{long post} “Sorgel” the one everyone calls ‘one of the first’ vampire killers. - So yeah, I found him. His name was Johann Georg Sörgel. The crime happened in 1824
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Aktenmäßige Darstellung merkwürdiger Verbrechen von Anselm Ritter v. Feuerbach. 3. Aufl. Orig.-Ausg. Mit einer Einl. von Carl Joseph Anton Mittermaier 1849
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YK III.
Johann Georg Sörgel.
Beitrag
Geſchichte der Seelenkrankheiten.
Der Taglöhner Konrad Eichmüller zu Leuzenberg, ein 71jähriger altersſchwacher
Greis, arbeitete ſeit ungefähr 8 Tagen auf dem alten Berge in einem unweit Hers
bruck gelegenen Walde (dem ſogenannten Hansgörgle), wo er durch Ausgraben und
Spalten von Baumſtöcken ſich einigen Erwerb verſchaffte. Er pflegte ſich täglich in
der Frühe dahin zu begeben, und erſt Abends, jedoch immer noch vor der Dunkelheit,
gewöhnlich um 5 Uhr, von da nach Haus zurückzukehren. Dienſtags am 7. Septem
ber 1824 Abends war er noch nicht zurückgekommen, als es ſchon anſieng Nacht zu
werden. Seine 62jährige Frau, welche mit ihm in zweiter Ehe lebte, wurde hierüber
beſorgt und ſendete ihren Sohn erſter Ehe, Namens Lahner, mit einigen andern Bur
fchen des Orts nach dem alten Berge, um den Vater zu ſuchen. Bald brachten ſie
die Kunde, daß der Alte todt im Walde liege, nahmen dann aus dem Dorfe noch
einige Gemeindemänner mit ſich und fuhren mit einem Wagen zurück um den Leich
nam abzuholen.
Eichmüller wurde ungefähr fünf Schritte von dem Stocke entfernt gefunden, an
dem er gearbeitet hatte und in welchem noch drei Keile ſteckten. Der Leichnam lag
auf dem Boden knieend, mit dem Geſichte zur Erde gekehrt; die Hirnſchale war zer
ſchmettert und beide Füße abgehauen. Der linke Fuß hing noch mit dem Stiefel an
dem Körper; der rechte lag unter einem Baume 4 bis 5 Schritte von dieſem Orte
entfernt. Deutliche Blutſpuren gaben zu erkennen, daß der Getödtete von dem Stocke,
an welchem er gegraben, bis an die Stelle wo er lag und wo ihm wahrſcheinlich
die Füße waren abgehauen worden, durch das Waldgras geſchleift worden ſei. Um
her zerſtreut lagen ſeine Jacke und unter anderem ſeine beiden Holzbeile, von welchen
das eine, das an dem Rücken wie an der Schneide ſtark mit Blut bedeckt war, ſich
ſogleich als das Werkzeug kund gab, womit dem Unglücklichen wahrſcheinlich der
Kopf zerſchmettert und hierauf beide Füße abgehauen worden ſeien. Die alte Mutter
hatte ihrem Sohne beim Hinwegfahren den Auftrag ertheilt, das Geld zu ſich zu
nehmen, welches ihr Mann bei ſich gehabt hatte und ungefähr 2 fl. betragen müſſe.
Der Gemeindebevollmächtigte Steeger, welcher zur Abholung der Leiche mitgegangen
war, durchſuchte deshalb, auf Verlangen des Sohnes, in Beiſein der übrigen, die
Kleider des Getödteten; allein es fand ſich in den Beinkleidern deſſelben blos ein
Knopf; auch war ſonſt an dem Orte der That keine Spur von Geld zu entdecken.
X II.
Johann Georg Sörgel.
contribution
History of mental illness.
The day-laborer Konrad Eichmüller to Leuzenberg, a 71-year-old decrepit
Greis, for about 8 days worked on the old mountain in a near Hers
forest (the so-called Hansgörgle), where he excavated and
Columns of tree branches made some acquisition. He used himself daily in
to go to the early morning and only in the evening, but still before the darkness,
usually at 5 o'clock, to return home from there. Tuesdays 7th Septem
He had not returned in the evening of 1824, when it was already night
become. His 62-year-old wife, who lived with him in second marriage, was over here
concerned and sent her son's first marriage, named Lahner, with some other Bur
the place to the old mountains, to look for the father. Soon they brought
the news that the old man was dead in the forest was taken from the village
some community men with him and drove back to the corpse with a car
nam pick up.
Eichmüller was found about five paces from the hive
he had worked and in which there were still three wedges. The corpse lay
kneeling on the ground, with face turned towards the earth; the cranium was zer
smashes and both feet cut off. The left foot was still attached to the boot
the body; the right lay under a tree 4 to 5 steps from this place
away. Significant traces of blood showed that the dead man of the stick,
on which he dug, to where he lay and where he probably was
his feet had been cut off, through which forest grass had been dragged. Around
his jacket lay scattered and, among other things, his two wooden axes, of which
the one that was heavily covered with blood on both the back and the edge
immediately as the tool announced, whereby the unfortunate probably the
Crashed head and then both feet were cut off. The old mother
When she was driving away, she had instructed her son to take the money
take what her husband had with him and should be about 2 fl.
The municipal representative Steeger, who went to pick up the corpse
was, therefore, searched at the request of the son, in the presence of the rest, the
Clothes of the dead; but it was found only in the trousers of the same
Stud; and there was no trace of money elsewhere in the place of the deed.
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Bei der in geſetzlicher Art vorgenommenen Leichenſchau ergab ſich im Weſentli
chen Folgendes:
1) die Füße waren unterhalb der Wadenmuskeln abgehauen; beide Stummeln ſteck
ten noch in den zugleich mit durchgehauenen Stiefeln und Strümpfen;
2) der Schädel zeigte ſich ſo gewaltig zertrümmert, daß das Stirnbein, die beiden
Seitenbeine, und das Hinterhauptbein in ihrer naturgemäßen Bildung nicht
mehr zu erkennen waren und Knochentrümmer das ganze Gehirn bedeckten. Der
Gerichtsarzt las einundzwanzig Knochenſtücke von dem Gehirn zuſammen, deſſen
Subſtanz an mehreren Stellen ſehr verletzt befunden wurde. Die Größe der
Zerſtörung begründete den Schluß, daß dieſelbe nicht mit Einem Schlage, ſon
dern durch mehrmals wiederholte gewaltige Streiche müſſe bewirkt worden ſein.
Ueber die unbedingte Tödlichkeit dieſer Verletzungen konnte nicht der mindeſte
Zweifel obwalten.
Der Thäter war eben ſo bald offenkundig, als die That. Beide kamen faſt zu
gleicher Zeit dem Landgerichte Hersbruck, als Unterſuchungsbehörde, zur Anzeige.
Am 7. (als am Tage des Mordes) Abends gegen 5 Uhr, führte der Taglöhner,
Paul Deuerlein, eine Fuhre Grummet von Reichenſchwand nach Hersbruck. Als er
um dieſe Zeit in die Nähe des Ortes Altſittenbach gekommen war, holte er den jun
gen Georg Sörgel ein, welcher ebenfalls auf Altſittenbach zuging. "Wo kommſt du
denn her, Hans Görgle?" rief ihm Deuerlein zu; worauf jener antwortete: "Vor
einem Jahre ſchon hat mir einer mein Blut da hinten eingegraben" (er deutete dabei
nach der rückwärts liegenden Waldung auf dem alten Berge). "Ich ſchaute ſchon im
vorigen Jahre darnach, es war aber noch nicht verſulzt (geronnen), und der, der es
damals eingegraben, hat mich dabei recht zerpeitſcht. Heute bin ich nun wieder bei
dem Stocke geweſen, um nach meinem Blute zu ſehen, und der es vergraben hat, war
wieder dort und hatte Hörner auf. Ich habe ihm aber mit dem Holzbeile auf den
Kopf geſchlagen und ſeine Füße abgehauen und habe von ſeinem Blute getrunken."
Deuerlein, welcher wußte, daß Sörgel zuweilen närriſch ſei, achtete auf dieſe Rede
nicht. Underdeſſen waren ſie bis vor das Armenhaus zu Hersbruck gekommen, wo
Sörgels Vater, der mit ſeiner Familie in das Armenhaus aufgenommen iſt, ſeinen
Sohn unter der Hausthür erwartete.
Er kam ganz ruhig in Begleitung dieſes Deuerlein daher, welcher dem Vater,
in Gegenwart des blinden Albrecht Gaßner, erzählte, was der junge Sörgel ihm un
terwegs geäußert habe. Der Vater glaubte nicht an die Wahrheit dieſer Aeußerung
und ſchalt ſeinen Sohn darüber, daß er wieder ſo dummes Zeug geſprochen habe.
Dieſer aber erwiederte: "ja, Vater, das iſt wahr, ich habe einen auf die Platte ge
ſchlagen und ihm die Füße abgehauen. Ich habe ihn erſchlagen, damit ich ein Ar
menſünderblut zu trinken bekomme; der Menſch hat Hörner aufgehabt." In der
Wohnſtube, wohin Gaßner dem Sörgel gefolgt war, ſetzte dieſer noch hinzu: "ich
habe ihm auch einen Beutel mit Geld abgenommen. Es waren 2 Gulden. Ich habe
aber das Geld ſammt dem Beutel wieder weggeworfen; denn ich behalte Niemanden
etwas." Gaßner neckte ihn mit den Worten: vdu haſt das Geld gewiß behalten."
Hierauf aber wurde er zornig und ſprach: "ſchweig! oder ich ſchlag' dich hinauf!“
Noch denſelbend Abend, in derſelben Stunde (nach 5 Uhr) trat Georg Sörgel
in die Haustenne des Wirthshauſes neben dem Armenhauſe und redete aus vollem
Halſe lachend, die Katharina Gaßner mit den Worten an: Jetzt bin ich wieder geſund.
Ich habe einen ordentlich ausgewichst. Ich habe einen recht auf die Platte geſchla
gen und ihm die beiden Füße abgehauen. Einen Fuß davon habe ich weggeworfen."
