Tumgik
#morgen dann noch einer und dann geht’s ab in unseren Untergang
linilunilumi · 2 months
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Schloss Einstein Staffel 26 Rewatch pt. XIII
Folge 1050 & 1051
Ich habe jetzt entschieden, dass Julias Weste und Colins Hose eigentlich zusammen gehören und dass die beiden das Set geteilt haben Kritik wird nicht angenommen
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Wer auch immer sich die Filme ausgedacht hat, in denen Patrick angeblich mitspielt, ist eine Legende:
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Also die Nacht der Megalomanie sieht aus, als könnte es eine Fortsetzung von Der Mond über Coby County mit Fynn DeFreeze sein. Aber mein absolutes Highlight ist natürlich der Hügelarzt ldkflkfd. Wer braucht schon den Bergdoktor, wenn man auch den Hügelarzt haben kann?
Und ja.. über das Ende der Folge reden wir nicht...
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Ich halte mich einfach weiter daran fest, dass der Film Undead Love heißt. So wie Colin sich auch an der Filmklappe festhält. Er lässt seine Liebe zu Noah noch nicht los. someone kill me pls
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nonotravel-blog · 6 years
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Paraty - Zuhause mit Merlin dem Zauberer
25. November, im Bus nach São Paulo
Das Licht tänzelt durch die Bäume, es ist grün überall unglaublich grün. Das Ruckeln des Busses wirkt einschläfernd und doch kann ich kein Auge zutun. Zu viele Gedanken im Kopf, zu viele Gefühle um abzuschalten. Ich schaue hinaus und muss lächeln, vom Glück gepackt. Wir sind auf dem Weg nach Sao Pãulo, verlassen Paraty, wo wir die letzte Woche verbracht haben. Die Zeit war intensiv, fühlte sich länger an. Und doch, würde mich jemand fragen, was wir erlebt haben, könnte ich noch nicht einmal viel antworten. Wir schauten uns die Highlights nicht an, besuchten nicht die Orte, die man gesehen haben muss und probierten nicht viele der wunderbaren Restaurants aus, für die Paraty bekannt ist. Wir kamen an, stürzten uns ins Leben und kamen nochmals an, kamen richtig an. 
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Bei unserem Couchsurfer Gustavo bleiben wir die ersten fünf Nächte, helfen auf seinem Boot aus, mixen Caipirinha um Caipirinha für Touristen, tanzen Abend für Abend bis unsere Beine uns nicht mehr tragen können und geniessen Regentage gemütlich vor dem Fernseher. Wir teilen Abende mit gutem Essen, meist viel zu spät, weil der Alltag dazwischen kommt und Gustavo immer irgendwo unterwegs ist. Immer im Seich, immer bei der Arbeit, ständig am das in Ordnung bringen, was seine Angestellten verbocken. Das Boot für die Touristenfahrten geht kaputt, ausgerechnet an einem Samstag und am Sonntag ist niemand da, der es reparieren kann. Er muss Fahrten absagen, verliert eine Menge Geld. Aber davon lässt er sich nicht beirren, es scheint, als sei er es sich daran gewöhnt. Einmal sind wir in einer Bar und Gustavo möchte einmal nur kurz Zigaretten holen. Nachdem er nach einer Stunde immer noch nicht zurück ist, fangen wir an, uns langsam Sorgen zu machen. Der freundliche Barbesitzer, der uns selber hinter der Bar mixen lässt und kurzum sogar einen neuen Drink nach Noëmi benennt „CaipiNoemi“, fragt uns immer wieder, ob alles ok sei. Auch die anderen in der Bar, ausschliesslich Brasilianer, sorgen sich um uns und bieten uns an, Gustavo für uns suchen zu gehen. Irgendwann steht er aber einfach wieder da, meint, der Angestellte an der Reception in seinem Hostel, sei nicht für die Nachtschicht erschienen und er musste kurz jemand anderen organisieren. So ist sein Alltag. Man hat das Gefühl, als würde er gegen Treibsand ankämpfen, umso mehr er versucht, umso mehr geht schief.  
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Schon nach dem zweiten Tag bei ihm Zuhause, stehen wir am Morgen auf und merken, dass Vibe der Hund, der sonst im Garten haust, verschwunden ist. Ein Dalmatiner, eine Seltenheit in Paraty. Zuerst ist Gustavo nicht sehr besorgt, da er denn Hund eh jeden Morgen rauslässt, damit dieser ein bisschen spazieren gehen kann. Warum genau er einen Hund hat, haben wir nie so ganz verstanden, aber er hat ihn nun mal und auch wenn er scheinbar nie was mit ihm unternimmt, scheint ihm viel an ihm zu liegen. Nach ein paar Stunden ist klar, dass Vibe nicht so schnell wieder zurück kommen wird. Wir machen uns alle Sorgen und ich gehe mit Gustavo mit, das fehlende Gruppenmitglied zu suchen. Aus dem ‚rufend-im-Quartier-herumlaufen‘ wird schnell hektisches durch die Strassen laufen und sich von Person zu Person durchfragen, ob jemand einen Dalmatiner gesichtet habe. Die Nachricht geht wie ein Lauffeuer durch die Stadt und nach kurzer Zeit schon kommen wildfremde Menschen auf mich zu und fragen mich, ob wir den Hund schon gefunden haben. Nun, gesehen haben ihn alle mal, der eine verweist zum Hafen, der andere zum Strand und der nächste ist sicher, ihn im Zentrum gesehen zu haben. Nur wir sehen ihn nirgends. Das Problem ‚Vibe‘ zieht sich über fast zwei volle Tage hinweg und wir geben alles, um mitzuhelfen, mit dem einzigen Ergebnis, dass mich meine Füsse verfluchen vom vielen Laufen über die unebenen Pflastersteine. Gustavo meint, vielleicht habe jemand seien Hund gestohlen, um ihn zu verkaufen oder Touristen hätten ihn mitgenommen. Er sei zu lieb und anhänglich und würde mit jedem mitgehen. Es könnte aber auch sein, dass er einer anderen Hündin nachgelaufen ist, schliesslich habe sein Hund noch nie Sex gehabt und da sei diese Lösung ebenfalls naheliegen. Nun ja, warum auch nicht, Vibe der alte Schürzenjäger. Am Abend nachdem er immer noch nicht Zuhause ist, vermischen sich Tränen von Gustavo mit Capirinhas, Tequila und doch wieder guter Laune. Nach stundenlangem Extremsport-Tanzen und mich von einer schwarzen Tanzmaschine durch die Luft werfen lassen, gibt’s nochmals ein verzweifelter nächtlicher Durchgang durch die Stadt. Hätten meine Beine eine eigene Stimme, bin ich mir sicher, würden sie mich fragen, ob ich sie eigentlich verarschen will. Schliesslich gehen wir zu dritt - ohne Vibe - nach Hause. Am nächsten Tag muss Gustavo um sieben Uhr raus, ein weiterer Versuch, das dem Untergang geweihte Boot zu retten. Wir verbringen den regnerischen Tag damit, uns mit Pablo Escobar und den Gringos nach Kolumbien zu träumen und mit der hübschen Nachbarin und ihrem unglaublich süssen kleinen Mädchen zu plaudern. Sogar ein schweizerdeutsches Wort kann ich der Kleinen beibringen und sie läuft das ‚Büsi’ rufend durch den Garten. Dann irgendwann die grosse freudige Nachricht, eine Whatsapp Nachricht von Gustavo, mit einem Foto wie er im Auto sitzt und Vibe auf dem Beifahrersitz. Die Freude ist gross - zumindest von unserer Seite her. Gustavo lädt den Hund nur im Garten ab und muss dann sofort weiter, irgendein nächstes Problem steht an, das es zu lösen gilt. Den sehr verschüchterten und leicht hinkenden Vibe verpflegen wir noch mit viel Fürsorge und Liebe, was er alles dankend entgegen nimmt, bevor wir uns hungrig wie immer wieder mal auf die Socken machen. Jedem Hund nachzuschauen, konnte ich mir bis zum Schluss nicht mehr abgewöhnen.
