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nimblesdump · 1 month
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Multiple Grid Theory
Unsere Ansichten und Überzeugungen führen oft dann zu Konflikten und Missverständnissen, wenn wir andere treffen, die widersprechende Überzeugungen haben. Doch was wäre, wenn wir eine Philosophie annehmen könnten, die uns erlaubt, verschiedene Perspektiven zu akzeptieren und zu verstehen, ohne in unüberwindbare Widersprüche zu geraten? Ich persönlich nutze dafür das Konzept der Grids und der Multiple Grid Theory. Ich möchte sie dir daher in diesem Post näher bringen.
Was sind Grids?
Um die Multiple Grid Theory zu verstehen, müssen wir zuerst verstehen, was Grids sind. Ein Grid ist ein Konstrukt oder Rahmen, durch den wir die Realität interpretieren und verstehen. Es ist das Produkt unseres konstruktiven Prozesses der Wahrnehmung und Interpretation, der von unseren kulturellen, sprachlichen und konzeptuellen Rahmenbedingungen geprägt ist.
Stellen Sie sich ein Grid wie ein Raster vor, durch das wir die Welt betrachten. Jedes Grid repräsentiert eine bestimmte Perspektive oder Sichtweise auf die Realität. Zum Beispiel könnte es ein wissenschaftliches Grid geben, das auf empirischen Beobachtungen basiert, oder ein religiöses Grid, das auf Glaubensüberzeugungen beruht.
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In diesem Meme, das eigentlich dafür gedacht war, zu zeigen, wie irrational ein gewisses Grid ist (nämlich das der Verschwörungstheorie), kann man gut sehen, dass sich das zugrundeliegende „was ist“ nicht ändert, und aber die Wahrnehmung dessen. Hier sind also verschiedene Grids abgebildet. Für mich sieht übrigens nur eine Variante nach Spaß aus.
Die Multiple Grid Theorie
Die Multiple Grid Theorie besagt, dass zwei widersprechende Aussagen immer dann zeitgleich wahr sein können, wenn sie auf verschiedenen Grids liegen.
Ein Beispiel hierfür ist die biblische Schöpfungsgeschichte im Vergleich zur wissenschaftlichen Theorie (Big Bang + Evolution z.B.). Während das eine Grid die Welt als göttliche Schöpfung in sieben Tagen sieht, betrachtet das andere Grid die Welt als das Ergebnis eines langen evolutionären Prozesses.
Läge der Schöpfungsbericht auf dem selben Grid wie die wissenschaftliche Sicht, würden sie sich widersprechen. Mache ich aber ein zweites Grid auf, eines mit anderen Vorbedingungen, dann dürfen beide Berichte als wahr gelten. In dem Fall wäre z.B. ein spezielles mythisches Grid nötig.
Tatsächlich kann man den Schöpfungbericht sogar als eine Beschreibung der Entwicklung eines eigenen Grids betrachten. Gott eröffnet Widersprüche (Tag und Nacht z.B.) und erschafft daraus eine Sicht auf die Welt, die uns erlaubt, darin zu leben.
Dazu muss ich weder glauben, dass aus wissenschaftlicher Sicht jemals so ein Wesen existiert hat, noch muss ich das Grid gut finden. Aber ich kann darin eintauchen und für einen Moment diese Perspektive annehmen.
Und das ist die Multiple Grid Theory: Ich nutze mehrere Grids. Widersprüche sind okay – solange sie nicht auf dem selben Grid stattfinden.
Axiome
Jedes Grid, jede Weltsicht hat ihre eigenen Axiome. Das sind Aussagen, die einfach geglaubt werden müssen, die sich nicht anderweitig beweisen lassen. Beispielsweise müssen wir, um Wissenschaft betreiben zu können, glauben, dass Aussagen immer dann wahr sind, wenn sie mit empirischen Beobachtungen übereinstimmen. Diese Aussage selbst kann aber nicht als wahr identifiziert werden, ohne auf empirische Beobachtungen zurückzugreifen. Ich muss sie einfach annehmen.
Und da alle Axiome – bei jedem Grid, auch dem wissenschaftlichen – nicht bewiesen werden können, sind in Folge auch alle darauf basierenden Behauptungen nur innerhalb des Grids gültig. Außerhalb des Grids haben sie keinen Wahrheitswert. Eine wissenschaftlich korrekte Aussage hätte daher innerhalb des mythischen Grids keine Bedeutung, und umgekehrt.
Außerdem gilt: Aussagen, die auf den selben Axiomen basieren, liegen auch auf dem selben Grid.
Schlussfolgerungen
Spätestens seit Hegel versuchen wir das eine Grid zu finden, die unified theory of everything, in dem alle Widersprüche aufgelöst sind und mit dem wir das, was ist, unmittelbar begreifen können. Ich halte das für sinnlos. Jede Aussage, die ich mache, erzeugt automatisch ihren Widerspruch. Das kann ich im Schöpfungsbericht beispielsweise sehen: Gott erschafft das Licht, und damit ist auch die Dunkelheit definiert. Die Welt scheint in sich widersprüchlich zu sein.
Problematisch ist es, wenn wir das Grid mit dem „was ist“ gleichsetzen und nicht mehr akzeptieren, dass es sich um eine limitierte Sicht handelt. Beispielsweise können wir an der Kriminalgeschichte des Christentums sehen, wie sich das da ausgewirkt hat. Andererseits hat auch die Wissenschaft ihre Geschichte – bis heute werden Gruppen wie POC, Frauen, Behinderte und Kinder marginalisiert, weil angeblich ihre Gehirne nicht ausreichend entwickelt seien. Wir wissen mittlerweile, dass es so etwas wie ein „entwickeltes Gehirn“ nicht gibt. Mein Punkt ist hier nicht, dass die Wissenschaft sich geirrt hat – das ist gewollt und Teil des Lernprozesses. Mein Punkt ist, dass wir, wenn wir Wissenschaft als Sicht auf die Welt, die falsch sein kann, oder unscharf, oder unklar, wenigstens aber auf unbelegten Axiomen basierend begreifen, bescheidener sind. Ich jedenfalls würde niemanden wegen eines starken Verdachts klein halten, marginalisieren. Wissenschaft als „einzigen Weg zur Wahrheit“ oder gar als „die Wahrheit“ zu betrachten, erscheint mir als genau so problematisch wie es das beim Christentum war.
Wir alle raten uns durch die Welt. Für mich heißt das, ich kann mir und anderen mit mehr Mitgefühl begegnen. Die sind auch nicht schlauer als ich - und ich bin nicht schlauer als die.
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nimblesdump · 2 months
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Kleines ontologisches Glossar nach Nimble.
"Das, was ist": Die zugrunde liegende Realität oder Substanz, die existiert, jedoch keine inhärente Bedeutung oder Definition hat. Es ist definierbar, jedoch durch unseren konstruktiven Prozess der Wahrnehmung und Interpretation geprägt. Ich sage auch oft Chaos dazu (weil es weder geordnet, noch ungeordnet ist). "Das, was ist" ist weder materiell noch ideell, beinhaltet aber beides. Das Grid ist insofern auch "Nichts" als dass es keine Bedeutung hat. Es ist nicht "Etwas", denn "Etwas" hat bereits bedeutung.
