Mittlerweile ist ja klar: Bei „Doc meets Dorf“ gibt es eine besondere Anziehung zwischen Ellen und Till. Dabei sind beide recht ungewöhnliche AußenseiterCharaktere. Till ist der schüchterne, nervöse Dorfpolizist. Ellen die schnell überforderte, stotternde Sprechstundenhilfe. Und dann sind da auch noch Ellens Baby und ihr anstrengender Mann. Nichtsdestotrotz denke ich: Gerade zwei so merkwürdige „Odd“-Charakters müssen eigentlich zueinander finden. Außenseiter ziehen sich an! Warum? Weil beide hier sein können wie sie sind. Niemand will den anderen verändern, niemand muss sich verstellen. Ellen und Till lassen sich so merkwürdig, wie sie sind.
Ich finde ein interessanter Aspekt bei „Doc meets Dorf“ ist, dass nicht klar ist ob die Geschichte um Till und Ellen zu einem Happy-End kommt. Das kann so sein, muss aber nicht. Bei einem Side-Plot (so nennt man die Nebenhandlung um Till und Ellen) ist alles möglich. Das mag ich an der Geschichte. Deswegen mag ich auch Till und Ellen.
Bis dahin,
Euer Matthias
Ich habe ja ganz am Anfang schonmal darüber geschrieben, dass ich als Till höher spreche als normal. Dazu noch ein paar Worte:
Mir ist es schon huäfig passiert, dass wenn ich mit jemandem zuerst telefoniere, und er mich danach persönlich kennenlernt, er eigentlich einen Mann ab Dreißig erwartet. Dabei bin ich Mitte Zwanzig und sehe aus wie Anfang Zwanzig. ;) Oder nicht? Ich finde, über Sprache lassen sich Charaktere in Filmen gut unterscheiden. Meistens ist das ja auch schon im Drehbuch angelegt. Ich lasse dann immer den Text auf mich zukommen und warte ab, was mit mir passiert, wenn ich den Text lese. Interessanterweise ist es bei mir häufig so, dass ich – wenn ich Rollen spiele – höher spreche als normal. Das fällt mir allerdings meistens erst hinterher auf. Das ist keine Absicht, sondern kommt wahrscheinlich von meiner Konzentration und Körperspannung. Außerdem spiele ich meistens jüngere Rollen.
Eigentlich bin ich recht spät in die professionelle Schauspielerei rein gerutscht. Viele Schauspieler beginnen ihre Karriere bereits im Schulalter, mit 12 oder 13 Jahren. Dagegen hab ich recht spät angefangen vor der Kamera zu stehen. Aber wie das alles angefangen hat, dazu schreib ich nochmal einen eigenen Text.
In „Doc meets Dorf“ gibt es grüne Wiesen und Liebe, plus viel Comedy, echt spannende Fälle, eine kleine Dosis Mystery, und merkwürdigste Situationen. Ich hab auf Facebook gesehen, dass manche aus der Community finden, das Dorfleben in „Doc meets Dorf“ sei total übertrieben dargestellt. Da sage ich: Jein. Ich glaube, wenn man wirklich auf dem Dorf aufgewachsen ist und wenn man wirklich da rein gehört, ist es gar nicht so weit hergeholt, was wir erzählen. Natürlich ist alles etwas überspitzt. Immerhin: Es ist eine Comedy-Serie. Aber auf dem Dorf sind viele Dinge ganz normal, die für Städter ungewöhnlich und übertrieben wirken.
Ich bin nicht auf dem Dorf aufgewachsen, aber ich habe eine Zeit lang mit meinen Eltern auf einem Dorf gelebt. Ich kann mir gut vorstellen: Als Zugezogener bekommst Du all die kleinen Geschichten, die Geheimnisse und Vorkommnisse, gar nicht so mit. Wenn z.B. Falk und Fritzi eine Kuh besamen. Darüber redet auf dem Dorf niemand, weil: Das muss eben gemacht werden. Und es wird ständig gemacht. Landleben ist in Deutschland schließlich nichts besonders.
Dies ist mein erster, richtiger Blog-Eintrag. In den kommenden Wochen werde ich regelmäßig Einblicke geben: Zu Doc meets Dorf, zu meiner Rolle in der Serie und zu mir.
Und ich fange am Anfang an. Bei Till. Meiner Rolle bei Doc meets Dorf:
Die Rolle von Till (dem Dorfpolizisten) zu spielen, hat totalen Spaß gemacht. Immerhin stand ich das erste Mal bei einer so großen Sache vor der Kamera. Und es war eigentlich ganz entspannt. Entspannt? Ja. Klingt komisch, aber: Als Till bin ich eher für den “Comic-Relief” verantwortlich. Das heißt: Till sorgt für die lustigen Entspannungsmomente zwischendurch. Wenn es also gut läuft, habe ich die Lacher, und damit auch das Publikum auf meiner Seite. Ich trage allerdings, weil Till nicht der Hauptcharakter ist, auch nicht die Hauptverantwortung für die Story. So kann ich mich etwas entspannter ausleben. Entspannter jedenfalls, als wenn ich die (Comedy-)Hauptrolle wäre.
Till ist sehr angespannt, sehr verkrampft und stottert sehr viel. Außerdem redet er ein bisschen höher als ich. Dabei habe ich mir nicht vorgenommen: Okay, der redet höher als ich, jetzt rede ich auch höher. Sondern nach einer Weile findet sich das. Dann übernehme ich das als Attribut für die Rolle, merk mir das und kann immer wieder darauf zugreifen.
So. Das war der Einstieg in meinen Blog, und ein bisschen was zu Till. Mehr zu Doc meets Dorf im nächsten Eintrag.
Bis dahin,