Die Gaßner erſchrack bei dieſer Rede und bemerkte zugleich, daß der junge Sörgel an
der Naſenſpitze blutig ſei. Auf ihre Frage: wie er denn im Geſichte blutig geworden?
The legal examination of the corpse revealed essentially
the following:
1) the feet were cut off below the calf muscles; both stubs plug
They are still in their boots and stockings cut through at the same time;
2) the skull was so severely shattered that the frontal bone, the two
Sidelobes, and the occiput in their natural formation not
were more visible and bone debris covered the whole brain. Of the
Court physician read twenty-one pieces of bone from the brain, whose
Substance was found very injured in several places. The size of the
Destruction justified the conclusion that it was not at one stroke, but not at all
It must have been effected by repeated violent pranks.
About the unconditional lethality of these injuries could not be the least
Doubt.
The offender was just as soon apparent as the deed. Both almost came
same time the district court Hersbruck, as investigating authority, to the display.
On the 7th (as on the day of the murder) at 5 o'clock in the evening, the day laborer led
Paul Deuerlein, a load Grummet from Reichenschwand to Hersbruck. As he
had come at this time in the vicinity of the town of Altsittenbach, he brought the jun
Georg Sörgel, who also went to Altsittenbach. "Where are you from?
for, Hans Görgle, "exclaimed Deuerlein, to which he replied:" Vor
One year ago, someone buried my blood behind me "(he indicated
after the backward grove on the old mountains). "I already looked in
after that, but it was not yet curled, and the one who did it
buried at that time, it has whipped me quite right. Today I am back again
been to the check to see after my blood and who buried it was
back there and had horns on. But I have him with the wooden ax on the
Beaten his head and cut off his feet and drank of his blood. "
Deuerlein, who knew that Sörgel was sometimes foolish, paid attention to this speech
Not. Meanwhile they had come to the almshouse in Hersbruck, where
Sörgels father, who is taken with his family into the poorhouse, his
Son was waiting under the door.
He came very quietly in the company of this Deuerlein, which the father,
in the presence of the blind Albrecht Gassner, told what the young Sörgel him un
terwegen. The father did not believe in the truth of this statement
and scold his son for speaking such stupid things again.
But he replied: "yes, father, that's true, I've got one on the plate
hit him and cut off his feet. I have killed him, so that I am an Ar
get sinners blood to drink; Man has kept horns. "In the
Living-room, where Gassner had followed Sörgel, he added: "I
I also took a bag of money from him. There were 2 guilders. I have
but the money with the bag thrown away again; because I do not keep anyone
something. "Gassner teased him with the words:" You have certainly kept the money. "
But then he became angry and said, "Shut up, or I'll beat you up!"
The same evening, at the same hour (after 5 o'clock), Georg Sorgel entered
into the tavern of the inn next to the poorhouse and talked full
With a laugh, Katharina Gaßner said, "Now I am well again.
I dodged a neat. I blamed it on the record
and cut off his two feet. I threw away one foot of it. "
The Gassner was startled by this speech, and at the same time noticed that the young Sorgel was at work
the tip of the nose was bloody. To her question: how did he become bloody in the face?
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erwiederte er: "ich habe das Armenſünderblut getrunken." Hierauf erzählte er ihr
weiter: der Mann ſei im Walde auf der Erde geſeſſen und habe ſich eine Pfeife
Taback geſtopft. Nun habe er das Holzbeil dieſes Mannes, welches vor ihm gelegen,
ergriffen, ihn auf den Kopf geſchlagen und ihm ſeine zwei Gulden, die er bei ſich
gehabt, genommen."
Auch der Katharina Götz, Tochter des Krankenwärters im Armenhauſe, erzählte
er deſſelben Abends: ver ſei zu einem Holzhauer in den Wald gekommen, wo dieſer
ſo eben Stöcke gegraben. Er habe dieſem Manne anfangs geholfen; dann aber ſei
es ihm vorgekommen, als wenn derſelbe Hörner aufhabe; und nun habe er deſſen
Holzhaue genommen und ihn auf den Kopf geſchlagen. Der Mann habe recht ge
raſſelt (geröchelt); darauf habe er ihm beide Beine abgehauen und ſein Blut ge
trunken."
Der alte Sörgel, welcher zwar an die Wahrheit der Erzählung ſeines Sohnes
nicht glaubte, ſie aber als ein Zeichen zurückkehrenden Wahnſinnes betrachtete, von
welchem ſein Sohn zuweilen befallen wurde, legte dieſen aus Vorſicht in Ketten, wo
mit er ihn an ſeinem Bette anſchloß. Dieſer betrug ſich indeſſen ganz ruhig; aß
mit den Seinigen zu Nacht, verrichtete mit ihnen das Abendgebet und legte ſich zu
Bette. Allein gegen Morgen brach er in Wuth aus und tobte fürchterlich an ſeiner
Kette, von welcher er ſich loszureißen bemühte. In dieſem Zuſtande traf ihn der
Gerichtsdiener, welcher gekommen war, ihn vor Gericht zu führen, allein unverrichteter
Dinge wieder abgehen mußte. Doch kurz nachher wurde Sörgel wieder ruhig und
nun führte ihn ſein eigener Vater, in Begleitung eines andern Mannes, ohne Ketten,
vor Gericht (8. September).
In Gegenwart des Vaters und deſſen Begleiters, wurde der junge Sörgel ſo
gleich ſummariſch vernommen. Auf die allgemeinen Fragen antwortet er: " Er heiße
Johann Georg Sörgel, ſei 20 Jahre alt, evangeliſcher Religion, Sohn eines Tag
löhners, im Armenhauſe in Hersbruck geboren, noch ledig und ohne Vermögen; er
habe das Schleifen und Schlotfegen erlernt." Auf die Frage: biſt du ſchon einmal
verhaftet geweſen ? gab er zur Antwort: no nein, wer wird denn mir etwas thun ?
ich bin ein Engel." Zur Sache ſelbſt erzählte er: "Geſtern war ich mit meinem
Vater im Holze, dem ſogenannten Hansgörgle. Ich entfernte mich etwas von meinem
Vater und ſah in der Entfernung einen alten Mann Stöcke umgraben. Ich habe
ihn nicht gekannt, den Mann. Es war mir, als wenn unter dieſem Stocke mein
eigenes Blut vergraben läge und ſchon früher hatte mir geträumt, meine Eltern ſeien
an dieſer Stelle eingeſperrt und ich müßte das Blut eines armen Sünders trinken.
Ich ging daher auf dieſen alten Mann zu, ſchlug ihn mit ſeiner Holzhaue auf den
Kopf und hieb ihm ſeine beiden Füße ab. Alsdann trank ich Blut aus ſeinem Kopfe,
ließ ihn liegen und ging wieder heim." Auf die beſondere Frage: was bewog dich
zu dieſer That? antwortete er: "Es iſt halt jetzt ſo, ich kanns nicht anders machen:
weil ich eben gemeint habe, er gräbt mein Blut aus. – Das Protokoll wurde von
ihm gehörig mit Vor- und Zunamen unterſchrieben. Doch zeigte er während des
Verhörs, außer einem ſehr ſtieren Blicke, große Unruhe an Händen und Füßen. Auch
äußerte er mehrmals den Gedanken, Soldat werden zu wollen und konnte nur durch
das Verſprechen, daß ſeinen Wünſchen genügt werden ſolle, in dem Zimmer erhalten
werden. -
Noch an demſelben Vormittage wurde er nach Leuzenberg zur Leichenſchau ge
führt. Ohne die mindeſte Spur von Beſtürzung, Verlegenheit oder Reue trat er zu
dem ihm vorgezeigten Leichname und beantwortete die Frage: ob er ihn kenne? ganz
trocken mit den Worten: "Ja, es iſt der nämliche Mann, den ich geſtern Abends ge
ſchlagen habe. Er iſt gerade ſo angezogen, wie geſtern. Ich habe ihm die Füße
abgehauen, "v damit man ihn nicht mehr hängen (an die Kette legen) kann." " Wäh
rend dieſer Szene äußerte er dieſelbe körperliche Unruhe, wie bei dem ſummariſchen
he replied, "I drank the poor-blood of the poor." Hereupon he told her
Further: the man sat in the forest on earth and got himself a pipe
Stuffed tobacco. Now he has the wooden ax of this man, who lies before him,
seized him, hit him on the head and gave him his two guilders, which he took with him
had taken. "
The Katharina Götz, daughter of the nurse in the poorhouse, also told
the same evening: come to a wood-cutter in the forest, where this one
just dug up poles. He helped this man at first; But then be
it seemed to him as if the same horn were on; and now he has his
Taken wood pick and hit him on the head. The man was right
rattles (rattles); then he cut off both his legs and blew his blood
drunk."
The old Sörgel, who, though, to the truth of the story of his son
did not believe it, but regarded it as a sign of returning madness, of
which his son was sometimes attacked, put this out of caution in chains, where
with him he joined him at his bed. He was, however, quite calm; ate
At night with his family, he performed the evening prayer with them and lay down
Bette. Tomorrow he set off in rage and raged terribly at his
A chain from which he struggled to break away. In that state, he met him
Judge who came to bring him to justice, but alone
Things had to go off again. But shortly afterwards Sörgel became calm again
now his own father, accompanied by another man, without chains, led him
in court (8 September).
In the presence of the father and his companion, the young Sörgel became like this
summarily heard. He answers the general questions: "His name is
Johann Georg Sörgel, is 20 years old, Protestant religion, son of a day
Löhners, born in the poor house in Hersbruck, still single and without fortune; he
I learned to grind and sweep the slate. "When asked: are you ever?
been arrested? he replied, no no, who will do anything to me?
I am an angel. "Concerning the matter itself, he said:" Yesterday I was with mine
Father in the wood, the so-called Hansgörgle. I removed something from mine
Father and saw in the distance an old man dug up poles. I have
not known him, the man. It seemed to me as if under this stick my
own blood would be buried and already before I had dreamed that my parents were
locked up at this point and I would have to drink the blood of a poor sinner.
