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#einen falschen Krieg führen
wladimirkaminer · 2 months
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https://www.ndr.de/.../Wanderfruehling-Mit-Wladimir...
Anfang April ist eine perfekte Zeit, um einen Kurzurlaub an der Ostsee zu machen, die Mücken und Touristen sind noch nicht da, die Sonne lächelt ab und zu durch die Wolken, sie zwinkert kurz und verschwindet wieder, mal regnet es und ein Regenbogen zeigt sich, verschwindet aber genauso schnell wie die Sonne. Alles an der Ostsee ist permanent am Verschwinden, die Landschaft ist nicht wasserdicht, die Insel Rügen ist von etlichen kleinen und klitzekleinen Inselchen umzingelt, einige sind längst unter Wasser verschwunden, zum Beispiel Schnakenwerder, die sagenumwobene Mückeninsel, die der Putbuser Fürst einmal bei einer unglücklichen Schachpartie an seinen dänischen Fürstenkollegen verspielte. Damals war es gang und gäbe, um Inseln zu spielen. Der Putbuser Fürst hatte sich ablenken lassen, die Dame mit dem Pferd verwechselt, einen falschen Zug gemacht und schon war es um die Insel geschehen. Zur Schadenfreude der Putbuser wurde die Insel kurz danach durch Sturmhochwasser überflutet und erodiert, verschwand unterm Wasser und ist heute nur noch als eine Untiefe im Greifswalder Bodden und Sperrgebiet für Schiffsverkehr auf den deutschen Karten existent. Die verschwundene Insel wurde auf dem Bild des berühmten deutschen Malers Kasper David Friedrich „Die Landschaft mit dem Regenbogen“ verewigt, der Regenbogen auf dem Bild geht von der Insel Wilm in die untere rechte Ecke und knallt auf die Insel Schnakenwerder. Doch das Bild ist auch verschwunden, es wurde nach dem Krieg von zwei amerikanischen Offizieren in die USA mitgenommen und verschwand dort spurlos. Was aber von dem ganzen Schwund hier eindeutig übriggeblieben ist, ist die Insel Wilm, sie wurde weder verspielt noch überflutet und nicht in die USA oder die Sowjetunion abtransportiert. Diese heute unbewohnte Insel war lange Zeit eine Urlaubsresidenz der inzwischen verschwundenen Regierung der ebenfalls verschwundenen DDR. Angeblich haben hier Honecker und seine Minister heimlich Westfernsehen geguckt. Zu diesem Zweck haben sie eine Antenne auf die Insel angebracht und sich in Schweden Fernsehgeräte gekauft. Sie wollten die Kontakte mit den Einheimischen vermeiden, doch ganz ohne Kontakte ging es nicht und so wurde einmal ein DDR-Minister von einem Einheimischen verprügelt. Daraufhin hat man die Insel abgesperrt und eine badefreie Zone um die Insel herum verordnet. 12 Polizisten wurden auf der Insel ganzjährig stationiert. Ich stellte mir vor, wie Honecker hier mit seinen 12 Polizisten lebte, ob sie zusammen in der Kantine speisten, die hier „Gesellschaftshaus“ hieß, wie Jesus mit seinen Jungen. Und was haben die Polizisten das ganze Jahr über hier gemacht, wenn Honecker weg war? Haben sie auch Westfernsehen geguckt oder sind sie schwimmen gegangen? Haben sie FKK betrieben, liefen sie nackt herum? Vielleicht haben sich einige von innen zu Naturschützern umschulen lassen und führen nun Wellenvermessungen durch.
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fabiansteinhauer · 1 year
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Wissenswallfahrt
1.
Für die beiden 'größten' Bauten von Balthasar Neumann (sowohl für die Würzburger Residenz als auch für die Abteikirche von Neresheim) gilt, dass sie zu spät kommen. Sie sind unzeitgemäß.
Als der Bau und die Ausgestaltung abgeschlossen sind, ich unterstelle, dass das erst im Jahr 1780 der Fall war, ist die Mule-Jenny bereits erfunden und in Gang gebracht. Das muss man sich vor Augen führen: 1783, nur drei Jahre später, eröffnet der Wuppertaler Unternehmer Johann Gottfried Brügelmann in Ratingen einen Bau, der zwar ebenfalls noch im spätbarocken Stil gebaut ist. Der Bau ist längst nicht so groß wie die Residenz, aber dieser Bau ist ein Teil der ersten vollmechanischen Textilfabrik auf dem europäischen Kontinent und er wird dazu beitragen, den Kosmos der Fürstbischöfe wegzufegen. Als wüßte das der Brügelmann, braucht er nur Spätbarock, weder Rokoko noch Klassizismus, weder Ironie nach Melancholie, erst recht keinen revolutionären Stil.
Das heißt aber auch, dass mit der Mule-Jenny diese Lunte am Sprengstoff der industriellen Revolution bereits brennt, als die Handwerker in Würzburg den letzten Feinschliff machen. In Ordnung ist die Welt an sich ja sowieso nicht, in Ordnung ist sie nur an anderem. Das Lumpenproletariat sammelt sich schon. 1780 erscheinen vielleicht nur drei Reiseführer zur Schweiz, deren Lektüre könnte die Bürger und Bauer(n) aber auch zu diesem Zeitpunkt schon dazu anregen, doch lieber Grandhotels zu bauen, statt die freie Zeit dafür zu nutzen, in Würzburg zu antechambrieren.
Die Residenz ist aus der Zeit gefallen. Für eine Geschichte, die Universalgeschichte sein will, ist sie ein Ausfall. Sie hat für den dialektischen Prozess die Frist veräumt, Wiedereinsetzung in den vorigen Stand wird nicht gewährt. Man könnte darum sagen, dass diese Residenz falsch sei, das sie zum falschen Zeitpunkt oder am falschen Ort entstanden sei, man könnte sagen, sie würde lügen. Sage ich aber nicht.
Diese Verspätung sorgt dafür, dass der Bau revolutionären Klassizismus auf Rokoko auf Barock schichtet. Sie löst den Bau nur aus jener Zeit, die unbedingt gegenwärtig sein will. Die Verspätung befeuert das Distanzschaffen. Der Bau entsteht zaudernd, verzögert schon durch den Verlauf der Religionskriege, etwa durch den dreißigjährigen Krieg, der auch dazu führt, dass sich das barocke Pathos in Süddeutschland so verpätet und durchzogen von Rokoko und (wie vor allem in Neresheim) revolutionär klassizistischen Stil entfaltet. Dieser Bau ist also durch etwas verzögert, was selbst schon so lange zurückliegt, dass zu Baubeginn kaum einer mehr lebt, der sich an den Grund der Verspätung noch lebhaft erinnern könnte. Dieses Zaudern sorgt dafür, dass die Residenz Archäologie schon auf der Oberfläche betreibt. Das ist keine nachlässige, faule, nur ansatzweise durchgeführte Archäologie. Es ist Archäologie in vollem, aufwendigem Sinne, nur graben muss sie nicht. Sie betreibt Oberschichtenarchäologie, eine Archäologie, die in der Zeit nicht tief graben, die überhaupt nicht buddeln muß, die nur ihre zeitgenössisch-verspäteteten Geschichten übereinanderlegen muss, um noch in frischer Luft an entfernte Schichten geraten zu lassen. Das hat schon etwas von der Ironie, die Heinrich Heine in den Satz fasst: Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu, ein Satz, der seine Ironie selbst nicht preisgibt, vielleicht auch nicht muss, liegt ja schon alles offen.
2.
Das Zaudern, dass hier ohne Zauderer (ohne jemanden, der persönlich für die Verspätung gesorgt hätte) sich duchsetzt, das sich einfach durch eine Verkettung vom Umständen ergibt, derer niemand Herr geworden war, macht diese Residenz unzeitgemäß. Das sorgt für ihre vielkommentierte Ironie und für ihre Melancholie, die hier vor allem überschwängliche, fröhliche Melancholie ist. Die Schönborn besaßen ohnehin keine militärische und keine besondere ökonomische Macht, sie besaßen ideologische Macht, nur die Macht der Bilder, Worte, Gesten und Protokolle, die das heilig-römische Reich - entgegen einer These, die u.a. Michael Stolleis vertrat - auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts noch denkbar und effektiv machte. Der Würzburger Hochstift und das Herzogtum Franken sind klein genug, um sich so ein Größenphantasma noch erlauben zu können. Stolleis legt in seiner Geschichte des öffentlichen Rechts nahe, dass der sog. Reichsgedanke zu dieser Zeit nichts mehr bewirkte, dieser Bau ist ein Gegenbeispiel.
3.
In einem seiner Texte (dem zur psychologischen Struktur des Faschismus) schreibt George Bataille, der Marxismus, der letztens Endes behauptet habe, daß der Unterbau einer Gesellschaft den Überbau determiniere oder bedinge, habe keine wirklich grundsätzliche Analyse der Modalitäten religiöser und politischer Gesellschaftbildung versucht. Eine Geschichte und Theorie politischer Theologie, so kann man ergänzen, findet man bei Kantorowicz, aber nicht bei Marx. Was Bataille fehlt, erschliesst sich unter anderem aus dem nächsten Satz: Zwar habe der Marxismus die Möglichkeit der Rückwirkungen des Überbaus eingeräumt, sei aber bei bloßen Behauptungen stehen geblieben und nicht zur wissenschaftlichen Analyse vorgedrungen. Bataille fehlt eine Analyse von Rückwirkungen des Überbaus, von Effekten, die sicherlich auch, es sind ja Rückwirkungen, nach hinten losgehen können, vielleicht noch für den Überbau. Ich würde, das, was darin von einem auf das andere wirkt, auf eine stratifikatorische Differenzierung beziehen, die nicht nur die Gesellschaft schichtet, sondern auch auf historische Schichten. Weiter könnte man Batailles Forderung auch auf geographische Schichten oder sogar psychische Schichten, auf deren Instanzen und Register ausweiten. Was sublimiert wird, wirkt ins Begehren zurück. Was fortschreitet, wirkt auf die Vergangenheit zurück. Man kann in Batailles Arbeiten, in Klossowskis Arbeiten (in dessen Kommentaren zu Bachofens Archäologie und zum Mythos sowie in den Gesetzen der Gastfreundschaft) und in Caillois' Arbeiten zur Mimesis (etwa zur Gottesanbeterin) ein Interesse an der Ideologie und ihrer Bildgebung, an einem Imaginären entdecken, das sein Distanzschaffen mit einem Verschlingen, einem Verzehren und Begehren verknüpft. Das ist vielleicht auch Batailles "Rückwirkung", etwas, was durch Wirksamkeit sowohl mit dem Realen als auch mit Realität durchsetzt ist, beides braucht und verbraucht. Was bei Bataille und den anderen französischen Nietzschelesern an Einbildung, an künstlichen und artifiziellen Welten, an Phantasmen auftaucht, ist auf eine Weise effektiv, die nicht einfach ins Leere geht und nicht nur als Lüge, nicht bloß als Anästhesie, gar als Aussetzung oder Verschanzung der Sinne abgetan werden sollte. Der Überbau simuliert und dissimuliert, er ist aber auch Teil des Distanzschaffens, das die Welt in einem normativen Sinne, also durch operationalisierte Differenz händelbar und verfügbar macht. Der Überbau bleibt übergriffig, greift auch ein, das ist Teil seiner Rückwirkung.
Was, wenn nicht die Würzburger Residenz, wäre ein Beispiel für einen Überbau. Seine Wahrheit ist über den Tisch, über die Tafel gezogen. Nur geleugnet werden sollte diese Form der veritas falsa (wie es in den Antworten auf die FAQ eines römischen Verwaltungshandbuches heißt) nicht. Diese Rückwirkung liefert keine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand. Gleichwohl würde ich sie in der Nähe zu jener Restitution sehen, von der Aby Warburg einmal schreibt, um einmal an anderes Wort für Nachleben zu verwenden.
4.
Was heute an operativen Ontologien und neuem Materialismus kursiert, dass würde ich nicht nur über eine Literaturgeschichte akademischer Literatur entfalten, auch nicht nur über die neuen Relationen, die, als wären es Aktenauszüge, mittels Auszügen aus Geschriebenem Entscheidungshilfe für gesellschaftliche Streitfälle liefern. Karan Barad ist interessant, Thomas Lemke ist es. Aber Roy Wagner und Marta Madero (die eine 'Begrenzung', d.i. Normierung, zwar auch im Objekt, aber darüber hinaus auch in der Reproduktion von Begriffspaaren, also im zeichnenenden, graphischen oder bezeichnenden Vorgang von Trennungen und Austauschmanövern analysieren) sind es auch.
Das Textreservoir, auf das man heute zurückgreifen kann, um Begriffe dafür zu bekommen, wie man was auch immer händeln soll, ist groß. Wenn man dabei auch am Material und an Objekten interessiert ist, zum Beispiel an dem, was man heute agency nennt und auch außerhalb des Subjektes oder jenseits einer diskreten Grenze zwischen Subjekt und Objekt ausmachen möchte, dann würde ich spätestens nach der Lektüre beispielhafter Literatur, vielleicht auch gleichzeitig, bei Objekten ansetzen. Mit Material anfangen, freilich einmal Material, das geschnitten, mithin formatiert ist. Die Würzburger Residenz ist nur Beispiel. Besser noch: parallel, nebeneinander, gleichzeitig. Cornelia Vismanns Buch zu den Akten geht ja nicht nur die Literatur und die Theorie durch, referiert und systematisiert nicht einfach, was ihre Heroen gesagt haben. Sie hält sich zwar an Lévi-Strauss auf, aber auch an der Wellenlinie - und löst die Wellenlinie von dem Kontext, die sie in den Schreibstunden der traurigen Tropen hat. Sie entwindet die Linie dem Autor. Sie liefert Schnipsel aus den Akten. Bruno Latour legt Protokolle im Conseil d' Etat an und löst sich aus den Bestimmungen des literarischen Feldes. Vismann, noch einmal Vismann, setzt sich mit der Architektur und den Möbeln, den Mikrofonen und den Kabeln, der flimmernden Filmvorführungen im Gerichtssaal auseinander. Diese Arbeiten systematisieren keine literarischen Felder. Von der Warte einer Wahrheit, sie systemtisch und allgemein wäre und deren Schichten in einer Geschichte synthetisierbar wäre, sieht das aus wie in Stücken. Gut so. Vismann, so scheint es mir, nimmt da ein Stellung ein, die sich sowohl auf die (anthropologische oder strukturalistische) Arbeit an Begriffspaaren, ihren Trennungen und Austauschmanövern, damit auch auf die Geschichte jener Technizität beziehen lässt, die Thomas und Madero bei den Glossatoren und in den Kommentaren beobachten. Das würde ich als eine Scheidekunst der Texte betrachten. Das lässt sich aber auch auf ein Interesse an Objekten beziehen, die keine Texte sind, deren Grenzen zwar etwas definieren können, die aber doch eher den sog. Grenzobjekten als juristischen Literatur nahestehen.
5.
Die Anthropofagen sind übrigens auch Teil der Treppenszene in der Residenz. Sieht dem heutigen Blick ein bisschen wie ein Döner aus, was sie da zubreiten. Im Grill-Wolf am Kipdorf in Wuppertal sah so aber auch der Spießbraten aus. Am linken Rand der Aufnahme sieht man Gesichter im Sand, da ist ein Flecken Köpfe. Peter Stephan nennt dies Passage der Treppenszene die Amerikagruppe, nicht imBild ist die große Personifikation der beiden Amerikas. Jemand schultert dort ein Krokodil, das ich für den Leviathan halte, weil das Nilpferd in manchen Sprachen als Behemot bezeichnet wird und weil ich Krokodil und Nilpferd als Übersetzung der beiden ungeheuerlichen Wesen Leviathan und Behemot verstehe.
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zitatevonandrewvachss · 5 months
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Aus einem autobiographischen Aufsatz von Andrew Vachss, veröffentlicht auf "The Zero":
>> Kurz vor meinem Abschluss besuchte ein Rekrutierer des US-Gesundheitsdienstes den Campus. Als er mir von dem großen Krieg erzählte, der in Amerika geführt wird, um die Syphilis auszurotten, fühlte ich mich wieder wie in der Rekrutierungszelle der Marines.
Nur dieses Mal nahmen sie mich. Mein offizieller Titel war "Programmbeauftragter", aber worum es ging, war brutal einfach: Wenn man die Nachricht erhielt, dass bei jemandem Syphilis diagnostiziert worden war, ging man hinaus und "sprach" mit ihm. Was man brauchte, war eine vollständige Liste aller Sexualkontakte innerhalb des "kritischen Zeitraums" — irgendwo zwischen neunzig Tagen und einem Jahr, je nach Stadium der Syphilis — und dann sollte man diese Leute finden, sie befragen und so lange damit weitermachen, bis man die Infektionskette durchbrochen hatte.
Dieses eine Mal war meine Herkunft ein Vorteil. Ich war in Spielhöllen, Billardzimmern, Nachtclubs, Wanderarbeiterlagern, Hurenhäusern, Gefängniszellen und an vielen anderen Orten zu Hause, die meinen Ermittlerkollegen fremd waren. Vor allem aber konnte ich die Sprache sprechen.
Schließlich wurde ich zum Spezialisten für Fälle, in denen die infizierten Personen entweder die Zusammenarbeit verweigerten oder über das Ausmaß ihrer Aktivitäten eindeutig logen. Damals mochte eine unwillige "Quelle" alles verheimlichen, von einer außerehelichen Affäre bis hin zu einer Sexualität im Untergrund. Es war eine breite Palette von Überzeugungstechniken erforderlich. Ich wurde sehr gut in allen von ihnen.
Wenn man der Spur von jemandem folgt — auch wenn es darum geht, sein Leben zu retten — kann man nicht im Anzug herumlaufen und ein Tonbandgerät mit sich führen. Ich musste mich unauffällig verhalten, ich musste zuhören und lernen, eine Lüge so herauszuhören, wie ein Dirigent eine falsche Note aus dem Orchester heraushört.
Und ich habe auch Leute gefunden, manchmal mit keiner besseren Information zur Verfügung als dieser: "Ich glaube, sie war blond, aber es war dunkel im Zimmer, und ich konnte nicht gut sehen. Ich erinnere mich, dass sie für Big Mary arbeitete, unten in der Water Street, und ich glaube, ihr Name war Brenda, aber ich war betrunken und ..."
