Tumgik
#Er saß zu lange in seiner eigenen Scheiße
Text
Ein Jahr später.
Wenn ich kein Leben habe, dann beschäftige ich mich halt mit deinem, auch wenn es mich nichts angeht und du vorher eigentlich nichts gemacht hast (*grün wie die Hoffnung, dass ihr qualvoll verreckt …🤞🏼)
Der Taubenbogen & die Schizophrenie
Heute war ein sommerlicher, schwüler Tag. Hans Peter Martina von Röses, auch unter Dumme Missgeburten bekannt, spähte wieder über die Folien. Er war der Inbegriff eines Gutmenschen, ein vertrauenswürdiger Nachbar, in dem jede gute Eigenschaft vereint war. Neugierde. Eigennützigkeit. Gehässigkeit. Eifersucht. Schadenfreude. Verlogenheit. Egal was, er hatte es. Jeder Vorgang im Haus wurde notiert, über jede Person wusste er sofort Bescheid. Und wenn er die Person nicht kannte, dann hat er sich etwas zu der Person ausgedacht. Darin war er richtig gut, es war einer seiner liebsten Beschäftigungen. Fremde Leben hatten ihn zu interessieren. Sie kannten ihn meist nicht, aber er kannte sie. Er wusste alles über sie, mehr oder weniger, mehr als den meisten lieb war. Manchmal brauchte er es einfach, Aufmerksamkeit und der Zwang im Mittelpunkt zu stehen. Dieses Kribbeln, wenn er über jemanden schlecht redete. Vielleicht konnte man so fragile, angeschlagene Egos reparieren, er hatte es auf jeden Fall versucht. Dann kann man jeden Vorwand nehmen, jeden Schnipsel Informationen, hauptsache der Person, die einem gerade ein Dorn im Auge ist, geht es schlecht. Je schlechter, desto besser. Der Mund wurde fusselig geredet, Sabber triefte, sinnlose Zusammenhänge wurden geschlossen. Die Straßenköter mussten mit mehr Scheiße gefüttert werden. Sie waren schon ganz wuschig. Aber der Maulkorb war nie ganz zu, vor allem nicht an der Uni. Hans Peter Martina von Röses ist dort immer die Leine gerissen, das (überteuerte) Wohnheim hat nicht gereicht, er wollte Fame und seine Straßenköter auch. Und er hatte auch mehrere Persönlichkeiten. Genau wie dieses ganz komische Marzahner Plattenbaukind mit vietnamesischen Wurzeln, eine ganz arrogante, fake Deutsche. Ganz abgehoben, richtig over the top. Richtiges Opfer. Eine Lügnerin. Solche erkennt er, es ist was ihn sonst ausmacht. Niemand lügt gerne so schamlos wie er. Und sie hat es provoziert. Eskalieren lassen. Vollkommen übertrieben. Hans Peter spielt zusammen mit seinen Straßenkötern gerne ein paar Spiele. Wer bricht, verliert. Wer die Fassung verliert, verliert. Aber vielleicht sind manche auch einfach viel zu sensibel. Das war ganz anders. Das ist so nie passiert. Hans Peter & seine Köter erinnern sich immer nur an das, woran sie sich erinnern wollen. Alles andere war nicht so schlimm. Oder es war Mitleid und Sorge, seine Kreativität kannte keine Grenzen. Es gab ein Recht für ihn, seine Persönlichkeiten und seine Köter - aber ein anderes für jeden, den er nicht mochte. Und davon gab es und gibt es immer noch so viele. Immer Zufall. Und nie ist es so gemeint, wie es (fälschlicherweise) aufgefasst wurde. Dann hat man Argumente und Fakten auf Sachen gestützt, die Hans Peters Bruder, Spannerus Psychopathus Moritzus durch Wände und Fenster gehört hat, genau genommen, detaillierte Fakten als ob er die beobachteten Personen wirklich kennt. Als ob es normal ist. Als ob er 24/7 an der Wand gelauscht und gewichst hat, sein Fernglas und er. Und Hans Peters erste Persönlichkeit, Paul Pinochio, hat ihm dann reichlich Sachen erzählt, die das vietnamesische Plattenbaukind ihm im Kopf zugeflüstert hat. Sie haben wirklich geredet. Es war wirklich so. Sie kannten sich (richtig) und sie hat im Haus zu allen das und das gesagt. Er hat mit ihr durch das Fenster geflüstert. Er hatte schon eine ganze Geschichte über sie fertig. (Hoffentlich gefällt ihm seine auch)
Hans Peter und seine Köter haben nie unrecht. Hans Peter und seine Köter liegen immer richtig! Das gilt vor allem für seine überwiegend männlichen Persönlichkeiten. Hans Peter und seine Persönlichkeiten lassen nie los, sie wissen auch nicht was Ruhe ist, es liegt daran weil seine Persönlichkeiten, Martina und Juana La Loca nie die Fresse halten. Hans Peter hat im allgemeinen eine sehr komische Wahrnehmung. Er sieht nur was er sehen will. Und immer sind andere Schuld. Andere sind ganz gemein oder verrückt und labil. Aber dabei konnten er und seine Köter einfach nicht die Nase aus fremden Leben lassen. Hauptsache nicht mein Leben, dachte er sich wohl. Alles andere ist egal.
Er, seine Persönlichkeiten und seine hässlichen, kleinen Köter hatten einen Höhenflug, vor allem Paul Pinochio und Horny Roby wurden in ihrem Wahnsinn bestätigt. Beleidigungen, Lügen und Hohn hörten bei dem Plattenbaukind nicht auf, bei ihrer Familie ging es munter weiter. Er wusste auch nicht wann man aufhört, die Köter haben nicht aufgehört nach Scheiße zu bellen. Und dann kamen immer mehr Köter dazu, die auch Scheiße fressen wollten. Hans Peter Martina von Röses had the time of his life, je mehr zugehört haben, desto besser. Er hat auf Abruf immer mehr geschissen. Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit. Mittelpunkt. Endlich wieder was zum erzählen. Hat schon wieder so gekribbelt. Aber pshhh, sag es nicht weiter, haha. Pass auf was du sagst, haha. Voll krank, haha. Aber sag nicht den Namen. Ich glaube das ist strafbar. Außer du nimmst an, sie ist ganz arm, verrückt und wird sich nicht wehren. Keiner wird sie verteidigen. Sie wird sich nicht erinnern. Ganz komischer Vorfall. Ganz labil. Ganz viel Lügen. Lots of craziness. Ganz arrogant. Ganz arme Familie. Ganz schlimmer Plattenbau. Marzahn - speaks for itself. Dumm und schüchtern. Ganz viele mentale Probleme, man wird nicht jeden Tag von Nachbarn und Freaks gestalkt. Arbeitslos. Fake Studium. Bestimmt Hartz4, Bafög, alles was geht. Ganz armselige, hässliche Jungfrau - ähm nein, oder doch Hure. Männer = Geld, mehr Männer = mehr Geld. Die Nutten der Sekte wissen Bescheid. Aber da gibt es nicht so viele Einnahmen. Die verrückte Vietnamesin lenkt von dem ab was wichtig ist! Und zwar, dass was niemanden jucken sollte. Außer man ist zwanghaft auf der Suche nach Vergeltung. Wir wissen alles über dich, auch wenn du nicht mit uns redest. Oder nie mit uns geredet hast. Aber wir kriegen dich trotzdem. Irgendwie.
0 notes
kageyamaseyes · 3 years
Text
Haikyuu!! Beast
Part III
Tumblr media
"Er ist nicht immun." "Was soll das bedeuten, er ist nicht immun?", fragte ich die schöne Schwarzhaarige. "Wir haben den Ausbruch überlebt. Wir sind nicht mutiert. Wie kann er da nicht immun sein?" "Genau. Das ist Schwachsinn", Kageyama legte eine Hand auf Hinatas Stirn, dann fuhr er fort: "Hinata hat Fieber, aber das bedeutet noch lange nicht, dass er nicht immun sein soll." Shimizu schüttelte bedauernd ihren Kopf. Ich sah ihr deutlich an, dass sie anderer Meinung war, doch sie hielt sich zurück, um uns nicht weiter aufzuregen. Vor allem Kageyama würde ihrer Vermutung nicht zustimmen wollen. Vielleicht stand er sogar noch unter einer Art Schock. Bislang hatten wir noch nicht viele Beast bekämpfen müssen, da Tanaka, Nishinoya, Kinoshita und Narita die Patrouillen und die daraus folgenden Kämpfe übernommen hatten. Doch die Truppe war seit einigen Wochen nicht mehr zurückgekehrt. Wir mussten irgendwann davon ausgehen, dass sie gestorben waren und nie mehr zurückkehren würden. Ich bedauerte ihren Verlust sehr, da ich oft mit den Zweitklässlern abhing oder ihnen Nachhilfe gegeben hatte. Über Volleyball hatten sie alles gewusst, konnten aber keine einzige englische Form bilden... "Wir sollten nach Tsukishima und Yamaguchi suchen gehen", sagte ich, bevor ich mich in Erinnerungen verlor. "Komm mit, Kageyama. Im Moment können wir nichts für Hinata tun" ... außerdem brauchst du dringend etwas Ablenkung, dachte ich weiter. Zufrieden sah ich, wie sich der Setter erhob, wenn auch widerstrebend und nach der Ausrüstung griff. An Shimizu gewandt, sprach ich: "Bitte pass so lange auf Hinata auf" und verbeugte mich leicht. Die junge Frau nickte. "Verlasst euch auf mich." Wir verließen die provisorische Krankenstation und bewegten uns in Richtung Ausgang. "Als wir oben bei dem Sportplatz waren, sind die Sensoren plötzlich angeschlagen. Wir sollten uns das ansehen." Kageyama nickte: "Das Beast scheint sich unter der Erde zu befinden. Als ich vorher auf dem Schulhof war, sind die Sensoren nicht angeschlagen. Wahrscheinlich hat es sich bewegt, als wir das andere Beast aufgescheucht haben. Aber wir sollten trotzdem erst nach der Brillenschlange suchen." Diesmal nickte ich. Also auf zu Tsukishima und Yamaguchi. Wir durchforsteten das gesamte Schulgelände und trotzdem fanden wir weder Tsukishima und Yamaguchi noch das Beast, das sie vertrieben hatten. Kaum waren wir auf dem Sportplatz, schlugen erneut die Sensoren unserer Ausrüstung an. Sofort blieben wir stehen und warteten auf irgendeine Bewegung zu unseren Füßen. Wir hatten nicht genügend Muntion, um das Beast zurückzuverwandeln oder gar zu töten, aber wir wollten Klarheit darüber, was unter unseren Füßen lauerte. Doch nichts tat sich. Kageyama kniete sich schließlich hin und presste die Handfläche auf den Boden. "Was ist?", fragte ich irritiert. "Nichts. Es ist nichts... Ich dachte nur, dass der Boden vielleicht schwingt, w��hrend sich das Beast auf uns zubewegt. Wie vorhin, als es aus dem Loch gekrochen ist und Hinata...", der Setter stockte. Ich wusste was er hatte sagen wollen, doch auch ich sprach es nicht aus. Hinata war von dem Beast verletzt worden und keiner wusste, was nun mit dem Jungen passieren würde. Einen kurzen Moment noch hockte Kageyama weiter am Boden und wartete auf irgendwelche Schwingungen. Ich blickte zu dem großen Abdruck, den ich am Vormittag entdeckt hatte. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Was, wenn der Abdruck zu dem Beast unter unseren Füßen gehörte!? Hastig sah ich auf das Display. Es zeigte ganz deutlich ein Beast bei uns an! Doch wo war es? Mein Blick zuckte zwischen dem Abdruck und dem Display hin und her. "Lass uns weitergehen", sagte ich, denn mir war das Ganze langsam nicht mehr geheuer. Wer wusste schon, was uns erwarten würde, sobald wir das Beast doch noch fanden! "Wir haben kaum Munition für eine Konfrontation." Ich erinnerte mich an meine Messung für das Beast. Drei Tonnen und sieben Meter... Dagegen hatten wir zu zweit wohl kaum eine Chance. Der Schwarzhaarige erhob sich. Er öffnete seinen Mund,
um etwas zu sagen, als hinter uns ein tiefes Knurren ertönte! Ich drehte mich um und erblickte den riesigen Hund. Moment! Kageyama hatte das Viech doch erledigt! Wieso lebte es noch? "Kageyama?", ich warf ihm einen fragenden Blick zu. Besagter zuckte ratlos mit den Schultern. "Er müsste tot sein. Das war ein Schuss in den Kopf!" Er hielt die Waffe im Anschlag und zielte bereits auf den mutierten Hund. "Vielleicht habe ich es auch verfehlt..." Sein Finger lag auf dem Abzug, während er sprach. Ich glaubte nicht, dass Kageyama daneben geschossen hatte. Wenn er sagte, er hätte das Tier getötet, dann glaubte ich ihm. Wir wussten nichts über diese Mutationen. Wer wusste schon, was es alles brauchte, um den mutierten Hund wirklich zu töten. "Warte!", ich hob meine Hand. "Wir sollten keine Munition an ihn verschwenden! Vielleicht können wir ihn nicht töten und... er scheint uns nicht angreifen zu wollen." "Er knurrt uns an", warf Kageyama ein. "Weil wir sein Revier betreten haben... Hinata muss den Hund damals übersehen haben und wurde deshalb angegriffen!", erkannte ich und scheinbar leuchtete dies auch Kageyama ein, denn er senkte endlich die Waffe. Der Hund schien sich zu entspannen, aber fletschte noch immer seine Zähne. Langsam bewegten wir uns rückwärts von dem Tier weg. Gerade, als ich dachte, wir wären weit genug weg, öffnete der Hund sein Maul. Von seinen vier Augen schien uns je ein Paar zu beäugen. Der Hund verließ seine lauernde Haltung, setzte sich aufrecht hin und hob seine Ohren aufmerksam. Er wirkte wie ein Hund, zu groß geraten und mutiert natürlich, doch dann erklang laut und kräftig eine Stimme aus dem Inneren des Hundes: "Kageyama." Und Kageyama schoss. Das Winseln und Knurren des Hundes wurde vom lauten Klackern der Patronenhülsen übertönt, zusammen mit dem Geräusch der Waffe, die abgefeuert wurde. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Hatte das Tier eben gesprochen?! Ich zog Kageyama am Arm und wir verließen schnell den Sportplatz. "Scheiße, was war das denn!?", rief ich atemlos aus. Der Schreck saß mir noch immer in den Knochen. "Keine Ahnung!", antwortete der Setter atemlos. "Was um alles in der Welt!" Ich war komplett durcheinander. Kalter Schweiß rann mir von der Stirn. Was war eben geschehen? Hatte ich mir alles nur eingebildet? Die Töle hatte gesprochen, richtig? Langsam hatte ich genug von dieser Schule. Wir mussten endlich Tsukishima und Yamaguchi finden! "Kageyama!", der Setter war schon vorausgegangen, als von weiter vorne eine Stimme ertönte. Ich folgte in diese Richtung und entdeckte Yamaguchi, der uns wie aufs Stichwort vom alten Volleyball-Klubraum her zu winkte. Die Tatsache, dass er genügend Kraft zum Rufen und Winken hatte, beruhigte mich, denn offenbar ging es dem Brünetten gut. Angezogen von dem Lärm erschien kurz darauf auch Tsukishima hinter dem Geländer und sah zu uns herab. Der Blonde sah ein wenig mitgenommener aus, aber auch er schien keine größeren Verletzungen zu haben. "Wie geht es Hinata?", fragte Yamaguchi sogleich, als wir die Treppen zum Klubraum erklommen hatten. "Mhm", machte Kageyama und ging an uns vorbei in den Raum. Yamaguchi machte ein verwirrtes Gesicht und sah mich besorgt an. Ich wollte dem Pinch-server nur ungern schildern, was Shimizu uns zuvor erzählt hatte, aber es musste sein. "Die Bisswunde wurde behandelt, aber...", ich stockte. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, doch ich musste ihn herunterschlucken. Es brachte ohnehin nichts, das ganze geheim halten zu wollen. Das Lager würde bereits Bescheid wissen, außerdem hatte Yamaguchi sein Leben riskiert, um uns Zeit zu verschaffen, damit wir Hinata in Sicherheit bringen konnten. "Aber? Was meinst du mit 'aber'?", fragte der Brünette leise als hätte er Angst vor seiner eigenen Stimme oder vor der Antwort, die sie hervorbringen würde. Ich atmete schwer aus und setzte meinen Satz fort: "... Aber er ist angeblich nicht immun." Schock breitete sich in Yamaguchis Gesicht aus, als er realisierte, was ich ihm soeben offenbart hatte. "W-was? Hinata ist nicht...? Aber...
wir haben doch überlebt...? Wir sollten alle immun sein. Wieso...?", stammelte er fassungslos vor sich hin und ich konnte seine Verwirrung nur zu gut verstehen. Daraufhin legte ich eine Hand auf seine Schulter und versuchte zuversichtlich zu klingen, als ich sprach: "Wir wissen noch nichts Genaueres. Es ist bisher nur Spekulation. Wir gehen vorsichtshalber vom Schlimmsten aus, aber noch ist nichts endgültig." Ein vages Lächeln legte sich auf meine Lippen, trotz des Zuspruches konnte ich dennoch nicht vergessen, was Shimizu noch gesagt hatte: Hinata gab Laute von sich. Laute wie ein Tier. Es sah wirklich nicht gut für ihn aus. Aber ich überließ es Tsukishima und Yamaguchi sich selbst ein Bild über die Lage zu verschaffen, sobald wir zurückgekehrt waren. Tsukishima und Kageyama traten wieder aus dem Klubraum. Ich konnte die Miene des schlaksigen Mittelblockers nicht recht deuten, doch auch er hatte die schlechte Nachricht erfahren und schien sie noch zu verarbeiten, wie auch Kageyama. Dann trat noch jemand hinter den beiden hervor. Der Mann hüstelte und sah generell mitgenommen aus. Seine Kleidung, Jeans, Shirt und Jacke waren zerrissen und beschmutzt. Sein Haar war ungepflegt und glänzte speckig in der untergehenden Sonne. Tsukishima schien meinen Blick bemerkt zu haben und erklärte bereitwillig: "Es hat etwas gedauert, aber wir konnten die Verwandlung doch noch aufheben. Das ist Takahiro, ehemaliges Beast." Erstaunt riss ich meine Augen auf. Dieser Mann war das Beast, das wir zuvor aufgespürt hatten. Er war das Beast, das Hinata verletzt hatte. Dennoch nickte ich dem Mann zur Begrüßung kurz zu und ließ meinen Blick für einen Moment zu Kageyama schweifen. Der Schwarzhaarige hatte seinen Blick gen Boden gesenkt, doch er wirkte angespannt. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Wegen dieses Mannes schwebte Hinata vielleicht in Lebensgefahr. Doch es nützte nichts, Takahiro die Schuld dafür zu schieben zu wollen. Er hatte keine Kontrolle über sich gehabt. Es hatte nicht an Takahiro gelegen, zu entscheiden, ob er ein Beast hatte werden wollen oder nicht. Wir konnten nur allein die Mutationen dafür verfluchen, die Menschen wie ihn in gefühllose Monster verwandelten. "Lasst uns endlich von diesem Berg runter", gab ich erschöpft von mir und hängte die Waffe über meine Schulter. "Im Dunkeln möchte ich mich nur ungern durch das Gestrüpp schlagen." Unser kleiner Trupp erreichte das Lager, als der Mond langsam hinter ein paar Wolken zum Vorschein kam und die Ansammlung an Menschen beleuchtete. Takahiro wurde umgehend zu Shimizu gebracht, um seine Wunden zu versorgen. Yamaguchi und Tsukishima verschwanden ebenfalls in der kleinen Krankenstation, um nach Hinata zu sehen. Währenddessen erstattete ich Takinoue, der zusammen mit Shimada-san das Lager leitete, Bericht über alles, was sich zugetragen hatte. Angefangen von den Abdrücken, zu Hinatas Verletzung bis hin zu Takahiro, der nun seine Zeit wieder als Mensch genießen konnte. "Was sollen wir jetzt tun?", beendete ich meine Schilderung mit einer Frage. Eine berechtigte Frage, wie ich fand, denn bereits die ersten Leute fühlten sich in Hinatas Nähe nicht länger wohl. Es würde nicht lange dauern und eine Kettenreaktion aus Angst würde sie alle mit dem Gedanken infizieren, der Orangehaarige könne tatsächlich mutieren und sie alle töten. Überlegend stemmte der blonde Mann die Hände in die Hüfte und sah in den Nachthimmel auf, als würde die Antwort, wie wir nun vorgehen sollten, in den Sternen liegen. "Tja, in jedem Fall müssen die Abdrücke nochmal untersucht werden. Ich weiß, an eurer Schule ist viel passiert, aber könntet ihr nochmal nachsehen? Ihr kennt euch dort am besten aus und wir brauchen Gewissheit", bat mich Takinoue. Ich seufzte, nickte aber. Im Zweifelsfall, sollte es hier zu gefährlich werden, würden wir das Lager räumen und weiterziehen. Und um diese Entscheidung treffen zu können, brauchte es nun mal Informationen. "Und was Hinata betrifft..." Takinoues Blick löste sich von den Sternen und glitt hinüber zum Zelt der Krankenstation.
"...müssen wir abwarten. Dennoch... seht nach einem geeigneten Ort, wo wir ihn notfalls unterbringen können. Ich glaube nicht, dass er uns gefährlich wird, aber die Anderen könnten nervös und dann zu einer Gefahr für ihn werden." Wieder nickte ich. Zum Glück stand Takinoue-san auf unserer Seite. Gar nicht auszudenken, was mit dem ehemaligen Mittelblocker geschehen würde, wäre Takinoue ebenfalls der Ansicht, Hinata könne uns früher oder später gefährlich werden. Ursprünglich war Ukai noch mit von der Partie gewesen und hatte sich um alle gekümmert. Doch nachdem sich die Situation im Lager langsam beruhigt und er das Gefühl gehabt hatte Takinoue und Shimada die Leitung überlassen zu können, hatte er sich aufgemacht, um nach Takeda-sensei zu suchen. Mein Gefühl – wie auch bei vielen Anderen –, sagte mir, dass wir Ukai nicht wieder sehen würden. Aber niemand wollte es aussprechen. Um diesen Gedanken aussprechen zu können, müssten wir zugeben, dass die Welt da draußen sich in einem so derart gewaltigen Ausmaß verändert hatte, in dem selbst die Starken nicht unbedingt überleben konnten. Und wenn die Starken bereits Schwierigkeiten hatten, zu überleben, würden die Schwachen... Na, jedenfalls. Morgen würden wir erneut zu dem Abdruck gehen und uns auf dem Weg nach einem Unterschlupf oder besser gesagt Versteck für Hinata umsehen. Ich sah mich um und entdeckte Tsukishima und Yamaguchi am Lagerfeuer sitzen. Ein wenig unbehaglich, ihnen den neuen Auftrag zu verkünden, setzte ich mich neben das ungleiche Paar und fiel mit der Tür ins Haus: "Takinoue hat entscheiden uns nochmal zu den Abdrücken zu schicken. Wir sollen sie untersuchen und vielleicht auch das dazugehörige Beast finden." "Was für ein Abdruck denn?", fragte Yamaguchi und mir fiel ein, dass die beiden den Abdruck vermutlich noch gar nicht gesehen hatten. Als ich den Abdruck entdeckt hatte, waren sie gar nicht zugegen gewesen. Sie waren erst später dazugestoßen und von da an mit dem Beast beschäftigt. Mich innerlich selbst rügend, erklärte ich den beiden schnell, was geschehen war. Ebenfalls von dem Hund, den Kageyama erledigt hatte, zweimal. Die beiden Jungen hörten mir gebannt zu und als ich geendet hatte, schwiegen sie bedrückt. "Wir müssen nochmal hoch", seufzte Tsukishima, stützte seine Hände hinter seinem Körper ab und blickte nach oben zum Himmel. "Ihr wart bei Hinata. Wie geht es ihm?", rang ich mir schließlich meine Frage ab, die mir seit Beginn auf der Zunge lag. Die Frage, die von allen die Wichtigste war. Als ich lediglich ihr Schweigen zur Antwort bekam, sah ich den ehemaligen pinch-server auffordernd an. Yamaguchi wandte seinen Blick jedoch ab und sah starr auf die züngelnden Flammen. "Er....", begann der Brünette schließlich. "Also... du solltest nicht zu ihm. Aber bitte, irgendwie, hol Kageyama aus dem Zelt, bevor er..." ...daran zerbricht, dachte ich Yamaguchis Satz zu Ende und richtete meinen Blick nun ebenfalls gen Himmel. Als ich ausatmete, konnte ich die feinen Wolken meines Atems sehen, die langsam in sich zusammenfielen und genauso schnell verblassten, wie meine Hoffnung für Hinata.