Raster der Wahrnehmung dessen, was ist: Das Konstrukt oder der Rahmen, durch den wir die Realität interpretieren und verstehen. Es entsteht als Ergebnis unseres konstruktiven, willenhaften Prozesses der Wahrnehmung und Interpretation, der von unseren kulturellen, sprachlichen und konzeptuellen Rahmenbedingungen geprägt ist.
Konstruktiver Prozess: Der aktive Prozess, durch den wir die Realität wahrnehmen, interpretieren und definieren. Dieser Prozess umfasst unsere Wahrnehmung, Interpretationen und Definitionen, die durch unsere individuellen und kollektiven Erfahrungen, Sprache und Kultur geprägt sind.
Inhärente Bedeutung: Eine intrinsische oder angeborene Bedeutung, die einer Sache oder einem Konzept zugeschrieben wird. Im Kontext des "what is" wird betont, dass die zugrunde liegende Realität keine inhärente Bedeutung besitzt, sondern durch unseren konstruktiven Prozess Bedeutung erhält.
Zugänglichkeit: Die Fähigkeit, auf die zugrunde liegende Realität oder Substanz zuzugreifen. Es wird betont, dass die Realität für uns zugänglich ist, jedoch keine inhärente Bedeutung oder Definition hat, die unabhängig von unserem konstruktiven Prozess existiert.
Der Einzige (nach Stirner): Ein Teil dessen "was ist", das Wille ist. Es ist nicht "Wünschen", sondern das Ding selbst. Die genaue Natur des Einzigen ist undefinierbar, ähnlich wie beim "what is". Der Wille kann sich und anderes beschreiben, also Grids erzeugen, und hat daher die Fähigkeit, abzugrenzen und zu vereinnahmen.
Eigentum: Eigentum ist das, was ein "Einziger" als Teil seines Selbst definiert. Das kann beispielsweise ein Körper, Geist oder andere Aspekte sein. Der "Einzige" hat auch die Fähigkeit, Eigentum einfach loszulassen.
Schöpfung: Findet auf 2 Arten statt:
Manipulation des "Was ist": Die Vorstellung, dass Schöpfung die Manipulation der zugrunde liegenden Realität durch willenshafte Handlungen von Individuen ist. Ein Haus zu bauen ist Schöpfung.
Erstellung von Grids, also die Belegung von Teilen dessen, was ist, mit Bedeutung: Die Idee, dass Schöpfung auch die Erstellung von "Grids" beinhaltet. Unsere Wahrnehmung und Interpretation der Realität ist nicht nur passiv. Wir erschaffen aktiv Konzepte und Strukturen, um sie zu verstehen und zu nutzen. Beispiel: Ich kann eine Torte wie in einem Tortendiagramm aus zusammengeschobene Teile (Drittel usw.) erfassen, oder auch als aufeinandergelegte Schichten. Dass die Schichten nicht die ganze Torte sind, ist ebenfalls Teil eines Grids.
Magie: Die Nutzung von Willen, simpel gesagt. Da folge ich der Definition der Chaosmagie im allerweitesten Sinne. Magie ist weder Illusion (wie bei Zauberkünstlern) noch ist es das, was Merlin oder Gandalf machen. Jeder Gedanke, jede Handlung, die bewusst und willentlich geschieht, ist Magie.
Gott: Ein Einziger, als dessen Eigentum du dich selbst wahrnimmst. Gott gibt ein Grid vor, das du übernimmst, deine eigenen stellst du hinten an.
Heilig: Ein Grid, das nicht hinterfragt werden darf.
Trennung: Die Trennung von uns und anderem ist ein Ergebnis des Grids. Es ist nicht im "was ist" enthalten.
Anatta: In dieser Variante des Wortes Anatta meint das Wort die Erkenntnis, dass du, weil du Teil dessen "was ist", bist, "nichts" bist, analog wie das, "was ist", "nichts" ist, weil es nicht etwas ist. Es ist zunächst undefiniert, und da du davon nicht wirklich getrennt bist, bist du es auch.
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nimblesdump · 2 months
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Eristische und Aneristische Illusion, lang und breit erklärt.
Die meisten Schöpfungsmythen sind sich einig, dass die Erschaffung der Welt irgendwie die Trennung von Ordnung und Unordnung erfordert. In Genesis, dem ersten Buch der Bibel ist es Tohu Va-Vohu. Im alten Ägypten gab es Nun oder Nunet, was die undifferenzierte Quelle alles Existierenden ist. In der nordischen Mythologie gibt es Ginnungagap, in der griechischen Mythologie gibt es Chaos. Im Hinduismus gibt es Prakriti, und schließlich gibt es das Dao in der chinesischen Philosophie. Sie alle haben die Schaffung von Ordnung gemeinsam. Eine Schöpfung aus etwas, das an sich weder Ordnung noch Unordnung hat (z.B. dem Chaos). Natürlich impliziert die Schaffung von Ordnung die gleichzeitige Definition von Unordnung. Es wird also Ordnung von Unordnung unterschieden und so die Welt geschaffen. Wie unterscheiden wir Dinge voneinander? Wir geben den Dingen Bedeutung, wir definieren sie.
Das bedeutet, dass laut den Texten Gott oder Götter die Welt erschaffen haben, indem sie Entitäten, die aus dem Chaos entstehen, Bedeutung verliehen haben. Lassen wir hier etwas Physik zur Veranschaulichung einfließen. Die Entitäten, die wir als "existent" verstehen, sind emergente Eigenschaften der Wechselwirkung von Teilchen und Kräften. Betrachten wir etwas Einfaches z.B. eine Scheibe Brot. Es gibt nichts an einem Atom, das sagt "dieses Atom ist Brot", aber sobald es auf eine bestimmte Weise kombiniert wird, wird es zu Brot. Dies geschieht nicht automatisch. Ein bewusstes Agens ist erforderlich, um Brot von Nicht-Brot zu unterscheiden. Die theologische Behauptung, wenn wir diesen Aspekt der Schöpfung ernst nehmen, muss sein, dass es Ödnis und Bedeutungslosigkeit ohne einen bewussten Geist gibt. Theist*innen gewähren dem ersten Geist, der existierte, das Privileg, die Welt allgemeingültig zu definieren.
Wir müssen die Welt in vielen verschiedenen Ordnungen unterscheiden, sozusagen, um allen Dingen Bedeutung geben zu können. Dies kann seine Vorteile, aber auch seine Probleme haben. Man könnte diese Dichotomie verwenden, um Lebensmittel von Nicht-Lebensmitteln zu unterscheiden. Dies wäre eine für die unterscheidende Person subjektiv nützliche Ontologie. Aber der Gott der Bibel (und auch die Wissenschaft) erlauben das nicht. Gott und Bibel legen pseudo-objektive Ontologien fest, und leiten daraus Ansprüche ab, allgemein bestimmen zu dürfen, welchem Zweck die Unterscheidung dient, welchen Nutzen sie hat. Das ist sehr ähnlich zu unserer subjektiv nützlichen Unterscheidung von Lebensmitteln und Nicht-Lebensmitteln. In ähnlicher Weise wurde die Wissenschaft verwendet, um bestimmte Ontologien festzulegen, die einige Menschen abwerteten und anderen mehr Privilegien gaben. Sie wurde verwendet, um Rassismus, Sexismus zu rechtfertigen und wird immer noch verwendet, um Behinderte, Geisteskranke, junge Menschen und alte Menschen gleichermaßen zu marginalisieren. Natürlich wird Wissenschaft auch zum Nutzen verwendet. Die Ontologie der Bibel wird ebenfalls seit Jahrtausenden für Angenehmes und weniger Angenehmes verwendet. Doch was für die eine Person nützlich und angenehm ist, mag für die andere ganz schrecklich sein. Die andere Person benötigt vielleicht eine andere Ontologie, die auf andere Zwecke abzielt.