Ich mochte den Job. Ich mochte die Tatsache, dass es, sobald ich das Büro für einen Fall verließ, keine "Supervision" mehr gab. Man konnte tagelang unterwegs sein, übernachten, wohin die Spur einen führte, und nicht innehalten, bis man gefunden hatte, wen man suchte. Und dann fing man wieder von vorne an.
Das Geld war lausig, und ich wurde — ständig — daran erinnert, dass meine "unkonventionellen" Methoden mir wahrscheinlich keine baldige Beförderung einbringen würden. Aber ich hatte mich noch nie so gut gefühlt mit dem, was ich mit meinem Leben anfing.
Ich schrieb, kontinuierlich. Ein Tagebuch, in dem ich jeden Fall, jede Beobachtung, jeden Kontakt und jede Lektion, die ich lernte, festhielt. Aber ich betrachtete es nicht als Schriftstellerei. Für mich war es die Entwicklung von Werkzeugen.
Bis dahin hatte ich mich immer für einen ziemlich harten Jungen gehalten. Ich war nicht in einer Privatschule erzogen worden. Ich war mir so sicher, dass ich wusste, wo es langgeht. Einige der Dinge, die meine Kollegen schockierten, waren mir seit meiner Kindheit vertraut. Ich wusste, dass Menschen einander alle möglichen hässlichen Dinge antaten, aus allen möglichen Gründen. Ich wusste von "Kinderschändern", diesen verrückten Männern, die sich auf Spielplätzen herumtrieben, mit einer Tüte Süßigkeiten in der Tasche und dem Bösen im Herzen. Aber ich wusste nicht, dass Menschen Sex mit Babys haben. Und bei diesem Job lernte ich die Wahrheit. Nicht nur mit irgendwelchen Babys, mit ihren eigenen Babys.
Jahrzehnte vor der großen "Kontroverse" — gab es eine "Epidemie" von sexuellem Kindesmissbrauch in Amerika oder befand sich das Land, angeheizt durch eine Flut von "falschen Anschuldigungen", auf einer "Hexenjagd" — sah ich die Wahrheit mit eigenen Augen. Jeden Tag. Nicht die Statistiken, nicht die "Grauzonen", nicht die Debatten. Ein Säugling mit einem Darmvorfall, aus dem Tripper tropft, ist nicht imstande, etwas "zu fantasieren". Ein zwölfjähriges Mädchen, das ein Baby mit angeborener Syphilis zur Welt bringt — ein Erbe ihres Vaters —, "denkt sich das " nicht "aus".
Was mich fassungslos machte, war nicht nur die Unmenschlichkeit der Menschen, die ihre eigenen Opfer heranziehen, sondern auch das soziopathische Anspruchsdenken, das sie stets an den Tag legten. Ich erinnere mich noch an einen dieser beutegreifenden Degenerierten, der gerade erfahren hatte, dass sein Kind an Syphilis erkrankt war und dass er die Ursache für die Infektion war. Als er mit den Konsequenzen konfrontiert wurde, schaute er mich an und sagte mit einer Stimme, die vor Empörung vibrierte: "Das ist mein Kind."
Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, was er meinte. Und noch länger, um zu verstehen, dass dieser Mensch kein Einzelfall war. Er hatte Brüder und Schwestern überall auf der Welt.
Ich war nicht mehr daran interessiert, Infektionen zu bekämpfen. Krankheiten sind, wie die Wissenschaft, neutral. Meine Todfeinde waren es nicht. Und ich war es auch nicht, von diesem Zeitpunkt an, nie mehr. <<
(Andrew Vachss, via Alice Vachss)
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Chaos Walking Film Stream Deutsch Online Komplett
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Todd Hewitt wurde in Prenticestown geboren, einer außergewöhnlichen Stadt, in der jeder die Gedanken anderer in einem endlosen Strom endloser Geräusche hören kann. Es gibt keinen Platz für Privatsphäre und Geheimnisse. Aber ist es wirklich so? Einen Monat vor seinem Geburtstag, als Todd sich in einen Mann verwandeln muss, hört der Held plötzlich ... völlige Stille. Es stellt sich heraus, dass alles an Prentissstown eine Lüge ist. Der einzige Ausweg ist zu rennen.
Doug Lymans Treads of Chaos, eine preisgünstige Adaption von Patrick Ness 'gleichnamigem Roman, wird laut THR in großem Maßstab gedreht. Dies könnte dazu führen, dass Lionsgate die Veröffentlichung des Films zum 1. März 2019 verzögert, da die Hauptrollen von Tom Holland und Daisy Ridley sehr voll sind. Quellen zufolge wird das Budget für den Fantasy-Film auf 90 bis 100 Millionen US-Dollar geschätzt. Die Dreharbeiten sollten zwei bis drei Wochen dauern, beginnen jedoch Ende 2018 oder Anfang 2019. Die Hauptarbeiten an dem Bild wurden im November 2017 abgeschlossen, und eine solche Verzögerung ist mit der Beschäftigung der Akteure verbunden. In naher Zukunft wird Holland eine Fortsetzung des Blockbusters Spider-Man: Homecoming haben, und Ridley wird damit beschäftigt sein, die neunte Episode von Star Wars zu filmen. Jetzt befinden sich die Produzenten in Gesprächen mit dem Autor der Trilogie, Patrick Ness. Sie werden aufgefordert, zusätzliche Seiten des Skripts zu schreiben. Die Handlung der Ness-Trilogie findet in der Neuen Welt in einer menschlichen Kolonie auf einem der Planeten statt, die zu einem Zufluchtsort für Siedler von der sterbenden Erde geworden ist. Der Protagonist heißt Todd Hewitt (Holland) und ist der letzte Junge in Prenticestown, einer Stadt, in der es seit langer Zeit keine Frauen mehr gibt und die Männer durch den ständigen Lärm verrückt werden. Nachdem die Erdbewohner den Krieg mit den lokalen Kreaturen und Motiven gewonnen hatten, infizierten sie sich mit dem Lärmvirus und hören nun nicht nur den Gedanken anderer zu, sondern auch den Gedanken aller Lebewesen. In einem Monat wird Todd 16 und erkennt, dass an diesem Tag etwas Schreckliches passieren kann. Der Junge flieht mit seinem Mancha sprechenden Hund aus der Stadt und macht sich auf den Weg, auf der er das Mädchen Viola trifft, das gerade auf einem Pfadfinderschiff von der Erde gekommen ist. Todd lernt, dass Frauen keinen Lärm hören, aber dies ist nicht die einzige Erkenntnis, die er im Laufe der Zeit lernen wird. "The Tread of Chaos" ist eine sehr dunkle Trilogie, in der sich der Autor mehr für das Leben in einer neuen Gesellschaft, den Völkermord an Außerirdischen und die Wahlprobleme der Hauptfigur interessiert. Obwohl es eine romantische Linie gibt, wird sie nicht zentral. Das Filmen und Wiederfilmen in großem Maßstab ist im modernen Hollywood seit langem üblich. Ende März wurde bekannt, dass das Fox-Studio die Veröffentlichung von zwei Filmen gleichzeitig geändert hatte - "New Mutants" und "Dark Phoenix" - und die Bilder zur Überprüfung schickten. Lionsgate hat den ersten Trailer zum Science-Fiction-Film Chaos Walking veröffentlicht, mit einer literarischen Basis, einer beeindruckenden Besetzung und einem talentierten Regisseur. Der Film ist eine Adaption des ersten Buches in Patrick Ness 'Trilogie "Chaos Walking" mit dem Titel "Das Messer des Loslassens" (2008). Wenn der Film finanziell erfolgreich ist, werden wir sicherlich Verfilmungen der nächsten beiden Bücher "Ask and Answer" (2009) und "Monsters of Men" (2010) sehen. Der Handlung zufolge landet die Hauptfigur Viola (Daisy Ridley) in naher Zukunft auf einem mysteriösen Planeten, auf dem alle Frauen verschwunden sind und die Männer ihre Gedanken aufgrund des mysteriösen Lärms nicht vor anderen verbergen können. Durch einen glücklichen Zufall wird Viola zuerst von Todd Hewitt (Tom Holland) besetzt, der versucht, das Mädchen vor der grausamen Realität zu schützen. Neben Daisy Ridley (Star Wars) und Tom Holland (Spider-Man) sind in dem Film auch Mads Mikkelsen (Hannibal), Nick Jonas (Midway), David Oyelowo (The Cloverfield Paradox), Cynthia Erivo ("Stranger") und zu sehen Andere. Die Handlung des Fantasy-Films spielt auf dem Planeten, auf dem sich die überlebenden Erdlinge nach einer von Menschen verursachten Katastrophe bewegten. Ein unbekanntes Virus tötete alle Frauen und Kinder, und die Männer erlangten die Fähigkeit, die Gedanken anderer durch den durch Aggression verursachten Lärm zu hören. Im Zentrum der Handlung steht die Geschichte eines jungen Mannes namens Todd, der das überlebende Mädchen Viola findet, das den Lärm übertönen kann. Gemeinsam versuchen sie, die Wahrheit zu enträtseln und die Menschheit zu retten. Der Film Steps to Chaos wurde vom Filmemacher Doug Lyman nach dem ersten Roman der gleichnamigen Buchreihe von Patrick Ness gedreht. Einer der Autoren war Charlie Kaufman, der einen Oscar für das Drehbuch für den dramatischen Film Eternal Sunshine of the Spotless Reason gewann. Ursprünglich sollte der berühmte Robert Zemeckis den Thriller inszenieren, doch nachdem er sich aufgrund eines falschen Drehplans geweigert hatte, blieb er in der Rolle des Produzenten. Das Bild von Viola Id, das die Geheimnisse eines neuen Planeten enthüllen kann, wurde von Daisy Ridley geschaffen, die dank ihrer Rolle als Ray in Star Wars an Popularität gewann. Die Rolle des Todd spielte der Schauspieler Tom Holland, an den sich das Publikum für seine Teilnahme an Filmen über das Marvel-Universum erinnert.
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virginia-xo-xo · 4 years
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Wir machen die Nacht zum Tag und feiern exzessiv!
Ein hässlicher Charakter zerstört jedes noch so schönes Gesicht!
ich komme dir vielleicht entgegen, aber ich renne dir ganz bestimmt nicht hinterher.
“Vermutlich haben Sternschnuppen nicht den Job, unsere Wünsche zu erfüllen, sondern uns gut überlegen zu lassen, was wir uns denn wünschen.“
&' 𝔚𝔢𝔫𝔫 𝔡𝔲 𝔫𝔦𝔠𝔥𝔱 𝔴𝔢𝔦𝔰𝔰, 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔲 𝔥𝔞𝔫𝔡𝔢𝔩𝔫 𝔪𝔲𝔰𝔰, 𝔡𝔞𝔫𝔫 𝔥𝔞𝔫𝔡𝔢𝔩 𝔪𝔢𝔫𝔰𝔠𝔥𝔩𝔦𝔠𝔥.
𝔇𝔲 𝔪𝔞𝔠𝔥𝔰𝔱 𝔪𝔢𝔦𝔫 𝔏𝔢𝔟𝔢𝔫 𝔷𝔲 𝔡𝔢𝔦'𝔪, 𝔴𝔢𝔦𝔩 𝔡𝔲 𝔢𝔦𝔫 𝔑𝔦𝔢𝔪𝔞𝔫𝔡 𝔟𝔦𝔰𝔱.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mach sie nicht zu deinem Leben.
Man kommt nicht mit nem Messer zu ner Schießerei.
Ich will wieder ein Lächeln haben, aber nur das eine lächeln, was ich mit dir hatte.
Hör auf um Menschen zu kämpfen, die keine Angst haben, dich zu verlieren
Lieber alleine, als mit falschen Hunden an der Hand.
Ich steh', wo ich steh', weil ich bin, wer ich bin
Liebe ruft an, ich hab' keinen Empfang.
Handy vibriert in der Hand, kann es nicht lesen, bin wieder auf Alk
Der Himmel scheint nicht mehr weit weg zu sein.
„Ich bin zwar kein Dichter und kein Denker aber Dichter als Sie Denken🍁“
Sag mir bitte, welche Liebe ist noch echt?
Halt den Kopf immer oben, auch wenn es mal nicht läuft
Am Ende des Tages, bluten wir doch alle gleich.
&' Wenn du nicht weiß, wie du handeln muss, dann handel menschlich.
Bring mich nach hause, denn ohne dich kann ich nicht.
Du muss der Person deines Lebens, auch dein Leben anvertrauen.
Komm wir lügen uns die Welt schön.
Nur liebe kann ein kaltes Herz heilen.
Wäre dein Körper eine Droge, wäre ich voller Heroin
Ich kann in den Scherben ein Puzzle seh'n.
Mit der Zeit ändert sich deine Perspektive.
Du suchtest an dem Ort wo keine Liebe war.
Kein Gefühl. Doch alles geht vorbei.
Es ist falsch, das mein Lachen mir nicht mehr schmeckt.
Ich hab kein Herz, doch ich mag deins.
ℑ 𝔡𝔬𝔫'𝔱 𝔥𝔞𝔳𝔢 𝔞 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱, 𝔟𝔲𝔱 𝔦 𝔩𝔦𝔨𝔢 𝔶𝔬𝔲𝔯𝔰.
Wir sind zwei Seiten der gleichen Medaille
Denn meine Seele, sie lebt in Ketten
Jeder Anfang endet irgendwann
Be my fav move
Ich hab Blutgruppe hass
Bisschen elegant, bisschen arrogant, ich weiß mein Name ist dir bekannt.
Du warst schon da, als ich niemand war.
Die Meinung mancher Menschen sind so hilfreich, wei ein Löffel bei einer messerstecherei.
Wir führen ein Leben, was den Schlaf raubt.
Sie gönnen mit den Lippen, aber hassen mit dem Herzen.
Freundschaft bis zum tod.
Vertau' nicht zu viel, bevor du fällst, weil sie mit dir spiel'n
Die Augen lügen nie
Eine Person, die dich schätzt, würde sich niemals in die Lage versetzen, dich zu verlieren.
Ich hab' geglaubt das ich ohne dich nicht leben kann, doch wie du siehst, bin ich mein Weg gegangen.
Schenk mir Unsterblichkeit, indem du sagst, dass du mich liebst.
Das, was du verwechselst mit einem kalten Herz, war meine Angst vor dem Abschiedsschmerz. Angst vor dem Ende vom Anfang.
Dein Kopf voller Frust.
Ich trag deinen Namen in meinen Herzen, aber keine Liebe in mir.
Ich tag keine Liebe in mir.
Ich trag deinen Namen in meinem Herzen.
Wovon sie nicht wissen, können sie dir nicht nehmen.
Es heißt doch Gegensätze ziehen sich an.
Mama hat immer ein Lächeln für dich, egal wie es ihr geht.
Ich lass nur noch Licht in meine Welt.
Das Leben ist zu kurz, um traurig zu sein.
Mein zu Hause ist kein Ort, das bist du!
Freunde sind Engel die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt.
Ich will nur bei dir sein!
Jede Entscheidung schließt eine Tür und wenn man sich nicht entscheidet, dreht man sich im kreis.
Die guten Zeiten kommen und gehen.
Will alles Bund, aber sehe nur schwarz weiß.
Hass ist das Ergebnis gescheiterter Liebe!
Wenn ich bei dir bin, sprengt mein puls den Rahmen.
Wir leben der Zeit entgegen.
“Fühlt sich an wie Kilometerweit gerannt, aber nicht einen Schritt nach vorn gekommen.”
Wahre Freundschaft ist, wenn zwei Freunde in entgegengesetzte Richtungen gehen und doch Seite an Seite bleiben können.
Lebe in Träumen und selbst erzählten Lügen
Du wärst alles was ich bräuchte.
Kommst ohne Munition, doch erklärst mir den Krieg.
Du, nur du bringst mich mit deinem Lachen um
Alles voller Clowns, es ist wie im Zirkus
Leben bedeutet, trotz scheiße das Lachen nicht zu verlieren.
Ich bin da, wenn du mich brauchst. Ich passe auf dich auf.
Alles klebt an dein Lippen, wie die Filter von Kippen, weil niemand mehr 'Nein' sagt.
Mit der Geburt fangen wir an zu sterben.
My live, my way
Geh' zu deiner hoe.
Der Teufel ist ein Engel nur mit einem gebrochenen Herz'.
Fühle nichts, kein Hass, keine Liebe.
Wear are smile like a loaded gun.
Ich bin kaputt, doch ich leb'
Du machst mein Leben zu dei'm, weil du ein Niemand bist.
Hör auf gift zu trinken, nur weil du durst hast.
Ich lauf' schon viel zu weit, durch Feuer und durch Eis.
Für deine Trän'n geh' ich Jahre in den Bau.
Don't tell me it's impossible
Finde wofür du sterben würdest und lebe dafür
Trink bis nichts mehr weh tut
Ohne Dunkelheit, würden wir die Sterne nie sehen.
Passt mir so gar nicht.
In der momentanen Lage, merk ich das du fehlst.
Willst dein Leben ruinieren, mit mir?
Liebe in der Luft, Puste sie weg.
Ich gib dir nicht die Hand, weil du wie Chinaware fake bist.
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aktionfsa-blog-blog · 4 years
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"Terroristischer schwerer Diebstahl" oder was?
Hintergründe und Einschätzungen zu Adbusting Aktionen
Vor einer Woche hatten wir über den Austausch von Werbeplakaten der Bundeswehr im Stadtgebiet anlässlich des Tags der Bundeswehr berichtet. Dabei hatten wir auch die Tätigkeit des Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismus-Abwehrzentrum von Bund und Ländern (GETZ) bei den Ermittlungen dazu erwähnt. Dieser Einsatz von "Terrorismus Experten" beim Entwenden von einigen Blättern Papier erstaunt uns noch immer ... - vor allem, wenn dafür sogar ein gleichwertiger Ersatz geliefert wird.
Plakativ hat uns zu den juristischen Fakten und den Hintergründen bei einigen Diensten, sowie die politischen Einschätzungen folgendes geschrieben:
VS Berlin meldet Adbustings ans Terrorabwehrzentrum, weil sie für angemeldete Demos werben
Der Staatsschutz 521 beim Berliner LKA veranstaltet Hausdurchsuchungen wegen Adbusting. Deshalb stellten die  Abgeordneten Helm und Schrader (Linke) eine Anfrage an den Berliner Innensenat. In der Antwort rechtfertigt Staatssekretär Akmann diese Praxis mit falschen Behauptungen. Außerdem gibt Akmann zu, dass der Berliner Verfassungsschutz drei Adbusting-Aktionen ans Terrorabwehrzentrum GETZ meldete, weil diese für angemeldete Demonstrationen warben. Diese Information hatte die Bundesregierung erst vor kurzen für geheim erklärt, weil sie angeblich die Sicherheit und Interessen der Bundesrepublik bedrohen würde.
