Tumgik
#Es herrscht Vollmond
lorenzlund · 1 month
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Teil (3): 'Wie war denn dein Tag? Der auch eigene! Wie ist er fuer dich gelaufen?'
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(mein Sonntag). Soeben war ich erst wieder aus dem Zug gestiegen, von Lueneburg kommend in einer Stadt nahe bei Magedeburg, Stendal.
"Ausgerechnet ein Konigspilsener brachte man mir direkt nach meiner Ankunft, ich zog es dann deswegen vor, es besser nicht zu Ende zu trinken!'
*gegenueber Karim als gestrigem Besucher von mir auf meinem Hotelzimmer. Karim (Ii.) von Ossanien als geplantem baldigem Direkt-Thronnachfolger seines Onkels. Mit Ossad als Hauptstadt. Direktes Nachbarland ist Zaratrian mit wiederum auch Zarat als seiner wichtigsten Gross-Stadt und/oder Metropole.
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Warum sind wir arm und andere sind es nicht!
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'Der erste Schnitt ist fast immer der auch tiefste!!' *Maximilian Raiter
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Der Anti-Ar***-isst und Nicht-Faschist!
'War alles ganz po-tic ... Wir wollten doch eigentlich nur tanzen geh'n ...! Aber: 1000mal beruehrt, 1000mal rein nichts passiert, 1001 Nacht, und es hat Zoom gemacht!!' *Auch Herbert Groehlemeyer in den bereits auch 80er Jahren schon darueber als Saenger.
'Wir suchen immer noch ganz massiv selber auch nach Familien fuer die Aufnahme neuer Pflege- und elternllosen Kinder in auch unserer Stadt!!' (*so ein Plakatinhalt in sogar zuletzt auch noch Lueneburg, hier aus der Erinnerung heraus nur wiedergegeben von mir.)
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falleraatje · 2 years
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Zwar kein Teen Wolf, aber da mich das Werwolf-Thema nicht mehr losgelassen hat, hier ein kleines Snippet dazu @apfelhalm
Als Leo auf dem Parkplatz am Waldrand ankommt, herrscht dort geordnetes Chaos. Die Scheinwerfer der Fahrzeuge und die hellen Strahler, die die Einsatzleiter aufgebaut haben, tauchen einige Bereiche in grelles Licht, während andere in völliger Dunkelheit liegen. Immer wieder ertönt Hundegebell und Leo fühlt sich sofort wieder, als hätte er nie etwas anderes gemacht, obwohl sein letzter Einsatz mit der Truppe schon fast zwei Jahre her ist.
Als sein letzter Diensthund in den Ruhestand gegangen ist, stand er vor der Wahl: einen neuen Welpen antrainieren oder sich eine neue Stelle suchen? Inzwischen ist er bei der Mordkommission ziemlich zufrieden, auch wenn er hofft, dass dieser Einsatz nicht zu einem Fall für sie wird.
Um diese Jahreszeit sind ein Großteil der Kollegen krank oder schon im wohlverdienten Weihnachtsurlaub. Nur deshalb hat man Leo gebeten, noch einmal in seine alte Rolle zu schlüpfen. Es behagt ihm nicht wirklich, mit einem Hund unterwegs zu sein, den er kaum kennt, aber es geht hier darum, ein vermisstes Mädchen zu finden. Wenn er auch nur einen winzigen Teil dazu beitragen kann, wird er das tun.
Der Hund, dessen Führungsleine ihm in die Hand gedrückt wird, kommt Leo nicht bekannt vor. Er versucht Sabine darauf anzusprechen, die heute den Einsatz koordiniert, aber sie ist schon weitergelaufen und ruft irgendwelche Anweisungen über den Parkplatz. Dann muss Leo eben so klarkommen.
Für einen Moment hockt er sich neben dem Hund hin. Er wirkt größer als die Schäferhunde, die sie sich sonst heranziehen, mit dunklem Fell und spitzen Ohren. Mehr kann Leo in diesem Licht erkennen. Als er dem Hund einmal über den Rücken streichelt, fühlt sich das Fell beinahe rau an unter seiner Hand. Kurz ist Leo verwundert, aber Zeit sich darum zu kümmern hat er nicht.
Der Hund dreht seinen Körper ein Stück von ihm weg und wendet ihm stattdessen den Kopf zu. „Na, das kriegen wir schon hin, oder?“ flüstert Leo ihm zu. Es wäre wahrscheinlich besser, vor dem Start noch ein paar Kommandos durchzugehen um zu schauen, wie gut der Hund auf ihn hört, doch dazu haben sie keine Gelegenheit mehr.
Irgendwo kommt der Aufruf sich aufzustellen. Der Hund legt den Kopf schief und scheint Leo beinahe zuzunicken. Seine Augen wirken viel heller, als sie das in diesem Licht tun sollten. Leo steht auf, prüft noch einmal, ob das Geschirr richtig sitzt und dann sind sie unterwegs.
.
Es ist eine klare Nacht. Nun wo sie vom Parkplatz mit den vielen Lichtern weg sind, dringt das Mondlicht durch die Baumkronen und lässt Schatten im Unterholz tanzen. Ein Blick nach oben verrät Leo, dass ein großer Vollmond am Himmel steht. Wenigstens braucht er so die Batterien seiner Taschenlampe nicht auszureizen. 
Das Knirschen der Zweige und herabgefallenen Blätter unter Leos Schuhen wird mehrmals vom Heulen des Windes unterbrochen und Leo wünscht sich, er hätte sich noch eine zusätzliche Schicht angezogen, obwohl die Einsatzkleidung eigentlich warm genug sein sollte.
Der Hund läuft unbeirrt weiter. Bisher hat er noch keine Anzeichen gegeben, eine Spur aufgenommen zu haben und je weiter sie sich vom Waldrand entfernen, desto weniger Hoffnung hat Leo, dass sie noch etwas finden. Das Mädchen soll vom Haus direkt am Waldrand in den Wald hineingegangen sein zum Spielen. Als sie zum Mittagessen nicht zuhause war, haben die Eltern sich Sorgen gemacht. Nun müsste sie seit fast zwölf Stunden hier im Wald sein und je mehr Zeit vergeht und je weiter Leo läuft, desto größer wird seine Sorge.
Der Funk schweigt. Jede Minute hofft er auf den erlösenden Spruch, dass einer der Kollegen mehr Erfolg hatte als er, aber es kommt nichts.
Irgendwann müssen sie Halt machen, um zwischendurch etwas zu trinken. Leo gießt dem Hund etwas Wasser in den Napf, den er ihm mitgebracht hat. Sie haben schon einige Kilometer zurückgelegt und Leo sollte sich eigentlich müde fühlen, aber er weiß schon von sich, dass sein Körper das Gefühl der Erschöpfung erst kennt, wenn er nachher zuhause ankommt und beinahe zusammenklappt, noch bevor er über die Türschwelle tritt.
Der Hund nimmt das Wasser gierig auf und Leo gibt ihm noch ein bisschen mehr. „Du machst das gut“, sagt er, obwohl er weiß, dass der Hund ihn nicht versteht. Es ist anders, wenn man einen Hund von klein auf trainiert und mit ihm zusammenlebt. Bei diesem ist Leo eher skeptisch. Es wäre ihm lieber, wenn er wenigstens einen Namen wüsste.
„Na komm“, sagt er, sobald die Unruhe in ihm wieder größer wird, weil es ihm vorkommt, als würden sie viel zu lange Pause machen. „Nur noch ein Stück, dann haben wir es geschafft.“
Wieder scheint der Hund zu nicken. Leo wüsste gerne, wer ihm das beigebracht hat, weil es keins der üblichen Kommandos auf ihrer Liste ist. Fast wirkt es, als würde er jedes von Leos Worten verstehen. Ein bisschen verwirrt wendet Leo sich ab, richtet den Rucksack auf seinem Rücken und packt die Leine wieder richtig. Sie müssen weiter.
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Ein paar Kilometer weiter endet der Wald an einem Industriegelände, das von einem Zaun umgeben ist. Leo vergleicht seinen Standort mit der Route, die ihm zugeteilt ist. Sie müssen ein Stück am Zaun entlang und dann etwas weiter südlich zurück durch den Wald. 
Dass sie da etwas finden, bezweifelt er, aber wer weiß. Vielleicht haben sie Erfolg. Der Funkspruch verrät ihm zumindest, dass bisher noch niemand anderes irgendeine Spur gefunden hat.
Je näher ihr Punkt auf dem GPS-Gerät wieder der Straße und damit ihrem Startpunkt kommt, desto mehr verliert Leo die Hoffnung. Er hört die ersten Motorengeräusche und weiß, dass ihre Schicht gleich vorbei sein wird. Dann wird jemand anderes übernehmen und Leo will lieber nicht darüber nachdenken, wie groß die Chance nach 18 Stunden bei diesen Temperaturen noch ist, das Mädchen lebend zu finden.
„Tut mir leid“, sagt er, an den Hund gewandt, weil niemand anderes hier ist. Dem Mädchen selbst oder ihren Eltern würde er gerne das gleiche sagen, aber solange das nicht geht, muss das Fellknäuel vor ihm eben zuhören.
Die spitzen Ohren drehen sich nach hinten und der Hund wird langsamer, obwohl Leo ihm kein Zeichen dafür gegeben hat. Er hat wahrscheinlich Recht. Sie sind beide müde und sie sind inzwischen nahe genug an der Straße. Den Bereich haben Kollegen schon abgesucht und obwohl Leo trotzdem aufmerksam ist, als sie sich hinter der Leitplanke ihren Weg suchen, können sie sich ein bisschen Zeit lassen.
Die Lichter der entgegenkommenden Autos blenden ihn, aber sie sind auch praktisch, weil der Mond langsam untergeht. Am Horizont wird der erste graue Streifen der Morgendämmerung sichtbar. Es muss später sein, als Leo vermutet hat, wenn die Nacht schon vorbei ist.
Plötzlich geht ein Ruck durch seinen Arm. Er möchte die Leine fester fassen, doch er stolpert und im nächsten Moment spürt er, wie sie ihm durch die Finger gleitet. Das sollte nicht passieren. Er versucht, wieder danach zu greifen, doch seine Hände sind leer.
Der Hund steht ein paar Meter entfernt und schaut ihn einfach nur an. Nun wo Leo es nicht mehr festhält, hängt das Geschirr herunter und der Griff schleift über den Boden. Der Hund legt den Kopf schief und ganz kurz kommt es Leo vor, als wollte er sich entschuldigen. Dann läuft er los und verschwindet zwischen den Bäumen.
Fuck.
In seiner gesamten Zeit bei der Hundestaffel ist Leo so etwas noch nie passiert, nicht einmal beim Training. Er sollte dem Hund folgen, aber er weiß auch so, dass er nicht schnell genug sein wird und dass er keine Ahnung hat, in welche Richtung er suchen soll. So viel dazu, ihm einfach ein fremdes Tier in die Hand zu drücken. Er hätte sich gar nicht erst darauf einlassen sollen.
Leo hat keine Ahnung, was er jetzt machen soll. Auf die Baumreihe zu starren, bringt auch nicht viel. Der Hund wird wohl kaum einfach so wieder dort auftauchen, Leo anstupsen und brav mit ihm zum Parkplatz zurücklaufen.
Auf solche Fälle hat man ihn damals in der Ausbildung für die Hundestaffel nicht vorbereitet, weil es einfach nicht vorkommt. Deshalb nehmen sie ja auch nicht irgendwelche dahergelaufenen Schoßhunde mit in den Einsatz, sondern nur gut ausgebildete Tiere, die sich so etwas eben nicht erlauben.
Ihm bleibt nichts anderes übrig, als weiter zum Parkplatz zu laufen. In seinem Blickfeld schieben sich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Leo wünscht sich zurück in den dunklen, kalten Wald, mit der Hundeleine in der Hand und noch irgendeiner Aussicht, das verschwundene Mädchen zu finden.
.
Leo sollte nach Hause fahren. Im Präsidium herumzusitzen und Trübsal zu blasen, wird ihm nicht helfen. Sabine hat ihm schon vor einer Stunde gesagt, dass er nicht zu bleiben braucht, sondern sich ausruhen soll, falls man ihn in den nächsten Tagen noch mal braucht.
Er bezweifelt sehr, dass man ihn je noch einmal zu einem Einsatz der Hundestaffel mitnimmt. Ob er überhaupt so bald wieder an einem Fall mitarbeiten darf, ist fraglich. Das Mädchen wurde immer noch nicht gefunden und der Hund ist auch nicht wieder aufgetaucht.
Seltsamerweise scheint das niemanden groß zu kümmern. Ein „der taucht schon wieder auf“ ist nicht die übliche Reaktion darauf, wenn ein Kollege vermisst wird. Denn normalerweise gelten die Hunde als ihnen ebenbürtig; als Einsatzpersonal, das genauso im Dienst ist wie ihre Hundeführer, und das nicht einfach so abhandenkommen sollte wie ein Paar Handschellen, das einem aus der Tasche gefallen ist.
Sein Handy klingelt und fast rechnet Leo damit, dass dies der Moment ist, in dem er zu seinem Vorgesetzten zitiert wird. Stattdessen wird ein anderer Name auf dem Display angezeigt und nun ist Leo aus einem ganz anderen Grund schlecht.
Adam Schürk
Wie lange ist es her, dass er diesen Namen gesehen hat? Fünfzehn Jahre bestimmt. Wieso die Nummer überhaupt noch in seinen Kontakten gespeichert ist, kann Leo nicht sagen.
Anfangs hat er Adam so viele SMS und Voicemails geschickt, bis seine Eltern sich geweigert haben, die astronomisch hohen Handyrechnungen zu bezahlen. Danach hat er trotzdem immer noch gehofft, dass Adam ihn anruft, ihm schreibt oder sonst irgendein Lebenszeichen von sich gibt. Doch es ist nie etwas gekommen.
Kurz bevor sich die Mailbox einschaltet, nimmt Leo den Anruf an. Warum weiß er selbst nicht so genau.
„Das Mädchen war nie in diesem Wald.“
Leo muss sich den Mund zuhalten, damit ihm das erstickte Schluchzen nicht entweicht, das sich den Weg nach oben bahnt, als er diese Stimme hört. Er dachte, er hätte sie vergessen, genau wie alles andere an Adam. Seine unglaublich blauen Augen; wie er Leo angelächelt hat, wenn sie alleine waren, und seine leise, ein bisschen raue Stimme, als er Leo versprochen hat, dass sie sich morgen wiedersehen. Nur dass Adam am Morgen danach nie erschienen ist.
Nun klingt Adams Stimme auch rau, aber sie ist dennoch unverkennbar. Leo schluckt. Wahrscheinlich atmet er so laut, dass man es durchs Telefon hören kann.
Erst jetzt dringt die Bedeutung von Adams Worten zu ihm durch. Das Mädchen war nie in diesem Wald. Das Mädchen, der Wald, ihr Fall. Er hat fünfzehn Jahre nichts von Adam gehört und das ist seine Begrüßung?
„Woher zum Teufel willst du das wissen?“ Leo ist beinahe ein bisschen stolz, dass seine Stimme nicht zittert und dass keine der weiteren hundert Fragen mitkommt, die ihm auf der Zunge brennen.
„Ich weiß es einfach. Und ich kann dir helfen, sie zu finden.“
In Leos Kopf flattern alle Gedanken wild durcheinander. Er hat das Gefühl, dass er sich gleich übergeben muss. Ist er doch vor Erschöpfung eingeschlafen und träumt deshalb jetzt so einen Mist? „Was hast du überhaupt damit zu tun? Scheiße, Adam…“ Seine Stimme bricht, als er den Namen ausspricht, den er so lange vermieden hat. Er wollte nicht einmal an Adam denken, aber jetzt kommt auf einmal alles wieder hoch.
Auf der anderen Seite der Leitung bleibt es so lange still, dass Leo schon befürchtet, Adam hätte aufgelegt. Er selbst bekommt kein Wort mehr raus, obwohl er sich am liebsten die Seele aus dem Leib brüllen würde. Er möchte Adam all die Fragen stellen, ihm alles an den Kopf werfen, was er sich nach Adams Verschwinden zurechtgelegt hat, aber nichts passiert.
Durch den Lautsprecher dringt ein Räuspern hindurch, was heißt, dass Adam immer noch dran ist. Leo weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.
„Bist du heute Morgen gut nach Hause gekommen?“
Aus irgendeinem Grund wirft die Frage Leo noch mehr aus der Bahn als alles andere. Natürlich ist er heute Morgen nicht nach Hause gefahren, aber woher will Adam das wissen? Woher sollte er eine Ahnung haben, dass Leo nicht die ganze Nacht zuhause war, wie normale Menschen das eben machen?
Adam weiß nichts über sein heutiges Leben. Er kann das gar nicht wissen. Er kann nicht wissen, dass Leo die ganze Nacht unterwegs war, dass am Ende seines Einsatzes etwas schief gelaufen ist und dass es überhaupt in Frage stand, ob Leo den Weg zurück zum Startpunkt finden würde.
Je länger er darüber nachdenkt, desto fest umklammert er das Handy in seiner Hand, bis er befürchtet, dass es einfach zerbricht. Wahrscheinlich wäre das die beste Art, diesen Anruf ein für alle Mal zu beenden.
Es ist unmöglich, dass Adam über all diese Dinge Bescheid weiß. Außer Leo weiß das niemand, weil niemand dabei war.
Niemand außer…
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nordseehexe · 5 months
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Manat – Arabische Göttin des Abendsterns
Manat, die Göttin in der Form einer alten Frau, herrscht über Schicksal, Bestimmung, Tod und Zerstörung. Der abnehmende Mond steht über ihrem Kopf als Zeichen des Todes.
Dunkle Mysterien
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Manat, die Göttin in der Form einer alten Frau, herrscht über Schicksal, Bestimmung, Tod und Zerstörung. Der abnehmende Mond steht über ihrem Kopf als Zeichen des Todes. Mit dem Schwarzmond tritt schließlich der Tod ein, eine Phase geht zu Ende. Mit der ersten schmalen Mondsichel, also mit Neumond, beginnt sie den Zyklus von Neuem.
Der Hauptort ihrer Verehrung lag an der Straße zwischen Mekka und Medina. Ihr Sitz wurde in einem schwarzen Stein angenommen — daraus entstand ihr Heiligtum in Qudaid zwischen Mekka und Yathrib, wo dieser Stein verehrt wird.
Die vorislamische Pilgerfahrt zum Heiligtum von Mekka war für die Menschen von Yathrib erst dann vollständig, wenn sie nach ihrer Rückkehr aus Mekka bei Manat ihre Haare gestutzt hatten.
Die vorislamischen AraberInnen pflegten zu unterschiedlichen Anlässen beim Heiligtum der Manat auch Tieropfer darzubringen. Im Namen von Manat war es auch üblich, Eidleistungen abzulegen.
Manat wurde gemeinsam mit Al-Lat und Al-Uzza zur Zeit von Mohammed in der gesamten arabischen Welt, besonders in Mekka sehr verehrt. Sie wurden teilweise sogar ein wenig in den Islam übernommen. Im Koran werden sie als „die drei Töchter Allahs” bezeichnet.
Der Koran erwähnt sie als al-Manat in Sure Vers 53, 19-23 und 27, 28 neben Al-Lat und Al-Uzza
(19) Habt ihr al-Lat und al-Uzza gesehen,
(20) und auch al-Manat, diese andere, die dritte?
(21) Ist denn für Euch das, was männlich ist, und für Ihn das, was weiblich ist, bestimmt?
(22) Das wäre dann eine ungerechte Verteilung.
(…) Jene sind nur leere Namen, welche ihr und eure Väter für die Götzen ausdachtet, wozu Allah keine Erlaubnis gegeben hat.
Ihre Anrufung als Fürsprecherin bei Allah war von Mohammed einige Zeit erlaubt, wenig später jedoch als Götzenverehrung verboten. In der Antike wurde sie der griechischen Nemesis und der Tyche gleichgestellt.
Beschützerin der Hexenkraft
Da Manat auch für den Schwarzmond steht (Al-Uzza — zunehmender Mond, Al-Lat — Vollmond) wird sie oft auch als Göttin und Beschützerin der Hexenkraft, Zauberei und Weissagung bzw. als Hexe selbst angesehen.
Sie steht für dunkle Mysterien, wobei dunkel dabei nicht als negativ sondern viel mehr als verborgen, geheim, unter Ausschluss der (männlichen) Öffentlichkeit steht. Dargestellt wird sie auch indem sie Sand durch ihre Finger rinnen lässt — dies als Symbol der Todes- und Schicksalsgöttin, die damit zeigt, wie schnell die Zeit verrinnt.
Manat hilft Frauen sich auf sich selbst zu konzentrieren, zu ihrer Essenz, zum Wesentlichen zu kommen und bei Meditationen. Sie kann um karmische Hilfe und um Hilfe bei Transformationen gebeten werden. In ihrem Namen lässt sich auch sehr gut Negatives bannen.
Quelle
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wwnj-blog1 · 5 years
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Atlantikübersegelung
21.12.2018 – 11.01.2019
Auszüge aus unserem Tagebuch:
21.12.2018 In der Früh teilt uns Kapitän Rémi mit, dass wir um 12:00 Uhr den Hafen in La Palma verlassen sollen, da sonst der Südwind zu stark wird. Schnell helfen alle zusammen. Um 12:00 Uhr ist es wirklich soweit und wir verlassen den Hafen. Kaum sind wir aus dem Hafen draußen wird Bernadette auch schon seekrank und muss sich zwei mal übergeben. Aufgrund der etwas komplizierten Ausfahrt aus dem Hafen, schieben Duarte (unser erster Offizier) und Gottfried mit dem Beiboot (Dingi) die motorlose Tres Hombres an. Das erweist sich als ein längeres und nasseres Unterfangen als gedacht. Nach einiger Zeit sind wir von der steinigen Küste weit genug entfernt und segeln in unsere erste Atlantiknacht, die vom Vollmond begleitet wird. 🌝
Die Crew wird in drei Gruppen aufgeteilt, die Starboard Watch, die Portside Watch und die dritte Gruppe besteht aus Köchin (Giulia aus Italien), Bosun (Bootsmann) (Mikael aus den USA) und Kapitän (Rémi aus Frankreich), welche untertags arbeiten. Zum Glück werden wir beide in die Starboard Watch eingeteilt. In dieser Watch ist der erste Offizier, also unser Chef, Duarte aus Portugal, unsere Deckhand (Matrosin) ist Laura aus Australien, mit uns sind noch Clemens aus den Niederlanden und Lewis aus Australien Trainees. Während wir arbeiten, schläft die Portside Watch (zweiter Offizier: Adriaan aus Niederlande, Deckhand: Liz aus den USA und Collin aus Frankreich, Trainees: Simon aus Österreich und Lode aus Belgien). 15 Minuten vor Watch-Ende werden die anderen aufgeweckt.
1. Watch (von jetzt an bis 20:00 Uhr): damit Bernadette nicht mehr so schlecht ist, darf sie gleich ans Steuer. Bereits in der ersten Watch werden wir mit einem Besuch von Delfinen belohnt. Nach dem Abendessen gehen wir für vier Stunden schlafen.
2. Watch (00:00-04:00 Uhr 22.12.2018): Gottfried wird beim Kaffeekochen in einer Welle vom heißen Wasserkocher komplett angeschüttet. Zum Glück haben wir eine große Reiseapotheke. Gottfried hingegen bewirft Lewis, welcher unter ihm schläft, mit dreckigen Socken die ihm unabsichtlich ausgekommen sind. Alle lachen und von nun an nennt ihn Lewis nur noch "Dropper". 🧦
3. Watch (08:00-14:00 Uhr 22.12.2018): Klettereinschulung. Bernadette ist noch immer seekrank. Samstag ist Putztag. Wir klettern zusammen nach vorne auf den Bugspriet, dort genießen wir die Zweisamkeit über den Wellen.
4. Watch (20:00-00:00 Uhr 22.12.2018): Das Abendessen (Suppe) wird an Deck verspeist, da uns in der Galley zu schwindlig ist.
5. Watch (04:00-08:00 Uhr 23.12.2018): Bernadette ist noch immer schwindlig. Sie hilft Duarte und Lewis beim Position bestimmten anhand von Mond und Venus mit Hilfe des Sextanten. Außerdem lernen wir wie man das Royal Segel birgt. Als die Wellen höher werden, merkte Bernadette, das Wasser in ihr Bett tropft.
6. Watch (14:00-20:00 Uhr 23.12.2018) Bernadette wacht ist in dieser Watch gleich seekrank auf. Allerdings gibt es Quesadillas, die sie sehr gern isst. Da Sonntag ist, ist wenig zu tun. Gottfried fühlt sich schon wohler im Klettergurt und klettert auf den Mast.
7. Watch (00:00- 04:00 Uhr 24.12.2018): Weihnachten. Der Wind wird weniger. Zum Glück auch die Wellen.
8. Watch (08:00-14:00 Uhr 24.12.2018): Da die Wellen niedriger sind, geht es Bernadette besser. Gottfried bringt zur Kaffeejause die Süßigkeiten mit, welche wir von Sophie aus La Palma geschenkt bekommen haben. Zu Mittag kochen wir beide einen Karfiolauflauf, da die Köchin am Montag immer frei hat. Nach dem Mittagessen gehen wir schlafen.
9. Watch (20:00- 00:00 Uhr 24.12.2018): Noch bevor unsere Watch beginnt, weckt mich Gottfried auf, da wir von Finnwalen begleitet werden. Da Flaute ist, dürfen wir zu den Walen ins Meer springen. Was für ein schönes Walschwimm-Erlebnis zu Weihnachten. 🐳🏊‍♀️
10. Watch (04:00-08:00 Uhr 25.12.2018): Der Wind frischt wieder auf. Wir bereiteten für die Portside Watch eine weihnachtliche Schnitzeljagd vor. Da der Großteil der Crew Weihnachten am 25. Dezember feiert, feiern wir am Schiff heute Weihnachten. 🎄
11. Watch (14.00-20:00 Uhr 25.12.2018): Weihnachtsessen, zu welchem wir unsere (noch in Wien) selbstgebackenen Weihnachtskekse mitbringen. Außerdem fixieren wir einen Holzblock, der locker geworden ist.
