Tumgik
#Verlag Ohne Ohren
amaliazeichnerin · 30 days
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20.04. 2024 Rezension: "Die dunkelste Vorstellung" von Ella Smoke
Klappentext: Ein Zirkus. Schatten. Und etwas Hoffnung. Ein Wanderzirkus gastiert in London. Weder drehen Tiere hier ihre Runden im Scheinwerferlicht, noch sind es Clowns, die das Publikum unterhalten. Es sind Menschen, die als Freaks bezeichnet werden - Gefangene einer finsteren Show. Grace verliert alles. Ihr Zuhause, geliebte Menschen und ihre Hoffnung in die Zukunft. Wegen ihrer kleinen Größe ist sie ihrem machtgierigen Onkel ein Dorn im Auge.
Und ehe sie sich versieht, findet sie sich mitten in Direktor Lambs Show wieder, als Attraktion. Ihre Erinnerungen an schönere Zeiten, wie ihr treues mechanisches Hündchen Klick-Luck, sind alles, was ihr noch bleibt.
Sie gibt nicht auf und plant ihre Flucht. Welche Geheimnisse warten im Schatten des Zeltes? Ein Gang aus Spiegeln, groteske Auftritte, Zeltwände, die zu flüstern scheinen. Was ist echt, was ist Illusion und kann sie dem ungezügelten Hass der Menge entkommen? Aber eines ist klar, ihr erster Auftritt steht kurz bevor. Düster. Beklemmend, bewusst unbequem und magisch.
Rezension: Sollte ich meinen Eindruck zu dieser Novelle in einem Satz zusammenfassen, würde ich schreiben: Eine wunderbar poetische, düstere Erzählung, die sich auch mit der Frage befasst, wer eigentlich die wahren Monster sind.
Ich konnte mich gut in die Hauptfigur Grace hineinversetzen, da ihre Gedanken, Gefühle und Motivation sehr lebendig und anschaulich geschildert werden.
Ich finde den Spannungsbogen der Novelle sehr gelungen und es gibt einige überraschende Wendungen, die ich natürlich nicht verraten werde. Ein Großteil der Handlung spielt in einer einzigen Nacht und die recht kurzen Kapitel werden in die Stunden und Minuten dieser Nacht eingeteilt. Darüber hinaus gibt es einige Rückblenden, in denen man mehr über Grace und ihre Eltern erfährt. Ella Smokes Schreibstil liest sich aus meiner Sicht schön flüssig.
Was diese Dark Fantasy Novelle mit Steampunk-Elementen für mich besonders macht, ist dass diese Geschichte – in einem Phantastikgewand – an die realen historischen Freakshows und Menschenzoos erinnert. Dazu empfehle ich auch das Nachwort zu lesen.
Ella Smokes Linktree: https://linktr.ee/ellasmoke
Die Verlagsseite des Buches: https://www.ohneohren.com/die-dunkelste-vorstellung
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augenfitness · 20 hours
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Jetzt gibt es was auf die Ohren:
Hörproben meines Buches als Podcast Fragt ihr euch, was mein Buch taugt? Hört selbst! In den nächsten Wochen werde ich Teile meines Buches als Podcast auf meiner Homepage veröffentlichen. #AUGENFITNESS #NEURO #Gesundheit #Myopie #AUGEN #Hörbuch
Kürzlich wurde ich gefragt: “Ralf, was taugt dein Buch?” Meine Antwort: “Nunja, ich denke viel – kauf es dir doch.” Aber wer kauft heutzutage schon ein Buch, ohne vorher reinzuschauen, sei es offline oder online? Mein Buch ist in einem kleinen Verlag und in kleiner Auflage erschienen, weshalb es leider nicht in jedem Buchladen zu finden ist. Bei Amazon kann man zwar ein paar Seiten lesen, aber…
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ahoibabsi · 4 years
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[Rezension] Sand & Wind: Die Legende der roten Wüste von Elea Brandt
[Rezension] Sand & Wind: Die Legende der roten Wüste von Elea Brandt
Elea Brandt durfte ich auch schon kennen lernen und bin sehr dankbar dafür. Uns verbindet nicht nur die Liebe zur Literatur, sondern auch unsere Profession als Psychologinnen. Umso gespannter war ich darauf, eines ihrer Bücher zu lesen!
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Autorin: Elea Brandt
Titel: Sand & Wind: Die Legende der roten Wüste von Elea Brandt
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dunkelzeile · 4 years
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Rezension zu “Blinde Rache” von Leo Born
Allgemeine Informationen
ISBN: 9783404178711
Format: Taschenbuch
Umfang: 464 Seiten
Verlag: Lübbe
Genre: Thriller
Klappentext: Tattoos, schwarze Kleidung, raue Schale: Mara Billinsky eckt an. Auch bei ihren neuen Kollegen in der Frankfurter Mordkommission, von denen sie nur "die Krähe" genannt wird. Niemand traut Mara den Job wirklich zu, schon gar nicht ihr Chef, der sie lieber auf Wohnungseinbrüche ansetzt. Aber dann erschüttert eine brutale Mordserie die Mainmetropole. Mara sieht ihre Chance gekommen. Sie will beweisen, was in ihr steckt. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln - und kommt dem Täter dabei tödlich nah.
Meine Meinung:
Zu Anfang lernt man die Protagonistin Mara Billinsky (Die Krähe) kennen, die mit sehr viel liebe zum Detail kreiert wurde. Sie ist Mordkommissarin, aber keine typische. Sie hegt eine Vergangenheit, die sich wie ein dunkler Schleier auf ihr niedergelassen hat. Was sich in ihrem Erscheinungsbild widerspiegelte. Doc Martens, enge schwarze Jeans, die etwas zu groß geratene Biker-Lederjacke und dunkel gefärbten Haare. Dazu passend die Piercings an Oberlippe und Braue.
Aber nicht nur Mara stellte man ausführlich dar. Bei jedem einzelnen Charakter gab man sich die größte Mühe, dem Leser eine bildliche Darstellung zu bieten und hat dabei mit vielen Details gearbeitet.
Allgemein bin ich sehr begeistert von dem flüssigen und klaren Schreibstil des Autoren. Die humorvollen Anspielungen und die Schlagfertigkeit brachten mich oft zum Schmunzel. Durch die eher kurz gehaltenen, aber gut gebündelten Kapitel, kam man sehr gut durch die Story und lässt auch ein kurzes Lesen zwischendurch zu. Was für mich aber gar nicht möglich war, da ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Es wurde nicht nur aus der Sicht von Mara erzählt, sondern auch von z.B. Rafael der nicht nur mit seinen "Freunden" rang, auch mit sich selber. Mara erkannte sich in Rafael wieder. Ihr wurden immer wieder Parallelen zu ihrer eigenen Vergangenheit dargestellt. Billinsky war nicht nur düster. Sie hatte auch ein Herz und das ließ der Autor immer mal wieder aufblitzen.
Je näher uns der Autor an den Täter brachte, desto angespannter wurde ich. Seite für Seite las ich ohne wirklich zu wissen, was noch auf mich zukommen könnte. Er machte es gefühlt bis zur letzten Seite spannend, um uns zu offenbaren wer hinter dem Racheengel steckt. Für mich eine unerwartete Wendung. Kleine Hinweise gab es aber, ein achtsames lesen ist da durchaus von Vorteil.
Billinskys Hartnäckigkeit hat sich schließlich bezahlt gemacht. Es breitete sich eine gewisse Art von Stolz in mir aus. Mara hat sich gegen alle Widerstände durchgesetzt und uns somit gezeigt, dass sie es faustig hinter den Ohren hat.
Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in die Story rein zukommen, ist die Krähe, mit dem Schnabel voran, direkt in mein schwarzes Herz geflattert. Toller, flüssiger Schreibstil, eine Spannung die sich nur so, durch das gesamte Buch zog und auch das Cover das ziemlich unscheinbar wirkt, aber mit seiner roten Farbe direkt ins Auge fällt. Ich bin begeistert!
5/5 Sterne
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conniesschreibblogg · 6 years
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Rezension
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Inhaltsangabe zu „Allmen und die Erotik“
Nicht nur Gefällig-Harmloses lässt sich in edles Porzellan gießen, sondern auch Deftig-Anzügliches in vollendeter Kunst. Allmen und Carlos geraten an einen geheimen Schatz wertvoller Porzellanfigürchen für Liebhaber der expliziten erotischen Darstellung. Ein Fall, der sie gehörig ins Schwitzen bringt. Denn sie ermitteln nicht ganz freiwillig. Ein erpresserischer Komplize hat sie in der Hand.
Rezension:
Zum Inhalt „Allmen und die Erotik“ von Martin Suter ist der fünfte Band um Johann Friedrich von Allmen und dessen Firma. Allmen International Inquiries ist eine Agentur, die sich mit der Wiederbeschaffung wertvoller Kunstgegenstände befasst. Carlos, sein Diener/Hausmeister/Bodyguard ist inzwischen zum Teilhaber geworden. Weil die große Villa inzwischen verkauft werden musste, wohnen die beiden Männer zusammen mit Maria in dem dazugehörigen Gartenhäuschen. Ich freue mich jedes mal auf das Dreier Ensemble Allmen, Carlos und Maria. Die drei sind wie ein gut funktionierendes Zahnrad und entfalten ihre Cleverness, ihr Können bzw. ihre Kunst nur dann, wenn alle Faktoren zusammenwirken können. Dann übernimmt jeder seinen Part. Allmen hat den Charme, das Charisma und den Kunstverstand. Carlos ist der profane Aufpasser und geheime Financier. Er verhandelt die Preise, beschützt Allmen und ist sein soziales Netz, wenn Allmen mal wieder pleite ist. Das passiert öfter, weil ihm das Geld zwischen den Fingern durchrieselt. Und die resolute Maria sorgt dafür, dass alles seinen geordneten Gang nimmt. Dieses trifft es Allmen schwer! Er wird erpresst und bringt auch Carlos und Maria in eine bedrohliche Lage. Tja und dann ist da noch die Liebe. Er verliebt sich, ohne erhört zu werden. Aber es kommt noch schlimmer! Kurz und gut, es ist wieder ein richtiger Allmen. 4/5 Punkten Sprachliche Gestaltung Martin Suter gelingt es, den Lebemann Allmen, trotz seiner chronischen Geldnot, und seinem Festhalten an einem Lebensstil, den er sich nur leisten kann, weil Carlos und Maria sehr sparsam sind und ihn letztendlich finanzieren, so charmant und sympathisch darzustellen, dass man gerne mit ihm befreundet wäre. Es ist leichte Lektüre mit viel Humor und Ironie. Das Buch nimmt ein überraschendes Ende. 5/5 Punkten Cover und äußere Erscheinung Allmen und die Erotik Martin Suter  Fester Einband: 272 Seiten Erschienen bei Diogenes, 26.09.2018 ISBN 9783257070330 Genre: Krimi und Thriller Das Cover ist von Christoph Niemann. »Christoph Niemann hat den schönsten Strich unserer Zeit – seine Zeichnungen und Aquarelle haben eine subtile Leichtigkeit, einen Schalk und eine poetische Qualität, die ihresgleichen suchen. Sie sind dekorativ und gleichzeitig narrativ.« Jeroen van Rooijen / Bellevue NZZ, Zürich 5/5 Punkten Gibt es ein Hörbuch? Ja! „Allmen und die Erotik“ wird, wie schon die vorigen Bücher aus der Allmen Reihe von Gert Heidenreich gesprochen. Gelesen von: Gert Heidenreich Verlag: Diogenes Verlag Erschienen: 26. Sep. 2018 Sprache: Deutsch Spieldauer: 5 Std. 47 Min. Format: MP3 128 kbit/s Download: 338,7 MB (83 Tracks) Auch verfügbar bei Audible und Claudio. Playlist zu Martin Suter auf Youtube Hörprobe Martin Suter bei Frank Elstner MenschenMartin Suter bei Markus Lanz am 12.09.18 https://www.youtube.com/watch?v=8ja8KtXPTwE&list=PL2G2jR9rOAY3QoOWPFj-1HzROzmH9S3k5 Die Allmenreihe wird seit 2016 von der ARD verfilmt. Die ersten zwei Folgen sind abgedreht und wurden Anfang 2017 ausgestrahlt. Der dritte Band wird gerade gedreht. Ich habe mir diese Woche den ersten Film der Serie angeschaut - Rezension folgt. Die Allmen Reihe - erschienen bei Diogenes „Allmen und die Libellen“ 2012 „Allmen und der rosa Diamant“ 2013 „Allmen und die Dahlien“ 2014 „Allmen und die verschwundene Maria“ 2015 „Allmen und die Erotik“ 2018 Fazit Allmen macht einfach Spaß. Martin Suter hat den Charakter mit Charme, Witz, aber auch Melancholie und Sehnsucht ausgestattet. Und genau diese Sehnsucht nach der „reinen Liebe“, nach Wahrheit und vielleicht auch ein wenig Glück lässt Allmens Deckung fallen. Doch genau deswegen liebe ich die Allmen Reihe. Er ist ein Pechvogel, den der Leser gerne beschützen würde. Gleichzeitig möchte man ihn an seinen Ohren ziehen, weil er kein Fettnäpfchen auslässt und sich immer wieder in Gefahr bringt. @Diogenes Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar! Zum Bericht über das diesjährige Bloggertreffen. Frankfurter Buchmesse 2018. Ich vergebe insgesamt 4,5/5 Punkten. Read the full article
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labellovefashion · 3 years
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Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche
Kennt ihr schon „Einfach Tasty“?  Dies ist das größte soziale Online-Netzwerk im Bereich Food, welches sich weltweit einen Namen für einfache und leckere Video-Rezepte auf Facebook und YouTube gemacht hat. Ich besitze bereits die beiden Bücher Tasty – Das Original – Genial einfach kochen mit den beliebtesten Tasty-Rezepten und Tasty – Das Original, worüber ich bereits hier und hier gebloggt hatte. Ich habe mich darum sehr auf das neue Kochbuch Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche gefreut. Da im Kochbuch einige leckere Rezepte für den Schongarer zu finden sind, habe ich einige Reste mit meinem geliebten Bosch Cookit nachgekocht. Die Auswahl der Rezepte für die leckere Jeden-Tag-Küche finde ich spitze. Im Buch findet auf jeden Fall jeder etwas. Das Kochbuch hat einfache und schnelle Rezepte und auch Rezepte, die super geeignet sind um Reste zu verwerten. Außerdem findet man auch interessante Leckereien, welche mir neu waren. Heute möchte ich euch das geniale Buch gerne etwas näher zeigen.
Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche
Mit  75 genialen Rezepten kommt man ganz easy und schnell zum großen Genuss – und das auch bei vollem Zeitplan. Denn Tasty weiß, dass man viel um die Ohren hat, also machen sie es schnell. Oder besser gesagt in der Küche geht es schnell: Mit genialen One-Pot-Wundern wie Spaghetti mit karamellisierter Zitrone oder 20-Minuten-Gerichten wie Zucchini-Parmesan-Puffern oder Hähnchentalern mit Krautsalat bekommt jeder schnell und mühelos leckeres Essen auf den Tisch. Ich konnte mit meinem Bosch Cookit einige Tasty-Rezepte schnell und vegan umgewandelt nach kochen.
Blitzschnelles Kochen mit Tasty und meinem Bosch Cookit
Der Bosch Cookit ist übrigens ein multifunktioneller Alleskönner, der euch je nach Bedarf Unterstützung und Freiheit beim Kochen bietet. Ob ihr ein Liebhaber des geführten Kochens sied, vorinstallierte Automatikprogrammen oder lieber manuelles Kochen genießen möchtet, der Cookit bietet diese Möglichkeiten an. Gleichzeitig ist er platzsparend und alles ist schnell zur Hand.
Er bietet zudem unzählige Möglichkeiten dank 3 Kocharten. Man hat mit dieser praktischen Küchenhilfe die freie Wahl zwischen Geführtem Kochen, vorinstallierten Automatikprogrammen und manuellem Kochen. Man kann zudem Essen anbraten bei bis zu 200 °C mit saftigem Geschmack, krosser Kruste, schöner Bräunung und feinen Röstaromen. M´Der Bosch Cookit bringt euch mehr Geschmack für Fleisch, Fisch und Gemüse bei Temperaturen von 37° bis zu 200°C. 
Der XL-Topf mit SmartSensor Technology hat ein stolzes Fassungsvermögen von 3 Litern und ist außerdem ideal zum Kochen für bis zu 8 Personen. Im Lieferumfang dabei sind übrigens 7 Profi-Tools. Ob Dampfgaren, Rühren, Braten oder Zerkleinern, der Cookit ist dank vielfältigem Zubehör ein multifunktioneller Alleskönner. Mit der Home Connect App verwaltet ihr eure Lieblingsrezepte und behalte alle Arbeitsschritte immer im Blick über dein Smartphone oder Tablet.
