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#kriegsreporter
ddc-nightshots · 11 months
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Schimmelpfennigs episches Stimmenspiel erzählt in Monologen, Dialogen und traumgleichen Prosapassagen von der Allgegenwärtigkeit des Krieges. Von seiner Präsenz in heutigen Zeiten, in denen er real geschieht und über die Mattscheibe in unsere Wohnzimmer dringt. Leonhard Koppelmann realisiert das Stück über eine an Musiktracks orientierte Ästhetik mit dokumentarischen O-Tönen. Die Grenzen vom Wirklichen und Unwirklichen des Krieges verschwimmen in dieser Inszenierung, obgleich der unverrückbar harte und unmenschliche Kern immer wieder durchscheint: Für eine bessere Welt! Ausgezeichnet als Hörspiel des Jahres 2004 // Mit: Lars Rudolph, Martin Feifel, Bettina Engelhardt // Regie: Leonhard Koppelmann // Produktion: hr 2004 (Audio verfügbar bis 23.07.2024) Noch mehr Hörspiele und Hörbücher finden Sie im Podcast-Pool des Hessischen Rundfunks: https://www.hr2.de/podcasts/hoerspiel/index.html
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benterikscholz · 1 year
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„Noch wach?“ oder: Stucki saves the day
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Foto: Daniel Reinhardt
Einen Schlüssel-, ja gar einen Enthüllungsroman erwarte man, so war überall zu lesen. Kiepenheuer & Witsch kündigte gleichsam viel- und nichtssagend an: „Erst wenn alles die schlimmstmögliche Wendung genommen hat, zieht Stuckrad-Barre sich schließlich zurück und schreibt es auf, im Zwielicht von Selbstversuch und Zeitdiagnose. Es ist viel passiert.“
Jetzt ist sie also da, diese Auf-jeden-Fall-Sensation: „Noch wach?“ heißt der knapp 400 Seiten lange neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, von dem man sich erhofft, er würde den letzten Sargnagel für den mächtigen Mann bei Springer, Mathias Döpfner, bedeuten. Er kracht zielsicher mitten rein in eine neue Skandalwelle rund um das mächtigste europäische Verlagshaus und dessen Anführer. Ist das nun die Offenbarung, die sich alle gewünscht hatten?
Stucki immer mittendrin
Die gute Nachricht zuerst: Benjamin von Stuckrad-Barre schreibt nach wie vor wie ein Gott. Herrliche Formulierungen wie „dergestalt angehausmeistert“ oder „[Er] machte ein terminehabendes Leistungsträgergeräusch“ finden sich auch in diesem Buch wieder massenhaft und stellen die Beobachtungsgabe des Autors unter Beweis.
Auch das Raunen, ob das hier nun ein Schlüsselroman sei oder nicht, kann eingestellt werden, vielmehr handelt es sich um einen Brecheisenroman. Wenig subtil wird das Personal aufgestellt: der irgendwie feingeistig sich gerierende CEO mit Amerikafetisch in Anglizismusgewittern, der im Kontrast zum ihm unterstellten Programm so viel zärtlicher, klüger und nachdenklicher daherkommt, wird im Roman stets als „Freund“ betitelt. Im Kontrast dazu der „Chefredakteur“, ein grober, tendenziell neorechter Polemiker und ehemaliger Kriegsreporter mit Hang zum Pluralis Majestatis und, natürlich, Feldbett im Büro. Man muss nicht im Inner Circle sein, um zu wissen, wer gemeint ist.
In Nebenrollen treten auf: Palina Rojinski, die mit ihrem Namen für eine Tarotkarten-Metapher hinhalten darf und sonst für die Geschichte irrelevant ist; Bret Easton Ellis, der erbost darüber ist, dass sein Roman „American Psycho“ nicht als das Anti-Trump-Buch erkannt wurde, das es war, weshalb er sich nun umso mehr auf die Seite Donald Trumps stellt; und Elon Musk, mit dem der „Freund“, in der Konsequenz aber auch Stuckrad-Barre sich ein bisschen schmücken will. Ganz ohne Namedropping geht es nicht.
Neue Erkenntnisse über die Geschehnisse innerhalb des Springer-Hochhauses bringt dieser Roman keineswegs. Der „Freund“ ist immer auf dem richtigen Event mit immer der richtigen Phrase auf den Lippen und interessiert sich nur peripher für das, was da unter ihm so getrieben wird, solange es sich verkauft. Der „Chefredakteur“ ist im Krieg gegen alles, markiert sein Revier und hat insbesondere über jungen Kolleginnen seine Männlichkeitskomplexe nicht unter Kontrolle. So weit, so bekannt.