12. Watch (00:00-04:00 Uhr 26.12.2018): Bernadette ist übel. Sie übergibt sich vier mal und darf früher schlafen gehen. 🤮
13. Watch (08:00-14:00 Uhr 26.12.2018): Wir setzen die Stunsails und passen den Kurs an. Da wir die Passatwinde erreichen, ändern sich die Wellen und „rollen“ mehr. Alles schaukelt. 🤪🙃
14. Watch (20:00-00:00 Uhr 26.12.2018): Als Segeltraining bergen wir die Stunsails und setzen sie anschließend wieder. Durch das starke schaukeln fällt das schlafen schwer.
15. Watch (04:00-08:00 Uhr 27.12.2018): Gleiches Segeltraining wie in der vorherigen Watch. Bernadettes Bauch fühlt sich trotz Tabletten schwummrig an.
16. Watch (14:00-20:00 Uhr 27.12.2018): Wir steuern nun direkt auf Barbados zu und sehen den ersten fliegenden Fisch. Gottfried verrichtet Malerarbeit am Rigg. Bernadette und Lewis reparieren ausgefranste Teile im Rigg. Dadurch sind ihre Hände voller Teer. Mit Öl bekommt man den Teer zum Glück ganz gut von der Haut. Wir sehen das erste Schiff vorbei fahren. Der Wind ist gut. „Wenn wir weiterhin so schnell fahren, brauchen wir nur noch 11 Tage“ hieß es. (Es hat doch noch länger gedauert 😉)
17. Watch (00:00-04:00 Uhr 28.12.2018): Wir machen Popcorn und bestimmen Sterne. Gottfried geht mit einer riesigen Taschenlampe auf fliegende Fisch Jagd.
18. Watch (08:00-14:00 Uhr 28.12.2018): Beim Deckwash steigt Lewis auf einen fliegenden Fisch. Diesen zeigt er Kapitän Rémi und unsere Watch bekommt die Schokolade, welche Rèmi als Kopfgeld für den ersten fliegenden Fisch ausgeschrieben hat. Bernadette näht ein Segel. Gottfried errechnet unsere Position im Navigationsraum. Da die Passatwinde sehr konstant wehen, werden ab heute Urlaubswatches eingeführt. Das heißt in der Nacht darf jeweils eine Person der Watch zusätzlich schlafen gehen. 🍫😴
19. Watch (20:00-00:00 Uhr 28.12.2018): Ein Crewmitglied hat starke Knieschmerzen. Ein Knie ist aus unerklärlichen Gründen doppelt so dick wie das andere. Zwei fliegende Fische springen aufs Schiff. Wir werfen sie wieder zurück in den Ozean. Weil es Bernadette so gut geht, beschließt sie keine Tablette gegen Seekrankheit zu nehmen. 😊
20. Watch (04:00-08:00 Uhr 29.12.2018): Wir setzen die Stunsails. Durch die lange Arbeit am Vordeck wird Bernadette immer übler. Zum Frühstück gibt es Bananenporridge. Bernadette kann nicht alles aufessen und muss sich fünf mal übergeben. Kapitän Rémi fragt sie, ob sie Tabletten nimmt. Er meinte sie sollte ab jetzt die Tabletten bis Barbados weiter nehmen. Er hat gehört, dass Personen mit einer guten Balance oft Probleme mit Seekrankheit haben. 🤔🤢💊
21. Watch (14:00-20:00 Uhr 29.12.2018): Ein Tölpel besucht uns und verbringt die Nacht am Mast. Wir taufen ihn „Garry the Gannet“. Clemens wechselt in die andere Watch, da Lode aus dem Watch-System ausgestiegen ist. 🦅
22. Watch (00:00-04:00 Uhr 30.12.2018): Wir teilen unsere Urlaubswatch. Bernadette kann bis 02:00 Uhr schlafen und Gottfried von 02:00-04:00 Uhr.
23. Watch (08:00-14:00 Uhr 30.12.2018): Es ist Sonntag und uns wird gesagt, dass am Sonntag bis auf Manöver keine andere Arbeit ansteht und wir in der Zwischenzeit machen dürfen, was wir wollen. Wir wollen uns mit einem Kübel Meerwasser und Shampoo duschen. Als wir starten wird uns gesagt, dass wir noch auf Watch sind und nicht duschen können. Aber heute ausnahmsweise schon. Wir kennen uns nicht mehr aus und sind mit der Kommunikation, welche hier am Schiff herrscht unzufrieden. Zumindest sind wir nun zum ersten mal frisch geduscht.
24. Watch (20:00-00:00 Uhr 30.12.2018): Gottfried wacht schon vor dem „Wake Up“ auf und weckt später den Rest der Watch auf. Er berichtet, dass wir still-stehen weil wir von einem Fischerboot angefunkt und gefragt wurden, ob wir Rum gegen 20 kg Schwertfisch tauschen wollen. Als wir aus unserem Loch herausklettern, sehen wir bereits das Fischerboot. Während wir das Abendessen in der Hand haben, nähert sich das riesige und beleuchtete Boot von Backbord bis wenige Meter vor unserer Nase. Es ist so knapp dass der Kapitän lautstark „Alle Mann weg von der Reling!!“ schreit. Gottfried – etwas weiter entfernt – bleibt nur der Mund offen und er lässt vor Schreck seine Gabel fallen. Zum Glück kommt das Boot nun endlich zum Stillstand und es findet die äußerst emotionale und herzerwärmende Übergabe statt. Es war eine tolle Stimmung auf beiden Seiten. Adriaan kurbelte am Nebelhorn und Laura spielte auf ihrer Trompete. 🥃🐟
25. Watch (04:00-08:00 Uhr 31.12.2018): Wir sehen zwei Delfine.
26. Watch (14:00-20:00 Uhr 31.12.2018): Wir verrichten Instandhaltungsarbeiten.
27. Watch (00:00-04:00 Uhr 01.01.2019): Bernadette wacht schweißgebadet aufgewacht. Zu Neujahr gibt es beim Steuerrad Rum und Kekse. Die Stimmung ist irgendwie komisch. Nach ein paar Minuten all jene, deren Watch endet schlafen. Nicht unser bester Rutsch in ein neues Jahr. 🎉🤨
28. Watch (08:00-14:00 Uhr 01.01.2019): Wir reparieren immer mehr ausgefranste Leinen und lernen verschiedene Methoden.
29. Watch (20:00- 00:00 Uhr 01.01.2019): Wir messen unsere Geschwindigkeit mit Holzschnipsel, da unser Messgerät aufgrund des vielen Seegrases nicht mehr funktioniert.
30. Watch (04:00-08:00 Uhr 02.01.2019): Bernadette hat Urlaubswatch. Da es zum Frühstück wieder einmal Porridge gibt, lässt sie dieses aus und schläft weiter. Um 11:00 Uhr wachen wir beide auf und machen uns Avocado-Brote. Bernadette holt sich ein Buch aus der Bibliothek.
31. Watch (14:00-20:00 Uhr 02.01.2019: Nach dem Mittagessen putzen wir die Galley. Diesmal dauert es etwas länger, da Giulia in den Bänken kaputte Eier gefunden hat. Als sie die Bänke säubert, findet sie Zuckerl, welche wir anschließend beim Steuern naschen.
32. Watch (00:00-04:00 Uhr 03.01.2019): Gottfried ist schlecht gelaunt. Wir knacken zusammen Mandeln im Schraubstock auf und seine Laune wird besser. 😊
33. Watch (08:00- 14:00 Uhr 03.01.2019): Wir sehen wieder Delfine. Bernadette repariert ein Segel. Gottfried arbeitet stundenlang an einer Leine ihm zwei mal gerissen ist. Beim dritten Versuch klappt es dann endlich. Giulia liest eine motivierende Nachricht von Andreas (einer der Tres Hombres) vor. 🤩
34. Watch (20:00-00:00 Uhr 03.01.2019) Eine ruhige Nachtschicht. Wir führen Gespräche über gute Filme, essen Popcorn und schreiben Tagebuch. 🍿
35. Watch (04:00-08:00 Uhr 04.01.2019): Gottfried rutscht aus und landet mit dem Po im Abwaschkübel.
36. Watch (14:00-20:00 Uhr 04.01.2019): Wir wachen früher auf und waschen uns und unsere Wäsche. Wir erblicken zum ersten Mal einen Tropenvogel. Ein fliegender Fisch rutscht über unsere Schuhe. Gottfried arbeitet an einem neuen Segel. Bernadette wird während dem Abendessen übel. 🐦
37. Watch (00:00-04:00 Uhr 05.01.2019): Diese Watch besteht aus einigen Manövern. Plötzlich bricht der schwere Yard zwischen dem Top- und Course-Stunsail in der Mitte auseinander. Die eine Hälfte des Yards fällt aufs Deck. Zum Glück wird niemand verletzt. Nach dem die beiden Stunsails geborgen sind, bleiben nur noch wenige Minuten, bis die nächste Watch beginnt.
38. Watch (08:00-14:00 Uhr 05.01.2019): Zum Frühstück gibt es einen leckeren Schokokuchen. Es ist Samstag, also Putztag. Wir reinigen die Galley gründlich. Danach klettern Gottfried und Lewis zum gebrochen Yard, um die andere Hälfte an Deck zu holen. Bernadette hilft Giulia beim Kochen. Bevor wir schlafen gehen philosophieren wir über unser Leben.
39. Watch (20:00-00:00 Uhr 05.01.2019): Wir beobachten die schwarzen Wolken und machen uns bereit im Ernstfall Segel zu bergen. Die Wolken überstehen wir ohne Manöver und es bleibt noch Zeit für Popcorn. 🌫
40. Watch (04:00-08:00 Uhr 06.01.2019): Es herrscht eine ähnliche Wetterlage wie in der vorigen Watch. Gottfried übernimmt das Brotbacken. Simon hat Stunden zuvor den Teig für vier Brote vorbereitet. Gottfried übersieht es und füllt den Teig in zwei Formen. Kurz vor dem Frühstück kommen zwei überdimensional riesige Laibe aus dem Ofen, die aber gut schmecken. Da Sonntag ist kocht Giulia zu dem besten Brot auch noch super Pancakes. Nach diesem leckeren Frühstück gehen wir schlafen. 🍞
41. Watch (14:00-20:00 Uhr 06.01.2019) Es ist Sonntag, also eigentlich unser „freier Tag“. Gottfried plant eine Liste mit allen Leinen zu machen, damit wir die vielen Leinen endlich verinnerlichen. Als wir damit anfangen, zeigen sich wenige Personen kooperativ uns die Informationen zu geben. Die Stimmung ist schroff, Müdigkeit und Grant begleitet die Crew. Während einem Manöver werden angeschnauzt. Diese Einstellung geht uns sehr nahe. Bernadettes Nerven liegen blank. Giulia bemerkt ihre Laune und holte sie in die Galley um mit ihr zu Kochen. Beim Zubereiten der leckeren Empanadas kann sie ihr Herz ausschütten. Gottfried kann dank der Hilfe von Lewis den Leinenplan fertigstellen.
42. Watch (00:00-04:00 Uhr 07.01.2019): Nach der Watch wird sie von Gottfried aufgeweckt, da dieser schlecht träumte und Nasenbluten hatte. Daraufhin kuschelt sie sich zu ihm in das schmale Bett.
43. Watch (08:00- 14:00 Uhr 07.01.2019): Duarte ist zum ersten mal auf Urlaub. Kapitän Rémi gibt die Anordnungen. Mikael und Lewis erklären uns die Aufgaben und loben uns sogar, als wir diese gut meistern. Auch von Rémi gibt es Tipps und Feedback. So macht segeln Spaß. Bernadette und Lewis kontrollieren alle Sicherungen der Schäkel. Bernadette findet am Galleydach einen Schäkel ohne Sicherung. Sie lernt von Lewis wie man eine Drahtsicherung anbringt. Wir werden von einem Zwergwal Pärchen ungefähr 3 Stunden lang begleitet. Ein Tölpel fliegt eine Zeit lang in Schiffsnähe. 🐋
44. Watch (20:00-00:00 Uhr 07.01.2019): Bernadette und Lewis messen die Geschwindigkeit mit einer festgebundenen Flasche, die sie ins Wasser werfen und die Zeit stoppen. Danach lernt Bernadette von Laura die Rechnungen zur Positionsbestimmung. Vor lauter Rechnungen hat niemand einen Blick auf die Zeit. Um 00:00 Uhr sind wir mit dem Rechnen fertig und wecken schnell alle auf. 🔣
45. Watch (04:00-08:00 Uhr 08.01.2019): Eine ruhige Nachtwache. 🌚
46. Watch (14:00-20:00 Uhr 08.01.2019): Wir entfernen den Rost auf der Ankerwinde. Danach hilft Bernadette Giulia beim Zubereiten der Lasagne. Duarte erklärt uns die Bedienung des Sextanten. Gottfried hat eine schwere Brandwunde auf seiner Hand, welche wir mit einem Verband schützen. Gottfried darf auf Lauras Trompete spielen. Zum ersten Mail in seinem Leben. Sein Traum geht in Erfüllung. Der Rest der Crew leidet allerdings etwas 🎺🔊😕.
47. Watch (00:00- 04:00 Uhr 09.01.2019): Eine weitere ruhige Nacht.
48. Watch (08:00-14:00 Uhr 09.01.2019): Gottfried ist schlecht gelaunt. Da wenig zu tun ist fragt er ob wir gemeinsam die Leinen noch einmal durchgehen können. Die Antwort lautet, dass wir es in unserer Freizeit machen sollen und jetzt Arbeitszeit ist. Diese Aussage stimmt uns beide schlecht, da es am Schiff nur sehr wenig Freizeit gibt. Gegen Ende der Watch fragt der erste Offizier dann Gottfried wie es ihm gehe. Er sagt darauf: „Nicht so gut, weil ich nicht verstehe, warum wir nicht lernen dürfen, obwohl wir Trainees sind.“ Danach führen sie ein langes und klärendes Gespräch. Am Ende vollzeiht er unsere Ansicht nach und führt darauf auch ein langes Gespräch mit Kapitän Rémi.
49. Watch (20:00- 00:00 Uhr 09.01.2019): Duarte lernt Gottfried einiges über die Segel und das Schiff. ⛵
50. Watch (04:00-08:00 Uhr 10.01.2019): Duarte führt ein langes und klärendes Gespräch mit Bernadette. Dann erklärt er auch ihr mehr darüber wie das Schiff aufgebaut ist und welche Leinen die Segel haben und wie die unterschiedlichen Kommandos lauten. ⛵
51.Watch (14:00-20:00 Uhr 10.01.2019): Da wir schon bald in Barbados ankommen sollten, bereiten wir den Anker vor. Gottfried sichert den Anker. Bernadette kocht mit Giulia Pizza. Land in Sicht! Ein paar Minuten lang blicken wir auf die Lichter, welche durch die Wellen mal mehr mal weniger sichtbar sind. Interessanter Weise ist es in diesem Moment nicht so aufregend, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir gingen schlafen. 🍕⚓
52. Watch (00:00-04:00 Uhr 11.01.2019) Von nun an sind wir bis zum Ankern munter. Um 03:00 Uhr wecken wir die andere Watch auf. Alle helfen mit. Um 09:00 Uhr haben wir es nach einigen Manövern geschafft! Wir haben den Atlantik ohne Motor und ohne Verwendung des GPS übersegelt. Nun machen sich Glücksgefühle und Aufregung breit. 🤗😍😎🎉
Nachdem wir alle Arbeiten abgeschlossen haben, dürfen wir an Land. Wir freuen uns und lassen das Beiboot ins Wasser. Doch dann … 🤔😳
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oni-l · 3 years
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🗓 22. September, 21:21h: Die Waage Saison beginnt! Und was für eine! Mit Mars dabei, Merkur wird rückläufig, und es bildet sich ein großes Trigon der Integration und Manifestation. Wermutstropfen: Merkur steht in einem harten Aspekt zu Krisenplanet Pluto. Menschen, die sich ausgeschlossen fühlen, könnten auf Rache sinnen. Empathie und Verständnis können helfen, aber wir müssen auch wissen, an welchem Punkt die Schmerzgrenze ist. Da wird uns Heiler-Planet Chiron sicherlich einige Lektionen erteilen. Ich hoffe sehr, dass die Konstellationen helfen, den Zusammenhalt zu fördern. Das Wort Diplomatie ist im Moment in aller Munde, und das gehört zur Waage! Für die Liebe ist das meistens eine schöne Zeit, in der Waage herrscht die Venus und sie rückt dadurch in den Mittelpunkt. Gerade in diesen Tagen bildet sie ein wunderschönes Trigon zu Romantikplanet Neptun. Lasst uns auf die Liebe 💓 ❤️🌟konzentrieren und auf die Verbindung mit allem was ist! Welchen lieben Menschen wollt ihr einmal wieder sagen, wie viel sie euch bedeuten, oder wie dankbar ihr Ihnen seid? ❤️🙏🏻🙏🏻 Wir haben einen solchen Menschen heute Abend zum Essen eingeladen, weil er für uns da war als wir ihn brauchten😍🔥❤️ . . . Featured artist: @cosmiccollage . . . #täglicheinspiration #täglichemotivation #tageshoroskop #täglichemotivation #mondphasen #neumond #vollmond #mondkalender #mond #sonne #sternzeichen #kalender2021 #waage #saison #diplomatie #Integration #chiron #Schmerzgrenze #liebe #venus #liebemenschen #dankbarkeit #romantik #trigon #zusammenhalt #verbindung https://www.instagram.com/p/CUIem3rMPik/?utm_medium=tumblr
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cgerwien · 4 years
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Juli Vollmond 2020
Heute gab es im Bad Besuch von einem Nachtfalter, der hier auch als Beitragsbild zu sehen ist. Im Garten herrschte arbeitstechnisch Sonntagsruhe. Der unangenehme böige Wind verdarb den Aufenthalt im Freien. Der restliche Kohlrabi wurde allerdings geerntet und gleich zu einem Kohlrabigemüse verarbeitet und mit frischer Petersilie aus dem Garten garniert.
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Kohlrabi fürs Mittagessen 05.07.20
He…
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officialchrissyreed · 7 years
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8. Kapitel: FEUER
Sorry Not Sorry™, das Kerlchen hier ist drei Wochen zu spät!! ;---D Das hat drei Gründe: 1) Ich musste meine fragwürdige Shakespeare-Präsentation halten und hatte zwei Tage am Wochenende Blockseminar, 2) letzte Woche war ratsch da und hat mich okkupiert und wollte gekuschelt werden und 3) ich hatte sowohl keine Lust, als auch Bedenken mit diesem Kapitel (dazu später in den UMF mehr … denke ich). Ein neuer Boy ist in town. Er ist soft und denkt viel nach. Ich hoffe, ihr mögt ihn. Ich mag ihn sehr. Ich habe gestern den ganzen Tag gefühlt damit verbracht über das russische Schulsystem zu recherchieren und das war anstrengend. :-D Oh boy, ihr werdet euch noch freuen, dass das hier nur drei Wochen gedauert hat …. wenn ich erstmal bei Kapitel 10 bin …. ohh Junge. Wenn das überhaupt hochgeladen wird, man. Ich habe so eine harte Angst davor. (--: Vielleicht werdet ihr es niemals sehen aber ok. Ok, Motivation vorbei, jetzt habt bitte Spaß mit diesem fragwürdigen Kapitel, in dem alle nur schlafen wollen und Hasret nervös ist. ;-D Word Count: 11,7k Warnings: ableism (Haru rutscht die Zunge aus er meint es nicht böse..)