Tasty – einfach lecker und schnell zubereitet
Habt ihr nur fünf Zutaten parat? Kein Problem, daraus werden bspw. leckere Blumenkohl-Mac ‘n’ Cheese. Und wäre es nicht genial, wenn man einmal kochen und davon die ganze Woche essen könnte?Meal Prep macht es möglich. Egal, ob man wenig Zeit, Zutaten, saubere Pfannen, Motivation oder alles andere hat, in Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche gibt es leckeres Essen für jeden. Denn Essen kann und sollte jeden Tag gesund und köstlich sein.
Meine Meinung zu Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche
Der Inhalt des Buches ist übrigens in 10 Kapitel gegliedert- Nach einer kleinen Einleitung, in der es viele Tipps für die nachgestellten Rezepte zu schmökern gibt, folgen dann die einzelnen Kategorien: “Alles aus einem Topf”, “Schongarer & Multikocher”, “5 Zutaten (oder weniger)”, “In 20 Minuten auf dem Tisch”, “Besser als der Lieferservice”, “Ganz ohne Kochen”, “Bowls” und zum Schluss noch “Für unterwegs” und “Zum Naschen”. Insgesamt sind es 75 Rezepte, welche auf die 10 Kapitel verteilt sind.
Der Anfang jedes Kapitels beginnt immer mit einem Basic-Rezept. Jenes eignet sich sehr gut zur Meal-Prep. Auf den nächsten Seite des Kochbuch sind dann immer 4 Varianten angegeben, mit denen man das Essen dann perfekt kombinieren kann. Danach folgen immer die restlichen Rezepte des Kapitels. Bei jedem  Rezept gibt es immer eine kleinere Einleitung und die Portionen-Angabe, sowie eine Schritt-für-Schritt Anleitung. Für manche Rezepte gibt es sogar eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit Bildern für jeden Schritt. Das Kochbuch ist darum super für Kochanfänger geeignet.
Wenn man mal nicht allzu viel Zeit hat, soll das Essen möglichst einfach, schnell und dabei trotzdem lecker sein. Diesem Motto hat sich das Kochbuch Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche gewidmet, indem es über 75 tolle Rezepte anbietet, die wirklich jeden Tag prima geeignet sind. Ich kann das interessante Kochbuch für eine schnelle udn trotzdem leckere Küche auf jeden Fall empfehlen.
*Dieser Blogpost enthält Werbung  und wurde zudem in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Südwest-Verlag und Randomhouse verfasst.
Der Beitrag Tasty Das Original – Die geniale Jeden-Tag-Küche erschien zuerst auf Label Love.
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bjsbookblog · 7 years
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✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿ Der #TäglicheAusschnittUm16Uhr aus <3 Fifty Shades of Grey 1 - Geheimes Verlangen <3 📖 #FiftyShadesOfGrey 📖 #Zitat149 📖 © E L James & Goldmann Verlag ✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿ KAPITEL 12 Zum ersten Mal im Leben gehe ich freiwillig Joggen. Ich krame meine alten, nie benutzten Laufschuhe, eine Jogginghose und ein T-Shirt hervor, flechte meine Haare zu Zöpfen, erröte bei den Erinnerungen, die sie wecken, und stöpsle meinen iPod ein. Ich kann einfach nicht länger vor dem Laptop sitzen und weiter verstörende Dinge recherchieren. Am liebsten würde ich zum Heathman Hotel rennen und von dem Kontrollfreak Sex fordern. Aber das sind fast acht Kilometer, und ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin, auch nur einen zu laufen. Außerdem könnte er mich zurückweisen, was eine schreckliche Demütigung wäre. Kate kommt gerade vom Wagen, als ich aus der Tür gehe. Sie lässt fast die Einkaufstüten fallen, als sie mich sieht. Ana Steele in Laufschuhen! Ich winke ihr zu, ohne stehen zu bleiben, weil ich keine Lust auf die Großinquisition habe. Ich brauche Zeit für mich allein. Mit Snow Patrol in den Ohren laufe ich in der aquamarinfarbenen Dämmerung durch den Park. Was soll ich machen? Ich will ihn, aber zu seinen Bedingungen? Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht sollte ich über das verhandeln, was ich möchte. Diesen albernen Vertrag Zeile für Zeile durchgehen und klipp und klar sagen, was akzeptabel ist und was nicht. Durch meine Recherchen weiß ich, dass er sich juristisch nicht durchsetzen lässt. Das weiß Christian bestimmt. Wahrscheinlich legt er lediglich die Parameter der Beziehung fest. Er hält fest, was ich von ihm erwarten kann und was er von mir erwartet – meine .. . …mehr auf https://www.facebook.com/ShadesOfGreyFansGermany . ✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡ . #FiftyShades #FiftyShadesDarker #FiftyShadesFreed #FiftyShadesOfGrey #JamieDornan #ChristianGrey #DakotaJohnson #AnastasiaSteele #FSOG #Seattle #victorrasuk #RitaOra #LukeGrimes #MaxMartini #marciagayharden #EloiseMumford #RobinneLee #AndrewAirlie #EricJohnson #KimBasinger #MrsRobinson #faymasterson #BrantDaugherty #ELJames #Vancouver #OfficialFifty 🍒
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conniesschreibblogg · 5 years
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Interview mit Hedy Loewe
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„Verstehen ist der Weg zum inneren und äußeren Frieden.“
Liebe Hedy!
Vielen Dank, dass du uns heute ein wenig von dir und deinen Romanen erzählst und wir dich besser kennenlernen dürfen! Ich habe vor kurzer Zeit „Planspiel Beta-Atlantis“ und die ersten zwei Bände der Reihe Dignity Rising rezensiert. Dabei fiel mir auf, dass deine Charaktere sehr komplex gezeichnet sind. Die Figuren reflektieren ihr Handeln und lassen genau erkennen, in welchem Dilemma sie stecken. In den Büchern geht es um Liebe, Freundschaft, Loyalität, Rivalität und oftmals den Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Warum gerade diese Themen?   Vielleicht bin ich da ein bisschen missionarisch unterwegs. Ich bin mit (Papier!-) Büchern aufgewachsen. Ich habe die Geschichten geliebt, in denen die Guten trotz aller Widerstände am Ende gesiegt haben. Die Bücher haben – wie alles Gedruckte – zu meinem Weltbild beigetragen. Über Liebe und Freundschaft redet heute jeder, viele Menschen beklagen sich, es gäbe zu wenig davon und doch werden diese Begriffe – vor allem die Loyalität – ziemlich inflationär gebraucht – es fehlt der echte Inhalt. Um die großen Werte zu leben und zu erleben, muss ich auch geben können, selber Gefühle und auch Aufwand investieren, über den eigenen Schatten springen. Heute glauben viele Menschen, sie hätten ein natürliches Anrecht auf Liebe und Freundschaft. Haben sie auch, das klappt aber nur, wenn jede Seite etwas beiträgt. Das möchte ich durch meine Figuren erzählen. Wer etwas wagt, bekommt etwas zurück. Das mit der Vergangenheit ist eigentlich leicht zu erklären. Wir sind durch unsere Erlebnisse die Menschen geworden, die wir sind. Je mehr wir erleben, desto reicher sind unsere Erinnerungen. Und wir könnten – indem wir uns über wichtige Ereignisse in unserem Leben klar werden (sie objektiv betrachten, nicht ärgern, lästern oder die „Schuld“ ständig auf andere schieben) tatkräftigere und stärkere Menschen werden. Selber unser Leben gestalten, anstatt es von den Umständen gestalten zu lassen. Meine Charaktere entwickeln sich. Mal zum Guten, mal nicht. Und ich möchte, dass die Leser verstehen, was mit ihnen passiert. So wie ich mich selbst verstehen will und meine Reaktionen auf andere. Warum schreibst du? Seit wann schreibst du? 2012 hat mich die stärkste Sucht meines Lebens gepackt. Warum? Weil ich nix zum Lesen hatte. Das letzte Buch war simpel und langweilig, ich jammerte herum. Mein Mann stellt mir einen Laptop hin und meint: Dann schreib doch selber eins. Ich hab nachgedacht. Wie müssten die Protagonisten denn sein, damit sie mir als Leser gefallen? Um welche Art Geschichten müsste es gehen? Mit oder ohne Happy End? Drama, Liebe, Sex mit dabei? Ich hab mich hingesetzt, die Augen zu gemacht und dann ist mein erstes Traumpaar aus dem Dunkel meiner Gehirnwindungen aufgetaucht. Jon und Shay. Und dann gab im wahrsten Sinne des Wortes ein Wort das andere… Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Dignity Rising später aus vier dicken Bänden und über 2000 Leseseiten bestehen würde. Und eigentlich könnte es auch noch weitergehen… Wie gehst du beim Schreiben vor? Planst du vor dem eigentlichen Schreiben, den Roman durch bzw. plottest du zuerst, oder schreibst du eher nach Gefühl?    Ich mag nicht plotten. Das „Abenteuer schreiben“ entwickelt sich am spannendsten ohne Vorlage und in meinem Fall mitten in der Nacht, wenn alles dunkel ist und still. Aber ab einer gewissen Größenordnung und Seitenzahl muss ein Minimum an Planung sein. Und wenn man sein Buch bei einem Verlag unterbringen will, kann man gar nicht anders, als im Exposé seine Geschichte schon zu Ende zu erzählen.  Also plotte ich so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Würde alles von vorneherein feststehen, hätte ich weit weniger Spaß am Schreiben. Es ist so erstaunlich, was dabei herauskommt. Ständig tauchen Konflikte auf, von denen niemand (einschließlich der Autorin) vorher etwas geahnt hat. Neue Personen und Wesen stehen auf einmal im Weg oder helfen weiter. Ist das Buch erst mal begonnen, entwickelt sich die Welt von ganz allein.  Hast du deine Bücher schon mal in eine Leserunde bei Lovelybooks gegeben? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?  Bei der Neuerscheinung von Dignity Rising hatte ich zwei Leserunden. Obwohl das über eine teuer bezahlte Buchagentur war, ist nicht viel dabei herausgekommen. Kaum genug Interessenten, einige von denen haben im Endeffekt gar nicht mitgemacht, bei manchen fragst du dich, warum sie sich überhaupt bewerben. Nein, solche Leserunden brauche ich nicht wirklich. Ich freue mich über die Erfolge mancher Autoren da, für mich war es Zeitverschwendung. Hast du ein schreibendes Vorbild? Nein. Ich liebe viele große Autoren und habe auch unter den kleineren ein paar Lieblinge. Aber das hat nichts mit der jeweiligen Art des Schreibens zu tun. Ich bin neidisch auf diejenigen Autoren, die keinem Brot- und Butterberuf nachgehen müssen und bewundere die, die mit Job trotzdem viele Bücher veröffentlichen. Dazu habe ich viel zu viel um die Ohren. Und jetzt die wichtigste aller Fragen: Was ist dein aktuelles Projekt? Ist der zweite Teil von „Planspiel Beta-Atlantis“ schon druckreif? Möchtest du uns ein wenig davon erzählen, worauf wir uns freuen dürfen?​Ich komme dem Ende von Band 2 langsam näher und es passiert sooo viel. Die Fairbanks wird zum Piratenschiff! Skye geht auf die Suche nach Juniya, und die steckt längst in noch viel größeren Schwierigkeiten. Ihr werdet jede Menge über Viverrins Unterwasserwelt erfahren. Es wird ein Liebespaar zwischen den Wasserwesen und den Menschen geben (mit all den Schwierigkeiten, mit denen gemischtrassige Paare zu kämpfen haben). Und jede Menge Komplikationen Was liest du selbst gerne? Ich lese gerne Fantasyromane. Allerdings welche, bei denen ich mir die Menschen gut vorstellen kann. Zu märchenhaft braucht es nicht sein. Aber ich glaube an Drachen und Magie – wenn es nicht gerade Kinderniveau hat. Den Anfang der Black Dagger-Serie fand ich toll. Und die ersten drei Bände von GoT. Hier hat mich die Art der Erzählung (Multiperspektive) beeindruckt, so wollte ich das auch machen. Auch historische Romane mag ich. Krimis und Thriller dagegen mag ich nicht. Außer Commisario Brunetti. Donna Leon ist in dieser Hinsicht sogar ein Vorbild. Ich habe 24 Brunetti-Bände gelesen (ein paar fehlen mir noch) und in jedem Buch konstruiert Donna Leon eine völlig neue Story. Das finde ich anbetungswürdig und ich versuche, meine eigenen Geschichten ebenso abwechslungsreich zu gestalten. Insofern hab ich wohl doch ein Vorbild. Findest du, dass Autoren einen gesellschaftlichen Auftrag haben? Wenn ja, welche Botschaft möchtest du weitergeben?Oh, ich glaube, das habe ich mit der ersten Frage schon beantwortet! Aber ein kurzes Thema möchte ich noch anschließen. Über sich selbst reflektieren finde ich wichtig. ABER: Für andere da sein, helfen, trösten, miteinander lachen und – ja, manchmal auch kämpfen – das ist unsere Aufgabe. Und das gibt unserem Leben einen tieferen Sinn. Wenn den Lesern meine Protagonisten gefallen – sucht euch einen aus und seid wie sie. (Aber bitte nur wie die Guten!!!) Zu diesem Thema passt übrigens auch ein Text, in dem ich erklärt habe, was Dignity Rising bedeutet und wie ich drauf gekommen bin. Nachzulesen auf meiner Webseite www.hedy-loewe.de .Liebe Hedy, vielen Dank für Deine Geduld! Das waren meine Fragen. Möchtest Du noch einige Worte an deine Leserschaft richten? Ich freue mich auf jeden neuen Leser, der sich traut, sich mal auf neue, spannende Geschichten außerhalb des Mainstreams einzulassen.  Vielen Dank für deine Bereitschaft, Connies Schreibblogg einige Fragen zu beantworten. Ich danke DIR für dein Interesse und diese tolle Möglichkeit, mich ein wenig vorzustellen! Das war das Interview mit Hedy Loewe  Weiter zu „Planspiel Beta-Atlantis“ von Hedy Loewe "Gefesselte Seelen - Dignity Rising" "Schwarze Prophezeiung - Dignity Rising" "Leuchtende Rache"- Dignity Rising Read the full article
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Dhurjati Paul, Kevin de Silva und Stephan M.G. Schäfer präsentieren das Lehrbuch, das sie als Studenten geschrieben haben.
Es ist soweit! Ab sofort könnt ihr unser Physiologie-Lehrbuch auch als Farbdruck bestellen! Wie unser Schwarz/Weiß-Druck auch - der nach wie vor erhältlich ist - wird das Buch als Hardcover mit hochwertiger Fadenheftbindung hergestellt. Das Buch kostet 57,50 Euro und ist versandkostenfrei hier erhältlich: https://www.dps-medical.de/shop/
Fester Einband, 540 gebundene Seiten, schwer wie ein Brikett und auch sonst ziemlich schwere Kost: Das Lehrbuch „Physiologie des Lebens“ ist trotzdem ein Renner bei Frankfurts Medizinstudenten. Acht von zehn nutzen dieses Buch, lernen damit. Geschrieben haben es drei junge Ärzte noch als Studenten. „Es gab kein Lehrbuch von Studenten für Studenten, das die Physiologie ohne Ballast erklärt“, sagt Dr. Dhurjati Paul (27), seit einem Jahr in Gelnhausen als Arzt tätig. Dr. Kevin de Silva (26) ergänzt: „Es war viel Arbeit. Aber wir sind sicher, dass das Buch jetzt gut genug ist, in ganz Deutschland Verbreitung zu finden.“ Und nicht nur in Frankfurt.
Erste Exemplare hat de Silva schon in Universitätsbuchhandlungen in Bayern ausgelegt. Und Stephan M.G. Schäfer ergänzt: „Wir vertreiben das Buch auch online. Da finden wir interessanterweise in Hannover viele Kunden.“ Schäfer (27) muss seine Doktorarbeit noch abgeben und seine mündliche Prüfung ablegen. Er arbeitet derzeit als Arzt im Praktikum.
Aus Skripten entstanden
Die drei sind Freunde. Schon vor sechs Jahren beim Studienbeginn begannen sie Werke zu publizieren. „Wir mussten ohnehin Skripts anfertigen und am Ende des Semesters jeweils Stoff frei vortragen“, sagt Schäfer. „Wir waren gut. Kommilitonen haben uns gebeten, die Skripts zu veröffentlichen“, ergänzt de Silva. So begann es – anfangs mit PDFs, die über den Uni-Server heruntergeladen werden konnten. Im Laufe der Jahre sammelten sich die Beiträge für das Lehrbuch, das seit 2016 in kleiner Stückzahl bei Bedarf gedruckt wird.
