flughafen ein Sandwich oder so kaufen … ich glaube, ich hab dieses Wochenende mindestens zwei Kilo abgenommen.« Haruki lachte auf. »Heute ist Montag, ich wäre schon längst bei der Arbeit! Wenigstens etwas Gutes hat diese ganze Sache hier. Ich frage mich, wie spät es ist.« Er musste sich schmerzhaft an seine Armbanduhr erinnern, die er Samstagnacht getragen hatte und die irgendwo in seinem Koffer vergraben lag, wahrscheinlich aber gründlich hinüber war. Tatsächlich dauerte es nur noch gut eine Stunde, bis die Landung von Bernhard durch eine Lautsprecheransage angekündigt wurde. Beide Finals waren in diesem Moment froh, dass sie schon wach und nicht durch dieses krächzende, ohrenbetäubende Geräusch geweckt worden waren. Die Landung ging sicher und problemfrei vonstatten und als Haruki und Cassy mit ihren Koffern und Jacken die Maschine verließen, bekamen sie beinahe einen Hitzeschlag, so brutal schlug ihnen die strahlende Wärme Floridas ins Gesicht. In Westkanada verwandelte man sich nachts in ein Eis am Stiel und hier konnte man fünf davon vertragen und trotzdem schwitzen, das war einfach unfair. Cassy konnte sich nicht daran erinnern, wie lange sie ein solches Wetter schon nicht mehr erlebt hatte, der Winter war dieses Jahr früh gekommen. Mit zusammengekniffenen Augen standen sie und Haru voll bepackt und irgendwie hilflos vor dem Flugzeug und beobachteten schwitzend, wie ein paar Leute anfingen, sich mit der Maschine zu beschäftigen. Bald darauf kam auch Bernhard mit bitterer Miene heraus – er schien von dem Wetter offenbar sehr wenig zu halten –, gab nur kurz ein paar Anweisungen und hielt Cassy einen Zettel hin. »Ihr seid jetzt erstmal ein paar Stunden auf euch alleingestellt, ich muss noch ein bisschen organisatorischen Kram erledigen. Das hier ist eure Hoteladresse, nehmt euch ein Taxi, macht es euch bequem, nur keine Eile. In vier, fünf Stunden bekommt ihr weitere Informationen.« Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wurde er auch schon in ein Gespräch mit einem der Mechaniker verwickelt. Haru und Cassy sahen sich kurz an, dann hinter sich und fragten sich, ob sie es zum Hauptgebäude schaffen würden ohne von einem ankommenden Flugzeug umgebracht zu werden. Sie jetzt mit einem knittrigen Zettel allein zu lassen war nicht gerade eine lässige Geste, aber ihnen blieb wohl nichts anderes übrig, als sich um sich selbst zu kümmern. Mit dem schnellsten Tempo, das ihre Beine zustande brachten, marschierten die Jugendlichen über den Flugplatz, die Koffer wurden mit jedem Schritt schwerer und rutschten fast aus ihren Fingern, ihre langen Hosen klebten an ihren Beinen und Schweiß lief in ihre Augen, bis sie endlich im klimatisierten Gebäude ankamen und durchatmen konnten. Glücklicherweise mussten sie kein Gepäck mehr abholen, doch wie schon vorher besprochen sollte erst einmal gefrühstückt werden. Glücklicherweise fand sich ein Café, in dem beide großzügig mit Jackbells finanzieller Unterstützung die Speisekarten durchprobierten und sich die Bäuche vollschlugen, während Haru die Adresse auf Bernhards Zettel studierte. Es war schon elf Uhr vormittags und auch Cassy nieste ab und zu ein paar Mal, offenbar hatte sie sich genauso eine Erkältung eingefangen. Immerhin blieben ihr vorerst die Kopfschmerzen erspart, auch wenn die dank des heftigen Klimaumschwungs wahrscheinlich auch nicht mehr lang auf sich warten lassen würden. Ein wenig später bestellte Haruki ihnen ein Taxi und erklärte dem braungebrannten, sonnenbrillentragenden Fahrer so gut es ging die Hoteladresse, die er selbst nur mit Mühe von dem Zettel hatte ablesen können. Immerhin hatte dieser Wagen eine Klimaanlage und die Musik, die vorne leise lief, war auch nicht schlecht. Fasziniert beobachtete Cassy während der Fahrt die hohen Palmen, die zwischen den Straßen in die Höhe wuchsen, den strahlenden Himmel und das Meer auf der anderen Seite. West Palm Beach war eine schöne Stadt, wenn auch beschäftigt und voller Häuserkomplexe, von denen hier die meisten wahrscheinlich Hotels waren, die grellen Farben strahlten und stachen ins Auge, nicht so wie bei ihr zuhause, wo alles matt und dunkel schien. Hier zu wohnen könnte sie sich gut vorstellen, vielleicht nach dem College? Oder wenn es hier sogar eines gab, das man gut erreichen konnte … das wäre natürlich ein Traum. Ein Traum so wie alles, was sie gerade sah, solange, bis sie im Motel in der kalten Dunkelheit aufwachte oder in ihrem eigenen Bett zuhause, mit der abblätternden Farbe auf den Bettpfosten und der blauen Minnie-Maus-Bettwäsche, sie würde auf die Uhr sehen und bemerken, dass es gleich Zeit war zu Carmens Party aufzubrechen. Nichts dergleichen passierte jedoch. Wie sich herausstellte, dauerte die Fahrt keine zwanzig Minuten und das fast gläserne Gebäude, vor dem sie hielten, wurde nur durch die Straße und den Bürgersteig vom Strand abgetrennt. Während Haruki schon einmal ausstieg und ihr leichtes Gepäck sortierte, bedankte sich Cassy beim Fahrer und spendierte zu dessen Überraschung und Freude ein großzügiges Trinkgeld von den Überbleibseln des Beweisgeldbündels, das Bernhard ihnen zugesteckt hatte. Das meiste hatten sie ihm zurückgegeben, aus Angst es zu verlieren, aber ein wenig Bares in der Tasche zu haben schien ihnen doch nicht allzu dumm und wenn dieser Jackbell wirklich so exorbitant reich war, dann durften sie es sich ja wohl leisten ein bisschen wohltätig zu sein. Das Einchecken übernahm zu Cassandras Erleichterung Haruki, da seine Sozialkompetenzen ihn generell immer selbstbewusster auftreten ließen. Als der Rezeptionist nach dem Namen Jackbell in seinen Unterlagen suchte, hielt Cassy für einen Moment die Luft an, beinahe befürchtend, der grummelige Mann hätte sie reingelegt und alles wäre nur ein Riesenscherz gewesen, da hatte Haru auch schon die Schlüssel in der Hand und ein sonniges »Einen schönen Aufenthalt bei uns!« im Nacken. Die Suite war riesengroß und eingerichtet wie ein Palast. Samtvorhänge, ein Fernseher, bequeme Sessel und ein Schreibtisch, glücklicherweise zwei Betten mit riesigen, weichen Kissen, ein Balkon, und war das ein Kronleuchter an der Decke? Cassy standen beinahe Tränen in den Augen. »Dieser Jackbell muss vollkommen verrückt sein …«, murmelte sie mit einem Kloß im Hals, warf ihre beiden Koffer auf eines der Betten um ihr Revier zu markieren und inspizierte dann das Badezimmer. Ein riesiger Spiegel, verglaste Dusche und Badewanne mit Whirlpoolfunktion. Sie hätte sich am liebsten voll angezogen hineingeworfen und das Bad ihres Lebens genommen, aber vielleicht war später noch dafür Zeit. Sie mussten sich erst einmal konzentrieren. Während die Kanadierin noch vom Badezimmer schwärmte, öffnete Haruki die Balkontür und wurde mit ein paar gepolsterten Terrassenstühlen inklusive Tisch, einem Sonnenschirm und atemberaubendem Meerblick begrüßt. »Wow«, entfuhr es ihm, als er die Handfläche an die Stirn legte um sich vor der Sonne zu schützen. Er konnte kaum glauben, dass er gerade hier war, in solch einem Luxus in solch einer Stadt, gestern Nacht hatte er noch im tiefsten Winter gesteckt und jetzt konnte er sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen. Als letzte Amtshandlung beschlossen die beiden Finals, sich erst einmal umzuziehen um aus den verschwitzen Winterklamotten herauszukommen und bei der Gelegenheit auch mal die filigran ornamentierte Dusche auszuprobieren. Eine halbe Stunde später stand Cassy in Riemchensandalen, kurzen, korallenfarbenen Stoffshorts und einem weiten, weißen, ärmellosen T-Shirt da, ihre blauen Haare in einen hohen Zopf gestopft, und Haruki steckte in knielangen Khakishorts und einem graublauen, kurzärmligen Shirt. Sein badagierter Fuß wurde, wie Bernhard vorausgesehen hatte, nicht schlimmer und mittlerweile konnte man auch normal damit gehen, ohne zu sehr humpeln zu müssen. Beide hatten Sonnenbrillen auf den Nasen und sahen zu absolut allem bereit aus. »Vielleicht sollten wir nachher mal in der Stadt vorbeischauen und uns zumindest Sonnencreme oder so besorgen. Ein bisschen Zeit haben wir ja noch, bevor man uns sagt was zu tun ist«, schlug Cassandra vor, als sie sich aufs Bett setzte und noch einmal den Blick durchs Zimmer schweifen ließ. Man konnte sich hier einfach nicht satt sehen. »Ganz ehrlich, ich würde so gern an den Strand und einen Tag lang einfach mal nichts tun …«, gab Haruki zu, seine Stimme klang beinahe schuldbewusst. »Keine Ahnung, was dieser Jackbell für uns bereithält und irgendwie hab ich auch ein bisschen Angst davor, wer noch dazukommt. Was, wenn er oder sie ein, na ja … Arschloch ist? Oder sonst irgendwie unausstehlich … ich hoffe doch, das funktioniert alles …« Cassy lächelte versöhnlich. »Wie wär’s, wenn wir den Schirm draußen aufspannen und ein bisschen ausspannen, bis der feine Herr wieder anruft? Ich nehm’ das Handy mit raus und wenn er uns losschickt, können wir ja auf dem Weg im Laden vorbeischauen. Vielleicht fällt uns bis dahin ja auch noch was ein.« Diese Idee fand Anklang und die kleine Reisegruppe machte es sich gleich im Schatten auf dem Balkon bequem, die Füße auf den Tisch gelegt und den Körper im Polster versunken, die Wärme auf der Haut genießend und langsam aber sicher eindösend. Harukis Magen krampfte sich zusammen, als er das aufdringliche Gedudel hörte und sofort wurde seine Miene säuerlicher. Das war es also mit der Entspannung … der Ernst des Lebens begann wieder. Gerade bereute er für eine Sekunde fürchterlich, dass er diese Gelegenheit angenommen hatte. Cassy musste einen ähnlichen Gedankengang gehabt haben, patschte mit der Hand ein paar Mal ziellos über den Tisch und erwischte schließlich das Handy. In ihrem Bauch brodelte es unangenehm, sie hatte ein wenig Angst davor, die mysteriöse Stimme wieder zu hören und ihren Auftrag anzunehmen, doch es führte kein Weg daran vorbei. »Ja, hallo?«, murmelte sie mit dem Telefon am Ohr und setzte sich langsam wieder aufrecht hin. Wie üblich bei diesen Telefonaten erklang zu allererst einmal ein leises Husten. »Guten Tag, Miss Phan. Sind Sie und Mister Okui heil in West Palm Beach angekommen?