Ein paar Tage später müssen wir von Gustavo in ein Hostel wechseln, da seine Familie sowie seine Exfrau zu Besuch kamen. Es gilt uns genug früh raus zu buxieren, aus irgendeinem uns unerfindlichen Grund, darf uns möglichst niemand bei ihm zu Gesicht bekommen. Nun gut, wir ziehen um in ein super schönes Hostel gleich im Zentrum und bekommen auch prompt ein 7er Massenschlag für uns alleine, da sowieso nur ein weiterer Gast vorhanden ist. Langsam können wir mit unserem Glück fast nicht mehr umgehen, nachdem wir ja schon auf Ilha Grande ein Zweierzimmer für den Preis eines 7er Zimmers bekamen und eine Nacht im Hostel vorher nicht mal bezahlen mussten. Warum auch immer. Aber wir nehmen das Glück mit offenen Armen entgegen und schaffen es tatsächlich innert kürzester Zeit, jedes einzelne der sieben Betten mit irgendwas zu belagern. Woher kommt eigentlich das ganze Zeug? Einmal mehr frage ich mich, ob man nicht mit noch weniger reisen könnte, aber ich weiss auch nicht, was ich weglassen sollte.
Nach kurzer Zeit im Hostel freunden wir uns mit dem einzigen anderen Gast an und kommen schnell zur Erkenntnis, dass Joseph definitiv eine der bemerkenswertesten Figuren ist, der wir je begegnet sind. Wer Merlin den Zauberer kennt, kennt auch Joseph. An seinem Gesicht fallen einem sofort die leuchtend hellen Augen auf, alles andere wird von seinen unzähligen Rastas, seinem Bart und seinem immer präsenten Hut überdeckt. Seine Kleider - weite Leinensachen - bestechen einen mit bunten, wilden Mustern. Ob er Schuhe dabei hat, haben wir nie so recht herausgefunden, auf jeden Fall aber sein kleines Beutelchen aus Stoff, das immer und überall dabei ist. Und natürlich seine Lesebrille, bei der ein Henkel fehlt und die ihm immer krumm über der Nase hängt. Wir lernen von ihm, wie schnell die Erde sich im Universum bewegt, erfahren, dass wir alle Träumen wenn wir wach sind und meditieren wenn wir schlafen. An sein plötzliches Herumtänzeln auf der Stelle und die tiefen langen Umarmungen aus heiterem Himmel ist man sich schnell gewöhnt, man lernt all dies sogar zu schätzen. Er stellt uns seine Lieblingspalme vor, daran könne man sich perfekt anlehnen. Und Olga die Katze, die zwischendurch auch mal als Vogel oder Hund auftaucht. Wir fragen ihn, woher er komme. Seine Antwort: “I am from Mother Earth, but this lifetime my mother borned me in the States.” 
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Als er in einem riesen Topf Pasta für die Hostelcrew und uns macht, lässt er stolz verlauten, dass er findet, die Menschen müssen sich mehr umeinander kümmern und nicht bloss um sich selbst. Er schaue immer gern für alle, deshalb sollen alle mitessen, es habe genug. Schliesslich habe er für das Essen sieben verschiedene Pack Teigwaren in der Küche zusammen geklaut. Die Tomatensauce habe er selbst gekauft. Robin Hood sei dank kommen wir so dann auch zu unseren ersten verkochten Teigwaren, die aber alles in allem wirklich ziemlich hervorragend sind. Er erzählt nicht viel aus seinem Leben vor dem Reisen, erwähnt nur einmal, dass er früher eine Familie hatte. Ein ‚normales‘ Leben, einen Alltag, dann aber alles aufgab und ging und auch nie mehr in ein solches Leben zurückkehren könnte. Glaubhaft. 
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Einmal erwische ich unseren Merlin auf einer Bank sitzend und Kokosnuss essend, als ich gerade alleine von einem Spaziergang durch die Altstadt zurück komme. Ich setzte mich neben ihn und setze es mir zum Ziel etwas aus dem vorherigen Leben des 60 Jährigen herauszufinden. Ich frage ihn nach seiner Familie. Er habe eine Schwester und zwei Brüder, alle jünger. Ausserdem vierzehn Nichten, alle wohnen sie in West Virginia. Besonders gut versteht er sich nicht mit ihnen. „Why not?“ frage ich. „Because they’re not happy and they’re probably jelaous because I am.“ Ob sie wirklich nicht glücklich sind oder er sich einfach nicht vorstellen kann, dass man in einem ‚normalen‘ amerikanischen Familienleben glücklich sein kann? Der Mann seiner Schwester sei sehr kleinkariert und spitzfindig. Trotzdem gehe er jedes Jahr einmal nach Hause, ausser nächstes Jahr, da schaffe er es wahrscheinlich nicht. Wie es wohl ist, seinen Bruder alle Jahre zu sehen und ihn jedes Mal weniger zu erkennen? Einfach bestimmt nicht und ich frage mich, was wohl dazu führte, dass er sich entschied so anders als seine Geschwister zu leben. Er erzählt, dass er schon viermal um die Welt gereist ist. Zweimal auf dem Seeweg, zwei mal auf dem Landweg. Ich sehe ihm in die Augen und stelle mir vor, was sie schon alles gesehen haben müssen. Ich frage ihn nach seinen Eltern und ob auch sie schon reisten. Sein Vater war bei der Navy und reiste in den USA herum. Seine Mutter starb mit 52, seine Schwester war damals erst 17 Jahre alt. Wieder frage ich warum und weiss nicht, ob ich damit zu weit gehe. Doch er antwortet, wenn auch auf seine Weise. Sie habe ein zu grosses Herz gehabt für diese Welt, immer nur an andere gedacht und nie an sich selbst. Deshalb wäre sie gestorben, sie war nicht für hier gemacht und musste gehen. Ich akzeptiere die Antwort und denke mir, dass sie vielleicht mehr aussagt, als wenn er gesagt hätte, sie sei krank gewesen oder eine andere Standardantwort. Danach merke ich, dass der Moment vorbei ist, er aufsteht, wieder anfängt zu tänzeln und langsam davonläuft. Merkwürdig denke ich, merkwürdig, dass mir sein Verhalten so normal vorkommt hier. Er scheint hierher zu gehören wie die bunten hübschen Vögel, die wir am Tag zuvor am Strand sahen. Ich weiss nicht wieso, aber ich stelle mir vor, dass er früher vielleicht einmal einen guten Job hatte. Irgendeine hohe Position, vielleicht sogar in einer Bank, irgendwas Wichtiges. Irgendwie muss er wohl Geld zur Verfügung haben, um all das Reisen zu finanzieren. Ich mag seine Art, seine gutmütigen Augen und seine Gelassenheit. Nichts wirkt aufgesetzt, wie es bei vielen anderen Hippies manchmal scheint. Positive Durchgeknalltheit dieses Ausmasses kann nur echt sein. An einem Nachmittag treffen wir Fabricio wieder, der argentinische Surferboy wie er im Bilderbuch steht. Lange Locken, gebräunte Haut, ein ständiges Lächeln im Gesicht und ein Gang der von Selbstüberzeugung zeugt. Doch auch wenn er allen Grund dazu hätte, ist er kein bisschen eingebildet, ist sympathisch und wir verstehen uns alle sehr gut. Am Abend bei Caipirinhas (wer hät’s gedacht), erfahren wir, dass sein momentaner Mitbewohner Tätowier ist. Wir packen die Gelegenheit beim Schopf und verabreden einen Termin für unser schon lange geplantes Tattoo. Als wir sagen, dass wir es auf unsere Finger abgesehen haben, warnt der liebe Fabricio vor wenig Haut und viel Knochen und den Schmerzen. Egal, Indianer kennen keinen Schmerz. Sagen wir uns.