So I went up to this old man, hit him with his wooden hewn on the
Head and cut off his two feet. Then I drank blood from his head,
let him lie down and went home again. "On the special question: what moved you
to this act? he replied, "It's just like that, I can not help it:
because I just meant, he digs up my blood. - The protocol was from
Signed by name and first name. But he showed during the
Interrogation, except a very staring glance, great restlessness on hands and feet. Also
he repeatedly expressed the idea of wanting to become a soldier and could only by
the promise that his wishes should be satisfied was preserved in the room
become. -
On the same morning he was sent to Leuzenberg for a coroner's examination
leads. Without a trace of dismay, embarrassment, or regret, he stepped forward
the corpse presented to him and answered the question: whether he knows him? all
dry with the words: "Yes, it is the same man that I had last night
have hit. He's dressed just like yesterday. I have his feet
cut off, "v so that you can no longer hang him (chain to the chain) can." "Whoa
During this scene he expressed the same bodily anxiety as in the summary
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Verhöre. Manchmal lachte er und ſagte unter anderem: ver ſei ein Engel und habe
ſchon gewußt, daß der alte Mann nichts mehr tauge."
Am folgenden Tage (9. September) begab ſich das Unterſuchungsgericht in das
Gefängniß des Angeſchuldigten, um ihn weiter zu vernehmen. In dieſem Verhöre ſind
folgende Fragen und Antworten bemerkenswerth: Wie befindeſt du dich? "Mein Kopf
iſt mir ſehr eingenommen und ich habe ſchwere Träume; es hat mir unter anderem
geträumt: ich ſolle auf den Hansgörgle gehen; dort iſt eine Uhr, die ſchlägt recht
laut." – Du haſt geſtern erzählt, daß du einen Mann erſchlagen haſt. Wie haſt
du es angefangen? "Ich habe beim Hansgörgle einen alten Mann Stöcke graben
ſehen und bin auf ihn zugegangen. Als ich zu ihm kam, ſetzte ich mich nieder; ſeine
Holzhacke lag neben ihm. Ich nahm ſie vor ſeinen Augen weg und gab ihm gleich
einen Schlag mit dem hintern Theile der Hacke über den Kopf, daß er alsbald um
ſtürzte und todt war; dann habe ich ihm ſeine beiden Füße abgehauen. Er hielt
eine alte hölzerne Tabackspfeife in der Hand, die er nach dem empfangenen Schlage
fallen ließ. Ich nahm dieſe Pfeife, warf ſie aber gleich wieder hinweg. Seinen
Feuerſtahl nahm ich gleichfalls und behielt ihn. (Dieſen Stahl hatte der Vater
wirklich bei ſeinem Sohne gefunden und dem Gerichte überbracht. Dem Alten Geld
abgenommen oder dieſes Jemanden früher geſtanden zu haben, längnete er beharrlich;
auch wurde nicht das mindeſte bei ihm gefunden). – Warum haſt du denn dem
Manne die Füße abgehauen? "Damit man ihn nicht anſchließen kann." – Warum
haſt du den Mann erſchlagen? "Ich habe ihn geſchlagen, weil ich geglaubt habe, er
will mein eigenes Blut wieder ausgraben." Auf verſchiedene Fragen, gibt er nun
weiter an: veine fremde Weibsperſon habe ihm einmal geſagt, man müſſe Armenſün
derblut trinken, um von der Fallſucht geheilt zu werden." Seit er von dem Blute
des alten Mannes getrunken, befinde er ſich auch beſſer. Er wiſſe wohl, daß es ver
boten ſei, Menſchen umzubringen; aber er habe den Mann umgebracht, damit es ihm
von ſeinem Blute beſſer werden ſoll. Es ſei dieſes gegen 5 Uhr Abends geſchehen.
Zuerſt habe er aus des Mannes Kopfe das Blut getrunken; dann habe er ihn weiter
heruntergeworfen. Hier habe er ihm die Füße abgehauen. Der linke Fuß ſei mit
dem Stiefel noch hängen geblieben, den rechten habe er ſammt dem Stiefel eine
Strecke weit weggeworfen. – Man legte dem Gefangenen das mit Blut befleckte Holz
beil vor. Er betrachtete es genau und ſagte endlich: v Ja, das iſt das Beil, womit
ich den Mann erſchlagen und ihm die beiden Füße abgehauen habe." Auch erkannte
er den ihm zur Anerkennung vorgelegten Feuerſtahl. – Das Verhör ſchließt mit fol
genden Fragen und Antworten: Fühlſt du Reue über deine That? "Nun er hat mich
fernten (voriges Jahr) auch recht geſchlagen; und darum hat er mir auch nichts ge
than, als ich auf ſeinen Kopf geſchlagen habe." Bei welcher Gelegenheit hat dich
der Mann im vorigen Jahre geſchlagen? "Ich bin fernten bei dem Stocke ſchon ge
weſen und dort hat er mich geſchlagen. Ich habe Vögel gefangen."
Am 15. September wurde dem Gerichte angezeigt, daß Sörgel ſeit einigen Tagen
ſich ſehr ruhig betrage und ohne alle Einmiſchung närriſcher Phantaſieen, ganz zuſam
menhängend ſpreche. Das Gericht begab ſich daher in das Gefängniß, um dieſe voll
kommene Rückkehr ſeines Verſtandes zu einem Verhöre zu benutzen. Wirklich zeigte
ſein Ausſehen und ſein Benehmen die auffallendſte Veränderung. Beim Eintreten der
Gerichtsperſonen zog er, was er ſonſt nicht gethan, die Mütze ab, grüßte freundlich
und nannte den Unterſuchungsrichter beim Namen. Auf Befragen erklärte er: ves
gehe ihm jetzt, ſeit er (vor ungefähr 8 Tagen) nach Verordnung des Landgerichtsarz
tes zur Ader gelaſſen, bei weitem beſſer. Vorher ſei es ihm gar nicht wohl geweſen;
er habe in ſeinem ſehr eingenommenen Kopfe immer geſchwirrt und er habe von aller
lei närriſchem Zeuge – geträumt." Nun wurde er befragt: ob er die Urſache ſeines
Arreſtes wiſſe. "Mein Vater, antwortete er, welcher gewöhnlich Nachts bei mir wacht,
hat mir vorgehalten, daß ich im Hansgörgle ihm davon gelaufen ſei und einen Holz
Interrogations. Sometimes he laughed and said among other things: ver be an angel and have
already knew that the old man was no good. "
The following day (September 9), the court of inquiry went to the
Prison of the accused, to continue hearing him. In this interrogation are
following questions and answers remarkably: How are you? "My head
I am very impressed and I have heavy dreams; it has me among other things
dreamed: I should go to the Hansgörgle; There is a clock that strikes right
aloud. "- You said yesterday that you killed a man
you started it? "I've been digging an old man's pole at the Hansgörgle
see and went to him. When I came to him, I sat down; his
Pickaxe lay next to him. I took her away from his eyes and gave him the same
a blow with the rear part of the heel over the head, that he immediately around
fell and was dead; then I cut off his two feet. He stopped
an old wooden tobacco pipe in his hand, which he received after being hit
dropped. I took this pipe, but immediately threw it away. his
I also took Firestahl and kept it. (The father had this steel
really found by his son and brought to the courts. The old money
he had persistently taken off or formerly confessed that person;
also not the least was found with him). - Why do you have that
Did the feet get cut off? "So you can not join him." - Why
did you kill the man? "I hit him because I thought he was
I want to dig up my own blood again. "He answers questions
further on: a foreign female person had once told him that one had to be poor
drinking blood to be healed of epilepsy. "Since he's from the blood
drunk the old man, he was also better. He knew well that it ver
offered to kill people; but he killed the man so that he could
to get better from his blood. It happened about 5 o'clock in the evening.
At first he had drunk the blood out of the man's head; then he has him on
thrown down. Here he cut off his feet. The left foot was with
he still got stuck with his boot, and he got the right one with the boot
Track thrown away. - The prisoner was given the blood-stained wood
in front of you. He looked at it closely and finally said: v Yes, that's the ax, with what
I killed the man and cut off his two feet. "Also realized
he presented the firesteel presented to him for recognition. - The interrogation concludes with fol
Questions and Answers: Do you feel remorse for your deed? "Well he has me
far away (last year) also quite beaten; and that's why he did not like me
than when I hit his head. "On which occasion did you
the man beaten last year? "I've already moved to the hive
and he beat me there. I caught birds. "
On September 15, the court was notified that Sörgel for several days
to be very calm and without any interference from foolish fantasies, all together
to speak manly. The court therefore went to prison to keep it full
coming return of his mind to use an interrogation. Really showed
his appearance and his behavior the most striking change. Upon entering the
Courtiers, he pulled off his cap, which he usually did not do, greeted in a friendly manner
and named the coroner by name. When asked, he said: ves
go to him now, since he (about 8 days ago) according to decree of the district court doctor
It is much better. Before that, he was not well at all;
he had always baffled in his very well-conceived mind and he had of all
A foolish witness - dreamed. "Now he was asked if he was the cause of his
Arrestes know. "My father," he replied, "who usually watches over me at night,
told me that I ran away from Hansgörgle and a wood
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macher erſchlagen hätte; deswegen werde ich wohl im Arreſt ſein." Ob er ſich nicht
erinnere, mit ſeinem Vater auf dem Hansgörgle geweſen zu ſein? "Nein, ich wüßte
nichts mehr, wenn es mir nicht mein Vater vor einigen Tagen erzählt hätte. Ich
weiß nichts mehr davon, daß ich einen Mann ſoll erſchlagen haben. Sollte es ge
ſchehen ſein, ſo hätte es unſer Herrgott ſo haben wollen, der mich dahin geführt
hat." Es wurde ihm vorgehalten, er habe ja ſchon ſelbſt dem Gerichte zweimal er
zählt, daß er einen Holzhauer mit ſeinem Holzbeile erſchlagen. "Ich erinnere mich
zwar noch, daß Sie da bei mir im Arreſt geweſen ſind und daß einer da auf dem
Tiſche geſchrieben hat, aber daß ich bekannt hätte, einen Mann erſchlagen zu haben,
davon weiß ich nichts." – Eben ſo wenig erinnerte er ſich, nach ſeiner Verſicherung,
daran, daß ihm ein todter Mann mit abgehauenen Beinen vorgezeigt worden ſei.