Doch auch wenn hier keine bisher unerhörten Interna ans Licht geholt werden, kann ein Roman dieser Art seinen Reiz haben: Stuckrad-Barre war nachweislich dabei und kann das Geschehene so nicht nur chronologisch, sondern emotional abbilden. Es ist dieselbe Formel, die auch bei Reportagen greift: Willst du dem Leser ein Thema begreifbar machen, erzähl ihm eine Geschichte. Und das funktioniert über weite Strecken, bis man irgendwann merkt, dass hier etwas nicht stimmen kann.
Im Namen von Rose
Döpfner hin, Reichelt her: In den Büchern von Benjamin von Stuckrad-Barre geht es in erster Linie um – Benjamin von Stuckrad-Barre. Er mischt mit in der Welt des vermeintlichen Glamours, und erzählt uns, was er erlebt hat und, vor allem, mit wem. Diesmal jedoch verlässt er die Rolle des Beobachters mehr denn je, und schreibt sich förmlich selbst zum Helden seiner Geschichte hoch.
Da sind also diese unzähligen Frauen, die vom Chefredakteur nächtliche SMS erhalten, in denen sie zu erotischen Abenteuern verleitet werden sollen. Lassen sie sich darauf nicht ein, werden sie beruflich behindert, niedergemacht, aus ihren Jobs rausgemobbt. Lassen sie sich darauf ein, begeben sie sich in eine Spirale des emotionalen Missbrauchs, die mit Lovebombing und beruflicher Förderung beginnt, aber früher oder später auch bei beruflicher Behinderung, Mobbing und Herabsetzung endet.
Und dann ist da Rose McGowan, Schauspielerin, Autorin, #MeToo-Aktivistin. Sie war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die zahlreichen Straftaten von Harvey Weinstein offengelegt wurden. Ohne sie würde Hollywood weiterhin falsch lächelnd hinwegsehen, sexuelle Belästigungen abtun als Eigenarten der Branche, die nun mal dazugehörten, und nicht als das, was sie sind: schwere Verbrechen an Körper und Geist der Opfer.
Während Stuckrad-Barre also wie üblich im Chateau Marmont am Pool sitzt, kommt ebendiese Rose McGowan ausgerechnet auf ihn zu und schenkt ihm sowohl ein Buch über Monika Lewinsky als auch eine Mission: „Wenn sie sich dir anvertrauen – sei kein Arschloch.“
Und Stuckrad-Barre tut, wie geheißen: als das Brodeln innerhalb des „Senders“, wenig verhüllend als Metapher für Springer und Bildzeitung, unüberhörbar wird, bietet er, der Liebling des Chefs, sich als Kummerkasten, Schnittstelle und Spokesperson an. Die Frauen, die dem tyrannischen „Chefredakteur“ zum Opfer fielen, formieren sich zwar und schmieden Pläne, aber es ist an Stuckrad-Barre, ihnen zum Erfolg zu verhelfen. Der mittelalte, weiße Mann mit den guten Kontakten nach oben rettet die in Not geratenen Damen und gibt sich selbst dabei den Anstrich des Durchgreifers.
Nicht wenig dessen, was er in Gesprächen von sich gibt, klingt wie das Schlagfertige, das einem erst Stunden nach der Konfrontation einfällt. So sagt Stuckrad-Barre zum Compliance-Beauftragten: „Sie sind so hilfreich wie einer, der jemanden bei der Suche nach dessen verlorenem Haustürschlüssel zu unterstützen glaubt mit der wohlerwogenen Nachfrage: ‚Kann es sein, dass du den irgendwo hast liegen lassen?‘“ – dann wird es sehr tilschweigerig.
Die richtige Seite
Dazwischen sagt Stuckrad-Barre viel moralisch Richtiges: Opfer müssen gar nichts, Einvernehmlichkeit sei bei einem derartigen beruflichen Gefälle nicht einfach mit der reinen Zustimmung geklärt, weil das Ablehnen mit Konsequenzen verbunden wäre, und es genüge nicht, Symptome zu bekämpfen, sondern das Klima müsse sich ändern. Gut und schön. Dennoch wirkt es so, als versuche hier einer, sich rückwirkend auf die richtige Seite der Geschichte zu schreiben.