« Er klang freundlicher als sonst, aber vielleicht lag das nur an der positiveren Umgebung. Cassy war bei den letzten Malen nicht besonders gut gelaunt gewesen und hatte allen Grund gehabt wütend auf die Stimme zu sein, jetzt jedoch bereitete sie ihr bloß noch dadurch Unbehagen, dass sie sie beim Dösen störte. »Ja … alles in Ordnung.« »Sind Sie im Hotel?« »Wir haben auf Sie gewartet.« Sie fühlte sich ein wenig wie eine Geheimagentin, die ihren nächsten Auftrag bekam und gleich in einen schwarzen Smoking schlüpfen würde. »Wie … wie schaffen Sie das, all diese Sachen zu bezahlen? Überall im Voraus zu sein, alles zu planen? Das ist ja verrückt.« Eine kleine Pause entstand, in der Cassandra sich vorstellte, wie am anderen Ende der Leitung ein alter, weise aussehender Mann klug lächelte wie der Nikolaus, während der Rest seines Gesichtes von Schatten versteckt blieb. »Ich dachte, Bernhard hätte Ihnen alles Wissenswerte erklärt. Ich habe viel geschafft in meinem Leben. Aber darum geht es jetzt nicht. Ich bitte Sie dringlichst, den nächsten Final für mich ausfindig zu machen und das sollten Sie am besten heute noch schaffen.« »Heute noch!«, wiederholte Cassy mit minimaler Überraschung in der Stimme und wandte den Blick zu Haru um seine Reaktion einzufangen. Auch er hob nur beide Augenbrauen nach oben ohne seine Gesichtsmuskeln weiter anzustrengen. Es war bereits halb vier am Nachmittag und selbst wenn sie es schafften, ihren Mitstreiter in dieser Zeit zu finden, es brauchte doch noch einiges um ihm die Umstände zu erklären und ihn im besten Fall zu überzeugen. »Nehmen Sie das rote Notizbuch aus der Tasche, die Bernhard Ihnen mitgegeben hat. Dort finden Sie auf einer der ersten Seiten ein Foto von einem gewissen Elias Dalton.« Hastig stand Cassy auf, als der Satz begonnen hatte und stolperte ins Zimmer zurück, wo sie nach der Umhängetasche suchte und sie schließlich auf dem Bett fand. Wie geheißen nahm sie das Notizbuch heraus und schlug es auf. Tatsächlich entdeckte sie eine Doppelseite, die in einer hübschen, gut leserlichen Handschrift beschrieben war und auf der eine Büroklammer ein Porträtfoto festhielt. Ein schmächtiger Junge mit käsebleicher Haut, tausenden winzigen Sommersprossen, großen, hellblauen Augen, einer krummen Nase mit weiten Nasenlöchern, kurzen, rotblonden Haaren und einem riesigen Grinsen war darauf zu sehen. »Okay, hab es.« »Sehr gut«, fuhr Jackbell fort. »Elias Dalton ist ein sechzehnjähriger Junge aus der Gegend und der Final, den Sie suchen. Er ist typischerweise allein unterwegs, oder mit seinem Vater Todd Dalton, am ehesten werden Sie ihn um diese Zeit im städtischen Tierheim oder direkt gegenüber Ihres Hotels am Strand antreffen, daher rate ich Ihnen, dort nach ihm zu suchen. Einige Informationen zu ihm stehen in Ihrem Notizbuch, vielleicht finden Sie so besser eine Möglichkeit ihn in ein Gespräch zu verwickeln. So wie ich ihn einschätze, sollten Sie mit Mister Dalton keine allzu großen Probleme bekommen, seien Sie aber bitte darauf vorbereitet, dass er im Gegensatz zu Ihnen noch recht jung ist. Das wäre dann alles. Wenn Sie Probleme bekommen, können Sie mich jederzeit anrufen, meine Nummer ist eingespeichert, Bernhard zieht heute Abend ein paar Zimmer neben Ihnen in der 209 ein, wenn Sie sich um ihn sorgen. Sonst noch weitere Fragen?« Cassy öffnete den Mund und keuchte leise, konnte aber keine ihrer Fragen in Worte kleiden und verneinte deshalb schließlich, als auch der gerade hereingekommene Haruki nur mit den Schultern zuckte. »Sehr gut. Sie hören dann später von mir. Viel Glück, Miss Phan, und auf Wiederhören.« Diesmal legte Jackbell ohne ein Husten auf und Cassy zog die Augenbrauen erstaunlich eng zusammen, während sie den Steckbrief in ihrem Notizheft las. »Sechzehn?!«, ächzte Haru entgeistert und nahm laut stöhnend die Stirn zwischen Daumen und Zeigefinger. »Ich finde ja schon, dass wir zu jung für diese Sache sind, aber ein Sechzehnjähriger? Ich habe echt gedacht, wir würden ab jetzt nur noch ältere Leute treffen. Und dann auch noch ein Amerikaner … oh. Tut mir leid.« Den zweiten Teil des Satzes sagte er leiser, etwas beschämter, direkt in Cassys Richtung. Diese jedoch schüttelte den Kopf nur mit einem flüchtigen Lächeln. »Ich hab mit denen nichts zu tun, Haru, wir sind die netten Leute mit dem Ahornsirup …« Sie räusperte sich und ging in den Geschichtenerzählermodus. »Elias Dalton, sechzehn Jahre alt, geboren am einunddreißigsten Mai Fünfundachtzig, Sternzeichen Zwillinge«, las sie mit gekräuselter Stirn aus dem Notizbuch vor. »Geschiedene Eltern, Todd Dalton, Vater, wohnt mit ihm zusammen, Lisa K. Brown, Mutter, Polizistin, lebt in Miami. Dalton besucht die Palm Beach Lakes Community High School, zehnte Klasse, und hilft unter der Woche und an Wochenenden im Tierheim aus. Verbringt dort den Großteil seiner Freizeit, oder am Strand. Stärken: Guter Schwimmer, Schnelligkeit und Agilität, Ausdauer, Reaktionsvermögen; Schwächen: Wenig Muskelaufbau, zurückhaltend, fehlende Stärke und Taktik. Unglaublich, hat Jackbell diesen Jungen gestalkt?!« Kopfschüttelnd schlug Cassy das Buch zu, nachdem sie das Foto herausgenommen und in ihrer Hosentasche verstaut hatte. »Ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache«, argwöhnte Haruki stirnrunzelnd. »Wir sollen doch einen Terroristen ausschalten, wenn wir alle aufgesammelt haben, das hab ich doch richtig verstanden? Und so einen Halbstarken dafür loszuschicken, das scheint mir echt … krank.« »Wer weiß, vielleicht ist dieser Elias ja ein Wunderkind oder so etwas. Ich verstehe, was du meinst, aber wir sollten trotzdem erst einmal tun, wozu wir hier sind.« Cassandra packte das Notizbuch zurück in ihre Tasche und hängte sich diese um die Schultern, dann zog sie ihre neuen Sandalen wieder an und ließ den Blick kurz auf dem Aktenkoffer verweilen. »Glaubst du, ich sollte Venus mitnehmen? Es sind immerhin die USA …« »Und das merkt man daran, dass du eine Pistole schon beim Vornamen nennst.« Haruki grinste kurz, wurde dann aber wieder ernst. »Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Wenn man dich erwischt, könnte es verdammt Ärger geben, selbst wenn wir Jackbell zur Hilfe rufen. Andererseits weiß man nie …« »Nur für den Fall«, entschied sich die junge Frau schließlich und packte den Revolver ebenfalls in ihren Beutel, Platz war darin genug. Die linke Hand legte sie schützend darüber, um auf der Straße der Gefahr zu entgehen bestohlen zu werden. Zuletzt noch die Zimmerschlüssel eingesteckt, dann verließen die beiden Finals endlich ihre Suite, nahmen die Treppe nach unten und traten aus dem Hoteleingang auf die Straße. Mit passender Kleidung und Sonnenbrillen hier draußen zu stehen war um einiges angenehmer als mit Koffern und Winterklamotten und plötzlich fühlte man sich doch eher wie ein Tourist, als ein Agent auf geheimer Mission auf Befehl einer geheimnisvollen Stimme am Telefon. Das Erste, was sie davon abhielt ihre Suche zu beginnen, war der Hunger. Praktischerweise befanden sich hier in Amerika an jeder Ecke mindestens vier Hotdogstände, die bei solchen Problemen Abhilfe schafften und die beiden vorerst sättigen konnten. Danach, wie zuvor besprochen, machten Haruki und Cassy einen Abstecher in den nächsten Gemischtwarenladen, der in der Stadt relativ schnell zu finden war. Dort kauften sie Sonnencreme ein, sowie eine Flasche Wasser zum Mitnehmen und einen Stadtplan, der an der Kasse auslag. Cassy fand außerdem einen schlappen Sonnenhut, den sie so hübsch und praktisch fand, dass sie nicht anders konnte als ihn mitzunehmen und gleich aufzusetzen. »Und jetzt?«, fragte Haru, als sie wieder vor dem Laden standen und seine Partnerin ihr neues Accessoire zurechtrückte, sodass es ihrem Zopf nicht in die Quere kam. Er hatte allerdings schon dafür vorgesorgt, seine eigene Frage zu beantworten. »Ich würde sagen, der Strand liegt am nächsten, da können wir mit der Suche anfangen. Es müsste gerade außerhalb der Touristensaison sein, also dürfte der Strand nicht überquellen, aber an Tagen wie diesen werden wohl auch die Leute aus der Stadt auf die Idee kommen sich ein bisschen zu sonnen.« Cassy nickte langsam. »Aber einen ganzen Strand nach einem Jungen absuchen? Wenn wir wenigstens zwei Fotos hätten, könnten wir uns aufteilen, aber so …« »Ich schätze, da müssen wir durch.« Die Stimme des Japaners war irgendwie bitter, aber genauso entschlossen, und er ging los, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Der Bürgersteig über dem öffentlichen Strand bot eine gute Aussichtsplattform, von der aus man das Treiben darunter beobachten konnte, wenn auch leider ziemlich weit entfernt. Schon die Leute, die weiter weg im Wasser planschten, konnte man kaum mehr erkennen. Haru und Cassy beschlossen, den Weg von dort aus abzugehen und Ausschau nach einem Rotschopf zu halten, doch das stellte sich als relativ ineffektiv heraus, da sie wirklich kaum ein Gesicht erkennen konnten, geschweige denn eines, das sie nur von einem Foto kannten, das gut schon ein, zwei Jahre alt sein konnte. Haruki kam jedoch eine Idee. »Wie wäre es, wenn wir uns aufteilen, aber trotzdem parallel bleiben?«, begann er und als Cassandra nur einen ratlosen Blick für ihn übrig hatte, rieb er die Hände aneinander. »Einer von uns bleibt oben auf dem Bürgersteig und überblickt die Leute, der andere geht nach unten und sucht direkt mit dem Foto nach diesem Elias. Wenn er ihn findet, kann er der Person oben ein Zeichen geben und versuchen sich ihm zu nähern. So sind wir vielleicht auch weniger auffällig.« »Klingt nicht schlecht.« Die Kanadierin fuhr mit den Fingern nachdenklich über ihr Kinn. »Aber wie genau sollen wir ihn denn ansprechen? ›Hallo, bist du Elias Dalton, wir müssen reden‹? Klängt irgendwie schräg.« Auf diese Reaktion hatte Haruki gewartet. Er schnippte wissend mit den Fingern und legte ein schelmisches Schmunzeln auf. »Hier kann uns mein unwiderstehliches Japanischer-Tourist-Kostüm weiterhelfen!