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Durch seine Augen bekam alles irgendwie einen dunklen, bläulichen Schimmer. Der Kontrast verminderte sich, die scharfen Kanten verschwammen sanft, es fühlte sich an, als wäre er unter Wasser und betrachtete seine Umgebung lediglich durch die weiche, undeutliche Oberfläche, oder den unheimlichen Nebel, der im Herbst oft in Nadelwäldern herrschte. Vielleicht brauchte er ja langsam eine Brille, vielleicht würde er auch gleich ohnmächtig werden … eine Brille klang eigentlich gar nicht so schlimm. Vermutlich würde er sie ständig vergessen, sich möglicherweise einfach draufsetzen und sich dann fragen, wo sie geblieben war, aber sicherlich würde er gut damit aussehen. Oder vielleicht noch schlimmer als ohnehin schon. Wenn es eine zu starke Brille mit abgedunkelten, blauen Gläsern war, vielleicht würde die Welt dann ja so aussehen wie jetzt gerade, oder würde sich der Effekt aufheben und er hätte stattdessen die schärfste Sicht, die man sich vorstellen konnte? Von irgendwo hinter ihm kam ein Ruf, er antwortete jedoch nicht. Sein Kopf war zu sehr damit beschäftigt sein Augenlicht wieder klar werden zu lassen, doch es geschah nicht viel. Schwarz, grau, blau und grün, das waren die Farben dieser Landschaft. Zumindest alle, die er sehen wollte. Manchmal saß er stundenlang auf den Wiesen am Stadtrand, geduckt zwischen den Grashalmen, die seine Beine kitzelten, und versuchte die winzigen Punkte einzuordnen, die an seinen Augen vorbei flogen und sie waren schwarz, grau, blau und grün. Sein Rucksack war schwer, aber er konnte sich nicht daran erinnern was er eingepackt hatte. Hoffentlich war etwas zu essen darin, hoffentlich war Wasser darin. An Tagen wie diesen wurde er besonders durstig, wenn seine Kehle vor Kälte austrocknete und er die Eisblumen auf den Scheiben beobachtete, wenn er mit dem Bus zur Schule fuhr. Die Haltestelle war nur ein paar Schritte von seinem Haus entfernt und er war auch nicht der Einzige, der dort wartete. Zwei Mädchen standen jeden Tag zur selben Zeit hier, ein oder zwei Jahre jünger als er. Sie gingen in dieselbe Schule und er sah sie manchmal in den Gängen und vor dem Tor. Die Schwarzhaarige verbrachte die Pausen oft im Klassenzimmer und machte Hausaufgaben oder arbeitete an ihren Projekten, sie goss immer die Blumen auf der Fensterbank und hatte riesige Hasenzähne, die man gut sah, wenn sie lächelte, sowie eine Zahnspange um diesen Herr zur werden. Die Brünette hingegen war immer mit ihren Freunden unterwegs, die allesamt größer waren als sie. Sie weinte oft und das war ihr peinlich. Und sie verliebte sich jede Woche in einen anderen Jungen, der ihr das Herz brach, weil sie sich Hoffnungen machte, obwohl sie genau wusste was passieren würde. Er hatte noch nie mit den beiden Mädchen gesprochen, aber er wusste alles über sie, bis auf ihre Namen. Auch heute widmeten sie ihm nur einen flüchtigen Blick, bemerkten seine Ankunft, aber redeten nicht mit ihm. Sie hatten es am Anfang versucht, aber wohl schnell bemerkt, dass er nicht in ihre Umgebung passte. Das ging vielen Menschen so und er konnte es ihnen nicht übelnehmen, er vergaß manchmal, dass er in einem Gespräch war, weil er so viel nachdachte. Der hellblonde Pony wehte ihm durch die Augen, als eine Windböe aufkam, und das Frösteln ging wie ein kleiner Blitzschlag durch seinen Körper, ansonsten änderte sich jedoch nichts an seiner Miene. Fern, weise und irgendwie traurig, so wie immer, obwohl er überhaupt nicht traurig war. Er konnte nicht kontrollieren, was er für ein Gesicht machte, wenn er zu weit weg war, zu weit weg aus seinem Körper und über der Stadt, wo alles schwarz, grau, blau und grün war. In seiner Brust kräuselte sich ein stiller See, als hätte ein einzelnes Blatt die Oberfläche berührt. Der Bus war da. Er stieg ein, und so auch die Mädchen neben ihm. Drinnen saßen andere Jugendliche die er kannte, manche redeten und lachten, andere machten ihre letzten Hausaufgaben im Eiltempo, bevor es zu spät war. Hatte er seine Hausaufgaben gemacht? Ja. Hatte er sie zu Ende gemacht? Vielleicht nicht ganz. Er hatte Schwierigkeiten damit, sich zu konzentrieren, wenn ihn etwas nicht interessierte, wie man vielleicht vermuten mochte, und kurz vor Ende seiner Algebraaufgaben war der Mond aufgegangen. Es war ein riesiger, beinahe kugelrunder, silberfarbener Mond, den er einfach nicht hatte ignorieren können. Wie ein Werwolf hatte er aus dem Fenster gestarrt und die Scheibe am Himmel fixiert, Gesichter gesehen, die er kannte oder sich ausdachte, in seinem Kopf ein Lied geschrieben, eine Reise begonnen, darüber nachgedacht, ob jemals irgendwer seine staubige Oberfläche betreten hatte, bis er von den Wolken der Nacht verschlungen worden war. Ganz hinten war wie immer ein Platz frei, für ihn. Als der Bus losfuhr, wurde sein Körper sanft in das Polster gedrückt, er stützte das Kinn auf dem Arm ab und blickte aus dem Fenster, als seine nun nicht mehr ganz so blaue Sicht von Eisblumen umrahmt wurde. Melodien begannen in seinem Kopf zu spielen und er blendete die Geräusche und Stimmen der anderen aus, sie wurden immer leiser und die Musik immer lauter, er wollte am liebsten die Augen schließen und einschlafen, doch vermutlich würde er auf diese Weise die Haltestelle verpassen und unfreiwillig durch die halbe Stadt fahren, wenn das geschah. Der Winter war schon lange hier. Es war faszinierend, wie abrupt die Jahreszeiten hier manchmal wechselten, oder vielleicht fühlte es sich auch nur für ihn so an; wenn er sich endlich mit dem Sommer versöhnte, sich mit ihm anfreundete und ihn festzuhalten begann, dann rannte er jedes Mal davon und alles was zurückblieb war Kälte. Andersherum war es ganz genauso. Es war ein schmerzvoller Kreislauf von Verlieren und Vergeben, den er nicht durchbrechen konnte. Was für ein Tag war heute? Mittwoch, schoss es ihm durch den Kopf. Was geschah denn normalerweise an Mittwochs? Eine Stunde Algebra mit diesem alten, zerknitterten Mann, der aussah wie ein zusammengerolltes Stück Alufolie und der vor Schweiß auch genauso im Licht glänzte. Dann eine Stunde Chemie mit einer rothaarigen Frau, die so dick und rund war, dass er sich manchmal vorstellte, wie sie wie ein Heißluftballon langsam in den Himmel stieg und für immer dort mit den Sternen tanzte. Der Rest war ihm zu kompliziert. Er hatte keine Lust über diesen Tag nachzudenken und noch weniger wollte er über Donnerstag, Freitag und Samstag nachdenken, denn dort geschah einfach nichts. Die ganze Zeit über geschah nichts. Alles wiederholte sich, so wie das Jahr, der Kreislauf von Verlieren und Vergeben, und alles verschwamm in seinen blauen Augen zu einem Brei, in dem See in seiner Lunge zu einem Strudel. Wann würde die Entrückung kommen und er sich vom Angesicht dieser Erde verflüchtigen? Der prophezeite Weltuntergang war gerade erst vorüber, er hatte ihn, so wie die meisten, gut überstanden und wer konnte sich schon vorstellen, wann es Zeit für den nächsten war? Wann würde ein Meteor in die Stadt einschlagen und ein Loch in das Kloster reißen, sodass die Trümmer noch in der tiefsten Tundra gefunden werden würden? Hieß es Meteor oder Meteorit? Der Meteor schoss noch durch den Weltraum, der Meteorit hatte die Erdatmosphäre bereits erreicht, sofern er sich erinnerte. Vielleicht war es auch andersherum. Was war das eigentlich mit Meteoriten? Woher kamen sie und wohin hatten sie vor zu gehen? Woraus bestanden sie und was war in ihnen, wenn schon keine schleimigen Alieneier oder intergalaktischen Artefakte? Waren sie der Ursprung des Lebens auf der Erde, hatten sie die ersten Einzeller hierher gebracht, ausgerechnet auf diesen Planeten, der ihnen die Möglichkeit bieten würde zu überleben und sich zu entwickeln, in einen Haifisch oder ein Pferd oder einen Typen, der in einem Bus saß und über Meteoriten nachdachte, und was noch viel wichtiger war; würden sie das Leben, das sie angeschleppt hatten, eines Tages wieder auslöschen? Waren Meteoriten in Wirklichkeit der Gott, dem die Menschen ihr Leben zu Füßen legten, oder waren sie der Teufel, der in einer roten Höhle hauste und Seelen kochte? Jetzt schloss er doch die Augen. Die Musik war verstummt, die Stimmen noch immer gedämpft und weit weg und er hörte stattdessen den Motorengeräuschen zu, um nicht einzuschlafen. Bald, in einer Woche, würden sie in Algebra eine Prüfung schreiben, glaubte er … vielleicht würde die ja so ausgehen wie ein Meteoriteneinschlag. Wenn er sich ganz fest zusammenriss und es keinen Vollmond gab, vielleicht würde er sich dann sogar aufs Lernen konzentrieren können. Ein Geruch stieg in seine Nase, der immer aufkam, wenn der Bus fast an der Schule angekommen war und er wusste nicht, woher er kam und was er zu bedeuten hatte. Altes, nasses Holz und Harz, Klebstoff und Staub und Papier, als stünde er in einer alten Werkstatt, als wäre er zuhause, hörte beinahe seinen Vater mit seiner Bassstimme summen. Er öffnete die Augen wieder. Der Himmel war schwarz, grau, blau und grün. ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Sergijev Possad hieß die Stadt und sie sah in Elis Augen aus wie ein Spielzeugland. Das Herz der Gegend war ein Klosterkomplex mit strahlend blaugoldenen Zwiebeltürmen, ganz so wie man es von Postkarten aus Moskau erwarten würde, ein geradezu magischer Anblick. Als die Finals aus dem Taxi stiegen, wäre der Rotschopf beinahe einfach auf der Rückbank sitzengeblieben und weitergefahren, so ergriffen war er von der Umgebung, auch wenn der Himmel dunkel und rauchgrau war und die Farben, in denen die Stadt für gewöhnlich strahlen musste, deutlich überdeckte. Letztendlich zerrte Haruki seinen Partner mit sanfter Gewalt aus dem Auto und drückte ihm seinen Koffer in die Hand, bevor er noch einfror. Cassy überreichte dem Fahrer gerade so freundlich wie möglich lächelnd eine beachtliche Summe Rubel, die sie zuvor in einer Bank gegen Yen ausgetauscht hatten, während Hasret mit blau angelaufenen Lippen und den Armen um den Koffer geschlungen auf den Stufen zum Hoteleingang stand und mit den Zähnen klapperte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, bisher jemals eine solche Kälte erlebt zu haben, und es gefiel ihr ganz und gar nicht. Ja, die Stadt mochte hübsch sein, aber sie würde sie im Moment wirklich lieber durch ein Fenster in einem beheizten Hotelzimmer beobachten. Unter ihren grünen Augen, deren Pupillen inzwischen zu winzigen Punkten zusammengeschrumpft waren, zeichneten sich dank der Folgen ihres völlig zerstörten Biorhythmus dunkle Schatten ab. Eli ging es ähnlich, nachdem er erst einmal mehr oder weniger widerwillig aus dem Auto gestiegen war und sich neben die Texanerin gestellt hatte. Auch er hatte von Temperaturen wie diesen bisher nur geträumt, und wenn es nicht einmal Schnee gab, was war dann überhaupt der Zweck von Kälte? »Ich hoffe, der neue Final geht nicht gerne um diese Zeit ins Freibad. Wir haben zwar Schwimmsachen im Koffer, aber man muss es ja auch nicht übertreiben …«, brachte er durch seine klappernden Zähne hervor und wandte den Kopf mit einem gequälten Grinsen zu Hasret, um irgendwie die Stimmung aufzutauen. Sein Gesicht war genauso glasblau wie seine Augen, sodass er aussah wie eine Frostleiche. »Vielleicht müssen wir seine Waffe ja vom Bademeister holen und sie aus dem Kinderbecken fischen.« Hasret war eigentlich überhaupt nicht zum Witzemachen zumute, aber sie brachte es nicht fertig, Eli zu enttäuschen und schälte schließlich selbst ein mühsames Lächeln aus ihren eingefrorenen Gesichtszügen. Und tatsächlich, wie erwartet konnte sie die Luft damit doch ein wenig aufwärmen. Sie waren in der vergangenen Nacht nach Jackbells Weckruf tatsächlich rechtzeitig aufgestanden und beim Auschecken war alles glatt gelaufen. Mehr oder weniger schweren Herzens hatten sie Kawasaki verlassen, vor allem Haru hatte relativ geknickt gewirkt, und hatten am Flughafen einen nächtlichen Kaffee getrunken, um bis zum Abflug wachzubleiben. Die vier hatten wirklich schrecklich ausgesehen; graue Gesichter, verschwommene Blicke und zerzauste Haare ließen absolut jeden in der näheren Umgebung wissen, dass sie sich nur mit Mühe aus den Betten gequält hatten. Auch Hasrets Reisepass konnte problemlos die Sicherheitskontrollen passieren, der Aktenkoffer mit Harukis neuen Messern musste sich zu ihrem anderen Gepäck gesellen, und der Flug war wieder einmal für die Erste Klasse gebucht worden. Die Nacht wurde dank der Durchquerung mehrerer Zeitzonen unnötig in die Länge gezogen und die Finals konnten zwar alle ein wenig ausruhen, jedoch nie besonders lange und nicht ohne unterbrochen zu werden, weshalb sie jetzt noch immer wie Zombies aussahen und sich verzweifelt nach einem weichen Bett sehnten. Harukis kürzlich entwickelte Paranoia aufgrund einer gewissen Verona Moreno erschwerte es ihm zusätzlich einen ruhigen Flug zu genießen, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass all die Flugbegleiterinnen, die er in ihrer Maschine gesehen hatte, keine Abkömmlinge seines ewigen Albtraumes waren. Endlich in Russland angekommen lief der Rest bis zur Ankunft am Hotel traumartig leicht und wie am Fließband ab. Es wurde kaum geredet, und wenn, dann nur abgehackte Sätze, die Adresse des Hotels befand sich auf einem der Bernhard-Zettel und mit letzter Kraft hatte Eli es fertiggebracht, den Namen zu entziffern, sodass sie sich ein Taxi hatten bestellen können. Allerdings wurde so auch die nächste Hürde bald sichtbar: die Sprachbarriere. Niemand von ihnen sprach russisch, einzig Hasret kannte ein paar Worte und Standardphrasen, die für das nötigste ausreichen dürften, doch was, wenn ihr neuer Final kein oder nur sehr dürftiges Englisch sprechen konnte? Hoffentlich hatte sich Jackbell darüber Gedanken gemacht und jemanden mit seinem Glücksrad getroffen, mit dem sie halbwegs kommunizieren konnten. Nun standen sie jedoch endlich am Hotel, das Taxi war abgefahren und Haruki blickte routinemäßig auf seine nagelneue Armbanduhr. Es war acht Uhr morgens und sie hatten den ganzen, beschissenen Tag noch vor sich. Ein schmerzhaftes Seufzen entfuhr ihm. Das übliche Prozedere folgte, der Japaner fragte hoffnungsvoll auf Englisch an der Rezeption nach den Zimmern und bekam auch kurz darauf vom freundlichen Personal die Schlüssel überreicht, nachdem dieses die Buchung bestätigt hatte. Irgendwie wartete er noch immer darauf, dass Jackbell eines Tages einen Fehler machte und sie nicht einchecken konnten … er würde vermutlich Amok laufen. So jedoch schlurften die Finals nur in den Aufzug, in welchem Haru ein paar schwerfällige Worte über die Zimmernummern verlor und Hasret einen der Schlüssel in die Hand drückte. Schließlich verkrochen sich er und Cassy in der Nummer 276 und die beiden Neuzugänge zwei Zimmer weiter und verschlossen die Türen. Niemand hatte etwas gesagt, aber alle waren sich wortlos darüber einig geworden, jegliche von Jackbell aufgehalsten Pflichten vorerst zu ignorieren und mindestens bis Mittag durchzuschlafen. Cassy zog die Vorhänge zu und warf sich, ohne sich umzuziehen, auf das Ehebett. Es tat gut so ausgestreckt zu liegen, keine Platzprobleme, keine Nackenschmerzen und willkommene Dunkelheit um sie herum, die ihre brennenden Augen entspannte. Ein wohliges Kribbeln fuhr durch ihren Körper, als sie die Glieder wie ein Seestern zu allen Seiten ausstreckte und endlich die Augen schließen konnte. Der Japaner tat es ihr gleich und beide schliefen ohne weitere Worte innerhalb von Minuten ein. Hoffentlich würde ihr Auftraggeber nicht vorzeitig anrufen und sich nach dem Fortschritt erkundigen … der musste sich nun erst einmal hinten anstellen. Überhaupt sollte es ja eigentlich kein Zeitlimit für ihre Reise geben, oder? Immerhin war kaum abzusehen, wie viele Tage man benötigte um jemanden davon zu überzeugen, seine Schulkarriere und Familie für einen unbekannten Mann am Telefon hinzuwerfen. ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Cassandra schlief unglücklicherweise nicht besonders lange. Schon nach ein paar Stunden hatte sich ihre Erschöpfung ungefragt und plötzlich verabschiedet und sie konnte sich nur noch leise stöhnend in den Laken wälzen, dabei immer darauf bedacht, Haruki nicht aus Versehen zu schlagen oder mit ihrer Decke zu ersticken. Sie war so hellwach wie schon lange nicht mehr und konnte sich nicht erklären, woher dieses Gefühl kam, doch es war offenbar unmöglich, jetzt noch einmal einzuschlafen. Letztendlich setzte sie sich auf und ließ die Beine von der Bettkante baumeln, überlegend, was sie tun sollte. Haru zu wecken schien ihr keine gute Idee zu sein, er war mit Sicherheit noch nicht ausgeschlafen und sie würde auch nicht sonderlich viel davon haben, außer einen äußerst zerknitterten und mürrischen Zimmergenossen. Mit zusammengekniffenen Augen schielte Cassy auf seine Armbanduhr, was sich als nicht so einfach herausstellte, da er sein Handgelenk im Schlaf immer wieder gut zu verstecken und herumzuschleudern wusste, sodass sie zum Teil nur noch haarscharf ausweichen konnte. Es war halb zwölf, wenn Haruki seine Uhr schon umgestellt hatte, und nach dem behutsamen Öffnen der Vorhänge schien ihr diese Zeit dann auch ganz plausibel zu sein. Kurzerhand schnappte Cassy sich ihre Jacke vom Stuhl und huschte auf den Balkon. Zwar schien die Sonne und der Himmel war größtenteils frei von grauem Dunst, doch hinten am Horizont bahnte sich schon wieder eine dunkle Wolkenfront an. Der Schein trog allerdings, buchstäblich, denn es war immer noch so kalt wie am Morgen, wenn nicht sogar noch frostiger, und Cassy konnte den weißen Atem vor ihrer Nase sehen, wie er nach oben stieg. Mit angespannten Muskeln schlang sie die Arme um den Körper und rubbelte sich mit hastigen Bewegungen warm. Die Sicht erstreckte sich auf die Straßen von Sergijev Possad und darüber hinaus ins Grüne. Autos fuhren unter ihr durch die Stadt, einige Menschen strömten geschäftig an den Gebäuden vorbei, es war nicht laut, nicht bedrängt, aber lebendig. Genauso hatte sie sich Russland immer vorgestellt, es war wie im Bilderbuch. Schon wenige Minuten später wurde es Cassy endgültig zu kühl. Nach genauerem Überlegen hatte sie absolut keinen Bedarf nach kaltem Wind um sich zu beleben und drehte sich schon wieder um, den Rückweg anzutreten, da stieß sie gegen Haru, der ganz offensichtlich nun auch wach war und dieselbe Idee gehabt hatte wie sie. Mit einem Keuchen machte die Kanadierin einen Satz nach hinten, bis ihr Gegenüber, vollkommen von der Rolle, anfing, sie mit beschwichtigenden Gesten und verwirrtem Gemurmel zu beruhigen. »Ganz schön frisch hier draußen«, bemerkte er schlaftrunken, als der Schreck verflogen war. Cassy zog eine Grimasse. »Genau aus diesem Grund wollte ich auch wieder reingehen.« Sie drängelte sich an dem Japaner vorbei und dachte kurz darüber nach, ihre Jacke wieder auszuziehen, entschied sich dann aber dagegen, bis sich ihre Körpertemperatur wieder angepasst hatte. »Ich bin echt gespannt auf den neuen Final«, teilte Haruki ganz beiläufig mit, als auch er wieder ins Zimmer getreten war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Wenn es nach ihm ginge, dann könnten sie den Zuwachs ruhig sofort, ohne Fragen gestellt zu bekommen, abholen und dann das nächste Land bereisen, langsam aber sicher hatte er genug von dem ewigen Hin und Her. Er hoffte inständig, dass dieser Neuling ein unkomplizierter Mensch sein würde, der ihnen nicht allzu viele Steine in den Weg legte, auch wenn ihm bewusst war, dass es sich dabei um Wunschdenken handelte. »Ich auch.« Cassy fuhr mit der Zunge über die Innenseite ihrer Wangen und musste einen unangenehm blechernen Geschmack feststellen. Vielleicht war es nach dem stressigen Flug und der Ankunft langsam doch wieder Zeit um sich die Zähne zu putzen. »Ich hab kein gutes Gefühl dabei, wenn wir noch länger Zeit schinden. Jackbell wartet bestimmt schon ungeduldig darauf, uns den Startschuss zu geben.« »Da ist er nicht der Einzige«, schmunzelte Haruki, seine Miene wurde jedoch sofort wieder kühler. »Ich glaube, wir könnten alle etwas zu essen vertragen. Und dann müssen wir wohl oder übel wieder an die Arbeit.« Dagegen konnte Cassandra schlecht etwas einwenden und nachdem sich die beiden gewaschen, umgezogen und ihre zwei Teammitglieder geweckt hatten, stand erst einmal auf dem Plan, sich im Restaurant mit der heimischen Küche vertraut zu machen. Besonders Hasret schmeckten die Gerichte – sie schlang die Bissen so raubtierhaft herunter, dass sich niemand von ihren Kameraden traute, ihre Manieren auch nur anzusprechen –, es wurde vor Hunger kaum geredet und erst jetzt fiel den Finals auf, wie lange sie schon nichts mehr gegessen hatten. Die dauernden Reisen konnten ein Fluch sein, wenn es um Routine und Ess- oder Schlafgewohnheiten ging. Vermutlich hatten sie auch alle schon von dieser Unregelmäßigkeit ein paar Kilo zugenommen. Letztendlich bestellte die Gruppe in ihrem Rausch auch noch ein paar große Eisbecher zum Nachtisch, die Temperaturen draußen eisern ignorierend, und erst nachdem auch das geschafft war, wurde ihnen endlich klar, was sie für einen Fehler gemacht hatten; mit so vollem Bauch ein neues Mitglied zu finden, oder auch nur annähernd nachzudenken, könnte eine unbehagliche Angelegenheit werden. »Dann wollen wir mal loslegen«, seufzte Haru, als sich die vier in Cassys und seinem Zimmer eingefunden hatten. Ebendiese und Eli lagen rücklings auf dem Bett wie fette Seerobben und versuchten angestrengt nicht zu platzen, Hasret hatte es sich im Schneidersitz auf dem Boden bequem gemacht und er selbst saß auf einem Hocker, den er unter dem Schreibtisch hervorgezaubert hatte. Mit so wenig Bewegungsaufwand wie möglich streckte Cassy ihm das Handy entgegen, das Notizbuch und den Rest der Tasche schon auf der Brust verteilt liegend, als hätte ihn jemand dort ausgekippt. Es dauerte eine Weile, bis der Japaner das Telefon über die Distanz zu fassen bekommen hatte, da der Arm seiner Partnerin nicht allzu lang reichte und sie absolut keine Anstalten machte, ihm die Sache irgendwie zu erleichtern, doch am Ende konnte er wieder das wohlbekannte und beruhigende Husten ihres Auftraggebers auf der anderen Seite vernehmen. Langsam fragte er sich zum einen, wie Jackbell es jedes Mal schaffte, genau zum Anfang und zum Ende des Telefonates zu husten, als wäre dies ein geeigneter Ersatz für Begrüßung und Verabschiedung, und zum anderen, ob er vielleicht mit einer ernsthaften Krankheit kämpfte. »Wir sind bereit, um uns auf die Suche zu machen«, meldete Haru sich mit resignierter Stimme zu Diensten. »Das freut mich zu hören.« Er hätte schwören können, ein zufriedenes Schmunzeln am anderen Ende der Leitung gehört zu haben, würde sich aber nicht darauf festlegen. »Ihr fünftes Mitglied ist ein sechzehnjähriger Junge namens Shawn Bagrov und er geht ganz in der Nähe zur Schule. Ich schlage vor, Sie fangen ihn dort gleich ab, in einer Stunde sollte er Unterrichtsschluss haben. Mister Bagrov sollte Ihnen an sich kaum Probleme bereiten, allerdings muss ich Sie vorwarnen, dass es schwierig sein wird, mit ihm zu kommunizieren.« »Was heißt ›schwierig‹? Kann er denn überhaupt Englisch?« »Ja, sein Englisch ist in Ordnung, und es wird sich mit Sicherheit in den kommenden Wochen noch bessern. Was ich meine ist, dass es für ihn sehr schwer ist, sich zu öffnen und Beziehungen aufzubauen, besonders zu Fremden. Der erste Eindruck ist entscheidend, Mister Okui. Versuchen Sie nach Möglichkeit, ihm keine Angst zu machen oder zu schnell zum Thema zu kommen. Mister Bagrov ist nicht ganz einfach zu greifen und Sie werden vielleicht nicht immer seine Intentionen oder Gedankengänge verstehen, aber das Wichtigste ist, dass Sie ihm nicht das Gefühl geben, ein Außenseiter zu sein. Haben Sie soweit verstanden?« Haruki nickte langsam, erinnerte sich dann jedoch daran, dass er am Telefon war. »Alles klar. Freundlich und geduldig sein. Sonst noch etwas, was wir wissen müssen?« »Sie sollten versuchen sein Vertrauen zu gewinnen, indem Sie herausfinden, was seine Interessen sind und darauf eingehen. Das dürfte es Ihnen um einiges leichter machen. Ich denke, das wäre es dann. Alles Übrige steht in Ihrem Buch. Noch irgendwelche Fragen?« »Nein, keine.« »Sehr gut. Dann höre ich später von Ihnen.« Das Piepen in der Leitung bestätigte das Ende des Gespräches. Haruki hatte plötzlich gemischte Gefühle über den neuen Final. Sie hatten ja bereits Probleme damit gehabt, die offene Hasret anzusprechen, und jetzt wurde ihnen ein so in sich gekehrter Junge vorgesetzt? »Shawn also … klingt nicht unbedingt nach einem einheimischen Namen«, überlegte die Texanerin laut und runzelte die Stirn. Wie die anderen war sie höchst gespannt auf den Zuwachs und konnte es kaum erwarten, ihn kennenzulernen, auch wenn Jackbells Warnung auch ihr Sorgen bereitete. »Cassy, erleuchte uns bitte mit Fakten«, bat Haru seine Partnerin, die das Notizbuch schon aufgeschlagen hatte und mit gekräuselten Augenbrauen darin las. Das Foto von Shawn zeigte einen blassen Jungen mit kastenförmigen Schultern und kantigem Gesicht, weißblondem und ein wenig längerem Haar, dicken Augenbrauen, desinteressierten, himmelblauen Augen und einer großen, krummen und leicht geröteten Nase. Seine Lippen waren dunkel, wie vor Kälte angelaufen, und seine Miene machte es einem vollkommen unmöglich, irgendeine Emotion aus seinem Gesicht zu lesen. An sich wirkte Shawn irgendwie wie ein Stein, aber kein großer, schwerer, eher wie ein heller Kiesel, der mitten auf dem Weg lag und einem gleich in den Schuh rutschte; oder wie eines dieser Gemälde, deren Augen einen verfolgten, wenn man daran vorbeiging. »Shawn Bagrov«, begann Cassandra mit gedrückter Stimme und musste ein paar mal blinzeln, bevor sie weiterlesen konnte. Das Foto löste sich von der Seite und flatterte auf ihr Kinn. »Sechzehn Jahre alt, geboren am dreizehnten April Fünfundachtzig, Sternzeichen Widder. Die Mutter, Anastasija Bagrova, arbeitet als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei, der Vater, Valeriy Bagrov, besitzt eine Schreinerei, in der Holzfiguren und andere dekorative Elemente angefertigt werden. Dieser verbrachte dreiundzwanzig Jahre seines Lebens in den USA, kehrte aber danach wieder nach Russland zurück, um eine Familie zu gründen. Geschwister: Linus Bagrov, 24, macht eine Schreinerlehre beim Vater. Shawn besucht die elfte Klasse … das kann ich nicht lesen.