Gustavo sehen wir in dieser Zeit immer wieder mal, wir sind ein Dreiergespann geworden, dass sich gegenseitig ans Ende aller Kräfte bringt. Wir bringen ihn zum feiern, er uns zum weiterfeiern und vergisst dabei jegliche Pflichten, wie das Bezahlen seiner Miete bis hin zu einer privaten Bootstour, für die er von einem Touristenpärchen angeheuert wurde. Nun ja, aber das Boot ist ja eh mehr im Wasser als darüber. Doch kommt Zeit kommt Rat, am zweitletzten Tag von unserem Dasein in Paraty kommt dann doch noch der Elektriker, das Boot wird gerettet und es scheint als wäre nun alles wieder gut. Doch als Gustavo immer noch im Elend scheint, gehe ich auf Tuchfühlung, weil ich das Gefühl habe, irgendwas stimmt nicht und meine Neugier einmal mehr siegt. Nach langem Reden erfahre ich von seinem wahren, noch viel grösseren Elend. Kurz und bündig, seine Exfrau kommt aus Holland und zog für die fünf Jahre, in denen sie verheiratet waren zu ihm. Nach zu vielem Streiten, trennen sie sich und sie geht zurück nach Holland. Dann nach ein paar Wochen kommt die Nachricht, sie sei schwanger. Gustavo sagt ihr, er würde sie bei jeder Entscheidung unterstützen, sie aber nicht mehr lieben und sich auch keine Beziehung mehr mit ihr vorstellen können. Sie entscheidet sich für das Kind und bekommt prompt Zwillinge. Niemand kann es glauben, Gustavo am allerwenigste. Eine Welt bricht zusammen, seine Welt, ihre wahrscheinlich auch erstmal. Er kann sich nicht vorstellen, dass seine zwei Söhne in einem fremden Land mit einer fremden Sprache aufwachsen sollen. Vielleicht werden sie ihn nicht einmal wirklich kennen lernen, dabei gäbe es so viel, was er ihnen beibringen müsste. Wer sollte das nun tun? Doch nach Holland ziehen sei auch keine wirkliche Möglichkeit. Was hätte er dort für Aussichten, ohne Schulabschluss und ohne die Sprache zu sprechen. Er müsste wieder ganz unten anfangen. Als er das sagte, fängt er an zu weinen, meint, er erinnere sich noch zu gut an die Zeit früher. Als er auf dem Fussboden schlafen musste. Ständig Hunger hatte. Wenn er jetzt nach Holland ginge, würde er keinen richtigen Job bekommen. Was solle er da? Er spreche die Sprache nicht, habe keine Ausbildung. Er müsste für andere Leute arbeiten, Teller waschen, Kellnern. Noch mal das Gefühl haben, Niemand zu sein, unter allen anderen zu stehen. Das schaffe er nicht. Nun gut, auf dem Fussboden müsste er in Holland sicher nicht schlafen und hungern auch nicht, aber ich verstehe ihn durchaus sehr gut. Hier hat er sich alles aufgebaut aus dem Nichts, ist erfolgreich. Hier ist sein Zuhause. Ich möchte ihm helfen, ihm irgendwas sagen, was hilft, aber es gibt nichts. Für eine solche Situation gibt es keine richtige oder falsche Lösung. Wahrscheinlich gibt es nur verschiedene Wege um die Lösung herum, die so denke ich, am Schluss aber genauso zu einem Ziel führen. Ich sage ihm, er müsse die Dinge anders sehen. Sich nicht denken, wenn er hier bliebe, sei er ein schlechter Vater und wenn er nach Holland ginge, werde er alles hier verlieren. Viel mehr müsse er sich sagen, wenn er nach Holland geht, wird er ein guter Vater sein, wenn er hier bleibt, wird er erfolgreich bleiben. Mir ist klar, dass es so einfach nur von Aussen gesagt ist, spüre seine unendliche Verzweiflung und nehme ihn in den Arm. Daraufhin fängt er noch mehr an zu weinen und zu zittern und ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Er bebt immer mehr, sein ganzer Körper scheint zu zittern. Worte über Worte brechen aus ihm heraus, hören nicht mehr auf. Auch wenn ich nicht viel tun kann, hilft es ihm, als ich ihm sage, dass er stolz auf das sein könne, was er schon alles aus dem Nichts aufgebaut habe und er meiner Meinung nach ein guter Mensch sei, auch wenn er das selbst nicht so sah. Einmal mehr merke ich, was für ein anderes Leben wir haben. Seine Probleme wirken absurd und unaufhörlich und ich denke irgendwie an die Jungs aus den Castinghows, die mit traurigen Hintergrundgeschichten bei den Zuschauern punkten wollen. Nur sein Zittern macht mir wieder klar, dass dies hier die Realität ist. Ich überlege mir, wie es Zuhause wäre und ob sich nicht mehr liebende Eltern aus Vernunft zusammen bleiben würden. Und ob es besser wäre oder nicht. Er meint, ich sei die erste Person, die ihm wirklich sage, dass er stolz auf sich sein könne. Er beruhigt sich und wir sitzen noch eine Weile so da.
