Woche 21
Twenty one!!
Montag:
Wegen den Protesten der indigenen Bevölkerung gegen die Regierung, sollten wir nicht zur Arbeit gehen. Stattdessen haben wir also ein bisschen länger geschlafen. Vormittags sind wir dann zur Fruter��a gegangen und haben ein paar Dinge besorgt. Wir brauchten Kichererbsen. Normalerweise holen wir die Trockenen vom Supermarkt, aber ich war mir sicher, dass die Frutería auch welche hat. Tatsächlich gab es welche, aber nur die Dosenversion.
Nach unserem Einkauf ging es wieder nachhause und da wir unser Haus sowieso nicht wirklich verlassen sollten, war es einfach ein Gammeltag. Ich habe Stranger Things zu Ende geschaut und den Großteil des Nachmittags im Bett verbracht.
Am Abend haben wir dann Patacones gemacht, wozu ich noch einen Linsendip und Guacamole gemacht habe.
Dienstag:
Heute durften wir wieder zur Arbeit gehen, denn die Proteste schienen wesentlich friedlicher zu sein als erwartet. Also sind wir ganz normal zur Arbeit gegangen.
Leider habe ich aber die Nachricht bekommen, dass Tanzen mal wieder ausfällt, weil der Boden immer noch nicht repariert ist.
Am Vormittag haben wir Carlos dabei geholfen einen Zaun zu streichen, was spaßig war. Wir haben ihn bunt gestrichen, und ihn oben so angemalt, dass es aussieht wie Stifte. Außerdem habe ich mich mit Carlos über Kunst und andere Dinge, wie unseren Umzug nach Otavalo unterhalten. Außerdem habe ich die Nachricht bekommen, dass wir zwar heute nicht, aber dafür Mittwoch und Donnerstag zum Tanzen im anderen Standort gehen können!
Nach dem Mittagessen wurden wir zuerst zu den Kindern von Profe Mirjam geschickt, um Englisch zu machen. Als wir ankamen hat aber Carlos mit ihnen Kunst gemacht, also dachten wir, wir bereiten einfach den Unterricht für die nächsten Tage vor.
Dann wurden wir aber zu den Kindern von Profe Wilson geschickt. Diese haben allerdings einen Film geschaut. Profe Yaz meinte schon, dass alle beschäftigt sind, und wir sagten es sei in Ordnung, da wir ja Unterricht vorbereiten könnten. Als wir dann in unsere, Raum waren, kam sie wieder und meinte wir sollen was mit den Ältesten von Profe Magali machen. Es war also heute ein hin und her.
Wir haben letztendlich dann mit den älteren Kindern Vokabeln rund ums Frühstück geübt. Solange sie das Arbeitsblatt nur beschriften mussten, war alles gut, aber danach wurde es immer unruhiger. Letzlich war es aber schon in Ordnung. Nach einer knappen Stunde haben wir sie dann gehen lassen und haben die letzte halbe Stunde nicht mehr viel getan.
Carlos hat uns und Andres für den Abend zu sich eingeladen, um Mojitos zu trinken, wo wir natürlich nicht nein sagen.
Nach der Arbeit sind wir allerdings, da ja leider kein Tanzen stattfand, mit dem Bus zur Mall gefahren, wo die Bank ist, um endlich unser Essensgeld abzuholen. Es hat ja nur drei Monate gedauert... Zum Glück war es dort nicht voll, also kamen wir direkt dran und mussten nicht ewig warten. Als wir dann unser Geld hatten, haben wir uns noch Getränke bei Juan Valdez geholt und sind anschließend nachhause gegangen.
Leider kam Andres wegen den Protesten nicht vom Süden, wo er wohnt, zu uns, was weiter nördlich ist. Deshalb müssen wir den Mojito -Abend wohl ein anderes Mal machen.
Stattdessen hat Carlos angerufen und gefragt, ob wir Luana fragen können, ob seine Freundin bei ihnen unterkommen kann, denn durch die Proteste steckte sie in Otavalo fest. Zum Glück hat sie dann aber doch einen Transport gefunden.
Anna und ich haben dann einfach noch entspannt, Essen gemacht und noch eine Wäsche gewaschen.
Mittwoch:
Der Morgen war heute richtig schön sonnig und warm und die Arbeit haben wir draußen verbracht. Zusammen mit den Kindern und Carlos haben wir weiter am Zaun gearbeitet und die Kinder haben Steine angemalt. Außerdem habe wir begonnen, die Wand anzumalen, auf die wieder ein Mural kommt.
