Tag 25 20.04.2024 Seetag
Zwischen A Coruña in Spanien und Le Havre in Frankreich liegen nun 593 Seemeilen (1098 km) vor uns, also wieder ein Seetag. Da uns das Frühstück im veganen Restaurant so begeisterte…was liegt näher als eine Wiederholung…zumal wir am Seetag alle Zeit der Welt haben und in Ruhe genießen können 😅
Und auch heute haben wir tapfer alles aufgefuttert 💪😅. Wir unterhielten uns ein bisschen mit der vermutlich einzigen deutschen Kellnerin an Bord (zumindest haben wir keine andere bisher gesehen, in der Regel wie schon beschrieben ist es asiatisches oder osteuropäisches Personal). Arbeitszeiten und Vergütung sind aber für alle gleich, eben italienisches Arbeitsrecht. Das betrifft auch Kranken-, Rentenversicherung etc..muss für die Zeit ab- und umgemeldet werden. Sie arbeitet 24/7 von 07:00-11:00 und von 17:30-22:00 Uhr, jeden 2.Tag zusätzlich von 14:00-16:30 Uhr. Verpflichtet hatte sie sich für 6 Monate, ist jetzt 3 Monate an Bord und ganz schön fertig, die Arbeit ist mega anstrengend und vor allem ist sie wie man unschwer erkennt, gefühlt immer auf Arbeit. Sie erzählte uns noch vieles mehr, ich glaube, sie war froh, mal ein bisschen reden zu können. Da wir den Tisch schon um 08:00 Uhr reservierten, war es auch noch ruhig und Zeit genug dafür, die anderen Gäste kamen erst deutlich später.
Unsere vollen Bäuche kullerten wir anschließend zur Ocean Lounge 🤪. Schließlich erreichen wir morgen die Normandie und wollen vorbereitet sein. Der Lektor Tobias Kuner informierte uns nicht nur darüber, wie aus Wikingern Normannen wurden, sondern beispielhaft auch über
die drei „C‘s“ = Cidre, Calvados, Camembert
die Austernzucht als wichtiges Exportgut
Geschichtliche Entstehung, als vor ca. 1300 Jahren der Erzengel Michael zum Bau einer Kirche aufgerufen hat…heutiger Klosterberg Mont Saint Michel im Wattenmeer mit größtem Tiedenhub der Welt (15 Meter! in den 6 Stunden, da kann man wirklich zugucken😅)
Entstehung des Bildes Impression, Sonnenaufgang (französisch Impression, Soleil levant) von Claude Monet, das der Stilrichtung Impressionismus ihren Namen gab. Wikipedia: „Monet schuf dieses Bild 1872 während eines Aufenthaltes in Le Havre von einem hoch liegenden Hotelfenster aus. Mit seiner Skizzenartigkeit stellte es etwas vollkommen Neues dar und wurde dafür heftig kritisiert und verpönt. Wegen des hohen Abstraktionsgrades habe er das Gemälde nicht Hafen von Le Havre nennen wollen und sagte: „Ich sollte einen Titel für den Katalog angeben; da ich das Bild schlecht ‚Ansicht von Le Havre‘ nennen konnte, sagte ich: ‚Nennen Sie es Impression.‘“👍🤩
Wissenswertes zu Le Havre, Étretat, Honfleur, Rouen, Paris = alles Ausflugsziele für morgen 🤔🤩
Die Ausflugsziele für morgen sind wirklich spannend. Nur Paris haben wir, wie bereits geschrieben, abgewählt, jeweils 3 Stunden Busfahrt hin und zurück und dazwischen 4 Stunden Stadtrundfahrt muss nicht sein.