Die "Existenz" eines Gottes bedeutet unter diesem Aspekt der alten Texte sehr oft, dass einem die Handlungsfähigkeit, das Verständnis und die Unterscheidung der Welt nach eigenem Wunsch genommen wird. Da die moderne empirische Wissenschaft eine starke westliche Prägung hat, ist sie auch nicht frei davon, dieses Problem der Religion zu wiederholen. Die Ontologie, die uns auferlegt wird, und die Ontologie, die wir selbst schaffen können, könnten sich unterscheiden.
Im Diskordianismus nennt man die Idee, dass es feste, objektive Ordnungen und Unordnungen gäbe, die eristische (Unordnung) und aneristische (Ordnung) Illusion. Das, was tatsächlich ist, also das Chao, das Dao, das Ginnungagap, das kennt keine Ordnung, keine Definition. Es ist einfach.
Wenn du das noch mal lustiger lesen willst, hier ist ein entsprechender Text in der Principia Discordia.
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nimblesdump · 2 months
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Otto und Captain Future - identisch?
heute möchte ich eine kühne Theorie vorstellen, die sich um zwei beliebte fiktionale Charaktere dreht: Otto aus "Benjamin Blümchen" und Captain Future. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher (😸), dass es sich um ein und die selbe Person handelt. Hier meine Indizien.
Äußerliche Merkmale:
Beginnen wir mit den äußerlichen Merkmalen.
Sehr offensichtlich trägt Otto nicht nur die selbe Frisur, sondern auch die selbe Haarfarbe.
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Bildquelle: benjaminbluemchen.de
Auch die Gesichtsform scheint sehr ähnlich zu sein. Nun gut, Aussehen hin oder her, es muss natürlich mehr geben als das.
Die beste Freundin:
Ein weiterer interessanter Punkt ist die beste Freundin. Sowohl Captain Future als auch Otto haben jeweils eine blonde beste Freundin. Bei Captain Future ist das Joan Landor, während Otto die enge Freundin Bibi Blocksberg hat.
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Ich will hier natürlich nicht andeuten, dass Landor identisch ist mit Blocksberg, aber man kann zumindest eine Präferenz für blonde Freundinnen festhalten.
Die Namen der Roboter:
Die Gemeinsamkeiten hören hier nicht auf. Betrachten wir die Namen der Roboter. In der Crew von Captain Future gibt es den Androiden "Grag". Und wer ist der zweite Roboter? Richtig, sein Name ist "Otho".
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Fun Fact: Otho wurde von Captain Futures Eltern gebaut. Otho ist dazu in der Lage, seine humanoide Form beliebig zu verändern. Man kann jedenfalls festhalten, dass sowohl Futures als auch Ottos Eltern eine Vorliebe für diesen Namen haben.
Das Interesse an Raumfahrt:
Dass Captain Future ein Wissenschaftler ist, und Interesse an Raumfahrt und Robotik hat, ist bekannt, das ist Prämisse der Serie. Aber was ist mit Otto?
In Folge 55 lernt Otto die Astrofanten kennen, und kommt so das erste Mal mit Außerirdischen in Kontakt.
Auch wenn Benjamin diese Szene nur träumt, liegt es aber doch daran, dass Otto einen Alien-Film schaut, bei dem Benjamin einschläft.
Als Benjamin in Folge 11 den Mond besucht, ist es auch wieder Otto, der ihn darauf hinweist, dass Astronauten gesucht werden.
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Auch mit Robotern kam Otto oft in Kontakt. Genau 100 Folgen nach dem Besuch der Astrofanten (Zufall oder Chiffre?) finden er und Benjamin einen Roboter.
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In Folge 46 der Fernsehserie baut Otto sogar zusammen mit dem Erfinder Eddi Eddison einen Erdbeereisroboter!
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Man kann also klar feststellen, dass Otto ein starkes Interesse an Raumfahrt und Robotik zeigt!
Namensähnlichkeit:
Für mich der überzeugendste Hinweis ist jedoch der Name. Natürlich nicht Otto - der hat mit Captain Future nicht viel zu tun. Aber Captain Futures bürgerlicher Name ist ein Hinweis. Während Otto der Kurze aus Neustadt (New-Town auf Englisch) ist, heißt Captain Future mit Klarnamen: Curtis Newton. Es wird also Neustadt zu Newton.
Für mich ist die Sache völlig klar.
Wie Otto nun in die Zukunft kam, darüber lässt sich nur spekulieren, ich persönlich habe eine gewisse blonde Hexe im Auge, die vielleicht sogar mitgereist ist und ihr Gedächtnis verlor und seitdem Joan heißt. Oder so.
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nimblesdump · 3 months
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Meine Pronomen
Dies soll eine neue Version meines englischen Beitrags darstellen. Der vorherige ist nicht falsch. Ich habe nur ein paar Formulierungen angepasst.
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Ich benutze die Pronomen "Ich" und "mich", wenn ich über mich rede.
Es kommt mir seltsam vor, mich nach meinen Pronomen zu fragen, denn das erfordert
1. dass ich mich aus der dritten Person betrachte, obwohl ich das nicht bin,
2. dass ich dann bestimme, welches Pronomen ich aus Sicht dieser dritten Person für mich wählen würde,
3. danach von dir verlange, die selben zu wählen.
Für mich sind Pronomen ein Ausdruck dessen, was diese Person in mir sieht, im Verhältnis zu ihr. Im Verhältnis zu mir habe ich keine Pronomen. Ich bin nicht von mir verschieden. Ich kann nur mit "Ich" und "mich" über mich sprechen.
Für dich gilt das nicht. Für dich, weil wir verschieden sind, werden andere Pronomen sinnvoll sein. Deine Wahl hängt davon ab, was du in mir erkennst, im Verhältnis zu dir. Das bedeutet auch, dass du nicht mich benennst, sondern deine Vorstellung von mir. Und das wiederum bedeutet, dass du mir eine Identität oder Identifikation zuweist.
Identifikationen sind Beschreibungen dessen, wie du mich oder dich gerade siehst. Zum Beispiel könntest du einen Bart sehen und die Person dann als "Mann" identifizieren. Das gibt dir die Möglichkeit, etwas wandelbarem statische Regeln zuzuweisen. Es macht dir die Welt leichter und sicherer. Sicher, weil alles einfachen Regeln folgt.
Zum Beispiel könntest du dann das Pronomen "er/ihm" für mich verwenden, wegen dem Bart. Die statische Regel wäre dann: Männer haben Bärte, und Männer haben die Pronomen er/ihm. Das ist auch ein Ausdruck dessen, wie willens oder fähig du bist, kreativ mit anderen umzugehen. Und es ist ein Ausdruck dessen, wie willens oder fähig du bist, die Wandelbarkeit anderer zu akzeptieren.
Du könntest auch xie/xier für mich verwenden. Dann möchtest du vielleicht ausdrücken, dass du mich nicht nur als person siehst, zu der xie/xier passt. Du möchtest vielleicht auch ausdrücken, dass du außerhalb dieser statischen Regeln denkst.