Es hat richtig viel Spaß gemacht und ich habe das gute Wetter sehr genossen. Bald war dann schon Mittagessenszeit. Als wir nach einer kleinen Pause beim Essen helfen wollten, kam Andres zu uns und meinte, dass wir die Sachen packen sollen, weil wir „evakuieren“. Es ist nichts passiert, aber wegen der Proteste, die auch im historischen Zentrum stattfanden, sollten die Kinder früher nachhause, um nicht in Gefahr zu geraten. Auch wir sollten uns dann auch den Weg machen.
Zuhause haben wir dann nicht viel gemacht, uns aber trotzdem dazu entschieden zum Tanzen nach Conocoto zu fahren. Irgendwie hat die Cabify App einen Fehler gemacht und dann hatten wir plötzlich zwei Fahrer, aber nur der eine wurde mir nicht angezeigt, weswegen wir den anderen dann canceln mussten, obwohl er schon da war.
Der Weg war an sich nicht so ein großes Problem, aber es hat trotzdem etwas länger gedauert, weil eben viele Straßen gesperrt waren. Der Fahrer war ein älterer Mann, der ganz lustig und gesprächig drauf war. Wir waren am Ende ein kleines bisschen zu spät, aber das war nicht schlimm. Taty, die Verantwortliche für das Studio im Süden von Quito, hat sich sehr gefreut uns zu sehen. Und nicht nur das: im Studio haben wir einfach Vivi getroffen! Es war ihre zweite Tanzstunde dort. Sie hatte mal erwähnt, dass sie dort mit Unterricht anfangen will, aber wir wussten nicht, dass sie es schon gestartet hat. Das war ein lustiger Zufall.
Wir hatten zwei Klassen, die erste mit einer Lehrerin, die wir nicht kannten, aber die Choreo hat mir gefallen und war auch nicht allzu schwierig. Anschließend hatten wir noch eine Klasse mit Sebas, mit dem wir schon mal Unterricht hatten, als Dani nicht da war. Sein Choreos und Tanzstil sind richtig cool, aber ein bisschen schwierig. Trotzdem hatte ich viel Spaß. Nach dem Tanzen haben wir wieder auf Cabify einen Fahrer gesucht, aber es war niemand dort. Taty hat uns aber lieberweise geholfen und über eine andere App einen Fahrer gefunden.
Verschwitzt, erschöpft und zufrieden sind wir also nachhause gefahren und haben uns gut mit dem Taxifahrer unterhalten. Außerdem war es ein seltener Tag, wo man schön den Sonnenuntergang sehen konnte.
Donnerstag:
Wegen der Proteste sollten wir heute nicht zur Arbeit gehen, weswegen es wieder ein entspannter Morgen zuhause war. Ich habe meine Zeit mit Yoga und Armbänder flechten verbracht. Zum Mittagessen gab es dann Gemüse mit Erdnusssoße und Reis.
Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg nach Conocoto gemacht, um tanzen zu gehen. Wir hatten zuerst eine Urbano Klasse und dann noch Salsa mit Taty. Es hat sehr viel Spaß gemacht.
Dann ging es nachhause und bald schon waren Emily und Tom da, die heute beide aus Galapagos wiedergekommen waren.
Wir haben gequatscht und die beiden haben unsere Waschmaschine ausgenutzt. Ich habe schonmal meine Sachen rausgelegt, denn am Freitag würde ich nach Montevideo fliegen, um dort für eine Woche eine Freundin zu besuchen.
Anschließend haben wir dann noch Frozen geschaut, da Tom den Film noch nie gesehen hatte und wir davor Disney Lieder gehört hatten.
Freitag:
Es ging wieder nicht zur Arbeit. Stattdessen haben wir alle zusammen schön gefrühstückt und uns danach fertig gemacht, um zum Mercado artesenal zu fahren, wo wir auch Emilys Eltern treffen würden. Auch Joschy, den wir einen Monat vorher ja in Otavalo schon getroffen hatten, ist morgens aus Loja angekommen. Wir sind also alle zusammen zum Markt gefahren.
Wir sind ein bisschen rumgelaufen, und ich habe noch ein kleines Mitbringsel für Julie, die Freundin in Uruguay, gekauft. Außerdem haben Joschy und ich einen Rabatt bekommen, und haben drei Hemden für $30 gekauft, und eins davon ist für mich.
Emily, ihre Eltern, Tom und Joschy sind anschließend in Richtung Casa de la Cultura gegangen, um ins Museum zu gehen, während Anna und ich nachhause gefahren sind, denn wegen der Proteste wollte ich früh los, auch wenn mein Flug erst um 18 Uhr ging. Es hieß also Abschied von Emilys Eltern und von Joschy, die alle wieder nachhause fliegen würden, und natürlich von den anderen, aber nur für eine Woche.