Die parlamentarische Anfrage mit Antwort im Volltext: https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-23510.pdf
Parlamentarische Anfrage nach Hausdurchsuchungen Adbusting ist das neudeutsche Wort für das politisch motivierte Verändern von Werbung. Da Werbung überall den öffentlichen Raum vereinnahmt, ist es für politisch Engagierte naheliegend, sich diese anzueignen und für die eigene Botschaft zu nutzen. Die Sicherheitsbehörden reagieren hierauf zunehmend allergisch. Im Frühjahr wurde bekannt, dass die Staatsschutzabteilung 521 beim Berliner LKA wegen eines veränderten Bundeswehr-Posters gleich drei Hausdurchsuchungen veranstaltete (1).
Verhältnismäßigkeit? „Antimilitaristische Meinungsäußerungen sind kein Terrorismus" kommentiert die Abgeordnete Anne Helm (Die Linke): "Da stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit." Deshalb stellte sie zusammen mit dem Abgeordneten Niklas Schrader eine schriftliche Anfrage an den Innensenat (2). In der nun veröffentlichten Antwort bestätigt Staatssekretär Akmann die Hausdurchsuchung. Leider sei die Anzahl der eingesetzten Dienstkräfte „retrograd nicht valide zu erfassen.“ Eine Sonderkommission gebe es nicht, doch seien „keine Dienstkräfte von anderen Ermittlungsverfahren abgezogen“ worden. Die Anzahl an aufgewendeten Arbeitsstunden erfasse man nicht.
Minderschwere Kriminalität oder Schwerer Diebstahl? Spannend wird es bei der Frage, was Adbusting eigentlich für ein Straftatbestand sein soll. Im November hatte Niklas Schrader bereits schon einmal anlässlich eines letztlich eingestellten Gerichtsprozesses wegen Adbusting eine Anfrage gestellt (3). Damals schrieb Staatssekretär Akmann, dass es sich bei Adbusting um „minderschwere“ Kriminalität handle. Um trotzdem Hausdurchsuchungen, DNA-Proben, etc. rechtfertigen zu können, pflegt der Staatsschutz das Verändern von Werbepostern zum „Schweren Diebstahl“ aufzublasen. Diese Praxis rechtfertigt Akmann nun damit, dass die Plakate „durch ein Schloss gegen Wegnahmen besonders gesichert“ seien. „Das die simplen mit einem Rohrsteckschlüssel aus dem Baumarkt zu betätigenden Mechanismen ein Schloss sind, darf man getrost bezweifeln“ kommentiert Klaus Poster von der Soligruppe plakativ. „Als ob Herr Akmann sein Villa mit nem Rohrsteckschlüssel aus dem Baumarkt abschließen würde...“
Falsche Behauptungen? Darüber hinaus enthält der Paragraph für Schweren Diebstahl eine Bagatellklausel. „Wenn es sich um Gegenstände von geringen Wert wie z.B. Einweg-Werbeposter handelt, kommt laut Strafgesetzbuch ein Schwerer Diebstahl nicht in Betracht“ erklärt Klaus Poster. Dieses Problem löst der Jurist Akmann ganz einfach. Er behauptet, dass die Werbefirma Wall gegenüber der Polizei keine Angaben zur Höhe des Schadens gemacht habe, weil nicht wegen Schweren Diebstahls ermittelt worden sei. „Ein Blick in die Akte zeigt: Beides ist unwahr“ wundert sich Klaus Poster. „In der Akte wird eine überhöhte Schadensumme genannt und es ist nachvollziehbar, dass auch wegen Sachbeschädigung ermittelt wurde.“
Keine Legitimation der Hausdurchsuchung Zu der Frage der Legitimität und Rechtsmäßigkeit der Hausdurchsuchung äußert der Staatssekretär sich nicht. Es fehlen aber offensive Rechtfertigungsversuche: „Im Herbst hatte Akmann noch versucht, das völlig unverhältnismäßige Vorgehen damit zu rechtfertigen, dass ja gegen schlimme Linksextremist*innen gehe, die Militär und Polizei kritisieren“ erklärt Klaus Poster: „Derartige Kalte-Kriegs-Rhetorik fehlt diesmal.“ Weiterleitung an BKA-Datenbank Die beiden Abgeordneten fragen auch, ob von den betroffenen Personen Daten in bundesweite Datenbanken weiter geleitet wurden. Akmann bestätigt, dass die Daten der Betroffenen an den „Kriminalpolizeilichen Meldedienst in Fällen Politisch motivierter Kriminalität (KTA-PMK)“ beim BKA übermittelt worden seien. Diese Daten seien nach der Verfahrenseinstellung jedoch bereits wieder gelöscht worden. „Das werden wir überprüfen“ verspricht Klaus Poster. „Akmanns Falschbehauptungen zu den Hausdurchsuchungen zeigen ja, wie sehr seine Angaben mit Vorsicht zu genießen sind.“
Adbustings als Staatsgeheimnis Am Ende verrät Staatssekretär Akmann noch ein angebliches Staatsgeheimnis. Die Abgeordneten führen an, dass im „Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern (GETZ)“ in 2018/19 viermal die Aktionsform Thema gewesen sei (4) und fragen, welche Fälle die Berlin Behörden dort eingebracht hätten. Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke hatte der Bundesregierung bereits eine ganz ähnliche Frage gestellt (5). In der Antwort der Bundesregierung aus dem Mai 2020 verweigert die Regierung die Auskunft: „Die Bundesregierung ist nach sorgfältiger Abwägung zu der Auffassung gelangt, dass eine weitergehende Beantwortung der Frage nicht erfolgen kann (...). Die Information (...) berühren derart schutzbedürftige Geheimhaltungsinteressen, dass der Schutz des Staatswohl dem parlamentarischen Informationsrecht überwiegt. Dies könnte einen Nachteil für die die Interessen der Bundesrepublik Deutschland (...) bedeuten.“
Die drei Berliner Adbustings im GETZ Das angebliche Staatsgeheimnis um die Adbustings im GETZ lüftet Staatssekretär Akmann jetzt teilweise. Durch den Berliner Verfassungsschutz wurden in 2018/19 drei der vier im GETZ behandelten Adbustings auf die Tagesordnung gesetzt. Es handelt sich vermutlich um folgende Aktionen:
Adbustings zum Ende des NSU-Prozesses im Juli 2018 https://de.indymedia.org/node/25729 Adbustings gegen den Polizeikongress im Februar 2019 https://de.indymedia.org/node/29192 Adbustings gegen türkische Militäroperationen im türkisch-syrischen Grenzgebiet („Rojava“) im Oktober 2019 https://de.indymedia.org/node/39702
Diese Adustings seien ans GETZ gemeldet worden, weil "diese im Zusammenhang mit Aufrufen aus dem linksextremistischen Spektrum zu Demonstrationen (…) die jeweilige Mobilisierung unterstützen."
"Das in den Augen des Verfassungsschutz bestimmte Adbustings böse sind, weil sie zur Teilnahme an angemeldeten Demonstrationen aufrufen, und das Staatssekretär Akmann das für voll in Ordnung hält, sagt viel über das Demokratieverständnis dieser Leute aus" analysiert Klaus Poster.
Auch unbequemes Adbusting ist grundrechtlich geschützt Ähnlich sieht es der Bremer Staats- und Verfassungsrechtler Prof. Dr. Fischer-Lescano. Zusammen mit seinem Kollegen Andreas Gutmann kommt er in einer Analyse für den Verfassungsblog zu dem Schluss, das auch unbequemes Adbustings grundrechtlich geschützt sei (6). „Vor dem Hintergrund des in aller Regel geringen Sachschadens durch Adbusting entstünde der Verdacht, dass der Ermittlungseifer vom Inhalt der Adbustings befeuert werde, wenn diese sich kritisch mit Polizei, Geheimdiensten und Bundeswehr auseinandersetzten: „Das Vorgehen gegen spezifische Meinungsinhalte wird von Art. 5 GG grundsätzlich untersagt. Es wird Zeit, dass die deutschen Sicherheitsbehörden diesen Grundsatz auch dann beherzigen, wenn es um Adbusting geht, das sich kritisch mit ihren Praxen und Imagekampagnen auseinandersetzt.“
Geheimdienste auflösen „Die Geheimdienste und Terrorabwehrzentren dieses Landes beschäftigen sich mit beklebten Werbepostern. Wenn Kritik daran laut wird, erklären sie ihre Peinlichkeiten zu Staatsgeheimnissen“ analysiert Klaus Poster. "Derweil laufen hunderte verurteilte Neonazis frei rum, und Polizist*innen, Militärs und Schlapphüte verfassen als Nazi-Prepper Todeslisten. Kein Wunder, dass die Verunsicherungsbehörden sich weigern, sich mit institutionellen Rassismus auseinander zu setzen. Geheimdienste sind nicht reformierbar, sie gehören aufgelöst."
Die aktuelle Anfrage im Volltext: https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-23510.pdf Fußnoten und Quellen: (1) Drei Hausdurchsuchungen wegen eines veränderten Bundeswehr-Plakats. barrikade.info, 28.2.2010. https://barrikade.info/article/3214 (2) Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Niklas Schrader und Anne Helm (LINKE) vom 18. Mai 2020 zum Thema:Staatsschutzdelikt Adbusting? (II). Drucksache 18 /23 510. https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-23510.pdf (3) Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Niklas Schrader (LINKE) vom 11. November 2019 zum Thema: Staatsschutzdelikt Adbusting? Drucksache 18 /21 553. https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-21553.pdf (4) Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Dr. André Hahn, Gökay Akbulut, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Einordnung von Adbusting als linksextremes Gewaltdelikt durch das Bundesamt für Verfassungsschutz.   Drucksache 19/16887 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/172/1917240.pdf (5) Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Dr. André Hahn,Gökay Akbulut, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Arbeitsweise und Schwerpunkte des Gemeinsamen Extremismus- undTerrorismusabwehrzentrums (GETZ). Drucksache 19/18417. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/189/1918932.pdf (6) Fischer-Lescano, Andreas; Gutmann, Andreas: Unbequemes Adbusting ist grundgesetzlich geschützt. Verfassungsblog, 6.6.2020. https://verfassungsblog.de/adbusting-unbequem-aber-grundrechtlich-geschuetzt/
Mehr zu unseren Artikeln zum Thema Adbusting https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=adbusting&sel=meta
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7302-20200619-terroristischer-schwerer-diebstahl-oder-was.htm
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meinezauberwelt · 4 years
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Unsere Geschichte über Hass-Liebe begann vor etwa einem Jahr, du verdrehtest mir den Kopf und anfangs war es noch nicht ganz klar
Du hast dich mit deinen falschen Worten und bedeutungslosen Taten, in mein Leben gestohlen, meine Prinzipien verraten
Du hast gesagt, ich wäre deine Frau, du würdest für mich jeden Krieg führen, ich hab dir geglaubt und du konntest meine Liebe spüren
Du hast mich mit deinen blauen Augen auf Wolke sieben gehoben, hätte ich doch nur gleich gemerkt, diese Gefühle war'n gelogen
Deine Stimme sie kriecht heute noch wie ein Wum in meinem Kopf umher, kriecht zwischen den Synapsen, klar denken fällt schwer
Du sagtest irgendwann du liebst mich und nein du meintest nicht nur unsere Nächte zu zweit, du sahst mir ins Gesicht und meintest wir beide für die Ewigkeit
Doch du konntest deinen Heiligenschein nicht sehr lange wahren, denn ich fing an nachzuhacken, Dinge zu sagen, Dinge zu fragen
Du wolltest mir nicht antworten, wolltest mir nicht länger zu hören, wolltest mir aus dem Weg geh'n aber bei Lügen auf deine Mutter schwören
Du bist kein Ehrenmann, du weißt mit dem Wörtchen Ehre nichts weiter anzufangen, und jetzt bist du allein in deiner Welt gefang'
Du warst meinen Sonnenschein, meine Lebenskraft, ich hätte dir alles gegeben, doch du hast mich weg gestoßen und jetzt musst du ohne mich Leben
Ich erinner' mich genau, deine Blicke, wie warme Sonnenstrahlen auf meinen Hautporen, aber ich erinnere mich auch an Worte die mein Herz durchbohren
Ich habe angefangen dich hassen, doch Hass ist ein Gefühl und Gefühle hast du nich verdient, und weil ich dich nicht töten kann, wirst du mit dem Text bedient
Du denkst du bist der ärmste Mensch auf Erden, keiner leidet so unfassbar wie du, doch ich sage dir geh nur einen Tag in meinen Schuhn
Dann weißt wie es ist, ein hartes Leben zu haben immer zu geben und nie erfahren, was Liebe ist aber Ruhe zu bewahren
Dann würdest du, nur einmal in deinem Leben zur Kenntnis nehmen, dass andere Menschen viel schwerere Gewichte heben
Sie dich an du hast in deinem Leben einfach nichts erreicht, du hast keine Arbeit und kein Sinn, deine Aufgabe, du frägst 24/7 wo soll ich mit mir hin
Du hängst mit deinen fast 30 Jahren deiner armen Mutter auf der Tasche, und sie merkt langsam auch das ist kein Sohn, nur ne Flasche
Wie sein Vater und der Vater seines Vaters schon Jahrezehnte geh'n ins Land, mit einer Blutlinie völlig ohne jeglichem Verstand
Das ist halt traurig aber Wahr, und auch dir wird langsam klar, du wirst sterben, so wie Gott dich schuf, in der Birne rah
Du wirst in deinem Leben, mal noch heftig auf die Fresse fliegen, Gott liebt alle ja, aber Karma kannst du nicht besiegen
By mc_broken
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dermontag · 2 years
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Partei auf "Irrweg" SPD-Senioren lehnen Scholz' Rüstungspläne ab 07.03.2022, 16:46 Uhr Auf den Angriff Russlands auf die Ukraine reagiert Kanzler Scholz mit einer massiven Aufstockung des Wehretats. Angedacht ist auch ein Bundeswehr-Sondervermögen von 100 Milliarden Euro. Die Senioren-AG der SPD hält das für den falschen Weg. Die Arbeitsgemeinschaft der über 60-Jährigen der SPD ist gegen eine weitere Aufrüstung der Bundeswehr. In einer Mitteilung teilte die Parteigruppe mit, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine eine Zeitenwende sei und einen Ausnahmezustand schaffe. "Trotzdem darf dieser Schock nicht dazu führen, die Kernbestandteile sozialdemokratischer Identität infrage zu stellen oder eine Aufrüstungsspirale mit unabsehbaren weltweiten Folgen zu rechtfertigen." Bundeskanzler Olaf Scholz hatte als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine eine massive Aufstockung der Wehrausgaben angekündigt. Im Bundeshaushalt 2022 soll dazu einmalig ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro geschaffen werden. Insgesamt will Deutschland zudem Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Verteidigung investieren. Mehr zum Thema Die vom ehemaligen Bundestagsabgeordneten Lothar Binding geleitete Gruppe halte es dagegen für falsch, einen Wehretat von mehr als zwei Prozent des BIP festzulegen. Die Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung zu befähigen, sei ein Ziel. "Mehr als zwei Prozent des BIP auszugeben, ist kein Ziel". Dieses werde auch von mehreren SPD-Gliederungen abgelehnt, heißt es in der Mitteilung. Die SPD-Senioren wollten demnach zur innerparteilichen Überzeugungsarbeit beitragen, "um die SPD von diesem offenbar unter Schock eingeschlagenen Irrweg abzubringen". Auch die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal will die Pläne von Bundeskanzler Scholz nicht unterstützen. "Ich trage mit, dass wir eine wehrhafte Bundeswehr brauchen. Ich erkenne aber nicht, dass an dieser Stelle mehr Geld allein das Problem löst", sagte Rosenthal der "Süddeutschen Zeitung" vor einer Woche. "Es bringt nichts, weitere Milliarden Euro in einem schwarzen Loch zu versenken". Sie glaube, dass Gelder für die Bundeswehr bisher ineffektiv eingesetzt wurden.
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wladimirkaminer · 2 years
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Mein Junge ist 23 Jahre alt und er weiß noch immer nicht, was er werden will, er kann sich nicht entscheiden. Die Vielfalt lähmt die junge Generation. Weiß jemand wie viele Studiengänge es in Deutschland gibt? 670! Wie soll man da einen Studiengang fürs Leben auswählen? Man kann inzwischen ein Schnupperstudium nicht wie früher ein ganzes Jahr absolvieren, sondern einen Monat lang auf Probe studieren. Doch selbst wenn man diese verkürzte Variante in Anspruch nimmt, braucht man 55 Jahre, um alle Studiengänge zu beschnuppern. Irgendwann wird man frustriert, gibt beim 699. Studiengang auf und verpasst möglicherweise seinen Traumberuf.
Das gleiche gilt für zwischenmenschliche Beziehungen. Man lernt die Menschen inzwischen nicht analog in einer Disco oder in einer Bar kennen, sondern digital. Im Internet scheint es aber viel mehr Menschen zu geben als in der Realität. Und täglich kommen neue dazu. Das Angebot bei Tinder und anderen Dating-Apps soll schier endlos gewesen sein, erzählte mir mein Sohn, ich selbst war nie dort.
Wie soll man sich jetzt für eine konkrete Person, für einen Peter oder eine Marie entscheiden, wenn schon morgen ein neuer Peter und eine neue Marie auf dem Bildschirm erscheint? Wie findet man heraus, ob der neue Peter der bessere sein wird? Einfach sein lassen und mit dem erstbesten Peter die Suche einstellen, um sich dann womöglich ein Leben lang zu quälen, dass man sich auf den falschen Peter eingelassen hat?
Natürlich gibt es auch bei Dating-Plattformen eine Art Schnupperkurs, doch sie dauern extrem lange und führen in der Regel zu keiner Beziehung, sondern zur Steigerung der Misanthropie. Die Menschen versteinern vor der Vielfalt. Immer wieder stolpere ich im Supermarkt über Passanten, die vor einem zwanzig Meter langen Regal mit Nudeln ins Koma fallen. Sie wollten keine Reise ins Reich der Teigwaren kaufen, sie wollten bloß eine Packung Nudeln.