1 note · View note
crazy-walls · 4 years
Note
11 und 21 von den prompts? Ship würde ich dir überlassen? 😉💕
Erst sollte es eher silly werden, dann ist es doch ein bisschen in ne andere Richtung abgebogen, aber ich hoffe, das ist okay. Außerdem ist es diesmal wirklich eine sehr freie Übersetzung der Zitate, heh 🙈
“How could you ask me that?”/“We’ll figure this out.”
Zufrieden beobachtete Skinny sein Spiegelbild dabei, wie es sich die Zähne putzte. Hellrote Kratzer zogen sich über sein linkes Schlüsselbein, seine Haare waren noch immer zerzaust, und irgendwie gefiel ihm der Look. Ein Grinsen zog über sein Gesicht. Wenn ihn Schnüffler Nummer eins so sehen könnte...
Er spuckte den Zahnpastaschaum ins Waschbecken und spülte sich den Mund aus, bevor er das Bad verließ und sich in dem dämmrigen Flur umsah. Er hätte schwören können, sein Shirt zuletzt hier gesehen zu haben, doch in den Schatten war das dunkelgraue Oberteil nicht auszumachen. Er musste die beschissene kaputte Glühbirne wirklich mal austauschen.
„Hey, Skinny, komm mal her.“
Schulterzuckend ließ Skinny das Shirt Shirt sein und folgte der Stimme ins Schlafzimmer. „Was ist?“
Den Kopf in Nacken gelegt, deutete Bob in die Ecke über Skinnys Bett. „Guck mal, kannst du die wegmachen?“
Dort oben, direkt unter der Zimmerdecke, hockte eine fette, schwarze Spinne. Selbst von seiner Position an der Tür aus konnte Skinny erkennen, wie haarig ihre Beine waren. „Mach’s doch selbst, wenn sie dich stört“, erwiderte er und schob demonstrativ die Hände in die Taschen seiner viel zu tief sitzenden Jogginghose.
„Würde ich ja, aber falls es dir entgangen sein sollte, bis du unwesentlich größer als ich. An deine Decke komm ich im Gegensatz zu dir nicht dran.“
„Dann hol dir halt ‘nen Stuhl aus der Küche.“
Bob warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Und den stell ich dann auf die Matratze, oder was? Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du da nicht rankommst, wenn du aufs Bett steigst.“
„Doch, schon.“
„Aber...?“
„Aber ich hab keinen Bock, das blöde Vieh wegzumachen“, knurrte Skinny. „Wenn du sie weg haben willst, dann mach’s selbst.“
Der Ausdruck, mit dem Bob ihn betrachtete, gefiel Skinny gar nicht. „Wieso stellst du dich denn so an? Ist doch nur eine Spinne, und so groß ist sie nicht mal.“
„Ich hab einfach keine Lust, hier jetzt noch hier rumzuturnen.“
„Ach ja.“
Da war er wieder, dieser Tonfall, den Skinny von früher kannte. Offensichtlich glaubte Bob ihm kein Wort und hatte nicht einmal vor, einen Hehl daraus zu machen. Großartig.
Dennoch begnügte Skinny sich mit einem nachdrücklichen „Ja“. Er hatte wirklich keine Lust auf Diskussionen, vor allem nicht um diese Uhrzeit, und besonders nicht, nachdem er den halben Abend über ungeduldig auf Bob gewartet hatte. Nicht, dass er dem Dritten Detektiv das stecken würde. Denn aus halb neun war elf geworden, da „die Ermittlungen sich unerwartet in die Länge gezogen“ hatten. In Momenten wie diesem hatte Skinny oft große Lust, Bobs Umgang mit Sherlock Holmes in Frage zu stellen, aber Bob hatte gleich darauf dafür gesorgt, dass es doch nicht dazu kam.
Mit einem Kopfschütteln griff Bob nach dem Glas auf dem Nachttisch, das nicht mehr ganz sauber war, und drückte es Skinny in die Hand. „Setz das arme Ding raus.“
„Lebendig?!“
Irritiert zog Bob die Braue zusammen. „Wieso denn nicht? Hat sie dir etwa was getan?“
„Ne, aber ich hab keinen Bock, dass sie dann durch eine der Ritzen wieder reinkommt.“
Wieder sah Bob ihn auf diese bestimmte Art an, die Skinny so überhaupt nicht passte. „Sag mal, Skinny... Hast du Angst vor Spinnen?“
Die Frage sollte neutral klingen, doch das kam bei Skinny nicht mehr an. „Willst du mich verarschen?“, platze es aus ihm heraus. „Wieso fragst du so ’ne scheiße? Ist doch völliger Blödsinn!“
Noch allzu genau erinnerte er sich an das letzte Mal, als sie ihm gestellt worden war. Und was sein Vater danach getan hatte – denn wie jämmerlich musste man sein, um vor solchen dämlichen Krabbeltieren Angst zu haben?
„Warum willst du sie dann nicht einfangen und loswerden?“
„Und warum machst du es nicht selbst, anstatt es von mir zu verlangen?“
„Hab ich dir schon erklärt. Außerdem ist das deine Wohnung, aber bitte, wenn du jetzt einen neuen Mitbewohner haben willst, dann lass sie halt da oben.“
Wortlos drehte Skinny sich um und stapfte zurück ins Bad, aber nicht, ohne der Spinne zuvor noch einen giftigen Blick zuzuwerfen. Mit dem Vieh über seinem Bett würde er sicherlich kein Auge zumachen, und wenn Bobs Schnüfflerfreunde jemals davon erfahren sollten...
Hinter sich hörte er Bob seufzen. „Skinny, das arme Tier verhungert hier drinnen doch nur.“
„Selbst schuld, wenn sie hier reinkommen muss“, grummelte er. Wie Bob auch noch Mitleid mit dem Vieh haben konnte, war ihm absolut schleierhaft.
„Du brauchst doch echt keine Angst vor ihr zu haben. Fang sie einfach mit dem Glas ein und wirf sie raus.“
„Ich hab keine Angst vor ihr“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Sie ist mir höchstens unsympathisch.“
„Muss dir doch nicht peinlich sein. Ich würd auch lieber mit dem Wissen schlafen gehen, dass sie draußen ist und nicht zufällig mit uns im Bett landet.“
Bei der Vorstellung konnte Skinny nicht anders, als das Gesicht zu verziehen. Auf achtbeinigen Besuch mitten in der Nacht konnte er echt verzichten, aber die Alternative erschien ihm kaum besser.
Eine warme Hand legte sich auf seine Schulter, und fast wäre er zusammengezuckt. „Jetzt komm schon. Wir kriegen das hin.“
„Wenn du sie nicht hier drinnen haben willst, kümmer dich selbst drum.“
Einige Sekunden lang sah Bob ihn bloß im Spiegel an und Skinny rechnete damit, dass er weiter diskutieren würde, doch dann stieß er bloß einen weiteren Seufzer aus. „Kannst du mir wenigstens helfen, das Bett zu verschieben? Dann hol ich halt einen Stuhl und fang sie ein.“
Widerwillig nickte Skinny und folgte Bob. Gemeinsam zogen sie das Bettgestell unter lautem, protestierenden Gequietsche über das Linoleum. Der alte Mann im Stockwerk unter ihm würden sich bestimmt wieder aufregen, dachte Skinny und musste gleich darauf grinsen. War ja nicht das erste Mal heute Abend, dass das Bett über den Fußboden schrappte.
Das Grinsen verging ihm allerdings, als Bob ihm das Glas erneut in die Hand drückte. Glücklicherweise erwartete er inzwischen jedoch nicht mehr, dass Skinny das Biest fing, sondern lief schnurstracks in die Küche und kam mit einem der beiden wackeligen Küchenstühle und einem zerrissenen Briefumschlag wieder. Skinny konnte bloß hoffen, dass der Stuhl nicht unter Bob zusammenbrach.
Während Bob den Stuhl in die Ecke schob, stellte Skinny das Glas auf der Fensterbank ab und lehnte sich anschließend mit verschränkten Armen an die Tür zum Flur. Von dort aus beobachtete er, wie Bob sich das Glas schnappte. Als er auf den Stuhl kletterte und sich nach der Spinne streckte, rutschte sein Shirt noch oben. Kurz lenkte Skinny der Anblick der Abdrücke ab, die seine Nägel vorhin auf Bobs Haut hinterlassen hatten.
„Machst du mal das Fenster auf?“
Stumm folgte Skinny der Aufforderung und machte einen Schritt zurück, als Bob ans Fenster trat, den Briefumschlag vom Glas zog und es leicht schüttelte. Er versicherte sich, dass die Spinne auch wirklich draußen saß, dann schloss er das Fenster.
„So, das hätten wir. Jetzt können wir beide beruhigt schlafen.“
Bob machte sich nicht einmal die Mühe, den Stuhl zurück in die Küche zu bringen. Stattdessen lehnte er sich gegen das Bett, bis es wieder an seinem ursprünglichen Platz stand, und ließ sich hineinfallen. Zu seinem eigenen Ärger konnte Skinny sich einen letzten Blick in sämtliche Ecken nicht verkneifen, bevor er das Licht löschte. Diesmal sagte Bob nichts, und Skinny war unendlich dankbar dafür. Er kroch zu ihm unter die Bettdecke und als Bob einen Arm um Skinnys Taillen legte, ließ er es ausnahmsweise ohne Grummeln geschehen.
10 notes · View notes
dramafanforever · 4 years
Text
Feind in der Fremde
Kapitel 3
(Link zu Feind in der Fremde Kapitel  2 und 1)
Als Harry spätabends nach oben ging, um sich hinzulegen, wies nichts darauf hin, dass sich Malfoy in der Nachbarwohnung aufhielt. Durch Harrys Besuche bei Mrs Pentriss wusste er, dass ihre Schlafzimmer aneinandergrenzten. Doch obwohl die Wände hellhörig waren, konnte Harry keine Geräusche von der anderen Seite wahrnehmen. Um das herauszufinden, hatte er den Geräuschdämmungszauber von der Wand genommen und es auch dabei belassen. Nachts schlief Harry so unruhig wie seit Langem nicht mehr und ärgerte sich am nächsten Morgen darüber, wie sehr Malfoys Anwesenheit schon nach nur einem Tag sein Leben negativ beeinflusste. Dabei hatte er drei Jahre nicht mehr an den ehemaligen Slytherin gedacht, hatte nicht an ihn denken können, zu groß wog sein schlechtes Gewissen, die Mitverantwortung dafür zu tragen, dass Dracos Vater den Kuss der Dementoren bekommen hatte und nun quasi hirntot in Azkaban vor sich hinvegetierte.
Zwei Monate nach Kriegsende war diese Strafe durch den neu ernannten Minister Kingsley abgeschafft worden. Lucius Verhandlung hatte jedoch bereits drei Wochen nach der Schlacht von Hogwarts stattgefunden, als die alten Gesetze noch galten. Angesichts der vielen Verbrechen, die Malfoy Senior begangen hatte, wäre Harry auch gar nicht auf die Idee gekommen, seine Aussage zu beschönigen. Die Schuldgefühle kamen im Nachhinein. Sie bescherten Harry zwar keine schlaflosen Nächte – da gab es ganz andere Dinge, die ihn in seinen Träumen quälten – führten aber dazu, dass er die Malfoys in die hinterste Ecke seines Bewusstseins schob und das wäre auch so geblieben, wenn Draco Malfoy nicht nun höchstpersönlich nebenan wohnen würde.
Merlin sei Dank ließ der Besagte den ganzen Tag weder von sich hören noch sehen. Nicht, dass Harry besonders darauf geachtet hätte, aber, wenn man in einem Haus wohnt, konnte man ja gar nicht verhindern, dass ein oder andere von seinen Nachbarn mitzubekommen. Außerdem spielte Harry mit dem Gedanken, Mrs Pentriss Sachen heimlich aus Malfoys Wohnung zu holen. Dazu musste er natürlich wissen, wann dieser da Haus verließ. Sobald er weg war, konnte Harry direkt in Malfoys Wohnzimmer apparieren oder auch die Tür mit einem Alohomora öffnen. Malfoys Wohnung besaß keine Schutzschilde, und selbst wenn, Harry verfügte noch immer über den Wohnungsschlüssel.
Als Harry nach Ladenschluss die Kippen vor dem Café wegfegte und danach die Straße überquerte, um mit Toni, dem Besitzer der gegenüberliegenden Pizzeria zu sprechen, sah er, dass durch Malfoys Wohnzimmerfenster ein schwacher, flackender Lichtschein fiel. Offenbar hatte Malfoy Kerzen angezündet und war demnach zuhause.
Gegen acht flohte Harry durch den Kamin des Cafés zu Ron und Hermines Wohnung, wo er mit seinem besten Freund und Neville zu einem Videoabend verabredet war. Ron befand sich im dritten Jahr seines Auroren-Trainings und war oft so müde, dass er lieber ein oder zwei Freunde zu sich einlud, anstatt sich in einem Pub zu treffen. Trotz der Anstrengung ging Ron voll und ganz in der Ausbildung zum Auror auf. Die meisten von Harrys Freunden hatten die berufliche Laufbahn eingeschlagen, von der sie schon immer geträumt und gesprochen hatten. So studierten Hermine und Neville an der Londoner Le Fay Universität Rechtswissenschaft bzw. Kräuterkunde. Ginny war bei den Holyhead Harpies unter Vertrag genommen worden und Luna schrieb für den Quibbler Berichte über außergewöhnliche magische Phänomene oder was sie für dafür hielt.
Anders, als alle erwartet hatten, wurde Harry kein Auror. Ron war nicht nur überrascht, sondern richtiggehend enttäuscht, hatten sie doch geplant, Seite an Seite gegen Todesser und andere Verbrecher zu kämpfen. Er verstand jedoch, dass Harry zur Ruhe kommen musste. Harry wollte ganz und gar sein eigener Herr sein und sich nicht in die Hierarchien des Ministeriums einfügen. Zu lange war er Dumbledores Marionette gewesen, etwas, dass er seinem einstigen Schulleiter bis heute nicht wirklich verzeihen konnte, wie sehr er ihn auch sonst verehrte.
Auch in Bezug auf Harrys Liebesleben hatten sich die Dinge anders entwickelt, als gedacht. Ginny und er waren kein Paar geworden. Ginny hatte sich in Neville verliebt, als die beiden im 7. Schuljahr zusammen mit Luna Dumbledores Armee wiederbelebten, während Harry mit Ron und Hermine auf die Jagd nach den Horkruxen ging. Ginny und Neville hatten von einer Beziehung abgesehen, da es sich für beide anfühlte, als würden sie Harry hintergehen. Der konnte ihnen nach der Schlacht um Hogwarts aber glaubhaft versichern, dass es ihm nichts ausmachte. Harry hatte erkannt, dass sich seine Gefühle für Ginny verändert hatten und brüderlicher Natur geworden waren. Außerdem musste er angesichts seines sexuellen Interesses an Charlie Weasley zugeben, dass er sich für das männliche Geschlecht interessierte und Lust hatte, dem nachzugehen. Harry schloss eine Beziehung mit einer Frau nicht kategorisch aus, sein Blick blieb aber immer eher an männlichen Körpern hängen als an weiblichen Rundungen.
Im 8. Schuljahr hatte Harry die Gelegenheit genutzt, sich sexuell auszuprobieren. Seine Unschuld verlor er wenige Tage nach Ostern 1999 an einen 6.-Klässler namens Julian Cameron, mit dem er auch einige Monate zusammenblieb. Ihre Beziehung überdauerte allerdings nicht die 8-wöchige Europareise, zu der Harry nach den UTZ-Prüfungen zusammen mit Neville und Luna aufgebrochen war.
In den Monaten danach hatte es für Harry nur noch kurze Episoden und einige One-Night-Stands gegeben, bis er sich im Frühjahr dieses Jahres auf eine Beziehung mit dem Bruder von Veronique, eine von den MaloGs, den magielosen Geschwistern, einließ.  Lucas hatte seine Schwester ein paarmal abends nach den Gruppenstunden abgeholt und war dabei mit Harry ins Gespräch gekommen. Leider war auch diese Beziehung nach einigen Monaten auseinandergegangen. Noch immer fragte sich Harry, ob sie nicht besser zusammengeblieben wären, immerhin hatten Lucas und er viel Spaß gehabt. Aber eigentlich wusste Harry, dass er mehr suchte als bequeme Zweisamkeit und regelmäßigen Sex. Er sehnte sich nach echter Liebe, so wie er sie zwischen Ron und Hermine beobachten konnte. Die beiden waren seit vier Jahren ein Paar und sehr glücklich, auch wenn ihre Interessen in vielen Bereichen weit auseinandergingen. Daher nahm Hermine auch selten an ihren Videoabenden teil, sondern saß lieber in der Küche und vergrub ihre Nase in irgendwelchen Gesetzestexten und Geschichtsbüchern.
Bevor sich Harry zu Neville und Ron ins Wohnzimmer setzte, holte er sich ein Guiness aus dem Kühlschrank und wechselte ein paar Worte mit Hermine. Zurück bei den anderen berichtete er sogleich über Draco Malfoys Einzug in die Nachbarwohnung. Wie erwartet, löste die Information Entsetzen aus.
„Meine Fresse, und ich dachte, wir müssten das Frettchen nie wiedersehen und jetzt wohnst du mit ihm zusammen!“, stieß Ron ungläubig aus. „Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn wieder loszuwerden?“
Harry zuckte bei dem Ausdruck „Zusammenwohnen“ innerlich zusammen. Das war doch etwas übertrieben. „Ich wüsste nicht wie, dazu müsste er sich schon etwas Schlimmes leisten. Dann bringen sie ihn wahrscheinlich zurück nach Azkaban.“
„Wir könnten etwas fingieren“, schlug Ron vor und Harry war sich nicht sicher, ob es ein Scherz war. Ron verabscheute Malfoy noch mehr als er selbst.
„Ich glaube nicht, dass er so dumm ist, seine Bewährungsauflagen zu gefährden“, warf Neville ein – wie immer die Stimme der Vernunft.
„Das hat sein Bewährungshelfer auch gesagt. Aber mal ernsthaft, wann hat sich Malfoy jemals beherrschen können?“  
Malfoy war zwar immer ein sehr guter Schüler gewesen, der Zweitbeste des Jahrgangs, um genau zu sein, aber weise Entscheidungen hatte er in seinem Leben wahrlich nicht getroffen. Wenn Harry länger über Malfoy nachdenken würde, was er nicht vorhatte, müsste er zu dem Schluss kommen, dass der platinblonde Idiot ein sehr emotionsgesteuerter Mensch war. Jedenfalls hatte Harry ihn immer zur Weißglut treiben können – und umgekehrt.
„Wir könnten etwas an der Wohnung drehen“, schlug Ron vor. „Unbewohnbar machen, so dass das Ministerium eine neue Unterkunft für ihn suchen muss.“
Der Gedanke gefiel Harry. Man könnte Draco sozusagen heimlich sabotieren.
„Wie wäre es mit einem Wasserrohrbruch oder einer verstopften Toilette?“, spann Ron seine Idee weiter.
„Ich kann mir sein dämliches Gesicht gut vorstellen, wenn er knietief in seiner eigenen Scheiße hockt“, gab Harry grinsend zurück.
Leider war Neville nicht nur viel zu vernünftig, sondern auch ein Spaßverderber, und fragte deshalb skeptisch: „Einen Wasserschaden? Wenn das Ministerium den nicht mit ein paar Zaubern beheben könnte, würde der auch dein Café gefährden, Harry.“
Zu sehen, wie Malfoys Scheiße durch die Decke sickerte, war tatsächlich keine angenehme Vorstellung.
„Vielleicht gibt Malfoy aber auch ohne eurer Zutun schnell auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ohne Zauberstab in der Muggelwelt zurechtkommen wird.“
Ron nickte. „Stimmt. Malfoy kennt sich mit Muggeln nicht aus. Reinblüter wie die Malfoys halten ihren Nachwuchs von der Muggelwelt fern, damit sie keinem schlechten Einfluss ausgesetzt werden. So können sie ihren Kindern den ganzen Mist von der Unterlegenheit der Muggel erzählen, ohne dass bei denen Zweifel aufkommen. Erst wenn sie volljährig und schon komplett indoktriniert sind, werden sie auf die Muggel losgelassen.“
„Lucius war ein Hardliner. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Draco auf Sonntagsspaziergänge durch Muggel-London mitgenommen hat“, stimmte Neville zu und auch Harry bezweifelte das.
„Selbst mit Zauberstab hat so jemand wie Malfoy keine Ahnung davon, wie man sich selbst versorgt“, gab Ron zu bedenken. „Er musste doch sein ganzes Leben lang keinen Finger rühren. Immer haben Hauselfen alles gemacht, auch in Hogwarts. Kochen, Saubermachen, Wäschewaschen. Dass er seinen eigenen Arsch abputzen kann, ist auch alles.“
Harry überlegte kurz, ob es dafür eigentlich auch Zauber gab. Aber natürlich. Schließlich wirkte Harry selbst beim Sex einen ganz bestimmten Hygienezauber. Zum Hintern abwischen hatte er den allerdings noch nie benutzt, er war noch nie auf die Idee gekommen. Aber egal, diese ganzen Gedankengänge in Zusammenhang mit Malfoy waren einfach … unpassend.
„In Askaban kann er auch nichts davon gelernt haben. Auch da werden alle Haushaltsarbeiten von Angestellten und Elfen übernommen.“
„Das stimmt. Er hat dort aber seine UZEs nachgeholt und ein Fernstudium begonnen, in Zaubertränke, hat sein Bewährungshelfer gesagt“, warf Harry ein.