Für ein TERF ist ihre Wahl der Pronomen ein Ausdruck ihrer Unfähigkeit meine und deine Einzigartigkeit zu akzeptieren. Sie brauchen die Sicherheit und Einfachheit des Gender Binary. Vielleicht ist Wandelbarkeit und Diversität furchteinflößend für sie. Andere wollen vielleicht ihre Identität als besonders skeptische Person bekräftigen.
Für mich ist das gefährlich. Ich wiederum schöpfe Sicherheit aus dem Wandel. Das funktioniert so:
Stell dir vor, du bist eine Wolke. Du hast außerdem die Fähigkeit, dich stellenweise zu verfestigen. Jemand schießt mit Pfeilen auf dich. Die Pfeile gehen natürlich durch dich durch und treffen dich nicht. Erst, wenn du dir erlaubst, dich zu verfestigen, statisch zu werden, können sie dich treffen.
Und das passiert auch, wenn du deine Selbstwahrnehmung auf etwas statisches festlegst. Man kann dich treffen. Du kannst misgendert werden, wenn du darauf bestehst, dass die Person nur ein bestimmtes Pronomen verwenden darf. Du magst dann denken: "Diese Person nennt mich "er". Ich habe nicht gut genug vermittelt, wer ich bin. Ich muss mich mehr anstrengen, damit ich endlich als ich erkannt werde!" Und das tut weh. All dein Aufwand, dich anders zu präsentieren für nichts. Und das alles, weil ein falsches Wort verwendet wurde. Du magst sogar denken: "Diese Person hasst mich! Ich will aber geliebt werden und ich verdiene, geliebt zu werden!". Und es tut dann weh, dass diese Person dich nicht liebt.
Ich versuche daher für mich selbst auf eine feste Konzeption zu verzichten. Ich vermeide identitätsbezogenen Schaden. Ich identifiziere mich nicht als das, was andere angreifen. Sie wollen eine "t-slur" angreifen? Viel Spaß dabei - ich bin das nicht. Vielleicht war ich das vor kurzem. Vielleicht bin ich es bald wieder. Aber im Moment des Angriffs bin ich gar nichts.
Und das hilft mir nicht nur bei Angriffen von außen, sondern bei meinen inneren Kritikern. Diese Gedanken möchten etwas in mir angreifen. Zum Beispiel ist ein typischer Gedanke, den mein innerer Kritiker oft sagt: "Du musst eine beschützende Person sein, und du hast versagt."
Klar, das trifft mich, ich fühle das. Aber indem ich es nicht anerkenne, dass ich das sein muss, wird es leichter. Die Kritik ist auf mich dann nicht mehr anwendbar. Es ist anwendbar auf ein etwas, das nicht existiert, auf ein Konzept von mir. Ich versuche, jedes Mal wenn ich einen neuen Gedanken des inneren Kritikers höre, herauszufinden welche Identifikation dahinter steht. Und die lasse ich dann fallen. Auf eine gewisse Art bin ich dankbar dafür, dass mir andere noch ein Mal weh tun können, weil sie mir so zeigen, wo ich noch zu streng mit mir bin.
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Ich habe deswegen aufgehört, von anderen Pronomen für mich zu verlangen. Wenn du mir schaden willst, werde ich dafür sorgen, dass du aus meinem Leben verschwindest. Wenn nicht, werde ich deine Pronomenwahl als Ausdruck unseres Verhältnisses sehen. Und ich bin neugierig.
Anmerkungen:
Das hier ist kein normativer Post. Ich respektiere die Wahl der Pronomen anderer. Es ist eben eine Beschreibung, warum ich auf diese Art mit meinen Pronomen umgehe.
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nimblesdump · 3 months
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Im letzten Beitrag habe ich unterstellt, dass die FDGO zu sehr auf identitären Markern basiert, als dass sie den Faschismus inhaltlich schon präventiv bekämpfen könnte. Ich werde das sicher in Zukunft mit Beispielen untermauern. Heute will wieder ich auf zwei typische Argumente eingehen.
1. „[Marginalisierungstheorie] ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“
2. „Aber das Toleranzparadoxon!“
Warum diese beiden Argumente gegen Rechte nicht wirken und welchen anderen Zweck sie haben, möchte ich heute erklären.
„Keine Meinung, sondern ein Verbrechen?“
Diese Parole zielt inhaltlich zunächst darauf ab, alle neofaschistischen Talking Points verharmlosend unter „Meinung“ zusammenzufassen. Es handelt sich bei faschistischer Propaganda ja nicht nur um eine Privatmeinung, sondern um ein organisiert und ernsthaft verfolgtes politisches Programm. Insofern ist die Motivation durchaus verständlich.
Die Frage lautet jedoch, ob „Verbrechen“ überhaupt eine passende Ersatzkategorie ist. Die Einordnung als Verbrechen ergibt sich nicht daraus, ob jemand geschädigt wird. Ein Verbrechen im legalen Sinne ist immer das, was der Staat als Verbrechen festlegt. So darf ein Soldat von Berufs wegen her legal töten, während Zivilist*innen dafür als Verbrecher einsortiert werden. Der Staat hat ein Monopol darauf, diese Einordnung vorzunehmen.
Verbrechen faschistischer Art sind demnach die Handlungen, die der Staat als genuin dem alten NSDAP-Staat zugeordnet hat. Faschismus wird so zu einem Begriff für Reenactment der Gräueltaten des Nationalsozialismus. Der heutige Staat sei der Gegenpol dazu. Diese Parole stützt den heutigen Staat in seinem Framing „Wir sind entnazifiziert“. Sie bestätigt, dass der heutige Staat keine faschistischen Marker mehr nutzt. Und die Qualifikation dafür ist nur die Abgrenzung vom Faschismus der 1930er.
Das hat zur Folge, dass wir einerseits den Blick dafür verlieren, was das neue an der AfD ist, was das neue an der NPD war. Heutige Nazis wollen den NS-Staat nicht 1 zu 1 kopieren. Auch sie haben Kritik daran, die wir oft nicht kennen und die deswegen starke Wirkung auf uns haben kann. Argumente, die einem unbekannt sind, sind zunächst schwer zu kontern. Und es hat zur Folge, dass wir nicht sehen, wo und wie auch die FDGO Faschismus in sich trägt. So immunisieren wir uns vor echter Entnazifizierung.
In jedem Fall kann man sich mit der Parole aber richtig wohl fühlen. Man steht auf der richtigen Seite. Einer Seite, die eben nicht verbrecherisch tätig ist. Ob man das zu diesem Preis will, müssen wir selbst entscheiden.
„Toleranzparadoxon!“
„Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“, schreibt Karl Popper.
Um die Gewalt des Staates gegen seine Feinde (von links wie von rechts) zu rechtfertigen, beschwören die sogenannten FDGO-Ultras das Toleranz-Paradoxon. Eine wehrhafte Demokratie müsse sich vor denen schützen, die ihre Freundlichkeit ausnutzen wollen.
Und das klingt zunächst auch sehr schlüssig. Von links bis zur Mitte scheinen sich alle einig, dass man Faschist*innen geschlossen entgegentreten müsse, im Zweifel auch mit Gewalt. Von wem diese Gewalt ausgehen darf, darüber scheint ein wenig Zwist zu bestehen. Solange man auf demokratischem Grund und Boden bleibt, lässt das Gewaltmonopol keinen Zweifel an der richtigen Antwort.