Dabei gehört die Vielfalt zum Fundament des freien Marktes, sie ist  gelebte Konkurrenz. Wenn jemand der Meinung ist, er kann bessere Nudeln produzieren, muss er sein Können beweisen dürfen und nicht meckern, dass es schon so viele Nudeln gibt. In meiner Heimat, der Sowjetunion gab es nur eine Sorte Nudeln, Kaliber 7,62. Sie wurden angeblich auf den gleichen Maschinen produziert, die im Falle eines Krieges Munition für die Maschinengewehre Ak47 herstellen sollen. Die Idee der Planwirtschaft, dass man nur so viele Waren produziert, die man wirklich braucht, strotzte vor Vernunft und Gerechtigkeit, hatte aber den Nachteil, dass alle Menschen gleich hässlich aussahen. Alle wollten nicht die produzierten, sondern irgendwelche anderen Waren, die es nicht gab. Sozialismus als Schutz vor der Vielfalt war also auch keine Lösung. Die Menschen sind launische Wesen, egal wie man es macht, man macht es falsch.
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emmaegal · 6 years
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"Ich lerne langsam, dass Menschen mir gar nicht erst das Gefühl geben können, nicht genug zu sein, wenn ich es nicht zulasse. Ich lerne langsam, dass ich ihr Handeln und Verhalten gegenüber mir als eine Reflexion ihres Charakters ansehen sollte, anstatt die Schuld bei mir selbst zu suchen...
Ich lerne langsam, dass der Versuch, anderen zu beweisen dass ich „genug bin“, nichts als Zeitverschwendung ist. Denn die Menschen werden deinen Wert erkennen, wenn sie sich dafür entscheiden dich zu sehen wer du wirklich bist und bereit sind mehr Zeit damit zu verbringen dich wirklich kennenzulernen. Wenn sie anfangen all die kleinen Dinge zu bemerken, die dich anders oder besonders machen…
Ich lerne langsam, dass ich niemanden dazu zwingen kann, meinen Wert zu sehen, wenn sie es nicht von selbst wollen, weil es eine Entscheidung ist die sie treffen müssen, und zu versuchen es ihnen zu beweisen, bedeutet, dass ich mich selbst immer noch nicht genug wertschätze…
Ich lerne langsam, dass jedes Mal wenn ich anderen Menschen die Macht gebe meinen Wert zu bestimmen, ich verliere. Jedes Mal, wenn ich ihnen die Kraft gebe, werde ich schwächer. Jedes Mal, wenn ich ihr schlechtes Verhalten zu sehr an mich ranlasse, vergesse ich, mich selbst zu liebe. Jedes Mal, wenn ich ihren Krieg den sie mit sich selbst führen, berühre, gefährde ich meinen inneren Frieden...
Und weil ich das lernte, trat ich einen Schritt zurück. Ich hörte auf mich zu vergleichen mit ihnen. Ich habe aufgehört zu fragen „Warum ich?“. Ich hörte auf, so besorgt darüber zu sein, was sie wohl über mich denken. Ich schaute nach innen und fand den glauben an mich selbst. Ich fing an, nach den Dingen zu suchen die mich begeistern. Ich begann mit Fremden die ähnliche Träume und Visionen vom Leben haben zu sprechen. Ich trat aus dem „alten Kreis“ den ich „Umfeld“ nannte und schritt in eine neue Welt, die mir klar machte, dass ich meinen eigenen Wert verringert habe, um den falschen Leuten zu gefallen. Ich realisierte dass ich einen hohen Preis gezahlt habe, nur um einen Mehrwert für andere zu schaffen, was zu Jahren von Selbstzweifeln und geringem Selbstwertgefühl führte…
Ich lerne langsam, dass wenn du deinen Wert wirklich kennst und du daran festhältst. Die richtigen Menschen dich finden werden. Sie werden dich finden, wenn du lernst, all diejenigen fallen zu lassen, die dir das Gefühl gaben „kein wunderbarer Mensch“ zu sein. Und wenn dich diese richtigen Menschen nicht finden sollten, dann ist es immer noch besser alleine zu sein, als dich in einem Umfeld zu bewegen, in dem du ständig deinen Wert beweisen musst. Manchmal ist es eben besser alleine zu stehen, als kniend darum zu bitten, dass falsche Menschen dich akzeptieren…"
— Der Poet
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caprano · 3 years
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Ihr ordinärer Antisemitismus
aus: Heinrich Mann, Der Hass, 1933
Die Deutschen hassen die Juden. Wenigstens glauben sie es ihren Führern, die den Antisemitismus ausschreien wie eine deutsche Errungenschaft. Die Deutschen begehen gegen ihre eigene jüdische Minderheit jetzt sogar Handlungen, mit denen sie sich selbst am meisten schaden. Denn sie verfallen der Verachtung, und das ist schlimmer, als wenn man gehaßt wird.
In Wirklichkeit sind die Deutschen das letzte Volk, das auf den Judenhaß ein Recht hatte. Sie sind den Juden viel zu ähnlich. Auch sie zeichnen sich als einzelne aus in ihren »großen Männern«. Als einzelne übertreffen sie oft den Wert ihrer Nation. »Deutschland ist nichts, jeder Deutsche ist viel«, sagt Goethe, dessen Gedenkjahr grade noch gefeiert werden konnte, bevor in Deutschland die Barbarei ausbrach. Heute würde der größte Deutsche einfach übergangen werden, denn von ihm zu Hitler führt kein Weg.
Man hat schon längst bemerkt: Juden und Deutsche, beide halten sich für das auserwählte Volk. Man sollte aber auch fragen, was das bedeutet und welche Hintergründe eine solche übertriebene Selbstbehauptung hat. Sie ist kein Zeichen einer wirklichen inneren Sicherheit. Wenn jemand von sich zu viel Wesens macht, liegt es in neun von zehn Fällen daran, daß er im Grunde an sich zweifelt – was kein Fehler ist. Der Zweifel kann fruchtbar sein, man sollte ihn nicht unterdrücken. Ihre verhältnismäßig unglückliche Geschichte hat sowohl Deutschen wie Juden allen Grund gegeben zu Vorbehalten hinsichtlich ihrer Art. Daher die jüdische Selbstironie, denn was sonst ist ihr berühmter Witz! Bei den Deutschen wird der »Minderwertigkeitskomplex« auf andere Weise »überkompensiert«, nämlich durch forsches Auftreten.
Wo ist dies Auftreten am forschesten? In den östlichen Teilen des Landes, wo man von Nation, besonders aber von Rasse, am wenigsten reden sollte; denn der ganze Osten, das eigentliche Preußen, wird bewohnt von den Nachkommen slavischer Stämme, und noch vor zwei- bis dreihundert Jahren wurde dort nur wenig deutsch gesprochen. Tatsächlich aber ist hier der Sitz des neuen deutschen Rassen-Nationalismus. Als Germane spielt sich der zuerst auf, der sogar in Urzeiten nie einer gewesen ist.
Auch der Antisemitismus hatte seinen Herd nicht in dem alten Gebiet der deutschen Kultur, von dort ging er wenigstens in neuerer Zeit nicht aus, sondern eher aus den Provinzen, die einst inneres Kolonialland waren. Das hindert nicht, daß ganz Deutschland schließlich angesteckt wurde, genau wie vom kriegerischen Imperialismus, der auch aus Preußen gekommen ist. Wenn ein verfeinerter Mensch zusammenlebt mit einem roheren, wer wird den anderen beeinflussen? Die Antwort steht leider fest, wenigstens für die meisten Fälle.
Man suche nicht weiter, der Antisemitismus verrät einen Fehler im inneren Gleichgewicht einer Nation, genau wie jener unberechtigte gewaltsame Imperialismus, der Deutschland zuletzt in einen so unglücklichen Krieg geführt hat. Denn schon Jahre vor 1914 wurde England von vielen Deutschen gehaßt, genau wie jetzt der Jude, der auch wieder dem Deutschen seinen Platz an der Sonne wegnimmt, wie sie meinen.
Ich habe meine Landsleute immer nur bedauert, wegen ihrer unglücklichen Leidenschaft andere zu hassen, nur weil sie vermeintlich bevorzugt vom Glück waren. Ich selbst habe als Schriftsteller einige Altersgenossen gehabt, die erfolgreicher waren als ich; gehaßt habe ich sie nie, und wenn es möglich war, habe ich sie bewundert. Ich bin aber auch aus einer alten Familie des alten Deutschland, und wer Tradition hat, ist sicher vor falschen Gefühlen. Tradition befähigt uns zur Erkenntnis, und sie macht uns geneigt zur Skepsis und zur Milde. Nur Emporkömmlinge führen sich zuzeiten auf wie die Wilden.
Nach dem verlorenen Kriege blieb den Deutschen vorerst keine Aussicht, ihr falsches Selbstgefühl noch einmal an Fremden zu erproben. Sie mußten den Gegenstand ihrer Rache im Innern suchen und fanden die Juden, die angeblich nicht zu ihnen gehörten und auch nicht assimiliert werden konnten. Natürlich ist nicht einzusehen, warum grade die Juden, deren Vorfahren vielleicht schon im frühen Mittelalter ins Land kamen, nicht ebensogut Deutsche sein sollten wie jene Slaven, die erst viel später aufgenommen worden sind. Aber vernünftige Einwände helfen nicht, wenn man nun einmal einen Feind braucht.
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Fünfundsechzig Millionen gegen 570000 sogenannte Fremdstämmige, sehr vornehm ist das nicht, und wahres Selbstvertrauen spricht daraus nicht. Sooft dies gesagt wurde, es hat niemals Eindruck gemacht. Die Juden sollten unbedingt eine Gefahr sein, für die deutsche Wirtschaft und besonders für die deutsche Seele. »Das Geld, das ihr zum Juden tragt, ist verloren für die deutsche Wirtschaft«, damit begründen die siegreichen Nationalsozialisten den Boykott der jüdischen Läden. Einen so offenkundigen Unsinn können nicht einmal sie selbst glauben. Aber es handelt sich auch gar nicht um die Wahrheit, sondern um einen Vorwand, die eigenen schlechten Gefühle zu entladen, und außerdem um innere Annexionen, die einzigen, die getätigt werden können.
Denn die halbe Million Israeliten wächst an bis auf fünf Millionen, wenn alle Familien gemischten Blutes mit eingerechnet werden. Kein einziger aus dieser Menschenmasse hat künftig Zutritt zur Verwaltung, zum Anwaltsberuf, zum Handel oder zur Finanz. Nirgends dürfen sie auftreten; das heißt in Wirklichkeit: sie sollen Hungers sterben. Ein ebenso einfaches wie wirksames Verfahren, um einen Bevölkerungsüberschuß loszuwerden! Es schadet nichts, wenn damit ein ganzes Volk vergiftet wird.
Die Nazis würden dies Volk niemals erobert haben, hätten sie sich nicht des Hasses bedient. Der Haß war ihnen nicht nur das Mittel, hochzukommen, er war der einzige Inhalt ihrer Bewegung. Die Republik hassen und sie stürzen, um selbst die ganze Macht zu bekommen, jahrein jahraus haben sie das dem Volk als national eingeredet, und die Republik nannten sie eine Judenrepublik, einfach, um dem Volk beide zugleich verhaßt zu machen, die Republik und die Juden. Es ist eine Ehre für die Juden, daß ihr Name verbunden ist mit dem Versuch eines menschlichen, freiheitlichen Regimes; denn das war die Republik bei aller ihrer Unzulänglichkeit.
Welche Juden werden von den triumphierenden Nazis am meisten verfolgt? Die geistigen Arbeiter unter ihnen, und auch das wäre eine Ehre, wenn triebgebundene Dummköpfe wie diese Nazis mit ihrem Haß überhaupt jemand ehren könnten. Bestand wirklich, solange eine freie Auslese erlaubt war, die Mehrzahl der Berliner Anwälte aus Juden, dann hat dies sicher Gründe gehabt, die in der Soziologie der größten Stadt lagen und die nicht willkürlich beseitigt werden können. Die Juden waren unentbehrlich, sie wären es auch heute, wenn es noch eine Rechtspflege gäbe.
Man hat der Juden für sehr vieles unbedingt bedurft. Warum hätte der so deutsche Chirurg Sauerbruch sieben jüdische Assistenten gehabt und wollte sie trotz Befehl der nationalen Regierung nicht hergeben? Woher ferner die bewunderten jüdischen Kapellmeister? Die Musik gilt als deutscheste der Künste, und unter ihren glänzendsten und treuesten Vermittlern sind verhältnismäßig viele Juden. Andererseits ist der erste Bühnengestalter Deutschlands zweifellos Max Reinhardt. Das Theater des letzten Vierteljahrhunderts ist ein wirklicher Ruhm des Landes und seiner Hauptstadt, aber ohne Reinhardt ist seine Geschichte nicht denkbar, vielleicht wäre es gar nicht vorhanden ohne ihn. Ihm ist jetzt verboten worden, Regie zu führen, und den Kapellmeistern, zu dirigieren. Aber, nicht wahr, der sentimentale Schlager »Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren« wird auch weiterhin im ganzen Nazireich gedudelt und gepfiffen werden, und der ist von zwei Juden, man weiß es nur nicht. Wenn man die Menschen, die man nach dem Gesetz der Rasse hassen will, wenigstens erkennen würde!
Was die »nationalen Revolutionäre« richtet, ist, daß sie in keinerlei Beziehung stehen zu den inneren Werten Deutschlands. Sie lieben dies Volk nicht, sonst würden sie von seiner Seele nicht nur faseln, sie würden sie achten in denen, die der Seele Laute zu geben versuchten und eine Form. Aber sie achten nichts, was Deutschland Edles und Starkes hervorgebracht hat. Angefangen mit Goethe, ist ihnen alles entgegengesetzt und fremd; und die Bibliotheken, die jetzt nach ihren Begriffen gereinigt werden sollen, dürfen folgerichtig kein einziges der unvergänglichen deutschen Werke enthalten. Der deutsche Typ, der sich nationalsozialistisch nennt, hat keine Religion mehr, und bis zur Humanität ist er noch nicht fortgeschritten. Er ahnt nicht, was die Verse Goethes bedeuten:
Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, der hat auch Religion. Wer diese beiden nicht besitzt, der habe Religion.
Aus dieser völligen Beziehungslosigkeit und Leere erklärt sich sein Judenhaß. Die größten Eroberungen des Geistes werden, Hitler zufolge, nur von reinrassigen Volksgenossen gemacht; und das gibt er von sich vor Ärzten, einer Klasse von Zuhörern, die über den Wert des gemischten Blutes für die Entstehung von Begabungen belehrt sein müßte. Das gibt er von sich, während das Genie schlechthin heute der Welt bekannt ist unter dem Namen Einstein! »Um wie viel kleiner wird ein Volk, wenn es das Genie vertreibt!« ruft ein französischer Gelehrter, weil Einstein künftig keine Berliner Professur mehr haben wird, sondern eine Pariser.
Die deutschen Juden haben viel zu leiden. Wenn das ein Trost sein kann, möchte ich ihnen sagen, daß sie nicht mehr zu erdulden haben als der deutsche Geist und die deutsche Seele selbst, die ihnen immer lieb gewesen sind. Die Juden nahmen geistigen, seelischen Anteil und vermittelten ihn weiter. Sie waren einer der empfänglichsten Teile des Volkes, sie begegneten den geistigen Schöpfern mit wahrer Achtung, sie bemühten sich um sie, sie waren hilfsbereit. Wir haben ihnen zu danken; dies möchte ich ausgesprochen haben heute, da sowohl wir als sie verfolgt werden. Denn nicht nur Einstein, auch Thomas Mann, der kein Jude ist, meidet unfreiwillig das Land, für das er viel getan hat.
Dreizehn Millionen Juden sprechen auf der ganzen Erde einen Dialekt, der dem Deutschen entnommen oder mit dem Deutschen vermischt ist. In manchen Ländern, wo sonst niemand Deutsch versteht, erhalten die Juden sich ihre deutsche Bildung und empfinden sie als Auszeichnung. Jedes andere Volk, außer dem deutschen, jeder Staat, außer diesem, würde hieraus den größtmöglichen Nutzen ziehen. Deutschland will nicht. Dieselben Juden, die Deutschland wie ihre zweite Heimat durch die ganze Welt tragen, in Deutschland selbst werden sie für minderen Rechtes erklärt, sie dürfen keine öffentlichen Ämter bekleiden, aber man darf sie ermorden oder zugrunde richten, wenn man nicht grade gut gelaunt ist und sich damit begnügt, sie auf öffentlichem Platz mit ihren Zähnen das Gras ausreißen zu lassen.
Ich weiß nicht, was jedes fühlende Herz mehr empören muß, die Grausamkeiten oder der Hohn, der sie begleitet. Aus Pogromen und Boykott werden Volksbelustigungen gemacht, und das ist auch ihr einziger praktischer Zweck. Der deutschen Wirtschaft ist mit Judenverfolgungen sowenig gedient wie dem deutschen Namen. Aber eine heruntergekommene Menge, der erlaubt wird, mit der Qual von Menschen ihren Spaß zu treiben, vergißt darüber auf einige Zeit, daß sie selbst so elend bleibt wie zuvor und daß die zur Macht gelangten Abenteurer ihr im Grunde nichts, aber auch gar nichts zu bieten haben.
Nachher will niemand es gewesen sein. Die Morde sind jedesmal das Werk von Kommunisten, die sich als Nazis verkleidet haben. Die Juden aber, die man angeblich loswerden möchte, werden verhindert, das Land zu verlassen, und sie müssen in Briefen und Telegrammen das Ausland darüber aufklären, daß von allen ihren Erlebnissen in Wirklichkeit kein einziges stattgefunden hat. Die erzwungenen Lügen werden von der Welt natürlich aufgenommen, wie sie es verdienen; die Verachtung aber, die sie hervorrufen, fällt auf Deutschland.
Das ist unverzeihlich und wird es bleiben. Das Land, für dessen Kultur und Gesittung wir alle gearbeitet haben, das Land, dessen geistiger Besitz auch durch meine ganze Kraft bereichert worden war, es ist von Menschen ohne Wissen und Gewissen erniedrigt, verroht und in einen Zustand versetzt worden, wie keine äußere Niederlage und nicht einmal die Zerstückelung des Staates ihn hervorbringt. Es ist der Verachtung ausgeliefert.
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derzaungast · 2 years
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Olympische Winterspiele am falschen Ort! Die ARD hebt kurz vor der Eröffnungsfeier noch mal das Bein, pisst aber in den Wind, den sie selber macht
Die staatlich kontrollierten Medien des Berliner Regimes sehen 4 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Beijing den richtigen Zeitpunkt gekommen, noch einmal eine solide Mischung mentaler Fäkalien über den diesjährigen Austragungsort zu kippen.