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All das und noch mehr hat uns das kleine Paraty geboten. Viel mehr Orte als die Stadt selbst und einen wunderschönen Wasserfall haben wir nicht gesehen, doch wir haben die Menschen darin erlebt und uns von ihnen berühren lassen. Haben Freunde gefunden, Krisen geteilt, mitgeholfen, beigestanden, Nachts um die Wette gesteppt, auf einem Boot gearbeitet, gratis gewohnt und uns nebenbei von den berauschend schönen Kolonialhäuser bezaubern lassen. Mann kann ganz kitschig sagen, wir sitzen gerade mit einem Lächeln auf den Lippen und Tränen in den Augen im Bus und verlassen die Stadt. Nicht zu vergessen unsere mit frischer Tinte durchstochenen Hände - schade bin ich keine Indianerin.
Ich komme mit meinen Gedanken zurück ins Jetzt, wieder in den Bus. Draussen ist es mittlerweile dunkel, doch die Fahrt dauert noch ein paar Stunden. Ich fühle mich wie damals als Kind, als wir jedes Jahr im Sommer mit dem Auto durch die Nacht in die Toskana fuhren. Schon damals liebte ich es hinaus ins Dunkle zu schauen, nicht zu wissen, was einem am anderen Ende erwartet und wo man schlafen wird. Und obwohl ich so weit von Zuhause weg bin und noch nicht einmal weiss, wo uns der Busfahrer um fast Mitternacht in Sao Paolo abladen wird, geschweige denn, wo wir dann hingehen werden, fühle ich mich sicher. So sicher wie damals auf dem Rücksitz, als mein Vater und meine Mutter die ganzen acht Stunden durchfuhren.
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by Nora
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blog-aventin-de · 4 years
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Gespräch über den Dächern
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Gespräch über den Dächern - Novelle von Wolfgang Borchert
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Für Bernhard Meyer-Marwitz Draußen steht die Stadt. In den Straßen stehen die Lampen und passen auf, dass nichts passiert. In den Straßen stehen die Linden und die Mülleimer und die Mädchen, und ihr Geruch ist der Geruch der Nacht; schwer, bitter, süß. Schmaler Rauch steht steil über den blanken Dächern. Der Regen hat zu trommeln aufgehört und hat sich davongemacht. Aber die Dächer sind noch blank von ihm und die Sterne liegen weiß auf den dunkelnassen Ziegeln. Manchmal ragt ein Katzengestöhn brünstig bis an den Mond. Oder ein Menschenweinen. In den Parks und den Gärten der Vorstädte steht der bleichsüchtige Nebel auf und spiralt sich durch die Straßen. Eine Lokomotive schluchzt ihren Fernwehschrei tief in die Träume der tausend Schläfer. Unendliche Fenster sind da. Nachts sind diese unendlichen Fenster. Und die Dächer sind blank, seit der Regen entfloh. Draußen steht die Stadt. Ein Haus steht in der Stadt, stumm, steinern, grau wie die anderen. Und ein Zimmer ist in dem Haus. Ein Zimmer, eng, kalkig, zufällig, wie die anderen auch. Und in dem Zimmer sind zwei Männer. Einer ist blond und sein Atem geht weich und das Leben geht wie sein Atem weich in ihn hinein, aus ihm heraus. Seine Beine liegen schwer wie Bäume auf dem Teppich, und der Stuhl, auf dem er sitzt, knackt verstohlen im Gefüge. Das ist der tief im Zimmer. Und einer steht am Fenster. Lang, hoch, gekrümmt, schrägschultrig. Seine Schläfenknochen, der Rand seines Ohres, schwimmen weißgrau und mehlig im Zimmer. Im Auge blinkt vage das Licht von der Lampe im Hof. Aber der Hof, das ist draußen und die Lampe glimmt sparsam. Ein Atem geht am Fenster auf und ab wie eine Säge. Manchmal beschlägt das Fensterglas mit einem duffen warmen Hauch von diesem Atem. Eine Stimme ist da am Fenster wie von einem Amokläufer, panisch, atemlos, gehetzt, übertrieben, erregt. »Siehst du das nicht? Siehst du nicht, dass wir ausgeliefert sind. Ausgeliefert an das Ferne, an das Unaussprechliche, an das Ungewisse, das Dunkle? Fühlst du nicht, dass wir ausgeliefert sind an das Gelächter, an die Trauer und die Tränen, an das Gebrüll. Du, das ist furchtbar, wenn das Gelächter in uns aufstößt und schwillt, das Gelächter über uns selbst. Wenn wir an den Gräbern unserer Väter und Freunde und unserer Frauen stehen und das Gelächter steht auf. Das Gelächter in der Welt, das den Schmerz belauert. Das Gelächter, das die Trauer anfällt, in uns, wenn wir weinen. Und wir sind ihm ausgeliefert. Furchtbar ist es, du, oh, furchtbar, wenn die Trauer uns anweht und die Tränen durch die Ritzen sickern, wenn wir an den Wiegen unserer Kinder stehen. Furchtbar, wenn wir an den bräutlichen Betten stehen, und die Trauer, die schwarzlakige Lemure, kriecht in uns hoch, eisig einsam. Steht auf in uns, wenn wir lachen, und wir sind ihr ausgeliefert. Weißt du das nicht? Weißt du nicht, wie furchtbar das Gebrüll ist, das anwächst in der Welt, voll Angst wächst in der Welt, das in dir hochkommt und brüllt. Brüllt in der Stille der Nacht, brüllt in der Stille der Liebe, brüllt in der stummen Einsamkeit. Und das Gebrüll heißt: Spott! Heißt: Gott! Heißt: Leben! Heißt: Angst. Und wir sind ihm ausgeliefert mit all unserm Blut in uns. Wir lachen. Und unser Tod ist geplant von Anfang an. Wir lachen. Und unsere Verwesung ist unausweichlich. Wir lachen. Und unser Untergang steht bevor. Heute abend. Übermorgen. In neuntausend Jahren. Immer. Wir lachen, aber unser Leben ist dem Zufall vorgeworfen, ausgeliefert, unvermeidlich. Dem Zufälligen, begreifst du? Was fällt in der Welt, kann auf dich fallen und dich erdrücken oder stehenlassen. Wie der Zufall zufällig fällt. Und wir: ausgeliefert ihm, vorgeworfen zum Fraß. Dabei lachen wir. Stehen dabei und lachen. Und unser Leben, unsere Liebe und unser geliebtes gelebtes Leid – sie sind ungewiss und zufällig wie die Welle und der Wind. Willkürlich. Begreifst du? Begreifst du!