Die Wahrheit ist, dass Stuckrad-Barre ein Jahrzehnt lang Döpfners Liebling war und sich in dieser Rolle nicht nur, wie man hört, außerordentlich gut gefiel, sondern sich auch reichlich entlohnen ließ. Solange im Chateau Marmont die Künstlichkeit noch aufrechterhalten wird, begnügt der Autor sich damit, dass der Verlag die Rechnung dafür zahlt. Es bedurfte erst des Kollaps dieser Künstlichkeit ausgelöst durch #MeToo, damit auch Stuckrad-Barre überhaupt anfängt, sich Fragen zum eigenen Umfeld und Handeln zu stellen. Tatsächlich, der Vorzeigefeminist ist erstaunlich late to the party, denn: dass Axel Springer nicht erst mit dem Einzug von Julian Reichelt zum psychischen und journalistischen Kriegsgebiet wurde, ist bestens dokumentiert. Dass die Bildzeitung nicht das beste Frauenbild propagiert, überrascht niemanden.
An mehreren Stellen in seinem Buch kritisiert der Autor jene, die auf die Trennung von Werk und Schöpfer beharren, wenn ein weiterer #MeToo-Fall für kognitive Dissonanz sorgt. Geht es aber um seinen „Freund“, gelingt es Stuckrad-Barre immer wieder, zu ignorieren, was unter dessen Ägide vonstattengeht. Als er es bemerkt, gerät er nicht etwa in moralische Konflikte, fühlt sich nicht hin- und hergerissen, sondern lässt die vorherige Zärtlichkeit bei Bedarf fallen, suggeriert dem Leser, dass er ja immer schon geahnt hätte, dass dieser „Freund“ auch irgendwie doof sei. Mehrmals rettet er sich mit der Aussage, ja schon ewig nichts mehr für den „Sender“ gemacht zu haben.
Entweder also hat Stuckrad-Barre zehn Jahre lang nicht gewusst, für wen er da arbeitete, und will sich rechtfertigen. Oder aber er wusste es ganz genau und nutzte damals wie heute die Gunst der Stunde, und wenn es dafür notwendig war, einstige Freunde und Förderer ohne zu zögern unter den Bus zu schubsen. An keiner Stelle lässt der Autor durchblicken, dass er daran zweifelte, worauf er sich mit der Kooperation mit dem „Sender“ eingelassen habe, er lässt sie nur fallen, sobald es ihm passt. Stattdessen lotet er das Spektakel und die eigene Beteiligung darin auf eine Weise aus, die ihn auf jeden Fall in einer weißen Weste dastehen lässt. Wenn Stuckrad-Barre sich in diesem Buch zum Feminismus und zur „richtigen Seite“ bekennt, klingt das im Anbetracht dessen weniger nach dem Hinweis, dass die Sache gut sei, sondern nach einer Beteuerung, dass er selbst zu den Guten gehöre.
© Bent-Erik Scholz, 2023.
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filterlog · 8 days
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world-of-news · 9 days
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korrektheiten · 15 days
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Russland warnt vor Anzeichen für großflächigen Einsatz von US-amerikanischen Chemiewaffen
Anti-Spiegel: » Wenn man, wie ich, als Kriegsreporter an die Front fährt und sich dort so frei bewegen kann, wie es in einem Kriegsgebiet eben möglich ist, und dabei eng mit Soldaten zusammenlebt, dann erfährt man einiges, worüber man nicht berichten kann. Daher werde ich auch jetzt keine Details darüber preisgeben, wann und wo ich welche Informationen […] http://dlvr.it/T7WDRx «
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wachendlichauf · 4 months
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clubw71 · 5 months
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Emran Feroz: Afghanistan und der "War on Terror"
Vortrag des österreichisch-afghanischen Journalisten und Kriegsreporters. Erstaunlich gut besucht von einem äußerst interessierten Publikum, wenn man bedenkt, dass diese Region inzwischen durch andere Krisengebiete aus dem Fokus der Öffentlichkeit verdrängt wurde.
Spannender Abend...
...findet
Schorle
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janfri · 9 months
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Dieser Kriegsreporter kennt beide Seiten der Front! Patrik Baab spricht über Ukraine und Russland!