« So einen schrecklichen Satz hatte er noch nie gesagt und er wollte es auch nie wieder tun. »Ich übernehme die Detailsuche und nehme den Stadtplan mit. Vielleicht haben wir Glück und er ist so freundlich mir weiterzuhelfen, ich werde versuchen, so schlecht wie möglich Englisch zu sprechen. In der Zeit kannst du zu uns runterkommen und dann müssen wir wohl improvisieren … es sei denn, dir fällt etwas Besseres ein.« »Das ist so verrückt, dass es klappen könnte«, musste Cassy zugeben, denn eine solche Listigkeit hätte sie ihrem Partner gar nicht zugetraut, aber tatsächlich, einem japanischen Touristen konnte man nicht so schnell entkommen, wenn er einen erst einmal in seinen neugierigen Klauen hatte. Verdächtig könnte nur sein, dass Haru allein und nicht in einer Meute auftrat, aber vielleicht konnte sie auch als Japanerin durchgehen, ein typisch weißer, amerikanischer Junge würde da mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Unterschied sehen. Der Plan stand fest. Sofort schlüpfte Haruki in seine Rolle und versuchte so unlässig wie möglich auszusehen, als er die Treppen zum Strand hinunterging und prompt Sand in die Schuhe bekam. Für seinen verletzten Fuß hatte der weiche Untergrund auch nicht unbedingt eine heilende Wirkung, aber das musste er wohl verschmerzen. Cassy blieb weiterhin oben in Sicherheit und überblickte die Route ihres Partners von dort aus, versuchte sein Tempo einzuhalten und so wenig wie möglich aufzufallen. Es schien tatsächlich besser zu funktionieren, Haru kam schneller voran, und sie selbst hatte endlich ein wenig Zeit, neidisch auf die Leute zu sein, die unten im Sand lagen und sich bräunten. Nur zu gerne würde sie sich einfach dazulegen und ein paar Runden im Meer schwimmen, aber es half wohl nichts. Pflicht war Pflicht. Haru fühlte sich unglaublich verdächtig, wie er mit suchendem Blick die ganze Gegend abscannte und immer wieder den Kopf in jede Richtung drehte, doch es schien ihm die beste und einzige Möglichkeit Elias Dalton heute noch zu finden. Wahrscheinlich war er auch einfach nur paranoid und andere nahmen ihn gar nicht so wahr. Er sah alle möglichen Arten von Leuten hier, jung, alt, weiß, schwarz, dick, dünn, in Gruppen, Paaren oder allein, manche bräunten sich, holten sich einen Sonnenbrand, spielten oder rannten ins Meer. Pärchen, Eltern mit Kindern, Teenagermeuten, aber kein rothaariger Sechzehnjähriger. Ab und zu holte er das Foto aus seiner Hosentasche hervor, wenn er sich nicht sicher war, aber jedes Mal wurde er enttäuscht. Immer wieder schielte er zwischendurch zu Cassy, die seine Suche überwachte und wenn ihre Blicke sich trafen, schüttelte er meist nur kaum merklich den Kopf und machte sich weiter auf die Suche. Langsam überlegte Haru, ob sie vielleicht besser umkehren und die andere Hälfte des Strandes untersuchen sollten, ab dem Punkt, von dem aus sie angefangen hatten, als er jemanden sah, dessen Aussehen verdächtig gut auf die Beschreibung passte. Schmächtig, hellhäutig, rote Haare und Sommersprossen. Zur Sicherheit sah er sich das Foto noch einmal an und kniff die Augen zusammen, um das Gesicht seiner Zielperson besser erkennen zu können. Es könnte tatsächlich Elias sein … Harukis Herz begann schneller zu schlagen. Die Mission stand auf dem Spiel. Reflexartig warf er einen Blick zu Cassy, doch sie reagierte nicht, war auf irgendetwas anderes fixiert. Verdammt, er musste es selbst in die Hand nehmen. Der Junge saß auf einem Handtuch, trug eine weite Badehose mit Blättermustern bedruckt, sein Oberkörper war frei und erinnerte Haruki ein wenig an ein ungebratenes Hühnchen. Ein blaues Auge hatte er auch, das war ziemlich auffällig. Vor ihm stand eine Gruppe von vier weiteren Jungen, möglicherweise ein wenig älter, die sich vor der Sonne aufgebaut hatten und laut mit ihm sprachen. Das waren … mit Sicherheit nicht seine Freunde. Langsam kam er näher, den Blick immer noch kurzfristig zu Cassy richtend, bis sie ihn endlich wieder bemerkte, und er eine möglichst unauffällige Kopfbewegung in Richtung seines Zieles machte. Sie verstand sofort und beeilte sich, zur nächsten Treppe zu gelangen. In dieser Zeit musste Haru handeln. »Was war los, bist heute einfach so verschwunden? Wir dachten schon, wir müssten uns Sorgen machen«, hörte Haruki einen der Jungen sagen, als er sich zielgerichtet näherte, seine Pose und Kleidung richtend, um überzeugend den ahnungslosen Touristen spielen zu können, die Sonnenbrille zurechtrückend. Der Sarkasmus in seiner Stimme war kaum zu überhören. »Ich war auch krank … e-es geht mir besser …«, verteidigte sich der Junge, den Haru nun eindeutig als Elias erkannte, tapfer nach oben blickend, aber dennoch nervös mit seinen Fingern spielend. Er öffnete den Mund nach einer Pause wieder, wollte noch etwas sagen, kam aber nicht dazu. »Na klar. Und dann dachtest du dir, geh ich doch einfach an den Strand und mach’s mir gemütlich ohne meine besten Freunde.« Die Art, wie der Ältere die Worte ›Beste Freunde‹ aussprach, ließ es einem schlecht werden. »Hast wohl gedacht, wir finden dich nicht, was? Da wird aber morgen jemand was erklären müssen, wenn die anderen hören, dass-« »Hallo, Entschuldigung, können Sie helfen, bitte?« Haruki hatte es endlich geschafft, sich dazwischen zu schalten. Mit ahnungslosem Lächeln, zerknitterter Stadtkarte in der Hand und dem stärksten Akzent, den er aufbringen konnte, quetschte er sich zwischen die Jugendlichen. Der Schweiß ließ sein Gesicht in der Sonne glänzen wie Butter und es war nicht nur die Hitze, sondern auch die Nervosität. »Kelly’s Café, Kelly’s Café, wo kann ich finden, können Sie helfen?« Er tippte blind auf der Karte herum und wandte sich nun explizit an den rothaarigen Jungen, der verwirrt aussah, aber offenbar ansatzweise zu verstehen schien, was gerade passierte. »J-ja natürlich! Kelly’s Café ist dahinten, die Straße entlang.« Seine Gesichtszüge entspannten sich und er wies mit der Hand auf die Einkaufsstraße hinter sich, die an den Strand grenzte. »Sie müssen bei der Boutique abbiegen, und dann die Straße runter, bis zum Springbrunnen. So weit verstanden?« Haru nickte die ganze Zeit über brav, dann aber verzog er das Gesicht zu einer Art entschuldigenden Grimasse, warf einen kurzen Blick auf die vier anderen Jungs, die die ganze Situation offenbar für ziemlich schräg hielten, und wandte ihn dann wieder seinem Zielsubjekt zu. »Könnten Sie mir vielleicht zeigen …? Sie haben Zeit? Entschuldigung, Entschuldigung.« Elias zögerte eine Sekunde lag, dann jedoch grinste er breit und griff nach dem Hemd, das neben ihm im Sand lag. »Ja klar, sicher, kein Problem! Ich zeig’s Ihnen!« In einem irren Tempo zog er sich das blau-grün gestreifte Hemd über, knöpfte es sporadisch zu, schob die Füße in ein Paar Sandalen und nahm das Handtuch zusammengeknüllt unter den Arm, dann verließ er zusammen mit dem dankbar nickenden und sich verbeugenden Haruki den Strand in Richtung der Treppe, an welcher Cassy schon wie zufällig wartend stand. Die vier anderen blieben vollkommen perplex zurück, irgendwie besiegt. Als sie weit genug gekommen waren und Cassandra sich ihnen mehr oder weniger unauffällig angeschlossen hatte, wartete Haruki noch einen Moment, bis sie hinter einer Abbiegung ankamen und atmete dann lautstark aus, als hätte er die ganze Zeit über die Luft angehalten. Mit säuerlichem Gesicht nahm er seine Sonnenbrille ab und seufzte. »Mein Gott, war das bescheuert.« Die höhere Stimmlage, die er vorher unwillkürlich aufgelegt hatte, war verschwunden, er klang wieder normal und sprach tadelloses Englisch. Elias schnappte nach Luft, sah fast so verwirrt aus wie seine Schulkameraden vorhin, traute sich aber nicht nachzufragen, was gerade passiert war und ließ stattdessen nur überfordert den Blick zwischen den beiden Asiaten hin und her wandern. »Tut mir leid, dass das gerade so peinlich war«, wandte Haru sich nun an den Jüngeren. »Nein, ich bin offensichtlich kein japanischer Tourist, zumindest nicht so einer, und sie ist es auch nicht.« Er deutete auf Cassy. »Wir sind … wir müssen mal … bist du überhaupt Elias Dalton?« Er warf seiner Partnerin einen Blick zu, die genauso ratlos aussah. Super, sie hatten immerhin die Aufmerksamkeit dieses Jungen, aber was kam jetzt? Dieser blieb noch ein paar Sekunden lang wie erstarrt vor Überrumpelung, verzog aber dann nur angesäuert das Gesicht. »Ja schon, aber … mir wäre es lieber Eli genannt zu werden, ehrlich gesagt. Und wer seid ihr, wenn keine hilfebedürftigen Touristen, wenn ich fragen darf?« Cassy, die jetzt von allen Seiten angestarrt wurde, öffnete widerwillig den Mund, schloss ihn dann aber wieder, weil ihr nichts zu sagen einfiel. Diese Situation war wirklich komplizierter als sie aussah und sie war nicht gerade die geborene Rednerin. »Eli also … na gut, i-ich bin Cassy und das ist Haruki, wir … wir sollen … wir würden gerne mit dir reden, wenn das okay ist? Ist eine lange Geschichte.« Innerlich klatschte sie sich die Hand gegen die Stirn. Sie klang wie eine Lehrerin, die beim Elternsprechtag versuchte mit der überfürsorglichen Mutter eines Problemkindes zu argumentieren. Sie versuchte so freundlich wie möglich auszusehen, doch das einzige was sie schaffte war sich noch verdächtiger zu benehmen. »Okay … meinetwegen«, entschied Eli mit langsamer Stimme und wandte den Blick nicht von den beiden ab. Er war irgendwie misstrauisch, doch sie schienen ja beide nur ein paar Jahre älter zu sein als er und wirkten eher beschämt als bedrohlich, und neugierig war er leider auch noch. Davon abgesehen hatte Haruki ihm gerade mehr oder weniger das Leben gerettet, jedenfalls fühlte es sich so an, also schuldete er ihm etwas. Obwohl er zugeben musste, dass die beiden verdammt seltsam waren, vor allem Cassys blaue Haare. »Wir könnten … uns bei Kelly’s hinsetzen und was trinken, vielleicht?« Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden und das gab Haru und Cassy immerhin noch etwas Zeit, bevor sie sich weiter blamieren und die ganze Geschichte über Jackbell und die Originals erzählen mussten. Also folgten sie, wie zuvor geplant, Elis Wegbeschreibung, bis sie ein kleines, beschauliches Café erreichten, das draußen noch ein paar Stühle frei hatte. Die drei bestellten alle ein kaltes Getränk und Eli lehnte sich mit verschränkten Armen in seinem Stuhl zurück. »Also gut. Was soll das Ganze? Moment, erstmal … muss ich mich wahrscheinlich bedanken, dass du mir David vom Hals gehalten hast, Haruki. Das Getränk geht auf mich!« Haru musste unwillkürlich schmunzeln, als er an die Geldbündel in ihrer Tasche dachte und daran, wie sorglos er mit Jackbells Erspartem um sich schmeißen konnte. »Nein, wir bezahlen das schon. Glaub mir, wenn wir fertig mit erzählen sind, willst du uns sowieso nichts mehr ausgeben.« Das Lächeln wurde schmerzhafter und wieder drehte er sich zu Cassy um, der es nicht besser ging. Ihre Kopfschmerzen waren gerade zurückgekommen, vermutlich weil sie die letzten Stunden über so sorglos unter der prallen Sonne herumgelaufen war. Einer von ihnen musste jetzt anfangen zu reden, Eli wartete und wenn sie noch länger herumdrucksten, würde es wahrscheinlich nur noch schlimmer werden. »Ja, also«, begann Cassy mit heiserer Stimme und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn. »Das ist alles wirklich ziemlich schräg und kompliziert, aber bevor du uns davonrennst, hör lieber bis zum Ende zu; es gibt da … wir sind eigentlich hier, um … also, wir sind selbst erst seit zwei Tagen dabei, darum können wir noch nicht so richtig …« Sie brach ab und begann noch einmal von vorn. »Wir haben eine ziemlich turbulente Zeit durchgemacht, sind vor einem Feuer geflohen, in der Kanalisation gelandet und dann im Wald … wir kommen aus Kanada, da waren wir bis gestern Nacht auch noch, und dann sind wir hierher gekommen, und … also, ein Typ namens Bernhard hat uns aufgesammelt und uns ein paar ziemlich kranke Dinge erzählt … von geheimen Waffenprototypen und … mysteriösen Terroristen, na ja …« Bei dem Wort ›Terroristen‹ zuckte Eli merklich zusammen. Sein Gesicht war inzwischen völlig verstört, als würde ihm gerade ein verquerer Traum erzählt werden. Cassys Zunge verknotete sich und ihr Gesicht lief rot an vor Anstrengung und Nervosität. »Moment, was genau wird das hier? Seid ihr vom Fernsehen oder so was?«, stammelte der Jüngere durcheinander und begann wieder mit seinen Fingern zu spielen, die Nägel sanft in die Kuppen und Gelenke zu drücken. »Leider nein«, mischte sich nun Haruki ein, das Gesicht so ernst und kühl wie es in dieser Hitze nur ging. »Hör zu, für uns ist das auch nicht einfach. Es ist eine regelrechte Qual, die ganze Sache zu erklären, aber du musst uns glauben! Oder wenigstens zuhören.« Auch er räusperte sich nun, musste aber eine Pause machen, als die Bedienung ihre Getränke brachte. Um noch weiter Zeit zu schinden nahm der Japaner einen großen Schluck. »Also, es geht um diese Waffen, wie Cassy schon sagte. Es gibt einen Typen, der eine davon gestohlen hat, sie sollen total wertvoll und alles sein. Und uns hat ein gesichtsloser Typ mit Hustenanfällen angerufen und will jetzt, dass wir die zurückholen. Du weißt schon, wie im Film, wie bei James Bond.« Haru würde sich am liebsten selbst ohrfeigen. Er konnte Eli keinen Vorwurf machen, er konnte sich ja kaum selbst ernst nehmen. Eine Weile blieb der Rotschopf noch still und irritiert, dann jedoch begann er verständnisvoll zu nicken und setzte ein breites Grinsen auf. »Ah, verstehe. Das ist ein Scherz, richtig? Ihr wollt mich verarschen, echt lustig. Tja, ich würde ja gerne ein Geheimagent werden, aber ich bin in Wirklichkeit schon Batman, also hab ich auch so genug zu tun mit Welt retten und so weiter. Kommt schon, ernsthaft? Was soll der Scheiß?« Cassys Miene wurde bitter wie abgestandener Kaffee. Sie konnte Eli verstehen, sie glaubte es ja selbst kaum, aber das half ihnen leider auch nicht weiter. Irgendeine Möglichkeit musste es doch geben, um ihn zumindest zu überzeugen, dass sie die Wahrheit sagten! Bernhard hatte es mit Geld geschafft, aber sie hatten nicht so viel Bares dabei wie er. Stattdessen kam ihr aber eine andere Idee; keine besonders diskrete und ungefährliche zwar, aber es war das Einzige, was ihr sinnvoll schien. Misstrauisch blickte sie sich um, ob auch niemand sie beobachtete, und reichte Eli dann unter dem Tisch ihre Umhängetasche. »Lass sie unter dem Tisch. Guck rein, nimm nichts raus. Nicht fallen lassen, nicht anfangen zu schreien, okay?«, zischte sie so leise sie konnte über ihre Getränke hinweg und als Haruki realisierte was sie vorhatte, schnappte er entsetzt nach Luft, doch es war schon zu spät. Eli gab ein unterdrücktes Quieken von sich, als er wie befohlen die Tasche öffnete und den verzierten Revolver darin sah. »Die ist … aber nicht echt, oder?«, hauchte er atemlos und sein bestürzter Blick wanderte immer wieder zwischen Cassy und dem Inhalt der Tasche hin und her. Die Kanadierin aber nickte andächtig. »Echt und geladen«, bestätigte sie mit düsterer Stimme, mit der sie versuchte, ihre Worte eindrucksvoller und wichtiger klingen zu lassen. Eli schluckte und wurde kreidebleich – was bei seinem Hautton wirklich ein Wunder war –, dann ließ er die Hand vorsichtig in den Beutel gleiten und nahm die Pistole zaghaft in die Hand, fuhr mit den Fingern darüber. Haru kam dabei noch mehr ins Schwitzen als sowieso schon. »Okay, das ist nicht witzig, Leute …« Wieder schluckte Eli, dann zögerte er einen Moment, bevor er Cassandra die Tasche wieder zurückgab. Diese hatte keine andere Antwort parat als ein hilfloses Schulterzucken. Haruki hingegen wurde langsam ungeduldig. »Du hast recht, das ist absolut nicht witzig!« Er knirschte unwillkürlich mit den Zähnen, versuchte aber weiterhin ruhig zu bleiben. »Aber es ist die Wahrheit! Wir können nichts dafür, dass die Geschichte so konfus ist, aber es ist nun mal an uns hängengeblieben, sie zu erzählen! Wenn du uns wenigstens ausreden lassen würdest, wäre das Ganze schon viel einfacher, okay?!« Der rothaarige Junge sank eingeschüchtert, aber trotzig in seinen Stuhl zurück und nahm sein Glas in die Hand. »Schon gut, reg dich ab. Ich hör ja zu …« »Du könntest auch so etwas bekommen«, versuchte Cassy die Stimmung ein wenig zu heben, sah dabei aber eher verzweifelt aus. »Wir wissen zwar nicht, was die anderen Waffen genau sind, aber bestimmt sehen sie auch ziemlich cool aus.« Sie wusste nicht wirklich, wie man einen Sechzehnjährigen dazu brachte, einem bei der Rettung der Welt zu helfen. Oder zumindest der Rettung von Jackbells Nullpunkt-Prototypen. Haru faltete die Hände auf dem Tisch vor sich und schlürfte an seinem Eistee. »Okay, lass uns versuchen, das zu erklären … zu allererst mal gibt es da diesen Typen namens Jackbell«, begann er seine Geschichte, die vermutlich den Abend füllen sollte. ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Eli kaute auf seiner Unterlippe und hakte nacheinander seine Finger in einander, in immer anderen Kombinationen. Seine dünnen Augenbrauen lagen so tief über seinen Lidern, dass die Spannung langsam begann wehzutun. Die Berichte, die Haruki und Cassy gerade dargelegt hatten, von einer Abenteuerreise durch den Kanal, mysteriösen Aktenkoffern und Männern in langen Mänteln, geheimnisvollen Auftraggebern per Telefon und Hightech-Waffen … das klag buchstäblich wie ein neuer, spannender Spielfilm. Andererseits konnte er genauso gut sagen, dass sich so etwas unmöglich jemand ausdenken konnte, so verrückt wie das alles klang. Und Cassy hatte ihm sogar erlaubt, die komplette Tasche zu durchstöbern, falls er befürchtete, sie wollten ihm in einer dunklen Gasse Drogen verabreichen, würde er mitkommen. Bis zu diesem Moment wäre er zwar nie auf diese Idee gekommen, aber außer dem unglaublich cool aussehenden Revolver, ein paar blank glänzenden Kreditkarten, Geldbündeln, einem Packen frisch bedruckter Reisepässe, einer Flasche Sonnencreme, einem Handy, einer kleinen Flasche Wasser und einem Notizbuch war tatsächlich nichts Spannendes darin. Und als er dann auch noch seine persönliche Seite in besagtem Heft gelesen hatte, reichte es ihm endgültig. »Aber ich kann doch nicht einfach mitten im Schuljahr ’ne Weltreise machen, oder? Mein Vater wird das bestimmt nicht so toll finden.« Eli trank den Rest seiner Limonade aus, von der nun nur noch zu unförmigen Klumpen geschrumpfte Eiswürfel übrig blieben. »Na ja, ich muss das auch«, entgegnete Cassandra ein wenig bitter und zuckte mit einer Schulter. »Was deinen Vater angeht, Jackbell wird das schon richten. So ist es bei mir auch passiert … nehme ich an.« Der Jüngere musste die ganze Zeit über ununterbrochen an das Geld denken, das ihm versprochen wurde. Sein Vater hätte es so verdient, dass er einmal etwas für ihn tat … und auch dafür arbeitete. Es musste ja einen Grund gehabt haben, dass gerade er unter Millionen von Menschen auf der Welt von diesem Jackbell auserkoren worden war um der neue James Bond zu werden. Und wenn er das erst einmal in der Schule erzählt hätte … die würden Augen machen. Sich nie wieder mit ihm anlegen. Er wäre der Held der Stadt. »Alles klar, ich bin dabei! Wann fangen wir an?« Haruki verschluckte sich an seinem letzten Schluck Eistee. »W-was? So schnell? Du willst ganz sicher nicht noch einmal darüber nachdenken? Das wird wahrscheinlich ziemlich gefährlich!« Eli zuckte desinteressiert mit den Schultern. »Und wenn schon. Das krieg ich schon hin. Ihr seid doch diejenigen, die mich die ganze Zeit überreden wollten, wieso also jetzt Zweifel haben? Das wird sicher spannend!« Haru und Cassy tauschten mehr oder weniger erschütterte Blicke aus. Aber na gut, das ging dann doch schneller als erwartet … der Japaner räusperte sich peinlich berührt und wurde wieder seriös. »Gib mir mal das Telefon, ich sage Jackbell bescheid«, forderte er mit geschäftiger Tonlage und Cassy überreichte ihm das Handy aus ihrer Tasche. Er ging in die Kontakte und wählte die einzige eingespeicherte Nummer. Es dauerte ein wenig, bis jemand heranging. »Ja, gibt es etwas Neues, Miss Phan?