« Aber der andere schweigt. Und der am Fenster krächzt wieder: »Und dann wir hier in der Stadt, tief drinnen in diesem einsamsten der Wälder, tief unter diesem erdrückendsten Steinberg, in dieser Stadt, in der uns keine Stimme anspricht, in der uns kein Ohr gehört und kein Auge begegnet. In dieser Stadt, in der die Gesichter ohne Gesicht an uns vorüber schwimmen, namenlos, zahllos, wahllos. Ohne Anteil, herzlos. Ohne Bleibe, ohne Anfang, ohne Hafen. Algen. Algen im Strom der Zeit. Algen, grün, grau, gelb, dunkelweiß aus der Tiefe auftauchend, spurlos wieder hinabtauchend in die Wasser der Welt: Algen, Gesichter, Menschen. In dieser Stadt, wir hier, heimatlos, ohne Baum, ohne Vogel, ohne Fisch: vereinsamt, verloren, untergegangen. Ausgeliefert, verloren an ein Meer von Mauern, an ein Meer von Mörtel, Staub und Zement. Den Treppen, den Tapeten, den Türmen und Türen vorgeworfen. Wir hier in der Stadt, mit unserer unheilbaren unheilvollen Liebe verkauft an sie. Verlaufen im einsamen Wald Stadt, im Wald aus Wänden, Fassaden, Eisen, Beton und Laternen. Verlaufen auf diese Welt, ohne Herkunft, ohne Zuhause. Verschenkt an die antwortlose einsame Nacht in den Straßen. Ausgeliefert an den millionengesichtigen Tag mit seinem millionenstimmigen Gebrüll, ausgeliefert mit unserem wehrlosen weichen Stück Herzen. Ausgeliefert mit unserem unüberlegten Mut und unseren kleinen Begriffen. An das Pflaster gekettet, an die Steine, an den Teer und die Siele, Pontons und Kanäle mit jedem Pulsschlag, mit unseren Nasen, Augen und Ohren. Ohne Ziel für eine Flucht. Unter Dächer gedrückt, den Kellern, den Decken, den Stuben ausgeliefert. Hörst du das? Du, das sind wir und so ist das mit uns. Und du glaubst, du hältst das aus bis morgen, bis Weihnachten, bis zum März?« Der Amokläufer klirrt mit seiner blechernen Stimme tief in das dunkel gewordene Zimmer hinein. Aber der Blonde atmet weich und sicher, und er nimmt die Lippen zu keiner Antwort voneinander. Und der am Fenster sticht mit seiner Stimme weiter in die Stille des späten Abends, unbarmherzig, gequält, gezwungen. »Wir halten das aus. Wie findest du das, wie? Wir halten das aus. Wir lachen. Ausgeliefert den Bestien in uns und um uns, lachen wir. Oh, und wie wir den Frauen, unseren Frauen, verfallen sind. Den gemalten Lippen, den Wimpern, dem Hals, dem Geruch ihres Fleisches verfallen. Vergessen im Spiel ihrer Sehnsüchte, untergegangen im Zauber ihrer Zärtlichkeiten, lächeln wir. Und die Trennung hockt frierend und grinsend auf den Türdrückern, tickt in den Uhrwerken. Wir lächeln, als wären uns Ewigkeiten gewiß, und der Abschied, alle Abschiede, warten schon in uns. Alle Tode tragen wir in uns. Im Rückenmark. In der Lunge. Im Herzen. In der Leber. Im Blut. Überall tragen wir unseren Tod mit uns herum und vergessen uns und ihn im Schauer einer Liebkosung. Oder weil eine Hand so schmal und eine Haut so hell ist. Und der Tod, und der Tod, und der Tod lacht über unser Gestöhn und Gestammel!« Der am Fenster hat mit seinem Panikatem alle Luft in dem Zimmer verschlungen, heruntergewürgt, und als heiße heisere Worte wieder ausgestoßen. Es ist keine Luft mehr in dem Zimmer, und er stößt das Fenster weit auf. Die Chitinpanzer der Nachtinsekten klickern erregt und knisternd gegen das Glas. Etwas rasselt vorbei, halblaut. Es quietscht verstohlen, als wenn eine Frau aus einem lauten Lachen ein kleines Kichern macht. »Enten.« Sagt weich und rund der im Zimmer. Und er hält sich noch einen Augenblick fest an seinem Wort, als der am Fenster sich wieder über ihn ausschüttet: »Hast du gehört, wie sie kichern, die Enten? Alles lacht über uns. Die Enten, die Frauen, die ungeölten Türen. Überall lauert das Gelächter. Oh, dass es dieses Gelächter gibt in der Welt! Und die Trauer gibt es und den Gott Zufall. Und es gibt das Gebrüll, das riesenmäulige Gebrüll! Und wir haben den Mut: Und wohnen. Und wir haben den Mut: Und planen. Und lachen. Und lieben. Wir leben! Wir leben, leben ohne Tod, und unser Tod war beschlossen von Anfang an. Abgemacht. Von vornherein. Aber wir sind mutig, wir Todtragenden: Wir machen Kinder, wir fahren, wir schlafen. Jede Minute, die war, ist unwiederbringlich. Unübersehbar jede, die kommt. Aber wir Mutigen, wir Untergangsgezeichneten: Wir schwimmen, wir fliegen, wir gehen über Straßen und Brücken. Und über die Planken der Schiffe schwanken wir – und unser Untergang, hörst du, unser Untergang feixt hinter der Reling, lauert unter den Autos, knistert in den Pfeilern der Brücken. Unser Untergang, unabwendbar. Und wir, Zweibeiner, Leute, Menschtiere, mit unserm bisschen roten Saft, mit unserm bisschen Wärme und Knochen und Fleisch und Muskel – wir halten das aus. Unsere Verwesung ist beschlossen, unbestechlich, und: Wir pflanzen. Unser Verfall kündigt sich an, unwiderruflich, und: Wir bauen. Unser Verschwinden, unsere Auflösung, unser Nichtsein ist gewiss, ist notiert, unauslöschlich – unser Nicht-mehr-hier-Sein steht unmittelbar bevor, und: Wir sind. Wir sind noch. Wir haben den unfassbaren Mut: Und sind. Und der Zufall, der unberechenbare verspielte Gott über uns, der Zufall, der grausame gewaltige Zufall balanciert betrunken auf den Dächern der Welt. Und unter den Dächern sind wir Sorglosen mit unserem unfassbaren Glauben. Ein paar Gramm Gehirn versagen, zwei Gramm Rückenmark meutern: und wir sind lahm. Wir sind blöd. Steif. Elend. Aber wir lachen. Ein paar Herzschläge kommen nicht: Und wir bleiben ohne Erwachen, ohne Morgen. Aber wir schlafen – zuversichtlich. Tief und tierisch getrost. Ein Muskel, ein Nerv, eine Sehne setzt aus: Wir stürzen. Abgrundtief, endlos. Aber wir fahren, wir fliegen und schwanken breitspurig auf den Planken der Schiffe. Dass wir so sind – was ist das, du? Dass wir so sein können, dass wir so sein müssen – keine Lippe gibt das frei. Ohne Lösung, ohne Grund, ohne Gestalt ist das. Dunkel. Und wir? Wir sind. Sind dennoch, immer noch. Oh, du – wir sind immer noch. Immer noch, du, immer noch.