Es ist keine leichte Kost, welche die drei in möglichst prägnanten und verständlichen Sätzen vermitteln. Es gibt Formeln in dem Buch, Summenzeichen, doch wo es besonders drastisch wird, sind auch witzige kleine Comicszenen eingestreut oder Dialoge aus der US-Serie „Big Bang Theory“. Eben alles so anschaulich wie möglich, ohne deswegen flach zu werden.
Physiologie erklärt, wie der Körper funktioniert, was die Zellen tun, wie die Wege des Stoffwechsels sind. „Wenn man die Physiologie verstanden hat – und man kann es wirklich verstehen –, kann man sich vieles herleiten und erklären, was man später als Arzt an Krankheiten sieht“, sagt de Silva. Er selbst sucht zurzeit eine Stelle im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.
Kein Geheimtipp mehr
Bei den Professoren in Frankfurt kommt das Lehrbuch unterschiedlich gut an. Die einen finden es toll, die anderen ignorieren es. „Aber die Studenten arbeiten alle damit“, sagt de Silva. Fast alle. „Sie tun das, was wir damals auch getan haben: Sie fragen, womit die Studenten im Semester zuvor gelernt haben und ob sie Erfolg hatten in der Prüfung.“ Genau deshalb ist das Buch längst kein Geheimtipp mehr, genau deshalb soll es jetzt möglichst bundesweit verbreitet werden. „Wir sind jetzt so weit, dass wir glauben, Studenten bestehen die Prüfungen überall, wenn sie mit unserem Buch lernen“, ist de Silva überzeugt. Zwar sei die Physiologie überall gleich, doch jede Universität lege in der Prüfung etwas andere Schwerpunkte.
Rund 1000 Exemplare haben die drei inzwischen verkauft, zum Preis von je 37,50 Euro. „Wir habe eine Firma gegründet, einen Verlag“, so Paul. DPS Medical heißt er. Ein Verlag, der Geld braucht. Nicht zuletzt, weil die drei jungen Mediziner noch viel vorhaben mit ihrem Lehrbuch: Paul denkt daran, die Inhalte der einzelnen Kapitel als App zu verbreiten, und dafür braucht es Informatiker. Wenn dennoch etwas übrig bleibt, überweisen die Ärzte es an die Deutsche Kinderkrebsstiftung. Sie wollen anderen helfen.
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/AErzte-starten-mit-Lehrbuch-durch;art675,2886308
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hauptstadtderliebe · 7 years
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Der zweite Auszug aus Ilans Puff-Erfahrungs-Buch
Auszug aus dem neuen Buch „Lieb und teuer: Was ich im Puff über das Leben gelernt habe“, Ilan Stephani
Ecowin-Verlag, erschienen am 12.Oktober 2017
MÄDCHEN WIE WIR
Ilan Stephani mit ihrem neuen Buch
Frank wartete auf mich. Die Hausdame Vera öffnete ihm die Tür, während ich noch neben Tim auf dem Bett saß und mir dessen Theorien über Kunst anhörte. Sie brachte ihm ein Glas Mineralwasser und vertröstete ihn, Paula käme in wenigen Minuten. Die Welt der Erotik hat sich Frank vielleicht prickelnder vorgestellt. Nun stopfe ich die Laken aus »Zimmer Tim« in die Waschmaschine, kämme meine Haare und frage Vera: »Kenne ich diesen Frank schon?« Frank kann nun wirklich jeder heißen. »Ja, er sagt, ihr kennt euch schon«, und ich, verspätet, eile in den Raum, um Frank zu begrüßen.
Wir kennen uns schon? Ich kann mich nicht an ihn erinnern. Ein junger Mann, der etwas blass und ratlos vor sich hin guckt und die Dauermusik aus der Buddha Bar wehrlos über sich ergehen lässt. Hoffentlich kennen wir uns von hier. Ich lächle rücksichtslos weiter, setze mich Frank gegenüber, ohne aufdringlich zu sein, entschuldige mich für die Zeit, die er warten musste, und er ist mir gar nicht böse, und ich knipse mein Wirbeln zwischen halben Sätzen, freier Dusche, Interesse und Gelächter an. So rausche ich an unserer Verlegenheit vorbei, und Frank lehnt sich in meine Energie und wird ruhiger: Alles ist leicht, und alles ist gut.
»Weißt du was«, sage ich, als sei es spontan und etwas, das ich zum ersten Mal so sage – als käme mir gerade jetzt eine gute Idee: »Lass uns das mit dem Geld doch jetzt schon erledigen, dann müssen wir später nicht dran denken.« Ein heikler Punkt in meinem Bühnenstück, ich taumle, aber Frank hält mich fest. Er nickt schnell, »Ja, klar!«, sagt er, jetzt nicken wir beide, dann haben wir später mehr Zeit für uns, was für eine gute Idee, und Frank greift in seine Jackentasche. Oh, ich kann so genau sehen, wie beschämt er jetzt ist, wie betreten, vorsichtig und scheu.
Frank hat das Geld natürlich zu Hause schon abgezählt, so muss er jetzt nicht hinschauen, wenn er es in meine Richtung schiebt. Frank bezahlt, jetzt taumelt er selbst, denn eigentlich will er gerade gar nicht derjenige sein, der für Sex zahlen muss und am Ende auch noch darüber nachdenken müsste, ob das etwas mit ihm zu tun habe. So verliert Frank ein Stück Boden, aber ich fange ihn auf, denn meine Bewegungen sind so unauffällig, wie ich das Geld nehme und zähle, ohne dass er es merkt, und er liebt mich dafür, was ich ihm jetzt alles erspare. Frank duscht, ich schließe sein Geld – mein Geld – in den Spind, der Rest wird einfach. Wir machen die Tür hinter uns zu, setzen uns aufs Bett, ich lege mich hin, Frank legt sich hin, er vertraut mir, und in meinem Körper taucht die Erinnerung an ihn auf, nicht an sein Gesicht, aber an seine Art, seine Energie, seine Stimmung, und ich entspanne mich.
Das Wiedersehen zwischen Paula und Frank ist unspektakulär, freundlich und langweilig. Ich bin wenig erregt und denke beim Sex an etwas anderes. Aber ich tue Frank gern den Gefallen, mich von hinten aufs Bett drücken zu lassen und lauter zu stöhnen, sodass Frank – zwei, drei Momente lang – sein Atmen vergisst, seine Zweifel vergisst und dass er es eigentlich problematisch findet, in den Puff zu gehen. Sein Ausbruch ist schnell vorbei. Nahtlos bin ich für ihn da, lächle drauflos, schon bevor ich mich wieder umdrehe. Dafür bin ich da.
Woher kann Paula das? Wie kann sie einen Mann als Freund begrüßen, obwohl sie sich nicht an ihn erinnert? Wie kann sie Geld an sich nehmen und dabei so tun, als täte sie es nicht? Wie kann sie einem wildfremden Mann seine Scham ersparen, ihm Ängste nehmen, von denen er selbst nichts weiß, und mit ihm so Sex haben, dass er sich selbstsicher fühlt statt verlegen, liebenswert statt schuldig, richtig statt falsch? Vielleicht hat Paula ein spezielles Talent oder ein bestimmtes Huren-Gen? Nein, hat sie nicht. Was ist es dann?
Ich selbst geriet in Sorge, als ich bemerkte, wie leichtfüßig ich in der Welt aus käuflichem Sex durch die Zimmer spazierte. Verdammt, was war da los? Was war bei mir so anders als bei anderen jungen Frauen? Ich misstraute mir selbst – gab es etwas in meiner Vergangenheit, das ich nicht wahrhaben wollte? Ich wusste es nicht, und ich hoffte, man würde mich nie danach fragen. Denn solange ich auf die Frage des Warum keine Antwort hatte, ahnte ich, dass man jederzeit im Fall Paula ein großes dunkles Geheimnis in meiner Kindheit wittern würde.
Schließlich verdächtigte ich mich selbst, mit dem Puff etwas zu kompensieren. Allein und ohne Antworten starrte ich in die Dunkelziffern, die es zu sexuellem Missbrauch gibt, und wusste: Eine dieser Frauen, die missbraucht worden waren und es nicht wahrhaben wollten, eines dieser unzähligen kleinen Mädchen, die man so früh traumatisiert hatte, dass sie sich an nichts erinnern können – einer dieser tragischen Fälle konnte auch ich sein, und es würde alles erklären, was sonst so unerklärlich schien. Wie kann Prostitution zu einem Heimspiel werden? Dann, wenn mein Körper und meine Seele längst zerstört worden waren. Oder?
Nach einem halben Jahr in diesem Dilemma besuchte mich Lea, meine Freundin aus Kindertagen, eine wohlerzogene, bildschöne Frau, die Architektur studierte und mit der ich die Zeit bis zur Konfirmation verbracht hatte. Bei unzähligen Kirchenbesuchen hatte ich neben ihr gesessen und mich auf dem Rückweg durch die Felder mit ihr über das Leben ausgetauscht. Dann war ich nach Berlin gegangen, und sie studierte in München.
Zwei Städte und zwei Welten. Schließlich, nach Monaten ohne Kontakt, nahm Lea die Berlinale zum Anlass, um mich zu besuchen. Gleich am ersten Abend verschanzten wir uns in einer Kreuzberger Kneipe und nahmen unsere Mädchengespräche über Gott und die Welt wieder auf. Und ich erzählte ihr von Paula, von meinem Sex in Berlin und vom Puff. Sie unterbrach ihre Handbewegung auf dem Weg zum Caipirinha und starrte mich regungslos an. »Was hast du gesagt?« Ich erwartete, dass sie mich das fragen würde, was ich mich selbst
schon fragte: »Warum um alles in der Welt? Warum? Und warum du?«
Aber Lea sagte nichts. Dann lehnte sie sich zurück, strich über ihre Bluse und lachte vor sich hin. »Ilan …«, sagte sie. Und lachte noch mehr. »Was ist?« Ich wurde unruhig.
»Ilan«, sagte Lea, »so oft, so oft hab ich mir vorgestellt, als Prostituierte zu arbeiten! Du kannst es dir nicht vorstellen. So oft. Ich meine – ich kann alles, was man dafür braucht!«
Ich sah sie sprachlos an. Lea im Puff? Sie sprudelte weiter: »Sag mir, wenn ich falschliege, Ilan, aber ich kann – na ja, ich kann eben alles. Ich weiß, wie man Männer rumkriegt, und ich kann ihnen recht geben, egal was sie erzählen.« Mir fiel nichts anderes mehr ein, als sie weiterhin anzustarren.
Es wurde eine lange, leuchtende Nacht für uns beide. Wir saßen da und redeten und redeten. Lea war die erste Frau, der ich wirklich alles erzählte. Woran ich beim Sex dachte. Wo ich die Kondome kaufte. Und welche Kolleginnen ich bewunderte.
Zwei Wochen nach unserer abenteuerlichen Nacht in Kreuzberg schrieb mir Lea einen Brief, den sie an den Puff und an Paula adressiert hatte. Die Hausdame überreichte ihn mir, und ich riss ihn auf, begierig, mit pochendem Herzen. Leas Worte flogen mir entgegen.
Meine liebe, liebe Ilan, was für ein Wahnsinn, dass wir uns wiedergefunden haben! Ich danke dir so sehr, dass du mir von dir erzählt hast, von Paula … Es hat eine Grenze in mir durchbrochen. Ich hatte die Idee mit der Prostitution ja schon lange, ich glaube, seit ich Paulo Coelhos Elf Minuten gelesen habe. Ich konnte mich so unglaublich gut mit der Protagonistin identifizieren. Und jetzt weiß ich: Das ist möglich! Ich kann das machen! Mir steht nichts im Weg!
Ich wusste, ich will dem nachgehen. Ich dachte, ich kann das Spiel, das ich sowieso schon die ganze Zeit spiele, einfach perfektionieren, ins Extreme treiben und dann Geld damit verdienen. Ich hatte einfach das Gefühl, das ist es doch, was ich am besten kann. Menschen alles Mögliche glauben machen – je nachdem, wer mein Gegenüber ist, eben mitspielen. Nett sein, gefällig sein, flirten, mit den Reizen spielen, angenehm, interessiert spielen, immer passend reagieren. Und dann käme halt noch ein bisschen Sex dazu. Aber das würde ich schon hinkriegen.
Ich war also – jetzt pass auf – am Montag bei Hydra! Es gab eine Informationsveranstaltung, und ich habe mich länger mit einer Sozialarbeiterin von dort unterhalten.
Mein Herz schlug in meinen Ohren. Ich sah erschrocken auf, als hätte ich etwas Verbotenes getan. Dass Lea wegen mir im Puff arbeitete, das hatte ich nicht gewollt. Aber Lea schrieb weiter.
Ich habe bei Hydra alles gefragt, was ich über den Beruf wissen wollte. Es war ein ganz normales, unaufgeregtes Gespräch. Ich weiß nicht, was ich mir vorgestellt hatte, aber sicher nicht so etwas Unspektakuläres. Für die bei Hydra ist es eben einfach ein Job, den die Sexarbeiterinnen machen. Und wenn sie in dem Job Probleme haben, kümmert sich Hydra darum. Nach diesem Gespräch war ich ganz ruhig. Und habe gemerkt, dass ich Prostitution eigentlich gerade nicht möchte. Dass ich es vielleicht irgendwann mal ausprobieren werde, aber der Reiz des Verbotenen, der geheimen Unterwelt, der man dann angehören würde, war verflogen.
Ich atmete aus und ließ den Brief sinken. Etwas in mir wurde still. Durch Lea begriff ich endlich, warum mir die Arbeit im Puff so leichtfiel. Etwas, das entscheidende Etwas, wusste Lea besser als ich.
Die folgenden Tage im Puff beobachtete ich mich selbst und meine Begegnungen anders. Wie ich Klaus beruhigen konnte, indem ich erwähnte, dass ich »vor allem Studentin« bin. Wie ich Axel erregen konnte, indem ich mich zu der Wellnessmusik im Hintergrund an einer Poledance-Stange bewegte. Wie ich spürte, dass Michael vor allem wollte, dass ich keine Erektion von ihm erwarte. Und kaum hatte ich begonnen damit, all das zu beobachten, hörten meine Aha-Momente nicht mehr auf. Mir fiel wie Schuppen von den Augen, was ich übersehen hatte.
Lag das mit Paula und dem Puff an meiner Kindheit? Oh ja. Ich war tatsächlich eine Frau mit Vergangenheit. Aber in einem anderen Sinne als dem, den ich befürchtet hatte. Ich war nicht sexuell missbraucht worden, ich war keinem Vergehen zum Opfer gefallen, das wir als Verbrechen behandeln. Ich war einfach nur erzogen worden, ein »gutes Mädchen« zu sein. Und damit ich nicht missverstanden werde: Diese Erziehung meint nicht die Werte meiner Eltern, sondern die Werte der Gesellschaft, in der ich aufwuchs. »Ein gutes Mädchen« zu sein, das lernte ich bereits in der Grundschule. Das hübsche Kleid, zu dem die Mutter meiner Freundin anerkennend lächelte. Das lange Gedicht zur Weihnachtsfeier – wie schön ich das aufgesagt hatte. Nach der Grundschule lernte ich Latein statt Fußball, übersprang eine Klasse am Gymnasium und war mit 17 Jahren die Jahrgangsbeste im Abitur. Meine Lehrer waren stolz auf mich und feierten meine glorreichen Aussichten.
Zwar hatte mich niemand ermutigt, meinen eigenen Körper sexuell zu erforschen und kennenzulernen. Niemand hatte meine erste Menstruation mit mir gefeiert und mir vermittelt, wie schön es ist, eine Frau zu sein. Aber ich wusste, wie man sich verhält in Diskussionen, wie man Männern zuhört, wie man l��chelt und sich passend kleidet zum Anlass. Ich wusste, wie man peinliche Momente überspielt und betretene Situationen durch weiblichen Charme erheitert. Wir Mädchen aus gutem Hause. Es war, wie Lea sagte: Dann kommt nur noch ein bisschen Sex dazu.