Erneut wird so natürlich der Staat und seine Interessen maßgeblich gemacht dafür, was man erdulden muss und was nicht. So muss man ganz selbstverständlich erdulden, dass er und seine Vertreter bevorzugt rassifizierte Menschen z.B. mit Brechmittelfolter töten. Das war legal – das Paradoxon wird hier nicht bemüht. Man muss auch erdulden, dass Menschen, die selbstbestimmt gewisse Substanzen zu sich nehmen, peinlich in allen Körperöffnungen durchsucht werden, solange es ein Polizeibeamter im Staatsauftrag durchführt.
Das Toleranzparadoxon wird auch hier genutzt, um das bestehende System zu beschützen. Es ist ein Bekenntnis zum Status Quo, gegen jede systemische Veränderung.
Dazu kommt, dass den meisten das gesamte Paradoxon gar nicht bekannt sein dürfte. Wer ist denn nach Popper intolerant? Er nennt dafür zwei Kriterien.
„1. Verweigerung eines rationalen Diskurses
2. Aufruf zur und Anwendung von Gewalt gegen Andersdenkende und Anhänger anderer Ideologien“
Nun kann man sich fragen, wer sich dem rationalen Diskurs verweigert. „Man redet nicht mit Nazis.“ habe ich vor einigen Tagen schon angesprochen – auch die FDGO-Ultras scheinen diesen Teil schon mal zu erfüllen.
Aufruf zur und Anwendung von Gewalt gegen Andersdenkender? Man kann sich zu Recht fragen, gegen wen der Staat Gewalt ausübt, wenn er z.B. Hausdurchsuchungen bei friedlichen Demonstrierenden (z.B. der letzten Generation) anordnet, sie als terroristische Vereinigung einordnet. Man kann sich auch fragen, wie der Staat gegen „Verfassungsfeinde“ vorgeht.
Das Paradoxon kann man sehr leicht auch auf das bestehende System anwenden. Der Grund, warum man es nicht macht, ist: Der Staat bestimmt, was wir zu erdulden haben.
Und es ist auch der Grund, warum die Argumente gegen Rechts einfach nicht ziehen. Warum soll falsch sein, was der Staat selbst macht?
Fazit
Beide Parolen sind geeignet dafür, den Staat und seine Macht zu bestärken. Sie sind nicht dafür geeignet, Faschismus zu bekämpfen, sondern hindern Antifaschist*innen, effektiv zu handeln. Sie bestätigen die Selbstdarstellung des Staates, der angeblich „aus der Vergangenheit gelernt“ hat. Sie versperren die Sicht auf aktuelle Erscheinungsformen des Faschismus. Es sind „feelgood“-Parolen.
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nimblesdump · 3 months
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Zufallsargumente gegen Rechts?
Nachdem ich zuletzt über „Nicht mit Rechten reden“ gesprochen habe, würde ich das Thema gern fortführen. Ein Talking Point, den ich oft höre, und der auch sehr einleuchtend klingt ist dieser:
„Du hast dafür, Deutscher zu sein, nichts getan. Das ist reiner Zufall. Daher kannst du nicht stolz drauf sein.“
Ich habe diesen Punkt durchaus selbst oft genug gebracht. Als ich aber wegen einer anderen Sache mal wieder eine Meinung geändert habe, fiel mir etwas auf. Vielen typischen Argumenten, die ich früher nutzte, kann ich nur mit Augenrollen begegnen. Zum Beispiel folgende Situation:
Wenn ich z.B. sage „Anarchie ist, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen.“
Mein Gegenüber antwortet, „Aha, also das Recht des Stärkeren!“.
Dann kann ich nicht anders als genervt zu stöhnen. Und ich wette, das geht Rechten bei diesem Punkt auch so. Der ist ja nicht unbekannt, im Gegenteil. Er ist sogar zu verbreitet, als dass man davon ausgehen kann, dass Nazis ihn nicht kennen. Warum also wirkt er nicht?
Theorie wird natürlich nur im Nachhinein zur Rechtfertigung verwendet. Es gibt aber auch rechte „Gegenargumente“, die man als Antifaschist*in kennen sollte.
Im Folgenden werde ich zunächst den Talking Point analysieren.
Danach zeige ich, was Rechte dazu sagen.
Daraufhin frage ich, welche Probleme sich für Antifaschist*innen daraus ergeben.
Am Schluss überlege ich Auswege aus dem Dilemma.
Die Struktur des Arguments
Damit wir wissen, wie Rechte auf das Argument reagieren, müssen wir es selbst zunächst verstehen. Es besteht aus 3 Komponenten.
1. Es ist Zufall, in einer Ethnie/Volk/Identität usw. geboren zu sein.
2. Es ist keine Leistung.
3. (implizit) Nur auf Leistung darfst du stolz sein. Daher kannst du aufs „Deutscher sein“ nicht stolz sein.
Da kann man mit geübtem Auge aus antifaschistischer Sicht schon Probleme erkennen. Den Gedanken, dass man nur stolz sein darf, wenn man was geleistet hat, sehe ich kritisch. So werden Rechte aber natürlich nicht gegen argumentieren.
Rechte Gegenargumente
Zufällig (und ich bin nicht stolz drauf :D) habe ich entdeckt, dass ein Nazi-Chef vor kurzem ein Video dazu gemacht hat. Das habe ich mir angesehen. Seine Gegenargumente lauten:
Es war kein Zufall, dass du z.B. Deutscher geworden bist. Eine Person, die woanders geboren wäre, und andere Eltern hatte, wärst nicht du gewesen. Du bist du, weil du Deutscher bist.
Man hatte zwar keinen Einfluss darauf, wo man geboren wird, das waren die Eltern. Die Option, dass aber du – als du – bspw. Franzose geworden wärst, bestand nicht.
Er geht davon aus, dass die Eigenschaften, die uns ausmachen, festgelegt sind. Angeblich unterliegen sie nicht dem Zufall. Er nannte auch, dass ein Fahrzeug einer gewissen Marke nicht eines einer anderen Marke hätte sein können. Aus einem BMW-Werk kommt kein Hyundai raus, einfach gesagt. Das ist kein Zufall. Und genau so würde aus einer deutschen Mutter eben nur ein deutsches Kind kommen.
Probleme für Antifaschist*innen
Als ich das Gegenargument des Typen hörte, dachte ich zunächst: Das ist eine schlüssige Argumentation. Es hatte Wirkung auf mich. Ich wusste, da stimmt was nicht. Aber ich konnte zunächst nicht den Finger drauf legen. Ja, ich halte es für gefährlich, Faschos zu unterstellen, sie hätten ihre Position nicht genügend durchdacht. Dieses Beispiel zeigt, dass auch die antifaschistische Gegenseite ein wenig durchdachtes Argument hat. Wir fallen alle mal auf problematische Argumente rein.
Warum kennen Antifaschist*innen dieses Argument nicht? Ich unterstelle eine Scheu davor, sich mit rechten Positionen direkt auseinanderzusetzen. Meiner Erfahrung nach betrifft das vor allem die linksliberale Seite des Antifaschismus. "Direkt" meint hier: Nicht gefiltert durch linke Analyst*innen. Ich meine Texte von Rechten selbst. "Mein Kampf" hat z.B. kaum jemand gelesen und verstanden in meinem Bekanntenkreis. Faschismus wird nicht erkannt, so kann er weiterhin florieren. Weder die Bedürfnisse, die er bedient, noch die Ideologie an sich werden angegangen. Wie auch? Sie sind dem antifaschistischen Spektrum weitestgehend unbekannt.