« Sie räusperte sich beschämt. »Er hält sich in seiner Freizeit zumeist zuhause auf, Interessen größtenteils unbekannt. Extrem introvertiert, hat Schwierigkeiten Beziehungen aufzubauen, verliert schnell Geduld und Interesse an Gesprächen, hat vermutlich sehr gute Menschenkenntnisse und ist intelligent. Englischkenntnisse sind mittel bis gut. Stärken: Observation, liest den Gegenüber, findet schnell Stärken und Schwächen anderer heraus, Strategie, Taktik, Kraft ist nicht zu unterschätzen; Schwächen: Schnelligkeit, Ausführung, Konzentration stark unberechenbar, kann sehr hoch oder sehr niedrig sein, schwer bis unlesbar für Teammitglieder …« Die letzten Sätze ließ Cassy leiser ausklingen, als ob sie insgeheim hoffte, dass noch etwas folgen würde, doch das war wohl alles. Sie ging die Seite noch ein weiteres Mal durch, als hätte sie Angst, etwas ausgelassen zu haben. Stille legte sich im ganzen Zimmer nieder. »Irgendwie klingt dieser Shawn für mich nach einem Autisten oder so etwas«, murmelte Haruki und kratzte sich mit verzerrter Miene im Nacken. »Wir schaffen es ja kaum, normale Leute vernünftig anzusprechen und sie in diese Geschichte einzuweihen, und jetzt kommt jemand mit so gehemmten Sozialkompetenzen? Was hat Jackbell sich dabei gedacht?« »Was soll das denn heißen?!« Eli sprang überraschend vom Bett auf, begleitete vom Quietschen der Matratze, und wurde auf der Stelle hochrot im Gesicht. In seiner Brust brodelte es unangenehm, wie in einem Topf, der kurz vorm Überkochen war, obwohl man ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte. Haru schien beinahe erschrocken von der offensichtlichen Empörung des Rotschopfes. »Wir haben Shawn noch nicht einmal kennengelernt und du fängst schon an ihn zu bewerten? Er ist doch nicht schwer behindert oder blöd, und selbst wenn, würde das einen Unterschied machen? Wahrscheinlich ist er genauso drauf wie wir, wird dieselben Ängste und Bedenken haben und so sollten wir ihn auch behandeln, oder etwa nicht? Für dich war es sicher auch schwierig zu verstehen, als Bernhard dir alles erklärt hat, oder? Du warst genauso misstrauisch und wolltest damit nichts zu tun haben, warum sollte es bei Shawn anders sein? Weil Jackbell es ausdrücklich gesagt hat?« Eli fasste sich an die Stirn und atmete schnaufend aus, so aufgebracht war er. »›Normale Leute‹ wie wir, hm? Vielleicht sind wir ja alle nicht so ›normal‹ wie du, schon mal darüber nachgedacht?« Mit einem brummenden Stöhnen und unangenehmem Zittern in der Stimme beendete er seine Standpauke, schüttelte heftig den Kopf, und stampfte zur Balkontür. Jetzt musste er dringend frische Luft zu schnappen und irgendwie vor dem unbehaglichen Starren fliehen, das ihm nun alle anderen widmeten. Tatsächlich waren die restlichen Finals ziemlich verblüfft von seinen Worten. »Wow, Eli …«, stammelte Haruki nach einer Zeit, in welcher er nur den Rücken seines Partners in der Tür hatte stehen sehen, unentschlossen, ob er völlig den Raum verlassen sollte oder nicht. »Ich wusste nicht, dass dich das so trifft. Es tut mir leid, ich hab voreilig reagiert, du hast recht … ich wollte dich nicht wütend machen. Es tut mir wirklich leid.« Ein paar Sekunden lang regte Eli sich nicht, Cassy und Hasret begannen schon einen Streit in der Luft zu spüren, doch dann drehte er sich um und nur noch seine Wangen waren glühend rot. »Auf dich kann man echt nicht lange sauer sein, oder? Du machst immer gleich alles besser, Haru, das ist wirklich schrecklich.« Das ewig währende Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück und alle konnten wieder durchatmen. Er wirkte zwar immer noch, als hätte er einiges auf der Zunge liegen, doch aus irgendeinem Grund schwieg er darüber. Vermutlich war das auch besser so, denn eine Auseinandersetzung konnten sie im Augenblick nun wirklich nicht gebrauchen. »Ich möchte einfach schnell hier fertig werden.« Haruki schlüpfte abwesend in seine Schuhe und fühlte sich noch immer nicht ganz reingewaschen von seinem schlechten Benehmen. »Lasst uns Shawn suchen gehen und die Sache klären, dann haben wir es hinter uns. Wenn wir einfach nett und freundlich sind, wie Jackbell vorgeschlagen hat, sollten wir das schon hinbekommen.« Er lächelte irgendwie schief in Elis Richtung, und zu seiner Erleichterung erwiderte er den schrägen Gesichtsausdruck. »Wenn jemand herausfindet, wie man den Namen seiner Schule ausspricht, oder zumindest, wie man dorthin kommt, wäre das sicher hilfreich«, bemerkte Cassy irgendwann, als eigentlich alle schon fast angezogen und aufbruchsbereit waren. Hasret, die sich ein klein wenig russisch zutraute, versuchte ihr Glück und nach einer Zeit nickte sie wissend. »Zu den Schulen fahren doch sicher Busse. Am besten fragen wir unten an der Rezeption nach, wie man hinkommt, möglichst unauffällig natürlich, und dann müssen wir nur noch warten und hoffen, dass wir Shawn nicht unter all den anderen Schülern verpassen. Das könnte knifflig werden.« Sie runzelte die Stirn. »Bevor wir einfach drauflos hoffen, dass alles gut geht«, hielt Eli die Gruppe noch ein letztes Mal auf, bevor sie alle tatbereit das Zimmer verlassen konnten. »Vielleicht sollten wir uns schon mal Gedanken darüber machen, wie wir Shawn in ein Gespräch verwickeln, wenn wir ihn erstmal gefunden haben?« »Ich denke, Hasret sollte diejenige sein, die spricht«, schlug Cassy vor und deutete mit einer fast schon übertrieben präsentierenden Geste auf die verdutzte Texanerin. »Nicht nur, dass du zumindest ansatzweise die Sprache beherrschst, du bist von uns auch sicherlich die am wenigsten bedrohliche Person für jemanden, der ungern mit Fremden redet. Du bist einfach so offen und zuvorkommend, da ahnt niemand etwas Böses. Außerdem seid ihr auch ungefähr im selben Alter.« Hasret lächelte zwar gutmütig, fühlte sich in Wirklichkeit aber gar nicht so wohl in dieser Rolle. Dass Haruki und Eli zustimmende Geräusche machten und verständnisvoll nickten, half ihr nicht gerade aus der Klemme. »Ich fühle mich geschmeichelt, dass ihr mir das zutraut, aber ich denke nicht, dass ich für ein komplettes Gespräch mit einem Russen schon bereit bin, vor allem nicht, wenn ich diejenige sein muss, die das meiste Reden übernimmt. Und die ganze Geschichte von Jackbells Waffen und allem drum und dran kann ich erst recht nicht übersetzen!« »Das musst du ja auch gar nicht«, beruhigte Eli seine Partnerin mit mehr oder weniger lässigen Gesten. »Wie Jackbell schon sagte, verwickle ihn einfach in ein ganz normales Gespräch, sag ihm, dass dir sein Shirt gefällt oder so etwas, irgendwann wird er sicher auch anfangen, mit dir zu sprechen und von da an kannst du auf ihn eingehen.« »Ich glaube, ihr stellt euch das viel zu einfach vor!« Hasret hob hilflos die Schultern und ihre Miene entgleiste immer mehr. »Bestimmt wird Shawn nicht mitkommen, nur weil ihn eine fremde Person anspricht, die er noch nie gesehen hat, und außerdem … sehe ich nun wirklich nicht aus wie eine typische Russin. Schon allein mein Akzent verrät mich, wenn es nicht das Aussehen vorher tut.« »Du könntest auch versuchen, die Touristenmasche durchzuziehen«, schlug Haruki vor und erinnerte sich dabei an seine atemberaubende Performance in Florida, auf die er noch immer irgendwie stolz war. Auch wenn eine gar nicht so kleine Hälfte seines gesunden Menschenverstandes ihm einflößte, er müsse sich dafür schämen. »Warte bis er vom Schulgelände herunter ist und frag nach dem Weg zum Kloster oder so.« »Wenn man sich das alles mal so durch den Kopf gehen lässt, dann klingen wir schon wie Trickbetrüger oder irgendwelche Kriminellen, die eine Entführung planen.« Cassy ließ den Blick eindringlich durch die Runde schweifen. Gerade jetzt schienen die anderen das ebenfalls realisiert zu haben, denn augenblicklich schlossen sich die Münder wieder, die etwas zu sagen gehabt hatten, und die Augen blickten betroffen zu Boden. Kaum mehr als zwei Wochen und schon dachten sie wie Verbrecher, sie, eine Gruppe kopfloser, unbeholfener Teenager aus allen Ecken der Welt, die von einem grimmigen, alten Piloten und einer geheimnisvollen Stimme am Telefon über den Globus gejagt wurden, nur um mehr von ihrer Sorte einzusammeln. »Ich kann nicht lügen«, gestand Hasret irgendwann, um die Stille zu brechen. Ihre grünen Augen waren so ernst und unmissverständlich, dass es schwer fiel, etwas zu erwidern. »Und ich will auch nicht. Es ist … einfach nicht meine Stärke, andere Leute anzulügen, schon gar keine Fremden, die mir vertrauen sollen. Ich habe mein ganzes Leben lang gelernt, immer freundlich zu bleiben, auch wenn ich wütend oder traurig bin, und das ist die größte Lüge, die ich zustande bringe, ich bin kein guter Köder! Und überhaupt, wie das schon klingt … als würden wir diesen Shawn tatsächlich entführen wollen.« »Ganz falsch ist das ja auch nicht«, gab Eli zu bedenken. »Aber es ist ja nur für eine kurze Weile. Sobald ihr ins Gespräch gekommen seid, kommen wir dazu und die Wahrheit hat freie Bahn, wir wollen nur erreichen, dass Shawn sich mit dir versteht. Und ich kann mir einfach niemanden vorstellen, mit dem man sich besser verstehen könnte, als mit dir.« »Lasst uns im Gehen weiter darüber sprechen«, fügte Haru dem Gespräch in Eile hinzu, bevor Hasret antworten konnte. »Wir wissen nicht, wie lange der Weg zur Schule ist und wenn wir erstmal da sind, können wir unsere weiteren Schritte immer noch planen.« ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Vor der Schule, in die Shawn ging, befand sich praktischerweise eine Bäckerei, vor die sich Haruki, Cassy und Eli stellen konnten um möglichst unauffällig auszusehen und dennoch Hasret zu beobachten, die auf der anderen Seite der Straße am Tor wartete. Noch war die Stunde nicht um und der Hof war wie leergefegt, doch wenn die Schüler erst einmal aus dem Gebäude geströmt kamen, würde es sicher schwierig werden, einen einzelnen Jungen zu erkennen und abzufangen. Zwar hatte sie sein Foto zur Sicherheit fest in ihrer Faust geknittert, um jederzeit einen Blick darauf werfen zu können, aber viel einfacher wurde es dadurch nicht. Hasrets Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Hände zitterten, je fester sie sie zu Fäusten ballte und je tiefer sich ihre Nägel in ihre Handballen bohrten. Außerdem war es immer noch eiskalt und sie wagte es trotzdem nicht sich zu bewegen. Irgendwie musste sie es schaffen, so locker und unaufdringlich wie möglich zu wirken, obwohl sie inzwischen über eine halbe Stunde lang stocksteif im Novemberwetter gestanden hatte. Um wenigstens ansatzweise wie eine Schülerin zu wirken, hatte sie Cassys Umhängetasche bekommen, die zwar längst nicht groß genug für Bücher und Hefte war, aber immerhin auf den ersten Blick keine verdächtigen Gedanken aufkommen lassen sollte. Die Texanerin fühlte sich so fehl am Platz und unwohl und in ihrer Rolle wie schon lange nicht mehr. Sie hasste es so sehr lügen zu müssen und würde mit Sicherheit alles vermasseln, wenn sie sich das auch noch anmerken ließ. Schon wenn Shawn ihr ansatzweise Vertrauen entgegenbringen würde, könnte sie vermutlich nicht mehr an sich halten. Es wäre nicht Hasret, der er vertraute, sondern nur ein falscher Schatten von ihr, der nicht wirklich existierte, sie konnte sein Zutrauen nicht besitzen, weil er es nicht ihr gegeben hatte, aber das verstanden die anderen einfach nicht! Letztendlich nutzte es nichts, es war ihre einzig sinnvolle Option, ein Gespräch zu beginnen und wenn es keine andere Möglichkeit gab, dann mussten ihre Ideale wohl hinten anstehen. Es war immerhin auch nicht so, als ob sie ein markerschütterndes, moralisches Verbrechen begehen würde, und sie musste immer daran denken, für wen sie das alles tat. Im Abstand von ein paar Minuten schielte Hasret immer wieder über die Straße zu ihren Teamkameraden zurück und immer wenn sie das tat, entspannte sich ihr Inneres zumindest ein wenig. Die waren allen Ernstes der Meinung, dass ihre Tarnung als normale russische Passanten, die einen Zwischenstopp beim Bäcker eingelegt hatten, irgendwie glaubwürdig aussah … Cassy hatte ihren großen Sonnenhut auf, der den Zweck hatte, ihre blauen Haare zu verstecken, die ab und zu gerne für aufmerksame Blicke sorgten, was bei diesem Wetter aber mehr als bedenklich aussah. Dazu las sie so unbekümmert wie möglich in einer Klatschzeitschrift, die sie sich zuvor gekauft hatte, das hieß, sie sah sich die Bilder an, denn die kyrillische Schrift war ihr keine große Verständnishilfe. Eli hatte tatsächlich ein Brot beim Bäcker gekauft, das er nun angestrengt mampfte, verkrampft lässig an eine Wand gelehnt und mehrere auffällige Meter von Cassy entfernt. Dabei bereute er zunehmend, dass er zuvor so viel zu Mittag gegessen hatte. Haruki trug ebenfalls eine Mütze, ein passenderes Modell für eine Tarnung, zugegeben, und patrouillierte den Gehweg an der Bäckerei entlang, indem er den Bürgersteig alle paar Minuten sorglos auf und ab spazierte und versuchte wie ein harmloser Bummler auszusehen. Die Finals schienen wirklich alles andere als eine Ahnung zu haben, wie man sich unverdächtig verhielt, zumal auch sonst kaum jemand auf der Straße war, der einen von ihnen ablenken konnte. Auf der anderen Seite gab es auf diese Weise aber auch niemanden, der sich so womöglich wundern konnte. Es hatte ein paar Minuten gedauert bis die Rezeptionistin verstanden hatte, wohin die Reisegruppe einen Bus brauchte und noch einmal eine unbestimmte Zeit, bis sie eine Antwort bekommen hatten. Ganz offensichtlich hatten sie schon dort verdächtig gewirkt, aber mittlerweile war es einfach schwer, dieses Problem zu umgehen, sie waren alle keine sonderlich guten Schauspieler und würden es vielleicht auch nicht mehr werden. Erst einmal hatte sie ihre Reise durch Sergijev Possad zu einem zentralen Umsteigeplatz geführt, von wo aus sie in einen zweiten Wagen hatten einsteigen müssen, der sie letztendlich zur Schule von Shawn gebracht hatte. Kaum angekommen froren sich die Vier nun in ihren energisch dargestellten Kunstrollen die Zehen ab. Die Finals wurden aufgeschreckt, als immer lauter werdende Stimmen zu hören waren und eine plötzliche Masse Kinder aus allen Ecken des Gebäudes zu strömen begann. Jetzt hieß es, Zähne zusammenbeißen und gründlich die Lage abscannen. Die Schüler kamen aus dem Haupteingang vorne, vom dahinterliegenden Schulhof, füllten und leerten die Bürgersteige und einige sammelten sich vor dem Tor an der Bushaltestelle, um auf ihre Mitfahrgelegenheit zu warten. Kaum eine Minute dauerte es, bis überall totales Chaos herrschte und man nicht mehr wusste, wohin man zuerst schauen sollte. Auch die Bäckerei wurde ins Visier genommen, was Haruki, Cassy und Eli in Alarmbereitschaft versetzte, da sie auf diese Weise eher in Gefahr gerieten, von irgendjemandem abgelenkt zu werden und Hasrets Aktivitäten aus den Augen zu verlieren. So energisch wie nur irgend möglich führten sie ihre Normale-Passanten-Vorstellung weiter durch, möglichst den Blick nicht vom Tor nehmend, doch Shawn war nirgends zu sehen. Dasselbe Problem hatte auch Hasret. Sie ließ die Augen geduldig und scharf wie die eines Adlers umherschweifen, fixierte verschiedene Gesichter, doch niemand sah dem Jungen auf dem Foto wirklich ähnlich. Stattdessen erntete sie selbst den ein oder anderen misstrauischen Blick und zuckte dabei jedes Mal zusammen, versuchte ihr Verhalten besser anzupassen und weniger verdächtig zu wirken, doch es schien einfach nicht zu funktionieren. Der Ansturm zog sich ewig hin und obwohl die Schülermassen nach und nach dünner wurden, kamen noch immer stetig Jugendliche aus dem Tor oder stromerten in kleinen Gruppen angeregt plaudernd an ihnen vorbei. Selbst der erste Bus war schon abgefahren, als noch immer keine Spur von Shawn zu sehen war. Sie musste ihn verpasst haben, war Hasrets einziger, heißer Gedanke, wenn er sich heute nicht verspätete, und sie hatte keine Ahnung, ob das normal für ihn war. Nun wandte sie den Blick immer öfter in Richtung ihrer Teamkameraden, als hoffte sie, von ihnen irgendeine Hilfe zu bekommen, doch deren leichtes Kopfschütteln und Schulterzucken sprach Bände. Langsam wurde Hasret immer nervöser. Ihre Augen begannen zu schmerzen und ihr Mittagessen machte einen kleinen Aufstand in ihrem Magen, ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, den sie aus Angst nicht herunterschlucken konnte. Sie würde nur ein paar Sekunden haben, um Shawn anzusprechen, wenn er an ihr vorbeikommen würde … wenn er es überhaupt noch tat. Was, wenn ihre Russischkenntnisse plötzlich versagten und ihr ein wichtiges Wort nicht einfiel? Wenn sie zu plötzlich reagierte und den ersten Eindruck vermasselte? Wenn sie kein Wort herausbekam und er einfach an ihr vorbeilief? Die anderen verließen sich auf sie, sie durfte jetzt keine Fehler machen! Hasret war erwachsen, sie arbeitete hart, sie machte keine Fehler. Alles war gut. Sie war immer konzentriert. Sie tat das für ihren Vater … Die Zeit blieb für einen Augenblick stehen, als sie das auffallend blonde Haar im matten Sonnenlicht weißlich in ihre Richtung strahlen sah. Er war kleiner als sie angenommen hatte, breit und kompakt geformt, hatte einen roten, schlampig geschnürten Rucksack auf den Schultern und starrte angestrengt auf den Boden, als er darauf achtete, nicht auf die Ritzen zwischen den Pflastersteinen zu treten, ohne dass es zu absichtlich aussah. Hasret blieb die Luft weg, in ein paar Sekunden würde Shawn an ihr vorbeikommen, was sollte sie sagen?! Und wenn sie erst einmal ein Thema gefunden hatte, wie sollte sie es in Worte kleiden? Wie sie befürchtet hatte, war die komplette russische Sprache auf einmal aus ihrem Gehirn ausradiert worden und sie konnte sich nur noch an unzusammenhängende Wortfetzen erinnern, die überhaupt nicht zur Situation passten. Obwohl sie am ganzen Körper fror, brach dem Mädchen plötzlich der Schweiß aus. Shawn war fast auf ihrer Höhe … sie hatte nur noch grob geschätzte zwei Sekunden Zeit. Haruki, Cassy und Eli auf der anderen Straßenseite renkten sich beinahe die Hälse aus, um sie mit ihren innerlichen Gebeten und stummen Zusprüchen zu erreichen. Sie musste die Chance ergreifen, ganz egal, was sie sagte, Hauptsache irgendetwas, nur schnell! »Hey, dein Rucksack ist offen!« Vor ihrem inneren Auge ohrfeigte Hasret sich mehrere Male selbst. Sie war nicht einmal sicher, ob sie die richtigen Worte benutzt und diese auch korrekt ausgesprochen hatte, aber auf alle Fälle hatte sie Shawns Aufmerksamkeit. Der Russe schreckte nahezu auf, starrte sie für ein paar entsetzliche Sekundenbruchteile benommen an, dann drehte er sich plötzlich um sich selbst wie ein kleiner Hund, der seinem Schwanz nachjagte. »Ach, wirklich?« »Ja, warte.« Trotz des beklemmenden Gefühls, das ihren Brustkorb zu sprengen versuchte, setzte Hasret ihr freundlichstes Lächeln auf und fingerte an der geschlossenen Tasche herum, bis sie das Gefühl hatte, genügend Zeit geschunden zu haben. Schon bald würden ihr nicht nur die Themen ausgehen, sondern auch die Begriffe. Wenn es nur irgendetwas gäbe, was sie als Anlass für ein Gespräch finden könnte … »Ich mag deinen Rucksack. Die Farbe ist cool!« Wie bescheuert! Was dachte sie sich dabei?! »Äh, danke«, würgte Shawn hervor und machte sich nicht die Mühe zu lächeln. Er fixierte sein Gegenüber ganz genau und seine Blicke blieben überall an ihrem Gesicht und ihrer Kleidung hängen, als würde er versuchen, sie so perfekt wie möglich mit seinen Augen zu zeichnen. Er machte kein Geheimnis daraus, dass er ziemlich verwirrt war und Misstrauen in ihm aufstieg, was sie ihm wohl kaum verübeln konnte. Dennoch tat sie ihr Bestes. »Ich bin Hasret«, stellte sie sich hoffnungsvoll vor und streckte lächelnd die Hand zur Begrüßung aus. »Ach so«, war Shawns knappe Antwort. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er ihren Namen überhaupt verstanden hatte. Langsam wurde es wirklich brenzlig mit dem ersten Eindruck. Eine Weile blickte er noch auf ihre ausgestreckte Hand, dann hatte er sich doch endgültig dazu entschieden, sie zu ignorieren und machte Anstalten weiterzugehen. Jackbell hatte wirklich nicht übertrieben, als er seine sozialen Hemmungen beschrieben hatte. »Ich hab dich schon ein paar Mal hier gesehen. Wie ist dein Name?« Nun griff sie wirklich nach Strohhalmen. Ein Schweißtropfen rollte zwischen ihren Augenbrauen entlang über ihren Nasenrücken und hinterließ ein unangenehmes Jucken. Shawn war schon weitergegangen und sie folgte ihm, es wurde immer unangenehmer für sie, sie wollte alles andere als ihm Angst machen oder ihn bedrängen, doch sie hatte keine Wahl. »Nein, hast du nicht.« Der Russe klang plötzlich weniger argwöhnisch und eher, als hätte er nur eine beiläufige Bemerkung gemacht und nicht Hasrets komplettes Vorhaben zusammengestaucht. »Du kennst mich gar nicht, du kommst nicht von hier. Wieso versuchst du mich anzulügen?« Die Texanerin wurde mit einem Schlag aschgrau im Gesicht – als hätte jemand eine Ladung Bauschutt über ihrem Kopf ausgekippt. Ihr höflicher Gesichtsausdruck entgleiste letztendlich. Wenn sie etwas noch unangenehmer fand als jemandem etwas vorzuspielen, dann war es, wenn dieser Jemand sie durchschaute und an ihrer Stelle enttäuscht von ihr war. Ihr wurde direkt schlecht. »War das so … offensichtlich?« Sie war so verdattert, dass sie ganz vergaß, sprachlos und beschämt zu sein. Stattdessen blätterte die Scheinheiligkeit von ihrem Gesicht ab wie alter Putz und ein zumindest ehrlicher, aber dennoch schmerzvoller Blick kam darunter zum Vorschein. »Du hast einen ziemlich starken amerikanischen Akzent und siehst auch so aus«, murmelte der Blondschopf, nachdem er irgendwann stehengeblieben war. Während er die Worte aussprach, musterte er Hasret noch einmal eingehender. Ihre Sommersprossen, ihre Hautfarbe, ihre Haare und ihre leuchtenden Augen. Und dieses stets bemühte Lächeln. »Wieso tust du so, als wärst du von hier? Was willst du von mir?« Das war der Anfang des schlimmsten Teils. Jackbell hatte gesagt, sie sollten nicht so hastig und voreilig mit Shawn umspringen, aber wenn er doch selbst danach fragte? »Das ist … eine ziemlich lange Geschichte.« Wieder schaffte sie es zu lächeln, doch dieses Mal konnte Shawn erkennen, dass sie es ernst meinte. »Wollen wir uns vielleicht irgendwo hinsetzen? Meine Freunde würden dich auch gerne kennenlernen.« Oh nein, es wurde immer schlimmer … Shawn verzog eine zerknitterte Miene und schob die dichten Augenbrauen unangenehm nah zusammen. Er hatte etwas von einem kleinen, wilden Waschbären, den man kurz vor Einbruch der Dunkelheit erschrocken in der Mülltonne aufgefunden hatte. »Lieber … lieber nicht.« Hasret schluckte. Wenn sie jetzt darauf bestand, dass er doch mitkam, würde sie sein bereits brüchiges Vertrauen völlig verlieren. Sie hatte nur zwei Möglichkeiten, entweder versuchte sie ihn weiter zu überzeugen und versetzte ihn damit vielleicht unnötig in Panik, oder sie gab vorerst auf und er würde ihr entgleiten. Vielleicht hatten sie später noch eine Chance, vielleicht auch nicht. Wahrscheinlich würde sie sich bis in alle Ewigkeit Vorwürfe machen, wenn sie es schaffte, Shawn so sehr zu verängstigen, dass er aufsprang und weglief. »Schon gut«, brachte Hasret mit erstickter Stimme und trockener Kehle heraus. Sie versuchte noch einmal zu lächeln, doch es klappte nicht ganz so einwandfrei wie sonst. »Ich will dir keine Angst machen oder so etwas. Ich geh dann besser wieder …« Gerade wollte sich der Final auf den Weg machen, als sie von der anderen Straßenseite Haruki zielstrebig auf sich zumarschieren sah. Ganz offensichtlich hatten die anderen sie nägelkauend und hoch gereizt bei ihrem Versagen beobachtet, bis es der Japaner nicht mehr ausgehalten hatte. Hasret rutschte das Herz in den Magen. Nein, nicht jetzt … dieser riesige, bedrohliche Kerl würde Shawn auf keinen Fall weniger skeptisch machen können, vor allem nicht, wenn er wie ein Footballspieler im Angriffsmodus auf sie zugerannt kam! Was hatte er vor? »Ist das einer von deinen Freunden?« Obwohl Shawns Stimme gelassen klang, sah sein Gesicht bestürzt, ja nahezu entsetzt aus, als würde er jeden Moment fluchtartig das Weite suchen wollen. Statt ihm zu antworten, setzte Hasrets Beschützerinstinkt ein, sie preschte schnellen Schrittes nach vorn und baute sich wie ein Wasserdamm mit weit ausgebreiteten Armen vor Haru auf, was diesen verdutzt mitten auf der Straße stehen bleiben ließ. »Was ist da bei euch los? Ich dachte, du hättest die Kontrolle verloren, deswegen wollte ich versuchen einzugreifen«, erklärte der Ältere hastig, doch Hasret schüttelte nur energisch den Kopf und zog eine qualvolle Grimasse. »Nein, nein, das ist jetzt der völlig falsche Zeitpunkt!