« Die beiden Männer in dem Zimmer atmen. Weich und ruhig der eine, rasselnd und hastig der am Fenster. Draußen steht die Stadt. Der Mond schwimmt wie ein schmutziges Eigelb in der bickbeerblauen Suppe des Nachthimmels. Er sieht faulig aus und man hat das Gefühl, er müsse stinken. So krank sieht der Mond aus. Aber der Gestank kommt aus den Kanälen. Aus den klotzigen klobigen Würfelmassen des Häusermeeres mit den Millionen von glasigen Augen im Dunkel. Aber der Mond sieht ungesund aus, dass man glauben kann, der Geruch käme von ihm. Doch dazu ist er wohl zu weit ab und es werden die Kanäle sein. Ja, die Kanäle sind es, die grauschwarzen Blöcke der Häuser, die blauschwarzen blanken Autos, die gelben blechernen Straßenbahnen, die dunklen russroten Güterzüge, die lila Löcher der Siele, die nassgrünen Gräber, die Liebe, die Angst – die sind es, die die Nacht so voll Geruch machen. Der Mond kann es wohl doch nicht sein, obgleich er so faulig und kränklich, so entzündet und breiig im asternfarbenen Himmel schwimmt. Viel zu gelb im asternfarbenen violetten Himmel. Der am Fenster, der Heisere, Hastige, Hagere, der sieht diesen Mond, und er sieht die Stadt unter dem Mond und er streckt seine Arme aus dem Fenster hinaus und greift diese Stadt. Und seine Stimme kratzt durch die Nacht wie eine Feile: »Und dann diese Stadt!« kratzt die Stimme vom Fenster her, »und dann diese Stadt. Das sind wir, Gummireifen, Apfelschale, Papier, Glas, Puder, Stein, Staub, Straße, Häuser, Hafen: Alles sind wir. Überall wir. Wir selbst: Erdrückende brennende kalte erhebende Stadt. Wir, wir allein sind diese Stadt. Wir ganz allein, ohne Gott, ohne Gnade, wir sind die Stadt. Und wir halten das aus in der Stadt, und in uns und um uns zu sein. Wir halten das aus, Hafen zu sein. Wir halten die Ausreisen und Ankünfte aus, wir Hafenstädter. Wir halten das Unbegreifliche aus: In den Nächten zu sein! In diesen Hafennächten, wo das Grellbunte und das Toddunkel Arm in Arm gehen. In diesen Stadtnächten, die voll zerrissener seidiger Wäsche und voll warmer Mädchenhaut sind. Wir ertragen diese Alleinnächte, die Sturmnächte, die Fiebernächte und die karusselligen Schnapsnächte, die gegrölten, aushöhlenden. Wir ertragen diese Rauschnächte über vollgeschriebenem Papier und unter blutenden Mündern. Wir halten sie aus. Hörst du, wir kommen durch, wir überleben das. Und die Liebe, die blutfarbene Liebe, ist in den Nächten. Und sie tut weh, manchmal. Und sie lügt, immer, die Liebe: Aber wir lieben mit allem, was wir haben. Und das Grauen, die Angst, die Verzweiflung, die Ausweglosigkeit sind in den schmerzvollen Nächten – an unseren schnapsnassen Tischen, vor unseren blühenden Betten, neben unseren liedübergrölten Straßen. Aber wir lachen. Wir leben mit allem, was wir können. Und mit allem, was wir sind. Und wir Ungläubigen, wir Belogenen, Getretenen, Ratlosen und Aufgegebenen, wir von Gott und dem Guten und der Liebe Enttäuschten, wir Bitterwissenden: Wir, wir warten jede Nacht auf die Sonne. Wir warten bei jeder Lüge wieder auf die Wahrheit. Wir glauben an jeden neuen Schwur in der Nacht, wir Nächtigen. Wir glauben an den März, glauben an ihn mitten im November. Wir glauben an unseren Leib, an diese Maschine, an ihr Morgen-noch-Sein, an ihr Morgen-noch-Funktionieren. Wir glauben an die heiße hitzige Sonne im Schneesturm. An das Leben glauben wir, wir: mitten im Tod. Das sind wir, wir Illusionslosen mit den großen unmöglichen Rosinen im Kopf. Wir leben ohne Gott, ohne Bleibe im Raum, ohne Versprechen, ohne Gewissheit – ausgeliefert, vorgeworfen, verloren. Weglos stehen wir im Nebel, ohne Gesicht im Strom der Nasen, Ohren und Augen. Ohne Echo stehen wir in der Nacht, ohne Mast und Planke im Wind, ohne Fenster, ohne Tür für uns. Mondlos, sternlos im Dunkel, mit armseligen schwindsüchtigen Laternen betrogen. Ohne Antwort sind wir. Ohne Ja. Ohne Heimat und Hand, herzlos, umdüstert. Ausgeliefert an das Dunkel, an den Nebel, an den unerbittlichen Tag und an die türlose, fensterlose Finsternis. Ausgeliefert sind wir an das In-uns und das Um-uns. Unentrinnbar, ausweglos. Und wir lachen. Wir glauben an den Morgen. Aber wir kennen ihn nicht. Wir vertrauen, wir bauen auf den Morgen. Aber keiner hat ihn uns versprochen. Wir rufen, wir flehen, wir brüllen nach morgen. Und keiner gibt uns Antwort.» Die hagere hohe gekrümmte Chimäre am Fenster trommelt gegen das Glas: »Da! Da! Da! Da! Die Stadt. Die Lampen. Die Weiber. Der Mond. Der Hafen. Die Katzen. Die Nacht. Reiß das Fenster auf, schrei hinaus, schrei, schwöre, schluchze hinaus, brüll dich hinaus mit allem was dich quält und verbrennt: keine Antwort. Bete! keine Antwort. Fluche! – keine Antwort. Schrei aus deinem Fenster dein Leid hinaus in die Welt: keine Antwort. Oh nein, keine keine Antwort!« Draußen steht die Stadt. Draußen steht die Nacht in den Straßen mit ihrem Mädchen- und Mülleimergeruch. Und das Haus steht in den Straßen der Stadt, das Haus mit dem Zimmer und den Männern. Das Zimmer mit den zwei Männern. Und einer steht am Fenster, und der hat sich hineingeschrien in die Zimmerdämmerung auf den Freund zu. Lang und schmal ist er aufgeflackert, spukheiser, von fernher, schrägschultrig, verzehrend, verheerend, hingerissen. Und seine Schläfen sind blauweich und nassblank wie draußen die Dächer unterm Mond. Und der andere ist tief in der Geborgenheit des Zimmers. Breit, blond, blass und bärenstimmig. Er lehnt sich an die Wand, von der Chimäre am Fenster überwältigt, übergossen. Aber dann greift seine weiche runde Stimme nach dem Freund am Fenster: »Warum hängst du dich um Gottes und der Welt willen nicht auf, du hoffnungslose wahnwitzige dürre glimmende Latte, du? Ratte du! Griesgrämige, rotznäsige Ratte! Du alles zu Mehl mahlender Holzwurm. Du mahnender tickender Totenwurm. In Petroleum sollte man dich stecken, du stinkender Lappen. Häng dich auf, du blödsinniges besoffenes Bündel Mensch. Warum hängst du noch nicht, du verlassenes, verlorenes, aufgegebenes Stück Leben, wie?