„Echt?“ Neville hatte schon fast ein bisschen Bewunderung in der Stimme. Ron meinte nur wegwerfend: „Das wird ihm in der Muggelwelt auch nicht weiterhelfen.“
Offenbar kam ihm ein lustiger Gedanke, den plötzlich lachte er laut auf. „Stellt euch Malfoy in einer Muggelküche vor. Wie blöd er gucken wird, wenn er eine Mikrowelle sieht. Warum dreht sich da bloß ein Teller in einem beleuchteten Schränkchen?“
„Wofür er wohl einen Toaster oder eine Kaffeemaschine hält?“
„Oder ein Bügeleisen. Vielleicht kennt er noch nicht einmal ein Telefon.“
„Es sei denn, er hat Unterricht in Muggelkunde bekommen“, widersprach Neville. „Da gibt es doch dieses neue Programm in Azkaban.“
„Das kann einen auch nicht wirklich auf die täglichen Tücken der Muggelwelt vorbereiten“, gab Ron zurück, der aus eigener Erfahrung sprach, da er mit Hermine in einer Muggelwohnung lebte, damit Hermines Eltern sie problemlos besuchen und sie auch Dinge wie Handys und Fernseher benutzen konnten. Magie war der Tod für jegliche Art technischer Geräte und konnte in ihrer Nähe nur eingeschränkt benutzt werden.
Harry und Ron stellten noch ein paar Mutmaßungen an, wie Draco mit den verschiedensten Muggelgeräten zurechtkommen, würde und wurden dabei immer alberner, während Neville nur leicht schmunzelte. Schließlich erschöpfte sich der Witz und Ron schob den Film in den Videorekorder, den Harry mitgebracht hatte: Matrix. Harry war so fasziniert von dem Film und von Keanu Reeves (der übrigens eine ähnliche Figur und ein ähnlich schmales und spitzes Gesicht hatte wie Malfoy), dass er an Letzten erst wieder dachte, als er die Treppen zu seiner Wohnung hinaufstieg. Seine Laune war jedoch deutlich besser als am Vortag. Sicher würde es Malfoy nicht lange in der Muggelwelt aushalten und vielleicht konnte Harry noch ein bisschen nachhelfen, damit er sich wieder dahin verzog, wo er herkam… oder hingehörte … also nicht unbedingt Azkaban, aber auf jeden Fall irgendwo weit weg von Harry. Während sich Harry fürs Bett fertigmachte, drehte er seine Musik laut auf, wohlwissend, dass es Malfoy nicht erlaubt war, einen Silentium-Spruch zu wirken.
***
Am Mittwoch stellte Harry auf dem Weg hinunter ins Café fest, dass das Treppenhaus mal wieder saubergemacht werden musste. Die vier Parteien, die im Haus wohnten, wechselten sich mit der Reinigung des Hausflures ab. Im Oktober wäre Mrs Pentriss an der Reihe gewesen, wobei die Frau sowieso zu alt gewesen war, um ihren Dienst noch wahrzunehmen. Seitdem Harry im Haus lebte, hatte er ihre Aufgabe übernommen. Es war nicht gerade eine große Gefälligkeit, schließlich musste er nur in einem unbemerkten Augenblick ein paar Reinigungszauber sprechen. Für Malfoy würde er das natürlich nicht tun. Harry freute sich schon darauf, den verwöhnten Schnösel über seine Muggel-Pflichten aufzuklären.
Den Vormittag über half Harry im Café aus. Mittags setzte er sich mit Jill in die Pizzeria auf der anderen Straßenseite, um etwas zu essen. Zwar gab es auch im Café ein Mittagsmenu, Kleinigkeiten und Salate, aber man konnte ja nicht immer das Gleiche essen. Sein Blick ging immer wieder zu den Fenstern von Malfoys Wohnung. Der Ex-Slytherin zeigte sich nicht und die Zimmer blieben trotz des trüben Tages dunkel.
„Und? Hast du schon was von deinem neuen Nachbarn mitbekommen“, fragte ihn Jill, als sie Harrys Blick bemerkte.
„Ne, nichts. Hast du ihn mal gesehen?“
„Nein. Ich weiß aber auch gar nicht, wie er aussieht.“
„Blond, sehr blond. Kurze Haare an den Seiten, oben etwas länger. Ganz früher hat er die oft so zurück gegelt. Das sah scheiße aus. Seine Haut ist auch ganz hell und fein. Keine Pickel oder sowas. Er ist etwas größer als ich, aber richtig dünn. Breite Schultern, aber schmal gebaut, wenn du verstehst, was ich meine.  Das Gesicht ist irgendwie spitz – also das Kinn – und die Nase hat oben so einen kleinen Buckel. Ron hat ihn ‚Frettchen‘ getauft. Malfoy ist immer ausgerastet, wenn er das hörte. Und dann hat er so komische Augen: groß und fast farblos. Manchmal wie Silber. Und die Lippen sind voll… die Zähne natürlich perfekt. Oh, und wie er sich kleidet. Immer total adrett, jedenfalls damals. Er redet auch wie ein arroganter Schnösel mit so einem Oberschichten-Akzent. Und dann gestikuliert er immer so wild herum. Du müsstest mal Malfoys Hände sehen. Ganz lange Finger und ich habe noch nie so … ähm … gepflegte Nägel bei einem Kerl gesehen. Damals, jedenfalls.“
Harry suchte nach weiteren Merkmalen, ihm fiel aber nichts mehr ein, außer vielleicht, wie elegant sich Malfoy immer bewegte und wie er die rechte Augenbraue hochziehen konnte. Oder aber wie sich seine ganze Haltung veränderte, wenn er mit seinen Freunden zusammen war, und wie angenehm sein Lachen klang, wenn es denn mal kein Spott darin lag. Außerdem war Draco immer sehr sportlich gewesen und hatte definitiv einen knackigen Arsch besessen. Jedenfalls im 5. Schuljahr. Danach hatte Harry ihn nicht mehr nackt gesehen, weil Draco das Quidditch-Spielen aufgegeben und sich nicht mehr in der Jungenumkleidekabine umgezogen hatte. Wie dem auch sei, das alles tat ja auch nichts zur Sache.
Harry wandte seinen Blick von Malfoys Fenster ab und sah Jill an, die ihn mit einem merkwürdigen Blick betrachtete. „Na, du hast ihn wohl ganz genau beobachtet.“
„Was? Nein“, gab Harry zurück und fühlte sich irgendwie ertappt. Aber er hatte Draco schließlich auch beobachten müssen, immerhin hatte der Slytherin versucht, Dumbledore zu töten. „Naja, eigentlich doch. Im 6. Schuljahr habe ich ihn tatsächlich häufig beobachtet, weil es ziemlich offensichtlich war, dass er war im Schilde führte. Es stellte sich dann auch heraus, dass er dabei war, ein Verschwindekabinett zu reparieren, um dadurch Todesser ins Schloss zu holen.“
„Was ist denn ein Verschwindekabinett?“, fragte Jill und Harry erklärte es ihr. Sie redeten noch eine ganze Weile über Malfoys Verhalten und seine Rolle im Krieg, bevor sie bezahlten und wieder ins Café gingen.
***
Nachmittags klingelte Harry erneut an Dracos Wohnungstür. Als sich wieder nichts tat, klopfte er an. Den Schlüssel hielt er in der Hand und nahm sich fest vor, nicht wieder zu vergessen, ihn abzugeben.
Malfoy öffnete nach einer ganzen Weile. Er hatte sich eine Decke übergeworfen und starrte Harry aus seinem blassen Gesicht heraus an. Seine Haare hingen ihm fettig in die Stirn.
„Was willst du, Potter“, fragte er und seine Stimme klang belegt.
Harry verzichtete auf einen Gruß. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass du an der Reihe bist, das Treppenhaus sauber zu machen. Von der Haustür unten bis nach ganz oben.“
„Was?“, fragte Draco ungläubig.
Harry wollte es ihm gerne erklären: „Dir ist doch sicher aufgefallen, dass es hier keine Hauselfen gibt. Wir müssen selber putzen. Und mit dem Treppenhaus ist jeder mal dran. Hier sind vier Wohnungen, also muss jede Partei drei Mal im Jahr saubermachen. Fegen und wischen.“
„Und du machst das also auch, fegen und wischen? Wie die Muggel? Oder schwingst du nur ein paarmal deinen Zauberstab hin und her?“
„Da ich ja noch zaubern darf, mache ich es mir natürlich leicht. Ich glaube nicht, dass du dich an meiner Stelle anders verhalten würdest, Malfoy.“
„Und ich denke, dass du nicht so naiv sein kannst, zu glauben, dass ich auf Muggelweise im Treppenhaus rumkriechen werde, wenn ich weiß, wie einfach es für dich ist, das Treppenhaus selbst sauber zu machen.“
Mit einem Tschüss wollte Malfoy die Tür zuschmeißen, da meinte Harry schnell: „Ich tue gar nichts für dich, Malfoy, und stehe sicherlich auch nicht als dein Diener zur Verfügung, nur weil du nicht zaubern darfst. Das hast du dir schließlich selbst eingebrockt. Ich glaube auch nicht, dass Fletcher begeistert sein wird, wenn er hört, dass du dich gegen die Hausregeln stellst. Gerade aus Azkaban entlassen und schon Ärger machen?“
Sobald die Worte raus waren, taten sie ihm auch schon leid. Malfoy zu drohen, war nicht fair. Jetzt konnte er sie aber nicht mehr zurücknehmen. Malfoy sah ihn kalt an und verzog seine Lippen zu einem kleinen, abfälligen Lächeln.
„So läuft das hier also, ja? Und du glaubst, du kannst mich erpressen? Ein Malfoy lässt sich nicht erpressen, merk dir das. Und jetzt zisch ab!“
Die Tür ging mit einem lauten Knall zu. Harry stand davor und versuchte, zwei sich widerstreitende Gefühle in seiner Brust in Einklang zu bringen: Scham und Wut. Er öffnete seine Wohnungstür, knallte sie ins Schloss und stellte die Musik auf volle Lautstärke. Es war nur zum Teil, um Malfoy zu ärgern. Hauptsächlich wollte er sich einfach nur abregen. Er hatte gewusst, wie ätzend Malfoy war, und dass er Ärger bedeute. Dass er aber auch Harry wieder zu den niedrigsten Reaktionen reduzieren konnte, damit hatte er nicht gerechnet.
Tagebucheintrag von 3. Oktober
Der Strom geht noch immer nicht. Vielleicht ist das Wasser auch deshalb kalt. Ich friere den ganzen Tag und bin müde. Ich habe nur Kerzen, um Licht zu machen. Nachts liege auf dem Sofa unter einer alten braunen Wolldecke, die nach Käsefüßen stinkt. Ich kann mich nicht in das Bett der Muggel legen. Es ist nicht frisch bezogen und vielleicht ist sie darin gestorben. Ich muss mich darum kümmern, aber ich fühlte mich so schwach… und hungrig. Es gibt nichts zu essen. Nichts Richtiges. Da sind Dosen im Schrank mit Bohnen, Mais, Pilzen und anderen Gemüsesorten. Ein paar der Dosen haben Metallaschen, an denen man sie aufziehen kann. Bei den anderen muss man wohl ein Messer nehmen. In einem Schrank stehen Gläser mit etwas Essbaren darin, aufgequollene Früchte und Gurken, Marmelade. Es sieht komisch aus. Ich habe Cracker und Kekse gefunden. Da sind auch Nudeln und Reis, aber sie sind ganz hart. Laut Packung muss man sie kochen, aber ich bekomme das Wasser nicht heiß. Vielleicht sollte ich ein Feuer anzünden - mit dem Papier aus den Ordnern, die Potter so gerne haben möchte, aber ich kann den Rauch nicht wegzaubern und bevorzuge es, nicht zu ersticken. Obgleich… Es soll ein sanfter Tod sein. Keiner würde mich vermissen.
Ich müsste rausgehen, einkaufen, aber der Blick aus dem Fenster lässt mich innerlich erstarren. Es ist sicherer, wenn ich auf Fletcher warte. Er muss ja bald kommen. Er wird mir zeigen, wie ich zu den Einkaufsläden der Muggel gelange und wie man das Muggelgeld benutzt, das mir die Auroren dagelassen haben, und was ich kaufen soll. Ich würde mich nur blamieren, wie ich mich anstelle, wie ich aussehe und rieche. Falls ich überhaupt lebend dort ankomme. Der Verkehr ist extrem.
Und dann ist da dieser Kerl. Er hockt jeden Nachmittag auf der anderen Seite der Straße. Ein Menschenbündel gehüllt in einen riesigen Mantel. Er erinnert mich an Hagrid, nur dass es kein Halbriese ist, sondern ein Muggel. Ein Muggel, der um Geld bettelt. Die Muggelwelt ist schlecht, wenn Menschen auf der Straße sitzen und um Geld betteln müssen. Oft starrt er zu mir hoch. Vielleicht kann er doch zaubern? Vielleicht ist er auch ein ehemaliger Todesser oder aber jemand, der unter uns Todessern gelitten hat, der weiß, dass ich hier bin, der sich rächen will. Ich bin hier völlig ungeschützt. Die Wohnung hat keine Schutzschilde. Jeder kann hier reinkommen. Auch ein Grund, warum ich nicht schlafe. Und dann ist da noch Potters Musik. Ich weiß, dass er sie so laut stellt, um mich zu ärgern. Es wird ihm nicht gelingen. Hier im Wohnzimmer hört man sie kaum und ich bin irgendwie froh, dass ich nicht alleine bin, auch wenn es dumm ist, sich dieser Illusion hinzugeben.
9 notes · View notes
nikooktaetab · 3 years
Text
RE:V ii
Yunhee wachte auf, weil sie fror. 
Erst war da die Kälte und ihre Hände und Füße zuckten, dann der stechende Schmerz in ihrem Kopf. Sie fühlte sich so als hätte sie am Vorabend zu tief ins Glas geguckt, der Übelkeit inklusive.
Stöhnend bewegte sie sich - und taumelte. Sie lag in einer Hängematte, eher ein grober Mehlsack oder so etwas in der Art, aufgeschlitzt und an der Wand befestigt. Während Bilder der Geschehnisse auf sie einprasselte und sie feststellen musste, dass das alles leider kein böser Traum gewesen war, luscherte sie aus ihrem Nest heraus in das Zimmer.
Zimmer war gut gemeint, es sah eher aus wie ein Dachboden. Die Holzdielen waren dreckig und mitgenommen, die Wände waren nur grobes Gemäuer und nicht verkleidet. Ein kleiner Kamin hatte mal Wärme gespendet, war aber inzwischen erloschen. Überall stand Krempel herum und eine der dicken Burgmauern war arg mitgenommen; ein paar Steine fehlten und Tageslicht schien herein, eisige Luft pfiff durch die Schlitze und es heulte hohl. 
Unter Yunhee zuckte und zappelte es und mit einem dumpfen Geräusch andete Eunsook auf dem Boden. Ein paar Sekunden herrschte Stille - dann stöhnte die Jüngere dumpf in die staubigen Dielen.
“ ‘unhee?”, krächzte sie dann und drehte sich herum, blinzelte nach oben. Yunhee winkte aus ihrem Beutel herunter und streckte dann vorsichtig die Beine aus ihrer Hängematte, ließ die Gelenke knacken und sprang dann zu Boden. Sie strauchelte kurz; sie mussten lange geruht haben denn ihre Muskeln fühlten sich an wie Wackelpudding. Instinktiv griff sie sich an den vernarbten Hals, Eunsook betrachtete mit leicht angeekeltem Gesicht ihren dreckigen, sipschigen Verband. Blut schimmerte bräunlich hindurch, es roch stark nach Eisen und einem hohen Bakterienhaushalt.
“Scheiße”, knurrte Eunsook, Yunhee stieß resigniert Luft aus der Nase aus. Irritiert musterte sie Eunsook’s Aufzug: sie trug ein schlichtes, weißes Leinenkleid was für das vorletzte Jahrhundert wahrscheinlich angemessen gewesen wäre. Eng und gerade über der Brust, darunter gerade abfallend und sich leicht weitend und luftige Ärmel, die am Handgelenk wieder gebunden waren. Als Eunsook auf die Füße kam und sich mit gehobenen Armen verwirrt um sich selbst drehte, erkannte Yunhee den Knoten auf dem Rücken. Sie griff sich in den eigenen Leinenrock und riss diesen hoch; sie trug keine Hosen und Socken, lediglich ihre eigene Unterwäsche noch. Das war ein kleiner Trost.
“Was zur Hölle…”
“Ich wollte schon immer mal als Maid gehen”, seufzte Yunhee trocken, Eunsook stieß ein halbherziges Grunzen aus. Sie sahen sich ein paar Sekunden an, ein stummer Wortaustausch. Dann wandten sie sich beide um und stellten das Kämmerchen auf den Kopf.
Allerdings fanden sie weder einen Ausgang noch etwas, das waffentauglich gewesen wäre. Frustriert ließ Eunsook sich irgendwann vor den Kamin fallen und untersuchte die grauen, kalten Kohlen.
“Es muss doch irgendeinen Weg irgendwohin geben!”, zischte sie und rutschte mit den Knien weiter vor, presste die Hände gegen die rußigen Wände und blickte in den Schornstein. Dabei färbte sich das weiße Leinenkleid schwarz, sie hinterließ überall Fingerabdrücke. Yunhee musterte die Steine um den Kamin herum und runzelte die Stirn.
“Sook, die Steine… Die sind neu!”, sagte sie langsam und presste die Hände an die Wand, drückte. Da kam Luft zwischen den Steinen hervor obwohl es die entgegengesetzte Wand war, die löchrig war.
“Hä?”, machte Eunsook dumpf und krabbelte wieder hervor, strauchelte und griff instinktiv nach einem Hebel, der aus dem Schornstein ragte und den Eunsook für die Luftzufuhr gehalten hatte. Doch mit einem Grollen des Gemäuers bewegte sich plötzlich der ganze Kamin inklusive der Platte davor. Rasch sprang Yunhee auf die Platte und die beiden Frauen starrten sich angespannt um, als sie sich herum drehten und in einem prunkvollen Raum landeten, der dem Rest des Schlosses wieder gerecht wurde. 
Die Wände waren Bernstein und Gold, der Boden purpurner Samt. 
Und in einem verschnörkelten Sessel saß, die Beine überschlagen und eine lokale Zeitung die eher in dieses Jahrhundert passte aber so gar nicht in das Bild, das sich ihnen bot, einer der Männer von gestern. 
Er senkte die Zeitung und die schmalen, hellen Augen des Kleinsten offenbarten sich. Er grinste schelmisch und die Augen wurden noch schmaler, er faltete die Zeitung zusammen und richtete sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch das schwarze Haar, das im Tageslicht mitternachtsblau schimmerte.
“Ich war überzeugt, dass ihr den Weg in den angenehmen Teil unseres bescheidenen Heims auch selbst finden würdet… und ich sollte Recht behalten!”, schnurrte er mit seiner hohen, rauen Stimme und schürzte die Lippen. Das Grinsen sah man trotzdem deutlich in den hellen Augen glimmen. Er machte einen Schritt auf sie zu und Yunhee stellte sich instinktiv vor Eunsook, die auf die nächste Kommode zustürzte und sich einen goldenen Kerzenleuchter schnappte. Der Mann lachte leise, sichtlich amüsiert, und hob abwehrend die kleinen Hände.
“Aber, aber! Ich werde euch nichts tun, zumindest, wenn ihr euch zu benehmen wisst…”, schloss er und die angenehme Stimme wurde ein paar Nuancen tiefer und als er den Kopf schief legte, glommen die Augen in einem animalischen Gelb. Eine eindeutige Drohung.
Es summte und die Luft schien zu Vibrieren. Die beiden Fliegen-Männer manifestierten schlichtweg aus der Luft und während der spitznasige mit einem Strahlen neben Yunhee auftauchte und ihre Arme packte, riss der kleine mit dem leidenden Gesichtsausdruck Eunsook gelangweilt den Kronleuchter aus der Hand und platzierte ihn andächtig wieder auf der Kommode. 
“Und da wir keine Zeit mehr mit Streit vergeuden wollen - kommt, wir wollen euch euren Arbeitsplatz zeigen!”
“Arbeit?”, keuchte Eunsook so geschockt, dass Yunhee beinahe gelacht hätte. Wenn sie nicht so beschäftigt damit gewesen wäre, ihre Arme so zu halten, dass der Fliegenmann sie nicht aus Versehen brach. Entweder hatten die eindeutig nicht allzu menschlichen Männer lange keine Menschen mehr in den Fingern gehabt oder es war ihnen egal, wenn sie zerbrachen. Dem Alpha der Lykaner war es ziemlich egal gewesen…
Sie verließen den Raum und es begann ein langer Fußmarsch durch das Schloss. Yunhee und Eunsook warfen sich immer wieder Blicke zu, eindeutige Blicke. Wenn einer von ihnen ein Fenster sah, dass nahe von Bäumen stand, wenn eine heroische Dekoration sah, die man als Waffe hätte nutzen können. Sie versuchten sich möglichst viel einzuprägen, aber je weiter sie gingen, Treppen rauf und runter, desto verwirrender war es sich Wege zu merken. 
“Um euch nicht ins offene Messer taumeln zu lassen, werde ich euch ein bisschen was erzählen. Merkt es euch gut!”, begann Jimin irgendwann und drehte sich einmal im Kreis, grinste sie breit an. Seine ganze Art wirkte ein wenig wie ein dauerhaft Angetrunkener. Er taumelte und tanzte beim Gehen, machte ausladende Handbewegungen mit seinen beringten Fingern und kicherte gelegentlich. 
“Ihr seid im Schloss der Lady Alcina Demetrescu. Sie ist zurzeit außer Haus, wird aber in einem Mond zu uns zurückkehren. Sie lässt ihre Söhne nicht gern allein…”, schloss er in einem merkwürdigen Tonfall und Eunsook meinte den Fliegenmann, der sie umher schubste, schnauben zu hören.
“...ihre Söhne sind Namjoon, der euch vor zwei Nächten so liebevoll willkommen hieß. Ihr habt auch Jeongguk kennengelernt. Er nennt sich selbst JK, für euch ist er natürlich der Lord, so wie wir alle. Meine Wenigkeit ist Jimin-” und hier drehte er eine Pirouette um sich selbst; einer der Fliegenmänner gackerte, der andere verdrehte mit einem müden Schmatzen die Augen- “und ihr werdet geleitet von Hoseok-”, der mit der spitzen Nase zwinkerte Yunhee grinsen zu- “und Yoongi.” Der immermüde blinzelte und nickte ein paar Mal langsam. 
“Außerdem gibt es noch unseren Schönling Taehyung, der schon die ein oder andere Magd verführt hat, und der Älteste und wahrscheinlich auch merkwürdigste, ist Jin. Eigenlich Seokjin, aber Jin wird ihm vollends reichen Im Dorf ist er bekannt als Duke, aber hier sind wir unter uns, nicht wahr?”
Sie kamen über die ausladende Treppe wieder in die Eingangshalle, der Kronleuchter glitzerte und ein Feuerchen glomm im Kamin. Jimin steuerte auf die schwere Doppeltüre zu, die ins Herz des Schlosses führte und drehte ein letztes Mal den Kopf zu ihnen herum. Die gelben Augen leuchteten, dass er nicht blinzelte, machte es noch schauriger.
“Nicht, dass sie von Wert wären… aber eure Namen. Nennt sie mir.”