«, zischte sie im Flüsterton, da sie nicht wusste, wie viel Shawn von ihrem englischen Gespräch mitbekommen würde. »Ja, ich hab ziemlich die Kontrolle verloren, aber wir können im Moment nichts tun! Wir müssen ihn vorerst gehen lassen, sonst wird es nur noch schlimmer. Er ist schon völlig verstört!« »Oh nein, nicht schon wieder …« Haruki erinnerte sich an die ewig langgezogene Woche in Texas, als sie Hasret selbst nicht hatten überzeugen können und der Gedanke, dasselbe hier in Russland durchzumachen, ging ihm deutlich gegen den Strich. »Gibt es nicht irgendetwas, irgendeine Möglichkeit, ihn doch noch umzustimmen? Was hast du ihm gesagt?« »Noch gar nichts! Er hat gefragt, was ich von ihm will und als ich ihm angeboten hab, es ihm zu erklären, wurde er unsicher. Shawn braucht noch mehr Zeit!« Haruki schwieg und legte die Stirn in tiefe Falten. Er verstand die Situation und die Bedenken seiner Partnerin, aber auf der anderen Seite machte diese ständige Verzögerung ihn langsam wahnsinnig. Alles wäre so viel einfacher, wenn Jackbell schon im Voraus selbst alles geklärt hätte und sie nicht mehr händeringend vor sich hin stottern müssten! Die betreffende Person würde einfach ohne große Komplikationen abgeholt, genauso wie die Waffe, und das war alles, aber stattdessen lag es jedes Mal an ihnen, diese nahezu unmögliche Arbeit zu leisten. Er war es einfach leid. »Wir können nichts unternehmen, Haru«, wiederholte Hasret noch einmal eindringlich. »Wir müssen seine Situation verstehen und so vorsichtig wie möglich handeln, so wie ihr es auch bei mir getan habt. Willst du es nicht besser machen als damals bei dir?« »Ja schon …« Völlig durchgefroren und ausgehungert durch die Nacht gejagt und anschließend in einem Motelzimmer eingeschlossen zu werden war wirklich etwas, was Haruki niemandem wünschte, das musste er zugeben, und schon gar nicht jemandem, den er nicht einmal kannte. Gerade holte Hasret wieder Luft um mit letzter Hoffnung irgendeinen Vorschlag zu machen, der den Japaner besänftigen könnte, als sie hinter sich Gelächter hörte und sich irritiert umdrehte. Niemand anderes als Eli hatte sich zum einsam und hilflos auf dem Bürgersteig herumstehenden Shawn gesellt und war ganz offensichtlich mit ihm ins Gespräch gekommen. Das Lachen war natürlich von ihm gekommen, und der Russe sah noch immer nicht begeistert von den eigenartigen Menschen aus, die plötzlich mit ihm Freundschaft schließen wollten, doch zumindest stand ihm nicht mehr das pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben. »Was ist da los …« Der Satz war eher ein Seufzen als eine Frage. Haruki kniff die schmerzenden Augen zusammen und rieb sie sich zwischen Daumen und Zeigefinger, während Hasret fast schon erleichtert lächelte. Sie hatten vielleicht noch eine Chance. Cassy saß hingegen noch immer vor der Bäckerei und schielte angestrengt über den Rand ihres Magazins hinweg, um die Aktivitäten der anderen Finals und deren Fort- oder Rückschritte zu beobachten. »Ich habe noch nie so Leute wie euch getroffen«, brachte Shawn irgendwann auf Englisch hervor, nachdem Haru und Hasret sich ihm wieder genähert hatten, beide mit Gesichtsausdrücken wie reuevolle Hundewelpen, die etwas angestellt hatten. Er klang so durcheinander und nahezu ängstlich, seine Worte stockten, jedoch sah es danach aus, als würde seine Neugier nun doch den Sieg erringen. Sein Akzent war dick, aber verständlich, und irgendwie niedlich. »Ich bin … ich habe keine Ahnung, was ich denken soll. Was soll das alles? Wer seid ihr überhaupt?« »Das sind Haruki, Hasret und dahinten, mit dem bescheuerten Hut, das ist Cassandra. Du bist Shawn, nicht wahr?«, stellte Eli die Finals nacheinander vor und deutete dabei auf die entsprechenden Personen. Er schien sich schon recht gut mit dem Russen zu verstehen, zumindest für die gebotenen Verhältnisse. Wie erwartet nickte dieser langsam als Antwort, er konnte den Blick nicht von der Gruppe wenden, wusste aber kaum, wen er zuerst intensiv anstarren sollte. Sie waren einfach so ungewöhnlich für diese Gegend. »Tut mir leid, dass das alles so kommen musste«, sprudelte es nahezu verzweifelt aus Hasret heraus. »Tut mir leid, dass ich dich angelogen hab und dass unsere Vorstellung so unbeholfen war und dass wir uns so peinlich benommen haben … eigentlich wollen wir nur mit dir reden, das ist alles! Es geht um nichts schlimmes, wir wussten einfach nicht, wie wir dich sonst ansprechen sollten.« »Ja, okay«, murmelte Shawn monoton und nickte dabei wieder langsam, als würde er sich selbst bei irgendetwas zustimmen. »Das ist alles gerade ziemlich … schräg. Aber bevor ihr euch noch selbst verletzt oder so, können wir auch reden, wenn wir jetzt sowieso schon dabei sind. Jetzt möchte ich auch wissen, was hier überhaupt los ist.« Das war das Stichwort, das Haruki einen großen Stein vom Herzen nahm. Nicht alle, die darauf lagen, aber immerhin einen Teil. Shawn würde ihnen erst einmal zuhören und es lag an ihnen, ob er auch ihr Partner auf dieser Reise werden würde. ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Es dauerte mehr als zwei Stunden, bis die verhängnisvolle Geschichte über Jackbells Waffen und sein Vermächtnis vollständig erzählt worden war. Haruki, Cassy, Eli und Hasret wechselten sich immer wieder mit dem Sprechen ab, wenn sie nicht mehr weiter wussten, ein paar einzelne Worte mussten irgendwie auf russisch übersetzt oder zumindest mit bildlichen Handbewegungen erklärt werden, wenn Shawn den Kopf schiefzulegen begann, doch trotz alledem hörte er brav und aufmerksam zu und stellte keine Fragen. Die fünf hatten es sich auf einer Parkbank bei einem stillen Stück Grün bequem gemacht, von denen es hier auffällig viele gab, obwohl Sergijev Possad als Großstadt eingestuft war und die meisten von ihnen sich unter diesem Wort eine von grauen Hochhäusern und Bahnschienen zerquetschte Einöde vorstellten. Über ihnen warf ein halbkahler Baum seinen dürftigen Schatten und fing den eisigen Wind ein wenig ab, sodass es nicht allzu kalt wurde. Shawn hatte während der Erzählstunde zwar zugehört, doch seine Augen hatten sich voll und ganz den sonderbaren Leuten gewidmet, die gerade so verzweifelt versuchten, seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Cassandra, die von den anderen meist Cassy genannt wurde, sah irgendwie immer missmutig aus und als wäre sie jetzt lieber woanders, auch wenn er vermutete, dass das nur ihr ›entspannter‹ Gesichtsausdruck war. Da waren die beiden sich eigentlich schon recht ähnlich. Sie hatte unheimlich dunkle Augen, in denen er gar keine Farbe sehen konnte, weder braun, noch blau, als wären sie vollkommen entsättigt wie ein Schwarzweißfoto. In ihrem Gesicht und auf ihrem Hals gab es einige Muttermale, die er ab und zu zählte, manchmal kam Shawn auf siebzehn und manchmal auf achtzehn. Was ihn an Cassy jedoch am meisten fesselte, waren ihre blauen Haare. Völlig verrückt, so eine Farbe, wie kam man überhaupt auf eine solche Idee und wie machte man so etwas? Ging man einfach zum Friseur und fragte nach blauer Farbe, oder konnte man so etwas in Tuben kaufen, oder gab es spezielle Friseursalons für normale Haarfarben und für ungewöhnliche? Eigentlich waren ihre Haare dunkelbraun, das konnte er an ihren Augenbrauen und dem Ansatz erkennen, der an der oberen Hälfte ihres Kopfes aufblitzte, sich aber so gut wie möglich zu verstecken versuchte. Alles in allem passte Cassys Farbschema gut in seine Lieblingspalette hinein, man konnte sie prima in die Stadt stellen, und bestimmt würde sie ein schönes Fotomodell abgeben, vor dem Kloster oder im Park. Dann gab es da noch Eli. Er war der Jüngste von ihnen – sechzehn wie er selbst – und seine Haut war fast so bleich wie seine eigene, allerdings war er im Gegensatz zu Shawn über und über mit Sommersprossen bedeckt; als hätte jemand mit einer in Farbe getauchten Bürste über ein Sieb gerieben und er hätte direkt darunter gestanden, so gesprenkelt war seine Haut. Shawn wusste, wie man das machte, als er noch in der Grundschule gewesen war, hatte sein Bruder oft mit ihm gebastelt und mit Wasserfarben gemalt. Auch Elis Augenfarbe war ähnlich wie seine eigene, nur noch ein wenig heller, ja nahezu weiß, was seine riesigen Pupillen ein wenig geisterhaft wirken ließ. Zu den Sommersprossen kamen auch noch die roten Haare, die zwar nicht ganz so faszinierend waren wie Cassys, aber trotzdem selten hier, wo er wohnte. Eli schien nett zu sein, er sprach sehr gelassen und unbekümmert, was Shawn an Leuten stets bewundernswert fand. Für ihn selbst war es eine Tortur zu reden, die passenden Worte aus dem Archiv in seinem Gehirn herauszusuchen, sie aneinanderzuketten, sodass sie einen Sinn ergaben, und damit dann auch noch genau das ausdrücken zu können, was sich in seinem Kopf befand und was er den anderen mitteilen wollte. Eli schien überhaupt keine Probleme damit zu haben und das machte es gleich noch ein wenig interessanter ihm zuzuhören, wenn er mit Erzählen an der Reihe war. Der Älteste von ihnen, der auch am meisten sprach und irgendwie der Anführer der Gruppe zu sein schien, war riesengroß und muskulös wie ein Boxer. Shawn konnte sich seinen Namen nicht merken, wollte aber auch nicht nachfragen, es war irgendetwas Asiatisches. Seine Augen waren so dunkel wie Cassys, aber tiefbraun wie frische Blumenerde und sein Blick war irgendwie kalt. So als würde er nicht wirklich an diesen Ort gehören. Ausgeschnitten aus einer anderen Welt und hier in die Landschaft geklebt, mit unsauberen Kanten und weißem Rand, den nur er, Shawn, sehen konnte. Er machte es ihm schwerer als die anderen, ihn zu mögen, obwohl er sich wirklich Mühe gab. Sein undefinierbarerer Akzent, seine ruhige und freundliche Stimme, seine Geduld, das alles machte ihn sympathisch, aber etwas an ihm gab Shawn ein seltsames Gefühl. Er konnte einfach nicht sagen was. Die letzte war Hasret. Ihren Namen hatte er sich gemerkt, weil sie als Erstes mit ihm gesprochen hatte. Mit ihrer matt schimmernden, dunklen Haut war sie ihm sofort vor der Schule aufgefallen, ihre Haare waren gelockt, erinnerten ihn irgendwie an Schafswolle, und doch hatte sie es geschafft, die Mähne so ordentlich in einen Fischgrätenzopf zu stopfen, der über ihrer Schulter hing und dort wie ein Metronom baumelte, wenn sie lachte oder sprach. Wie lange es wohl dauerte, bis sie den Zopf fertig geflochten hatte? Hatte sie früher aufstehen müssen, um das hinzubekommen, oder machte sie es wohl so oft, dass es im Handumdrehen vonstatten ging? Aus Hasrets dunkler Silhouette stachen ihre smaragdgrünen Augen heraus wie Lichter in der Entfernung, er konnte das pure Leben in ihnen sehen, sie stachelten ihn beinahe dazu an, aufzuspringen und zu rennen, egal wohin, einmal im Kreis, Hauptsache er wurde dieses abenteuerliche Kribbeln in der Brust wieder los. »Und aus diesem Grund mussten wir dich so unbeholfen ansprechen. Noch einmal, tut mir leid, dass ich mich so seltsam benommen habe … aber ich hoffe, du verstehst jetzt, wie wir uns dabei gefühlt haben«, beendete Hasret die langgezogene Rede schließlich mit einem tiefen Seufzen und einem hoffnungsvollen Lächeln. Sie befürchtete beinahe, Shawn wäre zwischendurch eingeschlafen, ab und zu hatte er so abwesend gewirkt, aber sie war sich nie sicher gewesen, ob er tatsächlich aufgehört hatte zuzuhören, oder nur seine Augen ausruhen musste. Vielleicht sah er auch einfach immer so aus. Der Russe schwieg weiter beharrlich und ließ nur prüfend seinen Blick von Person zu Person schweifen, als hätte er gar nicht bemerkt, dass Hasret aufgehört hatte zu sprechen, und irgendwann wurde diese Situation so unangenehm, dass Haruki sich fordernd räuspern musste. »Also … sag doch was. Wir können verstehen, dass du verwirrt sein musst. Gibt es irgendetwas, was du nicht verstanden hast?« Shawns Brust hob sich, als er tief einatmete, doch es kamen noch immer keine Worte aus seinem Mund. Stattdessen schüttelte er nur ganz langsam den Kopf. Dann, als wieder ein paar Sekunden lang unangenehme Stille geherrscht hatten, sagte er doch etwas. »Was habt ihr gesagt, hat dieser Mann euren Eltern erzählt?« Er sprach jedes Wort mit einer Extrabetonung und ganz langsam aus, als wäre er sich selbst nicht ganz sicher, ob es die richtigen Satzbausteine waren. »Dass es eine langwierige Sprach- oder Klassenreise nach Europa ist. Damit niemand misstrauisch wird, und wir dürfen auch ab und zu zuhause anrufen, wenn wir alle Finals abgeholt haben«, erklärte der Japaner noch einmal geduldig. Wieder nickte Shawn nur bedächtig. »Nach Europa …«, wiederholte er nachdenklich. »Eine Klassenreise …« Er stellte den roten Rucksack auf seinen Schoß, öffnete ihn und kramte einen gefalteten Zettel heraus. »So wie das hier?« Stirnrunzelnd nahm Haruki ihm das Papier ab und ließ die Augen kurz darüberfahren, bis ihm auffiel, dass er kein Russisch lesen konnte und ihn stattdessen an Hasret weitergab, die jedoch auch keine Ahnung hatte, was dort geschrieben stand. Ihre Sprachkenntnisse waren ganz akzeptabel, aber mit dem Lesen hatte sie eindeutig Probleme. »Vor ein paar Tagen musste ich nach dem Unterricht länger bleiben und meine Lehrerin hat mir das hier gegeben. Sie hat gesagt, es wäre eine Art Austauschprogramm mit einer Partnerstadt in Nordeuropa, für das einzelne Schüler gezielt ausgewählt wurden, weshalb es auch nicht in der Klasse besprochen wurde. Ich fand das ziemlich dubios und seltsam, irgendwie, aber jetzt macht es doch ein wenig Sinn.« Cassy hob die Augenbrauen ziemlich weit nach oben. Dass etwas nach der Geschichte über Jackbell und die Finals Sinn machte, das hatte sie bisher auch noch nicht erlebt. Aber überhaupt hatte Shawn alles viel besser aufgenommen, als sie erwartet hatte. »Das würde heißen, Bernhard und Lindy waren schon hier. Das hat er also damit gemeint, dass sie noch was erledigen mussten …«, murmelte sie halb in sich selbst hinein, halb an die anderen gerichtet. Wenn das so war, dann schien es ab jetzt tatsächlich einfacher zu werden, wenn die kommenden Finals schon früher darauf vorbereitet würden, ihre Heimat für eine Zeit zu verlassen. »Und was hast du dabei gedacht?«, fragte nun Eli nach. »Ich meine, als du diesen Zettel bekommen hast. Hast du dich einfach damit abgefunden, bist du überhaupt bereit dazu, wegzugehen? Wissen deine Eltern schon bescheid?« Shawn zuckte lustlos mit einer Schulter. »Tja, denke schon.« Der Satz schien eine Antwort auf beide Fragen gewesen zu sein, so wie es zunächst den Anschein hatte, dann jedoch fügte er noch hinzu: »Meine Lehrerin hat sie schon angerufen und sie finden die Idee toll. Meine Mutter glaubt wahrscheinlich, dass ich da gleich ein Jobangebot bekomme.« Er machte einen Gesichtsausdruck, der ein bisschen wie ein zynisches Lächeln und ein bisschen wie ein Unfall aussah. »Falsch ist das ja nicht ganz«, gab Cassy mit einem ähnlich schmerzhaften Auflachen zu. »Jackbell bezahlt uns jede Unterkunft und jeden Flug, und wenn wir die Mission erfolgreich abgeschlossen haben, soll es ja auch noch eine mächtige Bezahlung geben, mit der wir uns das Leben schön machen können.« »Und ihr sollt mich jetzt holen … oder wie?« Shawn wirkte zwar nicht mehr so verstört und überrumpelt wie am Anfang, aber dennoch klang alles was er sagte so, als hätte er großen Zweifel an der Existenz der Realität oder als würde er in einem tiefgründigen Theaterstück mitspielen, für das er sich den Text nicht merken konnte. Haru hatte noch nie jemanden so sprechen hören, es war so ein unnatürliches Muster, so eigenartig und irgendwie geheimnisvoll, als hätte Shawn tausende von Sätzen und Gefühlen in seinem Hinterkopf, die er einfach nicht aus seinem Mund bekam. Langsam verstand er immer mehr, was Jackbell mit seiner Aufforderung zur Vorsicht gemeint hatte. »Na ja, wenn du sowieso schon bald abreisen solltest, wird das ja niemanden allzu sehr überraschen.« Eli brachte ein peinliches Grinsen zustande und hob seine spitzen Schultern so hoch, dass sie seine Ohren fast verdeckten. »Dabei hast du es echt besser als wir, uns wurde nicht so früh bescheid gegeben, wir wurden einfach aus dem Alltag gerissen …« Als wäre es abgesprochen, warfen Cassy und Hasret in diesem Moment die Köpfe zu dem kleinen Rotschopf und bedachten ihn mit einem warnenden Blick. Shawn über alle unangenehmen Seiten des Finaldaseins aufzuklären war vielleicht auch noch wichtig, aber nicht jetzt, wo noch nicht einmal feststand, ob er überhaupt mit ihnen kommen würde. Sofort schrumpfte Eli auf die Größe einer Rosine zusammen und hielt vorerst den Mund. »Und alles, was wir jetzt machen ist … mehr Leute einsammeln? Was dann? Wann sind wir vollständig?« Shawn klang irgendwie nicht, als wäre er wirklich auf diese Antworten angewiesen, sondern eher, als wäre er ein Reporter, der ein Interview führte und die Kommentare auf seine Fragen anschließend gut sortiert in einen Beitrag einarbeiten würde. »Nach dir fehlen uns noch zwei Mitglieder, wenn ich mich recht erinnere«, erwiderte Hasret und spürte eine kleine Erleichterung, als der Russe keine negative Reaktion darüber zeigte, selbst als Mitglied bezeichnet zu werden. »Wir wissen nicht, wer es ist und wo wir sie finden, das werden uns Jackbell oder Bernhard später verraten. Und erst einmal müssen wir davor noch die nächste Waffe abholen.« »Waffe …« Shawn legte die Stirn in tiefe Falten. So etwas Verrücktes und er hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, all das zu verdauen, oder auch nur annähernd ausreichend darüber nachzudenken. Gerade heute Morgen hatte er sich bei sich selbst darüber beschwert, dass ihm nie etwas Interessantes passierte, oder überhaupt in dieser Stadt, und nun kamen diese verrückten Menschen hierher und stellten alles auf den Kopf. Das gefiel ihm. Es war aufregend, sie waren aufregend, und sie machten ihm Lust auf mehr. Schon seit Jahren hatte Shawn ein Fernweh in der Brust, gegen das er nichts unternehmen konnte, jeden Tag geschah dasselbe, alles unterstand einer Kontrolle, auf die er keinen Einfluss hatte und die ihm sein Leben vorschrieb. Nun hatte er zum ersten Mal die Möglichkeit diesen Kreislauf zu verlassen. Die Frage war nur, ob es das wert war. Die Geschichte über Waffen und einen geheimnisvollen Feind hörte sich spannend und ausgesprochen faszinierend an, jedoch nicht wie etwas, was Erwachsene normalerweise sagten. Auf der anderen Seite stand das Austauschprogramm, vom dem seine Lehrerin erzählt hatte, und das beängstigende Parallelen zu dem Angebot der Finals aufwarf. Er war sich ziemlich sicher, dass diese Frau nichts von dem wahren Hintergrund dieser Reise wusste, aber immerhin hatte jemand es geschafft, sie davon zu überzeugen und das beeindruckte ihn ausreichend. Vielleicht sollte er sich einfach überraschen lassen. Was konnte denn schief gehen? Die vier Ausländer schienen keine schlechten Leute zu sein, das spürte er, vielleicht würden sie miteinander auskommen können. Sie schienen es immerhin noch nicht bereut zu haben, ihn angesprochen zu haben und das passierte selten. »Shawn?« Der blonde Russe zuckte zusammen und sah sich von Hasrets durchdringenden Augen gemustert, die ihn lächelnd ansah. Schon wieder war er von seinen Gedanken davongetragen worden, so wie es ständig passierte. »Ich hab gefragt, ob du noch irgendwelche Fragen hast. Oder was du überhaupt von der ganzen Sache hältst. Das kann ganz schon anstrengend und überfordernd sein, also sag uns bitte, wenn dich etwas bedrückt. Wir verstehen dich und wollen so gut wie möglich alles erklären, was wir können. Wie ist deine Einstellung zu der ganzen Sache?« Ohne wirklich die Frage verstanden zu haben, nickte Shawn mit angestrengtem Blick. »Wieso … soll ich mitkommen.« Er schnappte nach Luft und fing noch einmal von vorne an, nachdem er sein Gehirn ein wenig von Restgedankenfetzen gereinigt hatte. »Ich meine, woher kennt dieser Auftraggeber mich überhaupt? Warum bin ausgerechnet ich derjenige, der auf eurer Liste steht?« Diesmal beantwortete Cassy die Frage. »Das haben wir uns damals auch gefragt, und ich bin sicher, dass es einen Grund gibt, wieso wir ausgesucht wurden und niemand anderes, aber vorerst müssen wir uns wohl einfach darüber freuen. Ich hoffe, wir treffen Jackbell bald endlich in Fleisch und Blut, wenn alle Finals zusammengefunden haben.« Shawn schloss für einen Moment die Augen. Es gab jemanden auf der Welt, der ihn, Shawn Bagrov, für eine Person hielt, der man große Verantwortung auferlegen und in eine wichtige Position stellen konnte, zusammen mit anderen Menschen. Menschen, die anders waren als er, die sich in dieser Welt einfacher zurechtfanden als er, mit ihnen wurde er auf dieselbe Stufe gestellt, ihm wurden dieselben Fähigkeiten und derselbe Respekt beigemessen, er war genauso wichtig und genauso besonders wie vier andere Jugendliche, die von weit weg hierhergekommen waren um ihn abzuholen. Dieses Konzept war so verrückt, dass er es ein paar Mal in seinem Kopf wiederholen musste, und selbst dann konnte er es noch nicht recht glauben. Shawn hatte eine Möglichkeit, eine Gelegenheit, ihm wurde etwas zugetraut. Er hatte plötzlich das Privileg, noch einmal ganz von vorne anfangen zu können, ohne Vorurteile und ohne seine künstliche Frankenstein-Identität als seltsamer, eingebildeter Junge, der nie antwortete, wenn er angesprochen wurde. »Na gut. Wann fangen wir an?«, verkündete Shawn schließlich seine Zustimmung, nachdem er einen tiefen Atemzug getätigt und ein winziges, von Hasret inspiriertes Lächeln zustande gebracht hatte, das man jedoch nur erkennen konnte, wenn man ganz genau hinsah. In seinen sonst so kühlen, blauen Augen blitzte tatsächlich ein Funken Entschlossenheit auf. Man konnte förmlich hören, wie den anderen Finals kollektiv ein Stein vom Herzen fiel, als sie zufriedene Blicke austauschten. »Ich sag Jackbell Bescheid«, erklärte sich Haruki bereit und tauchte die Hand in die Umhängetasche, die noch immer über Hasrets Schulter hing, und begab sich auf die andere Seite des Baumes, um dort ein stilles Gespräch zu führen. Eli warf dem Neuzugang indessen ein schelmisches Grinsen zu und stieß ihm mit dem Ellenbogen freundschaftlich in die Seite. »Ich würde sagen, willkommen im Team, Kumpel!« Shawns Lippen wurden zu einem geraden Strich und seine Augenbrauen kräuselten sich, als er langsam einen Platz auf der Bank aufrutschte, den Haru zurückgelassen hatte, während der Amerikaner auch schon rot im Gesicht wurde und sich mit hastigen Handbewegungen und peinlich berührtem Flüstern entschuldigte. Cassy musste indessen kichernd den Kopf schütteln und Hasret war einfach nur glücklich, dass sie es wieder einmal geschafft hatten. Shawn hatte sich ihnen angeschlossen, jetzt mussten sie nur noch zwei Mal reisen und dann begann für sie alle ein ganz neues Kapitel. »Jackbell, wir haben Shawn gefunden und er wird mit uns kommen«, legte Haruki derweil den Statusbericht am Telefon ab. Ein anerkennendes Husten war die Antwort. »Sehr gut, das ging ja schneller als erwartet.« »Das haben wir uns auch gedacht …« »Bernhard und Lindy befinden sich mittlerweile ebenfalls bei Ihnen in Sergijev Possad und werden Sie morgen früh zu ihrem nächsten Ziel bringen können. Sie sollten von diesem Tag eigentlich noch genügend Zeit übrig haben, um Mister Bagrovs Waffe abzuholen, oder haben Sie da Einwände?« Wie automatisch warf Haru einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war fast fünf Uhr nachmittags und die letzte Nacht war nicht gerade erholsam gewesen, aber je schneller sie Russland verlassen und zum nächsten Wegpunkt aufbrechen konnten, desto besser. »Nein, alles bestens. Zu wem müssen wir?« »Der Aufbewahrer der nächsten Waffe heißt Nikolaj Ibragimov. Seine Adresse wird Ihnen Mister Bagrov sicherlich nennen können und alles weitere werden Sie dort erfahren. Sonst noch irgendwelche Fragen?« Der Japaner wollte schon wie üblich mit einem Nein antworten, als ihm doch noch etwas einfiel. »Haben Sie dafür gesorgt, dass Shawns Lehrer schon ein Alibi vorbereiten? Er sagte etwas von einer Klassenreise.« »Ah ja, ich hatte beschlossen, die Sache etwas zu beschleunigen, damit es für Sie und die neuen Finals in Zukunft leichter wird, ihre Heimatländer zu verlassen. Sie werden später noch sehen, was ich meine, aber eins nach dem anderen. Nikolaj Ibragimov, merken Sie sich den Namen. Auf Wiederhören.«
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logi1974 · 6 years
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Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 22
Montag,  1. Januar 2018,
Herrschaften und Oukies!
Es gibt gute Nachrichten zu verkünden: es ist kühler geworden! Juchu! Statt 46 Grad haben wir nur noch 38! Toll!
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Natürlich gibt es auch weniger gute Nachrichten zu vermelden: der Morning-Drive zu den versteinerten Dünen fand natürlich nicht statt. Die Holländer scheinen aber weg gekommen zu sein, denn wir konnten sie beim Frühstück nicht entdecken.
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Gestern Abend haben wir beim Abendessen ein neues Quizspiel erfunden: finde in der Reisegruppe den Reiseleiter und wo/wer ist der Fahrer?
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Bei der Reisegruppe 1, die rechts von uns saß (Outdoor Adventure Safaris) war die Sache schnell klar: der Reiseleiter saß vor Kopf, gekleidet in zünftigem Safari-Beige und unterhielt ein paar alleinreisende Damen. Der Fahrer, maximal pigmentiert, saß am anderen Ende der Tafel und beschäftigte sich mit seinem Handy.