Die Normandie:
Heute fahren wir durch die Biskaya und ein Blick aus der Kabine lohnt sich. Wir haben zunehmendes Verkehrsaufkommen 😅. Am Horizont sind wirklich in regelmäßigen Abständen andere Schiffe zu sehen, ich dachte schon, wir wären die einzigen weit und breit 😆
Das hintere Schiff ist ein 400m langes Containerschiff:
Ansonsten ist es wieder ein schöner Seetag mit viel Sonne. Wir merken, dass wir uns der Heimat nähern, es weht ne steife Brise bei 10 Grad 🤪. Wir lassen uns den Wind um die Nase wehen 😅
Wir brausen gerade (17:15 Uhr ) mit 19kn = 35km/h Richtung Ärmelkanal 😅
Abendstimmung:
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Südengland 2023 - Tag 2
Ladies and Gentlemen! Mesdames et Messieurs!
Nach dem Frühstück in unserer schmucken Ferienwohnung machen wir uns auf den Weg in Richtung Hafen.
Wir wollen schon einmal auskundschaften, wo genau wir morgen Vormittag hin müssen.
Also, packen wir unseren Krempel in den Rucksack und die Fototasche und marschieren zu unserem Auto, das praktischerweise direkt vor unserer Tür steht. Als ich mich anschnallen will und mein Blick durch die Windschutzscheibe geht, fällt mir sofort unser Fehler ins Auge!
Denn vor der Tür stehen sehr schön gestutzte Platanen - die ganze Straße rauf und runter. Und genau diese Bäume haben sich die Vögel als Schlafplätze ausgesucht.
Leider hat so ein Baumschlafzimmer kein Klo für die Piepmätze und genau so sehen dann die Autos auch alle aus.
Bevor es jetzt zum Hafen geht, machen wir erst einmal einen Abstecher zur nächstgelegenen Tankstelle mit angeschlossener Waschstraße.
Der Fährhafen ist unübersehbar, denn gerade wird dort ein riesiges Containerschiff beladen. Gi-gan-tisch!
Schnell ist alles gefunden, denn hier in Dünkirchen ist alles recht übersichtlich.
Jetzt wissen wir einigermaßen Bescheid und hoffen, dass das auch alles so klappt, wie wir uns das ausgetüftelt haben.
Weiter geht es für uns in das benachbarte Dünkirchen (französisch: Dunkerque, englisch: Dunkirk). Wenn wir schon einmal in der Nähe sind ...
Dünkirchen (niederländisch: Duinkerke, westflämisch: Duunkerke) hatte traditionell eine niederländisch- bzw. flämischsprachige Bevölkerung. Der Ort war zunächst ein Fischerdorf, im Hochmittelalter entwickelte er sich zur Stadt, die ab 960 eine Mauer und ab 1233 ein Rathaus hatte.
Dünkirchen gehörte damals nicht zu Frankreich, sondern zur Grafschaft Flandern, dann zu Burgund, später zu den Spanischen Niederlanden. Im 16. und 17. Jahrhundert war Dünkirchen eine Basis von Korsaren, die – von Spanien unterstützt – holländische Schiffe überfielen.
Wegen seiner strategischen Lage war die Stadt von etlichen Herrschern begehrt. Vereinigte französisch-britische Truppen rangen die Stadt 1658 den Spaniern ab und sie wurde vertraglich England zugesprochen.
Erst 1662 kaufte der französische König Ludwig XIV. Dünkirchen seinem englischen Amtskollegen ab. Unter französischer Herrschaft fuhren erneut Korsaren von Dünkirchen auf Raubzüge gegen niederländische Schiffe. Der legendäre „Mann mit der eisernen Maske“ (reales Vorbild für Alexandre Dumas’ Romanfigur) war zeitweilig auf der Festung Dunkirque inhaftiert.
Im Ersten Weltkrieg wurde Dünkirchen mit der deutschen Batterie Pommern („Langer Max“), der größten Kanone der Welt, beschossen. Aus dem etwa 45–50 km entfernten Koekelare wurden regelmäßig schwere Granaten mit einem Gewicht von etwa 750 kg abgefeuert.