Die beiden Mädchen schwiegen eisern. Yoongi griff Eunsook von hinten an die Kehle und hob sie in die Luft wobei sein Arm sich unter Summen und Knacken verlängern musste, es sah grotesk aus. Eunsook gurgelte und strampelte, Yunhee sah rasch zu Jimin.
“N-Nicole! Nicole und Tabitha.”
Eunsook fiel zu Boden, wo Yoongi’s helfende Hand ignorierte und taumelnd wieder auf die Füße fand, sich keuchend den Hals rieb. Jimin musterte ausschließlich Yunhee, sein Blick bohrte sich in ihren. Dann legte er mit einem leichten Lächeln den Kopf schief.
“Ihr habt Biss… schade eigentlich. Ich mag sie lieber zart.”
Mit diesen Worten wandte er sich um und stieß die Doppeltüren auf. Ein mit dunklem Holz vertäfelter Saal tat sich auf, eine gigantische Tafel aus ebenso dunklen Holz in der Mitte, vier Türen zu jeder Wand, fensterlos. Drei Kronleuchter spendeten Licht, Tischchen und Sessel standen an den Wänden, ein Feuer glomm im Kamin. Inzwischen war es Yunhee egal, dass sie nur dieses Kleidchen und nichtmal Schuhe trug - es war beinahe schon unerträglich warm in den Teilen des Schlosses, wo sich die Herrschaft aufhielt. Eunsook schien dasselbe zu denken denn sie holte tief Luft.
“Ah, endlich. Ich dachte schon es gäbe Probleme…”, murmelte die tiefe Stimme des Kopfes der Bande, Namjoon, und er legte ein paar Papiere vor sich auf den Tisch. Neben ihm saß, in seinem gigantischen Rollstuhl, Jin, der sie freundlich anlächelte und winkte. “Aber, aber, Joonie, ich habe vollstes Vertrauen in unsere Brüder!”
“Ich auch, und dennoch… Eunsook und Yunhee haben sich lediglich als störrische Untergebene erwiesen. Bis jetzt zumindest...”, murmelte Namjoon und spielte mit etwas in der rechten Hand. Als Yunhee und Eunsook näher geschoben wurden, erkannten sie, dass ihre alten Klamotten, ihre Waffen und alles andere auf dem Tisch ausgebreitet war. Einige Waffen fehlten, doch ein Klackern vom Feuer erregte ihre Aufmerksamkeit.
Jeongguk saß wie ein kleiner Junge am Weihnachtsmorgen im Schein des Feuers und inspizierte gerade Yunhee’s Magnum, er hatte sie beinahe vollends auseinander genommen und reinige gerade den Schaft mit einem öligen Lappen. Als er ihren Blick spürte, hob er ruckartig den Kopf und taxierte sie mit seinen schwarzen Augen. Dann grinste er so breit, dass Fältchen neben seinen Augen auftauchten und leckte sich dann über die Lippen. Rasch wandte sie den Blick ab. 
“Bis jetzt hat noch jede neue Magd ihren Platz bei uns gefunden. Hab ein wenig Vertrauen!”, sagte Seokjin mit einem verspielten Lächeln in die Richtung der Mädchen.  Er drehte eine der Umbrella Watches in der Hand, das kleine Viereck leuchtete nicht mehr, der Bildschirm war zersprungen.
“Es mangelt mir nicht an Vertrauen in die menschliche Natur… aber das Vertrauen in meine eigenen Brüder, wenn ich an die jüngsten Geschehnisse denke”, knurrte Namjoon und warf einen Blick über die Schulter. Jeongguk duckte den Kopf ein wenig, Taehyung, der in einem Sessel ein paar Fuß weiter saß, kicherte schadenfroh. Plötzlich schrie er auf und einer seiner Finger fiel auf den hellen Teppich, schwarzes Blut sprenkelte überall hin.
“Sieh in den Spiegel bevor du andere verurteilst, Taetae… Darf ich dich daran erinnern, wer das letzte Mal entgegen Mutters Warnung eine Magd ganz allein vernascht hat?”
“Ja, Taetae, weißt du noch?”, höhnte Jeongguk und krabbelte herüber, griff nach dem Finger und warf ihn ins Feuer bevor Taehyung reagieren konnte. Er presste die Hand vor die Brust und tränkte die weiße Bluse mit schwarzen Blüten, die sich kreisförmig ausbreiteten, riss den Kiefer auf und fauchte Jeongguk an. Seine Zähne wurden dabei spitz, das Gesicht grau und dunkle Venen entstellten sein schönes Gesicht. Jeongguk duckte sich nur lachend weg und sammelte seinen Krempel vom Boden.
“Genug!”, rief Namjoon und wandte sich wieder zu seinen Gästen.
“Nun. Ich werde euch sagen, was nun passieren wird, und erwarte euer Gehorsam. Ihr werdet als Mägde eingestellt und fleißig für uns arbeiten. Eure Namen sind irrelevant, vergesst sie. Ich werde euch neue geben wenn die Zeit reif ist und Mutter euch abgesegnet habt. Sie ist etwas… eigen”, schloss er mit tiefer Stimme und lächelte dann. Grübchen bohrten sich in sein blasses Gesicht und machten es etwas interessanter. 
“Ich glaube nicht, dass ich darauf warten möchte”, sagte Eunsook, Yunhee sah sie warnend von der Seite an. 
Namjoon zog die Brauen hoch, Seokjin kicherte amüsiert und wandte sich zu Taehyung um. “Yah, Taetae… ich glaube, die hier kommt ganz nach deinem Geschmack! Halbtrocken war doch dein Favorit, oder?”
“Meiner auch”, murmelte Yoongi hinter Eunsook, Gänsehaut krabbelte ihr über den Rücken.
“Wo ist Ethan Winters?”, fragte sie laut und trat einen Schritt auf Namjoon zu. Ihr Hab und Gut, das auf dem Tisch lag, bewegte sich. Käfer übersäten und zerlegten alles, es blubberte und Löcher äzten sich in den Tisch.
“Ich widerhole mich ungern, Mädchen. Und jetzt zeigt ihnen die Küche, ich habe Hunger!”
iii
0 notes
upfornewadventures · 5 years
Text
Versteckte Kamera
ohhh mein gott, wo soll ich bloß anfangen zu erzählen? :-D ich fange mal bei meinen gemütlichen und häuslichen zeiten im urban central an. das war so schöön da, ich würde immer wieder zurück kommen. das war alles super modern und sauber, eben wie in einem richtigen hotel. ich habe extra fotos gemacht.  das beste war aber immernoch, dass jeder 2 eigene schließfächer hatte und in den schließfächern gab es nicht nur eine steckdose,sondern 5!! ich dachte ich gucke nicht richtig :-D normalerweise sind in einem hostelzimmer 1-2 steckdosen, um die man sich dann fast prügelt,wenn man keine mehrfachsteckdose mit hat. und im urban central hatte einfach jeder 5 steckdosen für sich, in seinem eigenen schließfach. der erfinder muss ein backpacker gewesen sein. man lernt solche dinge echt erst richtig zu schätzen, wenn man es nicht mehr hat. naja auf jedenfall war im urban central immer alles tip top aufgeladen und das war so guut :-D da das wetter hier momentan ziemlich verrückt spielt (morgens sonnig und dann bewölkt usw. oder es ist gar nicht erst sonnig) war ich in der letzten zeit mehr im hostel aus draußen. man kann da einfach den ganzen tag nur gammeln,ohne das einem langweilig wurde. es gab die riesige videokassetten sammlung, eine bibliothek und das hostel hatte pay-tv. also lief immer schön mtv, mit den ganzen typischen sendungen- was gibt es besseres?
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
zwischendurch war ich dann immer mal wieder arbeiten. ich werde immer so müde auf der arbeit, das ist schon verrückt. ich fahre vom hostel zur arbeit und denke ich bin richtig wach und nach ein paar minuten bei der arbeit bin ich soo müde. manchmal könnte ich ohne probleme im stehen einschlafen, das muss wohl am frittösenfett da liegen, haha :-D
Tumblr media
man an dem tag dachte ich ich steeerbe vor müdigkeit. das war schon nicht mehr lustig. das es ja bald an die westküste gehen sollte, wollte ich jetzt anfangen ein bisschen mehr geld zu sparen, um da erstmal wieder ein bisschen zu chillen und nichts zu machen. also haben eine andere deutsche (aileen) und ich beschlossen, einfach couchsurfing auszuprobieren, um schonmal das geld für die unterkunft zu sparen und das ist echt nicht gerade wenig hier. jetzt ist auch bald formel 1 hier und dann kostet eine nacht im urban central statt 29 dollar stolze 60 dollar, das ist echt der witz der jahres. einerseits ist das ja echt gut, dass hier immer so viel los ist in melbourne (australian open,white night, formel 1) aber dann ist einfach alles so unverschämt teuer, was es aber vorher auch schon war. naja, deswegen dachten wir uns machen wir das einfach mal. why not, es könnte ja amazing werden. wir haben dann einfach auf der internetseite von couchsurfing geschrieben, dass wir eine unterkunft für ein paar tage suchen. dann haben sich ein paar daraufhin gemeldet und wir konnten uns dann aussuchen wo wir hinwollen. besser gesagt ich, denn aileen ist nichtmal da angemeldet, also musste ich das ganze machen. ich habe dann einfach irgendwas genommen, was sich einigermaßen gut angehört hat. jetzt sind wir hier. wo soll ich bloß anfangen zu erzählen. aaalso :-D wir haben uns montag morgen auf den weg nach mornington peninsula gemacht, so heißt der ort wo wir jetzt sind. um dahin zu kommen, mussten wir von melbourne den zug nehmen und erstmal ne stunde fahren. das fanden wir noch nicht ganz so schlimm. als wir dann angekommen sind, haben wir uns auf die suche nach nick gemacht, unseren couchsurfhost, einem 40 jährigen scheinbar steinreichen australier. wir wussten aber anfangs noch nicht, dass er nicht gerade arm ist. wir standen dann in frankston am bahnhof und haben auf nick gewartet. gerade als er uns anrufen wollte, das er jetzt da ist, war wohl ein zivilpolizist in seiner nähe und hat gesehen, dass er im auto am handy ist, was hier wohl strengstens verboten ist. ich meine, dass ist es in deutschland ja auch, aber hier ist das irgendwie verrückt. die australier sind alle so locker, aber was strafen angeht drehen die echt durch. naja, da fing dann das ganze los, ich glaube das wort chaos trifft es am besten. :-D er hatte dann den zivilpolizisten am hals und hat uns dann zugewinkt,damit wir wissen, das er nick ist.. während der polizist dann die personalien aufgenommen hat usw fing nick auf einmal an zu flüstern, ob wir das auto nach hause fahren könnten. ich dachte nur, was ist denn jetzt bitte los. ich meinte dann das ich noch nie in australien gefahren bin und keine ahnung vom linksverkehr habe, dazu kam noch,dass das auto nicht gerade klein war,sondern ein 4 wd jeep war, also mit allradantrieb oder so. aileen meinte, das sie zwar schon in australien gefahren ist, aber nur mit automatik autos. nach ein paar minuten meinte der polizist dann, das nick nicht mehr fahren darf. ich dachte echt nur, scheiße was ist hier denn bitte los und konnte uns die ganze zeit auslachen. dann hat nick die ganze zeit weiter gefragt und irgendwie mussten wir ja auch nach hause kommen, und wer saß dann hinter dem steuer? ICH. man ich kann in deutschland schon nicht wie ein profi auto fahren, und dann in australien mit linksverkehr und einem riesen jeep? ich weiß nicht warum,aber ich konnte nicht aufhören zu lachen. ich dachte die ganze zeit nur, was zur hölle machst du hier eigentlich,du sitzt im auto und hast keine ahnung wie das hier alles geht. als nick mir dann alles erklärt hat, habe ich mich gefühlt als hätte ich meine erste fahrstunde. das konnte nur alles eine komplette verarsche sein und gleich kommt jemand und sagt versteckte kamera. aber so wars dann doch nicht und es ist alles wahr. ich bin dann ohne witz eine halbe stunde lang auto gefahren während der fahrt hat sich übrigens rausgestellt, dass er nicht mehr fahren durfte, weil er seinen führerschein schonmal verloren hatte. oh gott. das kann man sich in deutschland gar nicht vorstellen, aber hier in australien sind die einfach alle so locker und interessieren sich manchmal echt einen scheiß, worüber wir uns deutsche total sorgen machen würden. als wir bei ihm zuhause angekommen sind, stand auhc gleich schon das nächste auto vor der tür..
Tumblr media
Alter schwede, als wir dann im haus waren,wurde mir dann alles klar, der typ hat richtig Kohle. ja da waren wir dann also, in einem luxushaus in australien mit meerblick. abends haben wir dann gegrillt. es gab hähnchenschenkel und salat. ganz ehrlich, wer mich kennt, der weiß das ich das fleisch, was ich esse, tausendmal vorher inspiziere ob es sehnen oder adern oder so hat. und überrraschung, das hähnchenfleisch war mal mehr als durchwachsen. oh gott, wie sollte ich das nur essen ey. manno, ich habe dann erst nur versucht salat zu essen, hatte dann aber mega hunger und habe einfach probiert an was anderes zu denken und das fleisch einfach zu essen. ich könnte noch weiter ins detail gehen, aber ich glaube es reicht, wenn ich sage, dass das fleisch mehr aus knorpeln,fett und sonst was bestand, als aus fleisch. an sich war das grillen aber echt ganz gemütlich, wir saßen auf dem balkon,konnten aufs wasser gucken und den sonnenuntergang sehen. nick hat uns dann erzählt, warum er couchsurfing so gut findet und dass er selbst mal mit einem campervan australien bereist hat und so begeistert davon war, dass er jetzt anderen reisenden sein gästezimmer anbietet, um sie zu unterstützen. am nächsten tag musste ich arbeiten, das heißt ich musste von mornington nach melbourne fahren und das wurde zur kleinen weltreise.. nick meinte man muss 20 minuten mit dem bus fahren und dann eine stunde mit dem zug. wir sind 2 stunden vorher los, damit ich auch pünktlich zur arbeit komme. der bus kam aber mit einer halben stunde verspätung (wir sind echt im letzten kaff hier, aber einem ziemlich schönem kaff), statt 20 minuten mit dem bus zu fahren, waren wir dann eine stunde unterwegs.dan wurde mir klar,dass ich auf jedenfall zu spät zur arbeit kommen würde. man war ich genervt, das war auch wieder so typisch australisch easy-going mäßig.. nehmt den bus und den zug und dann passt das schon. ich hätte den echt gerne zwischendurch angerufen und richtig angemotzt ey :-D im endeffekt war ich eine stunde zu spät auf der arbeit und dachte schon ich verliere den job. theoretisch wäre es ja eh nicht schlimm gewesen, da ich ja bald weiterreise, aber trotzdem wäre es auf jedenfall dumm gewesen. man ich dachte echt nur die ganze zeit, dass kann doch alles nicht wahr sein. ich war immer hin und hergerissen,ob ich lachen sollte,weil alles so mega gammelig und chaotisch ist oder einfach nur ausrasten sollte.ich hab mich dann fürs lachen entschieden. als wir im zug saßen und immernoch eine stunde fahrt vor uns hatten, habe ich dann bei der arbeit angerufen und die vergewarnt, dass ich auf jedenfall zu spät kommen werde. natürlich meinte die gleich “no worries”, oh man wie locker kann man denn bitte sein. in deutschland hätte man sich auf jedenfall was anhören können. als ich dann endlich auf der arbeit angekommen bin, mega fertig weil gestern 35 grad waren, haben alle gesagt ich soll mich erstmal entspannen.. :-D mein highlight war gestern ein deutscher,der seine firma verkauft hat und davon jetzt eine weltreise macht. ich glaube der war schon ca 60 oder so und war auf dem schiff, dass im port melbourne angelegt hat. an dem akzent habe ich gleich gehört, dass er aus deutschland kommt und dann einfach die ganze zeit mit ihm übers reisen geredet. wir haben beide so von australien geschwärmt und  dass das alles hier so schön ist, das wir schon gänsehaut bekommen haben,alleine nur vom erzählen. das war echt richtig schön irgendwie. er meinte dann, dass er auch gerne schon so jung gereist wäre,aber das damals einfach nicht möglich war. wenn man sowas hört, wird einem wieder klart,dass es eben nicht normal ist, auf einem anderen kontinent zu arbeiten und rumzureisen. wenn man hier ist nimmt man das gar nicht mehr als was besonderes war, weil es einfach so viele machen und man nur von backpackern umgeben ist, die alle das gleiche machen. naja, das hat mir auf jedenfall mal wieder gezeigt, dass man die zeit hier echt genießen sollte.ich habe keine ahnung,wie lange wir jetzt noch hier bei nick sind, aber nicht mehr allzu lange,weil der weg nach melbourne einfach zu weit weg ist. also bis demnächst, dann bestimmt wieder von einem anderen ort :-)
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
05/03/2014
0 notes
Chapter Seven
Auf dem Boden zu schlafen war ätzend. Richtig ätzend. Harry hätte viel lieber noch eine Nacht auf dem Sofa von Louis geschlafen. Sein Dad schloss neuerdings die Wohnzimmertür ab und die Tür zu seinem Schlafzimmer. Und weder die Küchentheke noch die Badewanne kamen für Harry als Bett infrage. Er lag auf dem Boden neben der Heizung, die Bettdecke unter sich und vermisste sein Bett. Wie hatte er nur in so kurzer Zeit so viel Mist bauen können? Nicht einmal eine Woche zuvor stand in seinem Zimmer wenigstens noch ein Bett und nun war da nichts mehr. Er drehte sich herum. Es war einfach alles ungemütlich. Wie er sich auch hinlegte, es drückte und schmerzte, daran konnte auch die Decke nichts ändern. Seufzend stand er auf, zog seinen Hoodie und die Schuhe an und ging zum Spielplatz. Irgendwie erwartete er, dass auch Louis kam, gleichzeitig fürchtete er sich davor, die Fragen beantworten zu müssen, die er stellen würde. Louis stellte so schrecklich viele Fragen. Dass er ihn erwartete, irritierte ihn selbst ein wenig. Sie kannten sich so gut wie gar nicht und Harry tat es nicht gut, sich emotional an jemanden zu binden. Das machte ihn nur noch verletzlicher, schwach. Aber was sollte er tun? Er wünschte sich doch so sehr einen Freund, auch wenn es ihn mit Angst und Schrecken erfüllte. Diese ganzen widersprüchlichen Gefühle in ihm brachten seinen Kopf an den Rand der Verzweiflung. Er liebte und hasste seinen Vater, war hin und her gerissen wegen der Freundschaft mit Louis … er brauchte dringend jemanden zum Reden. „Wenn ich mir dich vorstelle, dann müsstest du eigentlich da sein“, flüsterte er und sah zu der leeren Schaukel, wo er sich den Louis aus seiner Halluzination her wünschte. Es klappte nicht. Irgendetwas in ihm fand es absurd und unmöglich. Nur ein dummes Hirngespinst. „Wenn du da wärst … ich wünschte du wärst da, denn ich habe Angst vor meinen Gefühlen und ich brauche so einen Rat wie den, den du mir gegeben hast. Ich brauche einen Freund, der für mich da ist und ich wünschte, er wäre echt, aber wenn ich mit einer Illusion leben muss, dann ist es auch okay, wenn ich doch nur jemanden habe, mit dem ich reden kann.“ Harry stand auf und schlurfte durch den Kies, um die Stille zu durchbrechen. Er drehte noch durch, jetzt sprach er schon mit jemandem, den es nur in seinem Kopf gab, also eigentlich mit sich selbst. Er hockte sich auf den Boden und schlang die Arme um seine Beine. Es war alles so verrückt, Harry wünschte sich aus seinem Kopf heraus. Er konnte nicht klar denken und das konnte selbst die Frische Luft nicht ändern. Er legte sich in das Gras. Das erste, was er dabei dachte, war merkwürdigerweise, dass es so viel weicher war als der Boden in seinem Zimmer. Er sah nach oben in den Himmel, wo zwischen ein paar Wolken einzelne Sterne aufblitzten. Wenn seine Mom doch nur hier wäre. Sie hätte ihm weiterhelfen können. Sie hatte immer alle Probleme lösen können. So einen durch und durch positiven Menschen wie sie gab es nur einmal auf der Welt, eine unverbesserliche Optimistin. Auf dem Friedhof war es dunkel, weil es weit und breit keine Laternen gab, aber Harry konnte das richtige Grab problemlos finden. Er kam viel zu selten her. Die Blumen sahen welk aus, soweit er das beurteilen konnte. „Ich weiß nicht, ob ich an Geister glauben soll, Mom, aber … ich wünschte, du könntest mir jetzt von irgendwo her zuhören. Noch besser wäre es natürlich, wenn du wirklich da wärst.“ Seine Stimme brach und er musste weinen. „Es ist alles viel zu kompliziert geworden und ich schaffe es nicht mehr. Du fehlst mir zur Zeit so, ich kann es kaum ertragen. Bald ist es fünf Jahre her. Wie konntest du mich bloß verlassen, wie meine leibliche Mom? Ich brauche doch eine Mom.“ Selbst nach all der Zeit konnte er das Gefühl nicht ertragen, dass sie nicht mehr da war. „Es fühlt sich an, als hättest du mich im Stich gelassen, dabei weiß ich, dass es nicht deine Schuld war. Aber wem soll ich sonst die Schuld geben? Es ist so schwer, es zuzulassen. Das Gefühl, dass du weg bist und nie wieder kommst. Das hat alles so sehr verändert. Ich wünschte, ich könnte dich für all das hassen, was dadurch passiert ist, aber ich kann es nicht. Ich will nur, dass das alles nicht passiert wäre. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, ich würde die Zeit zurück drehen und dich aufhalten.“ Es wurde langsam kalt und Harry begann zu frieren. „Ich werde jetzt gehen, aber ich komme spätestens in drei Wochen wieder.“ Harry schlief sitzend mit der Decke um sich gewickelt, den Rücken hatte er an die Heizung gelehnt, denn es wurde immer kühler. Wenigstens diese blöde Heizung konnte sein Vater ihm nicht nehmen. Er sein Kopf war nach hinten an die Wand gesunken, denn sein Kissen nutzte er zum Sitzen. Am Morgen war sein Nacken ganz verspannt. Viel geschlafen hatte er auch nicht. Er hatte zu lange über ihn und Louis nachgedacht und über das, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war. Er hatte mit Louis abgehangen, bei ihm geschlafen und er hatte dafür geradestehen müssen. Die Freundschaft mit ihm … das war nicht gut für Harry. Das war ihm klar geworden. Wäre Louis nicht, hätte er die Nacht nicht auf dem Boden verbringen müssen. Dann hätte er nicht all diese verwirrenden Gefühle in seinem Kopf und sein Leben wäre viel einfacher. So einfach wie es zuvor gewesen war. Er tat, was sein Vater verlangte und sagte dafür nichts. Sein Leben war nicht gut gewesen, aber es war sein Leben und er war zurecht gekommen, wenn er sich nur etwas Stärke eingeredet hatte. „Du bist stark. Sei kein Idiot und sag Louis, dass es besser für dich ist, wenn ihr euch nicht wieder trefft.“ ...besser für dich... – wie egoistisch!, schoss es ihm durch den Kopf. Aber er musste an sich selbst denken, denn er musste überleben. Er konnte sich keinen Fehltritt mehr leisten, denn er hatte nichts mehr herzugeben, als sein Kissen und seine Decke. An diesem verregneten Mittwoch war Harry sehr unruhig in der Schule. Er bekam eine Zwei in Chemie und freute sich darum – nur kurz. Er wusste, dass er sie sich ehrlich verdient hatte, aber die anderen in seiner Klasse gönnten ihm seinen Erfolg nicht. Wenn sie doch nur wüssten! Schließlich war er nur so gut in der Schule, weil er nichts anderes im Leben hatte, das ihn davon ablenkte. Die anderen hatten Handys und Fernseher und Playstations und Computerspiele und dieses ganze Zeug, von dem Harry nicht viel verstand. Er hatte nie einen eigenen Computer besessen. Sein Vater hatte ein Notebook, aber das durfte er nur benutzen, wenn es für die Schule nötig war. Dass seine Klasse ihn aus unerfindlichen Gründen nicht mochte, hatte Harry schon lange gewusst. Er hatte ihnen nie irgendetwas getan, allgemein hatte er nie irgendetwas getan. Wie konnten sie ihn nur hassen, obwohl sie nie ein Wort mit ihm gewechselt hatten? Aber dass er ein wandelndes Gerücht für die ganze Schule war, das hatte er erst durch Louis erfahren und es war ihm unangenehm durch die Flure zu laufen. Plötzlich fühlte er sich so von allen Seiten beobachtet, wo er zuvor nie darauf geachtet hatte, ob irgendjemand ihn bemerkte. Wie konnte es nur sein, dass anscheinend alle über ihn redeten, ohne dass er selbst je Notiz davon genommen hatte? Louis und Harry begegneten sich erst in der Mittagspause. Er fragte nach, ob er Niall allein lassen konnte, dann ging er mit Harry in eine stille Ecke der Cafeteria. „Warum warst du gestern nicht in der Schule? War dein Dad sehr wütend?