«, erklang nach dem Warteton schließlich die Stimme des rätselhaften Ingenieurs. »Hier ist Haruki Okui«, korrigierte ihn Haru mit bedeckter Stimme, damit er nicht so auffällig wirkte. Zwar saßen mittlerweile kaum noch Leute um sie herum, aber auf Nummer Sicher gehen wollte er trotzdem. »Wir haben Eli…as.« Das Ganze klang plötzlich wie eine riesige Verschwörung und er war der oberste Anführer. »Ah, sehr gut! Kann ich ihn sprechen?«, fragte Jackbell zu Harukis Verblüffung, und ohne zu antworten reichte er Eli das Handy mit halb offenem Mund und murmelte: »Für dich.« Mindestens ebenso verwirrt nahm der Neuzugang das Gespräch an. »Ja, hallo?« »Ah, Mister Dalton! Wie schön, dass Sie sich dazu entschieden haben, meinem Projekt beizutreten.« »Sind Sie dieser Jackbell, der das Ganze geplant hat?« Haruki und Cassy zuckten zusammen, als Eli so sorglos mit normaler Lautstärke herumzuquasseln begann und pressten mit warnenden Gesichtern die Finger auf die Lippen. Haru streckte einen Arm aus wie zu einer Art Umarmung, als wollte er damit alle drei von der Umwelt abschirmen. »Ja, der bin ich. Ich nehme an, Mister Okui und Miss Phan haben Ihnen bereits alles Relevante erklärt? Haben Sie vielleicht noch irgendwelche Fragen?« »Was wird mit meinem Vater sein? Muss ich ihn wirklich auf unbestimmte Zeit verlassen und kann ihn nicht wiedersehen?« Die beiden anderen Finals waren beinahe erschrocken davon, wie einfach und direkt Eli es schaffte mit ihrem Auftraggeber zu sprechen. Sie selbst mussten jedes Mal erst einen ganzen Tag lang überlegen, bis ihnen eine geeignete Frage einfiel und selbst dann vergaßen sie sie wieder, bevor sie sie stellen konnten. Der Junge hingegen schien überhaupt nicht von Jackbell eingeschüchtert zu sein. Vielleicht sollten sie sich an ihm ein Beispiel nehmen. »Ja, das ist korrekt«, antwortete der Anrufer milde. »Sie werden diese Reise nur an der Seite der anderen Finals bestreiten, Mister Okui, Miss Phan und den vieren, die Sie noch kennenlernen werden. Wenn das geschafft ist, wird Ihnen erlaubt, Ihren Vater von Zeit zu Zeit anzurufen und ihm Briefe zu schreiben, aber Ihr genauer Aufenthalt bleibt ein Geheimnis, sowie der Inhalt des Auftrages. Glauben Sie, dass Sie darauf vorbereitet sind, Mister Dalton?« »Auf jeden Fall!« Eli hatte einen Kloß im Hals, doch er schluckte ihn herunter. »Ich bin bereit.« »Sehr gut. Sie müssen sich überhaupt keine Sorgen machen, ich regle alle Formalitäten. Wenn Sie jetzt so freundlich wären und mir wieder Mister Okui geben würden, wenn es keine weiteren Fragen gibt?« »Klar.« Der Rotschopf reichte Haruki wortlos, mit irgendwie leerem Blick das Handy und biss sich noch einmal auf die Unterlippe. Das hieß dann wohl Auf Wiedersehen. »Also, wir sind bereits für weitere Anweisungen«, meldete sich Haru wie ein treuer Soldat zurück, dann, etwas leiser, fügte er hinzu: »Und ich hätte da noch eine Frage …« Er stand auf und nickte den beiden anderen zu, um ihnen zu zeigen, dass er kurz ein wenig Zeit allein brauchte. Diese blickten zwar fragend drein, ließen ihm aber seinen Willen. »Bekomme ich nicht eigentlich … auch eine Waffe?«, flüsterte er in den Hörer, als er ein paar Meter weiter an der Wand stand und das Telefon mit beiden Händen umfasste, als würde dies dafür sorgen, dass Jackbells Stimme ebenfalls bedeckt blieb. Jetzt hustete der mysteriöse Auftraggeber tatsächlich wieder. »Sicherlich. Aber es wird wohl noch ein wenig dauern, bis Sie sie in den Händen halten können … Venus war der einzige Prototyp, den ich noch selbst besaß, die anderen befinden sich alle im jeweiligen Heimatland ihres Finals.« »Bedeutet das, dass wir auch noch nach Japan zurückkehren?«, schloss Haruki stockend und sein Herz machte einen kleinen, hoffnungsvollen Sprung, als Jackbell dies bestätigte. »Das ist richtig. Aber das kann noch dauern, je nachdem wie lange Sie brauchen, um die restlichen Finals einzusammeln. Und erst einmal müssen Sie dafür sorgen, dass Mister Dalton ausgestattet wird.« Harus Gesicht wurde wieder säuerlich. Er würde es zwar nie zugeben, aber im Moment war er tatsächlich eifersüchtig auf den kleinen Amerikaner. Davon einmal abgesehen wurde ihm bei dem Gedanken, dem Sechzehnjährigen eine scharfe Waffe in die Hand zu legen, auch ein wenig mulmig zumute. »Das kann aber bis morgen warten. Sie drei können jetzt vorerst nachhause gehen, beziehungsweise ins Hotel zurück. Mister Dalton wird die letzte Nacht noch in seinem eigenen Haus verbringen. Bernhard wird ihm heute Abend per Telefon ein paar Informationen zum Gepäck geben. Morgen früh um acht sollten Sie und Miss Phan fertig sein, ich werde Sie dann noch einmal anrufen und Ihnen sagen, wo sie die nächste Waffe finden. Danach holen Sie Mister Dalton ab und machen sich auf den Weg. Wenn das geschafft ist, werden Sie Florida wieder verlassen. Noch irgendwelche Fragen?« Die ersten Sekunden schwieg Haru nur grimmig, bis ihm einfiel, dass Jackbell ihn nicht sehen konnte, also verabschiedete er sich nur knapp und legte auf. Jetzt war es diesem Eli auch noch gestattet, den letzten Abend bei seiner Familie zu verbringen, bevor er sein Leben komplett auf den Kopf stellte und Cassy und er waren eine Nacht lang bei Minusgraden durch die Scheiße gewatet?! Was für eine Vorstellung von Gerechtigkeit hatte dieser Jackbell überhaupt?! Murrend drehte er sich um und erklärte seinen neuen Partnern den Großteil dessen, was er soeben erfahren hatte, während diese sich über seinen plötzlichen Missmut wunderten. Wenig später riefen sie die Bedienung zu sich und bezahlten die Getränke, wieder einmal mit reichlich Trinkgeld, dann standen die drei auf und gingen zurück zu der Treppe, über die sie vor einer Stunde vom Strand entkommen waren. Der Himmel wurde immer orangefarbener, als die Finals sich zum Abschied fertigmachten. »Also, morgen früh um halb neun. Das sollte reichen, oder?« Cassy betrachtete Eli eindringlich um ganz sicherzugehen, dass er sie verstand. »Deine Adresse steht in dem Notizbuch, wir sollten mit dem Bus ganz einfach hinkommen. Schaffst du es, aus dem Haus zu kommen, ohne dass dein Vater etwas merkt?« Eli nickte hastig. »Der schläft um diese Zeit noch, keine Sorge. Arbeitet nachts lange. Ich hoffe nur, dieser Jackbell ist schneller als ich zuhause, ich hab nämlich keine Ahnung, wie ich das allein erklären soll.« »Das wird er schon«, beruhigte ihn Haruki mit zusammengebissenen Zähnen und abwesendem Blick auf das Meer. »Und denk daran ans Telefon zu gehen, wenn es klingelt, es könnte Bernhard sein.« »Den lernst du morgen auch noch kennen, er ist wirklich ganz nett«, versicherte Cassy lächelnd und sagte dabei nicht ganz die Wahrheit, aber auch dieser Eindruck kam wahrscheinlich größtenteils aus der Lage heraus. »Ich würde sagen … wir sehen uns dann morgen früh, oder?« Eli nickte langsam, entschlossen, und viel ernster als es für ihn üblich war. »Okay. Dann … tschüss, würd’ ich sagen. Ach ja … und danke noch mal für heute, Haru.« Er lächelte verlegen, Cassy schnappte leise nach Luft – es hatte sie selbst etliche blamable Situationen gekostet, bis sie seinen Spitznamen hatte benutzen können – und Harukis harter Groll wurde plötzlich zu einem weichen Watteball in seiner Brust. »Kein … kein Problem.« Der Junge hob grinsend die Hand zum Abschied und verschwand dann über die Straße, zwischen den Einkaufsmeilen, bis er außer Sichtweite war. Cassy atmete erschöpft aus. »So schlimm ist er gar nicht, oder? Eigentlich sogar ziemlich süß.« Haruki zuckte nur nichtssagend mit einer Schulter. »Geht so. Vielleicht kann man sich an ihn gewöhnen.« Cassandra konnte daraufhin nur kichern. Sie war zu müde um irgendwie anders zu reagieren und machte dann eine Handbewegung, um Haru zu verstehen zu geben, dass sie auch gehen sollten. »Komm schon. Ich will unbedingt wissen, was es in unserem Hotel zum Abendessen gibt. Und vielleicht ist der Pool ja sogar noch offen, wenn wir zurückkommen …« ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Als Eli wieder zuhause ankam, stand sein Vater schon fertig angezogen mitten im Flur und sprang von einem Fuß auf den anderen wie ein ungeduldiges Kind. Oder als müsste er dringend auf die Toilette. Es war kühler draußen geworden. »Wo warst du den ganzen Tag?! Ich muss los!«, sprudelte es aus ihm heraus, so schnell, dass es beinahe tadelnd klang, dann jedoch wartete er gar nicht weiter auf eine Antwort und redete gleich weiter. »Du hast mir überhaupt nicht erzählt, dass du nach Europa gehst?! Das ist toll, das ist klasse, das … deine Mutter wird im Dreieck springen! Ich wusste gar nicht, dass eure Schule so was hat!« »Eu-europa«, wiederholte Eli stammelnd und mit zitternden Lippen und ließ beinahe sein sandiges Handtuch fallen. Das musste Jackbells Werk sein … die Ausrede. Es war also alles wahr. Jetzt nur nichts Verdächtiges sagen. »Europa, ja klar!« Er setzte ein riesiges Grinsen auf. »Die Schule, die Schule! Ja, unglaublich, was?« »Dass es in deinem Alter schon Auslandsaufenthalte gibt … ich hätte so was früher auch gern gemacht … aber du hättest mich wenigstens vorher fragen können, bevor du dich angemeldet hast. Selbst wenn der Staat das bezahlt, ich hatte ja gar keine Zeit mich vorzubereiten. Du darfst mich mit so was nicht überraschen, Eli, ich bin ein alter Mann!« Sein Vater lachte und er lachte mit ihm. Was hatte dieser geheimnisvolle Kerl getan um ihn so schnell und in so kurzer Zeit zu überzeugen? Seine Reichweite war wirklich unheimlich. »Und du fährst gleich morgen früh los? Hast du überhaupt schon gepackt? Mein Gott, ich sollte dir eigentlich den Hintern versohlen, und ich wusste überhaupt nichts von der ganzen Sache! Du kannst froh sein, dass das alles … ich bin komplett überfordert. Warte, dann muss ich ja extra früh aufstehen um dich zur Schule zu bringen … ach was, das schaff ich schon! Wenn wir uns ein ganzes, halbes Jahr lang nicht sehen, kann ich nicht einfach bis mittags schlafen … ein ganzes, halbes Jahr.