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Reisegruppe 2, die Studiosus Truppe, saß links von uns. Ebenfalls eine ewig lange Tafel. Dort war die Sachlage nicht ganz so schnell auszumachen. Irgendwann entdeckten wir den Reiseleiter dann mitten zwischen den Gästen sitzend, ebenfalls in zünftigen Safari-Beige und mit Crocodile Dundee Lederhut. Doch wo und wer war der Fahrer?
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Erst hatten wir einen weißen Mann in Verdacht, gekleidet mit den guten Adidas Samba Tretern und Socken, dazu Shorts und ein schwarzes Shirt mit allerlei Biersorten aufgedruckt. Dazu Hut und graumelierter Ponytail. Wir nannten ihn: Unser Fußballfreund "Borussia 09". Der war aber nicht der Fahrer, denn der war tatsächlich Gast der Studiosus Truppe.
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Den Busfahrer entdeckten wir dann aber doch, denn der saß doch tatsächlich im letzten Drittel des Tisches, inmitten der Gäste und unterhielt sich mit denen. Da hätten wir auch nichts anderes erwartet von den Studienräten, Lehrern und anderen alt-achtundsechzigern, die alle gegen Apartheit und jegliche Form von Rassentrennung sind. Außerdem kann man bei diesen Gästen auch annehmen, dass beste Englischkenntnisse vorhanden sind.
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Eine kleine Entgleisung ist einer Dame der "Gegner von Apartheit und Rassentrennung und anderen Diskriminierungen jeglicher Art" dann doch unterlaufen, denn sie wurde mit den unterirdischen Leitungen von Telefon und Internet konfrontiert. Da musste sie an der Rezeption die Bediensteten doch erst einmal befragen, ob denn wohl hier überhaupt die Rechnungen der Anbieter beglichen worden wären?! Die schwarze Rezeptionistin schnappte daraufhin erstmal nach Luft und meinte leichte pikiert: "Madam!!!"
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Jetzt kommen wir zu Reisegruppe 3 - ein sehr schwieriger Fall! Das ist die Wikinger Truppe. Da konnten wir den Reiseleiter erst sehr, sehr spät ausmachen. Fast hätte ich ihn mit einem Mitarbeiter einer Wachdienstfirma verwechselt!
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Also, bitte! Was soll man denn davon halten? Schwarzer Mann in dunkelblauer Dienstkleidung mit leuchtend weißem Aufdruck schleicht in schwarzer Nacht bei spärlicher Beleuchtung um den Pool?
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Der weiße Aufdruck entpuppte sich dann später, bei näherer Betrachtung, als Wikinger-Boot.
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Als wir heute Morgen beim Frühstück eintrudelten, herrschte schon betriebsame Aufbruchsstimmung. Die Wikinger waren schon komplett weg und die Studiosus waren im Begriff aufzubrechen.
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Die fahren heute nach Swakopmund, ins altehrwürdige Hansa-Hotel. Dort bleiben sie 2 Tage. Die werden wir wohl morgen Abend wieder treffen, denn dann haben wir dort für den Abend ebenfalls reserviert.
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Bleibt nur noch die Outdoor Adventure Safari Truppe. Die sind aktuell noch in der Lodge, machen sich heute Nachmittag aber zu Fuß auf ins nahegelegene Dune Camp. Bei (fast) Vollmond verbringen sie die Silvester-Nacht unter dem Sternenhimmel in den Dünen. Die haben ja auch schließlich Outdoor Safari gebucht!
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Jeder darf nur einen kleinen Rucksack mit persönlichen Dingen mitnehmen. Das restliche Gepäck wird hier, in der Namib Desert Lodge, eingelagert. Morgen früh, im neuen Jahr, kommen sie wieder zurück zur Lodge. Ich nehme an, dann sind wir aber schon weg.
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Bis zum Nachmittag haben wir uns dann am & im Pool herum gedrückt, bis dann die Busgruppen wieder eintrudelten und die Ruhe dahin war. Das war der geeignete Zeitpunkt sich in unsere Gemächer zurück zuziehen.
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Für den Sundowner-Drive heute Nachmittag hatten wir eine Resevierung und die Zusage, dass der auch tatsächlich stattfinden würde.
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Also trudelten wir gegen 17 Uhr vorne an der Rezeption auf und schauten interessiert dem turbulenten Treiben zu. Völlig überrascht waren wir auch über die Menge der auf dem Parkplatz stehenden Fahrzeuge aller Art.
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Auf Nachfrage wurde uns bestätigt, dass die Hütte völlig ausgebucht sei. Nicht nur die Lodge selber, sondern auch alles was dazu gehört. 2 Fahrzeuge wurden mit Gästen auf den Weg in das Dune Star Camp geschickt. 2 weitere Fahrzeuge wurden mit dem ganzen Krempel für die Übernachtung im Bush Camp beladen, davon eines alleine für den riesen Grill.
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Dann kam noch die Polizei mit samt dem Obersheriff (zu erkennen an den blankgeputzten Schuhen, während die niedrigen Polizisten gewöhnliche Knobelbecher trugen) die auch noch mitmischte.
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Am Ende blieben noch 2 Personen übrig - das waren der Monsieur le Chauffeur und ich. Als sich unser Driver, namens Johnny, vorstellte und uns aufforderte in den nächsten Wagen einzusteigen, wollte ich den Polizeiwagen nehmen. Das war schließlich der Nächste, der da rumstand und die Polizisten waren sowieso nicht da.
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Ich habe so den leisen Verdacht, die haben sich ihre persönliche Neujahrs-Gratifikation beim Management für die extrem gute Zusammenarbeit abgeholt. Nicht, dass da jemand etwa auf die Idee kommt, in diesem Land gäbe es Korruption! Niemals!
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Jedenfalls stellte sich heraus, dass wir doch tatsächlich wieder eine private Veranstaltung, nur für uns, hatten. Zum Glück sind wir gestern nicht mitgefahren, da waren ganze 4 Wagen, beladen mit den Busgruppen-Gästen,  zum Sundowner-Drive unterwegs.
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Ganze 3 Stunden waren wir mit Johnny unterwegs, der uns auch viel Wissenswertes vermitteln konnte. Die großen Webervogelnester wollte er uns allerdings, spaßenshalber, als Straußennester verkaufen.
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Den Witz kannten wir aber schon. Genau wie den, dass es sich um Heuraufen für die Giraffen handelt.
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Morgen früh, nach dem Frühstück, geht es für uns wieder weiter. Dann werden wir endlich das kühle Swakopmund erreichen. Wobei, kühl war es hier in der Namib heute Abend auch.
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Beim Sundowner-Drive haben wir uns zum Ende hin sogar unsere Jacken angezogen und nach dem Abendessen wurde uns richtig fröstelig.
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Das ist auch nix, wenn sich die Temperatur innerhalb eines Tages halbiert und es auf einmal nur noch halb so heiß ist.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und lekker Slaap!
Angie und der Monsieur le Chauffeur & der Hasenbär
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nikooktaetab · 4 years
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2. Flossen und Beine
“Du hast ja so ein verdammtes Glück, Taetae”, schnaubte Park Jimin und fuhr sich durch das längere, schwarze Deckhaar, das voll und seidig in der Sonne glänzte. Seine sonnengeküsste Haut bildete einen perfekten Kontrast zu dem Hemd im neunziger Jahre Look und mit den Jeans und der Silberkette dazu sah er beinahe arrogant aus -- wenn er nicht Park Jimin wäre. 
“Hi Jimin~”, rief ein Mädchen aus einem Pulk aus fünfzehnjährigen und Jimin zog seine Sonnebrille auf die Nasenspitze und lächelte ihnen zu, was die Herde von Jungtieren in hysterisches Gekicher ausbrechen ließ. Der junge Tanzlehrer genoss die Aufmerksamkeit und wenn er Glück hatte wurde eines der Mädchen von einer attraktiven älteren Schwester oder Cousine gebracht… 
Jeongguk rollte nur mit den Augen, über Jimin’s Verhalten und die Tatsache, dass Kim Taehyung wirklich immer Glück hatte. Dem Älteren war wirklich schon mehr absurdes als Benjamin Button passiert und die neueste Geschichte war nur die Kirsche auf dem Sahnetörtchen.
“Oder? Ein verfi-”
“-language”, knurrte Yoongi neben dem Muskelpaket, er hatte das blasse Gesicht hinter einer Sonnebrille im Schutz eines Fischerhutes versteckt und wusste weiß Gott nicht, warum er eingewilligt hatte, mit auf den lokalen Fischermarkt zu kommen. Ach ja. Weil er zahlen sollte. Verdammt. 
“..ein verdammtes Glück hat der Punk. Deine Vorfahren müssen immer die Kirchensteuer bezahlt haben..”
“Oder sie waren in ‘nem Cult”, fügte Seokjin hinzu der auf Jimin’s Seite zu ihnen stieß. Er trug einen Strohhut auf dem Kopf, ein minzfarbenes Hawaiihemd und einen Korb unter dem Arm in dem er ihre Einkäufe sammelte. Seokjin liebte Einkaufen. Die drei Jüngsten liebten es einfach nur sich nicht allzu viele Gedanken über das Essen machen zu müssen und Yoongi wäre auch dankbar - allerdings musste komischerweise immer er bezahlen dabei war Seokjin der mit den reichen Eltern…
“Es war kein Glück, ‘s war Schicksal”, schmatzte Taehyung bestimmt an einem Mund voll Shrimp vorbei und ignorierte Jeongguk’s hochgezogene Brauen und das theatralische Rucken des Kopfes und Jimin’s darauffolgendes Giggeln. Auch Seokjin’s Frage ignorierte er. (“Was soll uns das nun sagen, gibt’s bald ‘ne Fischhochzeit? Das stinkt mir aber gewaltig.. Ahahha! Versteht ihr? STINKT- Aish, Yoongi-ah, geh von meinem Fuß runter, ich weiß, dass du das mit Absicht machst?!”) 
Stattdessen zog er sich das Haarband aus den langen Fransen im Nacken und klemmte es sich zwischen die Lippen, um den kleinen Zopf neu zu machen. Dabei blieb er stehen und ließ die anderen an sich vorbeiziehen und damit er niemandem im Weg stand, parkte er zwischen zwei Ständen wo Schläuche verliefen und das gleichmäßige Wummern und Glucksen der Maschinen zu hören war. 
Und als er den Blick hob, sah er es. Nein, sie. Da war sie wieder!
Sein Mund klappte auf und das Zopfband fiel zu Boden, wie hypnotisiert folgte er ihren Bewegungen. Sie stand bei einer der Kisten, in denen der frische Fisch lagerte. Das Gesicht war unverkennbar das aus seiner Erinnerung, nur war es kleiner und nicht umrahmt von Fächerflosse; das hellbraune Haar fiel ihr wirr auf die Schultern, so als wäre es vor Kurzem nass gewesen, und ihr Gesicht war übersät mit blassen Sommersprossen. Sie trug ein ausgeleiertes T-Shirt, allerdings falsch herum, und eine viel zu weite Hose mit Löchern. Ihre Füße waren nackt und dreckig und gerade griff sie flink in die Kiste und biss dem zappelnden Fisch ohne zu zögern den Kopf ab. Violette Striemen liefen ihr Kinn herunter und das Tier zappelte nicht mehr, genüsslich biss sie in die Seite - und hob dann plötzlich den Blick um Taehyung’s zu begegnen. 
Einige Sekunden verstrichen und sie starrten einander nur an. Ein leichtes Lächeln zuckte in den Mundwinkeln des Mädchens. Taehyung ließ langsam die Arme sinken und streckte die Hände in einer beschwichtigenden Geste in ihre Richtung aus - sofort ließ sie den Fisch fallen, wirbelte herum und war hinter dem nächsten Container verschwunden. 
“Verdammt?!”, zischte Taehyung und rieb sich die Augen, machte drei große Schritte und griff nach dem zerbissenen Fisch, denn sie fallengelassen hatte. Wurde er nun vollends verrückt? Wundern würde es ihn nicht.
“Hey boy, was treibst du- ist das etwa mein guter Fisch??”, keifte plötzlich ein älterer Fischer, der aus dem Wagen heraus stieg und Taehyung sah zu, dass er Land gewann.
+
Eigentlich hatte Eunsook nur mal eben schauen wollen.
Sie hatte nur mal eben sehen wollen, was die Beiner nachts so trieben, ob sie näher an den Strand kam, ob sie in einen Hafen schwimmen und sie beobachten konnte. 
Stattdessen hatte die Strömung sie durch einen Tunnel in eine unterirdische Grotte gelockt, hatte sie förmlich eingeatmet und sie war aufgetaucht in einer Höhle voller Gold und Edelsteine. Offensichtlich ein altes Piratenversteck. Es gab viel zu viele davon und Eunsook’s Art machte sich nicht viel aus dem Gold - Steine und Perlen waren hübscher und es war eine angesehene Kunst, wenn man sie zu Schmuckstücken verarbeiten konnte. 
Und da der Mond durch eine schmale Lücke in der gewölbten Decke genau auf eine Kiste fiel sah Eunsook auch ein paar Ketten mit einem wunderschönen, hellen Stein, der alle Farben auf einmal zu beinhalten schien und ihr entgegen leuchtete. Mit glänzenden Augen griff sie nach dem Stein, der an einem Lederband befestigt war - da brodelte es um sie herum. 
Das Wasser blubberte und ihre Haut kribbelte erst und juckte dann wie verrückt, besonders ihre Kiemen und ihr Fischschwanz! Und plötzlich war sie so viel leichter doch das Schwimmen war so viel schwerer, und das Atmen erst Recht, und alles was sie tun konnte war sich die Kette um den Hals zerren und gen Wasseroberfläche zu schwimmen mit kräftigen Bewegungen ihrer… waren das Beine?!
Prustend und japsend war sie aufgetaucht und hatte fassungslos auf ihre nackten Beine gestarrt. Die Luft machte ihre Gliedmaßen schwer und alles unglaublich laut. Verwirrt war sie einem schmalen Gang, durch den sie sich regelrecht pressen musste, nach draußen gefolgt.
Splitterfasernackt hatte sie unter dem Vollmond am Strand gestanden und die Zehen wackeln lassen, war hin und her gewankt. Ihr Lachen klang laut und fremd in ihren Ohren, sie betrachtete die Finger, nun frei von Schwimmhäuten. 
“Ich bin ein Beiner… ein waschechter Beiner!”, hatte sie gehaucht und erneut gelacht bevor eine frische Briese ihr unangenehm heftig über die nackte Haut gefahren war. 
Sie drehte sich ein letztes Mal zum Meer um: “Hoffentlich kannst du mir erneut vergeben, Yunhee-ah… Ich glaube, Neptun hat was mit mir vor!” 
Und dann hatte sie sich auf die Suche nach den Stofffetzen gemacht, die die Beiner stets auf der Haut trugen. 
+
Yunhee hasste ihre Beine. 
Sie wollten ihr nicht gehorchen, waren nicht halb so stark wie ihre Flosse und sie vermisste die Leichtigkeit, die Schwerelosigkeit. Grelles Sonnenlicht kniff ihr in die Augen und Wangen, das weiß-blassgelb geblümte Kleid, das sie beim Strand einem badenden Beiner entwendet hatte, wehte um ihre Schenkel und kitzelte ganz furchtbar. 
Auch waren ihre Sinne so stumpf, sie konnte Eunsook’s Spur nur schwerlich ausmachen. Bis in die Grotte war es ein leichtes gewesen, doch nun, da sie den doofen Stein um den Hals trug, wünschte sie sich es wäre gar nicht erst so gekommen. 
“Diese Seepocke, wenn ich die in die Fänge bekomme?!”, zischte sie und kletterte eine Düne hinauf nur um dahinter einen Hafen vorzufinden. Reges Leben herrschte dort, es wimmelte nur so von Beinern und Yunhee zuckte zusammen, als die ersten Gedanken sie erreichten.  Sie wollte sich instinktiv die Ohren zuhalten, auch wenn es nichts brachte.
“Eure Sprache ist ja so hässlich”, wisperte Yunhee und kniff die Augen zusammen, um Eunsook zu erspähen. Dann atmete sie tief ein und aus, stolperte mehr schlecht als recht die Düne herunter und folgte dem Geruch ihrer jüngeren Schwester. 
Sie konnte nur hoffen, dass sie sie finden würde und Luna ihnen gnädig sein und sie wieder zurückverwandeln würde!
+
“Tae-Hyungie, so langsam nervt deine Geschichte”, sagte Jeongguk geistesabwesend. Er hielt einen Controller in der Hand, über den Screen liefen androgyne Männer mit Haarschnitten, die jeglicher Gravität abgedankt hatten und albern große Schwerter spazieren trugen. 
“Hör auf Final Fantasy zu zocken und sieh dir das an! Das sind menschliche Bissspuren…”
Jeongguk schnaubte belustigt und war einen Blick über die Schulter: Taehyung stand an der Kücheninsel, die die schmale Küche vom Rest des Wohn- und Essraumes trennte, und hatte einen so langsam unangenehme Düfte absondernden Fisch vor sich liegen. 
Der Jüngere wandte sich wieder seinem Spiel zu. 
“Sorry, Hyungie, aber ich glaub kaum, dass deine Sirene auf einmal an Land herum watschelt… aber keep me up to date, wie die Geschichte weitergeht”, schloss er amüsiert während Taehyung frustriert schnaubte. 
Es war Abend und der Himmel wurde langsam aber sicher indigoblau. Namjoon ging seinem Nebenjob beim Aquarium nach, Hoseok und Jimin waren in der Tanzschule, Seokjin hatte mal wieder ein Date und Yoongi saß vermutlich im Keller, am Producen, oder hatte Abendschule. So genau wusste man das nie, entweder er war da oder nicht. So waren nur noch die beiden Jüngsten in ihrer Studenten WG, Jeongguk zockte und Taehyung… 
Frustriert warf er den Fisch in den Müll und zog einen Flunsch, drehte sich beleidgt um und lehnte sich mit der Hüfte an die Kücheninsel. Die beiden Glastüren auf dieser Seite des Hauses führten in einen großzügigen Garten mit hohen Zäunen und einer Hecke, Bäume ragten hier und da herüber und an die Terrasse grenzte ein kleiner, beleuchteter Pool. Er war geformt wie eine Erdnuss, das sagte Seokjin zumindest. 
“Meinst du, ich verlier’ den Verstand?”, fragte Taehyung mit rauer Stimme ernsthaft besorgt, Jeongguk schnaubte belustigt und zerrte sich in einer Filmsequenz entnervt das schwarze T-Shirt vom Leib. Ihm war ständig warm. 
“Ich meine nicht, ich weiß das”, antwortete der Jüngere stumpf und kicherte, als Taehyung hinter ihm ein genervtes Jammern von sich gab. Plötzlich verstummte es und dann japste Taehyung auf. 
“Jeonggukie?! Wir kriegen Besuch, sieh mal da!”
Entnervt mit den Augen rollend legte Jeongguk den Arm auf die Sofalehne und wandte sich um: “Zum letzten Mal, ich find die Kiwi’s nicht halb so süß wie du- ach du Scheiße”, hauchte er zum Ende hin und seine Augen wurden, wenn möglich, noch größer. 
Über den Zaun, genau gegenüber mit nichts außer dem Pool zwischen ihnen, kletterten zwei Frauen. Die erste ließ sich übermütig fallen und landete auf der Seite, rollte sich herum und stand schwankend wieder auf. Die zweite hangelte sich herunter und landete wankend auf den Fußballen, kauerte sich auf den Boden und ihr langes Haar fiel in sanften, roten Wellen wie ein Schleier über ihre Schultern. 
“Das ist sie!”, zischte Taehyung aufgeregt und deutete auf die erste, die gerade ohne zu zögern das alte T-Shirt vom Körper zerrte und ins Gras fallen ließ, die zerrissene Hose folgte. Jeongguk sprangen fast die Augen aus dem Kopf und er kletterte vorsichtig über die Sofalehne, schlich langsam zu Taehyung. 
Da das Wohnzimmer bis auf das Licht hinter dem Fernseher, das rhythmisch mit dem Spiel die Farbe wechselte, dunkel war spiegelte sich das Licht des Pools in den Scheiben. Sie durften wohl kaum zu sehen sein. Was man aber sehen konnte war die nackte Gestalt des ersten Mädchens, das sich holprig wie ein Dreijähriger auf den Pool zubewegte und mit einem Platschen im Wasser landete. Das zweite Mädchen krabbelte rasch über den Boden und etwas in der Art und Weise, wie wild sie dabei wirkte und wie hektisch sie mit den Augen ihre Umgebung scannte, ließ den Jungen die Nackenhaare zu Berge stehen. Bevor sie sich ins Wasser gleiten ließ, riss auch die Kleinere sich das Kleid vom Leib; es ratschte und fiel als zerrissener Fetzen ins Gras. 
Einige Sekunden schwiegen Taehyung und Jeongguk, wie erstarrt musterten sie, wie die beiden nackten Leiber durch den Pool tauchten und schwammen, als sei es zweite Natur. Sie bewegten sich so leise und rasch und so synchron dabei wie Fische. Außerdem tauchten sie verdächtig lange nicht auf…
Jeongguk wirbelte herum und packte Taehyung am Hemdkragen, der mit erhobenen Brauen heftig blinzelte: “Hyung, das ist nicht witzig?! Ist das ein Prank?”
Taehyung griff nach Jeongguk’s großen Händen und schüttelte wild den Kopf: “NEIN?! Ah jinja, ich versuch’s euch doch die ganze Zeit zu sag’n- aaaAAH!”
Erschrocken zuckte Jeongguk zusammen und ließ von Taehyung ab, der zurück sprang. Als er herum wirbelte sah er auch, warum: die Größere stand tropfend und nach wie vor splitterfasernackt vor der Scheibe. Ihre Augen waren weit geöffnet, in ihren Mundwinkeln hing die Andeutung eines Lächelns und sie hob die Hände und presste sie an die Scheibe.
“W-Was zur Hölle?!”, keuchte Jeongguk und deutete auf ihre Finger - die alle miteinander verbunden waren. Eine hauchdünne Membran verband die einzelnen Finger; dünne, transparente Haut. Ideal zum Schwimmen. Schwimmhäute. 
Als das Mädchen, oder eher das Wesen, sich die Nase an der Scheibe plattdrückte, stob plötzlich ihre Gefährtin aus dem Wasser. Sie sprang unnatürlich hoch aus dem Wasser und schüttelte das Wasser aus dem Gesicht. Dann fletschte sie leicht die Zähne und durch die Scheibe vernahmen sie deutlich ein Klacken. Ein Keckern und Schnalzen, umso lauter als das Etwas vor dem Fenster in die Knie ging und lauthals antwortete. 
“Sie- sie unterhalten sich! Da sind zwei Meerjungfrauen in unserem Garten”, keuchte Taehyung von seinem Platz auf dem Boden aus, er war auf dem Hintern gelandet vor Erstaunen. Jeongguk stand nach wie vor wie angewurzelt da, Gänsehaut benetzte seine Arme und krabbelte gerade in seinen Nacken.
“Hyung… was tun wir denn jetzt?!”
Taehyung rappelte sich auf und stob in Richtung Küche. 
“Wir haben doch noch Kimchi im Kühlschrank?!”
+
Yunhee’s Blut kochte förmlich und sie wünschte sich kurz, dass sie ein etwas ruhigeres Temperament hatte und das eines siamesischen Kampffisches. 
“Du dummes Ding?! Komm sofort von der durchsichtigen Wand weg, die Beiner sehen dich!”
“Sieh mal - da drin leuchtet’s! Und es riecht so spannend -  oh, die Wand ist kalt! Der Beiner guckt ganz erstaunt, ich glaub, die sehen uns auch… sowas Merkwürdiges!”
Yunhee zog die Oberlippe über die Zähne, die kribbelten. Immerhin wuchsen ihre Fänge noch ein wenig, hoffentlich hielt das die Beiner auf Abstand. Doch Fehlanzeige: als Eunsook mit einem Japsen nach hinten stolperte und am Beckenrand in die Knie ging, schob sich beinahe lautlos die eine Wand beiseite und ein Beiner kam heraus. Nein, der Beiner!
Eunsook schien ihn auch zu erkennen, denn ihre Augen wurden, wenn möglich, noch größer und sie strahlte ihn an. Da sie aber immer noch feucht war blieben ihre Augen milchig und die halb geschlossenen Kiemen stachen wie Narbengewebe deutlich auf beiden Seiten des Halses hervor. 
Ein beißender Geruch kam mit dem Beiner und Yunhee erkannte, dass er etwas in der Hand hatte. Er streckte die Hand vorsichtig in Eunsook’s Richtung aus, sie zuckte zurück und krabbelte ein Stück weiter nach hinten. Der Beiner sprach, die Zunge ungelenk und seine Sprache juckte in ihren Ohren. Sie versuchten, sich möglichst schnell alles einzuprägen, eine Regelmäßigkeit zu erkennen. Das einzig Angenehme war seine Stimmfarbe; sie war tief und warm und er sprach leise und langsam. Eine willkommene Abwechslung nach einem Tag voller kopfschmerz bereitenden Geräusche. 
Yunhee sah, wie Eunsook’s Nase wackelte und sie an dem Etwas roch, das der Beiner, es schien ein Mann zu sein, ihr entgegen hielt. 
“Nimm das nicht!”, fauchte Yunhee, halb unter Wasser, doch Eunsook hatte sich bereits mit flinken Fingern etwas geschnappt und schnupperte nun eingehend daran. “Aber es riecht gut..”, murmelte Eunsook und hatte es binnen weniger Sekunden zerkaut und heruntergeschluckt. Sie erstarrte. Und erschauderte. Dann zog sie sich mit den Händen im Gras etwas näher auf den jungen Mann zu und strich mit ihren sich langsam separierenden Fingern über seine innere Handfläche und hob dann die Finger an die Lippen. Mehr Essen. 
Der Mann machte ein Geräusch, tief und kehlig, und Eunsook erkannte, dass er lachte. Seine dunklen Augen glänzten dabei und die Augen erinnerten Eunsook an die eines Seelöwen. Groß, dunkel und harmlos. 