“ „Er war viel zu wütend, um mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.“ Harry zuckte mit den Schultern. „Er hat sich eben Sorgen gemacht.“ Sein Blick wanderte zum Boden. „Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du nicht hier warst. Ich dachte schon, er hätte dich wirklich umgebracht und war dabei, deine Leiche irgendwo zu verscharren.“ Louis lachte, aber Harry konnte nicht einstimmen. „Louis, gestern … das war echt scheiße für mich und ich will dir nicht die Schuld dafür geben, aber ich glaube, es ist nicht so gut, wenn wir Freunde sind.“ Harry sah überall hin nur nicht in Louis’ Gesicht, da bemerkte er, dass er das Spektakel der heutigen Mittagspause zu sein schien. Ganz schlicht und einfach, weil er sich mit jemandem unterhielt. „Das ist nicht wirklich fair von dir“, murmelte Louis nach langem Schweigen. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gestopft und sah auf den Boden. „Tut mir sehr leid.“ Er wusste nicht, was er sonst hätte sagen sollen. Er hatte nie so bewusst eine Freundschaft beendet. Er hatte damals einfach aufgehört zu reden. „Schon okay. Ich hätte es nicht anders erwarten sollen.“ Louis presste die Lippen aufeinander und verabschiedete sich mit einem Nicken, bevor er zurück zu dem Tisch ging, an dem Niall saß. Harry ging nach draußen und setzte sich auf dem Pausenhof auf eine Bank. Er konnte die Blicke der anderen nicht ertragen. Obwohl er lange über diesen Entschluss nachgedacht hatte und sich auch sicher war, dass es so besser war, fühlte er sich jetzt so … deprimiert. Was war das nur für ein Gefühl von Niedergeschlagenheit? Er hatte doch kaum Zeit mit Louis verbracht. Am Donnerstag war alles wieder so, als hätte es ihre Freundschaft nie gegeben. Harry war allein, Louis war mit Niall, sie machten keinerlei Anstalten bei Gelegenheit miteinander zu sprechen und schauten einander kaum an. Harry war unwohl dabei, es machte ihn irgendwie traurig. Er weinte einer Freundschaft hinterher, die es eigentlich gar nicht gegeben hatte. Nur einen Tag lang. Aber dieser Tag war so wundervoll wie schon lange keiner mehr in seinem Leben. Er begann, alles anzuzweifeln. War es das nicht wert? Louis hatte ihm seinen ersten tollen Tag seit fast fünf Jahren geschenkt, ihn zum Lachen gebracht und sich mit ihm unterhalten, wie es sonst keiner tat. Wenn er weiterhin mit ihm befreundet wäre, dann würde er ihm noch weitere so schöne Tage schenken. Seine Bestrafung war grausam gewesen, ja, aber er musste sich ja nicht noch öfter erwischen lassen. Er konnte am Abend, sobald sein Dad bei der Arbeit war, zu Louis gehen, bei ihm schlafen und am Morgen wieder nachhause kommen, bevor er zuhause war. Es mussten nicht wieder so schlimme Dinge passieren. Und wenn doch – war Louis es nicht wert? Immerhin war er der einzige, der mit ihm befreundet sein wollte. Harry seufzte. Er sah, wie Louis an der Bushaltestelle seine Zigarette auf dem Boden austrat, als der Bus anfuhr. Er stieg ein, da zuckte er wegen dem Hupen seines Vaters zusammen, der indes vor ihm auf den Parkplatz gefahren war und bemerkt hatte, dass sein Sohn keine Anstalten machte, einzusteigen. „Ich kann es nicht leiden, wenn du so herum trödelst, Harry.“ „Tut mir leid, Dad.“ Er verstaute seinen Rucksack im Fußraum, während sein Vater anfuhr. „Hör mir zu, Harry.“ Sein Vater sah ihn kurz an, ganz bewusst, was er nicht so oft tat. „Eine Vertreterin vom Jugendamt hat angerufen, schon mehrfach. Sie wird gleich vorbei kommen und mit uns reden und sich ansehen, wie wir leben.“ Harry rutschte etwas unruhig auf dem Sitz herum. Er wusste, dass er das ausbaden müssen würde. „Du wirst dich nett mit ihr unterhalten und freundlich zu ihr sein. Und mir ist scheißegal, was du ihr sagst. Aber du weißt, das jede Entscheidung Konsequenzen nach sich zieht.“ „Was ist mit meinem Zimmer? Sie wird es sehen wollen.“ „Für heute ist dein Zimmer das auf der anderen Seite vom Flur.“ Er wusste, dass sein Dad es ganz bewusst umging, diesen Raum als Moms altes Arbeitszimmer zu bezeichnen. Er ließ nichts in sein Leben, das an sie erinnerte. Die restliche Fahrt verging schweigend. Sie hielten vor der Garage, stiegen aus, gingen hinein, alles wie immer. Harrys Dad nahm ihn am Arm und zog ihn zu dem verbotenen Zimmer. Er schloss die Tür auf und ließ ihn dann allein. Er konnte kaum atmen. Seine zitternde Hand drückte die Klinke herab und drückte dagegen. Er hätte weinen können. Seine Möbel standen leblos im Raum, zwei Kisten mit Spielsachen standen auf dem Schreibtisch. Er begann, sich die Möbel so zurecht zu rücken, dass es aussah, als würde er hier tatsächlich leben. Es tat irgendwie weh, hier zu sein. Er hatte dieses Zimmer nach dem Tod seiner Mutter nur betreten, um ihre Malsachen hier heraus zu schaffen. Ohne sie sah dieses Zimmer nicht richtig aus. Es hatte all seinen Charme verloren. Als er fertig war, holte er seinen Rucksack, verstreute seine Schulsachen unordentlich auf dem Schreibtisch, schob ihn unten hinein, und schnappte sich Kissen und Decke aus seinem eigentlichen Zimmer, um sie auf dem Bett zu platzieren, dass er seit fast einer Woche vermisste. Es sah schrecklich aus, in so einem Zimmer würde niemand leben. Er versuchte, die Kisten mit Spielsachen in seinen Schrank zu schieben, aber sie waren zu groß. Also ging er aus seinem Zimmer und sagte seinem Dad, er würde sie in den Keller bringen. „Du gehst nicht in den Keller, Harry“, seine Stimme klang befehlsmäßig. „Bring sie in den Dachboden. Und beeil dich.“ „Okay.“ Er brachte die Kiste eine nach der anderen nach oben, öffnete die Luke zum Dachboden und kletterte die Stufen mit der Kiste in der Hand nach oben. Als er den Kopf durch den kleinen Raum schweifen ließ, erwartete er aus unerfindlichen Gründen seinen Gesprächspartner von vorgestern. Was für ein absurder Gedanke. Er musste fast über sich selbst lachen. Auch die zweite Kiste schob er nach oben, die meisten Sachen sah er sich nicht einmal genauer an, das würde ihn nur traurig machen, das wusste er. Ein paar Dinge, auf die er einen Blick erhaschte, hatte er schon total vergessen, aber wie er sie sah, blitzten die Bilder des jeweiligen Tages vor seinem inneren Auge auf. Ein ferngesteuerter Hubschrauber, den hatte er für eine schlechte Englischnote hergeben müssen. Gerade als er die Luke schloss und sich innerlich von dem Gedanken-Louis verabschiedete, klingelte es an der Tür. Harry hatte den klang der Türklingel schon fast vergessen, denn er ertönte sehr selten. Sein Vater lud nie jemanden nachhause ein, mit den Nachbarn pflegten sie auch keinen Kontakt, wenn es klingelte, dann war es nur der Paketdienst oder in der Weihnachtszeit die Sternsinger. Sein Vater bat die Junge Frau mit dem dunklen Haar und der Umhängetasche gerade herein, da kam Harry die Treppe herunter. „...da ist er“, beendete sein Vater mit einem Seitenblick auf seinen Sohn den Satz, dessen Anfang Harry nicht mitbekommen hatte. „Du bist Harry, richtig? Du hast angerufen, ja?“ „Ja.“ Er schüttelte die Hand der Frau, die sich als Miss Winston vorstellte. „Tut mir leid, dass mein Sohn ihre Zeit verschwendet.“ „Das tut er nicht, das ist meine Arbeit.“ Sie lächelte. „Würden Sie mich bitte durch das Haus führen? Ich würde mir gerne alles ansehen.“ „Ja, gerne. Mach deine Hausaufgaben, Harry.“ „Ja, Dad.“ Er drehte sich um und ging den Flur hinab. Aus Gewohnheit wäre er fast in das falsche Zimmer gegangen. Er hoffte, dass sie es nicht mitbekommen hatten. Er lehnte die Tür an und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Er schrieb ein paar Rechenaufgaben auf, damit es so aussah, als hätte er wenigstens angefangen, aber dann hörte er auf und drehte sich auf dem Stuhl ein paarmal im Kreis. So wie er wirbelten seine Gedanken in seinem Kopf herum. Als ihm schon fast schwindelig war, hörte er auf und sah sich sein Zimmer an, in dem er heute wohnen durfte. Sein Bett, sein Schrank, sein Schreibtisch, die längst nicht mehr aktuellen Poster – die hatte er in einer Schublade verstaut – seine Fußball-Nachttischlampe. Ein paar alte Filme, CDs, Fotos, Erinnerungsstücke an frühere Zeiten. Eins davon war ein gerahmtes Bild seiner ehemaligen Fußballmannschaft. Oh Mann, niemand würde glauben, dass Harry hier lebte. Die Wände waren kahl und es sah so unbewohnt aus. Harry hätte etwas Chaos machen sollen. So wie es bei Louis aussah. Wenn sie in den Kleiderschrank sehen würde … der war komplett leer. Dann war die ganze Lüge aufgeflogen. Ihm fiel nämlich kein plausibler Grund ein, warum sein verdammter Kleiderschrank leer sein sollte und es klopfte an der Tür. Er tat schnell so, als würde er vor sich hin rechnen und murmelte „Herein“ vor sich hin. „Darf ich mich mit dir unterhalten, Harry?“, fragte die junge Frau ihn, dabei stand sie in der halb geöffneten Tür.
1 note · View note
quiietlyy · 7 years
Text
‘alufolie morst’ - [misc] short
UNIVERSUM: BLACKOUT [RETOLD]
Hallo, eh das ist etwas, was man ein Geschenk  an @obnoxious-depresbian nennen könnte, dass ich über die letzten beiden Tage zusammengeworfen habe;  Sie hat einen kleinen Mülljungen names Tobi (wieder)erschaffen, der natürlich einen echten Alufolienjungen benötigt!! Wow ich habe seit 2014 oderso keinen neuen OC mehr gemacht. Nun es ist weder deep, noch lang, noch gut also erwartet nichts. :,D  Wirklich, der Kerl wird sich sowieso noch 200 mal verändern, bis ich zufrieden mit ihm bin.
(Achja es könnten noch einige Fehler drin sein;; Sorry dafür)
Tobias seufzte. Was für eine langweilige Scheißparty. Er hatte sich von Carmen, dem Gastgeber, überreden lassen herzukommen, obwohl er kaum einen kannte der eingeladen war. ‘Das macht doch nichts’, hatte Carmen gesagt, 'Wir lassen uns so richtig voll laufen und dann sind wir sowieso alle beste Freunde!’. Von wegen! Schon nach drei Vodkabull hatte der feine Herr in seinen scheiß Vorgarten gekotzt und sich hingelegt. (Ebenfalls in den Vorgarten.) Niemand war mehr übrig der mit ihm gehörig Saufen wollte. Und Kiffen schon mal gar nicht. Wie ein enttäuschter Vater blickte er in den Nebenraum, wo die wenigen Gäste die so lange geblieben waren, peinlich zu lauter Popmusik tanzten. Sie wabbeln. Korrigierte er sich. Tobias bohrte sich weiter in der Nase und nippte an seinem Getränk. Es war seine eigene, patentierte Mischung. Vodka und Captain Morgan, einfallsreich und wirkungsvoll, es schmeckte zwar nach Düngemittel, aber nach zwei oder drei Gläsern hintereinander war man meist auch schon dicht. Meist. Verbittert sah er an seinem schlabbrigen, weißen Shirt herunter. Er könnte sich einfach alleine betrinken. Aber wozu? Sicherlich wollte niemand dann mit ihm ins Schwimmbad einbrechen, oder Wahl, Wahrheit, oder Pflicht spielen. 'Nein Tobi, wir sind doch keine Zehn mehr.’ Würden sie sagen und bescheuert gackern. Dann würde er einfach nur weiterhin zerknickt im Flur stehen und in seinen Pappbecher starren. Und ab und an fast das Gleichgewicht verlieren. Im Flur roch es nicht mal nach Rauch, verdammt. Und außer ihm saß hier nur ein Pärchen auf der Treppe, die sich andauernd gegenseitig befummelten und dumm stöhnten. Was war das für eine Party?
Die Haustür schwang auf und wehte eine kühle Brise in den Flur. Tobi sah nach links und sah, wie sich ein Riese durch den Türrahmen bückte. Sobald er die graue Cap und die fettigen, grauen Haare sah, die zerzaust unter der Mütze hervordrangen, wusste er sofort wer es war. Sein Name war Vincent … Geher, Gehler? Irgendwie so was, was wie Uri Geller klang. Er war bestimmt zwei Meter zehn groß und tauchte immer mit hautengen Hosen und seiner treuen Baseballcap auf. Tobi hatte ihn ein paar Mal in der Schule gesehen, wie er in den Pausen alleine an der Fahrradwache stand und eventuell hatte er ihm ein- oder zwei Mal MDMA’s verkauft. Jedoch war sich Tobi sicher, dass Vincent kein Upper mehr brauchte, oder je einen gebraucht hatte. Seine Hände zitterten ständig und jede seiner Bewegungen war hektisch und eilig. Vincents Aussehen erinnerte ihn immer an eine ungepflegte Lieblingspuppe, aber was konnte er schon groß sagen? Schließlich hatte er das Shirt, was er trug seit Jahrzehnten nicht mehr gewaschen. Aber warum auch? Es war doch noch gut. Vincent blickte in seine Richtung und kam schüchtern auf ihn zu. Er trug seine graue Cap tief ins Gesicht gezogen, die allerdings nicht seinen panischen Gesichtsausdruck zu verstecken vermochte. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Pupillen rasten umher, als würden sie ein spannendes Tischtennismatch beobachten. Hat er Angst vor mir? » He-He-Hey. « » Was gibt’s? « Vincent sah zur Seite und spielte mit seinen verkrusteten Fingern. » H-Hast du ein P-Paar Teile für mich? « Tobi leerte seinen Pappbecher und verzog das Gesicht bei dem abscheulichen Nachgeschmack. Wenn er sich sowieso nicht betrank hätte er auch direkt was Süßes mischen können. » S-Sorry ich will nicht nerven. « Vincents Augen waren irgendwie noch größer und glasiger geworden und er wand sich zum gehen. » Hey, schon okay. Ich glaub’ ich hab was für dich. « Er zog ein Päckchen MDMAs aus seiner Innentasche. Vincent leckte sich über die Lippen und begann wieder an seinen Fingern zu knibbeln. Er holte tief Luft und wollte grade zu sprechen beginnen, als drei breite Jungs in Tanktops aus dem anliegenden Raum erschienen. » Na schau mal einer an wer da ist. « Mit einem abfälligen Grinsen auf dem Gesicht postierten sie sich an der Treppe und nickten in Tobias’ Richtung. Ihre gebräunte Haut wirkte feucht und das wenige Licht zierte in Reflexen ihre muskulösen Oberarme. » Ist das nicht unser süßer Verschwörungstheoretiker? Was machst du denn hier? Willse dir n Täubchen angeln? «, spie der Kerl mit einer lächerlichen Menge an Armbänder in ihre Richtung. Die Anderen Beiden stimmten schnell mit ein, als er über seinen eigenen Witz zu lachen begann. Er kam näher und kniff Vincent in die Wange. » Was hasse diesmal für 'ne Story parat du Psycho? « Vincent versuchte sich aus dem Griff des Typen zu befreien, was ihm aber nur hämisches Gelächter von seinen Kollegen einbrachte. » L-Lass mich. « Vincent wand sich erneut. » B-Bitte. Hö-H-Hör auf. « » Nicht bevor du uns nicht n bisschen Unterhaltung geliefert hast. Hm, wie wär’s? Du erzählst doch sonst so gerne deine Phantasiegeschichten, jetzt hasse auch 'n Publikum. « Tobias schluckte, als er Vincents heftiges Wimmern hörte. » Jungs das reicht. « Der Typ mit den vielen Armbändern sah mit grimmiger Miene zu ihm auf, seine Augen waren nicht mehr als zwei zusammengekniffene Schlitze und auf seiner Stirn zeichnete sich eine tiefe Furche ab. Scheiße, Warum hab ich das gesagt. Fuck! » Äh- Macht ihn von mir aus später fertig, ich … muss auch mein Geld machen. « Am liebsten hätte er seine Worte zurückgenommen, er konnte sich nicht mal mit einem von denen prügeln. (Warum hab’ ich immer so eine große Fresse?) Zu seiner Verwunderung ließ der Kerl Vincent jedoch mit einem abfälligem Grunzen los. Er baute sich noch Mal demonstrativ vor den Beiden auf und unter dem halbtransparenten Tanktop zeigte sich sein Sixpack. » Sieht aus als bräuchteste dir kein Täubchen mehr zu angeln. Hast ja schon 'ne Bitch an deiner Seite. « Bevor der Hurensohn sich jedoch entfernte boxte er Vincent in die Magengrube und ließ ein grölendes Gelächter hören, als Tobias Vincent auffing. Er hielt die Luft an und packte Vincent unter die Arme, der immer noch drohte zusammenzusacken. » Alles okay? « Vincent nickte abwesend, während er sich den Kopf anstelle seines Bauches hielt. Tobi ließ ihn langsam los und Vincent stellte sich wieder auf, wie ein Ballon, den man grade mit Luft gefüllt hatte. » Danke. « Er blinzelte zu Tobi hinunter, er griff seine Hand und drückte seine Hand. » Kein Problem, hey. « Er versuchte Vincents Hand loszuschütteln. » O-Oh. Tut mir Leid. « Als er endlich seine Hand losließ steckte Tobi sie schnell in seine Hosentasche, als hätte er Angst Vincent könnte sie erneut ergreifen. Verdrossen sah er ihn an. » Du willst nicht zufällig mit mir saufen, oder? « Vincent schüttelte verstört den Kopf. » Ne, ich bin kein Trinker. Das ist ungesund. « Tobi lachte. » Du wolltest grad noch Dinger haben, man. « Bedrückt begann Vincent wieder mit seinen Fingern zu spielen, gab allerdings keine Erklärung. » Willse einen mit mir Rauchen? « Tobi sah, wie die Rückseite von Vincents Hand zu bluten begann, als er weiter an den vielen, kleinen Krusten knibbelte. » Ich glaube ich sollte nicht h-h-hier bleiben. « War alles, was er nach einer langen Pause sagte. » M-Man mag m-mich nicht. « Fügte er noch hinzu und sah abwesend zur Türe. » Wir können zu mir, wenn du willst. Hier läuft sowieso nichts mehr. « Tobi nickte abfällig zum Nebenraum, aus dem nun Britney Spears dröhnte. Ehrlichgesagt wollte er nur eine Ausrede sich von hier zu verpissen und high zu werden. Vincent hatte sich noch einige Male bitten lassen mitzukommen, als würde er erwarten, dass Tobi ihn ebenfalls zusammenschlagen und beleidigen wollte. Naja, er konnte es ihn nicht übel nehmen. Als Vincent jedoch die Treppen zu Tobis Mietwohnung hochstieg schien er vor Erwartung nur so zu platzen. Seine Arschbacken wackelten mit jedem Schritt und zeichneten sich genau unter seiner engen Hose ab. Tobi erwischte sich immer wieder, wie sein Blick auf sie fiel. Scheiße man, ich bin doch keine Schwuchtel. Aber würde er die Gelegenheit ablehnen diesen runden Arsch mal anzufassen? Vermutlich nicht. Tobi öffnete seine Haustüre und der muffige Geruch nach Fastfood und Gras stieg ihnen entgegen. » Sorry, ist ein wenig unordentlich. « Das war vermutlich noch eine Untertreibung. Überall lagen leere Pizzaboxen, Verspackungen und halbvolle Flaschen herum. Die Wände waren gelb und fleckig, was nur von dem hereinscheinenden Laternenlicht unterstützt wurde und alles stank bestialisch. Vincent schien das alles jedoch nicht im geringsten zu bewegen, zumindest ließ er sich nichts anmerken. Tobi führte ihn ins Schlafzimmer, in dem gleichzeitig auch sein Schreibtisch stand, an dem er arbeitete. (Mal ernsthaft, ich arbeite nie.) Fahles Mondlicht, anstelle dem warmen Laternenlicht aus dem Wohnzimmer, fiel durch das breite Fenster zu seiner linken. Sein ganzes Schlafzimmer war in ein kühles Blau getaucht und vermittelte, mit dem Gerümpel auf dem Boden ein schummriges Gefühl. Zusätzlich zu Flaschen und Kartons pflasterten Kleidungsstücke den Boden und das helle PVC war kaum mehr unter all dem Müll auszumachen. Tobi stieg über sein selbst erzeugtes Mienenfeld hinweg und deutete auf sein Bett. » Setz dich ruhig schon. « Er knipste die Lichterkette, die über seinem Bett aufgehangen war an und genoss, wie die kleinen LEDs sein Schlafzimmer langsam in ein orangen Flair hüllten. Tobi hob seine Bong von seinem Nachttisch und wartete, dass Vincent sich setzte. Natürlich nicht, um weiter zu sehen wie sich seine Pobacken in seiner schwarzen Hose bewegten, er wollte nur, dass Vincent sich hier wohlfühlte. » Nett hast du’s hier. « Sagte Vincent, als Tobi wieder mit der Bong ins Schlafzimmer kam. Seine Jacke hatte er im Wohnzimmer fallen lassen und gegen eine halbvolle Cola getauscht. » Danke. « » Moment, ist das Afri Cola? « Verwirrt hob Tobi die Flasche hoch. » Ja, wieso? « Vincent nickte anerkennend, was scheinbar auch alles war, was er als Antwort bekommen würde. Während Tobias erneut über die wahllos verstreuten Anziehsachen hinweg stieg beobachtete er Vincent aus dem Augenwinkel. Unter dem gedimmten orangen Licht wirkte Vincent wie ein Portrait aus der Renaissance. Sein Gesicht war ausdrucksreich, selbst seine liegende Haltung war leicht gekrümmt und hatte etwas dramatisches. Darüber hinaus sah seine Haut so weich und eben aus, ganz anders als seine eigene, die von Rötungen und Akne geziert war. Tobias setzte sich und reichte Vincent die Bong, während so tat, als würde er die Kissen zurechtrücken. » Warum nimmst du deine Cap nicht ab? «, bot Tobi schließlich an. Er selbst hatte seinen Beanie zu dem halbaufgeschlagenen Buch und den Süßigkeiten auf den Nachtschrank gelegt. Wobei er sich nicht mal erinnern konnte das Buch überhaupt angefangen zu haben. » Sie beschützt mich vor Elektromagnetischen Wellen. «, erklärte Vincent und zog sie noch ein wenig tiefer. Er sah Tobi wissend in die Augen, » Du weißt schon. «, flüsterte er. Tobi nickte, er wusste nicht. Vincent gab ihm die Bong zurück und sein rauer Handrücken streifte dabei über Tobias’ Arm. Er schüttelte sich, als er merkte, dass er begonnen hatte auf Vincents Hände zu starren. Niedlich sind sie schon. Gemeinsam saßen sie in seinem Bett, das schwache Licht verlieh allem einen warmen und eigenartig zarten Charme. Vincent nahm nur kurze Züge und sah immer wieder aus dem Fenster. » Woran glaubst du? « Tobias atmete den Rauch aus und blickte ebenfalls aus dem Fenster. Nur wenige Sterne leuchteten am Himmel. » Wie, woran glaube ich? Willst du dich über mich lustig machen? « Vincent sah mit traurigen Augen zu ihm herüber und in seiner Porzellanhaut bildeten sich Falten. Er hat Angst. » Nein. Mich interessiert’s. « Vincent schlang die Arme um sich, sagte aber weiter nichts. » Wirklich. Ich will dich nicht auslachen. « Ich will nur wissen, ob du völlig durchgedreht bist. Immer noch zweifelnd faltete Vincent sie Finger in seinem Schoß. Unsicher warf er ihm einen Blick zu. » Versprochen? « » Hoch und heilig. « » Was meinst du, ist dort draußen außerirdisches Leben? « Versuchte Tobias eine Diskussion zu beginnen, worauf Vincent nur nickte. Nach einiger Zeit räusperte er sich jedoch und sagte. » Ja und sie sind schon hier. « Eine kurze Pause entstand, in der Tobias auf eine Erklärung wartete, die jedoch ausblieb. Was hast du erwartet? Du redest hier mit Aluhut-Boy, denkst du echt er kommt dir mit peer reviewed Papern? Der wollte nur seine Drogen. » Was macht dich da so sicher? «, half er nach. » Nun wenn sie schon hier sind und sie außerirdisch, intergalaktisch, sind, dann müssen sie fortgeschrittene Technologie, Wahrnehmung, oder sonst was besitzen. « » Aber warum sind sie dann schon hier? « Fragt Tobi erneut. » Naja, schau doch mal. « Er hob seine Hände. » Wenn sie nicht hier wären, dann wären sie nicht so fortgeschritten, wie erklärt und würden uns praktisch ähneln. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass sich zwei unterschiedliche Spezies, getrennt, unter völlig anderen Konditionen zu dem gleichen Status in einer festgelegten Raum Zeit entwickeln? Je größer diese Wahrscheinlichkeit jedoch wird, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit der potentiellen Lebensentwicklung auf Planeten und so wird die Wahrscheinlichkeit eine hochentwickelte, oder einer sehr alten, weisen Spezies ebenso viel größer. « Vincent holte tief Luft. (Er hat aufgehört zu stottern.) » Außerdem wenn wir annehmen, dass es eine überlegene Spezies gibt, was wissenschaftlich durchaus möglich ist, muss zu ihren essentiellen Eigenschaften auch ihre Existenz zählen. Weil wenn sie ausgerottet wären « Er zuckte die Achseln. » Wären sie nicht mehr überlegen. « Tobi hob die Augenbrauen, völlig baff wie flüssig die Sätze aus Vincents Mund flossen und zumindest logisch nachvollziehbar und durchdacht klangen. Er schüttelte den Kopf. » Und wo sind sie dann? Warum versklaven sie uns nicht, unterwerfen uns, wenn sie uns überlegen sind? « Vincents helle Augen wurden groß und die Andeutung eines Lächelns huschte über seine Lippen. Seine glänzenden, rosigen Lippen. » Sie kontrollieren uns, durch elektromagnetische Signale, durch Stimuli. Warum sollten sie uns zerstören wenn wir potentiell nützlich sein können? Unsere Wahrnehmung ist leicht zu täuschen, wir arbeiten gegen uns selbst. « Fiebrig griff Vincent Tobias’ Hand. » Versteh doch. Wir leben in einer Simulation. Einer Täuschung. « Tobias lächelte, sie waren also in der Matrix. » Okay, aber selbst wenn das so ist, wie willst du das verhindern? Du hängst auch von deiner Wahrnehmung ab. « » Das weiß ich noch nicht. «, gab er zu und sah bedrückt zur Seite. » Aber! Ich kann das nicht einfach über mich ergehen lassen. Ich bin ein Mensch und Menschlichkeit ist ein Teil von mir! « » Was ist wenn das Menschsein Teil der Simulation ist? «, platzte es Tobi heraus. Er konnte nicht glauben, dass er hier grade offen postulierte, dass sie sich in der verfickten Matrix befinden sollten. » Und in Wirklichkeit bist du nur ein Haufen kleiner Neuronen. «, fügte er noch hinzu, worauf das energische Funkeln aus Vincents Augen verschwandt. Er drückte Tobis Hand noch ein wenig fester. » Aber… « Er stockte. Tobi drückte seine Hand zurück. (Morsecode) » Hey, das muss nichts schlechtes sein. Genieß doch einfach was passiert. Manche Dinge sind größer, als man selbst. « » Wie kann ich das ganze genießen wenn ich nicht mehr ich bin? « » Für mich wirst du immer du sein. Ich halt an dir fest. « Tobi runzelte die Stirn. Hatte er das grade wirklich gesagt? Was eine Schwuchtelscheiße, ehrlich. Auch Vincent schien verwirrt. Einfach nicht mehr drüber nachdenken. » Komm her. « Tobias lächelte und zog Vincents Arm zu sich in den Schoß und setzte ihm seine Cap ab, was er zu seiner Überraschung ohne Wiederworte geschehen ließ. » Sind wir Freunde? « Fragte Vincent, der sich anscheinend immer noch keinen Reim auf Tobis Worte machen konnte. Tobi lächelte nur wieder, so gutmütig er konnte zumindest, wohlwissend, dass er mit seinen unterlaufenen Augen und seiner Akne wie ein Ungeheuer für Vincent aussehen musste. Vincents beige Augen waren riesig und schauten ihn nun schon fast flehend an. Sein Herz klopfte erwartungsvoll höher, als er sich noch näher zu ihm beugte. Ihre Nasen berührten sich schon beinahe, Vincents kleine Stupsnase war ihm so nahe. Tobias hielt für einen Moment inne. Er konnte Vincents flachen Atmen hören, er konnte ihn spüren, wie sich die warme Luft gegen seine Wange schmiegte. (Worauf wartest du?) Er wusste es nicht. Aber dieser Moment war wunderschön und er hatte Angst, dass ein Kuss das alles beenden würde. Langsam lehnte er sich dennoch näher zu Vincent, peinlich darauf bedacht ihn nicht mit seiner langen Nase zu pieken. Er schloss die Augen und legte seine zerschundenen Lippen auf Vincents. Seine rosigen Lippen fühlten sich weich und voll an, obwohl er wusste, dass sie nicht viel größer waren als seine eigenen. Tobis Herz hämmerte wie verrückt gegen seine Brust und für einen Moment hatte er das Atmen völlig vergessen. Es war wie sein erster Kuss. Ich hab’ schon dutzende geküsst. (Vielleicht, aber du hast noch nie einen Vincent geküsst. Noch nie seine kleine Stupsnase an deiner Wange gefühlt. Seine verkrusteten Hände an deinen. Und seine warmen Lippen auf deinen.) Tobias hatte keine Ahnung mehr, wie er seine Lippen zu bewegen hatte, wie er Vincent anfassen sollte, geschweige denn wie er atmen sollte. Aber dennoch war es so wunderschön. Oh wie sehr hoffte er, dass Vincent auch nur die Hälfte von dem allen spürte. Tobi öffnete seine Augen einen Spalt weit und sah Vincents flatternde Wimpern und seinen entspannten Körper. Erleichtert legte er eine Hand auf Vincents Nacken und zog ihn näher zu sich. Es war der schönste Kuss, den er je hatte. Der Einzige, der es wert war ein Kuss genannt zu werden, es war nicht einfach nur ein wildes Schalbberfest. Er zog den langen Vincent bald völlig auf seinen Schoß, was sich als schwerer als gedacht erwies, weil er ihren Kuss unter keinen Umständen beenden wollte. Vincents warme Hände streichelten behutsam über seine Wangen, berührten die vielen Akne Narben sowie die kleinen Pickel. Als sich ihr Kuss eventuell in kleine Liebkosungen verwandelte lagen ihre Gesichter immer noch so dicht aneinander, dass Tobias Vincents Eigengeruch von Kirschen und irgendwelchen Beeren vernahm. Er rutsche noch ein wenig näher an ihn und spürte Vincents eng eingepackten Hintern an seinen Oberschenkeln. » Ist dir die enge Hose dir nicht unangenehm? « Vincent deutete ein Achselzucken an, woraufhin Tobi seine Hände auf Vincents Taille legte. » Willst du sie aufmachen? « Es sollte nachsichtig klingen, stattdessen klang er wie ein notgeiler Hurensohn. » O-Oh-Okay. « Tobi öffnete die vielen Knöpfe, worauf ein erleichterter Seufzer an seine Ohren drang. Es muss unglaublich gekniffen haben. Scheiße, das Teil hatte nicht mal 'nen Reißverschluss. Zärtlich fuhr er über die tiefen Markierungen, die die enge Hose an Vincents Hüfte hinterlassen hatte. » H-Hast du was dageg-gen, wenn ich mich ganz ausziehe? « Verwirrt blickte Tobi auf den großen Mann in seinen Armen. » Nein, ist schon okay, denke ich. « Vincent strampelte die Hose von sich und ließ sie auf den Boden plumpsen. Sein Shirt und die Boxershorts folgten ihr schnell. Er’s wie ich, stellte Tobi schmunzelnd fest, ein kleiner Chaot. Der nun völlig nackte Vincent kuschelte sich wieder an ihn und Tobi legte seine warmen Arme um ihn. Sollte ich ihn nicht ficken wollen? Er sah in Vincents orangenes Gesicht und strich ihm die Haare aus den Augen. » Soll ich mich auch ausziehen? « Tobias drückte ihm einen Kuss auf die runde Nase und hoffte, dass seine Frage nicht allzu dämlich klang. Verdutzt sah Vincent ihn an. » Kannst du machen, wenn du dich dann besser fühlst. « Tobi seufzte und drückte Vincents Hand. Er hoffte, dass das Licht seine roten Wangen versteckte. » Nein, ich meine willst du, dass ich mit dir schlafe? « » Ich weiß nicht. « » Wie? « » Ich weiß nicht «, wiederholte er nur. Vincent schluckte und begann zu flüstern » Bin ich jetzt deine Bitch? « Tobi konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. » Oh Vincent. Du bist mein Freund.« Auch Vincent fing an zu lachen und sie gaben sich noch einen Kuss. (Wie ist das passiert?) Tobi wusste es nicht, aber er war froh darüber. War froh darüber, dass jemand in seinen Armen lag, der nicht nur da war um seinen Schwanz anzufassen. Und er war froh darüber, dass dieser jemand vielleicht eine kleine Meise hatte, aber dennoch kein Trottel war. Und wenn, er ist mein Trottel. Dachte er und drückte seinem Trottel noch einen Kuss auf die Schläfe.
3 notes · View notes
Text
Selbstbeherrschung
Es dringt viel zu laute Musik durch meine Zimmertür. Der Boden vibriert, getrieben von den Tönen des Basses, während eine männliche Stimme ein sehr austauschbaren und im Grunde nichts aussagenden Text vor sich her singt, der die Menschen zur guten Laune animieren soll. Dem aufdringlichen Gelächter nach zu urteilen, scheint es auch zu funktionieren. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie es dort unten aussehen muss. Eine kaum zu ertragende Wärme füllt den Raum, es riecht nach Schweiß und Alkohol; die Menschen bewegen sich im Takt der Musik oder versuchen vom Wohnzimmer in die Küche oder in Richtung Gästeklo zu stolpern. Der Bass dringt durch ihre Körper, löst Glücksgefühle aus, spornt einen an sich noch mehr den Klängen und dem Moment hinzugeben. Ein kalter Luftzug dringt durch den Raum, als ein paar Raucher die Gartentür öffnen, um sich nach draußen zu begeben. Auf der Couch wird währenddessen über die aller neusten Unwichtigkeiten getratscht und die Meinungen zu völlig irrelevanten Themen werden ausgetauscht. In der Küche suchen die ersten Hungrigen nach etwas Essbarem. Kleine Kinder laufen ständig die Treppe zum ersten Geschoss hoch und runter und schaffen es beinahe noch lauter zu sein als die grauenvolle Musik. Mir wird schlecht. Ich sitze in meinem Dachbodenzimmer und öffne das Dachschrägenfenster.  Es ist jedes Mal aufs Neue eine Qual, wenn meine Eltern eine Party schmeißen. Es macht mich nervös zu wissen, dass unser Haus voll von menschlichen Wesen ist; es ist noch schlimmer als die nervtötende Musik und der ganze Lärm. Aus diesem Grund sitze ich in meinem Zimmer seit Stunden und eine Erlösung aus der Situation ist nicht in Sicht. Es ist viel zu laut, um auch nur ein schlafähnlichen Zustand zu erreichen. Stampfende Füße, knallende Türen​, schiefe Gesangsversuche, hemmungsloses Gelächter. Mir wird schlecht. Ich zittere. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Mir wird schwindelig. Ich halte mich am Fensterrahmen fest. Schnappatmung. Panik. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Meine Gedanken überschlagen sich. Mein Kopf platzt. Ich versuche, mich zusammen zu reißen, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen; eigentlich bin ich darin geübt mich selbst zu beruhigen. Ich weine, atme viel zu schnell und habe das Gefühl zu ersticken. Löse mich vom Fenster und taumle auf mein Bett zu. Öffne den direkt danebengelegenen Nachtschrank. Wühle drin rum, finde aber nicht mein Wunschobjekt. Die Hysterie setzt ein, ich schreie, weine und lache, laufe durch mein Zimmer und bleibe vor dem Spiegel stehen. Mein dunkles  Make-Up ist verlaufen, beinahe so stark, dass man meine viel zu ausgeprägten Augenringe fast nicht zu erkennen wären. Wut macht sich in mir breit, Wut auf mich selbst. Ich öffne zum ersten Mal an diesem Abend meine Zimmertür und durchschreite diese. Seelenruhig beschreite ich eine Stufe nach der anderen auf dem Weg in die Küche. Entgegen meiner Vermutung tobende Kinder vorzufinden, entdecke ich sie schlafend in dem Kinderzimmer meiner um einiges jüngeren Schwester. Die müssen tatsächlich ziemlich müde gewesen sein, wenn sie so friedlich schlafen. Ich nehme die nächste Treppe. Je näher ich dem Flur im Erdgeschoss komme, desto lauter wird die Musik, aber es stört mich nicht. Ich halte mich am Geländer fest. Die mit rotem Teppich versehenen Treppenstufen fühlen sich weich unter meinen Füßen an. Im nächsten Moment wird es kalt unter meinen Füßen. Unser Flur ist mit Fliesen ausgelegt, vor dem am Flur angrenzenden Gästeklo hat sich eine Schlange gebildet. Zum Glück ist dies nicht der Ort, den ich aufsuchen möchte, also gehe ich nach links, öffne die Tür und betrete das in lila getunkte Wohnzimmer. Es ist minimalistisch eingerichtet und sehr groß. Wäre es aufgrund der Gäste heute nicht so voll hier, würde man sogar etwas verloren in dem großem Raum wirken. Ich trete ein und werde von einer muffigen, stickigen Wärme ummantelt. Mir wird schlecht. Die meisten sich im Raum befindenden Gesichter kenne ich, nur einige neue sind dabei. So sind meine Eltern eben, immer aufgeschlossen für neue Kontakte. Sie kennen viele Leute, aber ich hatte nie das Gefühl, dass sich die Anwesenden tatsächlich mögen. Aber der Status muss aufbewahrt werden und Kontakte aufgefrischt und geknöpft werden, man weiß ja nie, wann man ein Gefallen benötigt. Ohne, dass sich jemand für mein Auftauchen interessiert, durchquere ich das Wohnzimmer, um zur Küche zu gelangen. Als ich hinein trete kommt mir ein Junge entgegen, den ich zuvor noch nie gesehen hab. Er ist dunkel gekleidet und hat längere, rabenschwarze Haare, circa in meinem Alter. Anscheinend haben meine Eltern neue Freunde gefunden, die ihren Sohnemann nicht als mündig genug einstufen, als dass sie ihn alleine zu Hause lassen könnten. Er bewegt sich an mir vorbei um in die Räumlichkeiten zu gelangen, aus denen ich gerade komme. Mir wird schlecht. Zielgerichtet schreite ich zum Schrank, indem unser Besteck aufgehoben ist. Ich suche mir das schärfste Messer raus und verstecke es in meinem Ärmel. Die Klinge fühlt sich kalt auf meiner Haut an. Genauso unbemerkt wie zuvor verlasse ich das Zentrum der Party und gehe nach oben ins das Hauptbadezimmer, setzte mich links von der Tür auf den Boden. Die Heizung links neben mir ist an und bringt mich zum Schwitzen. Ich ziehe das Messer aus dem Ärmel und kremple diesen im Anschluss hoch. Mir wird noch wärmer als zuvor. Die Atmung beschleunigt sich abermals. Meine Gedanken laufen Amok. Mein Herz rast. Ich bin angespannt, zittere, hab das Gefühl verrückt zu werden, setzte das Messer an der Ellenbeuge an, lecke mit meiner Zunge über eine trockenen Lippen und schmecke Salz. Langsam öffnet sich die Tür - verdammt ich hab vergessen abzuschließen. Sie verdeckt die Sicht auf mich. Jemand betritt das Bad; darauf Stille. Die Tür schließt sich und gibt mein Versteck frei. Ein dunkles​ Augenpaar ist auf mich gerichtet und der Junge mit den schwarzen Haaren, welche ihm halb übers Gesicht hängen, schaut mich an, kniet sich hin. Ich mache keine Bewegung, nicht nur weil durch diese Situation aus dem Konzept gebracht wurde, sondern auch weil ich mich wie gelähmt fühle. Mein Gehirn ist leer, ich zittere nicht. Er fixiert mich mit seinem Blick, bewegt langsam seine Hand auf mich zu, löst das Messer aus der meinen, steht auf und verschwindet. Wie angewurzelt sitze ich immer noch ohne mich auch nur ein Millimeter bewegt zu haben in der Ecke des Badezimmers. Empfinde nichts und bin unfähig mich zu bewegen, auch wenn ich wollte. Trotz der unheimlichen Lautstärke hört sich alles dumpf an. Ich starre auf die gefliesten Wände. Ich kann nicht genau sagen wie lange ich dort paralysiert da saß. Erneut öffnet sich die Tür. Der Junge von eben beugt sich vor; immer noch keine Reaktion meinerseits. Er fasst mir sowohl unter die Kniekehle, als auch unter den Rücken, hebt mich an und trägt mich in unser Gästezimmer, in welches er sich allen Anschein nach für den Abend verzogen hat. Ich werde auf das Bett runter gelassen. Nun sitz ich hier im Schneidersitz in dem mir nur allzu gut bekannten Zimmer mit einem mir ganz und gar unbekannten jungen Mann. Unfähig zur irgendeiner Art von Interaktion beobachtete ich ihn, während er mich mit einem völlig neutralen Blick mustert. Er begibt sich an den gegenüberstehenden Schreibtisch und widmet seine Aufmerksamkeit seinem Laptop. Lange saßen wir beide schweigend, in unsere eigenen Gedanken vertieft da. Es war eine merkwürdige Stille, sie war nicht direkt bedrückend, aber es war auch Art von Stille, die bezeugt, dass zwei Menschen sich so sehr mögen, dass sie die Gegenwart es anderen wertschätzen, ohne dass groß etwas passieren muss.  Ich frage mich ob es tatsächlich eine angenehme Art von Schweigen gibt. Persönlich habe ich sie noch nie erlebt, lediglich davon gehört. Wenn man gemeinsam ein Film schaut schweigt man zwar auch, aber dennoch unterhalten sich die Protagonisten des Streifens miteinander und durchbrechen somit die Stille, das gleiche Prinzip gilt doch auch wenn man nebenbei Musik laufen lässt. Damit ist Schweigen auf jeden Fall angenehmen, wenn es während des Schweigens nicht völlig still ist. Aber gibt es im Leben tatsächlich Momente, in denen sowohl schweigen, als auch Stille die Atmosphäre beherrschen, aber trotzdem nicht bedrückend wirken? Darf ich überhaupt annehmen, dass Schweigen in Abhängigkeit zur Stille steht und dass beides auch nur Ansatzweise etwas über die Beziehung zweier Menschen aussagen kann? Ich zuckte zusammen, als plötzlich zwei Finger vor meinen Augen mit einem lauten Schnippen die Aufmerksamkeit auf die dazugehörige Person lenkten. Wieso habe ich nicht mitbekommen wie sich der Junge, der sich vorhin noch in dem schwarzen Bürostuhl befand und völlig fokussiert an seinem Laptop zugange war, nun vor mir Stand und seine Lippen zu einem schüchternem Lächeln verzog. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“, ertönte seine dunkle Stimme, welche viel mehr Selbstbewusstsein ausstrahlte, als sein lächeln.  „Ich hab mich schon gefragt, was so wahnsinnig faszinieren an meiner Rückenansicht ist, aber deine Reaktion beantwortet alles.“  Mein Blick wanderte zu seinen hellen Augen. Während die Iris um die Pupille herum in ein klares Grün gefärbt ist, geht die grüne Färbung in ein helles Blau über. Die dunkelste Stelle seines Auges neben seiner Pupille ist der äußerste ringförmiger Bereich der Iris, welcher nur um einige Nuancen dunkler ist, als das Blau innerhalt des Rings. Die ausdrucksstarke Form seiner Augen rundet das Gesamtbild nochmal ab. Gerade wirken sie freundlich und aufgeschlossen, können aber sicherlich auch verdammt bedrohlich wirken, wenn es sein muss. Die dunklen Haare bilden einen sehr starken Kontrast zu seinen Augen und ebenso zu seiner hellen Haut, insbesondere wenn eine schwarze Strähne sich in seinem Gesicht verirrt. Wieso sind mir seine Augen nicht schon vorhin im Badezimmer aufgefallen? Wie oft er wohl schon gesagt bekommen hat, dass er wunderschöne Augen habe und ob er mittlerweile genervt von diesen Kompliment ist? Ich an seiner Stelle wäre es definitiv. Natürlich ist es schön Komplimente zu bekommen, wenn sich aber 90% aller Kompliment jedoch bloß auf meine Augen beschränken würden, hätte ich sicherlich das Gefühl, niemand interessiere sich für mich als Persönlichkeit oder niemand nehme meine sonstige Ausstrahlung wahr, meine Körpersprache, meine Stimmlage, mein eben nicht zufällig ausgewählter Wortschatz, meine Gestik und Mimik. Seine Augen sind sicherlich ein Fluch und Segen zugleich. Während ich völlig in meinen Gedanken vertieft war, bemerkte ich, dass ich gerade nur auf seine Augen fokussiert bin, obwohl ich es eben noch kritisierte.  „Du scheinst nicht wirklich viel zu sprechen.“ „Ob und wie viel ich rede hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Einerseits ist wichtig wer mir gegenübersteht und wie gut ich die Person kenne, dann kommt es noch auf meine eigene Stimmung an, auf die“, ich stoppte mitten im Satz. Bin man wieder genervt von mir selbst, weil ich mich mal wieder um Kopf und Kragen rede und dann noch über so irrelevante Themen die niemanden Interessieren. Toll gemacht wirklich toll gemacht. „Nein, ich rede nicht viel.“, verknappe ich meine ursprüngliche Aussage, die wahrscheinlich wieder in einem Monolog enden würde, so wie ich mich kenne. Er lachte amüsiert auf, schüttelte leicht den Kopf und lächelte anschließend wieder freundlich.  „Na dann hoffe ich mal, dass ich zumindest die richtige Person für ein Gespräch bin, wenn deine Stimmung schon nicht die beste ist“, erwiderte, während sich sein lächeln zu einem Grinsen verzog. „Aber eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich gerne raus gehen würde um eine zu rauchen und dich nur ungern hier alleine lasse, ähm also, hättest du was dagegen mit mir zu kommen?“ „Ich bleibe hier, werde sicherlich auch alleine zurechtkommen.“ „Schade und ich dachte ich wäre spannender als Löcher, die man in die Wand starrt.“, sagte er, während er übertrieben gekünstelt schmollt und gleich darauf wieder anfing zu grinsen. Als er seine Hand nach einigen Sekunden immer noch nicht wegzog, ergriff ich diese und ließ mir hoch helfen. „Ich hole eben schnell eine Jacke und die Schlüssel.“ Informierte ich den Jungen, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, mit einer monotonen Stimme und verließ den Raum. Mein Körper fühlt sich wie Blei an. Die Panikattacke hat mir wohl mehr zugesetzt als gedacht. Lustlos schleppte ich mich die Treppe zu meinem Zimmer hoch und sammelte die gesuchten Gegenstände zusammen, packte noch zusätzlich ein Feuerzeug und meine Packung Zigaretten in die Tasche. Wir könnten theoretisch auch einfach in meinem Zimmer rauchen, aber ich glaube die frische Luft tut gut, ich hoffe es zumindest. Ich zog die Jacke an und schlenderte die Treppe runter. Seine Hände in den Jackentaschen, so stand er da und wartete. Ich lief auf ihn zu und sofort an ihn vorbei auf die Treppe zu, die zum Flur, welcher die Haustür beherbergte, die wir durchtreten werden. Hinter mir nahm ich schnelle Schritte wahr, die versuchten mich einzuholen und es schafften, als ich gerade in die kühle Nacht trat. Ich spürte seine Hand an meiner Schulter und im Anschluss den Klang seiner Stimme: „Hey lauf doch nicht vor mir weg, so ein unangenehmer Zeitgenosse bin ich nun auch nicht. Dafür, dass du eigentlich gar nicht mit mir mit Kommen wolltest, bist du nämlich ziemlich schnell unterwegs.“ Langsam drehte ich mich in seine Richtung, schaute ihm in die Augen und versuchte mich zu einem netten lächeln zu überwinden. Immerhin kann er nicht für meine schlechte Laune und versucht nett zu sein, da sollte ich ihm auch wenigstens ein Stück weit entgegen kommen. Vor allem überrascht es mich sehr, dass ich anscheinend schneller laufe, als ich es im Gefühl hab, denn meine Beine fühlen sich immer noch anormal schwer an. „Tut mir leid, ich wollte nur so schnell aus diesem Haus wie nur möglich.“, entgegnete ich und zog mir dabei eine Zigarette aus der Jackentasche, die schnell Ihren Weg an meine Lippen fand.