Heute verbindet man Dünkirchen aber – vor allem in Frankreich und England – in erster Linie mit dem Zweiten Weltkrieg. Hier fand im Mai und Juni 1940 die Schlacht von Dünkirchen statt. Dabei standen 400.000 Soldaten der Alliierten (Franzosen, Briten und Belgier) 800.000 Deutschen gegenüber.
Als klar wurde, dass die Alliierten die Stadt nicht halten konnten, wurden im Rahmen der Operation Dynamo innerhalb von acht Tagen, mit einer Flotte britischer, kanadischer und französischer Marine und einer riesigen Zahl an Zivilschiffen (insgesamt 900 Boote), 338.000 britische und französische Soldaten über das Meer nach England evakuiert.
Was als „Wunder von Dünkirchen“ in die britische Militärgeschichte und als Mythos ins allgemeine Bewusstsein einging, wurde 2017 zuletzt verfilmt von Christopher Nolan („Dunkirk“) mit einem gewissen Harry Styles.
Obwohl der größte Teil der Soldaten mit Kriegsschiffen evakuiert wurde, sprach man in Großbritannien später vom Miracle of the Little Ships, dem Wunder der kleinen Schiffe.
Zu Kriegsende war Dünkirchen – nun mit umgekehrten Rollen – von September 1944 bis Mai 1945 erneut belagert. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde die Stadt zu 70 % zerstört.
Einen guten, historischen Überblick bietet das Museum Mémorial du Souvenir, das der Schlacht von Dünkirchen und der Operation Dynamo gewidmet ist.
Untergebracht ist das Museum in der Bastion 32 der Küstenbefestigung Dünkirchens von 1874 in der Rue des Chantiers de France. Die Bastion diente im Zweiten Weltkrieg während der Schlacht von Dünkirchen im Mai und Juni 1940 den französischen und den alliierten englischen Truppen als Hauptquartier.
Die Schlacht wird in dem 700 Quadratmeter großen Museum präsentiert durch Generalstabskarten, Schautafeln mit Texten und Bildern sowie Vitrinen mit Waffen und Ausrüstungsgegenständen, frei aufgestelltem Militärmaterial sowie Originalfunden von den Schlachtfeldern.
Außerdem wird den Besuchern, abwechselnd in französischer und englischer Sprache, ein 15-minütiger Dokumentarfilm mit zahlreichen Originalaufnahmen angeboten.
Es ist gleich am Morgen schon rappelvoll im Musée Dunkerque 1940 Opération Dynamo. Die Leute schieben sich buchstäblich durch die Gänge. Hui, da sind wir doch überrascht - denn so einen Betrieb hätten wir niemals erwartet.
Zum Glück ziehen die Reisebusse schnell wieder ab und gegen Mittag wird es angenehm, denn dann sitzen die Reisegruppen beim Mittagstisch.
Von dem Museum machen wir uns auf den Weg zur ehemaligen Fort von Dünkirchen.
Das Fort des Dunes, auch bekannt als Fort Leffrinckoucke und manchmal Fort de l'Est, befindet sich in der Gemeinde Leffrinckoucke, etwa 6 Kilometer östlich von Dünkirchen.
Das Fort des Dunes ist ein Militärgebäude aus dem 19. Jahrhundert und Teil des Séré de Rivières-Systems. Während der Operation Dynamo im Jahr 1940 war es Schauplatz von Bombardierungen und diente dann bis 1945 als deutscher Stützpunkt.
Heute beherbergt es ein modernes Interpretationszentrum, das seine Geschichte und die des Leffrinckoucke-Territoriums der Grafen von Flandern bis heute nachzeichnet.
Auf dem Besichtigungsrundgang entdecken Besucher die 600 m² große Szenografie sowie einen grünen Outdoor-Rundgang, der Zugang zu einem Panoramablick auf die Dünen Flanderns und die Agglomeration Dünkirchen bietet.