Als viele Jahre später in meinem Puffzimmer in Berlin ein Mann namens Frank bemerkt, dass er eine gebildete junge Frau vor sich hat, fragt er: »Warum bist du dann hier?« So viele Männer haben mich das gefragt und dabei ein Gesicht gemacht, als seien sie hier einer seltenen Erscheinung auf der Spur. Übrigens wurde unzähligen meiner Kolleginnen dieselbe Frage gestellt. »Du bist privilegiert, intelligent und begabt – was hat bei dir nicht funktioniert, wo du doch so viele Möglichkeiten gehabt hättest?«
Ich glaube nicht, dass jemals ich oder eine meiner Kolleginnen darauf eine richtige Antwort gegeben hat. Denn die Frage »Was macht eine wie du in der Prostitution?« sucht nach der Erklärung für etwas Besonderes. Und damit ist die Frage falsch. Meine Geschichte ist nur an der Oberfläche besonders – in Wahrheit ist sie völlig normal. Der Puff braucht keine besondere Erklärung, denn unsere gesamte Gesellschaft fördert ihn. Tausende hochbegabter, hochsensibler Mädchen lernen hierzulande, was mich als Paula so erfolgreich machte. Gefälligkeit, Taktgefühl, auf das Ego und das Selbstbild von Männern Rücksicht zu nehmen. Ist es verwunderlich, dass sich einige dieser begabten, intelligenten Mädchen erst als Hure wohlfühlen – wo sie endlich Geld dafür bekommen, so sehr »richtig« geworden zu sein? Und ist nicht noch verwunderlicher, dass nicht noch mehr Töchter aus gutem Hause in den Puff desertieren?
Heute kann ich keinen prinzipiellen Unterschied mehr sehen zwischen einer Hure und einer Nicht-Hure. Mir scheint, dass der Puff nur ein beliebiges Setting ist und dass Frauen hier wie dort kämpfen müssen gegen dieselben Botschaften darüber, was »weiblich« ist und was nicht.
Es ist ein Kampf mit dem unerfüllbaren Diktat, wie eine »richtige Frau« auszusehen hat, wie sie leben und denken und handeln muss. Wir sollen schön sein, aber bescheiden. Belesen und schweigsam, freundlich und aufregend, selbstbewusst, aber keineswegs unangenehm, wir sollen moderne Frauen sein mit tollen Karrieren, tollen Kindern und im Bett alles andere als müde. Ich konnte mir nicht helfen, aber nachdem ich Leas Brief gelesen hatte, drängten sich mir die ganz anderen Fragen auf. Wenn ich meine Kommilitoninnen sah, wie sie sich kleideten und wie sie studierten, wie sie Hausarbeiten verfassten und nickten und lächelten, wenn unser Privatdozent ihre Arbeit korrigierte, dann fragte ich mich: »Meine Güte, wenn die wüsste. Was macht eine wie die nicht im Puff?« Alle sozialen Formen, die ich als Hure brauchte, hatte ich bereits in der Schule gelernt.
Wir sagen, dumm fickt gut. Mag ja sein. Aber klug fickt besser.
Wenn wir über Sex gegen Geld reden, dann tun wir so, als bestünde ein himmelweiter Unterschied zwischen Paula und Lea. Paula, beschweren wir uns, sei ein Objekt männlicher Begierde und werde reduziert darauf, die Wünsche eines Mannes zu erfüllen. Paulas freier Wille, Paulas Stolz und Würde seien in Gefahr – hingegen Leas Leben sei der schöne, selbstbestimmte Ausdruck einer Frau, der alle Türen offenstehen.
Nein, diese Welt züchtet ihre Prostituierten nicht in Spelunken heran oder in Schattenwelten, sondern am helllichten Tag und unter der Woche, in den Werten und Schulen unserer Gesellschaft. Wir bilden für die Besatzung der Puffs nicht auf der Straße aus, auf dem Strich, im Elend und im Suff, sondern ganz offiziell: in den Werten einer Leistungsgesellschaft, in einem Frauenbild, das sich aufreibt zwischen Sexgöttin und Mutter, und in einer Sexualität, die längst nicht mehr der Ekstase dient, sondern nur noch der Befriedung. Mit anderen Worten: Die Erziehung zu einer Tochter aus gutem Hause ist die Erziehung zur Hure – und das alles andere als zufällig. Prostitution entsteht nicht am Rande, sondern im Herzen unserer Gesellschaft.
Für Paula wurde in diesem Zirkus ein einziges Gesicht unvergesslich, das von Nathalie, in unserer engen Puffküche. Nathalie, die ihren Kopf zur Seite neigt, blinzelt und sagt: »Was ist unser Job hier, Paula? Eine halbe Stunde lang nicht zu sagen, was wir denken!«
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Quelle: Der zweite Auszug aus Ilans Puff-Erfahrungs-Buch
#Haulie #Liebe #Lust #Berlin #News #Events #Workshop #Party
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prseiten · 7 years
Text
Eine Liebe auf dem Lande, Eisengießer und Lokomotiven, Licht und Musik und ein Gleismädchen – Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Eines der ältesten Themen der Literatur ist eines der ältesten Themen der Menschen – die Liebe. Es mag wohl keine Zeit und keine mitunter noch so schwierigen Umstände gegeben, da sich nicht wenigstens ein Mensch in einen anderen oder zwei Menschen sich ineinander verliebt haben. Das war auch zu DDR-Zeiten im Sozialismus nicht anders. Ein bisschen merkwürdig sind nur die gesellschaftlichen und geradezu ideologischen Umstände, unter denen das in dem auch mit einigem Abstand spannend und mit einem wiedererkennenden Vergnügen zu lesenden Buch „Rette mich, wer kann“ passiert – eine Liebe auf dem Lande und zugleich der letzte der fünf Deals der Woche, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 22.09. 17 – Freitag, 29.09.17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Aber auch in den anderen vier aktuellen Deals geht es in unterschiedlicher Weise um die Liebe, so zum Beispiel um die Liebe zur Kunst und zur eigenen Familie bei Renate Krüger, die das Leben und Werk des großen kleinen Malers Adolph von Menzel gewissermaßen in seinen Bildern lebendig werden lässt. Um die (verbotene) Liebe zur Frau eines Chans und um die (sehr verständliche) Liebe zum (eigenen) Leben und um noch viel mehr geht es in dem utopischen Roman „Der Geist des Nasreddin Effendi“ von Alexander Kröger, dem eine ebenso verrückte wie faszinierende Idee zugrunde liegt. Unter anderem um die Liebe und Lust am Erfinden geht es in „Die rasende Luftratte“ von Jurij Koch, von dem auch die zweite Geschichte „Rosinen im Kopf“ dieses kombinierten E-Books stammt. Aber wie kommen die Rosinen in den Kopf von Mathis und was hat das alles mit seinem faulen Bruder Thomas zu tun? Und mit dem Kettenkarussell? Um Liebe, oder zumindest um deren Vorstufe, um die nicht zu unterdrückende Sympathie eines Mannes zu einer Frau geht es zumindest in einer der Ego-Episoden von Dr.-Ingenieur Helmut Routschek, der seine literarischen, zumeist dem SF-Genre zuzuordnenden Arbeiten unter dem Pseudonym Alexander Kröger veröffentlicht hatte (siehe auch den dritten Deal dieser Woche). Diesmal aber erzählt ausnahmsweise nicht Alexander Kröger, sondern Dr. Routschek selbst ohne Pseudonym und aus dem eigenen Leben – wahr, heiter und besinnlich. Apropos Heiterkeit. Die stellt sich auch beim (Wieder-)Lesen des bereits erwähnten fünften und letzten Deals der Woche von Heinz Kruschel ein – „Rette mich, wer kann“. Aber ganz ehrlich, manchmal will man doch gar nicht gerettet werden, sondern einfach nur lesen, lesen, lesen. Warum? Weil es spannend ist. Und aus Liebe zur Literatur … und zum Leben natürlich. Zum Leben der literarischen Helden. Erstmals 1980 erschien im Kinderbuchverlag „Geisterstunde in Sanssouci. Bilder aus dem Leben Adolph Menzels“ von Renate Krüger: Das riesige Bild, das Menzel malen soll, wird fast anderthalb Meter hoch und über zwei Meter lang werden. Es steht auf Menzels stabilster Staffelei, und er turnt auf Stühlen und einer Trittleiter davor herum wie ein Affe. Menzel weiß selbst, dass das unheimlich aussieht, deshalb darf ihn auch niemand dabei beobachten, nicht einmal Emilie, damit sie vor dem zwergischen Bruder nicht allen Respekt verliert. Anstrengend ist dieses Herumturnen, in der Linken die Palette auf dem Daumen, das Malbrett mit den angemischten Farben, in den Fingern ein halbes Dutzend Pinsel; in der Rechten den Pinsel, mit dem er gerade malt, und dann rauf, ganz unter die Decke, wo das Licht verflimmert und verglimmt und gerade noch die goldenen Ornamente sichtbar sind, dann wieder runter, vorsichtig mit dem Fuß tastend, zurücktreten und die Malerei aus einiger Entfernung prüfen. Ob das Licht auf dem Bild nun auch wirklich ganz lebendig ist? Man muss es mit den Händen greifen können. Die Autorin erzählt von dem kleinen und doch so großen Maler Menzel im Berlin des 19. Jahrhunderts. Einige seiner berühmten Gemälde sind hier zu Geschichten geworden: erbaulich, prächtig, vergnüglich, nachdenklich und allesamt unterhaltsam. Ein merkwürdiges Balkonzimmer wird gezeigt: durch die geöffnete Tür will eine neue Zeit herein. Es ist von einem König die Rede, der am liebsten Flöte spielt, wenn er nicht gerade auf dem Schlachtfeld ist. Es herrscht Gewitterstimmung, und es werden vornehme Damen gemalt und Soldaten und Kammerherrenzöpfe, Eisengießer und Lokomotiven und Licht und Musik. Und so geht das Buch über den großen kleinen Menzel los: „Ein Selbstbildnis: 1834 Also, Herr Erdmann Hummel, an mir soll es nicht liegen, ich führe jetzt Ihren Auftrag aus. Ich habe alle angefangenen Arbeiten weggeräumt, sitze an meinem Zeichentisch und zeichne mein eigenes Bild, ganz wie Sie es wünschen. Ich bin es gewohnt, dass ich jedes bestellte Bild zeichne, ich muss ja schließlich meine Familie ernähren. Ja, lachen Sie nicht, Herr Hummel, Sie wissen schon, wie ich es meine. Ich bin zwar erst neunzehn Jahre alt, und in diesem Alter hat man eigentlich noch keine eigene Familie. Und doch! Seit Vater vor zwei Jahren gestorben ist — er hieß übrigens auch Erdmann, genau wie Sie, Carl Erdmann Menzel —, muss ich allein für Mutter und Geschwister, die elfjährige Emilie und den achtjährigen Richard, sorgen. Und ich kann es. Ich habe es geschafft, meines Vaters Werkstatt weiterzuführen und sogar noch zu vergrößern. Und nun kommen Sie, Herr Hummel, einer der berühmtesten Maler Berlins, und geben mir einen Auftrag, der mir zwar kein Geld einbringen wird, dafür aber Ehre und Ruhm. Sie wollen mein Selbstbildnis für den Berliner Künstlerverein. Und ich, so meinen Sie, soll Mitglied dieses Vereins werden, obgleich ich noch jung bin und die Kunstakademie nicht bis zum Ende besucht habe. Quatsch Kunstakademie, haben Sie gesagt, deine Kunstakademie ist die Natur, Menzel, halte du dich nur an die Natur. Du sollst einer von uns werden, und als Eintrittsgeld brauchen wir dein Selbstbildnis, und nun ran an die Arbeit, zeig mal, wie du aussiehst und wie du dich selbst siehst ... Na schön, Herr Erdmann Hummel! Ich bin noch immer der Menzelzwerg, und daran wird sich wohl nichts mehr ändern, ich wachse nicht mehr. Meine Schwester Emilie ist fast so groß wie ich. Als sie am vorigen Sonntag zu einem Besucher sagte: „Warten Sie, ich werde meinen kleinen Bruder holen“, da habe ich ihr eins hinter die Ohren gegeben, auch wenn es mir mehr wehtat als ihr. Aber schließlich bin ich das Oberhaupt der Familie ... Auch wenn ich noch immer nicht vom Stuhl aus mit den Beinen auf den Fußboden komme und sie baumeln lassen muss wie mein kleiner Bruder Richard. Mitglied des Berliner Künstlervereins! Bei diesem Gedanken aber fühle ich mich gleich viel größer. Und dafür will ich gern mein eigenes Bild als Eintrittspreis hergeben. Ich bin auch ziemlich neugierig, wie ich eigentlich aussehe, denn bis jetzt habe ich noch keine Zeit gehabt, mich selbst zu zeichnen. Ich hatte immer mehr als genug zu tun mit Abbildungen von Pferden und Kanonen, Pflanzen und Tieren, Handwerkern und ihren Hausbauten, Bauern auf dem Feld und im Stall. Eigenartig ist es, wenn man sich so gegenübersitzt, sich selbst aufs Papier bringen will. Es scheint so, als blicke mir aus dem Spiegel ein fremder Mensch entgegen, mit dem ich mich unterhalten muss, damit ich ihn besser kennenlernen kann. Woher bist du gekommen, kleiner Menzel? Na, das weiß doch fast jeder! Aus Breslau sind wir hierher nach Berlin gezogen. Vater war in Breslau Lehrer, er hatte eine eigene private Schule mit lauter Mädchen, das war ein Geschnatter im Haus! Die Mädchen mochten ihn sehr, und wer wollte, konnte eine Menge bei ihm lernen. Aber er war nicht gern Lehrer, er wollte lieber zeichnen, die Natur beobachten, Bücher illustrieren, eben das, was ich jetzt tun darf. So gab er die Schule auf und bemühte sich um Aufträge zum Zeichnen. Aber Breslau ist zu klein. Schließlich verkaufte er unser Haus, und wir zogen nach Berlin. Es war ein schönes Haus, das wir da verließen. „Zur Goldenen Muschel“ hieß es, weil über der Haustür eine Muschel aus Stein angebracht war. Gold habe ich an ihr freilich nicht gesehen, das war schon längst abgeblättert. Unser Haus hier in der Berliner Wilhelmstraße hat keinen Namen, nur die Nummer 39, und unsere Wohnung ist auch längst nicht so groß wie die in der „Goldenen Muschel“. Wie groß soll mein Bild eigentlich werden? Davon hat Herr Hummel nichts gesagt. Es darf nicht angeberisch werden, aber auch nicht zu klein. Dieses Blatt hier, denke ich, so groß wie eine Heftseite, wird wohl genügen. Und in welcher Technik? Ich werde es mit dem Bleistift probieren, damit arbeite ich am liebsten. Er muss ganz kurz sein. Es kommt mir dann immer so vor, als zeichne ich mit den Fingern. So wie jetzt. Ich habe nur noch einen Stummel in der Hand. Aber es geht leicht und schnell damit. Allzu lange darf ich mich mit meinem eigenen Bild auch nicht aufhalten, denn es wartet noch andere Arbeit auf mich, und ich will meine Auftraggeber nicht enttäuschen. 146 Jahre nach diesem Selbstbildnis und vier Jahre nach dem Erscheinen des Buches von Renate Krüger veröffentlichte Alexander Kröger als Band 186 in der Reihe „Spannend erzählt“ des Verlages Neues Leben Berlin seinen Science Fiction-Roman „Der Geist des Nasreddin Effendi“. Dem E-Book liegt die überarbeitete Auflage zugrunde, die 2013 im Projekte Verlag Cornelius GmbH, Halle unter dem etwas kürzeren Titel „Der Geist des Nasreddin“ veröffentlicht worden war: Ein Mann erwacht in der Gegenwart auf dem Basar in Chiwa. Er erinnert sich, dass er wegen seiner Liebe zu einer Frau des Chans enthauptet werden sollte. Er glaubt Nasreddin Chodscha, der Volksheld und Schalk (der Eulenspiegel des Orients) zu sein. Da er geistig zunächst in seiner mittelalterlichen Welt verhaftet ist, stößt er auf Unverständliches und Ungeheures, auf Bekanntes und schrecklich Unbekanntes und stürzt so von einem spannenden Abenteuer ins andere. Der jungen Wissenschaftlerin Anora gelingt ein unerhörtes Experiment mit menschlichen Gehirnen, in dessen Folge spannende Verwicklungen für Aufregung und für eine ungewöhnliche Liebe sorgen. Anora folgt Nasreddins Weg, auf dem er seinem Image treu bleibt. In einer Rezension der Abteilung Literatur und Medien in der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft des Landesverbandes Hessen war über diesen Roman zu lesen: „Die raffinierte Mischung aus Märchen, Geschichte und SF ist äußerst spannend und witzig und kann den Leser jeden Alters durch ihre Spannung in Atem halten. Nebenbei vermittelt sie auf amüsante Weise eine gehörige Portion an historischem, völker- und länderkundlichem Wissen, ohne im Mindesten pädagogisch-lehrhaft zu wirken.“ Lernen wir also diesen Man kennen, der Nasreddin Effendi sein könnte. Wir sind am Beginn des ersten Kapitels und „In Chiwa“: „Ganz behutsam drang es in sein Bewusstsein - als zersprängen Wassertropfen auf heißem Stein, und jedes Kügelchen verzischte mit eigenem Geräusch: Da murmelten Stimmen, ein Esel schrie; von dorther scholl das Knirschen eisenbeschlagener Räder auf Kies. Auch undefinierbares Brummen war zu hören. All das aber klang wie unter einem Tontopf hervor, gedämpft, entfernt, unwirklich. Und dann war alles wieder vorbei, bis auf ein dumpfes Rauschen vielleicht, von dem man nicht wusste, ob es vom Umfeld oder von innen aus dem Kopf kam. Es schien, als bilde sich irgendwo einer jener Tropfen neu, würde schwerer und schwerer, bis er sich schließlich löst und abermals auf dem Stein zerschellt; denn wieder und wieder sprangen die Geräusche auf. Zu irgendeinem Zeitpunkt wurde ihm bewusst, dass sich der Abstand zwischen den Tropfen verringerte, als bahne sich das Wasser mehr und mehr Durchgang durch ein löchriges Gefäß. Plötzlich gellte eine schrille Frauenstimme: „Willst du wohl den Apfel zurücklegen, du Schlingel!