1 note · View note
alma-naturaleza · 6 years
Text
I lost a friend
Sonia wusste nicht, wie lange sie schon so dort saß und gedankenverloren den ruhigen Wald beobachtete, ohne wirklich etwas von ihrer Umgebung wahrzunehmen. Sie wartete einfach nur. Wartete, dass etwas Großes passierte. Wartete auf ein Zeichen. Auf irgendetwas.
Es war vergebens. Es war schon der dritte Tag und es geschah absolut nichts. Alle anderen hatten wieder in ihren Alltag hinein gefunden. Fynn hatten sie aufgegeben. Und Sonia fühlte sich alleine mit ihrem Schmerz.
„Dachte ich mir doch, dass du hier bist“, erklang plötzlich eine Stimme in ihrem Rücken. Erschrocken zuckte der Körper des jungen Mädchens zusammen, mit einer Hand fasste sie sich an ihr klopfendes Herz. „Scheiße, Benito. Du hast mich erschreckt“, fluchte sie, den Kopf in Richtung ihres jüngeren Bruders gedreht. Als sie in seine dunklen Augen sah, wurde ihr Ausdruck sanfter.
„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte er leise und Sonia nickte dankbar. Gefühlt jeder in dem Unterschlupf hatte die letzten Tage damit verbracht, ihr etwas vorzuschreiben. Benito respektierte ihre Privatsphäre und sie wusste, dass er sie allein lassen würde, wenn sie es wollte.
Er war vier Jahre jünger als Sonia, doch hatte inzwischen fast die gleiche Größe wie sie. Das und ihre Augen, waren die einzigen Gemeinsamkeiten der beiden Geschwister. Benito war viel ruhiger und vorsichtiger als Sonia. Er war oft sehr in sich gekehrt, er beobachtete fiel. Sie hingegen handelte vorschnell und konnte sich nicht ansatzweise so gut in die Menschen hineinversetzen wie Benito. Optisch unterschieden sie sich auch Sie waren beide sehr dünn, doch Sonia war sportlicher. Ihre Haare waren dunkler und glatt, auf Benitos Kopf hingegen waren unzählige Locken zu finden. Wo auch immer er das her hatte.
„Wie geht es dir?“, fragte er zögerlich, nachdem er sich neben seine Schwester auf die Steinkante gesetzt hatte. Er mochte die Höhe nicht und zwischen dem Abgrund, an dem sie saßen und dem Waldboden befanden sich gut 25 Meter. Das Gebäude, von dem nur noch wenige Mauern übrig waren, war zu früheren Zeiten bestimmt doppelt so groß gewesen. Heute war nicht mehr viel da, nur noch eine grasbewachsene Ruine. Sonia kam gerne hier her, saß an dem Abgrund, wo einst eine dicke Wand hatte sein sollen, ließ ihre Beine in der Luft baumeln und versuchte sich vorzustellen, wie das Leben einst gewesen war.
„Keine Ahnung“, beantwortete sie die Frage ihres Bruders seufzend. Ihren Kopf ließ sie gegen seine Schulter sinken. Benito blieb ruhig. Er war kein Freund der körperlichen Nähe und dass er still sitzen blieb, ohne zusammenzuzucken oder Sonia wegzuschieben bedeutete schon eine Menge.
Sie fielen erneut ins Schweigen, einzig und allein umgeben von der Ruhe der Natur. Es war beruhigend zu wissen, dass sie noch Leute an ihrer Seite hatte. Menschen, die ihr etwas bedeuteten und die bereit waren auf das Wunder zu warten, welches sie so herbeisehnte.
„Ich hab‘ Andres und Tomás reden hören“, setzte Benito schließlich an. Sonia hörte, dass er zögerte. Es fiel ihm nicht leicht, mit ihr darüber zu reden. Das konnte nichts Gutes bedeuten. „Worüber?“, hinterfragte sie, die Augen auf sein Gesicht gerichtet. „Miguel… Sie wollen wohl eine Gedenkfeier machen. Sein Name soll auf die Tafel kommen.“
Beunruhig blickte er ihr entgegen, vermutlich rechnete er bereits mit dem nächsten Wutanfall. Sonia war selbst überrascht, dass er auszubleiben schien. Sie schüttelte nur ihren Kopf und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Nicht um ihre Tränen vor ihm zu verbergen, sondern weil sie selbst nicht weinen wollte.
Das würde sie auch nicht weiterbringen. „Wieso?“, fragte sie schließlich leise und mit heiserer Stimme. Der Kloß in ihrem Hals war riesig, es glich einem Wunder, dass sie überhaupt reden konnte. „Ich meine… Er ist nicht tot. Sie können nicht wissen, ob er tot ist.“ Die Tafel war für all jene, die den Kampf ums Überleben nicht gepackt haben. Es war eine Grabstätte, eine Erinnerung. Eine Möglichkeit, Lebewohl zu sagen. „Und falls… Ich meine, wenn er es sein sollte, dann würde es auch nichts bringen. Ist doch alles Schwachsinn.“
„Ich glaube sie brauchen es, um weitermachen zu können.“
„Ich will aber nicht weitermachen. Nicht ohne ihn. Ich kann ihn nicht aufgeben.“
„Das sollst du ja auch nicht. Aber du kannst die Menschen nicht dafür verurteilen, wie sie mit ihrer Trauer umgehen. Nicht jeder ist so stark wie du, Sunny.“
Sie wollte ihm noch etwas entgegenbringen, doch fielen ihr keine Worte ein. Also seufzte sie auf und presste ihre Lippen aufeinander, den Kopf noch immer an seine Schulter gebettet. „Vielleicht würde es dir guttun, dich zu verabschieden.“ – „Ich kann das nicht, Benito. Wenn ich das tun würde, dann würde ich ihn endgültig aufgeben. Dann würde das bedeuten, dass er tot ist. Meinetwegen.“ Inzwischen hatte sie ihre Arme bereits um seinen geschlungen. Zu Sonias Überraschung griff Benito nach ihrer Hand und drückte sie kurz. „Du kannst alles schaffen, wenn du nur fest daran glaubst. Fynn wusste das.“
Mit diesen Worten endete ihr Gespräch. Schweigend saßen sie nebeneinander und beobachteten den Wald, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Irgendwann hauchte Benito ihr einen kurzen Kuss auf den Kopf, bevor er sich aus ihrem Griff löste und aufstand. Er fragte sie, ob sie mit ihm zurückgehen würde, doch sie schüttelte nur ihren Kopf. Also ging der schlacksige Junge und ließ das Mädchen alleine zurück. Alleine mit der Welt, ihren Gedanken und Gefühlen und allen voran mit der Schuld.
0 notes
Text
Wenn die Rentner im Haus uns nicht unser Zelt aus dem Garten wegnehmen, stehe ich immer vor dem Haus und klebe unseren Nachnamen an die Klingel. Jeden Morgen kratzt einer der Opas den Namen wieder ab, aber dann klebe ich ihn wieder an. Schlimm genug, dass ich am U-Bahnhof mit meiner Familie Pfand sammeln gehen muss. Und dann hat man noch Stress mit Nachbarn, die dir dein Zelt wegnehmen. Ein bisschen wie die Missgeburten und meine Würde. Immer wenn ich Pfand sammle oder hier im Ort die Straßen putze, werde ich von Robinos Freunden belästigt. Meine kleinen Segelohren fühlen sich angegriffen, ich glaube die wollen mir immer drohen. Aber vielleicht bin ich auch wieder richtig paranoid. Mit einer Hand streicheln sie seinen eierlosen Minischwanz, mit der anderen wischen sie sich den Sabber weg, wenn sie sich nicht gerade ihre Windeln hochziehen. Ein bisschen wie Paulino, sein großer Brudi hat seine Windeln nicht schnell genug gewechselt, er saß zu lange in seiner eigenen Scheiße. Die knuffigen Rentner Nachbarn klauen mir auch immer meine Regentonne, damit wasche ich mich! Wenn ich nicht gerade so tue, als ob ich noch studiere. Hab mich bestimmt in Philosophie (jeder kann studieren was er will) eingeschrieben und geh jeden Tag feiern. Und dann schicke ich Leute aus meinem Studiengang zu schizophren Psychopathen, um sie zu beleidigen. Wland lässt mich nicht arbeiten, ich bin einfach zu faul und ich klaue immer aus der Kasse. Ich bin auch richtig faul in der Uni, das hat Juana immer gesagt. Wenn ich mich nicht einlogge, denn sie hat immer nachgefragt und dann darüber geredet. Und dann stand ihr Freund immer vor meinem Fenster, und hat gesagt ich spiele zu viel mit meinem Handy und lerne nicht. Die Zeiten sind hart, ich muss doch Reichtum simulieren, ich spare für eine fake Chanel bag vom tschechischen Vietnamesenmarkt. Das ist noch in meinem mickrigen Budget.
Ich will ja nichts andeuten, aber ich hab gehört... Nein, so war es nicht, es war so... Ich fühl mich so angegriffen, sie macht mich und meine Freunde schlecht... IcH haB niChTs geMacHt. Da hat jemand was falsch verstanden, einfach in den falschen Hals gekriegt. Ich hab es gehört... haha, es ist wahr. Das war ich nicht, es waren die Stimmen in ihrem crazy Kopf. Ich hab first-class infos von Robin & Paul. Robin ist hier im Ort richtiger Adel und er kriegt einfach AlLeS miT.
Wo ist meine Klage? Wenn ich so schuldig bin? Ich ziehe hier einfach Unschuldige (🤢) durch den Dreck. Die armen Bebis.
0 notes
gedankenkramx · 7 years
Photo
Tumblr media
Lag jetzt die ganze Nacht wach und musste dir einfach einen Text schreiben.. Ich weiß noch ganz genau. Vor knapp nem Jahr. Ich war beurlaubt und in der sprachnachricht war die Rede von einem “neuen” -dir. Als ich am nächsten Tag zurück kam hab ich dich erstmal gestalkt durch meine Sonnenbrille.😎 Musste ja erstmal den “neuen” prüfen,wie du so drauf bist. Ich weiß nicht warum,aber ich fand dich gleich toll,zu dir hingezogen. Es war ja aber trotzdem recht distanziert bis in Bützow dieses fest War. Wo wir zum ersten mal so richtig ins Gespräch kamen. Haben uns eine Krabbenpizza geteilt und uns erzählt warum wir auf Reha sind. Ich war so fasziniert von dir. Keine Ahnung,aber hattest was in mir ausgelöst. Nie zuvor hatte ich das Gefühl mich einem Menschen je so öffnen zu können. Vier Jahre lang meines Lebens habe ich damit verbracht sterben zu wollen,weil ich keinen Grund und keinen Sinn mehr sah weiter zu Leben. Den wichtigsten und zugleich den eigenen Vater vor einem sterben zu sehen,wie alles voller Blut ist und du sein Blut an deinen Händen und Kleidung hast und du siehst wie sie deinen Papa mitnehmen und er danach nie wieder kommt. Er war einer von denen die es nicht verdienten zu sterben,doch Ich hätte es verdient. Ich weiß nicht ob du dir das vielleicht ein bisschen vorstellen kannst,das man sich wünscht eine Krankheit zu Haben,mit Menschen zu tauschen die totkrank sind,jeden Tag zu weinen und sich den Körper aufzuschneiden,jeden Tag sich mit drogen und alkohol zu betäuben um einfach nichts mehr zu spüren. Ich weiß nicht ob du es dir vorstellen kannst,jahrelang den Hass seiner eigenen Familie abzubekommen und auch den Hass von den Menschen wo man dachte es wären die eigenen Freunde. Doch letzendlich ging es im letzten Jahr bevor ich dich kennen lernte dann doch nur noch um die drogen und es zu verheimlichen und so zu tun das es einem gut geht. Weißt du eigentlich wie weh das tat und wie fertig es mich gemacht hat zu sehen wie die Menschen die man liebte stolz waren,dass es “bergauf” ging? Obwohl es nur weiter bergab ging weil man sich von morgens bis abends nur noch mit drogen betäubte.. selbst am Anfang der Reha war es nicht anders. Alkohol und drogen. Bin dann immer spazieren gegangen um die drogen zu nehmen. Ein paar Tage war ich da und da wollte der alte Mann von ungefähr 60 Jahren mir mit seinem Mitleid zu nahe kommen. Fing an mich anzufassen, und mich an den Hals zu küssen. Es widerte mich an,aber ich fühlte mich so tot und der wünsch nach dem Tod war so groß das ich wirklich da lag und es über mich ergehen lies… und erst nichts sagte,mich nicht wehrte. Ich hätte mich von diesem Mann einfach vergewaltigen lassen,ohne ein Wort zu verlieren. Doch dann fühlte ich mich so schäbig das ich mich dann doch wehrte. Aber erst nach ungefähr fünf Minuten! Ich saß danach die ganze Nacht unter der Dusche weil ich mich so ekelhaft gefühlt Habe. Du kannst dir nicht vorstellen wie es ist als Frau angefasst zu werden von einem Mann den man abscheulich findet. Das ist erniedrigend,erbärmlich. In dieser Nacht Schwor ich mir selbst nie wieder einen Menschen so nah an mich zu lassen. Doch dann kamst Du. Ich kann dir nicht sagen was du mit mir gemacht hast. Und obwohl ich anfangs nichts über dich wusste habe ich mich so verbunden und zu dir hingezogen gefühlt. Selbst gaby fiel das später schon auf,wie ich immer von dir erzählte und nur gutes von dir hielt. Dann kam der neunte September. Wir waren unten zusammen grillen und hatten getrunken. Später als wir wieder oben waren und alle auf ihre Zimmer sind wollten wir noch Rauchen. Sind zum Auto. Du wolltest die Musik laut aufdrehen,wo ich absolut dagegen war weil das nur Stress gegeben Hätte.also sind wir los,ohne Geld ohne alles. Dann fiel uns Ein,wir könnten ja noch Bier holen. Also nochmal zurück Geld holen. Dann los. Du wusstest nicht mal wo die Tankstelle ist. Muss sagen im Nachhinein bin ich überrascht das ich den weg noch wusste,so besoffen wie ich war.😂 und diese Autofahrt war dann das was alles änderte. Hast mir gesagt wie gern mich hast. Und das du mich sofort nehmen würdest,wenn deine Familie nicht wäre. Du Angst hättest,das wenn was passieren würde zwischen uns,unsere Freundschaft kaputt geht… Ich gab dir da das versprechen,dass wenn,nichts kaputt gehen würde und ich es nicht bereuen würde. Werd nie vergessen wie das erste mal meine Hand genommen hast. Gut,später haben wir dann total besoffen miteinander geschlafen. Ich werd auch nie vergessen wie wir uns das erste mal küssten. Und sind nebeneinander eingeschlafen. Als ich morgens wach wurde bin ich dann hoch zu mir,ohne drüber nachzudenken das du aufwachen könntest und denken könntest ich würde das alles bereuen. Muss sagen Als ich dann wieder runter zu dir ging war es auch komisch,dachte halt das entweder du es bereust oder das du denkst das ich das denke. Aber haben ja denn relativ schnell festgestellt das wir es nicht bereuen. Werd auch nie vergessen wie Leckschie (😜) mich fragte ob wir beide zusammen wären,weil es so rüber kommt. Oder auch wie alle anderen gefragt haben. Die ganzen Abende Tischtennis spielen,mein Stunt wo ich mich einfach mal ohne Grund auf die Fresse gelegt habe 😂 Oder den Abend wo ich dich besoffen ins Zimmer gebracht Habe. Oh Gott wenn ich mir die Aufnahmen von dem Abend anhöre,merke ich wie eifersüchtig ich manchmal schon da war obwohl noch nichts bei uns lief 😁 Und nicht zu vergessen die Abende wo wir zusammen Horrorfilme geschaut haben. Aber auch unsere Gespräche. Nur wegen dir hab ich damals verlängert.. Was ich eigentlich sagen möchte… es hat sich für mich so viel geändert seit dem ich dich kenne. Du hast mich verändert. Jahrelang haben Menschen versucht mir zu helfen,dass es mir wenigstens nur ein bisschen besser geht,doch nichts half,nichts klappte. Und dann kamst Du. Du hast mir nach Jahren das Gefühl gegeben das ich lebe. Das Leben Spaß machen kann. Du hast mir zugehört,bist mit mir rumgelaufen oder rumgefahren. Warst da wenn es mir schlecht ging. Hast mich verstanden. Ich hab dank dir und für dich aufgehört mir meinen Körper aufzuschneiden. Seit heute habe ich das nie wieder gemacht. Klar habs momente wo ich den Druck danach Hatte,doch ein Gedanken an dich und der Druck war Weg. Hörte deine Worte die du mir damals sagtest. Und das half. Du hast mich von den drogen weggebracht. Hast mein letztes Zeug weggeschmissen was ich von Daniel Hatte. Zu dem Zeitpunkt dachte ich niemals das ich komplett aufhören könnte. Doch auch das,hab ich bis heute dank dir geschafft. Klar,auch hier wie ich dir letzten sagte wo Kristina mir was angeboten Hatte,hatte ich mal das Verlangen danach. Doch ich habe nein gesagt. Hatte wieder sofort deine Worte im Kopf. Wusste,das wenn ich das mache du den Kontakt abbrichst. Und das würde ich nie wollen. Ich bin jetzt schon so weit das ich dieses Zeug verachte,nie und für kein Geld der Welt würde ich dieses Dreckszeug wieder anrühren wollen. Ich merke doch momentan an Kristina und auch einigen anderen,wie kaputt und fertig das Zeug macht. Bin erschrocken wenn sie nicht mal mehr in der Lage sind normale Gespräche mit einen zu führen. In diesen Momenten könnte ich einfach nur heulen,aber vor Dankbarkeit. Denn du hast mich vor sowas bewahrt. Hätte damals bestimmt auch nicht mehr lange gebraucht und ich wäre auch so geworden… niemals würde ich das wieder nehmen. Schon aus dem Grund,weil ich dich nicht verlieren möchte… 😙 Dann noch was anderes.. Das angeln,egal wo auch immer wir hinfahren,ich bin erstmal sprachlos. Wenn du im Wasser bist,steh ich meist da und frag mich womit ich das verdient Habe? Dich an meiner Seite zu haben und das du mit mir an solche Orte fährst.. Gut,klingt für dich vielleicht dumm. Aber du musst wissen mit mir ist damals keiner weggefahren. Papa war früh krank und alles drehte dich darum. Da gab’s nicht einfach mal einen schönen nachmittag/Abend am Wasser. Ich kannte das alles vor dir einfach nicht. War früher nie an solche Orte. Und auch dafür bin ich dankbar,dass du mich da mit hin nimmst. Auch wenn ich vielleicht nicht grade die größte Hilfe von und den Berg mitn Arsch runterrutsche weil ich so dumm bin 😂 aber immerhin kann ich die Würmer auffädeln.😂 Selbst wenn es da ist wo wir beim letzten mal waren,mir egal ob ich durch brennesseln laufe,oder über Zäune springen muss oder auf dem Boden sitze und nackt durch die Gegend laufe. Ich liebe das.