Auch davon, daß ihm ein blutiges Beil, daß ihm ein Feuerſtahl vorgezeigt worden
und er beide erkannt habe, wollte er durchaus nichts mehr wiſſen. Gleichwohl wußte
er, auf Befragen, daß er ungefähr ſeit 10 Tagen verhaftet und daß jetzt Samſtag
ſei. Er erinnerte ſich gehört zu haben (und zwar, wie er hinzuſetzt, von ſeiner Mut
ter, die es von andern Leuten gehört) daß das Blut eines armen Sünders ein gutes
Mittel gegen die Fallſucht ſei, und gab auf die Frage: was denn ein armer Sünder
ſei? die ganz paſſende Antwort: uwen ich todt ſchlage, iſt kein armer Sünder; wenn
man mir aber den Kopf abſchlägt, ſo bin ich ein armer Sünder - Immer beharrte
er jedoch darauf, ſich nicht zu erinnern, jemals ſelbſt ſchon Menſchenblut getrunken,
oder den Holzhauer geſchlagen zu haben. "Die Leute ſagen mir freilich alle ſo und
darum muß ich halt doch denken, daß ich einen Mann erſchlagen habe. Ich muß
aber nicht recht in meinem Kopfe geweſen ſein." – Während des ganzen Verhörs
benahm er ſich ruhig, beſonnen; er ſprach in vollkommenem Zuſammenhange, ohne
alle Einmiſchung irgend einer unpaſſenden Aeußerung; ſein Blick war frei und offen.
Das weitere Verhör wurde bis zum 28. September ausgeſetzt. Allein auch in
dieſem wurde nur daſſelbe Ergebniß gewonnen, wie in dem vorhergehenden. Auf jede
Frage erklärte er: von allem was er gethan oder geſprochen, was er dem Gerichte
oder Anderen erzählt, durchaus nichts mehr zu wiſſen. – Man zeigte ihm den Feuer
ſtahl vor; er erkannte ihn nicht und verſicherte, nicht zu wiſſen, wie er zu demſelben
gekommen ſei. Es wurde ihm das Holzbeil vorgezeigt; ſeine Antwort war: vich
kenne es nicht." – Das Unterſuchungsgericht macht auch zu dieſem Verhöre die Be
merkung: Inquiſit habe ſich während deſſelben ordentlich und ruhig benommen, voll
kommen unbefangen, wie ein Menſch, der ſich durchaus nichts Böſes bewußt iſt; ſeine
Miene ſei heiter geweſen, ſein Blick offen und klar.
Daß die in den Verhören vom 15. und 28. September von Sörgel behauptete
Unwiſſenheit nicht etwa aus einer Verſtellung erklärt werden dürfe, wird jedem Men
ſchenkenner einleuchten. Die Lüge iſt nie ſo mit ſich ſelbſt übereinſtimmend, wie es
die Erklärungen dieſes Inquiſiten in den beiden letzten Verhören ſind; die Verſtellung
niemals ſo unbefangen, offen und treuherzig, wie das Betragen dieſes Menſchen, den
übrigens alle Leumundszeugen als eine, in geſundem Zuſtande, kindlich gute, chriſtlich
geſinnte Seele beſchreiben. In dem einen wie in dem andern Verhöre zeigte er ſich
bei vollkommen geſundem Verſtande; hätte er in ſeinem Bewußtſein Urſache gefunden,
den Richter zu täuſchen, ſo hatte er weiter nichts zu thnn, als die ihm ſo bequeme
Rolle des Wahnſinnigen fortzuſpielen. Denn die Vorausſetzung, daß er in den letzten
Verhören Unwiſſenheit gelogen, wäre nur erklärbar durch die andere Vorausſetzung,
daß er in den früheren ſich auch blos wahnſinnig geſtellt: was jedoch allen Umſtän
den und jeder pſychologiſchen Wahrſcheinlichkeit entgegen iſt. So natürlich, mit ſo
ſchrecklicher Wahrheit, verſteht nur allenfalls ein Garrik den Wahnſinn zu ſpielen.
Und wie könnte es einem Mörder einfallen, Wahnſinn zu heucheln, um zuerſt als
Wahnſinniger ſeinen Mord zu bekennen und hierauf wieder als Verſtändiger Vergeſ
ſenheit alles Vorgefallenen zu lügen. War er aber wirklich wahnſinnig, als er ſeine
would have killed that's why I'll probably be under arrest. "If he does not
Remember to have been on the Hansgörgle with his father? "No, I know
nothing more, if my father had not told me a few days ago. I
I do not know anymore that I should have killed a man. Should it ge
to have happened, our Lord would have wanted it, who led me there
He was accused of having already twice served the court himself
counts that he slays a woodcutter with his wooden ax. "I remember
still, that you were in prison there with me and that one was there on the
But I knew that I killed a man
I do not know anything about it. "He remembered as little, according to his assurance,
because a dead man with cut legs was shown to him.
Also that he had a bloody hatchet, that he had been shown a firesteel
and he recognized both, he did not want to know anything. Nevertheless, knew
he, on questioning, that he arrested for about 10 days and that now Saturday
was. He remembered hearing (and, as he adds, his courage
that it belongs to other people) that the blood of a poor sinner is a good one
A remedy for epilepsy, and asked the question: what a poor sinner
sei? the very fitting answer: uwen i kill dead, is not a poor sinner; if
But when my head is cut off, I am a poor sinner - always persistent
he, however, insists on not remembering ever drunk human blood himself,
or beat the woodcutter. "People, of course, all tell me so and so
That is why I must think that I have killed a man. I have to
but not right in my head. "- During the whole interrogation
he behaved calmly, prudently; he spoke in perfect connection, without
all interference of some improper utterance; his eyes were open and open.
The further interrogation was suspended until 28 September. Alone in
this was obtained only the same result as in the preceding one. On every
Question he declared: of all that he did or spoken, what he did to the judgment
or tell others, to know nothing more. - They showed him the fire
steel in front; He did not recognize him, assuring himself that he did not know how to do it
come. He was shown the wooden ax; his answer was: vich
do not know it. "- The court of inquiry also makes the Be to this interrogation
Note: Inquisit behaved properly and calmly during the same, full
come at ease, like a man who knows nothing wrong; his
His expression was cheerful, his eyes open and clear.
That they asserted in the interrogations of 15 and 28 September by Sörgel
Ignorance, for example, can not be explained from an adjustment, every man will
teller. The lie is never as self-consistent as it is
the explanations of this inquisitor in the last two interrogations are; the adjustment
never so open-minded, open-minded and true-hearted as the conduct of this man, the
Incidentally, all the witnesses as one, in sound condition, childlike good, Christian
Describe minded soul. In one as in the other, he showed himself
in perfectly sound sense; if he had found cause in his consciousness,
To deceive the judge, he had nothing more to do than to make him so comfortable
To play the role of the insane. Because the condition that he is in the last
Interrogation ignorance lied, would only be explained by the other requirement
that in the earlier ones he too was simply insane: but all circumstances
which is contrary to and against every psychological probability. So of course, with that
terrible truth, only understands at most a Garrik the madness to play.
And how could it happen to a murderer to feign madness, first as
Insane man to confess his murder and then again as an agent Verges
to lie to everything that has fallen victim. But he was really crazy when he his
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Bis jetzt beſchränkte ſich unſere Darſtellung lediglich auf das Benehmen dieſes
Menſchen bei und nach ſeiner That bis zum Schluſſe des Verfahrens. Um aber ſeinen
Zuſtand und die aus dieſem hervorgegangene Begebenheit vollſtändig zu begreifen und
zu erklären, müſſen wir nunmehr in die Zeit vor ſeiner That zurückgehen und deſſen
Perſönlichkeit überhaupt näher betrachten. Die übereinſtimmenden Ausſagen ſeiner
Eltern, die Zeugniſſe mehrerer Perſonen, welche ihn in ſeinen früheren Zuſtänden,
oder kurze Zeit vor ſeiner That beobachtet haben, zum Theil auch ältere polizeiliche
Akten, geben hierüber ziemlich befriedigende Aufſchlüſſe.
Johann Georg Sörgel, iſt der Sohn einer ſehr armen Taglöhnerfamilie, welche
in dem Armenhauſe zu Hersbruck lebt. Er erhielt jedoch den erforderlichen Schul
unterricht, nicht ohne guten Erfolg; er fand Genuß im Bücherleſen und ſeine Hand
ſchrift iſt zwar nicht ſchön, doch deutlich. Von Jugend auf zeigte er ſich als ein ſehr
fleißiger Menſch, unterſtützte immer den Vater bei ſeiner Taglöhnerarbeit nach Kräften,
war ſanft und höflich gegen Jedermann und bewies eine fromme chriſtliche Geſinnung.