“ Ein Kind rief: „Aua!“ Gelächter kam auf. Dann drängte ein Mann: „He Onkelchen, wach endlich auf. Dein Zeug ist sonst verschwunden, bevor du einen einzigen Sum dafür eingenommen hast.“ Und wieder die Frau: „Dieser Gottlose wird sich einen angetrunken haben. Und Allah straft ihn mit einem Brummschädel, kein Auge kriegt er auf. Schaut ihn euch an, Leute, diesen Saufbold.“ Auf einmal rief der Mann in einem anderen Tonfall: „Komm, kauf! Die besten Trauben, die wunderbarsten Granatäpfel von Chiwa, süß und billig, eingefangene Sonne!“ Und nach einer kleinen Weile murmelte er: „Der Scheitan soll dich holen!“ „He, wach auf, du Taugenichts!“ Diesmal war die Stimme des Mannes barscher, vielleicht vor Ärger, weil der Kauflustige seine Ware verschmäht hatte. „Dummkopf!“, sagte die Frau gedämpft. „Seine Granatäpfel sind viel schöner als unsere, und er hat angeschrieben, dieser Esel, dass er fürs Kilo nur sechshundert Sum haben will. Der schnappt uns die Käufer weg. Lass ihn also in Ruhe, wenn Allah ihn schon mit Dummheit geschlagen hat.“ >Basar, ich bin auf dem Basar!< Das Dumpfe im Kopf schwand. Scharf drangen die Geräusche auf den Mann ein. Gefeilsche in der Nachbarschaft, Anpreisen von Granatäpfeln, wie sie schöner auf Gottes Erdboden nie gewachsen sind, Melonen, Gewürze ... >Ah! Gewürze!< Und sofort verspürte er ihren Duft, glaubte die Aromen zu schmecken. Und einmal gerochen, gab’s da noch mehr: Rauch, Eselsdung und Schweiß. Darüber lagen dumpfes Gemurmel, das Schlurfen unzähliger Schritte und Staub, den man ebenfalls roch. Basar! >Basar?< Eine siedende Welle durchfloss den Mann, gab Kraft, die schweren Augenlider hochzureißen und sich kerzengerade aufzurichten. Gleichzeitig, wie im Reflex, flogen die Hände an den Hals, als wollten sie würgen. Eine Flut von Eindrücken ergoss sich über den, der da, gelehnt an eine Mauer, inmitten bester, ausgebreiteter Früchte saß. Das nahm der Mann zuerst wahr, aber auch eine wogende Menge Menschen, die zwischen den Ständen und Waren, Eseln und Karren auf und ab defilierten, bunt gemischt, wie stets auf einem großen Basar. >Wie stets?< Da gab es etwas Störendes, Fremdes. Ah, aus der Menge zwei Frauenaugen - Frauenaugen!, das Antlitz des Weibes umrahmt von einem bunten Kopftuch. Augen auch, die sich sofort von ihm wandten, als sein Blick den ihren traf. Ihm war noch, als lächelte das Gesicht, zu dem diese Augen gehörten. Aber was überwog, Basar und Menschen, Früchte und, oh Allah, unbedeckte, liebliche Frauengesichter, was alles zu einem flüchtigen Streiflicht, einer Traumsekunde machte, war der Gedanke: >Ich lebe ja, ich lebe!< Kaum hatte er den freudigen Schreck genossen, überfiel ihn mit niederschmetternder Wucht die Angst. Er riss den Kopf nach links, nach rechts, gewärtig, dass dieser vielleicht doch noch herunterfiele, aber mehr darauf gefasst, die Faltstiefel und Pluderhosen der Häscher neben sich zu erblicken, Männer, die sich - wie die Katze mit der Maus - mit ihm einen Spaß, einen letzten Spaß, verschafften. Aber noch gewahrte er diese typischen Kleidungsstücke nicht, sah keine Spitze eines herabhängenden Krummsäbels. Rechts neben ihm kauerte das ältere Paar hinter einer sehr niedrigen Bank, auf der die Ware lag. Links ein Karren, dahinter die Hufe eines Esels, dazwischen ein Haufen Heu. Ein ungeheurer Drang, aufzuspringen, zu laufen, davonzulaufen, erfasste den Mann. Sein Blick ging auf einmal wie bei einem gehetzten, in die Enge getriebenen Tier. Heiß und kalt überlief es den Körper. Übermenschlich drängte der Wunsch, das auf so wundersame Weise erhaltene Leben festzuhalten, zu retten. >Ein Irrtum des Emirs, eine Unachtsamkeit der Häscher? Ich lebe!<, jubelte es in ihm. >Ich will leben!< Und fieberhaft jagten die Gedanken. Eine Sekunde wurde er sich bewusst, dass er nicht an sein lumpiges Leben gedacht hatte, als sie ihn gebunden zum Richtplatz führten, als er zusehen musste, wie das Haupt der Geliebten in den Sand rollte. Und es war, als wollte der Schmerz den Mann erneut überfallen. >Nilufar - du bist gestorben, weil wir uns liebten. Glaube mir, ich bin dir gern in den Tod gefolgt. Es ist Allahs Wille, muss Allahs Wille sein, dass ich lebe.< Wieder sah er sich erschrocken um. >Wie, bei Allah, bin ich vom Richtplatz auf den Basar geraten? Und weshalb sind hier unverschleierte Frauen, ebenso viele wie Männer? Ah, es ist ein Traum, du träumst, Nasreddin, du bist in der Welt der Toten.< Einen Augenblick war ihm nach diesem Gedanken leicht. Ein Granatapfel, der ihm mit ausgestrecktem Arm entgegengereckt wurde, brachte ihn in die momentane Wirklichkeit zurück. Es war ein Apfel aus seinem - >Weshalb eigentlich meinem?< - Bestand, und ihn hielt eine sehr schöne hellhäutige Frau, und der Arm war nackt bis zur Schulter. Diese Frau redete ihn in einer fremden Sprache an. Der Mann blickte sich noch einmal um, aber nach wie vor zeichnete sich keine Gefahr ab. Mit der Rechten wehrte er die zudringliche Nachbarin ab, nahm den Apfel verwirrt aus der Hand der Frau und sagte sanft und wunderte sich über seine wohlklingende tiefe Stimme: „Ein Akscha.“ Die Nachbarin lachte hell auf, wies mit ausgestrecktem Arm auf den Verkäufer, tippte sich mit der anderen Hand nachdrücklich an die Stirn und ermutigte andere, in ihr schrilles Lachen einzustimmen. „Ein Akscha“, gluckste sie nachäffend mit zahnlückigem Mund. Verunsichert blickte der Mann, sah auf den Apfel in seiner Hand, in das Gesicht der schönen Käuferin, die dem Geschehen offenbar ebenfalls nicht folgen konnte, und zur Nachbarin. Da lächelte die Kaufwillige, die zu einer Gruppe eigenartig angezogener hellhäutiger Passanten - zu denen noch viele Frauen gehörten - zählte. Und als wurde es dem Mann erst jetzt bewusst: In der Tat, die Frauen zeigten ihre Gesichter ohne Scham, als sei es für sie etwas Alltägliches. >Oh Allah!< Und er schaute in den Himmel, der blau war, und sah über die niedrigen Schuppendächer jenseits der Straße die schlanke Spitze des Minaretts, eines Minaretts. >Ja, bin ich denn nicht in Chiwa?< Er blickte die Straße hinunter, und dort sah er, zwischen den Körpern der Leute hindurch, das Eingangstor zur Karawanserei. >Doch Chiwa ...! Aber das Minarett? Was ist geschehen? Die Frauen ohne Schleier, ein falsches Minarett? Also doch tot, in einer anderen Welt. Aber in einer, die nicht minder schön ist.< Und er sah in das Gesicht der Frau und nickte ihr froh zu. Diese steckte den Apfel in einen Beutel und legte ein grünliches Scheinchen auf das Brett. Dann drängten andere aus der Gruppe vor, hielten ebensolche Papierchen oder auch Münzen hin, und der Mann, verwirrt, aber dennoch ein wenig geschmeichelt ob des regen Zuspruchs, verteilte seine Waren mit beiden Händen. Auf das ausgebreitete Tuch purzelten Scheine und Münzen, er achtete nicht darauf. Er fand zunehmend Gefallen an seinem Tun, begann sogar, die Früchte zu preisen, obwohl es nicht notwendig war; und das Gekeife der Nachbarin, die ihm die Pest an den Hals wünschte, belustigte ihn. Fast jeder der Gruppe nahm etwas. Und als der Letzte die letzte Melone erwarb, war kaum eine Viertelstunde verflossen. Lachend und schnatternd zogen sie weiter. Die, die zuerst den Apfel gekauft hatte, hielt dem Händler etwas in Silber und Grün Eingepacktes hin, das nach Pfefferminz roch, und bedeutete ihm, es als Geschenk anzunehmen. Er nahm es, roch daran, und als sie ihm durch Gesten zu verstehen gab, dass es etwas Essbares sei, nickte er dankend und lächelte.“ Im selben Jahr 1984 brachte der Altberliner Verlag „Rosinen im Kopf. Eine unglaublich wahre Geschichte“ von Jurij Koch heraus. Noch einmal fünf Jahre später erschien erstmals im Kinderbuchverlag Berlin sein Buch „Die rasende Luftratte oder Wie der Mäusemotor erfunden wurde“. Beide Titel zusammen ergeben das E-Book „Die rasende Luftratte und Rosinen im Kopf“: Stephan erklärt an seinem 9. Geburtstag, dass er Erfinder wird. Ein Jahr später kennt ihn die ganze Welt, den Erfinder des Mäusemotors. Erst treibt er den Fahrraddynamo an, dann das Motorrad seines Urgroßvaters, dann ein altes Auto und schließlich baut er ein Flugzeug, die rasende Luftratte. Aber er hat nicht nur Freunde und Bewunderer. Mathies sagt man nach, dass er Rosinen im Kopf habe. Er macht lauter unmögliche Sachen. Als sein fauler Bruder Thomas ein Stück Kuchen nach dem anderen verdrückt hat, ist er zu schwer für das Kettenkarussell. Seine Gondel reißt ab und Thomas fliegt in die Luft. Mathies kann ihn doch nicht allein lassen und katapultiert sich ebenfalls mit einer Gondel in den Himmel. Während sich Thomas in eine weiche Wolke legt und schläft, muss Mathies gefährliche Abenteuer bestehen, um seinen Bruder zu finden und zu retten. Wie aber kamen die Rosinen in Mathies Kopf? Hier der Anfang der Geschichte „Die rasende Luftratte oder Wie der Mäusemotor erfunden wurde“: Es gibt wohl keinen Menschen auf der Welt, der Stephan Möhring nicht kennt. Vor einigen Jahren war er ein Junge, den nur wenige kannten. Seine Schulkameraden, die Eltern, Oma, der Urgroßvater und vielleicht noch ein paar unwichtige Personen. Inzwischen aber schreiben Zeitungen über ihn. Er schaut uns von Bildern in Büchern, auf Wänden in Schulen und Ferienheimen an, wird von Präsidenten empfangen, darf Pfannkuchen essen und Limonade trinken, soviel er will. Jedermann weiß, dass Stephan den Mäusemotor erfunden hat. Ich bin gebeten worden zu erzählen, wie es dazu gekommen war. Man kann über bekannte Leute nicht genug berichten. Außerdem bin ich der einzige auf der Welt, der über die Ereignisse genau Bescheid weiß. An dieser Stelle wird sich der eine oder andere am Hinterohr kratzen. Dort liegt das Personengedächtnis. Bevor ihr nun zum Lexikon greift, muss ich der Ausführlichkeit wegen, mit der ich die Geschichte erzählen will, sagen, dass Stephan Möhring jetzt anders heißt. Nach seiner großen Erfindung hatte man ihm geraten, sich einen Namen zuzulegen, der seinen Erfolg nicht ins Lächerliche zieht. Eine Arbeitsgruppe, in der Schüler, Lehrer und Eltern mit einem Regierungsvertreter berieten, einigte sich auf den Namen Maus. Also Stephan Maus. Wenn ihr im Nachschlagewerk nachschlagt, müsst ihr ... Ist doch klar! Ich will mich beeilen und zur Sache kommen, denn ausführlich erzählte Geschichten laufen Gefahr, langweilig zu werden. Obwohl ich euch raten möchte, Bücher nicht gleich aus der Hand zu legen, wenn ihr auf langweilige Stellen stoßt. Ihr könntet die spannendsten versäumen. Stephan ist trotz seiner Berühmtheit nicht eingebildet. Er wird mir daher nicht übel nehmen, wenn ich nur seinen Vornamen verwende. Stephans Geschichte begann mit einem Ärger. Er wurde ständig von Erwachsenen gefragt, was er denn einmal werden wolle, wenn er die Schule hinter sich gebracht haben würde. Viele Jahre hob er bei solchen witzlosen Fragen die Schultern und spitzte die Lippen. An seinem neunten Geburtstag antwortete er seinem Onkel, er werde Erfinder. Nachdem sich das Lachen des Onkels, seiner Frau und der anderen herumstehenden Verwandten gelegt hatte, fügte er noch hinzu, dass er einen neuen Motor erfinden wolle, der ohne Gestank und Abgase arbeite. Nun lachten die herumstehenden Verwandten, während der Onkel die Lippen zu einem Fragezeichen verzog. Er vermutete nämlich, dass die Bemerkung gegen sein stinkendes Auto gerichtet war, mit dem er seit dreißig Jahren zu allen Geburtstagen und ähnlichen Feiern aufkreuzte. Das Auto war ein Eigenbau, der mehrere Typen in sich vereinigte, schrecklichen Krach verursachte und viele Löcher und Ritzen besaß, aus denen jeweils ein anderer Gestank drang. „Erfinder, soso“, wiederholte der Onkel und löschte das Fragezeichen auf den Lippen. „Ich wollte auch einmal die Welt umschiffen.“ Er lachte über den eigenen Witz, von dem er dachte, dass er einer war. Die anderen Verwandten lachten nicht. Sie mochten den alten Isegrim nicht. Er ähnelte seinem Auto. Wenn er den Mund öffnete, verpestete er die Umwelt. Zum Beispiel behauptete er, dass die Welt bald untergehe. Dass es keinen Sinn habe, sich anzustrengen. Außerdem liebte er Kinder nicht. Weil sie immer Rosinen im Kopf hätten. Darüber war seine Frau traurig. Sie wollte gern einen Jungen wie Stephan. „Du wirst schon sehn“, sagte Stephan. Die Tante, also die Frau des Onkels, nickte beifällig. „Gib ihm Saures!“ Erfindungen lassen bekanntlich auf sich warten. Schon befürchtete Stephan, er könnte seinen zehnten Geburtstag nicht als Erfinder eines neuen Motors feiern. Da geschah es ... Bevor ich aber nun berichte, was geschah, muss ich eure Aufmerksamkeit auf eine Nebensache lenken. Wie ihr seht, wusste Stephan sehr zeitig, was er werden wollte. Das ist bei allen großen Leuten so. Glaubt nicht Erfindern, die behaupten, sie hätten in Physik Fünfen gehabt. Vor allem Schriftsteller neigen zur Flunkerei. Dass sie wegen liederlicher Schrift und mangelnder Rechtschreibung sitzen geblieben wären und so. Damit wollen sie sich interessanter machen, als sie sind. Erfinder wissen als Kinder, dass sie Erfinder werden wollen. Alles andere ist erfunden. Zurück zur Hauptsache. Eines Tages brachte Stephans Vater eine weiße Maus nach Hause. Sein Freund, ein Verkehrspolizist, hatte sie ihm geschenkt. Der züchtete in seiner Freizeit weiße Mäuse. Die Zoohandlung, die er seit vielen Jahren belieferte, konnte nicht alle abnehmen. Auf diese Weise kam Karottchen ins Haus. Sie bewohnte einen viereckigen Glasbehälter. Karottchen durfte auf Sägespänen und Zeitungsschnipseln herumliegen. Das Faulenzen aber gefiel ihr nicht lange. Sie versuchte, an den Wänden hinaufzuklettern und auf den Hinterbeinen zu tanzen. Das war ein ganz schönes Getue im Behälter. Stephan konnte nicht einschlafen, wenn er hörte, wie die Maus rackerte. Eines Nachts war ihm, als hätte jemand mit der Hand auf den Fußboden geschlagen. Er machte Licht und erschrak. Karottchen war verschwunden. Wo war sie? Stephan sah unters Bett. Dort saß sie. Als er zugreifen wollte, sprang sie in den Pantoffel. Von dort unter den Schrank und so weiter. Ich will die Jagd nicht ausführlich wiedergeben. Eingefangen wurde die Maus schließlich mithilfe der ganzen Familie. In dem Augenblick sagte Stephan seinen in der ganzen Welt und darüber hinaus bekannten Satz: „Hier muss ein Rad rein.“ Vater, Mutter und Oma wussten nicht, was gemeint war. Sie rieben sich die Augen und gähnten. Die Oma murmelte: „Verdammtes Vieh.