« Seine Stimme ist voll Sorge und ist gut und warm in all seinen Flüchen. Aber der Lange hetzt vom Fenster her seinen hölzernen Ton, sein rauhes rissiges Organ, zu dem Sprecher an der Wand. Das Rauhe, Rissige springt den an der Wand an, verlacht ihn, überrascht ihn: »Aufhängen? Ich? Ich und aufhängen, mein Gott! Hast du nicht begriffen, nie begriffen, dass ich dieses Leben doch liebe? Mein Gott, und ich an die Laterne! Auslöffeln, aussaufen, auslecken, auskosten, ausquetschen will ich dieses herrliche heiße sinnlose tolle unverständliche Leben! Das soll ich versäumen? Ich? Aufhängen? Mich? Du, du sagst, ich soll an die Laterne? Ich? Du sagst das?« Der blasse blonde Mann, der ruhig an der Wand lehnt, rollt seine runde Stimme zurück zu dem am Fenster: »Aber Junge, Mensch, Mann: Warum lebst du denn?« Und der Hagere hustet heiser dagegen: »Warum? Warum ich lebe? Vielleicht aus Trotz? Aus purem Trotz. Aus Trotz lache ich und esse ich und schlafe ich und wache ich wieder auf. Nur aus Trotz. Aus Trotz setze ich Kinder in diese Welt, in diese Welt! Lüge ich den Mädchen Liebe ins Herz und in die Hüften, und lass sie die Wahrheit fühlen, die erschreckende fürchterliche Wahrheit. Diese gräuliche blutlose hängebusige flachschenkelige verbrauchte Hure! Ein Schiff bauen, eine Schaufel brauchen, ein Buch machen, eine Lokomotive heizen, einen Schnaps brennen. Zum Trotz! Aus Trotz! Ja: Leben! Aber zum Trotz! Aufgeben, aufhängen: ich? Und morgen passiert es vielleicht, morgen kann es schon geschehen, jeden Moment kann es eintreffen.« Ganz leise krächzt der Dunkle jetzt, der vorm Fensterkreuz, allwissend nicht, aber alles ahnend. Und der Blonde im Zimmer, der Runde, Gesicherte, Nüchterne, fragt: »Was? Was passiert? Was soll eintreffen? Wer? Wo? Es ist noch nie etwas passiert, du, noch nie!« Und der andere antwortet: »Nein, nichts ist passiert. Nichts. Wir nagen noch immer an Knochen, hausen noch immer in Höhlen aus Holz und Stein. Nichts ist passiert. Nichts ist gekommen. Ich weiß. Aber: Kann es nicht jeden Tag kommen? Heute Abend? Übermorgen? An der nächsten Ecke kann es schon sein. Im nächsten Bett. Auf der anderen Seite. Denn einmal muss es doch kommen, das Unerwartete, Geahnte, Große, Neue. Das Abenteuer, das Geheimnis, die Lösung. Einmal kommt vielleicht eine Antwort. Und die, die soll ich versäumen? Nein, du, nein, nie! Nie und nie! Fühlst du nicht, dass irgend etwas kommen kann? Frag nicht: Was? Fühlst du das nicht, du? Ahnst du das nicht, dieses in dir? Außer dir? Denn es kommt, du, vielleicht ist es schon da. Irgendwo. Unerkannt. Heimlich. Vielleicht begreifen wir es heute Nacht, morgen am Mittag, nächste Woche, auf dem Sterbebett. Oder sind wir ohne Sinn? Ausgeliefert an das Gelächter in uns und über uns? An die Trauer, die Tränen und das Gebrüll der Ängste und Nächte. Ausgeliefert? Vielleicht? Vorgeworfen – vielleicht? Verloren – vielleicht? Sind wir ohne Antwort? Sind wir, wir selbst, diese Antwort? Oder, du, antworte. Sag das: Sind wir am Ende endlich selbst diese Antwort? Haben wir sie in uns, die Antwort, wie den Tod? Von Anfang an? Tragen wir Tod und Antwort in uns, du? Steht es bei uns, ob uns eine Antwort wird oder nicht? Sind wir zuletzt nur uns selbst ausgeliefert? Nur uns selbst? Sag mir das, du: Sind wir selbst die Antwort? Sind wir uns selbst, uns selbst ausgeliefert? Du? Du!« Mit zwei krummen dünnen riesigen Armen hält sich der Lange, das brennende Gespenst, der Dunkle, Heisere, Flüsternde, am Fensterkreuz. Der Blonde aber steckt seine runde satte Stimme tief zurück in seinen Bauch. Der Frager am Fenster hat sich mit seiner Frage selbst geantwortet. Der Atem von zwei Männern geht warm ineinander über. Ihr großer guter Geruch, der Geruch von Pferd, Tabak, Leder und Schweiß, füllt das Zimmer. Hoch oben an der Decke wird der Kalk Fleck um Fleck langsam heller. Draußen sind der Mond, die Lampen und die Sterne blass und arm geworden. Glanzlos, sinnlos, blind. Und draußen da steht die Stadt. Dumpf, dunkel, drohend. Die Stadt: Groß, grausam, gut. Die Stadt: Stumm, stolz, steinern, unsterblich. Und draußen, am Stadtrand, steht frostrein und durchsichtig der neue Morgen. Gespräch über den Dächern - Novelle von Wolfgang Borchert Read the full article
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tberg-de · 5 years
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Zum Brocken im Winter unterwegs im Harz
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Was gibt es schöneres als im Winter unterwegs zum Brocken zu sein? Eine Wanderung durch das verschneite Winterwunderland im Harz lässt Kinderträume wieder wahr werden. Im März konnte ich dieses Abenteuer wieder einmal erleben.
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Im Winter unterwegs zum Brocken Die Anziehungskraft des Brocken ist ungebrochen. Das bemerkt man vor allem bei schönem Wetter, wenn Tausende Menschen zu Fuss oder mit der Brockenbahn zum Gipfel stürmen. Den Brocken im Winter wollen bedeutend weniger sehen. Richtig verstehen kann ich es nicht. Denn auch im Winter ist die Natur oben auf dem Brocken und im Harz wunderschön. Für mich ist es auch immer ein Ausflug in die Kindheit. Gerade dann, wenn es wirklich Winter ist - mit Schnee und allem drum und dran. Oft war ich schon auf dem höchsten (und für mich schönsten) Berg in Norddeutschland. Selten im Winter. Unser Besuch jetzt sollte aber mit Übernachtungen im Brockenhotel eine Premiere werden.