Die suggestive Frage, wer “dieses Olympia“ noch brauche, beantwortet sich aus der Perspektive imperialistischer Hofberichterstatter von allein: natürlich keiner, schließlich findet unsere freiheitliche Sportveranstaltung (hat schließlich ein Franzose für die Neuzeit erfunden!) im Reich des neuen Hauptfeindes des kollektiven Imperialismus statt, einem Land also, dass nicht nur unsere noblen Werte „Nachhaltigkeit, Meinungsfreiheit und Klimaschutz“ nicht „in Betracht zieht“ - wie es westliche Staaten bekanntlich bei jedem Krieg, den sie führen und bei jedem Landstrich, in dem die Insassen in aller Freiheit hungern und rumkrebsen, machen - sondern in welchem vor allem unsere „Menschenrechte“ „nicht geachtet“ werden!
Das kann also gar kein geeigneter Austragungsort für egal was sein, soviel steht für Qualitätsjournalisten des gebührenfinanzierten Staatssenders ARD schon mal fest. An so einen Staat Olympische Spiele zu vergeben, ist ein „Spiel mit dem Feuer“ und kann überhaupt nur einen Grund haben: „es geht um Macht und Profit“, Dinge also, die uns im freien Westen völlig fremd sind. Das korrupte Olympische Komitee, dass in seinem Macht- und Profitwahn dem Chinesen diese Bühne zur Selbstdarstellung verschafft hat, hätte die Winterspiele besser nach Saudi-Arabien oder Brasilien oder ein anderes demokratisch geordnetes Staatswesen vergeben sollen.
Die Vorstellung, dass der kommunistische Gottseibeiuns der freien Welt ohne Not eine derart fette Chance zur internationalen Profilierung erhält, treibt die ARD-Redaktion geradezu in den Irrsinn und zu dem überzeugenden Vorwurf, dass „Peking keine Wintersportregion“ ist. Mit dieser geografischen BREAKING NEWS ist die Macht- und Profitgier des IOK natürlich erst richtig entlarvt, denn wenn es nur noch um Geld geht statt um WERTE, ist die olympische Idee offensichtlich voll im Arsch.
Ganz anders dagegen unser anderes sportliches Großereignis, die FIFA-WM: wenn die dieses Jahr erstmalig im Winter stattfindet, weil es nämlich im Sommer in der traditionellen Fußballnation Qatar viel zu heiß zum Kicken ist, dann geht das schon deswegen in Ordnung, weil der „Kaiser“ Franz persönlich sein fußballerisches Ehrenwort für die menschenrechtsverstoßmäßig nicht ganz unverdächtigen Wüstensöhne in Arabien eingelegt hat.
Außerdem sind die Burschen dort unten, trotz ihres Allahs und eines gewissen Optimierungsbedarfes bei LBGTQ- und sonstigen Minderheitenrechten, voll und ganz bei uns angedockt, sowohl militärisch wie ökonomisch - sind also im Grund waschechte DEMOKRATEN, so dass so eine Fußball-WM dort natürlich eine wunderbare völkerbindende Sache und ein schönes, friedliches Fest von lauter wertebasierten Sportlern und Verbänden ist.
China und Olympische Spiele dagegen: das ist eine Kombination, die der demokratische Sachverstand staatlicher Journalisten in NATOstan einfach nicht unter einen Hut zu bringen vermag, und damit es auch dem Publikum so geht, muß eben an dieser Front für breiteste Aufklärung gesorgt werden. Sowas ist auch keine Feindbildpflege, sondern notwendiges Hinterfragen und dem Gebührenzahler geschuldete Fakteninformation.
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befreiungsbewegung · 3 years
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[](http://fairmuenchen.de/20693866-2/ "http://fairmuenchen.de/20693866-2/")
https://www.bakunin.deErweiterung des Kreises der kritischen Pädagogik
E. Wayne Ross, University of British Columbia hat mich angeregt, unten die Übersetzung seines Artikels (war für die USA in english):
I teach and write about the politics of curriculum, critical pedagogy, social studies education, and academic labor. I am interested in the influence of social, political, and institutional contexts on teachers’ practice.
academia.edu/13818224/Broadening_the_Circle_of_Critical_Pedagogy
(Absätze, Formatierungen und Hervorhebungen von mir FL)
Vorspann zur Veröffentlichung auf fairmuenchen.de:
Schon das Wort „Kritik“ wird hierzulande gefürchtet,
denn es ist fast immer als Kritik „von oben herab“ an unseren Leistungen, an unserem Verhalten, und schließlich an uns selbst erlebt, als „du solltest aber…!
So haben wir die Kritik internalisiert, verinnerlicht, aus Elternhaus, Schule und Beruf: Wer sich daraus befreit hat, gilt den Anderen schon als Künstler*in, als Lebenskünstler*in oder nur als mangelhaft angepasst?
Kritische Pädagogik als Menschengerecht zu bezeichnen?
Anpassende Pädagogik wirkt den angepassten Menschen als angemessen. So landen Lehrkräfte immer in den Zwiespalt einer autoritären Kultus-Bürokratie, den Eltern-Erwartungen und der Frage, wie einem Kind gerecht zu werden, während 29 – 35 andere daneben zuhören und entsprechendes erwarten?
Wie geht ein gutes Leben im falschen System?
40 Jahre „geistig-moralische Wende“ haben unser Land in Egomanie und Konk
> https://www.bakunin.de > > Ausrichtung Links Zentriert Rechts Keine > > Link zur Bild-URL Individuelle URL Keine URL
urrenz-Angst getrieben,das läßt sich nicht mehr mit moralischen Appellen ausgleichen, und wir werden ein neues Demokratie-Modell brauchen, das nicht Lobby-gesteuert ist.
Wie geht Kritisches Denken als Menschengerecht?
Der Kalte Krieg hatte uns jeden marxistischen und sozialistischen Gedanken madig zu machen versucht, und bei allen idealistisch Denkenden ist das bis heute hängen geblieben.
Dabei war die demokratische Denkform schon viel früher aus den Gedanken der Aufklärung gewachsen:
Michail Bakunin hatte zuerst seinen russischen Geschwistern und dann den Mit-Studierenden die kritischen Gedanken von Hegel und Kant beschrieben, übersetzt, erklärt und weiter geführt, bis er dann nach Berlin ging, um zu studieren, aber auf allen Barrikaden der „1848“er Jahre von Paris, in Belgien bis Dresden (mit Richard Wagner) landete, bevor er für viele Jahre im Knast in St. Petersburg und in der sibirischen Verbannung ankam.
![Bakunin-Hütte Meiningen](https://1.bp.blogspot.com/-XbwFrVz-dIU/X9d1MIymrgI/AAAAAAABbzk/ld160g4IbaUN7nf4YM8F3UuOKOy_VlJaQCLcBGAsYHQ/w320-h263/holzschnitt_bakuninh%25C3%25BCtte.jpg "Bakunin-Hütte Meiningen")Nach der Flucht über Japan und die USA landete er wieder in London, holte seine Frau nach und lebte mit ihr und ihrem Geliebten, den gemeinsamen Kindern in Italien und im schweizer Jura, stritt mit Karl Marx gegen dessen zentralistischen Gedanken der „Diktatur des Proletariats“ und der Partei, bis er aus der 1. Internationale ausgeschlossen wurde.
Seine Ausstrahlung in den südlichen Ländern wirkte über Italien und Spanien nach Südamerika, in den anarchistischen, genossenschaftlichen, gewerkschaftlichen und syndikalistischen Kreisen, und kommt von dort wieder, auch an den Hochschulen der amerikanischen Kontinente:
E. Wayne Ross: Broadening the Circle of Critical Pedagogy
Kritische Pädagogik wird auf vielfältige Weise verstanden (und missverstanden). Am häufigsten mit Paulo Freires (1970) problematisierendem Ansatz im Gegensatz zur traditionellen „Bankiers-Methode“* der Bildung verbunden, ist er auch eng mit neomarxistischen, auf kritischen Theorien basierenden Analysen von Bildung, Schule und Gesellschaft verbunden.
[*Mit Bankiers-Methode hatte Freire die Art beschrieben, als Lehrkraft eine „Einlage“ im Kopf der Schüler*in zu machen, die sie entsprechend – oder mit Zins – zurückgeben muss]
Trotz der Wahrnehmung durch die Bevölkerung und der Konzeptualisierung der kritischen Pädagogik durch einige ihrer bekanntesten Befürworter gibt es keine einzelne ideologische Perspektive oder bestimmte soziale Bewegung, die die kritische Pädagogik definiert.
Die vorherrschenden Konzeptualisierungen der kritischen Pädagogik sind sowohl politisch als auch philosophisch unnötig eng. Infolgedessen wurde ein unbestreitbarer pädagogischer Ansatz untergraben und seine Wirkung abgeschwächt.
Kritische Pädagogik ist weniger ein Prozess geworden, in dem Schüler die Welt untersuchen und persönlich bedeutsame Verständnisse aufbauen, die ihnen im Kampf um die Überwindung von Unterdrückung und die Erlangung von Freiheit helfen und eher a priori einer Reihe von Überzeugungen über die Welt ähneln, die als zu befolgende Karten präsentiert werden. Mit anderen Worten, die kritische Pädagogik hat den Feind getroffen und er ist wir oder schließt uns zumindest ein.
Wenn die kritische Pädagogik als Bildungsprozess ihre Ziele erreichen soll, kann sie sich nicht von der gleichen Entwurzelung und Prüfung ihrer eigenen zugrunde liegenden Annahmen, Aussagen, Klischees und erhaltenen Weisheiten befreien. Mein Ziel ist es, den Kreis der kritischen Pädagogik zu erweitern.
Ich werde veranschaulichen, wie wir die Akzeptanz bei Lehrern und die Auswirkungen auf Einzelpersonen, Schulen und die Gesellschaft erhöhen können, indem wir eine weniger orthodoxe Vorstellung davon annehmen, was es bedeutet, kritische Pädagogik zu praktizieren.
Den Kreis philosophisch erweitern
Die kritische Pädagogik ist nicht aus einer einzigen philosophischen Quelle hervorgegangen, und ihre Kernziele und -methoden können mit einer Vielzahl philosophischer Traditionen verknüpft werden.
Freire und Dewey
Die Kernidee der kritischen Pädagogik besteht darin, das erhaltene Verständnis einer kritischen Analyse zu unterziehen, um das Wissen und die Freiheit des Menschen zu verbessern.
Ira Shor bietet die einfachste Beschreibung kritischer Pädagogik: Denk-, Lese-, Schreib- und Sprechgewohnheiten, die unter die oberflächliche Bedeutung fallen, erste Eindrücke, dominante Mythen, offizielle Erklärungen, traditionelle Klischees, erhaltene Weisheit und bloße Meinungen, um die Tiefe zu verstehen Bedeutung, Grundursachen, sozialer Kontext, Ideologie und persönliche Konsequenzen von Handlungen, Ereignissen, Objekten, Prozessen, Organisationen, Erfahrungen, Texten, Themen, Richtlinien, Massenmedien oder Diskursen. (Shor, 1992, S. 129)
Betrachten Sie nun die Beschreibung des „reflektierenden“ Denkens durch den Philosophen John Dewey. Aktive, beharrliche und sorgfältige Prüfung jeglicher Überzeugung oder vermeintlicher Form von Wissen im Lichte der unterstützenden Gründe und der weiteren Schlussfolgerungen, zu denen es neigt … (S. 8)
Während Deweys Philosophie außerhalb des Bereichs liegt, den wir als kritische Theorie kennen, gibt es eine signifikante Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Ansätzen zum Verstehen und Erkennen der Welt.
Kritische Pädagogik ist ein Werkzeug, um kulturelle Hegemonie aufzudecken und zu dekonstruieren, die Idee, dass die herrschende Elite soziale Sitten manipuliert, so dass ihre Sichtweise zur dominierenden Weltanschauung wird.
Während Dewey den Begriff Hegemonie nicht verwendete, erkannte er das Problem und konstruierte als Reaktion darauf sein Konzept von Bildung. In Democracy and Education (1916) schrieb Dewey … das Wort Bildung bedeutet nur einen Prozess des Führens oder Erziehens.
Wenn wir das Ergebnis des Prozesses im Auge haben, sprechen wir von Bildung als Formen, Formen, Formen von Aktivität – das heißt als Formen zur Standardform sozialer Aktivität …
Die erforderlichen Überzeugungen können nicht eingeschlagen werden; Die notwendigen Einstellungen können nicht verputzt werden. Aber das besondere Medium, in dem ein Individuum existiert, führt dazu, dass es eher eine Sache als eine andere sieht und fühlt; es führt ihn zu bestimmten Plänen, damit er erfolgreich mit anderen handeln kann; Es stärkt einige Überzeugungen und schwächt andere, um die Zustimmung anderer zu gewinnen. So erzeugt es in ihm allmählich ein bestimmtes Verhaltenssystem, eine bestimmte Handlungsbereitschaft. (Kapitel 2, Abs. 1–2)
Dewey und Freire teilen die Idee, dass Bildung kein neutraler Prozess ist. Deweys Demokratie und Bildung (1916) beginnt mit einer Diskussion darüber, wie alle Gesellschaften Bildung als Mittel der sozialen Kontrolle nutzen, mit der Erwachsene die Dispositionen von Kindern bewusst gestalten.
Er argumentiert weiter, dass Bildung als sozialer Prozess und Funktion keine bestimmte Bedeutung hat, bis wir die Art von Gesellschaft definieren, an die wir denken.
Mit anderen Worten, es gibt keine „wissenschaftlich objektive“ Antwort auf die Frage nach den Zwecken der Bildung, da diese Zwecke nicht entdeckt werden können. In ähnlicher Weise beschrieb Freire (1970; 1974) Bildung als ein Instrument, mit dem Menschen in die Logik des gegenwärtigen Systems integriert werden und Konformität damit herbeiführen, oder es wird „die Praxis der Freiheit“, das ist das Mittel, mit dem Menschen kritisch und kreativ mit der Realität umgehen und herausfinden, wie sie an der Transformation ihrer Welt teilnehmen können.
Deweys radikale Re-Konzeptualisierung der Demokratie hat der kritischen Pädagogik viel zu bieten (Bernstein, 2010). Sein Begriff der Demokratie findet sich nicht in den Wahldemokratien des Kapitalismus.
Für Dewey liegt die Hauptverantwortung der demokratischen Bürger in der Entwicklung gemeinsamer Interessen, die zu einer Sensibilität für die Auswirkungen ihres Handelns auf andere führen. Dewey charakterisierte Demokratie als eine Kraft, die Barrieren abbaut, die Menschen trennen und Gemeinschaft schaffen.
Je durchlässiger die Grenzen sozialer Gruppen sind, desto mehr begrüßen sie die Teilnahme aller Individuen, und da die verschiedenen Gruppierungen vielfältige und flexible Beziehungen pflegen, rückt die Gesellschaft näher an die Erfüllung des demokratischen Ideals heran.
Aus Dewey-Sicht ist Demokratie weder eine Regierungsform noch ein Selbstzweck. Es ist das Mittel, mit dem Menschen die menschliche Natur und die Menschenrechte entdecken, erweitern und manifestieren.
Für Dewey hat Demokratie drei Wurzeln: freie individuelle Existenz; Solidarität mit anderen; und Wahl der Arbeit und andere Formen der Teilhabe an der Gesellschaft.
Das Ziel demokratischer Bildung und damit einer demokratischen Gesellschaft ist die Produktion freier Menschen, die im Sinne der Gleichheit miteinander verbunden sind.
Für mich besteht eine einfache Verbindung zwischen Dewey und den traditionelleren Wurzeln der kritischen Pädagogik in Freires Arbeit.
Darüber hinaus sehe ich Fäden in diesen Dewey-Wurzeln der Demokratie, die mit zumindest einigen anarchistischen Gedanken übereinstimmen, insbesondere mit dem Widerstand gegen Autorität und hierarchische Organisation in den menschlichen Beziehungen sowie gegen gegenseitige Hilfe und Respekt.
Dewey war kein Anarchist; weit davon entfernt. Wie Noam Chomsky (2000; Ross, 2014) betont hat, kann Deweys Konzeptualisierung von Demokratie und demokratischer Bildung als Unterstützung sozial-anarchistischer Prinzipien verstanden werden (worauf ich später zurückkomme).
Während Deweys demokratisch informierte Bildungsphilosophie den Leuten in der Bildung vertraut ist, war sie größtenteils nur konzeptionell einflussreich. Sein radikales Potenzial bleibt in fast jeder Hinsicht in Schule und Gesellschaft unrealisiert, und das ist eine Herausforderung für kritische Pädagogen.
Dialektik und kritische Pädagogik
Aus Shors Definition der kritischen Pädagogik geht hervor, dass die Realität mehr als nur Erscheinungen sind und dass es irreführend sein kann, sich ausschließlich auf Erscheinungen zu konzentrieren – auf die Beweise, die uns sofort und direkt auffallen.
Wenn wir uns und unsere Welt auf das stützen, was wir in unserer unmittelbaren Umgebung sehen, hören oder berühren, können wir zu Schlussfolgerungen gelangen, die verzerrt oder falsch sind.
Um etwas in unserer täglichen Erfahrung zu verstehen, müssen wir etwas darüber wissen, wie es entstanden und entwickelt ist und wie es in den größeren Kontext oder das größere System passt, zu dem es gehört. Nur dies zu erkennen, reicht jedoch nicht aus …. Schließlich würden nur wenige leugnen, dass sich alles auf der Welt in einem bestimmten Tempo verändert und interagiert und auf die eine oder andere Weise, dass Geschichte und systemische Verbindungen zur realen Welt gehören.
Die Schwierigkeit bestand immer darin, angemessen über sie nachzudenken, sie nicht zu verzerren und ihnen die Aufmerksamkeit und das Gewicht zu geben, die sie verdienen. (Ollman, 1993, S. 11)
Die Dialektik, erklärt Ollman, ist ein Versuch, diese Schwierigkeit zu lösen, indem die Bezeichnung „irgendetwas“ erweitert wird, um (als Aspekte dessen, was ist) sowohl den Prozess, durch den es zu diesem Ding geworden ist, als auch den breiteren interaktiven Kontext, in dem es sich befindet, einzubeziehen gefunden.