Zunächst mal eine Sache zum linksliberalen Zufallsargument. Wäre Faschismus okay, wenn er eine Leistung wäre? Wäre es okay, wenn er nicht zufällig wäre? Falls ja – dann bist du nicht weit weg von denen. Falls nein, ist „das ist nur Zufall“ kein Argument.
Das Argument schwächelt vor allem, weil es nicht angeht, was Rechte wollen. Rechte wollen folgendes: Identität, Gemeinschaft, „Stärke“. Sie hoffen, dass daraus ein besseres Leben für alle in der Identitätsgemeinschaft erwächst. Daher basiert auch die Replik darauf, dass du "nicht zufällig“ Deutscher bist. Am Ende läuft es auf Biologismen und Essentialismus hinaus. Du hast „deutsche Gene“. Du hast durch die Erziehung etc. „deutschen Geist“. Solche Dinge sagen sie.
Auswege
Wie ich im letzten Artikel schon sagte, ist die Kette solcher Ideen wie folgt aufgebaut:
Bedürfnisse -> Machtstruktur -> Theorie zur Rechtfertigung
Bevor man also anfängt, mit denen zu reden, muss man die Bedürfnisse angehen. Der Nationalstolz ist Symptom, nicht Ursache des Faschismus.
Wir müssten erst Mal eine Welt schaffen, in der identitäre Marker unnütz sind. Eine Welt, in der wir leben können, ohne uns auf Nationalität, Gender, Rasse usw. berufen zu müssen. Gemeinschaft, ohne Erwartungen an Identität. Dann gäbe es keine Machtstrukturen, die man mit solcher Theorie rechtfertigen müsste.
Das ist natürlich unbefriedigend für alle, die gern diskutieren. Daher mein kognitives Theorieargument im Anschluss.
Mein Argument wäre also:
1. Du bist überhaupt nicht Deutscher, niemand ist Deutscher. Du – als du – wie der Faschochef es nannte – bist unbeschreiblich. „Deutscher“ wird dir nicht gerecht. Und du musst „Deutschsein“ nicht gerecht werden. Weder Biologie, noch Geist beschreiben dich vollständig. Weder im allgemeinen, noch als deutsche Biologie, deutscher Geist.
2. Deine Bedürfnisse kannst du freundlicher stillen. Hier gibt es viele Ansätze, die nicht auf Identitäten beruhen. Ich meine damit, dass deine Identität immer auch die Nicht-Identität erschafft. Und die Nicht-Identität ist das, was du dann mit Trennung und Schwäche verbindest. Deswegen lehnst du den Ausländer ab, und willst stolz sein, Deutscher zu sein. Aber wir brauchen das nicht. Es ist ein unnützes Konstrukt, das vielen Menschen gegenüber Leid verursacht.
Warum kommt dieses Argument nie? Meine Mutmaßung ist, dass die FDGO viel zu sehr selbst auf diesen Markern basiert. Sie kann die Marker gar nicht angehen. Dass wir Ausländer anders / schlechter behandeln, lesen wir in den ersten Artikeln des GG. Wie willst du denn so einem Fascho erklären, dass er das nicht darf?
Mir bleibt nur, festzuhalten, dass Antifaschismus weitestgehend in den Kinderschuhen steckt. Das ist gefährlich, weil der Faschismus bereits im Kampfstiefel marschiert. Passt auf euch auf!
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nimblesdump · 4 months
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Mit Rechten reden?
Eine junge Verwandte teilte vor kurzem ein Tiktok-Video. Dieses Video vermittelte eine Botschaft, die sich gegen Geflüchtete richtet. Die Aussage war im Kern: Wer Deutschland kritisiert, kann ja wieder aufs Mittelmeer.
Mir stellt sich in dem Fall die Frage danach, wie man damit umgeht, wenn jemand solche Dinge von sich gibt. Gerade, wenn man die Person liebt, ist es nicht einfach, „nur“ den Kontakt abzubrechen. Die moralistische Parole „Mit Rechten spricht man nicht“, reicht hier nicht aus.
Natürlich hat die Parole ihre Berechtigung. Unter den falschen Voraussetzungen hat ein Gespräch keinen Zweck. Es kann dem Faschismus sogar Raum bieten, sich auszubreiten. Dazu gehören z.B. Gespräche im Fernsehen. Aber ist meine Verwandte hoffnungslos verloren? Ich glaube nicht.
Welchen Zweck haben diese Parolen?
Durch meine Zeit in einer religiösen Gruppe habe ich eines gelernt. Theorie steht zeitlich nicht vor der Errichtung der Machtstruktur. Sie wird nachträglich zur Rechtfertigung genutzt. Und auch die Machtstruktur kommt nicht aus dem Nichts: Sie basiert auf Bedürfnissen. In der Regel geht es da z.B. um ein Sicherheitsbedürfnis. Bei den meisten Diskriminierungsformen geht es darum, dass man klar weiß, wer der „Böse“ ist und wer nicht. Das bringt ein Gefühl der Sicherheit für alle, die von der Machtstruktur profitieren.
Die Reihenfolge lautet also:
Bedürfnis → Machtstruktur → Nachträgliche theoretische Rechtfertigung.
Beispielsweise erlauben evangelische Kirchen Frauen das Pfarramt. Die katholische erlaubt dies nicht. Beide rechtfertigen Ihre Sicht mit dem selben Text. Analog kommt auch die Rechtfertigung: „Deutschland ist unkritisierbar.“ nicht vor der Machtstruktur. Sie rechtfertigt sie im Nachhinein.
Ein Beispiel
Schauen wir uns mal ein fiktives Beispiel an, um das zu illustrieren. Das Beispiel hat mit Homofeindlichkeit und Sexismus zu tun.
Ein Mann trägt keine rosa Hemden, obwohl er es gern würde. Im Freundeskreis gilt rosa als „schwul“ und das wollen diese Männer nicht sein. Die Reihenfolge ist also:
1. Sicherheitsbedürfnis/Gemeinschaftsbedürfnis
2. Machtstruktur, die ein gewisses Männlichkeitsideal privilegiert
3. Theoretische Rechtfertigung: „Wer rosa trägt, ist schwul!“
Wir möchten dieses Problem auflösen, und stoßen dabei auf Probleme.
Intellektuelle Auseinandersetzung?
Die intellektuelle Auseinandersetzung mit 3. würde normalerweise diese Punkte beinhalten:
"Schwul sein ist nicht schlimm."
"Rosa ist nicht essentiell schwul."
Diese Punkte sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Sie sprechen allerdings das zugrunde liegende Bedürfnis nicht an. Der Mann hat keinen Grund, uns zuzustimmen.
An der Machtstruktur ansetzen?
Wir könnten auf die Idee kommen, und die Machtstruktur aushebeln. Zum Beispiel könnten wir die Person in einen Queer-Space einladen. Natürlich ist das problematisch. Der Space wäre nicht mehr safe. Und auch die Person würde sich nicht sicher fühlen. Das Bedürfnis haben wir ja bisher ignoriert. Vielleicht würde die Person sich erinnern, dass seine Freunde ihn auslachen. Vielleicht würde die Person tatsächlich bemerken, dass an dem Tag gar keiner ein rosa Hemd trägt. Er würde den Leuten aber weiter negativ gegenüber stehen. Im Zweifel würde er sogar zu gewaltvoller Sprache greifen, Anwesende beleidigen usw. Gewonnen hätte niemand.