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Wege zum Brocken Wanderwege zum Brocken gibt es einige. Auch wir standen vor der Wahl, welchen wir wählen sollten. Auf die Brockenstraße hatten wir keine wirkliche Lust und der Zustand der übrigen Wanderwege im Wald war uns unbekannt. Zudem musste unser Equipment mit auf den Berg. Bis zehn Uhr am Anreisetag hätten wir das zwar noch in Schierke zum Transport aufgeben können. Am bequemsten ist es dann natürlich, sich mit der Brockenbahn zum Gipfel chauffieren zu lassen. Und am schönsten ist so eine Fahrt doch wohl im Winter. Denn dann dampft die alte Schmalspurbahn nostalgisch durch die verschneite Winterlandschaft vorbei an schneebedeckten Bäumen durch Nebel hinauf zur Brockenkuppe. Dabei wird die Brockenbahn selbst oft zum begehrten Fotomotiv vieler Harzreisender. Bereits der Aufstieg zum Brocken führt an atemberaubender Naturkulisse vorbei. Unterwegs wird an einigen Stellen der Gipfel des Berges sichtbar. Dann wieder dampft die Brockenbahn durch schneebedeckte Waldflächen. Dabei sehen manche Bäume wie Berggeister aus. Zunehmend wird der Wald in Nebel gehüllt. Wir sind fast allein im Zug. Gleichförmig schnaufend arbeitet sich die Dampflok den Berg hinauf. "Das schaff ich noch - das schaff ich noch - das schaff ich noch", dem Eisenbahnromantiker wird warm ums Herz! Irgendwo hier könnte der Ort Waldesruh liegen mit seinen freundlichen Menschen. Die ursprüngliche Natur jedenfalls haben wir schon gefunden. Von Schierke bis zum Brocken dauert die Fahrt leider nur dreissig Minuten. Wer das Vergnügen länger geniessen möchte, kann aber auch in Wernigerode einsteigen. Im Verbundsystem der Harzer Schmalspurbahnen hat man die Gelegenheit, auch direkt ab Nordhausen (Harzquerbahn) oder ab Quedlinburg (Selketalbahn) zu fahren.
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Ein Wochenende auf Norddeutschlands höchstem Berg An unserem Ziel Brockenbahnhof sind wir angekommen. Das Plateau des Brockens liegt noch in einer dichten Nebeldecke. Mehr als 10 Meter können wir nicht schauen. Aber entlang der kleinen frei geräumten Straße gelangen wir sicher zum Brockenhotel. Obwohl ich bereits einige Mal auf dem Brocken zu Gast war, an diesem Wochenende sollte ich das erste Mal direkt auf dem Brocken übernachten können. (Hinweis: Die Übernachtung incl. weitere anfallende Kosten haben wir selbst getragen - nicht, dass noch jemand auf den Gedanken kommen würde, ich hätte gegen die Kennzeichnungspflicht verstossen.) Unser Zimmer befindet sich in der 6. Etage des Hotels. Höher geht es eigentlich nicht mehr. Nur noch das Brockenkaffee und die Aussichtsplattform liegen zwischen uns und dem Himmel. Dass die Harzer brummig und eigenwillig sind, weiss ich, denn ich bin ja selbst einer. Man muss sie nur zu nehmen wissen. Vielleicht liegt es daran, dass wir uns schon an der Rezeption nach der ersten Begrüssung freundlich aufgehoben fühlen. Oder daran, dass im Hotel nur wenige Gäste über Nacht bleiben an diesem Wochenende. Auf dem Brockenplateau Am schönsten ist es natürlich dann, wenn nicht zuviel Menschen auf dem Brocken sind. Gerade in den frühen Morgen- und den späten Abendstunden hat man dann die Brockenkuppe fast für sich allein. Und es ist ein wahnsinnig geiles Gefühl, dort oben allein zu stehen und einen Sonnenaufgang oder -untergang zu erleben. Dieses Mal wollte ich dieses Gefühl einmal im Winter erleben, ohne vorher mitten in der Nacht den Berg hinaufzuwandern. Mittlerweile führt ein Rundwanderweg über das Brockenplateau. Ein Faltblatt gibt dazu einige Informationen zur Natur und zur Geschichte des Brockens. Der Rundwanderweg eignet sich gut für Menschen, die den Brocken während ihres knappen Tagesaufenthaltes kennenlernen wollen. Dazu gibt es dann noch eine Erbsensuppe beim Brockenwirt und weiter gehts. Aber so ein Überflieger möchte ich gar nicht sein. Es geht mir nicht um das "ich war oben" - , sondern um das "ich habe etwas erlebt und es genossen" - Gefühl. 
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Brockenspaziergänge Drei Tage haben wir für unseren Aufenthalt auf dem Brocken. Drei Tage angefüllt mit Natur pur. Reichlich Zeit, um zu entschleunigen, geniessen und zu erleben. Schon am Folgetag zeigte sich das Wetter von der allerbesten Seite. Oben auf dem Plateau hüllte noch leichter Nebel die Gegend ein. Doch knapp unterhalb der Brockenkuppe, auf Höhe der Knochenbrecherkurve, tauchten wir unter der Nebelwand hervor. Über uns strahlender blauer Himmel und vor uns die verschneite Landschaft. Am Goetheweg wandern wir durch das Goethemoor. Neben Heinrich Heine hat auch der grösste deutsche Dichter seine Spuren hier im Harz hinterlassen. Die Sicht ist klar. Wir können weit in das Land hineinschauen. Durch die Wärme der Sonnenstrahlen beginnt der Schnee an den Zweigen der Bäume zu tauen. Beim Abrutschen von den Ästen ertönt das typische Rutschgeräusch. Zudem knistert es an allen Ecken und Enden des Waldes. Vereinzelte Vogelrufe ertönen. Sonst liegt Stille und Frieden über der Erde. Nur ab und an ertönt das Signal der Brockenbahn. Dann wissen wir, bald wieder kommt ein Zug vorbei und spuckt Menschenmassen auf dem Bergplateau aus.
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Erbsensuppe und Brockenmuseum Das erleben wir hautnah am Abreisetag, als wir am dritten Tag mittags wieder mit der Brockenbahn abreisen wollen. Eine geschlagene halbe Stunde dauert es, bis sich der kleine Bahnsteig am Brockenbahnhof wieder leert. Dann endlich können wir mit unserem Gepäck in die Bahn einsteigen. Vorher haben wir den Vormittag aber noch einmal genutzt. Leider (oder glücklicherweise) ist der Andrang der Besucher im Winter hier nicht so gross wie im Sommer. So haben wir noch genügend Platz und Zeit. Wir brauchen an den wenigen zugänglichen Punkten nicht zu warten. Ein Besuch des Brockenmuseums lohnt sich allemal. Aber auch hier sollte man Zeit mitbringen. Neben Ausstellungen zur Geschichte des Berges wird dem Besucher auch die Flora und Fauna des Gebietes nahe gebracht. Nachdem Besuch des Brockenmuseums gönnen wir uns noch die "legendäre" Erbsensuppe des Brockenwirts am Stand am Bahnhof. Ich habe schon bessere Erbsensuppe gegessen. Aber zumindest wärmt sie. Leider wird die Suppe draussen nur in Einwegplastikgeschirr und -besteck ausgegeben. Hier sollte der Brockenwirt sich doch mal eine andere Lösung einfallen lassen. Für mich war es schon ein besonderes Erlebnis im Winter hier oben auf dem Brocken zu übernachten. In früheren Jahren hätte ich es abgelehnt, hier im Hotel zu schlafen. Doch man wird nicht jünger und neue Erfahrungen möchte man auch machen. Allein der Genuss, dass man den Brocken am Morgen und am Abend fast für sich allein hat, war es mir wert. Hilfreiche Links: Harzer Schmalspurbahnen Nationalpark-Besucherzentrum Brockenhaus Webseite des Nationalpark Harz Offenlegung: Wir erhielten vom Brockenmuseum freien Eintritt zur Besichtigung des Museums. Alle anderen Kosten wurden von uns selbst getragen. Read the full article
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