“ Stephan baute gleich am nächsten Tag ein Rad, eine hölzerne Trommel mit Speichen. Ihr wisst schon, was ich meine. Das Rad war einfach. Es war noch längst keine Erfindung. Ihr könnt es im „Museum für glänzende Einfälle“ in der Stephan-Maus-Straße besichtigen. Dort steht es in demselben Glasbehälter, in dem Karottchen einst gewohnt hatte. Nur die Sägespäne und Zeitungsschnipsel sind aus hygienischen Gründen ausgewechselt worden. Die Maus stürzte sich aufs Rad. Endlich war in ihrer Umgebung etwas, was sich bewegen ließ. Sie arbeitete Tag und Nacht. Obwohl von Arbeit nicht die Rede sein kann. Sie spielte. Was die Trommel hielt. Und Stephan machte sich Sorgen um sein kleines Wesen. Er beruhigte sich jedoch, als er sah, dass Karottchen ab und zu einschlief, um danach wieder frisch und munter ans Spielen zu gehen. Es war viel Menschliches in ihrem Benehmen. Trotz der Freude, die er mit seiner Maus hatte, konnte er sich nicht damit abfinden, dass die Arbeit, die sie spielend verrichtete, sinnlos war, sinnlos vom Menschen her gesehen. Aus der Sicht der Maus sah die Sache anders aus, der genügte das Laufen und Drehen an sich. Könnte man denken. Als Maus. Doch Stephan, auf dem Wege, ein Erfinder zu werden, dachte wie alle Menschen seit Tausenden von Jahren. Es gefiel ihm nicht, dass Karottchen ein Rad bewegte, ohne ... Sein Blick fiel auf das Poster über seinem Bett, auf dem eine alte Mühle abgebildet war. Ein silbriger Wasserstrahl ergoss sich aus einer hölzernen Röhre auf das große Schaufelrad und drehte es. Damit wurde ein Getriebe in Bewegung gehalten. Riesige Mühlsteine mahlten und schroteten. Siebe siebten. Flüglige Räder fächerten Luft in Kanäle, in denen die Spreu vom Weizen getrennt wurde. Der Mensch nutzte die Kräfte des Wassers. Warum, fragte er sich, könnte ich nicht auch die Kräfte meiner Maus nutzen? Karottchen wird nicht leiden, wenn sie ... Ja, was? Was könnte sie mit ihrem Tretrad antreiben? Zum Beispiel einen ... einen Dingsbums ... Da trat der Vater ins Zimmer und sagte, dass es schon spät sei. Als es finster war, kam Stephan die Erleuchtung. Das Dingsbums könnte ein Dynamo sein. Es würde eine Glühbirne ... und so weiter. Mensch, Maus, das ist die Idee, auf die ich schon lange gewartet habe! sagte er sich und konnte lange nicht einschlafen. Morgen, gleich nach dem Unterricht, vielleicht schon etwas früher, mache ich mich an die Arbeit.“ Und noch ein Buch von Alexander Kröger – diesmal allerdings kein utopisches, kein SF-Roman, sondern „Ego-Episoden des Alexander Kröger. Wahres, heiter und besinnlich“ – erstmals erschienen 2012 im Regia-Verlag Cottbus: Dr.-Ing. Routschek, der an der Bergakademie Freiberg Markscheidewesen studiert, 17 Jahre im Lausitzer Bergbau, danach in der Bauverwaltung gearbeitet hat, der unter dem Pseudonym Alexander Kröger bekannt gewordene Autor Dutzender wissenschaftlich-phantastischer Romane, Kurzgeschichten und Veröffentlicher seiner Stasi-Akte, stellt heiter-besinnliche Episoden und Geschichtchen vor: keine Biografie, dennoch in Jahrzehnten Selbsterlebtes mit unvermeidlichen Zeitzeugnissen. 86 situationskomisch-pointierte, mitunter skurrile aber auch besinnliche, illustrierte Geschichten, die bei reiferen Lesern Erinnern wachrufen, jüngere mit ehemals Alltagsbestimmendem, heute mitunter Lächerlichem, bekannt machen. Und so lesen sich diese Ego-Episoden. Anbei eine kleine Auswahl vom Anfang des Buches: „Arbeitnehmerisches Frauentag Einer meiner ehemaligen Chefs: ein Ehrgeizling, inquisitorischer Drängler, ein Misstrauischer und Leuteverschleißer, wenn es um sein Fortkommen ging. Dabei, für mich kein Widerspruch, hatte der Mann Gespür, Visionen, war kreativ, aß Äpfel mitsamt dem Griebs, tauchte ungeduscht ins kalte Saunabecken, und er konnte den bloßen Arm tief in Unrat tunken. Und mit den Weibern hatte er’s. Der 8. März, Frauentag, wurde in der Abteilung stets groß begangen — in diesem Jahr in einer hochgelegenen Ausflugsgaststätte. Es lag wadentief Schnee, und wir mussten zu Fuß hinaufsteigen. Die Stimmung war ausgezeichnet. Ein wenig schwitzend und mit klammen Kleidern kamen wir an. Es ging fröhlich in den Abend. Albern, wie stets einmal im Jahr, servierten die Männer, gestalteten ein kleines Programm, und natürlich wurde sich tüchtig zugeprostet. Zu etwas fortgeschrittener Stunde begab ich mich eine Treppe tiefer zur dämmrigen Garderobe, um aus meinem Mantel einen Film zu holen. Nummeriert waren die Kleidungsstücke nicht. Sie hingen dicht gedrängt und klamm; ich musste mich suchend gleichsam hindurchwühlen. Doch da! Ich spürte plötzlich Wärme, ergrabschte Anitas Wuschelhaarbausch, schob einen Mantel ein wenig zur Seite, sah ihren Kopf fest im Knutschgriff des Chefs und seine Hand in der Frau Bluse. Sehr rasch brach ich die Suche ab und verzog mich. voreilig Ein neuer Kommandant zog in die Bernsdorfer (bei Hoyerswerda) Garnison der sowjetischen Armee ein, ein Ereignis, das auch von Amtierenden in den Kommunen wahrzunehmen war. Als Abgeordneter des Kreistages wurde mir erstmalig die Ehre zuteil, dazu geladen zu sein. Nun wusste ich vom Hörensagen, dass es bei derartigen Anlässen stets hoch her ging, insbesondere, was den Konsum von Wodka betraf. Von meinen früheren Besuchen der Schwester-Bergakademie Clausthal-Zellerfeld hatte ich in Erinnerung, dass sich dort die Herren Studenten vor ihren Gelagen mit entsprechenden, neutralisierenden Genussmitteln zu präparieren pflegten. Ich komme aus dem Bergbau, dort ist man, wie man weiß, was den Alkoholkonsum anbelangt, nicht besonders zimperlich. So manchen deftigen Umtrunk habe ich gut überstanden. Aber: ,sicher ist sicher’, dachte ich und besorgte mir eine große Dose Ölsardinen (nicht gerade meine Leibspeise). Als vorsorgliche Grundlage für das zu Erwartende, >verputzte< ich die Fischchen mitsamt dem Öl. Mit einem gelinden Magendrücken fuhr ich nach Bernsdorf. Überraschung! Das Einzige, was es während des etwas steifen, ziemlich kurzen Festakts zu trinken gab, war eine abgestandene, süße, rote, künstliche Himbeerlimonade. Schon auf der Treppe schrie ich bei der Heimkehr trockenen Mundes nach etwas wirklich Trinkbarem. Um eine Frau – aber nicht nur, sondern auch um einen Mann, der sich für sie interessiert, sogar mehr als sich nur zu interessieren, geht es in dem erstmals 1976 im Militärverlag der DDR erschienenen Buch „Rette mich, wer kann“ von Heinz Kruschel: Sie steht mit beiden Beinen im Leben, die selbstbewusste blonde Ille, Buchhalterin in einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Die Bauern kommen gern auf einen kurzen Schnack zu ihr, und die jungen Burschen aus dem Dorf wissen: Mit Ille kann man Pferde stehlen gehen. Eines Tages kommt Rolf Blume ins Dorf, der kluge, zurückhaltende Journalistik-Student, und Ille verliebt sich bis über beide Ohren in ihn. Aus dem anfänglichen Geplänkel, kleinen Eifersüchteleien und Missverständnissen erwächst eine tiefe Liebe, und Rolf wird für Ille zu einem echten Partner, mit dem sie alle Fragen des Lebens besprechen kann. Und wir können heute ein wenig mehr Zeit mit den beiden jungen Leuten verbringen – das komplette 2. und 3. Kapitel lang. Hören wir den beiden einfach mal zu. Viel Spaß beim Lesen: 2. Kapitel Es war merkwürdig: Dieser Rolf ging mir in den nächsten Tagen nicht aus dem Kopf, ich dachte oft an ihn und wusste nicht, warum ich so oft an ihn dachte. Ich bin gern mit einem Jungen zusammen, ich bin ja nicht unnormal. Ich flirte und küsse auch gern, aber wenn ich merke, dass sie gleich alles von mir wollen, dass sie immer zudringlicher werden, dann werde ich stur, das nicht. Ich will den Mann lieben, mit dem ich das tue. Und nach Möglichkeit, ja nach Möglichkeit soll das mein Mann sein oder werden können. Ist das altmodisch? Meinetwegen, irgendwo ist jeder Mensch ein bisschen altmodisch. Ich weiß nicht, wie mein Mann sein soll. In den Illustrierten stehen manchmal Umfragen, und die befragten Mädchen stellen Eigenschaften zu einer Liste zusammen. Eigenschaften, die ihre zukünftigen Männer haben sollten. Ich finde das Unsinn. Es gibt ja keine genormten Männer. Gott sei Dank gibt es sie nicht. Wenn da so ein Mädchen meint: „Mein Mann soll schlank und sparsam, dunkelhaarig und sportlich, höflich und erfolgreich im Beruf sein, er darf nicht trinken und muss seine Familie lieben, er darf kein passionierter Skatspieler sein, muss die Gleichberechtigung anerkennen und ein bisschen kochen und waschen und bohnern können, kinder- und tierlieb sein und auch fortschrittlich“, dann denke ich mir immer, die Illustrierten veröffentlichen das direkt zur Abschreckung für junge Männer, damit sie nicht zu früh heiraten. Aber das ist ein Irrtum, denn das Schlusswort schreibt meistens ein sehr alter Akademiker mit mehreren Titeln und viel Erfahrung. Der kann sich so gut an seine Jugend erinnern, analysiert die gewünschten Eigenschaften und bringt sie erst einmal in eine richtige Reihenfolge: Zuerst muss der Mann natürlich fortschrittlich sein und dann noch kochen, waschen und das übrige tun können. Ich spotte über die Mädchen, die von einem Idealmann schwärmen und nur an Äußerlichkeiten denken: Groß muss er sein, und schlank muss er sein, und einen Bart muss er tragen, und weiße Zähne muss er haben. Nein, vielen Dank, ich kenne solche Männer. Am Ostseestrand laufen sie zu Hunderten ’rum, bronzegetönt und glänzend wie geputztes Messing, und sie recken sich und strecken sich und wölben den Brustkorb vor und tragen Kreuzchen um den Hals. Ich habe mal so einen kennengelernt, er war in solchem Verein, wo sie nichts weiter tun, als die Muskelpartien zu hegen und zu pflegen und die Stellen zu markieren, auf denen noch neue Muskeln antrainiert werden sollen. Als er mich küsste, merkte ich, dass er gar nicht bei der Sache war, sondern auf seinen linken Oberarm schielte, auf dem er die Muskeln tanzen ließ und ihr Spiel beobachtete. Der war schon idiotisch, ich habe mich mit ihm eingelassen, es war meine Schuld. Einmal und nie wieder einen Kulturistik-Mann. Die sollen sich an die Dewag vermieten, die könnte sie in die Schaufenster stellen und Freizeit-Anzüge an ihnen ausprobieren. 3. Kapitel Nach drei Tagen kam Rolf Blume wieder ins Dorf. Hätte ich gewusst, dass er an diesem Tage kommt, ich hätte einen Vorwand gefunden, um zum Kreis zu fahren, zur Bauernbank oder zum Landwirtschaftsrat. Als ich ihn über unseren Hof kommen sah, klopfte mein Herz bis zum Halse. Aber ich gab mich „kühl bis ans Herz hinan“. Dabei war es warm, erst April, aber unsere dickbäuchigen Häuser schwitzten schon, der Regen fehlte in der Börde. Ich sprach. Er schrieb. Er schrieb viel, denn ich redete viel. „Sie haben die hohen Mauern, die festen Häuser gesehen, große Bauern lebten früher in unserem Dorfe, Bauern, die sagen konnten: ,Up mienen Hof kann ick ok wat dotpietschen.‘ Sie hatten über dreihundert Morgen Land, hockten im Krug und rissen ihre Witze über die Halbspänner und Hufner oder über die armseligen Kotsassen.“ Von solchen Dingen weiß ich zu erzählen, meine Vorfahren sind arme Leute gewesen. Im Bruch steht noch das Schloss, jetzt sind Kindergarten und Schule und Bürgermeisterei darin untergebracht, früher musste mein Urgroßvater dort erscheinen, um die Befehle des Herrn entgegenzunehmen. „Die Kotzes herrschten in dieser Gegend, wissen Sie“, sagte ich. Die Tür klappte, ein Bauer kam ins Zimmer, nahm die Mütze ab, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war Hannes Trosch, der Schweinemeister. „Daher der Ausdruck großkotzig“, sagte Rolf. Hannes hieb die Faust auf den Tisch. Guten Tag, hieß das. „Genau“, sagte er, „zu Hause habe ich einen Küchenzettel aus dem Jahre sechzehnhundertelf, da heiratete eine Kotze einen Kammerherrn, acht Tage lang, und sie verzehrten: einen polnischen Ochsen, fünf Amtsrinder, vier Bratschweine, zehn Spanferkel, achtundzwanzig Kälber, hundertneun Schöpse ...“ Hannes redet komisch, dachte ich, so geschraubt, es klingt, als knöpfe er die Sätze nach links übereinander. „Schöpse?“, fragte Rolf. „Was ist das?“ Ich feixte. Ein Journalist, der über Landwirtschaft schreibt und keine Schöpse kennt, gibt’s denn das? „Schafe natürlich. Und weiter: sechzehn Hirsche, fünfzig Hasen, zwei Schock Gänse, sechsundfünfzig Wildenten, Lerchen, Finken, neun Sorten Fisch, Austern, Konfitüre, bi wat is eben wedder wat gewesen ...“ „Alle Wetter“, sagte Rolf. Fiel ihm nichts Besseres ein? „Als wir den Hungerturm aufbrachen, nach fünfundvierzig, fanden wir noch Skelette von Bauern, keiner kannte mehr ihre Namen. De Doot makt Wunder.“ Rolf schrieb. Dann fragte er: „Und wie ist das nun mit der Kooperation, heute?“ Hannes Trosch, Wettergesicht und harte Hände, sah ihn an und sagte: „Schon gut, beschetten. Frag den Vorsitzenden. Ich muss gehen.“ Er knallte die Tür hinter sich zu. Ich sagte erklärend: „Der Hannes Trosch ist nicht dafür, wir sind als LPG stark gewesen, verstehen Sie, allein stark, und unsere Partner sind, na ja, das gehört wohl nicht hierher ...“ Wie wirkte das auf Blume? Die Zeitungen sind voll von der Notwendigkeit der Kooperation. Bauern, die dagegen waren, konnte er das verdauen? Er konnte. Ich sagte: „Früher zogen die Bauern dicke Mauern um ihre Häuser, heute möchten manche dicke Mauern um die Genossenschaft ziehen.“ Und ich erzählte ihm, wie sich alles entwickelt hatte. Vor zwei Jahren begann es. Erstens mit dem Wunsch der Leute vom Kreis und vom Bezirk, das große Beispiel zu schaffen. Fritze Schönemann unterstützte das, viele wunderten sich darüber, aber wer ärgerte sich zum Beispiel nicht über das verzettelte Bauen in den drei benachbarten Dörfern? Fritze sagte: Jawoll, ich bin für Kooperation. Das war der zweite Grund. Da waren die Bauern empört. Sollen wir die Schwachen aufpäppeln? hieß es. Je größer der Haufen, desto schlechter wird es, und zuletzt verlieren wir noch unsere Selbstständigkeit; suchen wir uns Partner, die mehr leisten, wir sind keine melkende Kuh. Die vom Kreis wollen nivellieren und uns Krampen in die Ohren beißen. „Wenn Sie alle Argumente aufschreiben wollen, reicht der Platz in der Zeitung nicht aus.“ „Aber es kam zu einem Beschluss?“ „Ja, schon.“ „War der Beschluss einstimmig?“ „Klar, fast einstimmig.“ „Also war nicht nur der Schweinemeister dagegen?“ Heilige Einfalt. Das gibt es doch, oder nicht? Auch die Zweifler sagten ja, als so kluge Bauern wie der Schönemann oder der lange Lüddecke von Adorf zum Beispiel dafür waren. „In Lüttjen-Wasserleben“, sagte ich, „brauchten sie vor zwei Jahren noch zweihundertzwanzigtausend Mark Überbrückungskredit. Da sagte Hannes natürlich: ,Mit denen kooperieren wir nun, Mahlzeit, Leute! Da sind Hopfen und Malz verloren!‘“ „Und was sagten Sie dazu?“ Was sollte ich dazu sagen? Ich hatte gerade die Lehrzeit beendet, saß in meiner Buchhaltung wie zwischen Baum und Borke und musste mit allen Bauern auskommen. Wenn sie in meinem Büro saßen, redeten sie sich alles von der Seele, ich war eine Art Blitzableiter, ein Abladeplatz für die täglichen Sorgen. Und so hörte ich mir auch die Zweifler an und dachte: Was sie sagen, hat auch was für sich, zurzeit läuft unsere Produktion gut, warum sollten wir jetzt ein Risiko eingehen? Aber ich verstand auch den Schönemann. Und meine Mutter. Die sagte: „Begreif doch, Ille. Da soll der Lüddecke-Hans in seiner LPG einen Schafstall bauen, aber er hat für eine große Zucht wenig geeignetes Land und kaum Tradition. Bei uns aber wurden schon vor fünfzig Jahren Schafe gehalten, und wir haben das Bodebruch. Siehst du das nicht ein?“ Natürlich sah ich ein. Natürlich war ich für die Kooperation. Aber ich sagte das nicht laut. Damals nicht. Für wen war ich eigentlich? Für die Zweifler, für die Bejaher, für die Verneiner? Ich wollte mich nicht von einer Gruppe festlegen lassen. Heute sagte ich zu dem Praktikanten Blume: „Nehmen Sie das Bauen. Wir einen Rinderstall, der Lüddecke einen und in Lüttjen-Wasserleben einen. Ist das nicht Unsinn? Einfacher und rentabler ist es, wenn die Rinder in einer LPG, die Schafe bei uns, die Bullen in Wasserleben gehalten werden ...“ „Klar, das ist einleuchtend für jeden Bauern“, sagte Blume und schrieb. „Der Lüddecke hatte das alles zu Papier gebracht, ein paar Varianten.“ „Der Nachbarvorsitzende?“ „Ganz recht. Der von Adorf, der mit dem Rechenstift zur Welt gekommen ist.“ „Aber das griff die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen an, nicht wahr?