Ein großer Raum widmet sich ausschlielßich den Dreharbeiten zu dem Film Dunkirk von Sir Christopher Nolan.
Vor unserer Reise gehörte der Film natürlich noch einmal zum Pflichtprogramm.
Wir erfahren erstaunliches! Dachten wir doch, dass die Massenszenen am Computer entstanden wären .... Nein, dem ist nicht so. Es waren Pappkameraden, ausgesägt und bunt bemalt.
Im Eintrittspreis inklusive ist ein Audioguide, der durch die Räume und auch das Außengelände führt.
Wie abgesprochen, nähert sich, als wir gerade draußen herum krabbeln, ein Kleinflugzeug. Natürlich ist es nur ein Hobbyflieger ...
Dennoch beschleicht uns gleich ein beklemmendes Gefühl. Authentischer kann man das Gelände nicht erkunden.
Der Hafen von Dünkirchen wurde während des alliierten Rückzugs Ende Mai 1940 schwer beschädigt.
Aufgrund der strategischen Lage des Hafens im Hinblick auf einen künftigen deutschen Angriff gegen England, reparierten die Deutschen die Hafenanlagen schnell wieder und bauten den Hafen während des Krieges weiter aus.
1941 begann man mit dem Bau eines großen Bunkers für R-Boote (Räumboote). Im Bunker befanden sich 13 Einzelbunker, in denen neben den R-Booten auch S-Boote, kleine Minensucher und U-Boote Schutz finden konnten. Der Bunker maß 175 x 70 Meter und war auf der Decke mit Flugabwehrkanonen ausgestattet.
Wegen der Gezeiten im Hafen war das Becken vom Meer getrennt und der Pegel wurde über eine Schleuse kontrolliert. Die starken Schutzanlagen an der Schleuse sind heute noch zu sehen.
Zum ersten Mal wurde die Bunkeranlage im März 1943 von den Alliierten bombardiert und weitere Angriffe erfolgten während des gesamten Krieges.
Die Befestigungsanlagen von Dünkirchen waren während des Krieges so stark ausgebaut worden, dass die Deutschen die Stadt Anfang Januar 1944 als „Festung“ neu einstuften. Der Begriff „Festung“ wurde erst dann verwendet, wenn ein Gebiet derart stark befestigt war, dass eine Einnahme als unmöglich galt.
Im Fall von Dünkirchen sollte sich diese Einschätzung als richtig erwiesen: die alliierte Belagerung der Stadt begann im September 1944 und endete erst mit der Kapitulation der deutschen Truppen am 9. Mai 1945.
Außer dem Schutzbunker an der mittleren Schleuse und einigen Bunkern, die rund um den Hafen verstreut liegen, sind fast keine sichtbaren Spuren der Festung Dünkirchen mehr vorhanden.
Wir fahren weiter bis zum östlichen Strandabschnitt. Schon bei Google Maps kann man immer noch ganz leicht, aus der Luft, die Befestigungsanlagen der Batterien Leffrinckoucke und Zuydcoote erkennen.
Die Batterie geht ursprünglich auf das Jahr 1778 zurück. Sie wurde von der französischen Marine zum Schutz Dünkirchens vor Angriffen durch Britische Seestreitkräfte errichtet.
Geschützt hinter den Dünen liegt eine Kaserne mit Kasematten, Garagen, Pulverkammer und Wachgebäude. Die große Batterie wurde aus gelben Ziegeln gebaut, um mit den Dünen zu verschmelzen! Es wurde mit vier 19-cm-Kanonen und sechs 95-mm-Kanonen aus dem Jahr 1888 bewaffnet.
Im Ersten Weltkrieg befand sich hier auch ein Flugfeld. Angesichts der wichtigen strategischen Position modernisierten die Franzosen das Fort 1939 zu Beginn des 2ten Weltkrieges.