Eine sinnvolle Reihenfolge:
Es hat sich also gezeigt, dass wir die Machtstrukturen nicht einfach verändern können. Es hat sich auch gezeigt, dass die Theorie die Machtstrukturen auch gar nicht verändern wird.
Damit jemand seine*ihre Meinung zu einem Thema ändert, muss folgendes passieren:
1. Wir schaffen ein Umfeld, in dem man sicher neue Machtstrukturen ausprobieren kann. Der Mann kann nicht aus seinem Denken ausbrechen, weil seine Freunde unsicher sind. Wir müssen also einen Raum finden, in dem er Gemeinschaft genießt und nicht zu befürchten hat, verlacht zu werden.
2. In diesem Raum/Umfeld kann der Mann nun tatsächlich andere Machtstrukturen ausprobieren.
3. Und jetzt erst kann eine intellektuelle Auseinandersetzung mit der Theorie fruchten.
Was, wenn ich kein sicheres Umfeld bieten kann? Dann muss ich es für mich selbst erst schaffen.
Was, wenn ich keine andere Machtstruktur anbieten kann? Dann stellt sich die Frage, auf welcher Basis du überhaupt Rechte kritisierst.
Was, wenn ich keine theoretischen Argumente habe? Lernen, lernen, lernen.
Schlusswort
Ich muss meiner Verwandten den Faschismus nicht austreiben. Aber wenn ich keinen Faschismus möchte, muss ich ihr die Sicherheit geben, es ohne probieren zu können. Und dann kommt die Theorie.
Mir ist bewusst, dass ich sie erst dann richtig erreiche, wenn sie sicher ist. Und das wird nicht immer leicht. Ich muss - so platt es klingt - bei mir beginnen.
Mir ist klar, dass dieser Beitrag nicht alle Nuancen abbildet, die dieses Thema betreffen. Ich hoffe, dass das, was ich im Kern vermitteln wollte, klar geworden ist. Eine vollständige Abhandlung ist mir in diesem Rahmen auch nicht möglich.
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nimblesdump · 6 months
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My pronouns
I use the pronouns I and me when I talk about myself.
It's strange to me to ask me
1. to examine myself,
2. determine how I would refer to myself, and then
3. demand from you that you use the same words I do.
And this is why:
To me, third person pronouns are an expression of what that person sees in me in relation to them. In relation to myself, I have no pronouns, because I am not different from myself. What pronouns should I choose except the ones I already named, I and me?
That doesn't apply to you. For you, my pronouns can and will be different from I and me. Your choice is based on the way to recognize me. But since you are not me, you can only refer to your conception of me. And there is a high likelyhood, that you begin to assign an identity or an identification to me .
In my view, identifications are descriptions of how you see yourself or me right now. For example, one might see a beard and would identify the person as a "man". This allows the person to apply static rules to something fluid, like yourself.
For example, they might use the word "he/him" for me, because they might have seen my beard and concluded that I am a man. Same goes for every other pronoun. It also is an expression of their willingness or ability to be creative.
For example, if you use xie/xier for me. Then you might want to express, that you not only see me as a person that is a xie/xier entity. It also shows that you are someone that thinks outside of the gender binary.
For TERF it is an expression of their inability to accept my and your uniqueness. They need the security that the binary gives them. They need the rules because fluidity and diversity is scary to them. In some cases, they need something different. This might be, for example, a confirmation of their own identity as a sceptic.
To me, this is dangerous. I need the security that fluidity gives. This works like this:
Imagine yourself as a cloud. Someone shoots arrows at you. Now imagine that you have the ability to get more dense at some places. The arrows will stick there. You can get hit.
This happens when you lock your conception of yourself to something static. People will get to you. And they can get to you by misgendering, if you insist that you are a static person that uses this and that pronoun. Then, you might think "that person called me a he, I have not been good enough to convey who I am. I must try harder being me so people finally recognize me". And that hurts. All your efforts to express yourself were for nothing. Or you might think: "This person hates me. I want to be loved and I deserve to be loved." And then it hurts that they don't.
I stopped trying to have a fixed conception of myself. I avoid identity-related harm by not identifying as what those people try to attack. They want to attack a "tr*anny"? Good look getting to me, this entity is neither man nor woman nor "tr*anny". This even extends beyond external threats and includes my inner critics. Those inner critics attack something in me. And everytime that happens, I reject their attack. For example, my inner critic might say: "You must be a protective person and you failed." Sure, it gets to me. I feel that. But by not acknowledging what I am supposed to be, but what I want to be, not static, but ever changing, it gets better. Their attacks don't apply to me. They apply to someone else, that doesn't even exist. I choose to drop those ideas whenever I encounter them. In a way, I am grateful for attacks that get to me, because I know that there are still a lot of identifications inside me.
I dropped demanding from others to use pronouns for me, as well. If you have malicious intent, I will get rid of your presence in my life. If not, I will interpret your choice as your perception of me. And I'm curious.
* I also do not demand from anyone to take this as normative. I will respect your choice of pronouns.
** If you want to hug me for being something, I might consider being static for a second 😘
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nimblesdump · 6 months
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Leerzeichen oder nicht
Als jemand, der*die mit gender gar nichts anfangen kann, und damit der Definition nach, die "trans"-Erfahrung gemacht hat, befremdet mich die Debatte über die Frage ob es "trans Person" oder "Transperson" heißt.
Meine Sicht ist für mich klar: Wir bestimmen, wie wir bezeichnet werden. Die einen mögen es mit Leerzeichen, die anderen ohne lieber sehen, einige halten es sogar für entmenschlichend, wenn das Leerzeichen fehlt. Ein paar Argumente meinerseits, dafür, beide Worte das selbe meinen zu lassen, nämlich: Personen, die trans sind bzw. die trans-Erfahrung gemacht haben.
Inklusion. Für Menschen mit Problemen mit der Rechtschreibung aus welchem Grund auch immer kann es schwierig sein, wenn man sie in die Ecke von Transfeinden stellt, weil sie ein Leerzeichen nicht gesetzt haben. Ich hätte gern, dass alle über und von und mit uns schreiben können, auch wenn sie Probleme mit der Rechtschreibung haben.
Ermächtigung. Wenn wir uns dass Wort "Transperson" aneignen und klar sagen, es bedeute dasselbe wie "trans Person", nehmen wir TERF und anderen transfeindlichen Personen die Munition, uns mit einem einfachen Leerzeichen zu entmenschlichen. Ich weiß, dass sie gern hätten, dass das was anderes bedeutet, aber ein Aneignen des Wortes kann funktionieren, das haben wir schon bei "gay" z.B. erlebt.
Vielfalt der Selbstbeschreibung. Wenn beides nicht mehr als feindlich wahrgenommen wird, wäre es auch möglich, dass die eine Person sich lieber Transfrau nennt, während die andere eher trans Mann als Selbstbezeichnung wählt. So hätten wir Möglichkeiten der Selbstbeschreibung, die individuell gilt, anstatt uns wieder in ein sprachliches Korsett zu zwängen und transfeindlichen Personen das Feld zu überlassen.