“ Der redet wie gedruckt, dachte ich und sagte: „Das greift sie noch heute an, weil es die Lebensbedingungen verändert, Jugendfreund.“ Er grinste. „Bist du auch in der FDJ?“, fragte er. Jetzt duzt er mich, und man kann dagegen nichts tun. Abstand, Ille, halte Abstand, sagte ich mir, zuckte mit den Schultern und nickte. Denkt er, wir leben auf dem Mond? „Dann könnten wir Du zueinander sagen“, meinte er. „Das machst du ja schon“, sagte ich. Wir lachten. Dann beugte er sich wieder über seine Kladde. „Also, der Eisberg hieß damals Lüttjen-Wasserleben ...“ „Eisberg? Ach so, ja, und den Eisberg übernahm damals Ete Wengebrand.“ „Den möchte ich kennenlernen.“ „Fahr doch hin, mit dem Wolga nur fünfzehn Minuten.“ „Könntest du nicht mitkommen?“ Bloß nicht, dachte ich und sagte: „Ich erwarte die Vertreter der Landwirtschaftsbank, die werden mich löchern, warum wir dieses Jahr keine Kredite in Anspruch genommen haben.“ Der Hauptbuchhalter blinzelte über seine Brille und meinte: „Fahr doch mit, Ille, ich bin ja hier. Du kennst ja alle. Man muss der Presse die Arbeit erleichtern, wir arbeiten ja alle an einem Strang.“ So fiel mir mein Kollege Vorgesetzter in den Rücken. Ich ging die Treppe hinunter, auf den blauen Wolga zu und nahm wie selbstverständlich neben dem Fahrer Platz. Wenn schon, denn schon. Der Fahrer schmunzelte. „Ein blauer Wolga passt zu deinem weißen Kleid“, sagte Blume, „himmelblau und weiß ...“ „Der ist hainblau“, sagte ich. Keine Ahnung, ob es hainblau überhaupt gibt, aber so was imponiert immer, und er nickte auch schon Beifall. Es roch nach Rauch und Wärme. Die großflächige Börde zeigte ein glattes Gesicht, sauber und duftend und glänzend, und der Wind fächelte sanft über die kleinen Hügel hin. Aus den Senken stieg Dampf auf. Ein Doppeldecker brummte drüber weg und streute Dünger. Ete Wengebrand war nicht im Büro. Wir trafen ihn draußen vor einem Schlag Wintergetreide beim Singen, jawohl, der Vorsitzende sang, nicht mal schlecht, sondern laut und kräftig. Er strich sich über die wellige Schmalztolle, als er mich sah; in jungen Jahren wollte Ete mal Operettentenor werden, davon sitzt heute noch was in ihm. „Der Kollege ist von der Zeitung“, sagte ich zu Ete, „deine Genossenschaft ist ein lohnendes Objekt für ihn.“ „Die Kooperation“, verbesserte mich Blume und begann Ete gleich nach Lüttjen-Wasserleben zu fragen. Eine Sicherheit besaß dieser Junge, nicht viel Ahnung von der Landwirtschaft, aber immer frisch drauflos. „Der Eisberg ist getaut“, sagte Ete fröhlich, „schaut euch doch um, alles wie geleckt! Und hier, wo wir stehen, war vor zwei Jahren Unkraut, unter dem Unkraut Klee. Und der Klee war als Vermehrungssaatgut aberkannt worden. Damals war mir das Weinen näher als das Singen.“ „Vorbei“, sagte ich. Ich mag nicht, wenn man sich so lange bei der Vergangenheit aufhält und sich vor Stolz auf die Brust schlägt, ach, was sind wir doch gut, dabei fahren wir noch nicht immer in der richtigen Spur. Ete wandte sich an mich. „Damals sagtet ihr aus Branzleben: Mit denen sollen wir kooperieren? Die sollen wir mit aller Gewalt hochpäppeln? Prost Mahlzeit.“ „Ich habe das nicht gesagt“, verteidigte ich mich. „Du hast nichts gesagt“, warf Ete ein, „du sagst zu Dingen, die heikel sind, auch heute selten was.“ Rolf Blume lächelte mich an. Das war mir schon aufgefallen: Wenn kritische Worte laut werden, lächelt er. Ich glaube, dann denkt er nur an seine guten Zensuren. Eigentlich hat er einen schönen Mund, nicht schmal wie ein Strich, nicht wulstig, sondern groß und geschwungen. „Und heute?“, fragte Blume. „Heute hat die Kooperation über fünftausend Hektar, wir sind sechs Betriebe mit drei unterschiedlichen Eigentumsformen, Genossenschaften, Volksgut, BHG, heute flutscht es, wat hätt de Lüt sick früher rackt und plackt.“ „Keine Probleme mehr?“ Ete lachte laut. „Im Paradies leben wir nicht, Probleme passen sich einem höheren Niveau auch an, aber wir verzetteln uns nicht mehr.“ Als wir zurückfuhren, spendierte Rolf Blume in „Flotts Höhe“ eine Selters mit Geschmack. Drohend lag sein rotes Notizbuch auf dem Tisch. „Mich interessiert noch“, sagte er, „warum die Kooperation vor zwei Jahren wieder zusammenbrach?“ „Das ist nicht einfach zu erklären. Vielleicht war’s zu früh, vielleicht misstrauten die Bauern den Theoretikern aus der Stadt, die alles so schön vorrechnen konnten. Und dann dieser komplexe Einsatz, der ganz danebenging. Ich denke mir, die Menschen waren noch nicht reif, und jeder Vorsitzende dachte nur an sein Scherflein, an den Gewinn für seinen Betrieb.“ „Um ein Karat Diamanten zu gewinnen“, sagte Blume, „müssen zweihundertfünfzig Tonnen Gestein bewegt werden. Und von diesem einen Karat ist nur ein Bruchteil für Schmuck zu gebrauchen.“ „Das hast du schön gesagt.“ „Danke. Und wann wurde es nun besser?“ „Zunächst gar nicht. Man half sich mal aus, verpumpte eine Maschine, mehr nicht. Der frisch geschneiderte Anzug Kooperation hing im Schrank, wir latschten in den alten Klamotten.“ „Das hast du nicht schlecht gesagt. Und dann?“ „Voriges Jahr war es, da wurde ein Rübenkomplex geplant und sehr gut vorbereitet. Sozusagen der letzte Versuch. Die Vorsitzenden gaben sich große Mühe, alle zu überzeugen. Denn die Traktoristen sagten zu ihnen: ,Gut, wir tun euch den Gefallen, aber wenn es wieder nicht klappt, dann bleibt uns mit solchen Späßen fern.‘ Es klappte in der Komplexbrigade, der Ete Wengebrand erntete auf seinen Schlägen nicht hundertachtundachtzig Dezitonnen auf dem Hektar, sondern über dreihundert, und nichts blieb in der Erde, das war Spitze im ganzen Bezirk. Und kein Bauer und kein Schulkind buddelte mehr im November mit klammen Händen und unterm Schnee nach Rüben.“ Rolf Blume schrieb wieder. Seine Selters wurde schal. Er sagte: „Für die Leser, weißt du, da muss das noch klarer werden, mit den Vorteilen der Kooperation und so ...“ Ich überlegte und sagte schließlich: „Ein Beispiel. Bei uns steigt durch die Kooperation die Milchproduktion. Und warum? Früher stöhnten und zeterten doch die Bauern über das miese Futter.“ „Wann früher, Ille?“ „Noch vor zwei Jahren, als wir noch nicht komplex ernteten, da wurde das Rübenblatt erst dann geräumt, wenn die Rüben vom Feld waren, also manchmal erst im Dezember. Dann war das Blatt längst schmierig geworden, aber nun haben wir frisches Futter, weil wir Rübe und Blatt sofort ernten, die Kühe geben mehr Milch, auf gutes Futter reagieren sie gern, weiß gekalkte Ställe allein machen’s nämlich noch nicht.“ „Das Beispiel ist prima.“ „Ich weiß noch mehr.“ „Es reicht.“ Er klappte sein Notizbuch zu und meinte: „Ich verstehe das nicht. Du redest so positiv von der Kooperation, als müsstest du mich davon überzeugen.“ „Na und?“ „Der Wengebrand meinte, dass du dich mit deiner Meinung immer zurückhältst. Stimmt denn das? Ich kann es nicht recht glauben.“ „Wenn so eine Sache neu anfängt“, sagte ich, „dann hat sie immer zwei Seiten, und es ist noch gar nicht ’raus, welche mehr glänzt.“ „Aber für eine Seite sollte man sich doch entscheiden, auch wenn sie nicht glänzt auf Anhieb, meine ich. Das Glänzen kann sich auch später erst herausstellen.“ „Mit solchen Entscheidungen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, und schnell macht man sich Feinde.“ „Also weder ja noch nein? Weder Fisch noch Fleisch?“ Ich stand auf. Das war zu viel. Was bildet sich der Kerl ein? „Sie werden im Büro schon auf mich warten“, sagte ich. Du bist ja so klug, dachte ich, du kannst dich nicht in meine Lage versetzen. Ja, ich lebe gern auf dem Dorfe, und ich liebe meine Arbeit, aber was wir hier tun, das soll von Dauer sein und nicht ein wildes Experimentieren. Vielleicht muss ich mich mehr mit der Theorie beschäftigen, man sollte wissen, wie das so in andern Ländern langgeht, der Blume weiß das bestimmt. Was soll ich ihm antworten? Ich muss mit allen Bauern auskommen. Aber dem breite ich doch nicht meine Seele aus wie ein Schaffell unter der Sonne zum Trocknen. Trotzdem gefiel mir dieser Blume, und es gefiel mir auch, dass er mir nicht gleich recht gab. Es gibt solche Jungen, die geben einem Mädchen gleich recht, weil sie meinen, dann schneller zum Ziel zu kommen. Aber Blume? Wollte er überhaupt bei mir zum Ziel kommen? Ille, du verfällst einem Wunschdenken. Im Wagen sagte er: „Das passt so gar nicht zu dir.“ „Was passt nicht zu mir?“ „Diese vorsichtige Unentschlossenheit eines Bürokraten.“ Ich schwieg beleidigt, ich suchte nach einer Entgegnung, der „Bürokrat“ traf mich hart, aber mir fielen nur zahme Argumente ein, wiederholen wollte ich mich nicht, darum hielt ich lieber den Mund. Ausgerechnet ich ein Bürokrat! Man muss taktisch klug handeln, wenn man tagtäglich hier arbeitet und mit unterschiedlichen Meinungen zu tun hat. Blume ist ein Stoffel. An diesem Tage kam der Praktikant nicht in die Buchhaltung zurück. Hatte er schon genug Material für seinen Artikel? Fritz Schönemann tauchte auch wieder auf, lachend, die Mütze wie immer schief auf dem kantigen Kopf. „Alles überstanden, Ille? Schreibt er einen ungemein guten Artikel?“ „Ich glaube schon.“ Dieser Blume, gefiel er mir überhaupt noch? Jetzt, nachdem er mich beleidigt hatte? Ich hatte die Nase gestrichen voll von ihm.“ Aber zum Glück sind wir erst am Anfang dieses Buches, wir haben erst das zweite und das dritte Kapitel von „Rette mich, wer kann“ von Heinz Kruschel hinter uns. Und da kann und da wird noch viel passieren zwischen den beiden Jugendfreunden, zwischen der Buchhalterin Ille und dem Aufschreiber Rolf. Wie sagt doch ein lebenskluges chinesisches Sprichwort: Haben Sie es schon gelernt, sich über Hindernisse zu freuen? Mitunter wird auch die Liebe durch Hindernisse erst so richtig schön und – dauerhaft haltbar. Ein schönes post-sozialistisches Gedankenexperiment zum Schluss: Ob Ille und Rolf wohl heute noch zusammen wären? Was meinen Sie? Und wie sieht eigentlich Ihrer Meinung nach „hainblau“ aus? Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3840 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books Bücher über Mecklenburg-Vorpommern und von Autoren aus dem Bundesland heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen. Firmenkontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr Godern Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/ Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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korrektheiten · 7 years
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»Eine Frau für mehr Frauen«
LePenseur:"... titelte das Handelsblatt vor einigen Wochen, und setzte euphorisch fort: Danielle Brown soll Google Gleichberechtigung beibringen. Als Diversity-Managerin steht die frühere Intel-Mitarbeiterin vor einer großen Herausforderung: Erst 25 Prozent der leitenden Angestellten sind bei Google Frauen. (Hier weiterlesen)Nun, inzwischen hat sie ihre erste Herausforderung gefunden: Ein Entwickler bei Google hat den geringen Anteil von Frauen in der Technologie-branche mit "biologischen" Unterschieden der Geschlechter erklärt und damit für heftige Aufregung gesorgt. In einem Schriftstück von rund 3.000 Wörtern schreibt ein anonymer männlicher Entwickler bei Google, die Vorlieben und Fähigkeiten von Männern und Frauen unterschieden sich teils aus biologischen Gründen. Diese Unterschiede könnten erklären, warum Frauen in der Technologiebranche und in Führungspositionen unterrepräsentiert seien. Frauen seien "offener gegenüber Gefühlen und gegenüber Ästhetik", sie zögen daher die Arbeit in sozialen oder künstlerischen Branchen vor. Männer hingegen verfügten über "natürliche Fähigkeiten", die sie zu besseren Programmierern machten. Das interne Schriftstück gelangte am Sonntag an die Öffentlichkeit. Danielle Brown, die neue Google-Managerin für Diversität, zuständig also für die Vielfalt der Belegschaft auch im Hinblick auf die Geschlechter, wies die Ansichten unverzüglich zurück: In einer E-Mail an die Angestellten erklärte sie, diese Äußerungen würden weder von ihr noch vom Konzern "unterstützt, gefördert oder ermutigt". (Hier weiterlesen)Nun wissen wir ja alle, daß Christine Vulpius nur wegen der allgegenwärtigen Frauendiskriminierung nicht der Faustine Zweiten Teil geschrieben hat, und auch Konstanze Mozart hätte mit ihrer ohne die Vorurteile ihrer Zeit zweifellos geschaffenen Juno-Symphonie ein Meisterwerk hingelegt, daß der Wolferl nur so mit den Ohren geschlackert hätte! Denn bekanntlich können Frauen nicht nur alles, was Männer können — sondern all dieses auch noch besser ... Es sind also nur unverbesserliche Ewiggestrige, die immer noch die Meinung vertreten, daß ein Blick in die jahrtausendelange Geschichte ebenso wie rundum in die real (d.h. außerhalb der geschützten Werkstätten von Antidiskriminierungs- & Diversity-BeauftragtInnen) existierende Gegenwartswelt weit eher nahelegt, daß Männer und Frauen doch recht unterschiedliche Wesensmerkmale und daher auch Interessen und Fähigkeiten aufweisen. Also: das geht einfach nicht! Aus kleinen statistischen Schwankungen, wie bspw., daß geschätzte 95%+ der literarischen, musikalischen, architektonischen und bildnerisch-skulpturalen Meisterwerke der Welt von Männern geschaffen wurden, kann doch nicht abgeleitet werden, daß Frauen dafür weniger Genie hätten (wenn man sie doch nur ließe, und Verlage und Museen nicht alle Zusendungen mit weiblichen Absendernamen ungeöffnet der Müllverbrennung überantworteten, oder so halt ...)! Und wenn in der Presse ein ewiggestriger Unverbesserlicher mit dem Nickname molekühl dann keck vermeint:Schauen Sie sich die Open-Source-Szene an, schauen Sie sich diverse Blogs und Hilfeseiten zum Thema Programmierung an, schauen Sie sich IT-Startups an, vielleicht auch Fachliteratur etc. etc. und Sie werden bezüglich Frauen irgendwo im einstelligen Prozentbereich landen. Das sind jedenfalls alles frei zugängliche Bereiche ohne Diskriminierung. Und irgendwann reicht es halt den Idioten, die die echten Arbeit machen, wenn ihnen aus PR-Gründen dauernd qualifikations- und talentfreie "Managerinnen", irgendwas- "Beauftragte" und andere fachfremde Systemschmarotzer/innen übergordnet werden. ... dann muß man dem entgegenhalten, daß es eine rechte (also: linke) Antidiskriminierungs- & Diversity-BeauftragtIn noch nie gestört hat, wenn die Realität dem imaginierten Phantombild hinter ihrer ideologischen Scheuklappe nicht entsprach. Umso schlechter für die Realität, war und ist stets die Devise — frau wird sich doch ihre Vorurteile (die für sie doch so lukrativ und arbeitsplatzsichernd sind!) nicht durch schnöde Realitäten verderben lassen. Die Titelzeile ist demanch völlig richtig: »Eine Frau für mehr Frauen«. Punkt. Es hat ja keiner behauptet, daß es sich um für irgendwas, als für das die-Karriereleiter-hinaufschlafen (bzw. -klagen) geeignete Frauen handeln müßte! ------------------------------- P.S.: hier finden Sie den ganzen Text.  P.P.S.: Weit sind wir gekommen, wenn solche Texte nur mehr anonym veröffentlicht werden können — und im Netz auch nur mehr mit anleitenden Interpretationen seitens der Gender-Tussi vom Dienst kursieren dürfen ...  http://dlvr.it/PccdK1 "
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philosophenstreik · 7 years
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spock und ich
mein freund leonard nimoy
von william shatner mit david fisher
erschienen im heyne verlag
2016
isbn: 978-3-453-20143-9
(von tobias bruns)
captain kirk und mister spock - das dream-team der originalen raumschiff enterprise serie (star trek-tos) und sechs filmen mit der originalbesetzung. offensichtlich bestand die serien-freundschaft zwischen den beiden auch im realen leben zwischen william shatner und leonard nimoy.