Sie stand mit wackligen Beinen auf und folgte dem Mann Schritt für Schritt, ignorierte das Zischen ihrer Schwester hinter sich. Was konnte schon groß passieren? Sollte man ihr etwas böses wollen, so würde Eunsook ihm einfach den Hals umdrehen. 
+
“Das ist ja sowas von cool”, hauchte Taehyung zum tausendsten Mal und reichte dem Mädchen, das inzwischen breitbeinig auf der Kücheninsel hockte und lautstark schmatzte, noch ein wenig Kimchi. 
Jeongguk wusste nicht, ob er das nach und nach menschlich wirkende Wesen in ihrem Haus so cool finden sollte. Erst Recht nicht das zischende Ding im Pool; er konnte auf die Entfernung die dunklen Augen erkennen, die sich in ihn zu bohren schienen. Nase und Mund lagen unter Wasser, das lange Haar in tiefroten Wellen wie ein Schleier auf der Wasseroberfläche. Sie sah aus wie eine böse Arielle. 
“Hey, Guk-Ah, geh raus und behalt ihre Freundin im Auge. Vielleicht ist sie auch hungrig? Hier”, murmelte Taehyung geistesabwesend und reichte Jeongguk mit der freien hand eine Dose mit Mangostücken. 
“Ich geh da bestimmt nicht raus!”, protestierte Jeongguk, nahm die Dose und stellte sich in den Türeingang. Bevor er realisierte, dass er so zur Zielscheibe wurde, wenn eines von den Wesen zu dem anderen wollte. Rasch machte er einen Hüpfer nach draußen und rutschte auf den nassen Fußspuren aus - strauchelnd rutschte er am Beckenrand ab und mit einem lauten Platsch landete er im Pool. 
Fahrig kratzten seine Nägel über die Kacheln, er zerrte sich wieder hoch und stemmte sich rasch aus dem Wasser, zog die Beine an und rieb sich fahrig das Wasser aus den Augen. Das Wasser waberte unruhig und das Wesen? Es kauerte auf dem Boden des Pools, die dunklen Augen nach wie vor auf ihn gerichtet. Doch sie hielt die Dose mit Mangostücken in den Händen und an der fettigen Flüssigkeit, die aufstieg und auf der Oberfläche trieb, erkannte Jeongguk, dass sie die Dose geöffnet haben musste. Schwarze, spitze Nägel - Krallen? - zogen oranges Fruchtfleisch heraus und sie schien die ganze Dose binnen weniger Sekunden zu inhalieren. 
Zitternd stieß Jeongguk Luft aus und fuhr sich durch’s wirre Haar, zog das Zopfgummi heraus und schnell ums Handgelenk. Sein Herz pumpte wie verrückt. Doch nach einigen Sekunden, in denen er mit halbem Ohr Taehyung bei seinem ewigen Monolog zuhörte, merkte er, dass kein Grund zur Sorge bestand. Sie hatte offensichtlich viel mehr Angst vor ihm als er vor ihr - auch wenn sie die spitzen Nägel besaß. Womöglich auch Zähne, Jeongguk kannte die ein oder andere Gruselgeschichte über Meerjungfrauen und Sirenen. Doch als er sie beim Essen beobachtete wurde er ruhiger und schließlich wagte er es sogar, sich umzudrehen und nach Taehyung zu sehen. Oder zum Himmel hochzustarren, wo die ersten Sterne sich abzeichneten. Er atmete tief ein und stieß mit einem Summen die Luft wieder aus, ließ den Ton in seiner Kehle vibrieren und rieb sich mit einer Hand die Augen. Der Ton in seiner Kehle wurde zu einem Beruhigungsmantra und er summte ein Liedchen vor sich hin, ohne Text und richtige Melodie, einfach nur die Vibration. 
Als er die Finger von den Augen nahm und blinzelte, brach er abrupt ab; das Wesen war aufgetaucht und starrte ihn an, die Augen nicht mehr gänzlich schwarz, das Gesicht nicht ganz so abweisend. Über der Oberfläche erkannte Jeongguk, dass ein rosiger Schimmer auf ihren Wangen lag, das Wasser ließ ihre Wimpern lang und dicht aussehen, der volle, kleine Mund stand offen und sie wirkte eher neugierig. 
Doch sobald sie bemerkte, dass er nicht mehr summte, riss sie die Augen auf und das Schwarz wuchs, sie zog knurrend die Oberlippe zurück und ihre Zähne wurden schwarz und spitz. Schon hatte sie Jeongguk an den Beinen gepackt und zerrte, erneut schwappte Wasser über ihn hinweg und er musste sich prustend an die Oberfläche strampeln während Yunhee es geschafft hatte, sich über Jeongguk hinweg auf den Rasen und von dort aus ins Haus zu stürzten. 
Sie warf einen Blick auf Eunsook, die nach wie vor auf der Kücheninsel tronte, hörte dann das laute Geräusch einer sich schließenden Türe und sah sich gehetzt um. Jeongguk stand triefend hinter ihr, raus konnte sie nicht mehr. Mit einem Zischen sprintete sie auf das Sofa zu und fegte es ungebremst um, sodass sie der länge nach hinfiel (es klatschte herzhaft auf dem Laminat) und mit einem dumpfen Krachen fiel das Sofa um. Sie rappelte sich auf, sprang auf das Sofa und von dort auf die teure Kommode von Seokjin’s Großmutter.
Teller klirrten, eine Tür brach unter dem Zerren des Mädchens bis sie schließlich oben drauf hockte, sie musste sich quasi zusammenfalten um zwischen Decke und Holz Platz zu finden. 
“What the fuck”, schnaubte Kim Namjoon, die Cap falsch herum auf dem Kopf, und kam langsam in den Raum hinein. Sah von einem triefenden Jeongguk zu Taehyung, der einem nackten Mädchen Kimchi reichte, den sie sich mit den ungelenken Fingern eines Kleinkindes auf den Mund presste, zu dem zitternden Mädchen auf der Kommode. Da war ein nacktes Mädchen auf der Kommode.
“What the fuck!”, bestärkte Namjoon und Taehyung hob abwehrend eine Hand.
“Hyung! Ich kann alles erklären-”
“-Taehyung hatte Recht”, unterbrach Jeongguk, er bibberte, obwohl es nicht kalt war.
Namjoon starrte verstörrt von einem zum anderen und musste sich zwingen, den Blick von den nackten Schenkeln der Frau zu lösen. 
“Womit?”, fragte er lahm, nicht sicher, ob er wissen wollte, was sich hier abspielte.
“Meerjungfrauen gibt’s wirklich”, sagten Jeonggun und Taehyung wie aus einem Mund und als ob sie es bestätigen wollte beugte Yunhee sich etwas vor auf ihrem Platz von der Kommode aus und fauchte, die Zähne kurz lang und schwarz bevor sie wieder schrumpften. 
Namjoon war auf einmal sehr blass.
“What the fuck”, sagte er zum dritten Mal und verfehlte bei seinem spontanen Ohnmachtsanfall nur knapp die umgefallene Couch.
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Sommerferien
Dienstag, 9.07 bis Sonntag, 28.07.2019
Endlich Sommerferien. Am Montag hatte ich den letzten Arbeitstag bevor der Urlaub beginnt. Den Dienstag habe ich damit verbracht, die Wohnung zu putzen und alles aufräumen. Mein Freund fuhr direkt nach der Arbeit los. Das erste Mal, dass er mit seinem neuen Auto herkommt, darauf war ich sehr gespannt. Ich wurde nach der Zeit immer mehr müde, weswegen ich meinem Bro sagte, er soll meinem Freund die Tür aufmachen wenn er ankommt. Irgendwann um 23 Uhr war er da. Ich war im Halbschlaf und er legte sich zu mir und wir kuschelten. Ich nahm einen Gestank wahr sobald er sein Mund aufmachte: er hatte geraucht. Seitwann raucht er? Er war sonst immer 100% clean, nie eine Zigarette oder sonst was in der Hand gehabt, nur Shisha. Ich fragte ihn aufgewühlt, ob er geraucht habe, da gestand er dass er seit zwei Wochen raucht. Ich fragte wieso und was für eine Marke. Seine Antwort war "wegen Stress" und Marlboro Rot. Ich verstand das nicht, man muss nicht wegen Stress zu sowas greifen? Und dann noch die Stärksten?! Ich wurde sauer, weil er mir das verheimlichte + weil er damit anfing. Er braucht das nicht um "Stress zu reduzieren"!? Ich fragte mich wie man auf die Idee kommt, wenn man gestresst ist, erstmal Kippen zu kaufen und dann noch die Stärksten? Wie kommt man auf sowas? Ich war stinksauer und wollte Abstand, kein Kuscheln mehr, gar nichts. Der erste Abend endete im Streit, nicht so wie ichs mir vorgestellt hatte. Er ging schnell ins Bad um die Mundspülung zu benutzen, da mich der Gestank angewidert hat. Er wollte die Stimmung bessern, indem er mir was zeigte. Er liess ein Lied abspielen. Es war ein Lied, nur für mich. Daran saß er mehrere Wochen und es diente als Wiedergutmachung. Das Blöde war, dass das Timing schlecht war. Meine Laune hat den Tiefpunkt erreicht, ich weinte ununterbrochen und er kuschelte mich und liess das Lied mehrmals laufen. Ich habe mich nach der Zeit beruhigt. Es war da bereits 2 Uhr Morgens und wir konnten schliesslich beide doch lachen. Egal wie schlimm bei uns ein Streit ist, schlussendlich lachen wir beide wieder gemeinsam. Er hat mich auf andere Gedanken gebracht. Als er irgendwann nach unten in meinen Schritt greifte, war er überrascht wie feucht es da war und dann ging alles schnell. Danach waren wir so müde, sind direkt eingepennt.
Der Mittwoch. Mein Freund hat seine Shisha aufgebaut, nur für einen Tag. Für ihn lohnt sich das anscheinend. Wir haben Shisha geraucht, wie immer. Dann gings in die Mall mit meinem Bruder, wir nahmen ihn mit weil er noch nie dort war. Wir führten ihn bisschen rum. Sogar mein Freund der in Deutschland lebt war öfter da und kann meinem Bro zeigen wo was ist haha. Wir sind Waffeln essen (standard) und danach war ich hyperaktiv. Ich rannte in den AdidasShop und warf den Ball auf die und rannte weiter. Ich warf auch meine Wasserflasche rum. Alle waren aufgedreht, bei der Autofahrt haben die den Songtext geschrien und was weiß ich. Zuhause dann haben wir wieder Shisha geraucht und sonst nichts besonderes mehr gemacht. Mein Freund und ich gingen früh schlafen, damit wir am Donnerstag fit sind fürs Frauenfeld.
Dann am nächsten Tag wars soweit, wir standen früh auf. Übers Frauenfeld habe ich separat einen Text verfasst, weswegen ich hier nichts darüber erwähne. Beim anderen Post steht alles und Details.
So. Skip nach dem Frauenfeld.
Als wir Abends endlich zuhause waren freuten wir uns beide auf die Dusche und man fühlte sich wie neugeboren. Auch wieder im Bett zu schlafen war so schön. Wir schauten noch Pimp My Ride, kuschelten und schliefen so ein.
Am Sonntag Nachmittag war der Plan dass wir nach Zagreb losfahren. Wir haben zuerst noch Mittag gegessen, er wollte unbedingt noch Shisha rauchen und währenddessen habe ich meinen Koffer gepackt. Als ich fertig war, machten wir uns auf den Weg. Wir waren gut gelaunt und freuten uns auf Kroatien. Wir sind die Strecke Deutschland - Österreich - Slowenien - Kroatien gefahren. Mein Vater hat mir vorher noch alles erklärt wie‘s durch Italien geht (was der schnellste Weg ist) aber er folgte seinem Navi weswegen wir den anderen Weg einschlugen. Es herrschte bisschen Stau aber sonst kamen wir gut voran. Einmal fing er an, mein Oberschenkel zu streicheln und ging immer weiter hoch. Ich hatte einen Rock an und er fasste darunter. Irgendwann fingerte er mich. Ich habe seinen Schwanz massiert. Wir beide waren so geil drauf und machten es uns gegenseitig während der Autofahrt. Ich zog seine Hose mit Shorts etwas weiter nach unten damit ich seinen Dick rausholen kann. Ich gab ihm einen Handjob. Nach der Zeit entschnallte ich mich, um ihm einen blasen zu können. Er ist in meinen Mund gekommen, ich schnallte mich wieder an und er strahlte übers ganze Gesicht. Die Fahrt sonst war unglaublich schön. Wir hörten Musik die uns taugte, sangen dazu mit. Bei Raststätten etc. haben wir immer Ausschau nach Steckdosen gemacht, weil wir Shisha rauchen wollten aber keinen GasCamper Ding hatten. Das war aber erfolgslos. Wir kamen in Zagreb um halb 1 an. Wir waren so erleichtert. Statt uns auszuruhen und schlafen, wollte er wieder erstmal Shisha rauchen. Typisch.
Der Montag war für mich so ein unnötiger Tag. Ich fühlte mich ausgelaugt und müde. Ich lernte seine Tante und Urgrosseltern kennen. Alle schienen freundlich zu sein, aber wir mussten schnell wieder los ans Meer. Zagreb war bloß ein Zwischenstopp.
Auf uns wartete eine 4 Stundige Fahrt nach Split. Es war verdammt heiß. Unerträglich. Ich habe hauptsächlich gepennt. Bei einer Tanke hatte eine Frau ihre Katze an der Leine, das sah so bescheuert aus und die Katze tat mir leid. Danach bin ich wieder weggepennt. Als wir in Split waren, wurde ich hellwach. Wir suchten einen Parkplatz und dann unsere Suite. (Die Suite ist im Zentrum weswegen mans nicht mit dem Auto erreichen kann). Wir nahmen die Koffer mit. Wir haben nach gefühlt 20min unsere Unterkunft gefunden. Endlich. Wir checkten ein und es war SO schön. Ein Traum. Danach gingen wir zurück zum Auto und holten die restlichen Sachen. Wir haben kurz gechillt und geduscht, bevor wir Split erkundigten. Wir haben zu Abend gegessen und danach in einer Bar Shisha geraucht. Schlussendlich machten wir einen Spaziergang und wieder zurück zur Suite.
Am Dienstag hatte ich das Vergnügen ihn zu wecken, damit wir frühstücken. Wir haben gemeinsam gegessen und sind wieder in die Suite, er pennte weiter. Um 2 sind wir los in die Stadt. Unser Ziel war es eigentlich so einen GasCamper zu finden und kaufen, damit wir draussen Shisha anmachen können und rauchen. Erfolgslos. Wir sind vom Ziel abgekommen und haben einfach so geschaut was es so gibt. Sind bis zum Strand gelaufen um zu wissen wo der liegt. Danach wollte er noch eine Shishabar finden. Sind weiter, dem Hafen entlang. Ich hatte dann Lust auf Burek und holte mir einen und es ging wieder zurück in die Suite. Ich habe mich umgezogen und wollten dann Shisha rauchen. In der Suite war ein Feuermelder, weswegen wir es geschickt und schnell machen musste. Er baute die Shisha auf und den Kopf, die Kohle auf den Grill. Sobald die Kohle fertig war, tat er sie drauf und rannte raus. Ich hab alles abgeschlossen und wir gingen runter zum Hafen. Direkt da im Zentrum haben wir dann Shisha geraucht. Der Ausblick war wunderschön. Die Reaktion der anderen war mal nervig, mal lustig. Viele wussten nicht was das ist und andere staunten nur. Uns juckte es nicht, wir wollten einfach geniessen. Als wir fertig waren, gings wieder in die Suite.
Gefühlt den rest des Nachmittags haben wir auf dem Sofa gekuschelt und TV geschaut. Alles war dunkel und zu damit keine Hitze reinkommt, die Klimaanlage war an. Es war so schön. Sowas simples - wir haben mehrere Stunden nur gekuschelt und ich habe ihn gekrault, mehr nicht. Ich fand das trotzdem einfach wow. Zeit mit dem Seelenverwandten zu verbringen ist das Schönste was es gibt. Irgendwann gingen wir raus wegen Abendessen. Spazierten wieder bisschen und schauten uns das Ganze bei Nacht an. Wir kaufen Alkohol, da wir saufen wollten. Dies haben wir auch gemacht und sind gegen Mitternacht wieder raus um Shisha zu rauchen. Da war Vollmond. Die Atmosphäre war so anders. Währenddessen haben wir gekuschelt. Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter. Eine Stunde verging und wir machten uns wieder aufm Rückweg. In der Suite kuschelten wir und schliefen friedlich ein.
Am Mittwochmorgen durfte ich ihn nochmal wecken und es machte mir Spaß. Nach dem Frühstück pennte er wieder, wie typisch. Dann gegen 1 gings los zum Strand! Natürlich musste auch die Shisha mit. Wir hatten so ein Struggle mit der Kohle. Im Kohlebehälter hatte er einen Trick, wie er mit 3 angezündeten Kohlen weitere zum glühen bringt. So dass es nie ausgeht und es noch an ist, wenn wir am Strand sind. Nach 20min haben wirs geschafft. Wir hatten einen Sandstrand. Liegen und Sonnenschirme, auch einen Tisch. Ich habe mich erstmal eingecremt und dann hingelegt. Wir rauchten zuerst Shisha und hörten Musik. Ich holte uns kühle Getränke und danach sind wir ins Wasser. Er hat die ganze Zeit WrestlingMoves an mir ausgeübt. Andere Paare um uns rum waren am rummachen und sonst flirten, Spaß haben. Und wir? Er schmeisst mich durch die Luft und ins Wasser, ich schreie andauernd und versuche von ihm wegzuschwimmen. Nur manchmal klammerte ich mich an ihn und wir küssten uns. Wir hatten viel Spaß. Sind dann wieder ans Land um weiter Shisha rauchen uuund wieder ins Wasser. Obwohl ich mir das nicht ein zweites Mal antun wollte, da ich viel Wasser in meiner Nase hatte weswegen es brannte. Aber naja. Das Einsteigen ins Wasser allein schon war eine Qual weils so kalt ist. Sobald ich ganz drin war fing wieder das Wrestling an und die Wasserschlacht. Das Katz-Maus Spiel. Wir hatten unendlich viel Spaß, auch wenn wir kindisch waren. Wir haben so viel gemeinsam gelacht. Beide haben in dem Moment alle Sorgen und Probleme vergessen, das spürte ich. Dann sind wir wieder raus, haben uns abgetrocknet und sind wieder zurück. Waren 2-3 Stunden am Strand und es reichte vollkommen. Wir hatten unseren Spaß und es war ein Erfolg. Aufm weg zur Unterkunft holte mein Freund sich noch ein Wrap, anschliessend ein Eis. Wir waren beim Hafen im Zentrum, während er sein Eis schleckte. Er war fertig und wir begaben uns in die Suite. Da haben wir erstmal geduscht und sind Abendessen gegangen, das Mal in ein anderes Restaurant als das wo wir sonst immer hin sind und es war so viel besser. An dem Abend waren wir wieder wie Kleinkinder. Wir sind da umher gerannt, gelacht, alles um uns rum vergessen. Ich fühlte mich wie frisch verliebt. Es fühlte sich so schön an - der Tag war perfekt. Alles stimmte einfach. Sowas würde ich immer mit ihm erleben wollen. In der Suite hielt das ganze nicht lange an. Den ganzen Tag lang waren beide durchaus glücklich. Bis zu dem einen Zeitpunkt als es unnötig Streit gab und beide total fertig waren. Wir haben beide viel geweint und waren verletzt. Nach einer Stunde erst konnten wir uns versöhnen. Dann gings wieder etwas bergauf.
Wir haben noch etwas Alkohol getrunken und sind um 2 Uhr Morgens raus. Ich holte mir ein Slushy und er Pfannkuchen. Wir haben uns auch wieder mit Shisha rausgesetzt und den letzten Abend ausklingen lassen. Der Tag war aber weird. Viele Alkoholiker etc liefen an uns vorbei, was mich unwohl fühlen liess. Einer fragte, wo er Weed auftreiben könne. Ein alter Mann sass sich gegenüber von uns und wollte mit uns reden, obwohl wir einfach nur alleine sein wollten. Ein anderer Typ fiel ins Wasser da er betrunken war und anscheinend nicht merkte, dass da der Hafen war. Man hörte wie jemand ins Wasser fiel, Geschreie, Gelache und sah ein Handy fliegen. Irgendwann zogen wir uns lieber zurück und sind schlafen.
Der Donnerstag brach an: das heißt zurück nach Zagreb. Wir sind das letzte Mal frühstücken, daraufhin haben wir unsere Sachen gepackt und checkten aus. Mit dem Gepäck bis zum Auto wars etwas mühsam aber mein Freund war so nett und hatte mein Koffer auch noch genommen, so dass ich nur meine Tasche tragen musste. Die Rückfahrt war eher langweilig, mühsam. Ich hatte die ganze Zeit über Kopfschmerzen und war müde. Als wir ankamen in Zagreb war ich einfach froh, dass ich mich gleich hinlegen kann. Nur muss man erstmal wieder seine Familie begrüssen und bis das endet, kanns lang dauern.... Zum Glück war seine hyperaktive Tante nicht da, was das Ganze erträglicher machte. Ich legte mich hin. Nach ner Zeit sind wir dann noch in Supermarkt gefahren und da begegneten wir seiner Tante, die hielt uns gefühlte 30min auf.... Anschliessend konnten wir endlich einkaufen und wieder zurück. Ich war kaputt, konnte nix tun. Ich lag nur rum. Wir machten uns Chickenballs und Pommes. Danach haben wir nix mehr gemacht, die Hitze macht einen erschöpft.
Und schon war Freitag. Wir haben Kerzen gekauft und sind zum Grab seines Vaters. Er zeigte mir auch das eine Haus, wo sein Cousin und er letztes Jahr den Sommer verbrachten. Ab da begann die Suche nach Burek. Schon den ganzen Tag durch wollte ich Burek, es war bereits 17 Uhr. Wir sind in ein Einkaufszentrum und nicht Mal da haben wir Burek gefunden, stattdessen sind wir dann zum BurgerKing. Das wars dann auch schon, Rest des Tages haben wir mit Shisha rauchen verbracht, sind noch nach unten weil seine Großmutter angekommen ist für 15min und das wars.
Am Samstag entschieden wir uns, dass wir zurückreisen. Viel eher als geplant. Die Fahrt war angenehm und witzig. Es herrschte gute Stimmung. In Deutschland machten wir einen Zwischenstopp, waren im McDonalds essen. Dann gings weiter. Ich alberte rum. Irgendwann Abends als wir bereits in der Schweiz waren, hab ich ihm einen geblasen während er konzentriert weitergefahren ist, ups. Gegen halb 1 am Sonntag sind wir angekommen, sind direkt pennen.
Sonntag haben wir hauptsächlich entspannt, nichts großartiges gemacht.
Montag hingegen sind wir ins Schwimmbad mit meinem Bro. Wir wollten nicht mit dem Auto hin, weil die Parkgebühr teuer ist. Deswegen nahm mein Freund ein Fahrrad, mein Bro einen Scooter und ich Rollerblades. Ich fühlte mich wieder wie 12. Nach ca. 5-7 Min sind wir da angekommen. Wir waren Längen schwimmen, sie waren öfter aufm Sprungbrett (5 Meter) und dann drinnen auf dem 1 Meter. Da haben die hauptsächlich Blödsinn gemacht und ich schaute nur zu. Draussen wieder haben sie auf der Wiese Fußball gespielt. Jedes Mal wenn wir ins Wasser gestiegen sind, hab ich geschrien weils so kalt war. Dann aufm Rückweg machten wir einen Zwischenstopp bei einem Laden, damit wir so‘n Tischtuch kaufen, da das letzte durchlöchert wurde dank der Kohle der Shisha.. Ja ups. Danach waren wir wieder bei mir. Zuerst hatten wir geduscht, anschliessend Shisha geraucht.
Und dann kam der Dienstag, der 23. das heißt wir sind schon seit 14 Monaten zusammen. Wir haben an dem Tag trotzdem nicht viel gemacht. Meine Schwester fragte ob wir sie von der Arbeit abholen können, was wir auch gemacht haben und sind in McDonalds. Sie spendierte jedem einen McFlurry. Dann Rest des Tages haben wir nur gechillt. Zu der Zeit war ich andauernd so müde, bin oft eingeschlafen. Ich hatte nicht die Lust oder Energie etwas zu tun.. Naja.
Dafür haben wir am nächsten Tag mehr gemacht. Wir sind in die Stadt, zum See. Haben Fotos gemacht. Da war eine Bühne, er ging erstmal drauf und machte einen FortniteTanz, wie typisch... An dem Abend haben wir noch Döner gegessen und das wars.
Am Donnerstag haben wir auch nicht viel gemacht. Zu der Zeit wars zu heiß um irgendwas zu unternehmen. Nur Abends sind wir dann raus zum McDonalds. Mein Freund hat sich mit Katzen angefreundet, die wir aufm Weg angetroffen haben. Danach haben wir etwas getrunken und sind ins Bett.
Am Freitag hingegen haben wir Vodka besorgt und getrunken. Meine Mutter brachte uns so eine Platte mit Salami, Käse, Tomaten, Gurken, Brot. Dabei haben wir noch Shisha geraucht. Da war mein Freund eher betrunken, ich weniger. Ich hatte zu der Zeit meine Tage aber er war dann ziemlich geil auf mich, weswegen er mich von hinten nahm. Er war erleichtert und fühlte sich besser. Sonst hatten wir es jeden Tag mindestens einmal getrieben und seit ich meine Tage hatte, gar nicht mehr (logischerweise). War manchmal echt nervig. Nun ja.
Samstag sind wir zur Autowaschanlage, sein Auto war wieder sauber und wir haben es noch gestaubsaugt. Danach gings weiter nach Luzern um wieder Mal Waffeln zu essen. An dem Abend haben wir wieder getrunken. Da war ich betrunken und das richtig. Wir haben den ganzen Abend Uno gespielt mit meinen Geschwister. Als wir reingingen ins Bett, lief der Film 8Mile. Ich konnte mich aber auf das nicht mehr fokussieren. Ich labberte meinen Freund voll, was er lustig fand. Er mag es wenn ich so betrunken bin, warum auch immer.