Die Dialektik restrukturiert das Denken über die Realität, indem sie den gesunden Menschenverstand von „Ding“ als etwas ersetzt, das eine Geschichte hat und externe Verbindungen zu anderen Dingen hat, durch Begriffe wie „Prozess“ (der seine Geschichte und mögliche Zukünfte enthält) und „Beziehung“ (welche) enthält als Teil dessen, was es ist, seine Verbindungen zu anderen Beziehungen). Oder, wie Sciabarra es ausdrückt, Dialektik ist die „Kunst der Kontexterhaltung“:
Es rät uns, den Gegenstand unserer Untersuchung aus verschiedenen Perspektiven und Ebenen der Allgemeinheit zu untersuchen, um ein umfassenderes Bild davon zu erhalten. Diese Studie erfordert oft, dass wir das Objekt im Hinblick auf das größere System, in dem es sich befindet, sowie seine zeitliche Entwicklung erfassen.
Weil die Menschen nicht allwissend sind, weil keiner von uns das „Ganze“ wie aus einer „synoptischen“ gottähnlichen Perspektive sehen kann, können wir nur durch selektive Abstraktion ein integrierteres Verständnis des vor uns liegenden Phänomens zusammenstellen – ein Verständnis seiner vorausgehenden Bedingungen, Wechselbeziehungen und Tendenzen. (2005, Abs. 8)
Abstraktion ist wie die Verwendung von Kameraobjektiven mit unterschiedlichen Brennweiten: ein Zoomobjektiv, um ein entferntes Objekt scharf zu stellen (wie ist die Geschichte davon?) Oder ein Weitwinkelobjektiv, um mehr von einer Szene aufzunehmen (was ist der soziale Kontext von) das Problem jetzt?)
Dies wirft wichtige Fragen auf: Wo fängt man an und wonach sucht man? Der traditionelle Untersuchungsansatz beginnt mit kleinen Teilen und versucht, Verbindungen zu anderen Teilen herzustellen, was zu einem Verständnis des größeren Ganzen führt.
Beginnend mit dem Ganzen, dem System oder so viel wir es verstehen, und dann nach dem Teil oder den Teilen davon zu fragen, wie es passt und funktioniert, führt dies zu einem umfassenderen Verständnis des Ganzen.
Zum Beispiel haben viele Menschen verschiedener politischer Überzeugungen auf das Paradox des wachsenden Wohlstands der Wenigen und der zunehmenden Armut der Vielen sowie auf die Verbindungen zwischen den Interessen der Unternehmen und den Handlungen der Regierungen und der Machtlosigkeit und Armut hingewiesen.
Wie Ollman (1993) betont, nehmen die meisten Menschen solche Beobachtungen trotz des Bewusstseins dieser Beziehungen nicht ernst. Da es keine Theorie gibt, die einen Sinn für das ergibt, was sie sehen, wissen die Menschen nicht, wie wichtig es ist, sie zu geben. Vergessen Sie, was sie gerade gesehen haben, oder vertreiben Sie die Widersprüche, indem Sie sie als Paradox bezeichnen.
Das Problem ist, dass die Sozialisation, die wir (innerhalb und außerhalb der Schule) durchlaufen, uns ermutigt, uns auf die Einzelheiten unserer Umstände zu konzentrieren und Zusammenhänge zu ignorieren. Daher vermissen wir die Muster, die aus Beziehungen hervorgehen. Die sozialwissenschaftliche Ausbildung spielt eine wichtige Rolle bei der Verstärkung dieser Tendenz.
Die Sozialwissenschaften unterteilen menschliches Wissen in verschiedene Disziplinen (Geschichte, Anthropologie, Soziologie, Geographie usw.), Jede mit ihrer eigenen Sprache und ihren eigenen Wissensweisen, was dazu anregt, sich auf Teile menschlicher Erfahrung zu konzentrieren. Was vorher existierte, wird normalerweise als gegeben und unveränderlich angesehen.
Infolgedessen werden politische und wirtschaftliche Umwälzungen (wie die Revolutionen von 1789, 1848, 1917 und 1989) als anomale Ereignisse mit diskreten Erklärungen behandelt.
Dialektisches Denken hingegen ist ein Versuch, die Welt in Bezug auf Zusammenhänge zu verstehen – die Bindungen zwischen den Dingen, wie sie jetzt sind, ihre eigenen Voraussetzungen und zukünftigen Möglichkeiten.
Die dialektische Methode nimmt Veränderungen als gegeben und behandelt scheinbare Stabilität als das, was erklärt werden muss (und bietet spezielle Konzepte und Rahmenbedingungen, um dies zu erklären).
Dialektisches Denken ist ein Ansatz zum Verständnis der Welt, der nicht nur viele Fakten erfordert, die normalerweise nicht sichtbar sind, sondern auch ein besseres Zusammenspiel der Fakten, die wir bereits kennen.
Die Dialektik ist eine Kernmethode der kritischen Pädagogik. Und obwohl die Dialektik als „Marx’sche Methode“ bezeichnet wurde, sollte angemerkt werden, dass sich der größte Teil von Marx ‚Dialektik aus Georg Wilhelm Friedrich Hegel entwickelte, der eine Denkweise systematisierte, die auf die alten Griechen, Aristoteles‘ Themen, zurückgeht.
Nichtmarxistische Denker wie Alfred North Whitehead und der britische Idealist F. H. Bradley entwickelte eigene Versionen der Dialektik, während Chris Matthew Sciabarra und John F. Welsh (2007) setzte Dialekte in den Dienst der libertären Sozialtheorie.
Und wie Sciabarra (2005) schreibt: Was einen dialektischen Ansatz zu einem radikalen Ansatz macht, ist, dass die Aufgabe, einem sozialen Problem auf den Grund zu gehen, es zu verstehen und zu lösen, häufig erfordert, dass wir die Beziehungen zwischen sozialen Problemen transparent machen . Das Verständnis der Komplexität bei der Arbeit in einer bestimmten Gesellschaft ist eine Voraussetzung für deren Veränderung. Es ist einfach falsch zu glauben, dass Marx und Marxisten ein Monopol auf diese Art der Analyse hatten.
Es ist auch falsch zu glauben, dass diese Betonung des Erfassens des vollständigen Kontextes irgendwie ein Überbleibsel des Marxismus ist. Priesterkunst und kritische Pädagogik Wie die gängigen liberalen Pädagogen, die an die kulturell erlösende Kraft der Schulbildung glauben, hat die kritische Pädagogik zu oft einen pädagogischen Messias-Komplex macht kritische Pädagogen zu Priestern, deren Ziel es ist, den Alltag von Schülern und Lehrern zu vermitteln.
Zu oft wird kritische Pädagogik von oben konzipiert. Paulo Freire ist zweifellos die Schlüsselfigur bei der Entwicklung kritischer Pädagogik. Sein Fokus auf Bewusstsein, Kritik, utopische Vision (die Notwendigkeit, sich eine bessere Zukunft vorzustellen, bevor sie erreicht werden kann), die entscheidende Rolle der Bildung für soziale Gerechtigkeit und die Notwendigkeit einer mit den Menschen vereinten Führung sollten als grundlegende Richtlinien für angesehen werden Bewegungen für den sozialen Wandel.
Doch wie Gibson (2007) hervorhebt, gibt es Probleme mit Freires Arbeit und er und seine Arbeit wurden von prominenten Wissenschaftlern, die seine Arbeit im englischsprachigen Raum umgeben, in unkritischem Lob bestätigt. Als Ikone wurde Freire tatsächlich zu einer Ware.
Seine Arbeit wurde selten als Ganzes gekauft, sondern in ausgewählten Stücken, die die Karriere eines Akademikers fördern und die Interessen eines Unternehmens oder einer staatskapitalistischen „revolutionären“ Partei vorantreiben könnten.
Viele seiner Enthusiasten nannten seine Arbeit „vielseitig“ und ließen es dabei los. Aber Freire nannte sich einen widersprüchlichen Mann. Seine Politik schien oft uneins zu sein. (S. 180)
Gibsons Analyse zeigt zwei Freires. Der marxistische Freire drängte auf die Analyse von Arbeit und Produktion, konnte jedoch die Inkongruenz zwischen menschlicher Befreiung und der Forderung des Kapitalismus nach Ungleichheit nicht lösen, um die volkswirtschaftliche Entwicklung zu motivieren.
Der katholisch-humanistisch-postmoderne Freire bestritt die Zentralität der Klasse und konzentrierte sich auf die Dekonstruktion von Kultur und Sprache. In beiden Fällen stützte sich Freire auf die Ethik des Erziehungsführers, um die Spannungen zwischen Lehrern der Mittelklasse und zutiefst ausgebeuteten Schülern zu vermitteln.
Es ist unmöglich, sich eine kritische Pädagogik ohne die tiefgreifenden Beiträge von Freire vorzustellen (z. B. seine Betonung der zentralen Rolle von Ideen als materielle Kraft, seine kritische Analysemethode, seine Entschlossenheit, sich auf konkrete soziale Praktiken einzulassen, seine demokratischen und ethische Pädagogik und sein Beharren auf nicht hierarchischer Führung),
Um seinem Erbe treu zu bleiben, müssen wir jedoch seine Arbeit und ihre Bedeutung für uns heute kritisch hinterfragen. Vermeidung der Verdinglichung seiner Texte; Achten Sie darauf, sie nicht ihrer Politik zu berauben oder die dort anzutreffenden Widersprüche zu übersehen.
In der kritischen Pädagogik gibt es keinen Platz für Evangelisten, da das Ziel nicht darin besteht, Menschen zu a priori Annahmen, Überzeugungen oder Wissen zu konvertieren. Im Zentrum von Freires interaktivem Bildungsansatz, der oft übersehen oder ignoriert wird, stehen Beobachtung, Erfahrung und Urteilsvermögen (im Gegensatz zu Wissen, das nur aus theoretischen Schlussfolgerungen hervorgeht).
Menschen neigen dazu, Überzeugungen zu konstruieren, die auf unzureichendem Wissen und Verständnis beruhen, sich dann an sie zu klammern und gegenteilige Beweise abzulehnen. Infolgedessen gibt es keinen Platz für „Gläubige“ in der kritischen Pädagogik. Kritische Pädagogik als Prozess lehnt Vorurteile oder Vorurteile ab, das heißt Gedanken oder Überzeugungen, die oberflächliche Erscheinungen akzeptieren.
Tradition, Unterweisung und Nachahmung hängen in irgendeiner Form von Autorität ab. Eine kritische Pädagogik lebt von Skepsis, Zweifel, Analyse und radikaler Untersuchung. Daher sind keine Priester erforderlich, da es darum geht, dass die Menschen für sich selbst denken.
Ob das Versprechen von kritischem Bewusstsein und Befreiung von Unterdrückung durch Freires theoretische Haltung oder sein interaktives Bildungssystem „See-Judge-Act“ erreicht werden kann, ist eine empirische Frage. Das Individuum, Institutionen, sozialer Wandel und kritische Pädagogik Kritische Pädagogik als Die Praxis wurde sowohl intern als auch extern kritisiert.
Zum Beispiel beklagt McLaren „die Domestizierung kritischer Pädagogik“, das heißt kritische pädagogische Bemühungen, die dem liberalen Humanismus und Progressivismus Rechnung getragen haben und „gekennzeichnet sind durch Flirt mit, aber niemals volles Engagement für die revolutionäre Praxis“ (2000, S. 98).
McLaren identifiziert Postmodernismus und Poststrukturalismus als das Herz dieses Problems und zitiert Carl Boggs, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen: In der Politik wie im kulturellen und intellektuellen Bereich unterstützt eine postmoderne Faszination für Unbestimmtheit, Ambiguität und Chaos leicht eine Tendenz zu Zynismus und Passivität ;; Das Subjekt wird machtlos, sich selbst oder die Gesellschaft zu verändern.
Darüber hinaus verstärkt der prätentiöse, umgangssprachliche und oft nicht zu entziffernde Diskurs der Postmoderne die modischsten Tendenzen in der Wissenschaft.
Endlose (und oft sinnlose) Versuche, Texte und Erzählungen zu dekonstruieren, werden leicht zu einer Fassade, hinter der professionelle Wissenschaftler ihren eigenen Rückzug aus dem politischen Engagement rechtfertigen … der extreme postmoderne Angriff auf Makroinstitutionen trennt die Verbindungen zwischen Kritik und Aktion. (1997, S. 767)
Andererseits kritisiert die Postmodernistin Elizabeth Ellsworth (1989) die kritische pädagogische Literatur als sehr abstrakt, utopisch und nicht mit der alltäglichen Praxis von Lehrern verbunden.
Ellsworth behauptet, dass der Diskurs der kritischen Pädagogik zu repressiven Mythen führt, die Herrschaftsverhältnisse aufrechterhalten, in denen „Objekte, Natur und„ Andere “als bekannt oder letztendlich erkennbar angesehen werden, im Sinne von„ definiert, abgegrenzt, erfasst, un -verstanden, erklärt und diagnostiziert „auf einer Ebene der Entschlossenheit, die dem“ Wissenden „selbst oder sich selbst niemals zuteil wurde“ (S. 321).
Als Antwort auf die kritische Pädagogik bietet Ellsworth ihre bevorzugte Version der Unterrichtspraxis als eine Art Kommunikation über Unterschiede hinweg an, die in dieser Aussage dargestellt wird:
Wenn Sie auf eine Weise mit mir sprechen können, die zeigt, dass Sie verstehen, dass Ihr Wissen über mich, die Welt und das Richtige immer parteiisch, interessiert und potenziell bedrückend sein wird
für andere, und wenn ich das Gleiche tun kann, können wir gemeinsam Allianzen formen und umgestalten, um Umstände zu konstruieren, unter denen Schüler mit Unterschieden gedeihen können (S. 324).
In diesem Argument stimme ich eher McLaren zu (siehe zum Beispiel Hill, McLaren, Cole, Ritkowski, 2002; Ross & Gibson, 2007), aber Ellsworths Kritik identifiziert einen wichtigen blinden Fleck innerhalb der kritischen Pädagogik in Bezug auf das Individuum, das Persönliche, und Identität.
In seiner hervorragenden Geschichte der freien Schulbewegung der 1960er Jahre greift Ron Miller (2002) das Erbe von John Holt auf und belebt es wieder. Holt war kein Gelehrter oder Theoretiker, sondern ein Moralist und Reformer, ein Denker, der als Sozialökologe und konstruktiver Postmodernist beschrieben wurde und eng mit den Deschooling- und Homeschooling-Bewegungen in Nordamerika verbunden wurde.
Wie Miller betont, war Holt wie John Dewey kein Ideologe und befürwortete keinen „-ismus“. Holt warnte vor dem Streben nach ideologischer Reinheit und „Überabstraktheit“. Er befürwortete eine organische Weltanschauung, „eine Wertschätzung für die lebendige, dynamische, sich entwickelnde, interagierende und reaktionsfähige Natur der Realität“ (Miller, S. 83).
Holt vertrat mehrere Grundprinzipien, die von kritischen Pädagogen ernst genommen werden sollten: • die Würde und den Wert der menschlichen Existenz und den Glauben an die menschliche Lernfähigkeit; • Sorge um die Freiheit und den Glauben, dass sie durch die Unpersönlichkeit großer Organisationen und die in sozialen Einrichtungen, insbesondere Schulen praktizierten Formen der Überwachung und Kontrolle ernsthaft untergraben wird; • sich einer zentralisierten politischen und wirtschaftlichen Macht zu widersetzen, die auf einem wissenschaftlich-technologischen Management der natürlichen und menschlichen Ressourcen beruht; • die treibende Sorge um das Bedürfnis jeder Person, in einer Massengesellschaft, die dies schwierig macht, ein sinnvolles, erfüllendes Identitätsgefühl zu finden. (Miller, S. 83)
Holt „strebte eine gründliche Erneuerung der Kultur an, die sich ebenso mit persönlicher Ganzheit und Authentizität wie mit sozialer Gerechtigkeit befasst“ (Miller, S. 85). In der Tradition von Thoreau sah er sich als „Dezentralist“, der sich „in Richtung Anarchismus neigte“, „nicht so sehr versuchte, soziale Institutionen zu reformieren, als sie zu umgehen und damit zu entleeren“ (Miller, S. 85). .
Holt war hauptsächlich besorgt über menschliches Wachstum und Lernen, konzentrierte sich jedoch auf die Beziehung zwischen sozialen Institutionen und menschlicher Entwicklung. Sein Schwerpunkt auf der persönlichen Dimension der sozialen Realität befasst sich mit einem blinden Fleck innerhalb der kritischen Pädagogik, der zu oft die institutionelle Analyse auf Kosten der existenziellen Authentizität privilegiert, dh die Sorge des Einzelnen, dass sein Leben sinnvoll und erfüllend ist.
Holt beschrieb sein tiefstes Interesse als: „Wie können wir Erwachsenen daran arbeiten, eine anständigere, menschlichere, konservativere, friedlichere, gerechtere usw. Gemeinschaft, Nation, Welt zu schaffen, und wie können wir es Kindern ermöglichen, sich uns bei dieser Arbeit anzuschließen? ? “ (Miller, S. 86).
Holt betonte die Verbindung zwischen dem Sozialen und dem Individuum, zwischen dem Politischen und dem Existenziellen. Menschen könnten in einer fragmentierten oder gewalttätigen Kultur nicht ganz wachsen, aber gleichzeitig würde eine anständige Kultur nur entstehen, wenn die Menschen persönlich Sinn und Erfüllung erfahren. (Miller, S. 86)
Miller argumentiert, dass Holts Position von „progressiven“ Kritiken dadurch unterschieden wurde, dass er darauf bestand, dass die Reform der sozialen Institutionen allein nicht für eine kulturelle Erneuerung ausreichte. Für Holt lag die Quelle von Gewalt, Rassismus und Ausbeutung nicht in Institutionen als solchen, sondern in der psychologischen Realität, die Menschen erleben, wenn sie in der Gesellschaft leben.
Die Implikation für die kritische Pädagogik ist, dass ihr Fokus auf institutionelle Transformation die existenzielle Dimension der Bedeutung vernachlässigt hat und zu oft das persönliche Verlangen nach Zugehörigkeit, Gemeinschaft und moralischem Engagement ignoriert. Um klar zu sein, weder Holt noch ich befürworten eine Perspektive, die nur persönlich oder individualistisch ist.
Holt war sich der politischen Kräfte sehr bewusst und äußerte seine Besorgnis darüber, dass die Verehrung von Fortschritt und Wachstum unweigerlich zum Faschismus führte. In seinem 1970er Buch „Was mache ich Montag?“ Holt schlägt vor, dass die durch autoritäre Bildung hervorgerufene Entfremdung „den Boden für eine naive amerikanische Marke des Faschismus bereiten könnte, die jetzt unangenehm nahe zu sein scheint“.