Ein Jahr später wurde das Fort von der Deutschen Wehrmacht nach einer Reihe von Luftangriffen mit Ju-87 Sturzkampfbombern eingenommen und in den Atlantikwall integriert. 30 französische Soldaten starben hier infolge des Stuka-Bombardements am 3. Juni 1940.
Die Deutschen nahmen weitere Veränderungen an der Anlage vor und integrierten sie in den Atlantikwall. Sie erhielt vier Artillerie-Kasematten mit einem Leitstand (M162a). Hinzu kamen mehrere Bunker für die Mannschaften und Munition. Am höchsten Punkt auf den Dünen liegt der von Deutschen erbaute Feuerleitstand.
Die Geschütze waren allerdings nicht neu. Es handelte sich um 19,4 cm Kanonen aus dem Jahr 1902.
Nach der Invasion in der Normandie 1944 wurde der stark befestigte Abschnitt von Dünkirchen von den Alliierten umgangen und zunächst von der Deutschen Front abgeschnitten. Die Kanadier legten einen Belagerungsring um die Stadt.
Der eigentliche Festungsabschnitt kapitulierte erst am 9. Mai 1945 – am Tag, nachdem die deutsche Kapitulation unterschrieben worden war. Unmittelbar danach besetzten kanadische Truppen das Fort und ihre Pioniere zerstörten die Geschütze.
Weitere Geschützbunker liegen, von der Brandung unterspült, über den gesamten Küstenstreifen verteilt. Graffiti-Künstler mit mehr oder weniger Talent haben den grauen Beton-Klötzen etwas Farbe verpasst.
Geht man den Strand weiter in westliche Richtung kommt man zum „Blockhaus“, einem von der deutschen Wehrmacht erbauten Gefechtsstand, der seit 2014 unter dem Project „Anonyme/Réfléchir“ mit Spiegelscherben beklebt, zu einem Kunstwerk wurde.
Neben den Beton-Ruinen des Atlantikwalls liegen noch Schiffswracks am Strand zwischen Zuydcoote und Bray Dunes. Bei der Evakuierungsaktion „Operation Dynamo“ wurden dutzende Schiffe und Kleinboote zerstört, deren Überreste bei Ebbe heute noch sichtbar werden.
Neben dem bekanntesten Schiff, der Claude London, sind bei Niedrigwasser noch die Wracks der Crested Eagle, Vonette und Devonia am Strand zwischen Zuydcoote und Bray Dunes zu finden.
Heutzutage sind die meisten Strandbesucher davon völlig unbeeindruckt. Es wird geradelt, gejoggt, man spielt Boule und ein Brautpaar schießt seine Hochzeitsfotos in den Wellen - anschließend ist das Kleid ruiniert.
Der Kehrwagen fährt unermüdlich die Promenade rauf und runter und versucht vergeblich den Sand fern zu halten.
Wir sinnieren darüber nach, ob er wohl auf den Namen Sisyphos hören könnte? Man weiß es nicht.
Ein Stückchen weiter, finden wir einen toten Basstölpen im nassen Sand. Wo er wohl hergekommen sein mag?
Wir fahren zurück zu unsere Ferienwohnung, denn wir müssen noch packen, da morgen Mittag unsere Fähre rüber nach Dover geht.
Bonne nuit à demain!
Angie, Micha & le Lapin ours (Hasenbär)
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06.11.2022 Hamburg - Markthalle
Gute Touristen, die wir sind, stehen Yannick, Sebastian und ich heute vormittag in Hannover als erstes auf, weil wir uns vorgenommen haben, to sightsee the shit out of Hamburg. Und was macht man dann, wenn man das vorhat und sich in Hamburg befindet? Richtig, eine Hafenrundfahrt.