Geiſtliche Bücher und beſonders die Bibel, in welcher er ſehr bele��en war, beſchäftig
ten ſeine Mußeſtunden. So erſchloß ſich ſein Gemüth dem Ueberſinnlichen und eine
Menge unklarer Vorſtellungen von Engeln, Teufeln, Unterwelt, göttlichen Offenbarun
gen u. ſ. w. nahmen Beſitz von ſeiner Seele, wo ſie mit einem guten Vorrathe ge
meinen Volksaberglaubens ſich vermiſchten. Jene Bilder und dieſe Meinungen, in
dunkler Verwirrung durcheinander geworfen, machen daher auch einen Hauptbeſtand
theil der Traumwelt aus, welche ſpäterhin der Wahnſinn um ſeine Seele baut. Im
Jahre 1820 wurde er in die Lehre gethan, um das ſogenannte Rauchſchleiferhandwerk
zu erlernen. Sein Meiſter gibt ſeiner Sittlichkeit, ſeinem Fleiße, ſeiner Gutwilligkeit
und Aufmerkſamkeit das rühmlichſte Zeugniß. Aber nur ein Jahr konnte er in der
Lehre bleiben. Er wurde heftig an der Fallſucht krank, mit welcher er, wie ſein
Vater angibt (was jedoch nicht mit der Ausſage ſeines Meiſters ganz übereinſtimmt),
bereits ſeit dem Jahre 1819 behaftet war. Sein Meiſter wurde hiedurch genöthigt,
ihn aus der Lehre in das elterliche Haus zu entlaſſen. Seitdem war er Jahre lang
dieſer Krankheit auf das heftigſte unterworfen und nicht ſelten wurde er mehrmal des
Tages, einſt ſogar achtmal, davon befallen. Dieſes ſo oft und mit ſolcher Gewalt
immer wiederkehrende Uebel ſchwächte nothwendig die Kräfte ſeines, wohl nie ſehr
mächtigen Verſtandes, ohne darum zugleich der Einbildungskraft ihre Flügel zu läh
So far our presentation has been limited to the behavior of this one
People during and after his act until the end of the proceedings. But his
Fully understand the state and the event arising from it, and
To explain, we now have to go back to the time before his act and its
Take a closer look at the personality. The consistent statements of his
Parents, the testimonies of several persons, who in his former condition,
or have observed a short time before his deed, and in part older police officers
Files give quite satisfactory information on this.
Johann Georg Sörgel, is the son of a very poor day laborer family, which
lives in the poor house in Hersbruck. He received the required school, however
teaching, not without good results; he found pleasure in reading books and his hand
Writing is not nice, but clearly. From his youth he showed himself to be a very
Hardworking man, always supported the father in his day labor,
was gentle and polite to everyone and showed a pious Christian spirit.
Spiritual books and especially the Bible, in which he was very well-read, busy
His leisure time. So his mind opened itself to the supersensible and one
Lot of unclear ideas of angels, devils, underworld, divine revelation
conditions u. s. w. took possession of his soul, where they are with a good supply
my people's beliefs mixed. Those pictures and these opinions, in
dark confusion thrown around, make therefore also a main stock
part of the dream world, which later builds the madness around his soul. in the
In 1820 he was apprenticed to the so-called smoker's craft
to learn. His master gives to his morality, to his diligence, to his goodwill
and attention the most glorious testimony. But only a year he was in the
Stay teaching. He became severely ill with epilepsy, with which he, as his
Father indicates (which, however, does not agree entirely with the statement of his Master),
already afflicted since 1819. His master was thereby ostracized,
to release him from teaching in the parental home. Since then he has been years old
This disease was subjected to the most violent and not infrequently it became more of the
Day, once even eight times, infested. This so often and with such force
recurrent evil necessarily weakened the powers of his, probably never much
powerful intellect, without, at the same time, letting the wings of imagination lose its wings
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men. Hierzu geſellte ſich eine melancholiſche Gemüthsſtimmung, welche beſonders bei
einem nachher zu erzählenden Vorfalle, der Mißhandlung eines Handwerksburſchen,
ſich offenbarte und deren Urſache nicht blos in der Schwächung ſeines Körpers, ſon
dern auch und zwar vorzüglich, in der ſchwer auf ſeiner Seele liegenden Vorſtellung
zu ſuchen iſt: daß ſeine Krankheit ihn in der elterlichen Wohnung zurückhalte und
ihm für immer den Weg zu jedem Glücke, zu jeder Freude verſchließe.
Im Frühling des Jahres 1823 brach ſeine Seelenverſtimmung zum erſtenmale in
eigentlichen Wahnſinn aus. Er blieb im Bette liegen, aß nicht, ſtierte in einen Win
kel, ſprach wenig, oder ergoß ſich, wenn er ſein Schweigen brach, in widerſinnigen
Reden, welche insgemein auf ſeine religiöſen Borſtellungen Beziehung hatten: der
Heiland ſei ihm erſchienen, er habe mit ihm geſprochen, ſei von ihm geſpeist worden;
ſein Vater und ſeine Mutter würden in den Himmel kommen, wo man kein Waſſer
mehr zu trinken branche, ſondern Wein erhalte und ſüße Sachen" und dergleichen
mehr. Der Polizeidiener, Andreas Lauter, welcher einſt den Sörgel während dieſes
Anfalls beſuchte, ſagt aus: o Sörgel hat damals beinahe zweimal 24 Stunden lang
in einem fort geſchrieeen, vielmehr gepredigt und geiſtliche Lieder hergeſagt. Er er
zählte, daß er bei Gott geweſen und mit ihm geſprochen habe. Als ich in die Stube
trat, rief er ſeiner Mutter zu: ſie möge ſich zurückziehen; denn ich ſei der Teufel. Er
lag dabei im Bette. Nachher erinnerte ich ihn daran; aber er wußte nichts mehr da
von. In dieſem Zuſtande blieb er, wie ſeine Mutter ſagte, 8 Tage; nach der Angabe
ſeines Vaters hingegen, beinahe 4 Wochen. Er wurde hierauf wieder ganz geſund,
ſprach verſtändig und zuſammenhängend und konnte wieder zur Arbeit gebraucht wer
den. Beinahe ein Jahr lang wurde kein Rückfall wahrgenommen.
Allein im Frühjahre des Jahres 1824 zeigten ſich neue Anfälle, welche bald
wieder nachließen; jedoch endlich immer häuſiger und heftiger wiederkehrten.
vIm gegenwärtigen Frühjahre, erzählt Katharina Gaßner als Augenzeugin, zogen
drei hieſige Bürgersſöhne jauchzend an dem Armenhauſe vorüber auf die Landſtraße
hinaus in die Fremde. Dieſes mag ſich der junge Sörgel zu Gemüthe gezogen haben.
Er ſtand unter der Thür im Hofe und fing im Predigertone an: u "Ich bin der
Kohlersbube*). Die ziehen in Fröhlichkeit und ich habe das Wehe (die fallende
Sucht) und muß in Traurigkeit zurückbleiben." " Von dieſem Augenblicke an wurde
der junge Sörgel unruhig und man ſah, daß in ihm eine Veränderung vorgehe.
Die Frau des Krankenwärters Götz ſuchte ihn daher zu beruhigen und ihn zu bereden,
daß er in die Stube gehe. Allein er ſchlug ſie zweimal mit Heftigkeit in das Ge
ſicht und begab ſich auf die Landſtraße, wo er zornig und mit ſich ſelbſt kämpfend
auf- und abging. Denſelben Augenblick kam ein fremder Reiſender die Straße daher.
Dieſem trat der junge Sörgel ohne weiters in den Weg, ſchlug ihm den Hut vom
Kopfe, gab ihm uoch eine tüchtige Ohrfeige und trat den Hut mit Füßen. Der
Fremde, über dieſen unvermutheten Angriff beſtürzt, wollte den Sörgel ſchlagen; allein
ſeine Mutter, die Götz und ich ſprangen hinzu und beruhigten ihn durch die Erklä
rung, daß der junge Menſch nicht recht geſcheidt ſei. " Eine andere Zeugin, Eliſa
betha Heckl, welche nur im Anfange dieſes, auch von andern Perſonen bezeugten,
Vorfalles zugegen war, gibt zwar die Rede, welche Sörgel den drei wandernden Bür
gersſöhnen nachgepredigt, in einer etwas veränderten Form; er habe, ſagt ſie, mit
ausgeſpreizten Armen im Predigerton gerufen: " " Ich bin der Kohlersbub; ich bin
ein kleiner Haas; ich bin der Herr Jeſus und laſſe Gras wachſen." " Allein hierin
iſt nicht ſowohl ein Widerſpruch zu finden, als vielmehr wahrſcheinlich nur eine Er
gänzung der von der erſten Zeugin erzählten Aeußerungen.
*) Kohler iſt der Spitzname ſeines Vaters.
men. This was joined by a melancholy mood, which especially in
an incident to be narrated afterwards, the maltreatment of a craftsman,
revealed himself and its cause not only in the weakening of his body, son
and, indeed, exquisitely, in the idea, which lies heavily on his soul
to seek: that his illness restrain him in the parental home and
forever closing the way to every happiness, to every joy.
In the spring of 1823 his mental upset broke for the first time in
actual madness. He stayed in bed, did not eat, stared into a win
He spoke little, or, when he broke his silence, poured himself into absurdity
Speeches that had a relationship in general to his religious behavior: the
Savior had appeared to him, he had spoken to him, had been fed by him;
his father and mother would go to heaven where there would be no water
more to drink industry, but receive wine and sweet things "and the like
more. The police servant, Andreas Lauter, who was once the harlot during this
Suffering visited, says: o Sörgel has almost twice this time for 24 hours
from time to time shouting, preaching, and proclaiming spiritual songs. He he
counted that he had been with God and spoken with him. When I was in the room
he called to his mother: let her retire; because I am the devil. He
was in bed. Afterwards I reminded him of it; but he knew nothing more
from. In this condition he remained, as his mother said, 8 days; after the indication
his father's, almost 4 weeks. He got well again,
spoke intelligently and coherently and could be used again for work
the. For almost a year, no relapse was noticed.
In the spring of 1824 alone, new seizures appeared, which soon became apparent
relax again; but finally more and more frequent and violent recurring.
In the present spring years, says Katharina Gaßner as an eyewitness, she moved
Three local sons of citizens shouted past the poor house on the highway
out into the foreign. This may have drawn the young Sörgel to mind.
He stood under the door in the courtyard and began in the Predigertone: "I am the
Kohlersbube *). They are happy and I have the pain (the falling
Addiction) and must remain in sadness. "" From that moment became
the young Sörgel was restless, and one saw that there was a change in him.
The wife of the nurse Götz therefore sought to reassure him and to persuade him,
that he goes into the room. But he beat her twice with violence in the Ge
He turned and faced the highway, where he was angry and struggling with himself
went up and down. At the same moment a strange traveler came along the street.