Miller zitiert einen Brief, den Holt 1970 an Paul Goodman schrieb: Ich suche und hoffe, Beweise dafür zu finden, dass [Amerikaner] nicht so gefühllos und gierig und grausam und neidisch sind, wie ich befürchte, und ich werde immer wieder enttäuscht … .
Was mir Angst macht, ist das Ausmaß des Faschismus im Geist der Menschen. Es ist die Regierung, die so viele unserer Mitbürger bekommen würden, wenn sie könnten, die mir Angst macht – und ich fürchte, wir bewegen uns in diese Richtung. (S. 89) Leider war Holt in Bezug auf die Politik in den Vereinigten Staaten sowie in Bezug auf institutionelle, insbesondere schulische Reformen als wirksamen Weg für den sozialen Wandel vorausschauend.
1971 schrieb Holt im New Schools Exchange Newsletter: „Ich glaube nicht, dass eine Bewegung für Bildungsreformen, die sich ausschließlich oder sogar in erster Linie mit den Problemen oder Bedürfnissen von Kindern befasst, sehr weit kommen kann.
Kurz gesagt, in einer Gesellschaft, die absurd, nicht praktikabel, verschwenderisch, destruktiv, zwanghaft, monopolistisch und im Allgemeinen anti-menschlich ist, könnten wir niemals eine gute Ausbildung haben, egal welche Art von Schulen die Mächte zulassen, weil es nicht die ist Pädagogen oder die Schulen, aber die ganze Gesellschaft und die Lebensqualität darin, die wirklich erziehen … “
Es scheint mir immer mehr, und dies ist eine Umkehrung dessen, was ich vor nicht allzu langer Zeit empfunden habe, dass es sehr wenig Sinn macht, über Bildung für sozialen Wandel zu sprechen, als ob Bildung eine Art Vorbereitung wäre oder sein könnte. Die beste und vielleicht einzige Bildung für soziale Veränderungen ist Maßnahmen, um diese Veränderungen herbeizuführen. Es kann keine kleinen Welten geben, die für Kinder geeignet sind, in einer Welt, die für niemanden geeignet ist. (Zitiert in Miller, 2002, S. 90)
In seinem 1972 erschienenen Buch „Freedom and Beyond“ setzte sich Holt mit den Schlüsselkonzepten der kritischen Pädagogik auseinander: soziale Gerechtigkeit, Rassismus, Armut und Klassenkonflikte und argumentierte, wie Miller betont, dass Schulen eher zu diesen Problemen beitragen als helfen Löse sie.
Im Gegensatz zu den sozialen Rekonstrukteuren der Mitte des 20. Jahrhunderts (z. B. Counts, 1932) sah Holt Schulen (sogar demokratische freie Schulen) nicht als potenzielle Quellen für die Wiederherstellung der sozialen Ordnung, sondern als Hindernisse, die bei der Verfolgung überwunden werden müssen des sozialen Wandels.
Er fragte sich, ob „wir versuchen, unser Gewissen zu retten, indem wir unsere Kinder bitten, das zu tun, was wir nicht können und wollen“ (1972, S. 232).
Holt kam zu dem Schluss, dass Schulen „dazu neigen, das Lernen aus seinem Lebenskontext herauszunehmen und es in eine Abstraktion, eine Ware zu verwandeln“ (Miller, S. 95). Oder wie er einmal sagte: „Ich bin genug Anarchist, um zu spüren, dass sich die Dinge im Allgemeinen verbessern, wenn sie sich in ihren Einzelheiten verbessern.“
Und dies ist das Prinzip, das sich zumindest teilweise mit den Bedenken befasst, die Ellsworth in ihrer Kritik an der kritischen Pädagogik bekannt gemacht hat. Es stellt sich die Frage, wie wir innerhalb der kritischen Pädagogik ein besseres Gleichgewicht zwischen der Abstraktion (Konzentration auf die allgemeine Natur der Dinge) und der Authentizität (Konzentration auf die Einzelheiten) herstellen können.
Holt argumentierte, dass der Versuch, die Gesellschaft durch Schulen zu verändern, eine Umgehung der persönlichen Verantwortung darstellt, da authentische Bedeutungen nicht massenhaft gepflegt werden können.
„Die Menschen ändern ihre Ideen nicht, geschweige denn ihr Leben, weil jemand ein kluges Argument vorbringt, um zu zeigen, dass sie falsch liegen“ (Holt, 1981, S. 66). Kritische Pädagogen haben also ein Rätsel.
Die Zukunft der kritischen Pädagogik
Foucault argumentierte, dass das Üben von Kritik eine Angelegenheit ist, die einfache Gesten erschwert, und seine Definition von Kritik hat viel mit Shors Definition von kritischer Pädagogik zu tun. Bei einer Kritik geht es nicht darum zu sagen, dass die Dinge nicht so sind, wie sie sind.
Es geht darum, darauf hinzuweisen, welche Arten von Annahmen, welche Arten von vertrauten, unangefochtenen, unüberlegten Denkweisen die Praktiken, die wir akzeptieren, ruhen … Kritik ist eine Frage des Ausspülens dieses Gedankens und des Versuchs, ihn zu ändern: zu zeigen, dass die Dinge nicht so selbstverständlich sind, wie man glaubte, zu sehen, was als selbstverständlich akzeptiert wird, wird nicht mehr als solches akzeptiert. (1988, S. 154–155)
Die kritische Pädagogik entwickelt sich weiter und es liegt an uns als kritischen Pädagogen, uns kontinuierlich mit Selbstkritik und pädagogischer Erneuerung zu befassen.
Menschen, die über transformatives Lernen oder Bildungsrevolution sprechen, ohne sich explizit auf den Alltag zu beziehen, ohne zu verstehen, was subversiv an Lernen und Liebe ist und was sich positiv auf die Ablehnung von Zwängen auswirkt, sind in einem Netz empfangener Ideen gefangen, dem gemeinsamen Unsinn und falsche Realität der Technokraten (oder schlimmer).
Schulen sind verlockende Widersprüche, die Möglichkeiten für Befreiung, Emanzipation und sozialen Fortschritt bergen, aber als grundlegend autoritäre und hierarchische Institutionen produzieren sie unzählige bedrückende und ungerechte Nebenprodukte. Die Herausforderung, vielleicht die Unmöglichkeit, besteht darin, Wege zu finden, wie Schulen zu einer positiven Freiheit beitragen können.
Dies ist eine Gesellschaft, in der der Einzelne die Macht und die Ressourcen hat, sein eigenes Potenzial zu verwirklichen und zu entfalten, frei von den Hindernissen des Klassismus, Rassismus, Sexismus und anderer Ungleichheiten, die vom Kapitalismus und seinen Bildungssystemen sowie vom Einfluss des Staates und der Religiösen gefördert werden Ideologien.
Eine Gesellschaft, in der die Menschen die Entscheidungsfreiheit und die Fähigkeit haben, ihre eigenen freien Entscheidungen zu treffen und unabhängig von der Vernunft zu handeln, nicht von Autorität, Tradition oder Dogma. Bildung als Ganzes ist wirklich ein kritisches Wissen über den Alltag.
Eine echte Gemeinschaft und ein echter Dialog können nur dann bestehen, wenn jeder Mensch Zugang zu einer direkten Erfahrung der Realität hat und jeder über die praktischen und intellektuellen Mittel verfügt, die zur Lösung von Problemen erforderlich sind.
Die Frage ist nicht zu bestimmen, was die Schüler gegenwärtig sind, sondern was sie werden können, denn nur dann ist es möglich zu erfassen, was sie in Wahrheit bereits sind. (Und das gilt auch für uns als kritische Pädagogen.)
Das Studium, wie sich Menschen (und Dinge) verändern, ist das Herzstück des sozialen Verständnisses und der kritischen Pädagogik. Für mich ist das vielleicht überzeugendste Element der kritischen Pädagogik, dass die aktive Untersuchung sozialer und pädagogischer Fragen zur Veränderung beiträgt.
Wie Mao Zedong (1937) sagte: Wenn Sie den Geschmack einer Birne kennenlernen möchten, müssen Sie die Birne ändern, indem Sie sie selbst essen. Wenn Sie die Theorie und Methoden der Revolution kennenlernen möchten, müssen Sie an der Revolution teilnehmen. Alles echte Wissen entsteht aus direkter Erfahrung. Maos Position zur Rolle der Erfahrung beim Lernen ist der von John Dewey bemerkenswert ähnlich.
Beide Philosophen teilen, obwohl sie ideologisch voneinander getrennt sind, das, was als aktivistische Auffassung von Menschen beschrieben wurde, nämlich die Ansicht, dass sich Menschen auf der Grundlage ihrer eigenen Selbstinterpretation selbst erschaffen.
Obwohl, wie Marx betont, die Menschen zwar ihre eigene Geschichte schreiben, aber nicht nach Belieben, sondern unter Umständen, die bereits existieren, gegeben und aus der Vergangenheit übermittelt wurden.
Auf die grundlegendsten Elemente reduziert, sollte die kritische Pädagogik versuchen, Bedingungen zu schaffen, unter denen Schüler (und Pädagogen) ein persönlich bedeutsames Verständnis der Welt entwickeln und erkennen können, dass sie die Möglichkeit haben, auf die Welt zu reagieren und Veränderungen vorzunehmen.
In der kritischen Pädagogik geht es nicht darum, Menschen das Leben zu zeigen, sondern sie zum Leben zu erwecken. Ziel ist es nicht, die Studierenden dazu zu bringen, überzeugende Vorlesungen von Experten anzuhören, sondern sie dazu zu bringen, für sich selbst zu sprechen, um ein gleiches Maß an Beteiligung und eine bessere Zukunft zu erreichen oder zumindest anzustreben.
Verweise
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Sieben biblische Prophezeiungen von Jesus Wiederkehr
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Jetzt ist schon die Ende des letzten Tages, viele wahre Gläubige, die erwarten den Herrn zurückzukommen und hat solche Frage: der Jesus sagt: Siehe, ich komme bald! (Offenbarung 22,12)Der Herr hatte uns zugesagt, dass er wiederkommen wird. Ob der Herr schon wiederkommen ist? Wie sollen wir wissen, ob er wiederkommt?
1. Die Gläubiges Liebe ist trostlos
„Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.“(Matthäus 24,12) Heutzutage manche Gläubigen von jeder Religion führen ein Geschäft, manche gründen die Firma und engagieren sich Geld zu verdienen,sie allgemein erstreben die Welt; zwischen dem Pfarrer und den Ältesten schmieden auch Ränke und haben die Eifersucht und den Streit. Sogar auch sie bilden eine Seilschaft und naschen von der Opferung, sie haben promiskuitives Sexualverhalten, die Überzeugung und die Liebe erkalten,die Kirche ist auch immer trostlos.
2. Das Erscheinen des Krieges, der Hungersnot und des Erdbebens
„Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschreckt euch nicht. Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich empören ein Volk wider das andere und ein Königreich gegen das andere, und werden sein Pestilenz und teure Zeit und Erdbeben hin und wieder. Da wird sich allererst die Not anheben.“(Matthäus 24,6-8) In den letzten Jahren überall in der Welt sind häufig stärke Katastrophen passiert, z.B das Erdbeben, die Wassersnot, die Dürre, die Brandkatastrophe, die Hungersnot, die Seuche winden überall, lass die Leute zutiefst erschrocken. Die Weltlage gibt‘s den Krieg, gewalttätige Ereignisse, die Terrorangriffe oft zu passieren. Z.B. am 4.2016 in Indien in 40 Jahren erlitt am stärksten Dürre, davon rührte dreihundert Millionen, schwierig Wasser zu trinken. 2015 bis 2016 in Europa, Afrika, dem Mittleren Osten hintereinander passierte viele Male Terrorangriffe und der Tod und die Verletzung sind zahllos. Im 2008 in Wen Chuan , Si Chuan Provinz China passierte ein Erdbeben mit einer Stärke 8 auf der Richterskala, es bedingte die Menschen der 7 Zehntausend zu sterben und gegen 1.8 Zehntausend zu verschwinden. Eigentlich in Übereinstimmung mit der Naturerscheinung, die Dicke der Erdkruste hat vergrößert, dass das Erdbeben wenig passieren soll, aber jetzt passiert es mehr. Die Wissenschaftler verwirren und verstehen es nicht.
3. Israels Wiederaufbau
„An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist.“(Matthäus 24,32-33) „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume: wenn sie jetzt ausschlagen, so sehet ihr’s an ihnen und merket, daß jetzt der Sommer nahe ist. Also auch ihr: wenn ihr dies alles sehet angehen, so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.“ (Lukas 21,29-33) Am Mai 1948 hat Israel wiederaufgebaut. Am 15.05.1948 in Tel Aviv wenn bald nach Ben-Gurion kündigte an Israel zu gründen, wurde Sowjetunion anerkannt, und am 26.05 in Israel gründete die Botschaft, danach hatten viele Vereinte Nation Israel gefördert. Am 11.05.1949 die Unterstützung von der Sowjetunion und Amerika wurde Israel von der vereinte Nationen offiziell aufgenommen.
4. die Macht des Himmels hat geändert
„Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen.“(Matthäus 24,29) Die Astronomen verkündeten die Nachrichten der Astronomie, dass es viele Sterne zu fallen und viele neue Sterne zu erscheinen gibt. Das Ereignisse der Meteorite ist oft passiert. Am 17.05.2016 im frühen Morgen in neues England der Amerika gab es enormen Meteorit zu fallen. Das Schlaglicht vom Meteorit ließ dunkle Nacht zum Tag werden. Am 15.02.2013 am Morgen um 9:15 Uhr in Chelyabinsk, Urals Federal region, Russia erlitt dem Anprall des Asteroid. Enorme Schockwelle und die Explosion bedingten 1,491 Personen zu verletzen und reiche Glas haben zerbrochen. Der Wissenschaftler sagte, dass der Diameter des Planet ungefähr 15 Meter war, das Gewicht ist zwar 7 Kilotonne. Das hat die Prophetie ausgeführt „die Sterne werden vom Himmel fallen.“
5. Das Evangelium vorbreitet unter der Erde in die Welt
„Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“(Matthäus24,14) „Dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt.“ Bezieht sich auf dem Evangelium , dass wenn überall in der ganzen Welt mit dem Evangelium von Gott hören, wird Christus wiederkommen. (es bedeutet nicht, dass jeder Leute das Evangelium hören oder jeder glauben an Christus). Als Herr Jesus das Kreuz geschafft hatte, danach hatte Heilige Geist begonnen, dass mit dem Sender, dem Netzwerk, den Bücher, dem Handzettel, der Missionierung usw. Herr Jesus gezeugt haben. Das Evangelium des Herrn hat die ganze Welt propagiert, und überall. Und zwar sind die Christen überall. Am Ende verbreitet das Evangelium des Herrn allgemein. Sogar in China hat die Partei des Atheismus regiert China, trotzdem viele Leute haben das Evangelium von Herr Jesus akzeptiert. Das Evangelium des Herr Jesus mit seiner Rettung hat die Erde vom Universum propagiert. Liebe Brüder und Schwester, überlegen mal: welches Land oder Gebiet hat nie das Evangelium des Herr Jesus gehört in dieser Welt?
6. Das Hervorkommen der Häresie
„Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen, und sagen: „Ich bin Christus“ und werden viele verführen.“ (Matthäus 24,4-5) Jetzt jeder Religiose von verschiedenen Lände haben auch viele Häresie in der Welt erschienen. Diese Häresie verfügen über die Wahrheit nicht und versorgen das Leben und die Wahrheit der menschen nicht, und auch bringt keinen Vorteil zu den Menschen.
7. Die Erscheinung des falsche Christus und Antichrist
„So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr’s nicht glauben. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten. Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. Darum, wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus, -siehe, er ist in der Kammer! so glaubt nicht.“ (Matthäus 24,23-26) Jetzt die Religion von jedem Land hat schon erschienen, dass falsche Christus die Leute verführt hat. In Südkorea wegen keine Orientierung wurden viele Leute von falschen Christus verführt und den zu folgen. Falsche Christus verführt die Leute nur mit einfachem Wunder oder mit vagem Absurditätsargument. Sie können nicht die Wahrheit verkünden, um die Kriminalität und Schuld zu lösen. Und sie können nicht die Menschheit retten, um Verderbnis abzutrennen. Aufgrund von den Prophezeiungen der Bibel: Wir wissen, wenn Herr Jesus kommt mit seiner Zweck wieder, es ist unumgänglich, dass viele falsche Christus und Verführer erscheinen. Sie laufen Gotte Arbeit nach, um die Arbeit des Gottes zu zerstören. Deswegen erscheint falsche Christus, sollen wir aktiv nach die Arbeit Gottes in der Endzeit suchen.
Von der oben Tatsache konnten wir sehen, dass die Prophetie schon ausgeführt hat, dass der Herr wiederkommt. Aber viele Leute bestimmen zu fragen: der Herr kommt zurück, warum wir dem Herrn noch nicht empfangen haben? Ob wir in Herrs Wiederkommen einen Fehler haben zu empfangen? Bestimmen wir darüber zu sinnieren. Jetzt viele Leute versorgen gegen falsch Christus als erste wichtige Ding, wenn sie Gottes Wiederkommen behandeln,aber sie achten auf nicht die Klugen zu werden, um Gottes Stimme zu hören. Und wie empfängt Herr‘s Wiederkommen? Sondern beharren sie auf persönliche Vorstellung und Überzeugung und finden, das ist unrecht, dass wer Herr Jesus Wiederkommen zeugt, so ist es möglich, Gottes Wiederkehren zu verpassen!
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aktionfsa-blog-blog · 5 years
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Privatsphäre in Gefahr!
Mit großen Schritten: Zensur in Europa
Lass dich nicht erfassen! Damit haben wir über 10 Jahre geworben für "ein paar Maßnahmen zur Sicherung der eigenen Privatsphäre", weil die Überwachungsgesetze der Staaten leicht zu umgehen waren (Vorratsdatenspeicherung, Zugangserschwerungsgesetz, ...). Jetzt hat die "Staatsgewewalt" in eine härtere Gangart umgeschaltet und sie verpflichtet zunehmend die Privatwirtschaft dazu, ihre Maßnahmen umzusetzen. Damit wird das "Ausweichen" vor der Überwachung und das Überwinden von Zensur schwieriger.