Entmenschlichung? Ich halte das fehlende Leerzeichen NICHT für entmenschlichend per se. Tatsächlich wäre es nur dann entmenschlichend, wenn wir kritiklos TERF-Sprache übernehmen und ihnen die Deutungshoheit überlassen. Das müssen wir nicht. Worte bedeuten das, was wir wollen - sie haben keine weitere intrinsische Bedeutung.
Solidarität. Anstatt uns gegenseitig anzugreifen, weil eine*r von uns mit und die andere Person ohne Leerzeichen schreibt, wäre die Vereinnahmung beider Begriffe für unsere Zwecke auch eine Vereinigung zweier unnötig getrennter Lager.
Das dazu. Aus meinem persönlichen Sprachempfinden heraus bevorzuge ich auch "trans Person". (Ich sage "die trans Erfahrung gemacht", weil das falsche Kategorisieren bei Geburt eine Erfahrung ist und nichts, was man ist)
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nimblesdump · 7 months
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Identity and Self
Identity is something that constantly accompanies us in our lives. We think of ourselves as individuals with certain characteristics, beliefs, and identities. Stirner calls this a fixed idea: "What do we call a 'fixed idea'? An idea that has subjected man to itself."*1. These fixed ideas are like beliefs about ourselves, often referred to in psychology as self-concepts or identities.
An example of a fixed idea could be: "I am not violent." This statement can become a fixed identity that we nurture and protect. We want to maintain this identity because it provides us with a sense of self-affirmation. Such fixed ideas are prescriptive; they dictate how we should be and how we should behave. We constantly seek confirmation that our actions align with this identity.
When we do engage in violence, we try to justify those actions or portray them as exceptions to maintain our identity as "non-violent."
We believe that we are these identities or a combination of multiple identities. However, upon closer examination, we realize that these are social and psychological constructs that do not fully describe us. Even the combination of identities, known as intersectionality*2, is not enough to say, "This is truly me."
This realization is called anatta in Buddhism, and Max Stirner refers to it as "creative nothingness"*3. "I am [not] nothing in the sense of emptiness, but the creative nothing, the nothing from which I myself create everything."
From this perspective, while I am always this non-self, I am never the identity itself. So, as a person with "identity", I must always strive to confirm, as in our example, the statement "I am not violent." It's not about what I actually am – I can indeed be violent. It's about confirming the idea.
This results in a "should," while from the actual "self," there can only be a "want" that doesn't have a predetermined direction. Suppose the "non-violent" person does commit violence; in that case, responsibility for their behavior is shifted onto others. They might say, "I am not violent. I was compelled to do it."
I explain this to myself by suggesting that because we believe in our identity, we must cling to it. We don't know our non-self or our creative nothing. We only have this illusion of self through identity. And to keep self-assurance, identity must be defended with all our might.
For me, this process of defending one's identity is what I call identity politics. "Others are responsible for me not being able to be who I must be." Then people chant nationalist slogans or demand explanations from others when they've been "caught" not fulfilling their identity. Not because they acknowledge that they did something wrong, but to reassure themselves that others are simply imposing unfair standards on them.
In conclusion, for me, it makes more sense to speak of lived experiences rather than identity. Taking an example that pertains to me: being transgender is an experience. It's not a fixed attribute of my self, not an identity. I am not trans; I have had an experience called being trans. (By the way, this is also how you get rid of the idea of "Am I trans enough?")
I don't have a better conclusion for this topic because it could be the basis for a lecture or books, so I'll stop here.
Thank you for reading 💕
Sources: *1 Stirner, Max. "The Ego and Its Own." The Possessed, B. "The Sparrow" *2 I know that intersectionality in an academic context is related to experiences, but in activism, it often becomes about identity. *3 There is a slight difference in emphasis on the creative aspect, with Buddha not creating, but Stirner emphasizing it.
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nimblesdump · 7 months
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Liberalism according to Stirner, a summary
In egoist theory, as articulated by Max Stirner, "liberalism" is categorized into three distinct forms: Political Liberalism, Social Liberalism (Communism), and Humanistic Liberalism. Each promises liberation but shifts the source of control.
Stirner defines liberalism as the "application of reason to current conditions". While it sounds empowering, Stirner's critique reveals a deeper, more nuanced perspective on how this "liberation" manifests.
Political Liberalism: Historically, people were subjected to the will of a monarch or ruler - a person. Political liberalism promised liberation from such personal dominion, emphasizing individual rights within the state. However, Stirner argues that this "liberation" merely replaced the rule of a person with the rule of an abstract entity: the state. Instead of being free from directives, individuals are now bound by impersonal laws and regulations.
Social Liberalism (Communism): Communism speaks of liberating individuals from the chains of private property, suggesting communal ownership as the solution. Yet, Stirner points out that this doesn't free individuals from dependency on property. Instead, it transfers property ownership to an abstract "society". Individuals are not liberated from property but from personal ownership of it. A clarification on the term "property" from Stirner's critique: He differentiates between "personal property" and "impersonal property". The former belongs to the individual, while the latter is deemed to belong to society. Liberalism, in Stirner's view, seeks to replace personal property with impersonal property. The aim isn't to liberate from property per se, but from the personal whims associated with it. It's crucial to note that Stirner's use of "property" differs from Marx's. Stirner's focus is on the shift from personal to impersonal, emphasizing the replacement of individual will with abstract reason or "ghosts".
Humanistic Liberalism: This form claims to free individuals from the thoughts and dictates of others, championing reason and intellect as guiding forces. Stirner contends that this doesn't truly allow free thought. Instead, individuals are dominated by abstract intellectual constructs. They're not liberated from thoughts but from personal thoughts, replaced by "universal" reason and morality.
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nimblesdump · 2 years
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nimblesdump · 2 years
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nimblesdump · 2 years
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Spritepunk
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A work in progress term
A subculture / set of expression for nonhuman/xenogender that are somehow related to a force of nature or a being representing a force of nature like lutins, kobolds, imps, gnomes, leprechauns, fey, nymphs, dryads, forestgender, and so on, that also
confidentially embrace their nonhumanity or nonhuman gender
play tricks and pranks on others or that are being very protective towards whatever they are connected with. Think about
expresses in a way that is somewhat exaggerated. This could be being especially elegant, punky, showing prankster-like behavior, magical, gritty and so on. Spritepunks are no hippies though.
Spritepunk is explicitly amoral, as everyone could be unpleasant or unfriendly. This doesn't mean that they are necessarily morally neutral though. Spritepunk is not for fascists or people that partially embrace fascist behavior - we are a force of nature, not a force of hate.
Being spritepunk encompasses rejecting a society that doesn't want us to exist and expressing our "spriteness" in socially unacceptable ways is our answer to that. This means that being a spritepunk is a highly political term, as the "original" punk was as well. This is not just a term that added "punk" to it to sound cool. This is punk.
Addendum:
I never coined a term like this before. Maybe someone could help me refine it so it doesn't get hijacked by the wrong people. I don't believe a flag is necessary but if you want to make one, be my guest.
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nimblesdump · 2 years
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Neopronoun 'bold'
Idee für ein Neopronomen und als Ersatz für 'man':
bold/bolds Bold kommt von "stark" oder "tapfer" und ist daher für alle, die stark und tapfer sind. Verwendung: "Sie hat sich in bold verliebt." "Dies ist bolds Raketenwerfer." "Das hat bold nun davon."
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