Zuhause habe ich eine Kleinigkeit gegessen und den Rest meiner Sachen eingesteckt und dann schonmal ein Taxi gesucht, mit der Erwartung, dass es mindestens 10 Minuten dauern würde, bis eins hier wäre. Aber der Fahrer war schon in zwei Minuten da und dann musste ich mich beeilen. Ich habe mich von Anna verabschiedet und los ging die Reise.
Die Straßen waren erstaunlich leer, und man hat nichts mehr von den Blockaden mitbekommen, die ein paar Stunden vorher stattfanden. Der Taxi Fahrer ist auch extra schnell gefahren, da er auch ohne Probleme wieder zurückkommen wollte.
Ich war im Endeffekt also sehr früh da und musste ein wenig warten, da ich mein Gepäck auch noch nicht aufgeben konnte. Ich hatte in Erwägung gezogen mir einen Kaffee zu holen, aber die Preise haben mich umgestimmt. Zum Glück habe ich ein paar Snacks und meine Flasche von zuhause mitgenommen.
Dann konnte ich endlich das Gepäck abgeben und bin zur Sicherheit gelaufen, wo ich gar nicht anstehen musste, also war ich nach zwei Minuten drinnen. Ich habe noch kurz ein Gesundheitsdokument für die Einreise nach Montevideo ausgefüllt und anschließend ging es noch durch eine Ausreise/Einreise Kontrolle. Alles ging aber richtig schnell.
Ich habe auch direkt mein Gate gefunden und bin noch kurz rumgelaufen, aber der Bereich ist nicht besonders groß, also habe ich mich dann ans Gate gesetzt und hatte noch eine gute Stunde zu warten.
Das Flugzeug war nicht komplett voll, weswegen ich neben mir einen Platz frei hatte.
Obwohl der Flug nur etwas mehr als eine Stunde lang war, gab es Süßigkeiten, Kaffee und sogar ein Sandwich! Das Sandwich habe ich abgelehnt, weil da natürlich Wurst drauf war, aber über den Kaffee habe ich mich sehr gefreut.
Im Umsteigeort Bogotá angekommen musste ich durch die Einreise, aus dem Sicherheitsbereich raus und dann wieder durch die Ausreise und nochmal durch die Sicherheit. Ich hatte also am Ende zwischen den Flügen sehr viel weniger Zeit als ich dachte, aber es war in Ordnung.
Im nächsten Flugzeug hatte ich schon wieder den Platz neben mir frei. Außerdem saß ich in der Reihe direkt hinter der Business Klasse, weswegen ich mehr Beinfreiheit hatte.
Es gab auch bei dem Flug Essen. Chips und Wasser und eine Süßigkeit, die leider nicht vegan war. Und einen Wrap gab es auch, aber da .war Hühnchen drin.
Ich hatte mir aber ein bisschen was zu essen von zuhause mitgenommen, also kein Problem.
Samstag:
Ich konnte tatsächlich ein bisschen im Flugzeug schlafen, aber es ging schneller als gedacht und wir waren bald schon da. Für mich war es da erst halb vier Uhr morgens.
Es ging raus und durch die Einreise, was auch relativ schnell ging. Durch den Umstieg habe ich jetzt super viele Stempel in meinem Pass.
Das Gepäckband lief schon als ich rauskam und mein Rucksack war auch direkt dort.
Julie war noch nicht da, um mich abzuholen, aber es war ja auch erst 6 Uhr morgens und ich war früher da als gedacht. Ich hatte versucht Geld abzuheben, aber musste wohl meine Kreditkarte aufladen.
Dann kam Julie an und wir sind mit dem Bus zu ihr gefahren. Sie wohnt in einem Co-living Haus in der Altstadt, was total cool ist. Auf dem Weg habe ich schon so viele Menschen gesehen, die eine Mate in der Hand hatten, was irgendwie komisch, aber super cool war. Einfach eine Mate mit nehmen ist ein richtiges Ding hier und fast jede schleppte immer eine mit sich rum.
Wir haben ein bisschen in ihrem Zimmer entspannt und dann etwas zu Essen besorgt und Haferflocken gegessen. Nachdem wir ein bisschen rumgeschlendert sind, haben wir uns entschieden noch ein bisschen zu schlafen, denn wir waren beide echt müde.
Dann habe ich noch kurz mit meiner Mama telefoniert, bevor wir uns auf einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht haben. Montevideo ist wirklich superschön, und der Fakt, dass es am Meer liegt, macht mich so glücklich. Julie hat mir auch die Dachterrasse gezeigt, von der man eine tolle Aussicht auf den Hafen und den Ozean hat. Ich kliebe das Meer so sehr.