So waren wir in den letzten Monaten konfrontiert mit
der verkorksten EU Urheberrechtsreform, die
einer dramatischen Verschlechterung der ePrivacy Verordnung, die
einer EU-Verordnung zu "terroristischen Online-Inhalten", die "Krieg gegen den Terror" privatisieren möchte,
Überlegungen zur "Abschaffung des Darknets", was bedeuten würde ein Verbot von
automatische Uploadfilter zur Zensur beim Hochladen von den Providern verlangt,
Links mit einer Link Tax kostenpflichtig machen will,
das in Deutschland gescheiterte Leistungsschutzrecht EU-weit festschreibt,
durch ein "oder" an Stelle von "und" in Kapitel 20 die DSGVO zu schwächen versucht,
in Kapitel 10 der Werbewirtschaft Hintertüren in den Browsern öffnen möchte,
indem sie die Provider und Dienstanbieter in eine Pflicht zur Kontrolle nimmt,
und kleine Provider mit ihren Anforderungen und Reaktionszeiten von einer Stunde überfordert,
Tor-Server-Diensten,
aber auch aller VPN und Tunnel-Anwendungen,
Freifunk, da auch dort zum Schutz des Anbieters die Datenströme über VPNs anonymisiert werden.
Über den Kampf gegen das Darknet haben wir aus 2 völlig gegensätzlichen Richtungen gehört, einmal war es eine Forderung im Bundesrat, der bei dem Thema eigentlich unzuständig sein sollte und ernstzunehmender waren wohl die Diskussionen in der europäischen Kommission, natürlich immer unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung. Ein Verbot der anonymen Internetnutzung darf es nicht geben - wir haben ein Recht auf Anonymität!
Damit sind wir wieder bei der der EU-Verordnung zu "terroristischen Online-Inhalten", die ebenfalls mit dem "Krieg gegen den Terror" begründet wird. Wir hatten vor 2 Monaten, zusammen mit sieben europäischen zivillgesellschaftlichen Organisationen einen Offenen Brief an die Mitglieder im Innenausschuss des EU-Parlaments (LIBE) geschrieben und vor ihrer geplanten Privatisierung gewarnt.
Unser Protest und der anderer zivilgesellschaflicher Gruppen, wie z.B. des Deutschen Anwaltsvereins (DAV) blieb nicht gänzlich ungehört. Die erreichten (kleinen) Verbesserungen sind
Der Anwendungsbereich wird eingegrenzt auf Dienste, die Inhalte der Öffentlichkeit zugänglich machen. Cloud-Dienste werden explizit ausgenommen.
Journalistische sowie "andere legitime Inhalte" sind explizit ausgenommen.
Zensuranordnungen sollen von einer einzigen, unabhängigen Behörde pro Mitgliedsstaat ausgesprochen werden und nicht mehr europaweit von verschiedenen Behörden.
Explizit wird erwähnt, dass Hoster und Inhaltsanbieter Rechtsschutz gegen Entfernungsanordnungen zusteht - in dem Land, dass die Entfernungsanordnung erlassen hat.
Trotzdem bleiben wir bei unserer Ablehnung einer Zensur durch private Provider und Dienstanbieter! Diese Verordnung kann nur zu beliebig vielen falschen Sperrungen von Inhalten und anschließend unsinnigen Verfahren führen. Zensur ist gefährlich und eine Privatisierung von Zensur ist noch schlechter!
Völlig daneben sind immer noch die konkreten Anforderungen in der Verordnung, wie z.B.
die Frist zur Entfernung eines Beitrags bleibt bei einer Stunde. Hat eine Plattform in einem längeren Zeitraum keine solche Anordnung erhalten, so muss sie mindestens 12 Stunden zuvor über das Verfahren informiert werden,
die "proaktiven Maßnahmen" (Uploadfilter) wurden in "Maßnahmen" umbenannt.
Für kleine Diensteanbieter sind beide Anforderungen nicht zu bewältigen, denn Reaktionszeiten  von einer Stunde über 7 Tage und über 24 Stunden sind nur automatisiert und mit entsprechend teurer Software zu bewältigen.
Am kommenden Montag wird dieses unsägliche Paket erneut zur Abstimmung im Innenausschuss des EU Parlaments vorliegen. Welche demokratie-gefährenden Inhalte noch in dem Vorschlag stecken beschreibt eine Analyse des Deutschen Anwaltsvereins sehr gut.
Wir wollen an dieser Stelle einmal die Sinnlosigkeit von (gewöhnlichen) Upload Filtern demonstrieren, deren Opfer wir selbst vor einigen Wochen bei Tumblr wurden. Unser Artikel zur ePrivacy Verordnung wurde gesperrt, weil das zugehörige Bild mit CDs scheinbar als nippelbehaftetes anstößiges Nacktfoto interpretiert wurde. Wir haben diese "automatische Entscheidung" natürlich angefochten ...
Mehr dazu und eine tiefergehende rechtliche Analyse der Verordnung bei https://owncloud.laryllian.de/index.php/s/p3RN2e8KCAJ3Fzz#pdfviewer und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6773-20190128-eu-kommission-versucht-eprivacy-verordnung-zu-schwaechen.htm und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6781-20190204-gegen-eu-verordnung-zu-terroristischen-online-inhalten.htm und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6811-20190303-berlin-gegen-artikel-13.htm
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6843-20190405-privatsphaere-in-gefahr.htm
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barbarafuhrer · 5 years
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Januar 10, 2019: Im falschen (oder doch im richtigen) Film?
Zeit Marere zu verlassen. Peter hat eine Scheisslaune - ich kann es ein bisschen nachvollziehen, denn für mich war früher nur schon um 05.15 aufstehen ein Grund für eine schlechte Laune - aber ich habe gelernt und für die Reise vorgeplant. Weil Peter ja nie zMittag isst, muss ich da wirklich vorsorgen, denn die Fahrt nach Nairobi kann bis zu 9 Stunden dauern und wenn Peter keine Lust hat anzuhalten dann hast du echt verloren und stirbst verhungert und verdurstet im Toyota Landcruiser. So habe ich im Tusky‘s vorgesorgt: Brötchen, Senf, Jalapenos, Käse gekauft und dann auch noch die gekochten Eier ins Zimmer geholt damit ich Chiwai nicht aufwecken muss, der sonst alle Vorräte im Zimmer hat. Um 05.15 stand ich auf und machte alles bereit - er aber war einfach hässig - etwas, das ich bei ihm gar nicht kenne. Als er dann auch noch sein Samsung Phone auf den Boden fallen liess (ich war „schuld“, weil ich es unter die Jeans gelegt hatte...) und es nicht mehr reagierte war es definitiv aus mit der grossen Diskussion. Ich selber hasse ja Abschiede auch extrem und auch wenn ich im Leben schon so viele davon erlebt habe, so werden sie nicht besser mit den Jahren. Ich mache es daher immer gerne kurz und schmerzlos. Ich hatte mich am Abend vorher schon von allen verabschiedet aber jetzt sassen sie doch auf dem Stängeli und wollten auf Wiedersehen sagen. Wir fuhren los, denn in Mavueni wartete schon Paul mit einer neuen „Schabe“ (er kannte den Ausdruck nicht für uns Ostschweizer bedeutet es so viel ein neues Gspusi, eine neue Lady oder so ähnlich). Sie waren pünktlicher als wir und das bedeutete wohl, dass sie unbedingt mitkommen wollten, denn von Malindi mussten sie bestimmt schon um 05.00 Uhr mit dem Matatu (Sammeltaxi) losfahren.
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Wir hatten eine gute Fahrt. Nur ungefähr 4 Fast-Kollisionen mit den entgegenkommenden Gefährten und nur eine Fast-Explosion als Peter dringend aufs Klo musste und bei einer Tankstelle angehalten hat und vergass, die Zigarette auszulöschen. Es gab also total doch 3 Stops: 1x für Kafi und Mahamri, einmal fürs Klo und dann noch einmal für den Früchtegrosseinkauf in Emali, wo wir für KESH 1000 (CHF 10) eine Unmenge an Früchten und Gemüse einkauften und dafür auch noch eine ganz extrem saftige und leckere Mango als Probiererli erhielten. Ach ja und kleines Detail: einmal noch für eine Elefantenherde, die die Strasse überquerte!!! Ich schaute so etwa jede Stunde nach, ob mir Google Earth immer noch die richtige Zeitangabe machte und es war so: wir benötigten etwa 9 Stunden bis ans Ziel. Die Strasse ist in keinem schlechten Zustand aber die Art und Weise, wie die Kenianer fahren ist einfach lebensgefährlich. Da kannst du echt ein Kreuz an die Decke machen wenn du heil ankommst... Aber nach all den Gefahren der Strasse musst du dich noch durch den Abendverkehr von Nairobi kämpfen, was nach 15.30 h schon ziemlich schwierig wird. Für die Freundin mussten wir nochmals an einem Ort anhalten, damit sie nachhause konnte und dann kam Paul mit dem Wunsch: kannst du mir nochmal einen Gefallen machen, Daddy - ich muss noch etwas abholen an einem Ort ganz in der Nähe von der Wohnung. Ich war schon fast etwas genervt, da mich mein Bein bzw. meine Hüfte immer noch schmerzte und ich endlich endlich wieder in eine horizontale Position wollte. Auch Peter war noch etwas mehr genervt als am Morgen: er hat kaum gesprochen während der Fahrt und höchstens meine neuste Playlist mit Kendrick Lamar (Paul: ich bin es bitzeli geschockt, dass du solche Musik hörst) und Max Herre mit dem Kahedi Orchestra (Jenna: willst du die auch?) noch etwas gut gefunden... Sonst war es natürlich auch ruhig, weil er kein Telefon mehr hatte - sind eben auch gewisse Vorteile.
Aber wirklich jetzt noch diesen Stop zu machen war grad ein bisschen viel, zumal wir 2 Strassen von zuhause waren. Das Tor wurde aufgemacht und wir mussten in einen winzig kleinen Parkplatz einparkieren, was die Nerven noch zusätzlich strapazierte. Ich hatte Schmerzen als ich ausstieg und Paul sagte, dass wir noch schnell mit raufkommen müssen, da es eine kleine Überraschung gäbe. Ich dachte einiges in meinem Kopf: muss er noch Miraah organisieren oder einen Kollegen besuchen oder hat er hier noch eine „Schabe“ (siehe oben) oder haben sie jetzt womöglich doch noch eine Wohnung in Nairobi gemietet?
In den letzten Wochen hatten wir (Daniel, Paul, Peter und ich) nämlich sehr ernsthafte Diskussionen, wie es mit dem Dad weitergehen sollte, denn er hat ja schon über ein Jahr keinen Job und es sieht auch gar nicht so aus, dass er von der Regierung einen Job kriegen würde (die können ihm ja nicht einmal in die Augen schauen). Er ist zu lieb, zu wenig aggressiv, in der falschen Partei, kein Arschkriecher und nicht korrupt. All das wird dazu führen, dass andere bevorzugt werden - oder wenn es ganz schlecht kommt auch eliminiert werden...
Unser gemeinsam diskutierter Plan war: wir machen sanfte Renovierung an der Wohnung in Nairobi, Peter zügelt alle Möbel, Waschmaschine und alles Hab und Gut nach Marere und Kilifi, wir suchen einen Mieter für die riesengrosse Nairobiwohnung und mit diesem Geld kann Peter leben und das Haus in Kilifi renovieren. Zusätzlich kauft er zusammen mit einem Geschäftspartner 2 Betonblock-Maschinen und sie beginnen ein Business mit Building Material - den Namen haben wir auch schon in einem Brainstorming eruiert: „Build it“!!! Wir waren also voller Pläne und anscheinend hatte sich sogar schon jemand gemeldet, der mieten wollte...
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Ok, ich bin abgeschweift. Sehr sehr widerwillig begeben wir uns also in den 5. Stock, Apartement 506 und wir haben echt das Gefühl, dass wir im falschen Film sind: da ist unser Tisch mit den Stühlen und mit dem Tischläufer, unser Kühlschrank, warte mal unser Bett, unser Schrank - das Sofa sieht anders aus, unser TV, auch meine Zebra und Giraffenkaffeetassen etc. Sogar unsere Putzfrau Linet bzw. meine Heldin (erinnert ihr euch an die Rattengeschichte?) ist da und kocht! Wir verstehen die Welt nicht mehr. Ich glaube, ich bin etwas schneller im Realisieren, dass die verrückten Brüder zusammen mit der Putzfrau (und bestimmt noch mehr Hilfen) unsere ganze Wohnung von Riverside in diese Wohnung transferiert haben. Sie zeigen uns alles: unsere Kleider, jeder Zettel, die Laptops einfach schlichtweg alles ist jetzt in der neuen Wohnung am selben Ort wie vorher, TV und Internet funktionieren und es hat warmes Wasser. Ich kriege den Mund fast nicht mehr zu (ich weiss, eine Seltenheit) und es schwirren eine ganze Menge Fragen in meinem Kopf herum. Ich glaube noch einige Stunden, dass wir jetzt dann einfach an den alten Ort fahren und immer noch alles dort ist aber nein: hier ist unser neues Zuhause - alles minutiös gezügelt, jemand ist bestellt, der das kaputte Sofa (erinnert ihr euch an meinen Blog Mitte Dezember...) reparieren wird, die schreienden Goofen sind verschwunden, sicher keine Ratten mehr auf dieser Höhe und eine moderne Küche!!! Moment mal: vor ein paar Tagen hat Paul im WhatsApp Status geschrieben: brothers hanging out. Ich habe mir das Bild angeschaut - etwas, das ich höchst selten mache und ich musste lachen: jetzt haben die doch tatsächlich eine fake Küche auf das Bild unserer Wohnung gephotoshopped!!! Wahrscheinlich, damit es ein bisschen besser aussieht und cooler daherkommt - diese Schlitzohren! Ich habe sogar noch geschrieben: Thanks for the new kitchen und die Antwort war “you are welcome” aber im Leben hätte ich mir nie vorgestellt, dass sie so etwas auf die Beine stellen könnten. Ich war hin- und hergerissen zwischen: a) oh mein Gott, das ist ja wie bei Happy Day mit Röbi Koller und b)“gohts eigentlich no üsi Sache go aalange ohni zfroge?”. Als ich aber auch noch sah, dass ich jetzt endlich eine Aussicht über Nairobi habe da überlegte ich mir schon ernsthaft, ob ich jetzt nach Nairobi zügeln soll....
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Aber Peter nahm es nicht so locker: wir waren grad ein bisschen besorgt um ihn: er stand fassungslos da, begriff überhaupt nicht, was passiert war und hatte sogar einen Schwindelanfall, worauf wir ihm sofort das feine Essen von Linet vorsetzten und ihn fragten ob er einen Whiskey benötige. Aber nein: natürlich zuerst eine rauchen auf dem Balkon. Er renkte sich fast nicht ein bis er dann auch nachts aufstand und sich zig Sorgen machte: wer soll denn jetzt diese Wohnung bezahlen, wer soll die Renovation in der alten Wohnung bezahlen, gibt es wirklich einen Mieter, wo gehen die Leute hin, die ihn jetzt in Nairobi besuchen wollen etc. etc. Ich glaube, das war alles ein bisschen viel für ihn und das was ihn noch gerettet hat war, dass er sah, dass ich mich freute. Wir haben dann Daniel angerufen und er hat sich natürlich diebisch gefreut, dass die Überraschung gelungen ist obwohl es vorher fast noch aufgeflogen war mit dem WhatsApp Picture und er hat Peter versichert, dass er sich über nichts Sorgen machen müsse. Alles sei geregelt und er müsse nicht befürchten, dass er etwas bezahlen müsse. Echt jetzt: diese beiden Brüder, sie haben mich extrem positiv überrascht auf dieser Reise. Ihnen ist es wirklich ein grosses Anliegen, dass es ihrem Vater gut geht und sie wissen, dass er wieder eine sinnvolle Aufgabe hat. Aber Schlitzohren sind sie doch: alle beide und zwar riesengrosse!!!
Am nächsten Tag kamen die Fundis (Handwerker), haben noch Gitter am Balkon und an den Fenstern montiert (lebensgefährlich geschweisst - ich sah die Polyestervorhänge schon abfackeln und noch lebensgefährlicher, die Drähte direkt aus der Steckdose mit dem Kabel verbunden - hiiiilfe), die Polsterer kamen und machten in einem Nachmittag einen neuen Überzug auf das Sofa - nicht perfekt aber in einer erstaunlichen Geschwindigkeit, die uns total faszinierte. In der Schweiz wäre die Antwort bestimmt gewesen: vergessen sie es, das lässt sich nie reparieren. Linet war auch wieder da und hat geputzt, was das Zeugs hält, gewaschen und alles perfekt eingerichtet. Sie hatte mit Daniel zusammen sogar die Vorhänge ausgewählt. Weil sie weiss dass ich ein Punda Milia Fan bin (Zebramuster) sind jetzt alle in diesem Muster. Selbst für mich ein bisschen übertrieben aber einfach soooo lieb und fürsorglich. Sogar die Bilder mit der Familie hingen schon an der Wand, der Pokal für den „best husband“ hat sie aufs Nachttischli gestellt und und und. Einen solchen Menschen gibt es kaum zweimal aber Peter meinte nur: wenn du Gutes tust, dann kommt Gutes zurück - meine Worte!
Peter hat sich dann ein bisschen erholt - wir werden bestimmt noch diskutieren, wie es weitergeht und ein Treffen mit Daniel vor meiner Abreise ist auch noch geplant - er ist grad auf dem Weg nach Nairobi. Aber ich bin ja so froh, muss ich die nächsten 10 Tage nicht mit Einpacken in Zügelboxen verbringen. Die neue Wohnung gibt ein bisschen Luft und Zeit zum Nachdenken. Alles wird sich ergeben wie es muss. Einfach Vertrauen in das Leben haben und die notwendige Gelassenheit.
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Ich kann ohne Nachzudenken sagen: das war wohl die grösste Überraschung, die ich in meinem Leben erlebt habe und die Emotionen waren unglaublich. Ich freue mich auch am zweiten Tag noch, denn die Nacht ist kühl, die Gegend sehr ruhig und der Weitblick freut mich unglaublich. Wir haben das alles mit einem feinen Raclette gefeiert und mit 3 Anläufen Kartoffelkochen, da aus den ersten beiden wohl eher Kartoffelstock geworden war. Aber ich meinte nur zu Paul: man kann nicht in allen Dingen gut sein. In puncto Überraschung waren er und sein Bruder wirklich dieses Mal Weltmeister!
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