The young Sörgel got in his way without further ado, slapped his hat off
But he gave him a good slap and kicked his hat. Of the
Stranger, dismayed by this unexpected attack, tried to beat the sullen; alone
his mother, Gotz and I jumped in and calmed him down with the explanations
that the young person was not quite clever. "Another witness, Elisa
betha Heckl, who testified only at the beginning of this, even by other persons,
Incident was present, although the speech, which Sörgel the three wandering Bür
to be reconciled, in a somewhat altered form; he has, she says, with
exclaimed poor in the Predigerton called: "" I am the Kohlersbub; I am
a little Haas; I am the Lord Jesus and let grass grow. "" Alone in this
It is not just a contradiction to find, but probably only one He
Supplement to the comments of the first witness.
*) Kohler is the nickname of his father.
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In der dieſem Vorfalle folgenden Nacht ſtieg er heimlich zum Fenſter hinaus
und lief im Hemde auf den Kirchhof des benachbarten Ortes Altenſittenbach.
Im Monate Mai arbeitete er mit ſeinem Vater in einem Hopfengarten, als er
plötzlich anfing, den eiſernen Stock, womit man die Löcher für die Hopfenſtangen zu
bohren pflegt, mit aller Gewalt mehrmals in die Erde zu ſtoßen, wobei er ausrief:
vjetzt ſtoße ich in die untere Welt hinunter. Er lief dann ſogleich von ſeinem Va
ter hinweg nach Haus zu ſeiner Mutter, welcher er ſagte: ver ſtänge keinen Hopfen
mehr; denn er ſchwebe zwiſchen Himmel und Erde." Alsbald floh er aus Hersbruck
und lief nach Scherau, einer mit Weihern umgebenen Einöde im Bezirke des Landge
richts Altdorf. Unterwegs auf einem Berge zog er die Stiefel aus und ließ ſie liegen.
Bei Scherau ſprang er in einen Weiher, zog dann ſeine Strümpfe und Beinkleider
aus, warf ſie in das Waſſer uud kam (am 14. Mai) Abens 9 Uhr im bloßen
Hemde, mit ſeiner ſchwarzſammtenen Mütze auf dem Kopfe, vor das Haus der Päch
tersleute, denen er durch das Fenſter zuſchrie: vwo er wieder auf das Erdreich komme?"
Dem Pächtersſohne, welcher zu ihm hinausging und ihn befragte: wer er ſei und
was er angeſtellt habe? gab er zur Antwort: ver ſei deswegen von Hauſe ſortgelau
fen, weil bei dem Hopfenſtängen ihm das Erdreich unter den Füßen zuſammenge
gangen (gewichen) ſei. Eben dieſes gab er am folgenden Tage, als ihn der Päch
tersſohn nach Altdorf abgeführt hatte, bei dem Landgerichte an, welches ihn durch
Schub wieder in ſeine Heimath bringen ließ. -
Von nun an war er wieder mehrere Monate ganz gelaſſen und bei Verſtande.
Allein ſchon in den erſten Tagen des Septembers äußerten ſich die Vorboten eines
neuen, bei weitem fürchterlicheren Ausbruchs. Bereits am Mittwoch vor ſeiner Mord
that, erzählt die Margaretha Götz, (zu welcher Sörgel, nach den Akten, eine ſtille
Neigung hegte) klagte derſelbe über beſonderes Drücken auf dem Herzen, jedoch ohne
Aeußerungen einer Verſtandesverwirrung. Am Donnerſtag (den 2. September), als
ich mit meiner Arbeit im Hofe des Armenhauſes ſaß und er nicht weit davon, ſagte
er zu mir: „Margareth, mich drückt's entſetzlich; ſo iſt mir's noch nie geweſen; ich
meine, ich muß ſterben." Am Freitag (den 3.) bemerkte ich, daß er ſchon irre rede.
Er ſetzte ſich nicht mehr zu mir und zu den andern Weibsperſonen; ſondern zog ſich
zurück und ſetzte ſich ganz allein. Sein Blick war äußerſt ſtier, er lachte fortwährend
wie ein Narr und ſagte nnter anderm : ver gehe in die Unterwelt." Als ihm ſein
Kamerad, der blinde Albrecht Gaßner, begegnete, faßte er ihn bei der Stirn, zog ihm
die Augenlieder hinauf und ſagte: "jetzt wirſt du ſehen!" Auf die Aeußerung Gaß
ners: er ſehe dennoch nichts und werde nie wieder ſehen, – erwiederte er: vwart!
ich nehme ein Meſſer und ſchneide dir die Augen auf, dann wirſt du ſehen;n wodurch
Gaßner ſo in Furcht geſetzt worden, daß er ſich davon machte. Am Samſtag (den
4. September) hielt er ſich faſt den ganzen Tag auf meiner Eltern Stube auf, wo
ein Soldat krank lag. Dieſes ſchien er nicht gerne zu ſehen und forderte ihn mehr
mals auf, mit ihm fortzugehen. Ich ſchaffte ihn daher öfters zur Thür hinaus, aber
er kam immer wieder. Einmal betrachtete er mich lange mit ſo fürchterlichem Blicke,
daß ich mich gar nicht ihn anzuſehen traute. Am Dienſtag (den 5.) äußerte er unter
anderm gegen mich: er habe ein Haar im Mund, welches bis zum Magen hinabreiche,
ich möge es ihm heraufziehen. Ich wollte es thun; allein ſein Mund war ſo voll
Schaum, daß mir grauste. Er ging hierauf zum Brunnen und reinigte ſich den
Mund; dabei wiederholte er: er ſei ſo krank, daß er gewiß ſterben werde. Am Abend
deſſelben Tags legte er ſich auf die Bank in meiner Stube und hing den Kopf rück
wärts darüber hinunter, welche Stellung ihm mehrmals verwehrt, gleichwohl öfters
von ihm wiederholt wurde. Am Montag (den 6.) Nachmittag ging Sörgel beſtändig
auf dem Gange auf und ab und warf ſich endlich mit aller Gewalt auf das Geſicht
nieder, indem er ausrief: "ſchlagt mich todt!" Abends warf er ſich eben ſo vor dem
Hauſe unter einem Baume nieder, ſo daß ihn ſein Vater wegtragen mußte."
In the night following this incident, he secretly climbed out the window
and ran in his shirt on the churchyard of the neighboring village Altensittenbach.
In the month of May he worked with his father in a hop garden when he
Suddenly, the iron stick began to open, making the holes for the hop bars
boring, with all his might repeatedly thrust into the earth, where he exclaimed:
Now I am going down into the lower world. He then ran immediately from his Va
home to his mother, whom he said: do not bar hops
more; because he floats between heaven and earth. "Immediately he fled Hersbruck
and ran to Scherau, a wasteland surrounded by ponds in the district of the Landge
Altdorf. On the way to a mountain he took off his boots and left them lying.
At Scherau he jumped into a pond, then pulled his stockings and trousers
threw them into the water and came on (May 14) Abens 9 o'clock in the bare
Shirt, with his black-hat on his head, in front of the house of the Paech
He shouted through the window, "Where are we going to get back to earth?"
The son of a lunatic, who went out to him and asked him who he was and
what did he do? he replied, "That's why it's gone home."
because the soil of the hops sticks together under his feet
to go (to give way). On the following day he gave just this, when the tenant
terssohn had taken to Altdorf, at the district courts, which took him through
Push back into his home. -
From now on, he was again quite calm and reasonable for several months.
Already in the first days of September, the forerunners of a
new, by far more terrible outbreak. Already on Wednesday before his murder
that, says Margaret Gotz, (to which Sorgel, according to the records, a quiet
Tilted) the same complained of particular pressure on the heart, but without
Utterances of a mental confusion. On Thursday (September 2), as
I sat with my work in the courtyard of the poorhouse and he said not far from it
he to me: "Margareth, it depresses me horribly; it has never happened to me like that; I
my, I have to die. "On Friday (the 3rd), I noticed that he was already talking crazy.
He no longer sat down with me and the other female persons; but retired
back and sat down all alone. His eyes were extremely bullish, he kept laughing
like a fool and said, "Go to the underworld."
Comrade, who met blind Albrecht Gassner, he seized him by the forehead and pulled him
up the eyelids and said: "now you will see!" On the statement Gass
ners: he still sees nothing and will never see again, - he replied: vwart!
I'll take a knife and open your eyes, then you'll see, by what
Gassner had been so frightened that he made off. On Saturday (the
September 4), he spent most of the day on my parents' room, where
a soldier lay ill. He did not like to see this and demanded more
to leave with him. I therefore often got him out the door, but
He came again and again. Once he looked at me for so long with such terrible looks,
that I did not dare to look at him. On Tuesday (the 5th) he commented
against me: he has a hair in his mouth, which reaches down to his stomach,
I want to bring it up to him. I wanted to do it; only his mouth was so full
Foam, that scares me. He went to the well and cleaned himself
Mouth; He repeated that he was so ill that he was sure to die. In the evening
The same day he lay down on the bench in my room and hung his head back
go over it, which position repeatedly denies him, but more often
was repeated by him. On Monday (the 6th) afternoon Sörgel went constantly
pacing up and down in the corridor and finally threw himself on the face with all his might
down, exclaiming, "beat me dead!" In the evening he threw himself just like that
Home under a tree so that his father had to carry him away. "
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Aehnliche Beobachtungen machten an ihm die Katharina Gaßner und die Eliſa
beth Heckl.
Nachdem ihn ſein Vater (am Montag Abends) nach Hauſe gebracht hatte, ver
ſuchte er durch das Fenſter zu entfliehen. Der alte Sörgel ließ ſich daher noch in
der Nacht von dem Gerichtsdiener ein Schließzeug holen und kettete ſeinen Sohn an
die Wand neben dem Bette, was er ruhig geſchehen ließ.