beides waren - zumindest in meinen augen - große schauspieler. leonard nimoy ist leider am 27. februar 2015 im alter von 83 jahren gestorben. als überlebender dieser langjährigen freundschaft war es nun an william shatner die erinnerungen an diesen außergewöhnlichen mann und deren zusammen verbrachte zeit aufzuschreiben.
wenn auch beide, shatner wie nimoy, in viele andere rollen schlüpften und in ihnen brillierten und auch hinter der kamera arbeiteten werden sie einzig wegen ihrer rollen als captain kirk und mister spock in die geschichte eingehen als ikonen der pop-kultur des 20. jahrhunderts. william shatner vielleicht noch als t.j. hooker, doch spock eben als “der mit den spitzen ohren vom vulkan”.
da titel und titelbild schon eindeutig auf ihre gemeinsame star trek geschichte verweisen, ist dieses buch mit sicherheit sehr stark an die riesige fangemeinde gerichtet - die wohl immer größer wird, zumal inzwischen ein neuer kirk mit einem neuen spock erfolgreich die kinos erobert. bei einer derart großen fanbasis durchaus ein guter ansatz für einen guten umsatz...
als fan der serie war für mich logisch, das ich einmal hineinschnuppern musste: es hat sich gelohnt! und der titel täuscht etwas, denn man erfährt viel mehr über die persönlichkeiten. zwar auch über die entwicklung der charaktere kirk und spock, doch auch über ihr leben außerhalb und ihre anderen projekte, über das leben des schauspielers allgemein und das schließen von freundschaften unter schauspielern im speziellen - ein aufschlussreiches buch in vielerlei hinsicht und noch dazu gut geschrieben.
doch das ego eines william shatner ließe natürlich nicht zu eine biographie nur über seinen langjährigen freund zu schreiben - spock und ich. in diesem buch haben beide den gleichen rang. mein freund leonard nimoy mit betonung auf mein. doch ist dies absolut legitim - geht es doch um ihre freundschaft, wie der originaltitel viel besser beschreibt: leonard - my fifty-year friendship with a remarkable man. eine freundschaft hat eben nicht nur eine hauptrolle, jeder der freunde spielt sie, denn die hauptrolle ist die freundschaft... insofern kann shatner weder eine biographie über nimoy schreiben ohne selbst teil dieser zu sein, noch eine über sich selbst, ohne dass nimoy teil dieser ist, solange es in dieser um die freundschaft zwischen ihnen geht. eine biographie die auch wunderbar zeigt, wie die wege von freunden sich gegenseitig bedingen, beeinflussen und diese sich dann gegenseitig formen.
ein großer lesespass und viel mehr als eine einfache biographie! man sollte vielleicht cover und titel vergessen, denn dieses buch ist zwar ein muss für jeden trekkie, aber des lesens wert für jedermann!
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igggmbh-blog · 7 years
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NEWS Beitrag von SEO & Google Marketing - Businesspläne - Finanzierungsvermittlung
New Post has been published on http://www.igg-gmbh.de/schlechtes-hoeren-ist-ein-ernsthaftes-problem-ohne-ausgleich-drohen-schwerwiegende-folgen/
"Schlechtes Hören ist ein ernsthaftes Problem" Ohne Ausgleich drohen schwerwiegende Folgen
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Baierbrunn (ots) – Hörprobleme sollte man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen – sondern sich unbedingt untersuchen lassen. \“Schlechtes Hören ist keine Lappalie, sondern ein ernsthaftes Problem\“, betont Dr. Jan Löhler, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Bad Bramstedt, im Patientenmagazin \“HausArzt\“. Schwerhörigkeit gehe mit einem erhöhten Depressionsrisiko einher. Demenzen würden in ihrem Verlauf beschleunigt, das Sturzrisiko nehme zu, weil man sich im Raum nicht mehr akustisch orientieren könne. \“Wird die Schwerhörigkeit nicht frühzeitig ausgeglichen, verlegen sich die Betroffenen aufs Raten. Das hat nicht nur Missverständnisse zu Folge – das Gehirn verlernt das Hören\“, warnt Löhler. Dabei kann Schwerhörigkeit dem Experten zufolge verschiedene Ursachen haben. \“Das reicht von einem durch Ohrenschmalz verstopften Gehörgang bis zu beruflich verursachter Schwerhörigkeit oder, in selteneren Fällen, einem Tumor am Hörnerv.\“ Der Hausarzt finde schnell heraus, ob das Ohr lediglich verstopft ist. \“Ist dies nicht der Fall, wird er Sie zur genaueren Untersuchung an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt überweisen.\“
Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Das Patientenmagazin \“HausArzt\“ gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus. Die Ausgabe 2/2017 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.
Pressekontakt:
Katharina Neff-Neudert nTel. 089 / 744 33 360 nFax 089 / 744 33 459 nE-Mail: [email protected] nwww.wortundbildverlag.de
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mt-mellor-blog · 7 years
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“Ersticktes Matt” - Der etwas andere Kriminalroman
Das ist mal ein Kriminalroman, wie man ihn sich wünscht: Erfrischend kantige Figuren, ein einzigartiges Setting und ein untypischer Serienmörder. In dem Roman “Ersticktes Matt” von Nina C. Hasse stimmt so ziemlich alles.
“Wir schreiben das Jahr 1893. Doch die Welt ist nicht jene, die Sie aus den Geschichtsbüchern, Zeitdokumenten und Überlieferungen kennen.” Schon das Vorwort von “Ersticktes Matt” macht deutlich, dass dieser Krimi etwas anders funktioniert als gewohnt. Es ist ein “Steampunk-Krimi”.
Moment, Steampunk? Ist das nicht diese retrofuturistische Subkultur, deren Fans auf bizarre Kostüme mit Uhrwerken stehen?
Steampunk für Anfänger
Keine Panik. Ja, das Buch spielt tatsächlich in einem alternativen New York, zwischendurch dampfen dem Leser Jules-Verne-Anleihen und typische Steampunk-Ideen um die Ohren. Aber diese Details würzen die Geschichte nur, statt ihr Fundament zu sein. Nina C. Hasse hätte die Floodlands wahrscheinlich auch auf ein gewöhnliches, viktorianisches Setting reduzieren können. Das wäre allerdings schade gewesen. Ihre blühende Fantasie ist nämlich ein echter Lesespaß-Garant.
Da ist zum Beispiel die “Analytische Maschine” - eine pfiffige Anspielung auf Charles Babbages Entwurf eines “mechanischen Computers”, der in unserer Welt niemals verwirklicht wurde. In der Welt der Floodlands kann das Ding sogar Kaffee kochen. Es gibt kilometerlange Rohrpost, mechanische Fernschreiber und ein ganz besonderes Gefährt, das den britischen Teil der Ermittler zum Ort des Geschehens bringt (für mich als Jules-Verne-Fan ein Highlight). Und weil wir trotz allem im 19. Jahrhundert sind, haken sich die Frauen brav bei den Männern unter und bei Schwächeanfällen gibt es Riechsalz. Herrlich.
Mindestens so ungewöhnlich und frisch wie das Setting sind die Figuren. Wann hatte man es schließlich schon mal mit einem “Gesichtsanalytiker” als Polizeiberater zu tun? Oder zwei Zimmernachbarn, die in Wirklichkeit … na, das verrate ich nicht. Keine der Hauptfiguren sind jedenfalls ein Klischee, das man schon mal woanders gelesen hat. Immer wenn ich zu wissen glaubte, wer jetzt gleich was macht oder dass X garantiert etwas mit Y anfängt - immer dann habe ich mein blaues Wunder erlebt. In diesem Buch ist so ziemlich nichts wie erwartet.
Fast perfekt
Nina C. Hasse beweist in ihrem Erstlingswerk, dass sie ihr Handwerk versteht. Die Cliffhanger sitzen, es bleibt konstant spannend. Zum perfekten Krimi fehlt es “Ersticktes Matt” allenfalls in den Nuancen. Die teils episodenartige Handlung hätte sich noch etwas mehr zuspitzen, das Finale ein klein wenig dramatischer sein können. Weiterer, kleiner Wermutstropfen: Mir war der Mörder schon relativ früh klar, so gut er sich auch versteckte. Dass mir das Buch trotzdem Spaß gemacht hat, beweist, dass “Ersticktes Matt” eben kein reiner “Whodunit”-Krimi ist.
Fazit: Ein sehr gutes Erstlingswerk, das ich auf jeden Fall empfehlen kann. Toll, dass es wohl bald eine Fortsetzung geben wird.
“Ersticktes Matt” von Nina C. Hasse - 3,99 € (Kindle Edition) …
So. Eigentlich wäre diese Rezension jetzt zu Ende. Aber ich muss noch etwas persönliches loswerden. Als ich “Ersticktes Matt” zuklappte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Der Grund: Hinter der Veröffentlichung steckt kein Verlag, Nina C. Hasse ist Selfpublisher. Und man merkt es dem Buch nicht an. Von dem professionellen Cover bis zu Plot, Figuren und Sprache erfüllt dieses Buch alle Ansprüche, die man auch an ein klassisch verlegtes hätte.
Es gibt sie also, die Perlen des deutschen Selfpublishing. Autoren, die wirklich alles geben, um auch ohne Verlag etwas großartiges herauszubringen. Noch gibt es nicht sehr viele von ihnen - Nina C. Hasse ist die erste, die ich entdeckt habe. Und als ebenfalls angehender Selfpublisher hat dieses Buch mir noch einmal einen ordentlichen Motivationsschub gegeben. Und dafür möchte ich der Autorin meinen Dank aussprechen :)
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bjsbookblog · 7 years
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✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿ Der #TäglicheAusschnittUm16Uhr aus <3 Fifty Shades of Grey 1 - Geheimes Verlangen <3 📖 #FiftyShadesOfGrey 📖 #Zitat151 📖 © E L James & Goldmann Verlag ✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿ Keine Ahnung, warum ich den Blick hebe. Wahrscheinlich nehme ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Jedenfalls steht Christian in der Tür zu meinem Zimmer und mustert mich mit intensivem Blick. Er trägt seine graue Flanellhose und ein weißes Leinenhemd und lässt sanft seine Autoschlüssel kreisen. Ich ziehe die Stöpsel aus den Ohren und erstarre. Scheiße! »Guten Abend, Anastasia.« Seine Stimme ist kühl, seine Miene unergründlich. Mir verschlägt es die Sprache. Verdammt, Kate hat ihn reingelassen, ohne mich zu warnen. Mir wird bewusst, dass ich noch die Jogginghose trage und verschwitzt bin, während er wie immer atemberaubend aussieht. »Ich hatte das Gefühl, dass deine Mail eine persönliche Antwort erfordert«, teilt er mir mit. Ich mache zweimal den Mund auf. Ha, der Scherz ist nach hinten losgegangen. Damit, dass er alles stehen und liegen lassen würde, hatte ich nicht gerechnet. »Darf ich mich setzen?«, fragt er mit belustigtem Blick. Gott sei Dank – vielleicht sieht er doch die komische Seite. Ich nicke stumm. Christian Grey sitzt auf meinem Bett. »Ich hatte versucht, mir dein Schlafzimmer vorzustellen«, stellt er fest. Ich sehe mich nach einem Fluchtweg um – es gibt nur die Tür oder das Fenster. Mein Zimmer ist praktisch, aber auch gemütlich eingerichtet – weiße Korbmöbel und ein weißes Doppelbett aus Metall mit einem hellblau-cremefarbenen Quilt, den meine Mutter in ihrer amerikanischen Folkphase gefertigt hat. »Hier drinnen ist es sehr ruhig und friedlich«, murmelt er. Nicht, wenn du da bist. Endlich ... . …mehr auf https://www.facebook.com/ShadesOfGreyFansGermany . ✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡✿♡ . #FiftyShades #FiftyShadesDarker #FiftyShadesFreed #FiftyShadesOfGrey #JamieDornan #ChristianGrey #DakotaJohnson #AnastasiaSteele #FSOG #Seattle #victorrasuk #RitaOra #LukeGrimes #MaxMartini #marciagayharden #EloiseMumford #RobinneLee #AndrewAirlie #EricJohnson #KimBasinger #MrsRobinson #faymasterson #BrantDaugherty #ELJames #Vancouver #OfficialFifty 🍒
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