« Der blonde Mann fuhr sich mit der quadratischen Hand über den Mund, als wollte er seine eigenen Lippen abwischen, seine Augen wurden wässrig. Eli konnte fast spüren, wie sein Blutdruck stieg. Er sah, wie sehr sich sein Vater darüber freute, dass er die Welt sehen und dabei etwas lernen konnte, etwas was er selbst nie geschafft hatte, er war überglücklich, aber auf der anderen Seite würde das bedeuten, dass er ab jetzt allein war. Allein in seinem eigenen Haus. Und wenn seine Mutter davon erfuhr, wäre ihre erste Reaktion wahrscheinlich unbändiger Stolz, dicht gefolgt von bitterer Sorge um ihren kleinen Schatz, wie sollte der in der großen, weiten Welt denn ganz allein zurechtkommen? Sie hätte so etwas nie auf Anhieb zugestimmt, selbst wenn sie nur die halbe Wahrheit kannte. »Nein, nein, nein, du musst mich nicht hinbringen, Dad!« Jetzt ließ Eli tatsächlich sein Handtuch fallen, als er versuchte eine beschwichtigende Geste zu machen und den Kopf seines Vaters ein wenig herunterzukühlen. »Ich kann schon allein gehen, das ist kein Problem, ehrlich! Ich weiß, dass die Arbeit manchmal schwer ist, du musst nicht meinetwegen früher aufstehen! Ich schaffe das, ehrlich!« »Ganz sicher? Das würde heißen, dass ich dich jetzt das letzte Mal sehe.« Dieser Satz traf genau ins Herz. Eli schnappte nach Luft. »Das ist alles so komisch … heute Morgen war noch alles normal, und jetzt geht mein großer Sohn plötzlich auf Weltreise … kann das wirklich so schnell gehen? Ich kann das kaum glauben. Ich hätte … heute mit zum Strand kommen sollen …« Todd Dalton war ein Mann, der immer ein Lächeln auf den Lippen hatte, selbst wenn es ihm schlecht ging. Er hatte gelächelt, als er vor den Scheidungspapieren gesessen hatte, er hatte gelächelt, als Eli zum ersten Mal mit einem blauen Auge nachhause gekommen war und er hatte gelächelt, als ihn der Anruf erreicht hatte, der ihn über die Schülerreise seines Sohnes informiert hatte. Doch jetzt lächelte er nicht mehr. Elis Brust begann wehzutun. »Du kannst doch nicht einfach so gehen, oder? Das geht doch nicht …« Der Sohn fiel ihm in die Arme. Sie waren fast gleich groß, beide verschwitzt vom Wetter, beide hatten Tränen in den Augen, die unter ihren Lidern brannten. Mit aller Kraft, die Eli in seinen schmächtigen Ärmchen hatte, drückte er seinen Vater, die Finger in seinen Rücken gekrallt. »Ich gehe morgen früh alleine, Dad. Ich schaffe das schon … und du auch. Du kommst zu spät zur Arbeit. Ich schreibe dir ganz viele Briefe, okay? Jede Woche, wenn ich kann. Und ich hab ja Leute, die auf mich aufpassen. Die sind echt cool, glaube ich. Mach dir keine Sorgen, okay? Ich komme wieder. Ich hab dich lieb, Dad.« »Ich hab dich auch lieb … über alles.« Ein paar Minuten blieben sie noch so, ab und zu war ein feuchtes Schniefen zu hören, ansonsten war alles still. Dann zuckte Elis Vater plötzlich auf wie von einem elektrischen Schlag getroffen und sprang aufgeregt in die Luft. »Ich komme zu spät!«, keuchte er und gab seinem Sohn einen Kuss auf die Nase. »Essen steht in der Mikrowelle, vergiss nicht zu packen, und bring dein Handtuch in die Wäsche! Pass auf, dass du genug Unterhosen mitnimmst! Hab dich lieb!« Fast war er schon aus der Tür. »Mach ich schon nicht! Ich hab dich … auch lieb.« Er war verschwunden. Draußen hörte Eli noch die hektischen Fußsohlen über die Einfahrt watscheln, er würde das Geräusch vermissen. Als sie immer leiser wurden und schließlich ganz verschwanden, konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Was hatte er getan … ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Nach einem ausgiebigen Abendessen im Nobelrestaurant des Hotels und der enttäuschenden Erkenntnis, dass der Outdoor-Pool nach acht Uhr geschlossen hatte, waren Haruki und Cassy wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt und hatten sich erschöpft auf ihre Betten fallen lassen. Es war wohl ein kluger Schachzug gewesen, die Koffer nicht auszupacken, wenn sie Florida morgen schon wieder verlassen würden, aber irgendwie schmerzte dieses Wissen auch. Da war man schon in einer so schönen Stadt direkt am Meer und bekam eine Luxussuite in einem mutmaßlichen Fünf-Sterne-Hotel und hatte nicht einmal die mindeste Möglichkeit, einen Nachmittag am oder im Pool zu verbringen, geschweige denn am Strand. Nicht einmal nur aufgrund der Zeit, sondern auch mit ihren verstopften Nasen und Harus verletztem Fuß. Ihre einzige Hoffnung war es, dass auf ihrem Weg durch die Welt noch ein solcher Ort liegen würde, vielleicht in der Karibik oder auf Hawaii oder in Spanien … das wäre wirklich ein Traum. Hauptsache nicht zurück in den eisigen Norden. Als Haruki gerade vorhatte ins Bad zu gehen um sich zum Schlafen umzuziehen, klopfte es an der Tür. Energisch, aber geduldig. Mit einem leisen Stöhnen machte Haru wieder kehrt und öffnete sie vorsichtig um nachzusehen. Es war Bernhard. Er trug noch immer ein dunkles Hemd und lange, schwarze Stoffhosen, obwohl es heute zwischendurch gefühlt dreißig Grad heiß gewesen war. »Keine Sorge, ihr könnt gleich schlafen gehen«, lud sich der ältere Mann wieder einmal selbst ein, als hätte er die vorherigen Gedanken der beiden mitgelesen, und schlängelte sich ins Zimmer. »Jackbell hat mir von eurem Fortschritt heute berichtet. Morgen früh geht der Spaß weiter. Ich hab gerade Mister Dalton angerufen und ihm alles Wichtige für die Abreise morgen Abend mitgeteilt. Hier ist sein Koffer.« Er stellte ein Gepäckstück ab, das genau wie Harus und Cassys aussah, nur mit einem anderen Namen markiert. »Wo wir schon dabei sind, den Aktenkoffer braucht ihr jetzt nicht mehr, den entsorge ich für euch, wenn ihr wollt. Venus kannst du genauso gut im Hauptkoffer verstauen, Miss Phan.« »Moment mal, wir fliegen schon morgen Abend wieder?«, empörte sich Haruki geradezu, der nun auch die letzte Hoffnung auf einen Tag am Strand verloren hatte. Bernhard nickte geschäftig. »Ja, mit einem Passagierflugzeug noch dazu. Ich muss noch ein paar Erledigungen machen, bin aber morgen früh noch für euch da. Die Flugdetails bekommt ihr dann auch von mir, so wie die Tickets. Ihr solltet morgen zeitig genug aufstehen um den ganzen Tag Zeit zu haben, den Prototypen abzuholen. Ach ja, und kümmert euch ein bisschen um Mister Dalton. Ich glaube, der ist ganz schön geknickt, weil er seinen Vater verlassen muss.« »Der soll sich nicht so anstellen. Cassy hat das auch durchmachen müssen, und konnte sich überhaupt nicht verabschieden«, knirschte Haruki mit verschränkten Armen und warf einen Blick auf seine Partnerin, die wieder auf dem Bett saß und mit trübseligen, nachdenklichen Augen auf den Boden starrte. Das Thema schien ihr unangenehm zu sein. Sofort wurde Harukis Ausdruck weicher. »Ist alles okay?« Cassandra zog schmerzvoll die Augenbrauen zusammen, als sie zurück in die Wirklichkeit kehrte und sah Haru eine Zeit lang hoffnungslos an. »Ja … ja, ist schon okay. Ich musste nur auch gerade an meine Eltern denken.« »Wenn du willst, kannst du sie von der Rezeption aus anrufen. Nur um wenigstens mal bescheid zu sagen, dass es dir gut geht«, bot Bernhard an, auch seine Stimme war ein bisschen feinfühliger geworden, wenn auch nicht ganz so auffällig. »Ich verstehe, was du fühlst. Das Programm ist ganz schön hart, aber es gibt leider einfach zu wenig Zeit.« Cassy warf Haruki einen Blick zu, fast als ob sie seine Meinung dazu hören wollte, aber er lächelte nur ermutigend. Seine eigene Familie wusste von all dem nichts und nahm an, er sei noch immer in Kanada. Wenn er alle paar Wochen einen Anruf tätigte, würde niemand einen Unterschied bemerken, zumal er unter der Woche für gewöhnlich auch ziemlich beschäftigt war. Wenige Minuten später stand Cassandra in der Lobby in einer kleinen, abgeschirmten Telefonzelle aus Glas, bewacht von Haruki und Bernhard, die draußen standen und warteten. Es dauerte ziemlich lange, bis jemand dranging, was an der Zeitverschiebung liegen konnte, wie Cassy plötzlich einfiel. Hoffentlich hatte sie niemanden aus dem Schlaf gerissen. Ein nahezu unverständliches Gemurmel aus Vorstellungen und etwas, das so ähnlich klang wie Englisch, war plötzlich zu hören, das fremde Leute, die bei ihr zuhause anriefen verwirren oder sogar abschrecken konnte, doch Cassy wusste genau was es bedeutete und ihr Herz machte einen Sprung. »Ich bin’s, Mama …«, flüsterte sie fast schon vor Erleichterung und Tränen traten in ihre Augen. »Ich wollte nur sagen, dass alles okay ist …« Eine kleine Pause entstand. »CASSY!«, kam es dann nahezu hysterisch aus dem Hörer. »Weißt du überhaupt, wie viele Sorgen dein Vater und ich uns gemacht haben?! Wenn du wieder nachhause kommst, kannst du was erleben, da kannst du dir sicher sein! Bei wem hast du in der Nacht geschlafen?! Doch nicht etwa bei dieser Nancy, oder?! Oder diesem Jungen, wie hieß er noch mal? Marco oder so ähnlich? Du hast gar keine Jacke dabei! Du hast gar keine Koffer und gar kein Geld und gar nichts! Das nächste Mal, wenn deine Schule so was macht, will ich aber bescheid wissen! Die hören noch von uns, mein Kind einfach übers Wochenende ins Ausland schicken, die haben sie ja nicht mehr alle! Du darfst mir so was doch nicht verschweigen, Cassy! Ich dachte, eure Klassenfahrt ist erst nächstes Jahr … da kommt doch niemand mehr mit, bei diesem Jahresplan! Kriegst du denn überhaupt genug zu essen? Kannst du dir was kaufen? Ist dir auch warm, wenn du mir krank nachhause kommst, werde ich dir bestimmt keine Suppe kochen, junge Dame!« Es folgten noch weitere Sätze dieser Art, die stetig zwischen Sorge, Wut, Tadel und Erleichterung schwankten und Cassy musste sich zurückhalten um nicht laut loszuweinen. Es fühlte sich so schön an, die Stimme ihrer Mutter zu hören, egal was sie sagte, genau das und nichts anderes hatte sie erwartet. Und ganz egal wie oft sie sich in der Vergangenheit schon über ihre Eltern aufgeregt hatte, in diesem Moment war sie unglaublich dankbar dafür, dass sie sie hatte.