Am folgenden Dienſtage (dem Tage des Mordes) in der Frühe zeigte ſich der
junge Sörgel wieder ganz ruhig und bat ſeinen Vater um Gotteswillen, er möge ihn
losmachen. Dieſes geſchah. Er betete und frühſtückte mit ſeinen Eltern. Endlich
machte er ſeinem Vater den Vorſchlag, mit ihm auf dem eine Stunde von Hersbruck
gelegenen alten Berge ſpazieren zu gehen; vielleicht könne er ſich ſo zerſtreuen und
andere Gedanken machen. Der Vater war bereitwillig dazu und beide begaben ſich
um 8 Uhr mit einander auf den Weg. Als ſie aber auf dem höchſten Gipfel des
Berges ſtanden, machte der junge Sörgel einen Sprung über einen Abhang, drang
durch das Dickicht und verſchwand aus den Augen ſeines Vaters. Dieſer, welcher
ihm nicht folgen konnte, beſchloß nach Hauſe zurückzueilen, um hier im Nothfalle
Unannehmlichkeiten zu verhüten. – Was nun unterdeſſen auf dem alten Berge der
Unglückliche an dem Unglücklichen verübte, bedarf nicht mehr der Erwähnung.
Das ziemlich unbehülfliche Gutachten des Gerichtsarztes über den Seelenzuſtand
des Inquiſiten bei der That ſchloß mit dem Ergebniſſe:
„Es müſſe dieſer Tödtungsakt darum als eine ganz willenloſe, blos nach
„dem Geſetze einer blinden Nothwendigkeit durchgeführte Handlung be
„trachtet werden, weil Inculpat hierbei ſeinem zerrütteten Seelenorgan
„unterlegen; indem er es in dieſem Momente aufgeben müſſen, nach ſich
„ſelbſt geſtellten oder angenommenen Vernunftbegriffen zu handeln und
„folglich den Mord zu unterlaſſen; er ſei deshalb als ein ſolcher bei
„dieſem Akte anzunehmen, welcher ſich in einem höchſt aufgereizten Zu
„ſtande, im höchſten Parorysmus des Wahnſinns ſich befindet, im völlig
„bewußtloſen Zuſtande ſeiner ſelbſt (?), bei totaler Lähmung ſeines freien
„Willens als ein erſtatiſch außer ſich ſelbſt geſetzter, bei welchem keine
„Zurechnung der vollbrachten Thathandlung, auf irgend welche Weiſe,
„ſtattfinden kann.“
Hierauf erkannte der K. Gerichtshof am 23. November 1824:
„daß Johann Georg Sörgel wegen Verbrechens der Tödtung von der
„Strafe frei geſprochen werde.*)“
Dieſer Rechtsfall, ſo äußerſt bedeutend in pſychologiſcher Hinſicht, bietet gleich
wohl in rechtlicher Beziehung wenig Merkwürdiges dar. Nichts iſt in dieſer Hinſicht
bemerkenswerth, als das zweimalige gerichtliche Geſtändniß des Angeſchuldigten, wel
ches, im vollkommenen Einklange mit mehreren außergerichtlichen Geſtändniſſen, in ſich
ſelbſt zuſammenhängend, mit dem gefundenen Thatbeſtande vollkommen übereinſtimmend
und, bis auf die verworrenen, phantaſtiſch-chimäriſchen Erklärungen des Angeſchuldig
ten hinſichtlich der Beweggründe ſeiner That, durchaus verſtändig und wahr, alle
Eigenſchaften eines rechtsgültigen Bekenntniſſes an ſich tragen und – dennoch von
einem Wahnſinnigen und zwar, wie ſpäterhin umſtändlicher gezeigt werden wird: noch
in dem Zuſtande des Wahnſinnes, abgelegt worden ſind. Alles was der Angeſchul
digte ſogleich nach friſcher That in ſeinen außergerichtlichen, ſodann ſpäter, in ſeinen
gerichtlichen Geſtändniſſen über die Art der Tödtung angibt, trifft ſo pünktlich mit
den kleinſten Umſtänden des Befundes überein, wie es nur immer von dem Geſtänd
*) Vorbehaltlich der polizeilichen Sicherheitsmaßregeln, wie ſich von ſelbſt verſteht. Er
wurde in das Irrenhaus zu Schwabach verſetzt, wo er nach wenigen Monaten ſtarb.
Similar observations were made by Katharina Gaßner and Elisa
beth Heckl.
After his father had brought him home (on Monday evening), ver
he tried to escape through the window. The old Sörgel was therefore still in
Bring a lock-stop from the bailiff's night and chained his son
the wall beside the bed, which he quietly let happen.
The following Tuesday (the day of the murder) in the morning showed the
young Sörgel calmly again and asked his father for God's sake, he liked him
unloose. This happened. He prayed and had breakfast with his parents. Finally
He suggested to his father that he and Hersbruck spend an hour on it
to take a walk in the old mountains; maybe he could so dissipate and
make other thoughts. The father was willing to and both went
at 8 o'clock with each other on the way. But when she was on the highest peak of the
Berg stood, made the young Sörgel jump over a slope, penetrated
through the thicket and disappeared from his father's eyes. This, which
could not follow him, decided to rush back home to here in case of need
To prevent inconvenience. - What meanwhile on the old mountains of the
Unfortunate ones committed to the unfortunate need no longer be mentioned.
The rather awkward appraisal of the medical examiner about the mental state
of the inquisitor at the conclusion concluded with the result:
"Therefore, this act of killing must be considered quite an will-less, just after
"Act performed to the law of a blind necessity
"Seek, because Inculpat here his broken soul organ
"Inferior; by having to give it up at this moment, after himself
"Self-imposed or assumed concepts of reason to act and
"Consequently to refrain from the murder; he is therefore included as such
"To accept this file, which in a highly excited
"Stande, in the highest parody of madness, is in total
"Unconscious state of himself (?), In total paralysis of his free
"Will as a first-self-defeated, in which no
"Attribution of the completed act, in any way,
"Can take place."
On this the K. Court of Justice recognized on November 23, 1824:
"That Johann Georg Sörgel for the crime of killing the
"Punishment will be spoken freely. *)"
This legal case, so extremely significant in psychological terms, offers the same
There is nothing strange in legal terms. Nothing is in this respect
noteworthy, as the double court confession of the accused, wel
He is in perfect harmony with several extrajudicial confessions
even coherent, perfectly consistent with the found fact
and, except for the confused, fantastical-chimerical explanations of the Angewuldig
as to the motive of his deed, quite sensible and true, all
Properties of a legally valid confession and - nevertheless of
a madman and that, as will be shown later more cumbersome: still
in the state of madness, have been filed. Everything the school
At once, according to fresh deed, he atoned for his extrajudicial, then later, his
Giving judicial confessions on the nature of the killing, so on time
the smallest circumstances of the finding, as it always only of the confession
*) Subject to the police security measures, as understood by itself. He
was transferred to the madhouse in Schwabach, where he died after a few months.
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niſſe eines ſeiner ſelbſt und ſeiner Handlungen vollkommen bewußten, ſeiner Sinne,
wie ſeines Verſtandes und Willens mächtigen, Verbrechers erwartet werden kann.
Auf dem alten Berge, im ſogenannten Hansgörgle, will er den Alten erſchlagen ha
ben; gerade hier wurde der Leichnam des Eichmüller gefunden. Und in der ihm
vorgelegten Leiche erkannte er eben den Mann, an dem er Tags zuvor den Mord
vollbracht habe. Nach ſeinem Bekenntniſſe gab er ihm tödtliche Streiche auf das
Haupt; der Befund zeigte den Schädel zerſchmettert. Dieſe Streiche bekennt er dem
ſelben mit deſſen eigenem Holzbeile und zwar mit der Rückſeite zugefügt zu haben;
damit ſtimmt die Beſchaffenheit der am Schädel wahrgenommenen Verletzungen voll
kommen überein; auch war dieſes Holzbeil, welches bei dem Leichname gefunden und
als Eigenthum des Getödteten anerkannt worden iſt, an ſeinem Rücken mit Blut be
deckt und wurde von dem Thäter als dasjenige, womit er den Mord verübt habe,
ſogleich erkannt. Er gab, wie er bekennt, dieſe Streiche dem Alten an dem Platze,
wo dieſer ſo eben mit Holzſpalten beſchäftigt war; wirklich hatten ſich neben dem
Holzblocke, in welchem noch drei Keile ſteckten, große Blutflecken gefunden. Von da
bis zu dem Blocke, wo der Leichnam lag, zeigten ſich Blutſpuren im Graſe; und
Inquiſit geſtand in ſeinem zweiten Verhöre, daß er den Mann, nachdem er ihm den
Kopf zerſchmettert, von dem zuerſt gedachten Orte hinweg v weiter herunter geworfen
(geſchleift) habe." Neben dem zweiten Blocke, wo der Leichnam gelegen, zeigten ſich
ebenfalls große Blutflecken; und hier war es, wo Sörgel, nach ſeinem Geſtändniſſe,
dem alten Tagelöhner die beiden Füße abgehauen hat. Der linke Fuß, ſagt er in
ſeinem zweiten Verhöre, ſei mit dem Stiefel noch hängen geblieben, den rechten habe
er ſammt dem Stiefel eine Strecke weit weggeworfen; wirklich fand, man, als der
Leichnam aufgehoben wurde, den abgehauenen linken Fuß mittelſt des Stiefels noch
in ſcheinbarer Verbindung mit dem Körper, den rechten aber 4 bis 5 Schritte vou
dem Leichname entfernt unter einem Baume. Mit demſelben Beile, mit deſſen
Rückſeite er das Haupt des Getödteten zerſchmettert hat, behauptet er demſelben die
Füße abgehauen zu haben; dieſes Beil zeigte ſich an der ſcharfen Seite eben ſo voll
Blut als an der ſtumpfen. Daß er des Mannes Blut aus deſſen Kopf getrunken,
behauptet er wiederholt in allen ſeinen außergerichtlichen und gerichtlichen Geſtändniſ
ſen; und als er am Abend nach ſeiner Rückkehr vom alten Berge der Katharina
Gaßner lachend ſeine That erzählte, bemerkte dieſe mit Grauen, daß ſeine Naſenſpitze
blutig ſei. Die Zeit, wann ſich alles dieſes zugetragen, ſetzt er in die Stunde gegen
5 (zwiſchen 4 bis 5) Uhr Abends; auch damit ſtimmt die Zeit ſeines Zuſammen
treffens mit dem Knechte Deuerlein, dem er, von dem alten Berge heimkehrend, ſeine
That erzählte, vollkommen überein. – Kann man zu einem glaubwürdigen wahrhaf
ten Bekenntniſſe noch mehr fordern, als ſolche Uebereinſtimmung mit ſich ſelbſt und
mit allen erwieſenen Haupt- und Nebenumſtänden der That? Wie nun aber, fragt
vielleicht Mancher, iſt es möglich, in einem Menſchen, der ſolche Bekenntniſſe abzule
gen im Stande war, der ſich ſeiner That und aller Umſtände derſelben ſo klar und
deutlich bewußt geweſen iſt, einen Wahnſinnigen zu erkennen, der im Zuſtande man
gelnder Zurechnungsfähigkeit gehandelt habe? Es wird ſich ſpäterhin das Wort dieſes
Räthſels finden und dadurch gerade am gegenwärtigen Falle deutlich nachgewieſen
werden: daß Bekenntniſſe alle innere und äußere Bedingungen der Glaubwürdigkeit
erfüllen, alle Zeichen des Selbſtbewußtſeins und der klarſten Erinnerung an die ver
übte That an ſich tragen können, ohne darum für ſich allein als Beweis zu gelten,
entweder daß der Bekennende zur Zeit der That im Zuſtande der Zurechnungsfähig
keit, oder daß er zur Zeit der Ablegung des Geſtändniſſes bei Verſtand geweſen ſei.