Wir düsen also zu dritt in der 2,5 sitzigen Fahrerkabine unseres Transporters in die Hansestadt und stehen dann erstmal vor einer Schranke, die zum Hintereingang der Markthalle führt. Es gibt weder Zahlencode-Feld, noch sonst ein Feld und wir sind erstmal ratlos. Irgendwann finden wir auf Seite 12 unseres Tourplans eine Telefonnummer. Die rufen wir an, und plötzlich geht die Schranke hoch! Wie von Geisterhand, ohne dass jemand abhebt. Wie irre ist das bitte?! Irre auch, dass wir in Zukunft nie wieder Parkgebühren bei unseren Hamburg Urlauben zahlen müssen. Wenn von euch auch jemand in Zukunft umsonst in Hamburg parken will, der kann sich von uns sehr gerne diese Telefonnummer geben lassen. Sagen wir 150€, ok?
Wir mieten uns daraufhin ein paar E-Roller und heizen direkt zum Hafen. Bestes Wetter, aber steife Brise (Das „steife“ Prise bitte ohne „sch“ aussprechen. „Aussprechen“ bitte ebenfalls ohne „sch“ aussprechen.)
Am Hafen atmen wir erstmal tief ein und freuen uns über ein Geruchswirrwarr aus Salz, Meer, Fisch und Möwenscheisse. Es könnte nicht besser sein. Wir kaufen uns Tickets für eine Barkassen-Hafenrundfahrt und warten auf dem Schiff sitzend dann erstmal 40 Minuten lang. „Moin. Jau. Sorry, aber der Käptn fehlt noch.“
Irgendwann kommt er, fährt los und macht seine Sache richtig super. Wir erfahren, dass Eigentumswohnungen in der Elbphilharmonie 15 Millionen Euro das Stück kosten und dass man dadurch einen uneingeschränkten Blick auf das Chemie-Werk direkt daneben bekommt. Außerdem erfahren wir, dass es eine Brücke gibt, durch welche alle Schiffe fahren müssen, um zum modernsten Containerhafen der Welt zu gelangen. Leider ist die Brücke 12 Meter zu niedrig, was bedeutet, dass die modernsten Containerschiffe, die gerne zum modernsten Containerhafen fahren würden, gar nicht durchpassen. Kann man sich nicht ausdenken. Klingt aber auch ein bisschen so, als hätte einer von Itchy diese Brücke geplant.
Nach der grandiosen Hafenrundfahrt fressen wir ein paar Fischbrötchen, die beiden aus der Crew fahren zum Club und ich fahr zum Hamburger Dom, wo ich mir vom Sänger von 4Lyn Früchtespieße schokoladig glasieren lasse. Mega Typ!
Beim Soundcheck im Club merke ich, dass meine schöne neue Gitarre aufgrund einer technisch übersinnlichen Verbindung zwischen ihren Tonabnehmern und den, in 10 Meter Luftlinie vorbeilaufenden, Bahngleisen klingt, als würde man das Testbild beim Fernseher in größtmöglicher Lautstärke abspielen. Was für eine Funktion hatte eigentlich das Testbild beim Fernseher früher? Was wurde da getestet? Und wieviele von Euch sind so jung, dass sie sich fragen, von was der alte Mann da schreibt?
Egal. Heute als Vorband mit dabei sind „Two and a half girl“ aus den Niederlanden und was die da abbrennen auf der Bühne ist genial. Kompletter Aufs-Maul-Punkrock, mit sehr sympathischen Menschen, die sich gegenseitig die Seele aus dem Leib schreien. Richtig fett. Auch schon ordentlich Moshpit in der Halle.
Danach dürfen wir ran und was dann passiert ist 90 Minuten Gänsehaut. Es grenzt an ein Wunder, dass sich unsere Häute nach der Show wieder in Normalzustand zurückverwandeln. Einfach nur unglaublich, was für eine Energie Hamburg da an den Tag legt. AN EINEM SONNTAG auch noch.
Ohne Witz, das werden wir so schnell nicht mehr vergessen. Euch gebührt eine Brücke, durch die alle Schiffe dieser Welt hindurchpassen. Das hättet ihr euch verdient. Danke!
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