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Quatschpostdump 2019 bis Mai
Es ist so, dass ich viel poste. Ich möchte ein paar gute Sprüche hier gern sammeln, damit sie mir nicht verloren gehen, wenn ich FB lösche. Deswegen erst mal die "besten" Posts von 1.1.2020 bis 10.5.2020:
Wir alle können mitwirken, die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Helfen Sie mit, indem Sie:
👍Hände waschen
👆Immer in die Ellbeuge schneuzen
🖕Clownskostüm anziehen
🚫🚄 bitte auf Reisen verzichten
👩‍🦱🔫 Haare fönen
🍑Popo sauber duschen
🥚Eier mit kaltem Wasser abschrecken.
Informieren Sie Ihre Mitmenschen: Viren sind eine Erfindung der Linkspartei.
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Aktuelle Demosprüche für Zuhause:
- Corona, wir wissen wo dein Auto steht!
- Ob Ost, ob West, nieder mit der Pest!
- Virenkampf statt Hamsterwahn, das Übel fängt beim Husten an!
- Achtung, Virus jetzt wirds hart, mein Körper wird zu Stalingrad!
- Impfer Harris do it again!
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Eine Welt, in der die Währung aus vorgelesenen Bild-Überschriften besteht:
A: 2 Brötchen bitte
B: Macht 1 Geld
A: Jo Moment "UFO Sekte hat vor Hitler zu klonen"
B: Danke schön und guten Appetit
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Eine Welt, in der niemand reich ist weil alle Wertschöpfung auf Zungenküssen mit Erika Steinbach basiert.
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Quarantäne, Tag 3: Mein Wellensittich ist tot. Seit 27 Jahren.
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Tipp: wenn man vorm Sterben nicht "letzter Atem" sagt muss man 2 ziehen und darf erst nächste Runde wieder abnippeln.
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Shoutout an alle Väter, die die Vornamen ihrer Kinder wissen ihr seid die Geilsten.
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Es gibt nur 3 Männerparfüms: Stierhoden, sportlich und Wald.
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Jeff Bezos ist so reich, er könnte jedem Menschen sein ganzes Geld geben und hätte immer noch 100.000 mal so viel übrig.
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Ich bin gerade aufgewacht weil ich geträumt hab, dass meine schönen Boni alle weg wären wegen Aliens oder irgendeiner anderen Katastrophe, aber meine Haushälterin Erna mit dem großen Busen hat mich dann in den Arm genommen und mir mit ein paar 500ern Luft zugefächelt und ich habe ein paar Tränen in ihren Ausschnitt vergossen und dann ging es wieder.
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"SCHATZ! Ich hab die Geschäftsidee! Ich mach ein Restaurant auf aber ohne dass man wo sitzen kann, sondern es ist ein Auto und ich stehe in dem Auto und brate Fertigessen für das selbe Geld wie im Restaurant und alle sagen dann geil bei Edeka ist ein Food Truck schnell hin da ich will eklige Pampe mit Mayo im stehen essen, das wird der HAMMER!"
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Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich am liebsten ein Pferd weil dann keiner merken würde dass ich ständig den Mittelfinger zeig und alle so "Oh schau mal ein Pferd das ist aber schön" und dann kack ich denen auf den Gehweg nen richtig fetten Klopper und dann müssen sie mich striegeln.
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Anmachspruch: Babe bist du Michaela Myers weil du so ein komisches weißes Gesicht hast und ein Messer oh Gott bitte tu mir nichts ich bin Brillenträger und hab ne Katze die ohne mich alles voll scheist das kannst du nicht wollen babe bitte nicht zustechen aaaaaah
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Fun Fact aus der Biologie: der Mensch ist das einzige Lebewesen das so nervig Sex hat, dass der Nachbar ruft Lars du Penner mach das leise dir glaubt eh niemand dass da ne Frau zu Besuch ist hast du ne Klatsche nachts um 3 hier schlafen Kinder ich ruf die Cops, Frauke, ich ruf die Cops, der Arsch soll den Porno leiser machen sag mal spinnt der ja Polizei mein Nachbar macht so Geräusche als ob er laut unanständige Filme schaut können sie da mal vorbei fahren und das abstellen wie das geht nicht wegen Corona ich muss das hinnehmen was ist los in diesem Land jetzt nur noch AfD
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Ich bin Kuchenskeptiker es ist ein Kindheitstrauma wurde mal mit einem Stück Kuchen verprügelt als Kind es tat sehr weh es war nämlich Marmorkuchen aua aua
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Leute irgendwas stimmt nicht gerade war es 7.30 dann war ich kacken und jetzt ist es schon halb 11 wer hat an der Uhr gedreht ist was wirklich schon so spät wo ist der verfickte Panther ich hau dem eine aufs Maul wenn der schon wieder meine Uhr verstellt hat das macht der immer.
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Der einzige Grund, warum ich mir jemals ein Auto kaufen würde, ist um meine Sammlung Clowns irgendwo platzsparend aufzubewahren.
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Sie lachen weil ich anders bin. Ich lache, weil ich auf Lachgas bin.
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Ich möchte vom Leben nur das, was alle wollen. Dass mich der Mond anstrahlt, ich breite meine ledrigen Flügel aus, meine roten Augen blitzen in der Dunkelheit grell auf, man sieht meine spitzen Eckzähne und eine junge Frau ruft "Die Fledermausgöttin ist zurück!"
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Wenn ich groß bin, werde ich Polizist, weil ich schon immer mal tumber, skrupelloser Handlanger des Bösen sein wollte, nichts anderes im Sinn, als allen das Leben möglichst schwer zu machen. Ja, wenn ich groß bin, werde ich Goblin.
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Geschäftsidee: Luftpolsterfolie aber mit Vanillepudding drin für noch mehr geiles "Ich drücke gerade nen Pickel aus" Feeling, das wir bei der normalen schon so lieben.
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Brauer auch so ein romantisches Wort für Getreide vergammeln lassen.
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Idee für eine Talkshow: Die Jury, bestehend aus 1 Person, die bei BK arbeitet, 1 Person, die auf dem Bau arbeitet, 1 Ärzt*in und 1 Künstler*in lässt 3 Kandidaten aus der Politik zu einem Thema sprechen. Sagte jemand etwas Bescheuertes, wird die Person von 2 Stripper*innen mit Schaumstoffknüppeln 20 Sekunden lang verprügelt. Titel der Sendung: Talking Trash.
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Also was mir an Israel am meisten auf den Keks geht ist dass es nicht an der Nordsee liegt ich meine alle haben Zugang zur Nordsee verdient oder nicht das laste ich vor allem dem Zionismus an.
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Ich wäre mal fast nach Neustadt gezogen, aber habe mich dann früh genug daran erinnert, dass da dieser nervige Elefant wohnt, der einem seine Hörspiele verkaufen will, um seine Crystalsucht zu finanzieren.
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Was lauert da in der Nacht?
Kann es mich sehen? Bin ich entdeckt?
Ja, denn es ist
KONTAKTLINSTENEINSCHLAFGIRL
mit der Kraft der EINGESCHLAFENEN KONTAKTLINSEN
Du denkst, sie sieht dich nicht, aber du bist schon ertappt
VORSICHT sonst holt sie dich im Schlaf...
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Ich hab noch nie einen Räuberteller gegessen auf dem echte geklaute Sachen drauf waren lieber Kapitalismus hier herrscht Bedarf warum regelt der Markt nicht?
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Hallo ich kann kein Rassist sein ich esse ein mal im Monat ganz bewusst afrikanischen Erdnusseintopf.
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Idee für ein Buch, in dem es darum geht, was passiert, wenn Kinder frech sind oder zündeln oder sich nicht die Fingernägel schneiden oder die Haare, mit vielen brutalen Strafen wie Schere für Daumen nuckeln, es muss in jedes Kinderzimmer und ich nenne es Wuschelwilly.
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Das Schöne daran, eine psychische Störung zu haben, ist ja, dass einem keiner helfen kann. Dafür kann man auch keinem anderen helfen, das gleicht es etwas aus.
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Die Natur heilt. Alles kehrt in sein Heimatgebiet zurück. Nur ich warte immer noch darauf, dass meine Ex wieder kommt.
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, nicht zu tun, was er nicht will, sondern darin, genau das zu tun, was ich will.
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Ich: "Nein ich kann sie nicht fragen ich bin so schüchtern."
Kumpel:"Ach was, du packst das, gogogo!"
Ich:"Ok. Hey du, süsmaus, *kicher*, das ist ein Überfall, gib mir dein Geld. *erröt*"
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Das Pentagramm leuchtet blutrot auf.
Ich rufe die magische Formel.
Das Leuchten wird stärker, das Portal zur Hölle öffnet sich unter meinem manischen Gelächter.
Ein gelber Zettel fliegt durch das Portal.
"Lieber DHL Kunde, leider konnten wir sie heute nicht antreffen..."
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Franz. Schweine: Oinque
Japanische Schweine: Oinku
Deutsche Schweine: Sie sind verhaftet.