😂 und danke dir auch dafür! Und dann noch was anderes,seit dem die Reha zu Ende ist Suche ich nach ner Wohnung in Kiel. Und jetzt nach solanger Zeit und so viel scheiße die ich mir anhören durfte Schon,sei es vom Vermieter das ich assi sei oder von anderen Leuten das ich das lieber lassen sein soll und hier bleiben soll. Ich habe nie aufgegeben,klar saß ich in der letzten Zeit oft hier und hab geheult weil ich nicht mehr wusste wie das weitergehen oder klappen sollte,aber ich habe nie dran gezweifelt das ich nach Kiel ziehen möchte. Ich will neu anfangen. Ich will meine Vergangenheit hier lassen und mir dort ein neues Leben aufbauen. Wozu du immer gehören wirst,auch wenn ich später einen Freund Habe. Werd ich niemals vergessen wem ich das alles zu verdanken Habe und dich niemals von meiner Seite missen möchte. Jetzt in der letzten Zeit wo ich Hafenfest und auch herrentag unterwegs War,da war es echt komisch. Zu einem zu wissen diese Menschen siehst danach nicht mehr,was immer mein Wunsch War. Doch was mich überraschte das als sie jetzt wussten ich ziehe nächsten Monat um,aufeinmal alle ankommen wie schade sie es finden und wie wichtig man denen doch sei. Keine Ahnung aber ich hab das irgendwie genossen,dass war das was ich mir jahrelang von den Leuten gewünscht hatte. Dieses dazugehören und gemocht zu werden. Doch mir ist jetzt klar geworden,das es schwachsinn ist,sie waren damals nicht für mich da und brauchen es heute wo es mir gut geht auch nicht mehr. Nur weil ich jetzt umziehe,brauchen sie nicht ankommen. Sowas ist falsch. Ich brauche halt manchmal ein bisschen länger um zu merken welche Menschen falsch sind und mir nicht gut tun. Doch wenn ich es merke dann bin ich mir dem sicher. Und bin so froh das ich nur noch einen Monat diese Leute sehen muss. Danach werde ich auch meine Nummer ändern und mit der Vergangenheit komplett abschließen. Aber denn nochmal zu dir. Auch dank dir und deiner Aussagen habe ich begriffen das diese Menschen falsch für mich sind und das es mit denen wieder nach hinten gehen würde.. Ich nehme dir garnicht böse was du mir sagst,nur brauch ich manchmal ein bisschen um zu verstehen was du damit meinst. Und das habe ich jetzt. Und es tut mir leid wenn ich dir mal dumm komme,oder dich scheiße behandel.. Ich habe die Angewohnheit immer die zu verärgern die mir am wichtigsten sind. Weil das die Leute sind bei denen ich am sensibelsten bin. So auch du. Du kannst mich innerhalb von Sekunden so sauer,aber auch glücklich machen. Ich bin einfach so verdammt froh und auch dankbar das ich dich kennenlernen durfte und das ich dich an meiner Seite habe und du für mich da bist. Du bist mir extrem wichtig und ich möchte dich echt nicht mehr in meinem Leben missen möchten. Wir wissen nicht was eines Tages mal kommen wird,ob wir beide oder einer von uns keine Lust mehr auf unsere “sache” hat. Aber im Moment möchte ich das echt nicht missen,Und könnte dir beim besten Willen nicht widerstehen. Ich schicke dir so gerne Bilder oder Videos von mir. Ich laufe auch gerne für dich nackt in der Gegend rum. Ich Vergnüge mich absolut gerne an deinem schwanz,oder spühre ihn gerne in mir,oder deine Finger oder deine zunge. Egal wo und wie,ich liebe es. Ich liebe es mir von dir ins Gesicht spritzen zu lassen oder zu schlucken. Egal ob draußen,hotel,im Auto oder an nächsten Monat dann bei mir. Ich möcht das nicht missen. Mir ist egal wie du es nennen möchtest,ob “nerviger” kurschatten,Freundschaft oder auch Kaffe oder bier trinken 😜,oder auch wenn du dem ganzen gar keinem Namen geben möchtest. Solange das unser Ding ist,liebe ich es. Und möchte es absolut nicht wissen. Und wie gestern schon in meinem Status,ich würde lieber mit dir streiten als getrennte Wege zu gehen. Schrei mich an,mach mir vorwürfe,beleidige mich,sei angepisst,sei eifersüchtig,geb mir tiernamen,aber bitte lass mich nie mehr alleine. Ich wüsste nicht was ich ohne dich tun sollte. Möchte es mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen. Aber ich möchte mich auch entschuldigen,dafür das ich oftmals auch so dumm bin zu dir und somit auch den Stress verursache oder provoziere.. das ist nicht meine Absicht. Aber ich verletzt meist die die mir halt am wichtigsten sind. Und deshalb wollt ich dir einfach mal sagen wie wichtig du mir bist. Habe jetzt fast zwei Stunden an diesem Text gesessen weil ich nicht schlafen konnte und diese Sachen jetzt einfach mal loswerden wollte. Ich möchte momentan nur durch. Und momentan gibt es auch nur dich für mich. Vielleicht ändert sich das irgendwann mal,wenn ich wirklich mal jemanden finde. Aber bis dahin wird das so bleiben. Ich bin hier in schwerin weder an einen fick mit jemanden interessiert,noch an einer Beziehung und auch nicht mehr an einer Freundschaft. Ich habe nun echt verstanden was du die letzten Tage meintest. Ich möchte mich echt nicht so oft mit dir streiten,aber ich brauch halt manchmal ein bisschen um es zu verstehen was du meinst… Einen Monat noch. Dann ist es geschafft. Dann beginnt der Neustart. Dann ist Schluss mit der Vergangenheit. Und du gehörst definitiv zu meiner Zukunft. 😙 Ich hab dich gern meine süßeste arschbacke 😙😙😙😙😙
0 notes
Text
1. Fanfic
Fanfics schreibe ich selbstverständlich nur zum Spaß und absolut profitlos. Etwas Nostalgie. Ich weiß noch nicht mal wie genau ich da drauf kam. Muss fast zehn Jahre her sein, dass ich das zu letzt geschaut habe: Alles um ihn herum fühlte sich seltsam an. Die Farben waren im einen Moment zu klar, im nächsten zu blass. Die Geräusche um ihn herum wurde lauter, dann wieder leiser, als habe man einen unerfahrenen DJ ans Mischpult gelassen. Auf seiner Stirn bildeten sich feine Schweißperlen obwohl ihm alles andere als heiß war. Unwillkürlich fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht. Die Bewegung zog Summers Aufmerksamkeit auf sich. Sie hob den Kopf von Seth Schoß und blickte von dem Film auf, der vor ihnen auf dem breiten Bildschirm flimmerte. Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. „Alles gut?“ Ryan nickte nur. Seth war vollständig von den Geschehnissen auf dem Bildschirm eingenommen und tätschelte nur sanft Summers Arm, damit diese mit ihrem Kopf nicht weiter sein unteres Sichtfeld einschränkte. Irgendwo in Ryans Hinterkopf meldete sich eine Stimme, dass das vielleicht der Moment gewesen wäre jemandem mitzuteilen, dass irgendetwas nicht so war wie sonst. Er war es noch immer nicht gewohnt, dass es Menschen gab, die sich um sein Wohlergehen sorgten und war ja auch bisher immer gut alleine zurecht gekommen.
Vielleicht bekam er eine Erkältung. Kein Grund seine Freunde unnötig zu beunruhigen und ihnen den schönen Abend zu verderben. Vielleicht sollte er sich etwas zu trinken besorgen. Seth hatte den Eistee auf dem Couchtisch vor ihnen innerhalb kürzester Zeit beinah alleine weggeschlürft. Langsam schälte er sich unter der Decke hervor, die er sich umgelegt hatte und erhob sich. Er spürte sein Gesicht seltsam kalt werden. Die Haut seines Hinterkopf brickelte. „Noch jemand was aus der Küche?“, fragte er und war sich mit einem Mal nicht mehr sicher, ob er viel zu laut oder zu leise redete. Seine Ohren waren mit einem Mal von einem sanften Rauschen erfüllt und Seth „bring Cola mit“ drang wie durch Watte in sein Hirn. Er machte einen unsicheren Schritt nach vorn. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Sein Blickfeld schien immer kleiner zu werden und der Boden unter seinen Füßen schien weniger fest als er es gewohnt war. Wäre er nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen den nächsten Schritt zu tun, hätte er vielleicht bemerkt, dass Summer hinter ihm sich aufgesetzt hatte und seine Bewegungen kritisch beäugte. „Ryan?“ Mit zusammengekniffenen Augen stieß sie ihren Freund in die Rippen und erhob sich hastig von der Couch. Ryan war mitten im Raum stehen geblieben. Die Welt um ihn herum schwankte leicht. Es wurde dunkel. In seinem Kopf herrschte absolute Leere. Summer erreichte ihn in dem Moment, als Ryans Augen in die Höhe rollten. Seine Beine knickten unter ihm ein, als wäre er eine Marionette der man die Fänden durchgeschnitten hatte. Blitzschnell griff die junge Frau nach seinem Kragen, das einzige was sie zunächst von ihm erwischen konnte und faste ihn dann unter der Achsel, als sein lebloser Körper nach hinten kippte. Er war, wenn auch nicht besonders groß doch um einiges schwerer als sie selbst. Mit Mühe bremste sie den Fall gerade so weit, dass sie ihn halbwegs sanft zu Boden gleiten lassen konnte. Sie sank neben ihm in die Hocke. Einen Augenblick später stand Seth über sie gebeugt. „Wow, was war das denn? Ryan?“, leichte Panik mischte sich in seine Stimme. Summer hingegen fühlte sich zu ihrer eigenen Verwunderung überraschend ruhig. Sie beobachtete Ryans Brust, sah wie sich seine Brust in regelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Sie suchte an seinem Handgelenk nach seinem Puls, fand ihn relativ rasch. Sie hatte nicht allzuviel Erfahrung darin, doch schien er ihr etwas zu langsam, ein wenig zu schwach. Sie tätschelte behutsam Ryans Wange und rief seinen Namen. Der Blonde stöhnte leicht, zeigte aber sonst keine Reaktion. „Scheiße, Mann“, fluchte Seth. Summer ging nicht darauf ein. „Sind deine Eltern drüben im Haus?“, fragte sie stattdessen. Es schien ihr eine gute Idee, wenn jemand mit etwas mehr Lebenserfahrung hier wäre. Ohne weiteres hetzte Seth los, aus dem Poolhaus, am Pool vorbei, durch die offene Terrassentür ins Haupthaus. Bereits im Laufen rief er nach seinen Eltern. Summer versuchte sich fieberhaft an ihren Erste-Hilfe-Kurs im vergangenen Jahr zu erinnern. Wie war das noch mit der stabilen Seitenlage. Ihr Blick fiel auf den Fußschemel vor dem Sofa und in ihrem Kopf klickte es. Eilig schleifte sie das würfelförmige Gebilde herüber und plazierte Ryans Füße darauf. Seine Beine bildeten beinahe einen rechten Winkel. Sie kniete sich erneut neben seinen Kopf. „Ryan! Komm schon Ryan.“ Sie schüttelte ihn sanft an der Schulter. „Ryan!“ Seine Augenlider flatterten ein wenig und schlossen sich dann erneut. „Hey! Nein, nein, nein! Ryan! Mach die Augen auf!“ Sie rüttelte ihn erneut. Nicht stark, aber so, dass sie hoffte, dass er es spürte. Ihre Bemühungen wurden belohnt. Ryan blinzelte ein-, zweimal träge und schlug dann die Augen auf. Ungefähr in diesem Moment stürmten Kirsten, Sandy und Seth den Raum. Sandy ließ sich auf Ryans anderer Seite auf die Knie sinken. „Ryan? Hörst du mich?“ Langsam, ganz langsam nickte der Teenager, als hätte sein Gehirn eine Weile gebraucht die Information zu verarbeiten. „Wie lange war er weg?“, wandte sich Sandy an Summer. Sie überlegte fieberhaft. „Ich glaube nicht mal fünf Minuten“, meinte sie dann, auch wenn es sich im ersten Moment wie eine Ewigkeit angefühlt hatte. Sandy nickte zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Ryan unter ihnen blickte verwirrt zwischen ihnen hin und her. Das Gesicht ungewöhnlich blass. „Sandy...Summer...was“ Er brach ab. Mit zitternder Hand fuhr er sich über das schwitzige Gesicht. Er begriff nicht so recht, wie es kam, dass er hier auf dem Boden lag. „Meinst du wir sollten einen Arzt holen?“, vernahm er Kirstens Stimme irgendwo hinter sich. „Ich würde sagen wir warten erst einmal kurz ab und entscheiden dann, was wir weiter tun“, antwortete Sandy. „Seth, besorg doch mal ein Glas Wasser, bitte. Ryan, meinst du du kannst dich hinsetzten?“ Ryan nickte unsicher. Er verstand noch immer was gerade geschah. Er fühlte Sandys starken Griff um seinen rechten Arm und Summers leichteren an seinem linken, als sie ihm behutsam halfen sich aus seiner merkwürdigen Position aufzurichten. Dunkle Flecken erschienen vor seinen Augen, kaum, dass er saß, doch sie verschwanden rasch wieder. Er war sich der nervösen Blicke bewusst, die auf ihm ruhten. Ihm war schlecht. „Alles gut?“, fragte Sandy nach kurzer Zeit. Ryan schüttelte den Kopf. Er spürte, wie sich Speichel in seinem Mund sammelte, während sein Magen sich in Knoten zusammenzog. Er schluckte krampfhaft und versuchte tief durch die Nase ein- und auszuatmen. Er traute sich nicht den Mund zu öffnen. Hinter sich hörte er ein klacken als ein Schrank an seiner Küchenzeile geöffnet wurde. Kurz darauf wurde ein kleiner Eimer vor ihm auf dem Boden abgesetzt. „Wartet draußen“, hörte er Kirstens Stimme erneut. Die Wärme von Summers Körper verschwand von seiner Seite. Er schluckte erneut. Je mehr Speichel er herunter würgte, desto mehr schien sein Körper der Meinung er hätte nicht genug davon. Seine Speißeröhre brannte leicht. Seine Kiefer verkrampften sich. Kirstin kniete nun an Summers Platz. Sanft strich sie ihm mit der Hand über den Rücken. Hoch und runter. Hoch und runter. „Ryan, es ist in Ordung. Versuch tief durchzuatmen.“ Sandy schob den Eimer etwas näher zu ihm heran. Ryan erkannte den Putzeimer, der unter seiner Spüle wohnte. Er atmete tief ein. Der Geruch von Orangenreinigungsmittel stieg ihm in die Nase. Ganz leicht nur, doch es reichte um ihm einen Schauer über den Rücken zu treiben. Er spürte, wie sich eine Kehle zusammenzog. Gegen seinen Willen öffnete sich sein Mund. Ein Speichelfaden tropfte ihm von der Unterlippe und landete mit einem leisen „Plopp“ am Boden des Eimers. Sein Atem wurde schneller. „So ist's gut, Ryan. Lass es raus.“ Er spürte wie sein Zwerchfell sich zusammenzog. Sein Atem stockte. Ein Würgen brachte seinen gesamtem Körper zum beben. Er schmeckte Magensäure auf dem hintersten Teil seiner Zunge. Er würgte erneut. Gurgelnd entwich Luft aus seinem Magen, gefolgt von einem kleinen Schwall Eistee, den er vorhin getrunken hatte. Er erfüllte seinen Mund noch immer mit einem widerlich süßlichen Geschmack und brachte ihn erneut zum Würgen. Ein dünnen Rinnsal Flüssigkeit plätscherte auf den Plastikboden des Eimers. Etwas blieb in seinem Hals stecken. Er hustete und würgte und mit einem ekelerregendem Platschenden  kam ein Schwall halb verdauter Chips und Skittels wieder zum Vorschein. Ryan schüttelte sich und hustete erneut, sobald er wieder Luft bekam. Der Geschmack in seinem Mund war grauenvoll und das innere seiner Nase brannte. Angewidert spukte er mehrfach in den nun nicht mehr leeren Eimer im Versuch den Geschmack loszuwerden. Er war froh an diesem Tag nicht viel gegessen zu haben - er war zu beschäftigt  gewesen. Ein paar mal noch wurde er von trockenem Würgen geschüttelt, doch entweder war sein Magen schlichtweg bereits leer oder er hatte sich wieder so weit im Griff, dass der Rest seines Mageninhalts blieb wo er war. Dankbar nahm er das Taschentuch entgegen, dass Sandy ihm reichte, schnäuzte sich mehrfach die Nase und warf das Tuch dann in den Eimer, den er ein Stück von sich geschoben hatte. „Besser?“, fragte Kirsten sanft. Ryan bemerkte erst jetzt, dass sie noch immer mit der Hand über seinen Rücken strich. Sanfte, kreisende Bewegungen. Er nickte und spürte wie er leicht rot wurde. „Danke. Und tut mir leid wegen...“ Er machte eine wage Geste in Richtung des Eimers. „Ich geh das mal wegbringen, wenn du meinst, dass es sicher ist“, bot Sandy an und Ryan war nur zu gern bereit den Eimer und dessen Inhalt nicht mehr so dicht neben sich zu wissen. Erschöpft lehnte er sich gegen den Polsterwürfel. Kirsten legte ihm sanft einen Arm um die Schulter und fühlte mit der anderen Hand seine Stirn. Ryan war der enge Körperkontakt definitiv zu viel, doch er fühlte sich zu schlapp um sich ernsthaft dagegen zu wehren. „Hmm“, meinte Kirsten, „Fieber hast du nicht. Hast du dir irgendwo den Kopf angestoßen? Tut dein Kopf weh?“ Ryan schüttelte den Kopf. „Weißt du was passiert ist?“, fragte seine Ziehmutter weiter. Ryan schüttelte wieder den Kopf. „Wir haben Ferngesehen“, versuchte er sich zu erinnern. „Ich bin aufgestanden. Ich glaube... ich wollte mir etwas zu trinken holen. Und dann ...“ Hilflos zuckte er mit den Achseln, als seine Erinnerungen einer ungewohnten Leere wichen. „Dann bist du umgeschlagen wie ein Baum“, ertönte Seth Stimme von der Tür. „Wenn Summer nicht so schnell gewesen wäre... Bestimmt hättest du jetzt mindestens 'ne Gehirnerschütterung oder so.“ „Er ist beim Fallen also nicht mit dem Kopf irgendwo angeschlagen?“ „Nein, Summer hat ihn aufgefangen. Ich liebe diese Frau. Sie hat Superkräfte, sag ich euch. Wie Wonderwoman.“ So elend Ryan sich fühlte musste er doch grinsen. Sein bester Freund war einfach ein liebestoller Idiot. „Seth du Idiot. Das hat nichts mit Superkräften zu tun. Hättest du dich mehr mit deinem Umfeld, als dem blöden Film befasst, wäre dir aufgefallen, dass Ryan den halben Abend bereits aussah wie der Tod auf Urlaub. Nichts für ungut, Ryan.“ Ryan zeigte mit einem kurzen Heben seiner Hand, dass er keinen Anstoss an ihrer Behauptung nahm. Seth hingegen blickte tief betroffen, weil ihm das entgangen war. Sandy kehrte aus dem angrenzenden Badezimmer zurück, einen nun wieder sauberen Putzeimer in der Hand. „Ich denke es wäre doch gut, wenn ein Arzt sich Ryan nochmal ansieht. Komm Ryan, hoch mit dir.“ Er drückte seiner Frau den Eimer in die Hand. „Ich glaube nicht, dass das nötig ist, Sandy“, protestierte Ryan. Vier Augenpaare starrten ihn ungläubig an. „Ryan, du hast gerade mitten in deinem Wohnzimmer den sterbenden Schwan gespielt. Ich glaube, wenn es einen Moment gibt, in dem man sich professionelle Hilfe suchen sollte, dann ist das jetzt“, meinte Seth dann besorgt und unverblümt. Widerwillig fügte sich Ryan seinem Schicksal. Die beiden Männer griffen ihm unaufgefordert an den Oberarmen, als er Anstallten machte sich aufzurichten und warteten dann mit ihm, bis die Welt um ihn herum aufhörte zu schwanken. Mit festem Griff und langsam führten sie ihn aus dem Poolhaus, als klar war, dass es für den Moment keine Zugabe seines dramatischen Abgangs vorhin geben würde. Summer stand da und wusste nicht recht wohin mit sich. Kirstens Hand legte sich auf ihre Schulter. „Das hast du wirklich gut gemacht“, sagte sie und drückte sie leicht an sich. „Danke für deine Hilfe. Vielleicht gehst du jetzt besser nach Hause und ruhst dich etwas aus. Ich sage Seth er soll dich anrufen, sobald es etwas neues gibt.“  Damit folgte sie den anderen dreien aus dem Poolhaus, den Eimer noch immer in der Hand. Summer hoffte, dass sie ihn nicht noch einmal brauchen würden, Doch sicher ist sicher, wie man so sagte. Es dauerte unendlich lange, bis Seth sie endlich anrief. „Hi, tut mir leid, ich komme gerade erst aus dem Krankenhaus und in der Notaufnahme wollte ich nicht telefonieren.“ „Schon gut, schon gut. Wie geht es Ryan?“„Ganz in Ordnung, denke ich. Die Ärzte haben nicht wirklich etwas finden können. Sein Blutdruck war wohl etwas zu niedrig und sie haben ihm eine Infusion gelegt. Auf jeden Fall geht es ihm wieder gut genug, dass er sich beklagen kann, dass man ihn über Nacht dabehalten will. Nur für alle Fälle. Er meint das wäre übertrieben, dass er schon schlimmeres überstanden hätte und das doch viel zu viel Aufwand um ihn sei. Ryan eben. Aber Mom und Dad lassen da nicht mit sich reden. Zu recht wenn du mich fragst.“ Summer konnte ihm da nur zustimmen. Mit schaudern dachte sie an das Gefühl seines leblosen Körpers in ihren Armen. „Sag ihm, wenn er nicht brav ist kommt Wonderwoman dem nächst bei ihm vorbei und klärt das mit ihm.“ Seth lachte und versprach ihr, ihre Botschaft mit Wonnen zu übermitteln. Männer waren manchmal einfach Idioten.
0 notes