Zurück zuhause habe ich dann meinen ersten uruguayischen Mate getrunken und ich bin ein großer Fan.
Um 18 Uhr sind wir dann zu einem Event von einem Kumpel von Julie gegangen, wofür Julie designt hat. Es war ein Second Hand Pop Up laden und war sehr cool. Wir haben ein bisschen mit den Leuten dort gequatscht und die Klamotten angeschaut. Außerdem gab es vegane Burger, wovon ich natürlich einen probiert habe. Am Ende habe ich auch ein T-Shirt mit Charlie Brown drauf gekauft.
Zuhause hatte dann ein anderer Kumpel von Julie Geburtstag, weswegen viele Leute kamen. Wir haben dann ein bisschen im geteilten Bereich gefeiert und ich habe mich richtig gut mit Julies Freunden verstanden! Die sind total lieb und auch wenn Julie mal weg war konnte ich mich gut mit ihnen unterhalten.
Nach ein paar Stunden ging es dann noch zu einem Musik Festival mit Funk Musik, was total cool war. Die Atmosphäre war supergut und die Musik hat mir echt gefallen.
Nachdem ich dann nach ein paar Stunden angefangen habe meine Stimmer zu verlieren, haben wir uns entschieden nachhause zu gehen. Es war ungewohnt nachts durch die Straßen gehen zu können. Generell sind wir super viel an dem Tag rumgelaufen und das war mal wieder echt schön, da wir das in Quito nicht machen.
Sonntag:
Nachdem wir ausgeschlafen haben, haben wir uns fertig gemacht und gefrühstückt, bevor es dann zum Markt ging. Da sind wir auch wieder hingelaufen und Florencia, eine Freundin von Julie, ist auch mitgekommen. Die war am Tag vorher auch schon beim Second Hand Event dabei gewesen und ich verstehe mich echt gut mit ihr.
Der Markt war nicht ganz wie in Otavalo, aber trotzdem echt cool. Es hat mich fast schon an Berlin erinnert. Es gab alles. Trödel, alte Klamotten, Obst und Gemüse, Waschartikel oder Essen. Und natürlich Mate. Das war auch mein Ziel für den Tag, eine Mate kaufen.
Und das habe ich auch getan. Die meisten sind traditionell mit Leder umhüllt, aber ich wollte eine ohne haben. Nach ein bisschen suchen, habe ich eine gefunden die mr gefällt und habe natürlich auch eine superschöne Bombilla dafür gekauft.
Anschließend haben einen Freund getroffen, der uns Arrepas mit einer bestimmten süßen Senfsoße empfohlen hat. Natürlich mussten wir das probieren. Arrepas kommen wohl aus Venezula (oder Kolumbien, aber das scheint ein umstrittenes Thema zu sein) und ich habe sie noch nie probiert. Ich habe die mit Pilzen und Mais genommen und natürlich die empfohlene Soße, die wirklich sehr sehr lecker war.
Auf dem Rückweg haben wir noch Obst und Gemüse, wie Tomaten, Äpfel und Kartoffeln für ein Gericht was wir zusammen kochen wollen, und Palta. So heißen hier Avocados und diese bestimmte Avocado ist nochmal größer und vor allem runder als die in Ecuador und hat einen süßlichen Geschmack.
Zuhause haben wir entschieden noch eine Mate vorzubereiten und dann in einen Park zu gehen. Der Park war am Wasser und so unglaublich schön, denn auch das Licht war toll. Die Sonne war kurz vorm Untergehen und es war einfach toll. Wir saßen dort und haben Musik gehört und gequatscht. Dann ging es wieder nachhause. Wir sind den der untergehenden Sonne an der Promenade entgegengelaufen.
Wir haben kurz unsere Sachen abgelegt und sind dann noch zu einem Rap Battle auf der Straße gegangen, wo ein Kumpel von Julie teilgenommen hat. Es war richtig cool und die Musik hat mir echt gefallen. Er war total krass und die Atmosphäre war auch so toll. Es wurde auch Kuchen verkauft und gab einen Kleidertausch. Ich habe so etwas vermisst. Einfach abends auf der Straße zu sein und do etwas mitzubekommen.
Ich war allerdings leide total fertig vom ganzen Laufen und hatte auch Hunger, also sind wir nach dem Set vom Kumpel gegangen und haben noch Brot und so gekauft, um Avocado Toast zu machen. Einen Uruguayischen Wein haben wir auch besorgt, denn im Gegensatz zu Ecuador werden hier Trauben angebaut.
Nach dem Essen sind wir dann hoch gegangen und haben noch sehr viel gequatscht und unseren Wein getrunken, bis es dann irgendwann ins Bett ging.
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