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kikidanberlin · 5 years
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So eine Sch….se, Du Volltrottel lernst das nie!“ Keineswegs ist dies eine „Aussage“, die ich so von jemandem laut ausgesprochen gehört hätte. Es ist die buchstäbliche Auskunft über das, was ein Teilnehmer meines Workshops zu sich sagt, um sich „Feedback“ zu geben, wenn er einen Fehler gemacht hat. Meiner Erfahrung nach, ist er kein Einzelfall und es ist auch bei Weitem nicht der inhaltlich stärkste Tobak. Richtig, in diesem Artikel geht es um Deine innere Stimme. Du nimmst das, was in der Welt vor sich geht durch Deine Sinnesorgane wahr. Durch das Sehen, Hören, Schmecken, Fühlen, Riechen und durch das, was die Wissenschaft im Verlaufe der Zeit noch alles so findet. Deine Sinnesorgane bilden die Brücke zur Aussenwelt und sie haben ihren Spiegel auch im Innen. Das Modell von NLP hat sich dies in vielerlei Hinsicht zum Nutzen gemacht. Wer nicht hören will… Ich frage mich immer wieder, wie es denn kommen kann, dass meine gesprochenen Vorschläge zur Veränderung bei manchem meiner Mitmenschen so komplett anders wahrgenommen werden, als ich sie ausgesprochen habe. „Aber Du hast doch gesagt….“ höre ich dann und korrigiere meist: „Nein, DU hast gehört!“ Und dieser Unterschied ist oft schlagend. Wenn Du schon etwas Erfahrung mit dem Umgang von NLP gesammelt hast, kennst Du dieses Phänomen bestimmt. Alfred Korzybski hat den Unterschied zwischen den Welten verdeutlicht und von ihm stammt die Aussage, dass die Landkarte nicht die Landschaft ist. Was bedeutet, dass das, was wir sagen nur eine Beschreibung unserer wahrgenommenen Realitätswelt darstellt. Und die ist oft genug mit Fehlern behaftet. Dies nur zur Verdeutlichung. Es soll in diesem Artikel nicht um das Ausmerzen von möglichen Fehlern der äusseren Wahrnehmung gehen. Es geht um die oft vernachlässigte Projektionsfläche des akustischen Wahrnehmungskanals: Deinen inneren (internen) Dialog. „Innerer WAS…?“ magst Du sagen „…ich hör nix…!“ Tja, da wären wir schon beim Thema: WER sagt denn da zu wem etwas? Du sagst etwas zu Dir selbst. Das ist Dein innerer Dialog. So genannt, obwohl es in den allermeisten Fällen ein Monolog ist. Es lohnt sich, Dir diese innere Stimme bewusst zu machen. Sie steuert eine Menge an Vorgängen und ist der Auslöser für Stimmungen, ohne dass Du es merkst. var jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz,jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz_poll=function(){var r=0;return function(n,l){clearInterval(r),r=setInterval(n,l)}}();!function(e,t,n){if(e.getElementById(n)){jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz_poll(function(){if(window['om_loaded']){if(!jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz){jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz=new OptinMonsterApp();return jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz.init({"u":"4254.830352","staging":0,"dev":0,"beta":0});}}},25);return;}var d=false,o=e.createElement(t);o.id=n,o.src="https://a.optmnstr.com/app/js/api.min.js",o.async=true,o.onload=o.onreadystatechange=function(){if(!d){if(!this.readyState||this.readyState==="loaded"||this.readyState==="complete"){try{d=om_loaded=true;jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz=new OptinMonsterApp();jqwu4j4oa2e4dcxtvjbz.init({"u":"4254.830352","staging":0,"dev":0,"beta":0});o.onload=o.onreadystatechange=null;}catch(t){}}}};(document.getElementsByTagName("head")[0]||document.documentElement).appendChild(o)}(document,"script","omapi-script"); Was im Leben wirklich wichtig ist Erfolgsprogrammierungen 2 - Die Persönlichkeit stärken Fünf Audio-Produktionen mit den wichtigsten Lebenserfahrung von Chris Mulzer. Die Nachrichten, die Erkenntnisse und die vorgeschlagenen Suggestionen für neue Strategien scheinen so einfach. Und ist es nicht meistens so im Leben: Das wirklich Wichtige im Leben ist plötzlich ganz einfach. Finde mit der Erfolgsprogrammierung Persönlichkeit heraus, was in Deinem Leben wirklich zählt, und setze es als Strategie um. Damit wird auch Dein Leben reicher, glücklicher und erfolgreicher. ab 89,00 € ...mehr erfahren Download kaufen Oktoberfest im Hirn Du brauchst Dir nur einmal vorzustellen, was mit einem Menschen passiert, der beständig in weinerlichem Ton ein wirksames Mantra in seinem Kopf trägt: „Das macht alles keinen Sinn… das Leben meint es einfach schlecht mit mir… das macht alles keinen Sinn… das Leben…“ und immer so weiter und weiter. Tagelang, Wochenlang. Das haut doch den stärksten Ochsen um. Und genau diese Strategie verfolgen Depressive, um sich in die „richtige Stimmung“ zu bringen. Das ist wissenschaftlich bewiesen, braucht aber diesen Beweis gar nicht. Du kannst ja zum Zweck des Experiments einmal für ein paar Minuten dieses Mantra ausprobieren. Setz Dich auf einen Stuhl, lass die Schultern und den Kopf hängen und los geht’s. „Das macht doch alles….“ Den Unterschied wirst Du nach wenigen Minuten bemerken. Wobei es nicht der Inhalt ist, der Deinen Stimmungsumschwung bewirkt. Es ist die Tonlage, mit der Du es sagst. Ich sag’s nochmal: die Tonlage. Das kannst Du mit einem kleinen Experiment schnell herausfinden. Mach Oktoberfest im Gehirn. Sag „…das macht doch alles keinen Sinn…“ aber zur Oktoberfestmelodie „…drei Tag, drei Tag gemmer nimmer ham….!“  Für den Fall, dass Du diesen Hit nicht kennst, habe ich ihn Dir auf YouTube verlinkt. Es wird Dir nicht gelingen, in die gleiche trübselige Stimmung zu gelangen, die Du doch vorher so schnell erreicht hast. Das ist die Kraft des internen Dialogs. (D)ein akustischer Tritt in den Hintern Auf die selbe Art kannst Du Dir eine wundervolle Motivationsstrategie zusammenzimmern. Ja, Du hast richtig gelesen. Auch Deine Motivation wird entscheidend von Deinem internen Dialog beeinflusst. Das kennst Du bestimmt, wenn Du Dir das Morgenritual einer entsprechenden Musik angeeignet hast. Auch hier wieder ein kleines Experiment für Dich. Die Technik ist ja mittlerweile so weit fortgeschritten, dass Du Dir Musikstücke als Wecker nehmen kannst. Mein Vorschlag für eine Woche: Der Radezkymarsch dirigiert von Herbert von Karajan. Findest Du ebenfalls schnell bei YouTube. Du wirst erstaunt sein, wie leicht Du aus dem Bett findest und in die Aktion kommst. Wahrscheinlich findest Du gleich eine Menge von Anwendungsmöglichkeiten für Dein Leben. Ins Fitnesstudio? Den fälligen Text fertigschreiben? Eine Stunde am See laufen? Gib bei YouTube ein: 24 Märsche am laufenden Band. Dort findest Du Motivationsmusik für jede Gelegenheit. Die Komponisten des letzten und vorletzten Jahrhunderts haben schon gewusst, welche Art von Musik die Menschen zum Marschieren bringt: buchstäblich. Das kannst Du Dir zu Nutzen machen. Vielleicht, oder vielleicht auch nicht… Solltest Du zu den etwas entscheidungsschwachen Menschen gehören, kann es durchaus sein, dass Du Deinen internen Dialog aufgeteilt hast, in zwei oder sogar mehrere Stimmen. Die diskutieren dann miteinander, ohne dass Du es bewusst bemerkst. Endlos. Und weil jede Seite gute Argumente für sich vertritt, kann es dauern, bis sie eine Lösung gefunden haben. So lange wartest Du mit Deiner Entscheidung. Wie kannst Du aus dieser Schleife herauskommen? Vorschlag 1: Wechsle Deinen Wahrnehmungskanal. Welche der Lösungen FÜHLT sich am besten an?  Siehst Du – um gleich nochmals den Wahrnehmungskanal zu wechseln – so einfach kann es sein. Mach Dir ein Bild oder zwei. Vergleiche und schon bist Du am Ziel. Jeder Wahrnehmungskanal ausser dem akustischen eignet sich dafür. Vorschlag 2: Sei autoritär. Du gestaltest Deinen inneren Dialog, also kannst Du machen was Du willst. Wie wäre es mit einem gewaltigen Donnerwetter und einer Strafpredigt für die vielen inneren Stimmen. „Einigt euch, in einer Minute will ich das Ergebnis habe!“, das kann Dein letzter Satz nach der Predigt sein. Und Du wirst es nicht glauben: Es funktioniert. Wenn Du autoritär genug bist. Vielleicht ist dies eine gute Übung für mehr Standfestigkeit in Deinem Leben. Erst mal drinnen, dann draussen. Leiser und leiser, bis zum Stillstand Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es gut sein kann, den internen Dialog unter Kontrolle zu haben. So weit, dass Du ihn bei Gelegenheit auch ganz abschalten kannst. In den NLP Practitionertrancen nutze ich die Verringerung der Lautstärke an mehreren Stellen. Das sorgt für Ruhe im Gehirn und schärft Dein Wahrnehmungsvermögen gewaltig. Ich schätze es mittlerweile sehr, meine Umgebung wahrzunehmen und ohne ablenkenden Knopf im Ohr und ohne ablenkende Stimmen im Kopf die „Realität“ um mich herum wahrzunehmen. Besonders am Morgen geniesse ich die Stille bei einer Tasse Tee. Dass sich Deine Meditationspraxis davon verbessert, ist ein für viele Mitmenschen gerne in Kauf genommener Nebeneffekt. Die Abwesenheit des internen Dialogs legt den Grundstein für viele weitergehende Phänomene im Modell von NLP. Achte nur einmal darauf, wie sich Deine Wahrnehmung und damit der Erfolg beim Üben verbessert, wenn Stille in Deinem Kopf herrscht. Achte nur einmal darauf, wie viel mehr Du von Deinem Gegenüber hörst, wenn Deine innere Stimme nicht gleich jede Aussage kommentiert, oder, viel schlimmer: Gegenargumente mir internen Diskussionen findet, während Dein Gegenüber noch spricht. Dies sind nur einige Argumente, die dafür sprechen, mit dem, was an virtuellen akustischen Phänomenen in Deinem Kopf passiert etwas bewusster umgehen zu lernen. Die Vorteile sind vielfältig und Nachteile sind mir noch keine bewusst geworden. Wenn Du für Dich nur den Teil nutzt, der Deiner Motivation dient, hast Du schon grossen Nutzen für Dich aus diesem Artikel gezogen. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Spass beim Experimentieren. Wenn Du öfters laut lachst, bist Du in der richtigen Richtung unterwegs. Der Beitrag Interner Dialog: Folge Deiner inneren Stimme erschien zuerst auf kikidan: NLP & Hypnose. https://www.kikidan.com/nlp/interner-dialog-innere-stimme-innerer-kritiker/
https://www.kikidan.com/nlp/interner-dialog-innere-stimme-innerer-kritiker/
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poetrycancer · 1 year
Text
Die U-Bahn befördert die Zeichen der Nacht durch meine Blutbahn.
Meine Pupille ist so wandelbar, wie ein Straßenkünstler.
Mein Kopf lärmt, wie eine Grossbaustelle.
Jeder Gedankenanstrich, ein Riss im Granit.
Meine Texte sind vielleicht auch nur Lärm.
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