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tilos-tagebuch · 1 year
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🇩🇪 Im Propagandakrieg – Erfahrungen eines Kriegsreporters mit deutschen Medien und Universitäten
Der NachDenkSeiten-Gesprächskreis Hamburg hatte am 12. Mai 2023 den Journalisten Patrik Baab zu Gast. Dieser hat sich kürzlich erstinstanzlich erfolgreich gegen den Widerruf eines Lehrauftrages und die öffentliche Herabsetzung seiner Person anlässlich einer Recherchereise in die Ostukraine gewehrt. In seinem spannenden Vortrag sprach Baab unter anderem über seine Erfahrungen mit deutschen Medien und Universitäten und berichtete von seinen Erlebnissen vor Ort. Udo Fröhlich vom Gesprächskreis Hamburg hat nun eine Audio-Aufzeichnung des Vortragsabends veröffentlicht. Foto: patrikbaab.de
🎧: https://www.0815-info.news/Web_Links-Im-Propagandakrieg-Erfahrungen-eines-Kriegsreporters-mit-deutschen-Medien-und-Universitaeten-visit-11250.html
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happypoststarfish · 1 year
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„Propagandakrieg – Erfahrungen eines Kriegsreporters mit Medien & Univer...
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apsny-news · 1 year
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Russischer Kriegsreporter stirbt bei Explosion in Sankt Petersburg
Der Militärblogger soll in einem Café des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zu einem “patriotischen Abend” eingeladen haben. Die ukrainische Führung veröffentlicht einen 12-Punkte-Plan zur “Befreiung” der Krim. Apsny News
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china70 · 1 year
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Schweizer Kriegsreporter geben zu, dass über Nazis in der Ukraine nicht berichtet werden darf!!
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seekerslearnings · 2 years
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Wehrschütz: “Massive Verluste der Ukraine, aber Ukraine gibt das nicht zu” | Exxpress
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hoerbahnblog · 2 years
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Maiken Nielsen liest aus "Ein neuer Horizont" – anschließend diskutiert die Autorin mit Uwe Kullnick über ihr Buch, dessen Hintergründe und Empathie
Maiken Nielsen liest aus “Ein neuer Horizont” – anschließend diskutiert die Autorin mit Uwe Kullnick über ihr Buch, dessen Hintergründe und Empathie
Maiken Nielsen liest aus “Ein neuer Horizont” – anschließend diskutiert die Autorin mit Uwe Kullnick über ihr Buch, dessen Hintergründe und das Glück der Empathie Lesung Maiken Nielsen (Hördauer ca. 17 min) https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2022/04/HoS_Nielsen-Maiken-Lesung-upload-.mp3 Gespräch zwischen Maiken Nielsen und Uwe Kullnick (Hördauer ca. 52…
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korrektheiten · 4 months
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Die Ukraine setzt aus dem Westen gelieferte illegale Chemiewaffen ein
Anti-Spiegel: » Wenn man, wie ich, als Kriegsreporter an die Front fährt und sich dort so frei bewegen kann, wie es in einem Kriegsgebiet eben möglich ist, und dabei eng mit Soldaten zusammenlebt, dann erfährt man einiges, worüber man nicht berichten kann. Daher werde ich auch jetzt keine Details darüber preisgeben, wann und wo ich welche Informationen […] http://dlvr.it/T2yl17 «
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undsowiesogenau · 4 years
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Denis Johnson ist also wirklich so gut, wie alle sagen. Ich lese seine Kriegsreportagen aus Afrika und interessiere mich auf einmal für Liberia. Oder eher für Johnson in Liberia. Er ist der einzige selbstironische Kriegsreporter auf der Welt, glaube ich. Dazu nicht waghalsig, aber mutig; Liberia kommt mir vor wie die Hölle, irgendein Übergangsgeneral zeigt den westlichen Reportern ein Video davon, wie der frühere Präsident von den Militärs verhört wird. An einer Stelle ist zu sehen, wie sie ihm die Ohren mit einem Taschenmesser abschneiden und ihn zwingen, sie zu essen. Johnson spart sich jeden Kommentar. Später geht es mit dem Jeep durch die Wüste, Sonnenuntergang: »Als wäre eine Seite umgeblättert worden und ihr Schatten über die ganze Welt gefallen.«
Im »Weltspiegel« heute ein Beitrag aus Afghanistan: Der deutsche Reporter beschreibt ausführlich die Mühen, ein Treffen mit einigen Taliban zu arrangieren. Sie empfangen ihn in den Bergen; er hält es für erwähnenswert, dass ihm in solchen Höhenlagen schwindlig wird. Die Taliban trinken Minztee und erklären, dass sie gute Menschen seien. Deutsche seien schlecht, Amerikaner noch schlechter. Schließlich steht der Reporter in einem folkloristischen Mützchen vor einer Mauer und fasst nachdenklich seine Eindrücke zusammen. Muss nicht sein.
Trotz Kriegsberichten friedlicher Sonntag. Gedanke zwischendurch: Habe ich eigentlich Feinde? Da muss ich überlegen.
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