Sonntag, der letzte Tag der gemeinsamen Sommerferien... Ich war da traurig als ich bereits aufgewacht bin. Schon da liefen mir die Tränen... Ich reißte mich trotzdem zusammen. Wir haben Mittag gegessen, Shisha geraucht. An dem Tag war schlechtes Wetter, wow wie passend.. Wir sind noch schnell zur Bank, dann hat er seine Sachen aufgeräumt und wieder eingepackt und brachte die ins Auto. Er war sozusagen fertig, hätte gleich losfahren können. Stattdessen wollte er noch kuscheln für ca. eine Stunde. Wir haben schon da geweint. Als Ablenkung diente eine Folge Catfish aber ich konnte trotzdem nicht aufhören traurig zu sein. Mein Zimmer fühlte sich so leer an, seitdem sein Koffer, Tasche und sonst sein Zeug nicht mehr da steht. Er sagte zu mir "Schau du hast jetzt wieder mehr Platz" und da kamen mir die Tränen. Was bringt mir mehr Platz im Zimmer, wenn ich ihn nicht mehr bei mir habe? Das tat so weh. Dann wars soweit, er musste los..
Ich verabschiedete mich von ihm vor der Tür, ich ging mit nach unten. Es blieb nie beim "letzten" Kuss, jedes Mal kam er wieder zurück. Ich umarmte ihn so fest ich konnte. Dann ist er zum Auto und wollte losfahren aber hielt NOCHMAL an. Ich rannte hin und gab ihm noch einen letzten Kuss und sah nur noch zu, wie die Liebe meines Lebens wegfuhr.
Die Sommerferien waren ein auf & ab. Im Nachhinein kann ich trotzdem sagen dass ich es geliebt habe. Jede Sekunde davon. Mein Freund ist alles für mich und er hat diese Wochen, Tage so besonders gemacht. In der Zeit hat er mir das Lied gezeigt was er für mich geschrieben und aufgenommen hatte. Das ist so ein besonderes Geschenk was mich berührt, jedes Mal wenn ich es mir anhöre. Ich schätze das unglaublich, was er da für mich gemacht hat. Wieviel Zeit er investierte, Gedanken und und und. Ich könnte nicht glücklicher sein.
Ausserdem haben wir seit den Sommerferien auch wieder neue Insider. Wir haben gegen die Luft gekämpft, wie so zwei Idioten. Aber das versteht niemand. Dann wäre noch dieses "Sta je, sta hoces, Shiiishu". Damit hab ich ihn jeden Tag genervt. Ich schreibe das hier nieder das falls ich mal diese Insider vergesse und diesen Text mir nochmal durchlese, ich instant ein Lächeln im Gesicht hab weil ich mich daran zurückerinner. Wie witzig das für uns war (bzw ist momentan).
Nun sind btw schon 3 Wochen vergangen seit er weg ist. Ich habe die Ausbildung offiziell angefangen und hatte bereits einen 3tägigen Kurs. Nächste Woche beginnt die Schule und ich habe Angst. Trotzdem, all das Negative versuche ich auszublenden. Ich fokussiere mich auf das Wichtige: mein Seelenverwandter. Ich freue mich auf unser nächstes Treffen. Ich freue mich, wieder seine Nähe zu spüren. Ich freue mich unglaublich auf ihn.
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antxnie · 6 years
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Sumba some facts and figures
Mein nächstes Reisesziel heißt Sumba und nein, es hat nichts mit Zumba zu tun.
Suma ist eine der ärmsten Inseln von Indonesien. Mit 650T Einwohner, hat sie trotzdem kaum einen Teil der Bevölkerung von Indonesien. Heute sind 65 % der Einwohner zumindest nach außen hin Christen. Weitere 25–30 % praktizieren die traditionelle Marapu-Religion. Dazu aber jetzt noch mehr
Die Lebensweise der Bewohner Sumbas ist von traditionellen Ritualen geprägt. Die Ahnenverehrung hat für die Sumbanesen große Bedeutung. Das rituelle Schlachten von Tieren zu Hochzeiten, Beerdigungen und anderen kulturellen Anlässen ist fester Bestandteil des Lebens. Jeden Februar findet das Pasola-Fest statt, eines der bekanntesten traditionellen Feste Indonesiens und die größte Touristenattraktion der Insel. In Flip-Flops und auf ungesattelten Pferden reiten die jungen Männer Sumbas wilde Schlachten. Bei den Attacken mit stumpfen Bambus-Speeren gibt es durchaus Verletzte und ab und zu sogar Tote. Das Blut, das dabei fließt, wird für eine gute Ernte sorgen, so der Glaube hinter dem wilden und animalischen Treiben.
Das wirklich Kuriose am Pasola Ritual ist jedoch die Terminierung. Auch die hat etwas Animalisches an sich, aber auf ganz andere Weise. Kurz nach dem ersten Vollmond im Februar und März kriechen unzählige bunt-schillernde Ringelwürmer aus dem Meer um zu laichen. In diesem Naturschauspiel kann der hohe Priester der Marapu dann den genauen Zeitpunkt für die jeweilige Pasola sehen.
Neben diesem Ritual, ist Sumba für die traditionellen Häuser bekannt. Ein traditionelles Haus besteht aus 3 Stockwerken. Jedes von ihnen ist ein Symbol: die Unterwelt unter dem Haus (Uma Dalu) - wo die Tiere leben, die menschliche Welt - wo die lebenden Menschen wohnen (Baga) und die spirituelle Welt – wo die Götter und Vorfahren leben, Kultgegenstände und Vorräte gelagert werden (Labu Baga). Die Stockwerke repräsentieren die harmonische Beziehung zwischen Mensch und Gott entsprechend dem Marapu Glaube. Daher ist das traditionelle Haus nicht nur Wohnung, sondern auch eine Art soziale und zeremonielle Einheit.
Deshalb wird der Bau eines Hauses durch Rituale begleitet. Zum Richtfest werden Tieropfer dargebracht und die Marapu gefragt ob alles ok ist. Dazu wird die aufgeschnittene Leber eines Opfertieres vom Rato dem geistlichen Oberhaupt der Gemeinschaft geprüft. Alle Männer des Dorfes helfen beim Hausbau.
Zu jedem Dorf, im Dorf selbst oder in der Nähe findet man die für Sumba typischen Megalith Stein Gräber. Je nach Bedeutung der Familie haben die einzelnen Gräber unterschiedliche Ausmaße und Bauweisen. Die Dörfer sind gewöhnlich sehr einfach. Der Wohlstand eines Dorfes wird nicht durch die Häuser und deren Ausstattung, sondern durch die Zahl der Wasserbüffel, Schweine, Pferde und seit neuerem der Motorräder gemessen.
Entsprechend dem Marapu Glaube gibt es ein Leben nach dem Tod. Deshalb ist die Beerdigungs-Zeremonie eigentlich die wichtigste von allen. Bei einigen Stämmen auf Sumba wird der Leichnam so wie ein Baby im Mutterleib gebogen. Diese Position ist Symbol für eine Wiedergeburt in der Welt der Geister. Der Sarg des Toten wird mit einem Leichentuch aus Ikat bedeckt. Das Totenfest symbolisiert den Übergang der verstorbenen Person in den "Marapu Himmel" - Praing Marapu. Die Beerdigungszeremonien und Beerdigungen erfolgen in der Regel einige Tage nach dem Ableben.
Die Trauerfeier erfordert einen großen finanziellen Aufwand für die Hinterbliebenen, viele Trauergäste müssen anreisen, beherbergt und beköstigt werden. Eine entsprechende Zahl von Wasserbüffeln, Kühen, müssen außerdem geopfert werden… Deswegen können solche Zeremonien manchmal auch erst Jahre nach dem Tod stattfinden, bis genug Geld dafür da ist. In der Zwischenzeit werden die Körper der Verstorbenen im oberen Stockwerk der Häuser der Lebenden aufbewahrt oder provisorisch beerdigt.
Auch heute noch gibt es ausgeprägte soziale Schichten (Kasten) in der Bevölkerung mit feudalistisch anmutenden Strukturen, wobei dies im Westen der Insel weniger stark ausgeprägt ist. 21 Prozent leiden an Malaria und allgemein die medizinische Versorgung, sowie Zugang zu Wasser ist hier sehr schlecht.
Auf der gesamten Inseln wohnen mehr Kinder als Erwachsene, jede Familie hat 8-10 Kinder, jedoch erlangen nicht einmal die Hälfte von ihnen einen Grundschulabschluss. Tourismus ist hier ein Fremdwort! Es gibt auf der gesamten Insel vlt 10 Hotels und ohne einen Fahrer, kommt man kaum vom Fleck. Es gibt keinen Rollerverleih wie in Bali und allgemein herrscht hier Selbstversorgung.
Die Insel ist etwa doppelt so groß wie Bali und hat dabei nur rund ein Siebtel so viele Einwohner. Auch sonst kann man Sumba eher als Außenseiter in der Inselwelt ansehen, denn die Landschaft ist nicht von Vulkanen geprägt wie der Rest von Indonesien.
Sumba ist ein Stück von Australien oder Afrika (so ganz genau weiß das niemand), welches sich im Laufe der Zeit hier her verirrt hat. Statt schroffer Vulkankegel, findet man hier eine eher hügelige Landschaft vor, die von extrem trockener Savanne im Norden und Osten der Insel bis hin zu feucht-tropischer Vegetation und Waldgebieten im Süden viel unberührte Natur zu bieten hat. Ich fand die Natur super interessant, man konnte so viel von unterschiedlichen Kontinenten wahrnehmen. Eben von einer Savanne, hin zu toskanisch ähnlichen Plantagen über eine wunderschöne Küstenlandschaft wie in Australien und eben ganz traditionell der Dschungel und Reisanbau Indonesiens.
Ich wusste ehrlich gesagt nicht wirklich was mich hier erwartet, ich wusste nur, es ist gefährlich alleine zu reisen. Wir hatten 24/7 einen Guide der uns alles gezeigt hat.
P.S: Sumba wurde dieses Jahr von Focus zur schönsten Insel weltweit geehrt! Ich kann dies nur bestätigen, das krasse Gegenteil zu Bali. Das einfache frühere schliche Leben und die Menschen in ihrem wirklich frühen Stamm kennenzulernen, war für mich eine einzigartige Begegnung. Ich kann das alles gerade noch gar nicht verarbeiten, weil es die letzten Tage so viele Eindrücke waren. Diese Insel ist so vielseitig, ich hoffe einfach sie wird nie wie Bali vom Tourismus überrannt. Ich bin einfach glücklich, dass ich diese Erfahrung machen konnte und ich bin gespannt, habe Angst und freue mich zugleich, irgendwann zurück auf diese Insel zu kommen. Ich könnte noch so viel mehr schreiben, wer sich ein bisschen mit dem Thema auseinander setzen will dem empfehle ich http://www.sumba-info.de/ oder eine Folge von Dark Tourist auf Netflix über SouthEastAsia.
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ma100764 · 6 years
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Pictures of you - One Autumn Day
Pictures of you – One Autumn Day
Pictures of you – One Autumn Day 
Zeigt euch die wirklich fantastischen Bilder eines Herbsttage im September 2018. Ein eiskalter Wind herrschte, es ist Vollmond, ein Tag voller Gegensätze, aber dennoch in sich harmonisch. 
Die Bilder eines Tages sprechen für sich… 
Entspannung, Ruhe, Farbpracht, gepaart mit einem sehr klarem Himmel der erst alles in einen goldenen Ton tauchte, um dann in einem…
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travelalex78 · 6 years
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Das Abenteuer Tayrona Park
Im Anflug auf Santa Marta konnte man einen Berghang brennen sehen. Ich dachte erst, dass es wieder eine Brandrodung war, wie man es hier öfter sieht, aber im Taxi unterwegs nach Taganga, wo ich eine Nacht bleiben wollte, kam ich direkt an dem Hang vorbei. Die Feuerwehr stand an der Straße und schien wie die ganzen Schaulustigen auch nur zuzusehen, wie scheinbar mehrere Häuser am Hang brannten, ohne dass das Wasser aus den Schläuchen das Feuer erreichte.
Ich hatte Taganga als Ort zum Übernachten ausgesucht, weil Santa Marta als nicht besonders sicher gilt und außerdem noch weniger sehenswert und Taganga dagegen nur ein paar Kilometer außerhalb liegt.
Das Hostel dort war sehr schön, bot auch eine schöne Aussicht auf die Bucht, von wo aus man auch mit Schnellbooten zu verschiedenen Stränden des Tayrona Nationalparks fahren konnte. Ich dachte nach dem Frühstück kurz darüber nach, noch zu einem der nahegelegenen Strände zu gehen, aber als man mir sagte, ich solle nur das nötigste mitnehmen, weil es gut sein könnte, dass ich auf dem Weg dorthin überfallen werden könnte, verging mir die Lust darauf ganz schnell.
Mit dem Bus ging es daher nach El Zaino, von wo aus ich den Tayrona Park besuchen wollte - der Park, von dem jeder irgendwie wer weiß wie begeistert sprach und trotzdem war der Park irgendwie ein Mysterium. Ich hatte auch nur zufällig erfahren, dass der Park den gesamten Februar geschlossen ist, da er von den indigenen Völkern dort als heiliger Ort gesehen wird und im Februar dann exklusiv durch sie genutzt werden kann, um Zeremonien und Feierlichkeiten abzuhalten. Insofern hatte sich die Entscheidung zunächst in den Süden Kolumbiens zu reisen nochmal bewährt.
Da ich nun ja schon mal am Parkeingang war, besorgte ich mir gleich schon mal die Eintrittskarte für den nächsten Tag und buchte auch ein Zelt auf dem Campingplatz Cabo San Juan, um mindestens eine Nacht im Park zu bleiben, kaufte noch ein paar Vorräte für die Zeit im Park und fuhr zurück zum Hostel und kühlte mich erst einmal im Fluss am Hostel ab. Im Fluss traf ich dann auch Maïté, Yann und Benjamin aus Frankreich, die ebenfalls im Hostel Casa Parga wohnten und bei einem Würfelspiel lernten wir uns näher kennen.
Am nächsten Morgen war es dann soweit und ich fuhr zum Tayrona Park, wanderte die verschiedenen Strände entlang bis zum Campingplatz und checkte in meinem Zelt mit der Nummer 78 ein. Auf der Wanderung gab es schon hier und da ein paar schöne Aussichtspunkte und ein paar Tiere gab es auch zu sehen, aber alles in allem finde ich den Hype um den Tayrona Park sehr übertrieben. Viele der schönen Strände kann man (wenn überhaupt) nur von irgendwelchen Aussichtspunkten aus sehen, betreten schon mal gar nicht, und die Strände, die man betreten kann, sind zum Schwimmen nicht geeignet und mehrsprachige Schilder weisen darauf hin, dass schon über 100 Leute ertrunken wären und man nicht Teil dieser Statistik werden sollte. Nur an zwei Stellen durfte man offiziell baden gehen.
Ich ging noch ein paar Strände weiter südlich vom Campingplatz und legte mich in die Sonne, bis irgendwann die Sonne ging und die Moskitos kamen. Im Park besteht zudem auch noch das Risiko von Gelbfieber - zwar hab ich die Impfung dagegen aber Moskitos sind ja auch so sehr lästig, sodass ich rechtzeitig eingesprüht den Abend verbringen wollte.
Ich hatte mehrfach gehört dass das Essen im Park extrem schlecht, dafür aber sehr teuer sein sollte, daher hatte ich mir ein paar Vorräte besorgt und so gab es guten günstigen Thunfisch aus der Dose mit Brot und Salz.
Nachts war es immer noch sehr warm und weil gerade Vollmond war, spazierte ich nachts noch etwas am Strand entlang und ging noch etwas baden, bevor ich ins nun frisch gelüftete Zelt zum schlafen ging. Am nächsten Morgen, dem Sonntag, wunderte ich mich über die Ruhe, die auf dem Campingplatz herrschte, obwohl ein Großteil der Leute sicher schon wach sein müsste. Dem war auch so, wie ich feststellte, als ich aus dem schon sehr heißen Zelt kroch. Nur standen die Leute in einem großen Kreis um einen jungen Mann herum, der am Boden lag und an dem mehreren andere Personen wechselweise Wiederbelebungsversuche unternahmen. Leider blieben diese Bemühungen ohne Erfolg (man sagte er hätte einen Herzinfarkt erlitten) und irgendwann wurde er zugedeckt und es dauerte noch Stunden, bis die Leiche dann von der Armada Nacional per Boot weggebracht wurde.
Mir war nun auch irgendwie nicht mehr nach Strand zumute und auf Grund des Todesfalls war es auch problemlos möglich, die bereits bezahlte zweite Nacht zu stornieren.
Um den Park zu verlassen wollte ich die Route über Pueblito wählen, einem alten indigenen Dorf mit den Überresten einer alten Tempelanlage bzw. mit Steinen eingefassten Plätzen, die seinerzeit für irgendwelche Zeremonien genutzt wurden. Nachdem ich zunächst in die falsche Richtung ging, fragte ich noch einigermaßen rechtzeitig nochmal nach dem Weg und lief wieder zum Campingplatz zurück um dort den anderen Ausgang zu nehmen. Dass ich mich etwas später noch viel schlimmer verlaufen sollte, ahnte ich da noch nicht...
Auf dem Weg nach Pueblito kamen mir dann noch Maïté, Yann und Benjamin entgegen, die jedoch ohne Übernachtung den Park durchqueren wollten und so verabredeten wir uns gleich wieder zum Spielen am Abend im Casa Parga. Das Gute am Wanderweg nach Pueblito ist, dass zwischendurch Schilder einem nicht nur den Weg weisen sondern auch sagen, wieviel Prozent man schon geschafft hat. Am 90% Schild hab ich dann noch ganz optimistisch ein Foto gemacht und bin weiter in die ausgewiesene Richtung. So weit, bis mir irgendwann klar wurde, dass die ganzen Gruppen, die mir entgegenkamen, diesen Weg nicht genommen haben können und ich auf dem falschen Weg war. Der anfangs noch erkennbare Trampelpfad war inzwischen auch verschwunden und denselben Weg zurück würde ich nun auch nicht mehr finden, zumal ich teilweise schon von einem Felsen über einen breiten Spalt hinweg auf einen anderen herunterspringen musste, wo dann auch klar war, dass ich dieses Hindernis nicht in umgekehrter Richtung würde überwinden können.
Irgendwann fing ich an zu rufen, um zumindest aus den Antworten zu hören, in welche Richtung ich mich bewegen musste, aber es kamen keine Antworten - der dichte Dschungel schluckte alle Rufe. Noch war es früh am Nachmittag, sodass ich schlimmstenfalls ganz grob querdschungelein in die Richtung zurück gegangen wäre, aus der ich gekommen war und Vorräte hatte ich ja auch erstmal noch genug dabei, aber so weit wollte ich noch nicht denken.
Nach wohl einer Dreiviertelstunde kam ich Gottseidank wieder irgendwie an das 90% Schild und schaute mir die Umgebung genau an und stellte fest, dass jemand das Schild verdreht hatte, denn statt direkt scharf nach rechts zu zeigen, deutete es eher schräg geradeaus - eben auf den Weg, den ich gewählt hatte. Ich korrigierte das Schild und ging auf dem richtigen Weg weiter, wo ich dann nach kurzer Zeit auch nach Pueblito kam.
In dem Dorf sah ich dann auch die Leute wieder, die ich zuvor noch überholt hatte und fragte ob sie meine Rufe gehört hatten, was sie aber verneinten. Aber auch sie waren zunächst falsch weitergegangen, aber früher umgekehrt als ich. Der Dschungel schluckt wohl wirklich jeden Schall, wenn man nicht gerade wie ein Brüllaffe hoch in den Baumkronen unterwegs ist.
Der weitere Weg war nicht mehr ganz so spektakulär mit Stufen aus riesigen Felsen, wie auf den ersten 90% bis Pueblito, dafür war der Weg nun einfacher zu finden. Ich war dann doch sehr froh, irgendwann nach ein paar weiteren Stunden den Lärm einer Tejo-Bar und die laute Musik aus den umliegenden Bars zu hören und nach meinem unfreiwilligen Kurztrip in den Dschungel wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Schon bald fuhr ein Bus in die Richtung in die ich nun weiter musste (ich hatte den Park ja durch den einige Kilometer entfernten Seiteneingang verlassen) und so fuhr ich mit dem Bus wieder zurück zum Casa Parga.
So dreckig wie ich war, bin ich statt in die Dusche erst einmal in den Fluss gegangen, um den gröbsten Dreck abzuwaschen und habe an meinem Damm weitergebaut, den ich vor zwei Tagen schon begonnen hatte - im nächsten Leben werde ich dann wohl ein Biber ;)
Mit einem Spieleabend mit ‚meinen’ Franzosen endete dann auch das Abenteuer Tayrona Park. Am nächsten Morgen wollten wir gemeinsam in Richtung Palomino weiterfahren.
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oni-l · 3 years
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🗓 9. September: heute Abend bildet die Mondin einen traumhaft schönen Aspekt zu Jupiter und Venus: Der bringt Glücksgefühle und Großzügigkeit. Falls ihr heute Abend noch etwas wichtiges zu besprechen habt, herrscht Wohlwollen und die Stimmung ist optimistisch. Oder tut euch selbst was Gutes!Allerdings mischt auch Pluto mit: Die Basis von Vertrauen sollte stimmen! Das möchte ich mit diesem Bild ausdrücken: Pegasus als Symbol für die Kräfte Jupiter ist, die Mondin an ihn geschmiegt. Doch für diesen Ritt ohne Sattel (Pluto) braucht es Mut, Kraft, Balance und Vertrauen😊🦄🌈 . . Featured artist: Leider unbekannt, falls ihr es wisst, bitte Kommentar! . . . #täglicheinspiration #täglichemotivation #tageshoroskop #täglichemotivation #mondphasen #neumond #vollmond #mondkalender #mond #sonne #sternzeichen #kalender2021 #jupiter #pluto #kraft #vertrauen #wilder #ritt #pegasus #wohlwollen #großzügig #optimistisch #glück #angstüberwinden #mut #balance https://www.instagram.com/p/CTmH1rAs1L5/?utm_medium=tumblr
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asubmergedworld · 7 years
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Xera
Verhüllt in einem dunklen Mantel, in schweren, alten Stoffen, schlich Xera im Licht des Vollmondes über einen Steg am Wasser. Es roch salzig und aus der Stadt heraus ertönten gleichermaßen Geschrei und Gelächter. Doch bevor Xera’s Füße sie zurück in die Kneipen und Hurenhäuser treiben würde, galt all ihre Aufmerksamkeit den Sirenen, die sich um sie herum tummelten. Noch konnte man sie nicht hören und noch hatten sie keine Erlaubnis dazu, zu singen. Die Jungfrauen waren Xera untergeordnet, sie würden nur auf sie hören. Aber Xera wusste, sie waren da. Sie folgten ihr. Das Wasser schlug durch die Schwanzschläge große Wellen, es herrschte eine Unruhe. Xera nutzte ein kleines, hölzernes Fischerboot, um in Richtung des Horizontes zu treiben. Viel Kraft musste sie nicht aufbringen, denn die Sirenen, all ihre Vertrauten, zogen sie mit sich. Erst als sie Black Water Bay weit genug hinter sich gelassen hatten, kam das Boot zum Stehen. Kurze Zeit stand ein kühles Lächeln in Xera’s Gesicht geschrieben. Sie hielt inne. Dann nickte sie schwach, sprach ein „Nun denn“ aus. Und die Köpfe erhoben sich. Mehrere Dutzend Frauengesichter stiegen aus dem Wasser empor, zischten und faselten auf unterschiedlichen Sprachen verschiedenste Psalmen. „Der Vollmond kam über uns herein, meine Schwestern… und so er am höchsten steht in dieser Nacht, so singt ihr euch einen Mann heran. Nährt euch gut, doch wartet auf den Zeitpunkt, den ich euch genannt habe.“ Eine Stille herrschte nun. Sie alle lauschten Xera unterwürfig. „Und so die erste Morgenröte den Horizont erreicht, so zieht ihr euch in eure Grotten zurück.“
Wenige Zeit später hatten sie Xera zurück an Land getrieben. Die Frau lief über den Steg zurück zum Ufer, ließ sich von den steinernen Wegen in eine Gasse und ein Lokal führen. Es liefen beinahe keinerlei Frauen umher. Die weiblichen Gestalten fand man wohl eher in Hurenhäusern wieder. Doch Xera war anders. Xera war stark, mächtig und Männer machten ihr keine Angst. Viele kannten ihr Gesicht bereits, anderen war sie neu. Doch schon bald würden auch sie die Aura spüren, die die Magierin umgab. Außerdem würden sie von den Gerüchten um Xera erfahren. Dunkle, blutrünstige und grauenhafte Geschichten, denen niemand so recht glauben schenken wollte, der sie das erste Mal vernahm. Denn Xera schien nicht ansatzweise monströs. Sie hatte ein feines, bestimmtes Gesicht, volle Brüste, ein breites Becken und ließ auf lange Beine hoffen. Einst hatten sie sich alle die Finger nach ihr geleckt, nach und nach hatten sie es gelassen — oder sie hatten Hände einbüßen müssen, wenn nicht gar ihr Leben. Xera setzte sich an einen leeren Tisch und sah für kurze Zeit umher. Der Gastwirt brachte ihr schweigsam einen Gewürzwein, traute sich kaum, ihr in die Augen zu schauen. Und dann betraten sie kurze Zeit später den Raum, die Frauen, die ihre Fischschwanz abgelegt hatten. Sie waren unbeherzt und kalt, einige kannten sie, andere taten dies nicht und verfielen ihnen augenblicklich. Die Frauen lachten, sprachen Männer an, waren knapp bekleidet. Einigen vielen die Brüste beinahe aus dem Korsett. Doch sie waren keine Frauen, sie waren blutrünstige, nach Männerherzen dürstende Abbilder. Sie waren Monster. Und während sie nach und nach ihre Männer herausführten, so hatte sich Xera einen ganz bestimmten herausgesucht. Einen Mann, der ihr gefiel und schien, als würde er ihre Bedürfnisse ebenfalls erfüllen können. Und auch sie war ihm offensichtlich aufgefallen, denn er schenkte ihr immer wieder einen Blick. Irgendwann winkte Xera ihn zu sich heran.
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