So viel iſt aber wohl ſchon hier einleuchtend, daß der Gerichtsarzt, als er das
oben angeführte Gutachten für die Nichtzurechnungsfähigkeit des Angeſchuldigten er
ſtattete, in Erklärung des Gemüthszuſtandes deſſelben nicht eben viel glücklicher gewe
ſen ſei, als Polonius, welcher über Hamlet zum Könige ſagt:
v. Feuerbach, merkw. Verbrechen.
one of himself and his actions, perfectly conscious of his senses,
as its mind and will powerful, criminal can be expected.
On the old mountain, in the so-called Hansgörgle, he wants to kill the old man
ben; just here the corpse of Eichmüller was found. And in him
He just recognized the man he had murdered the day before
accomplished. After his confession, he gave him deadly pranks on the
Head; the findings showed the skull shattered. He confesses to these pranks
the same with its own wooden ax, namely with the back added;
so that the texture of the injuries perceived on the skull is full
agree also this wooden ax, which was found at the corpse and
has been recognized as the property of the dead man, with blood on his back
covers and was considered by the offender to be the one with whom he committed the murder
immediately recognized. He gave, as he confesses, these pranks to the old man in the place,
where he was busy with wood cracks; really had next to the
Wooden blocks, in which three wedges still stuck, found large blood stains. From there
until the block where the corpse lay there were traces of blood in the grass; and
Inquisit confessed in his second interrogation that he was the man after he gave him the
Head shattered, thrown further down from the first imaginary place
(dragged). "Next to the second block, where the corpse lay, showed up
also large blood spots; and here it was, where Sörgel, after his confessions,
the old day laborer has cut off the two feet. The left foot, he says in
his second interrogation, had still stuck with the boot, the right one
he threw the boot away a little way; really, you, than the one
Corpse was lifted, the severed left foot by the boot still
in apparent connection with the body, the right but 4 to 5 steps vou
the corpse removed under a tree. With the same hatchet, with its
On the reverse he has shattered the head of the dead man, he claims the same
To have cut off feet; this hatchet was just as full on the sharp side
Blood as at the blunt. That he drunk blood from the man's head,
He claims repeatedly in all his extrajudicial and judicial confessions
sen; and when he arrived in the evening after his return from the old Catherine's mountains
Gassner laughingly told his deed, remarked with horror that his nasal tip
be bloody. The time when all this happened, he sets against the hour
5 (between 4 and 5 pm) in the evening; also with it the time of its together agrees
meeting with the servant Deuerlein, to whom he returned home from the old mountain
That told, perfectly consistent. - Can one become a credible true
to demand even more confessions than such agreement with oneself and others
with all the proven principal and secondary circumstances of the deed? But how, asks
Perhaps some, it is possible in a man who abzule such confessions
who was able to do so clearly and clearly for his deed and all his circumstances
was clearly aware of recognizing a madman who was in the state
have acted with due accountability? It will later become the word of this
Räthsels and thus clearly demonstrated precisely at the present case
become: that confessions all internal and external conditions of credibility
fulfill, all signs of self-confidence and the clearest memory of the ver
was able to carry on this fact without, on its own, being regarded as proof
either that the confessor, at the time of the act, is in the state of sane man
or that he was reasoning at the time of the confession.
But that much is obvious here, that the court physician when he did that
above-mentioned reports for the inability of the accused to notify him
He was not much happier in explaining his state of mind
be as Polonius, who says of Hamlet to the king,
v. Feuerbach, strange Crime.
PDF page: 198 Text page: 130
Euer edler Sohn iſt toll.
Toll nenn' ich's; denn erklärt man wahre Tollheit,
Was iſt ſie ? gar nichts anders ſonſt als toll.
Ohne des vzerrütteten Seelenorgansa zu gedenken, von welchem dieſer Gerichts
arzt ſchwerlich im Stande ſein wird, beſſer als Andere anzugeben, weder wo es zu
ſuchen, noch wie es beſchaffen ſei und noch weniger, worin die Zerrüttung dieſes Or
gans beſtanden, welcher vder Angeſchuldigte habe unterliegen" müſſen? ohne jenem
Gerichtsarzte die Frage vorzulegen: was er doch wohl unter den "ſich ſelbſt geſtellten
oder angenommenen Vernunftbegriffen, nach welchen der Angeſchuldigte zu handeln
habe aufgeben müſſen", ſich gedacht haben möge ? ohne an jener angeblichen "totalen
Lähmung" Anſtand zu nehmen, welche, ſobald ſie mehr als bloße Redefigur ſein ſoll,
in ihrer Anwendung auf den freien Willen" gerade eben ſo viel ſagt als: ein raſen
der Verſtand oder eine lahm gewordene Vernunft; – ohne endlich zu erwähnen, daß
jenes Gutachten blos auf den Wahnſinn, aber mit keinem Worte auf die ſpäterhin
hinzugetretene Tollheit des Angeſchuldigten die mindeſte Rückſicht genommen hat: ſo
iſt wenigſtens ſo viel gewiß, daß dieſer ſeelenkundige Gerichtsarzt, indem er den An
geſchuldigten vim völlig bewußtloſen Zuſtande ſeiner ſelbſt" handeln läßt und ihm
darum die Zurechnungsfähigkeit abſpricht, ſich deſſen was er damit ſagen wollte, we
nigſtens in deutlichen Begriffen, unmöglich bewußt geweſen ſein könne. Wer ſich ſeiner
vergangenen Handlungen noch bewußt iſt, wie dieſer Angeſchuldigte in ſeinen außer
gerichtlichen und gerichtlichen Geſtändniſſen gezeigt hat, war nothwendig auch ſeiner
ſelbſt bewußt, ſowohl zur Zeit jener Handlungen, als auch zur Zeit dieſer Geſtänd
niſſe. Denn die Erinnerung ſchließt das Bewußtſein des Gegenſtandes dieſer Erinne
rung nothwendig in ſich, und das Bewußtſein eines Gegenſtandes, als Beziehung
deſſelben auf das vorſtellende, unter allem Wechſel der Erſcheinungen beharrende Ich,
iſt mit dem Selbſtbewußtſein eins. Hebt daher, wie jener Gerichtsarzt annimmt, der
Wahnſinn das Selbſtbewußtſein auf, oder ſetzt überhaupt eine aus Seelenkrankheit
abzuleitende Nichtzurechnungsfähigkeit der Handlungen Aufhebung des Selbſtbewußt
ſeins voraus: ſo war dieſer Angeſchuldigte weder wahnſinnig, noch überhaupt unzu
rechnungsfähig. Soll aber derſelbe, des vorhandenen Selbſtbewußtſeius ungeachtet,
gleichwohl wahnſinnig und nicht zurechnungsfähig geweſen ſein: ſo iſt vorauszuſetzen,
daß es die Zurechnung ausſchließende, gleichwohl das Selbſtbewußtſein nicht auslö
ſchende Geiſteskrankheiten geben müſſe, mögen dieſe nun Wahnſinn, oder mit ſonſt
was immer für einem Namen benannt werden.
Nur über Einen das Verbrechen begleitenden, nicht unwichtigen Umſtand verlaſ
ſen uns die gerichtlichen Geſtändniſſe des Thäters. Hier behauptet er nämlich: davon,
daß er dem Getödteten Geld genommen oder dieſes Jemanden erzählt habe, durchaus
nichts zu wiſſen. Gleichwohl iſt eben ſo wenig zu zweifeln, daß der Getödtete zwei
Gulden an Geld bei ſich gehabt habe, als daß ihm dieſe von dem Todtſchläger abge
nommen worden ſind. Jenes ergicht ſich aus den Ausſagen der Wittwe des Getöd
teten und ihres Sohnes; dieſes aus dem zweimaligen außergerichtlichen Geſtändniſſe,
welches Sörgel, ſogleich am Abende nach der That, dem blinden Gaßner und der
Katharina Gaßner abgelegt hat und um ſo glaubwürdiger iſt, als daſſelbe hinſichtlich
der Summe mit der Angabe der Eichmüller'ſchen Wittwe auf das genaueſte überein
ſtimmt. Allein mit derſelben Gewißheit iſt zugleich anzunehmen, daß Sörgel jenes
Geld nicht behalten, ſondern, wie er es zuerſt im Aufwallen kindiſcher Begierde ge
nommen, es bald nachher in ſeinem Wahnſinne, als etwas Unnützes, oder als ein
unerlaubtes Beſitzthum, wieder von ſich geworfen habe. Mit demſelben Ernſte, mit
welchem er den obenerwähnten Perſonen das Wegnehmen des Geldes erzählte, beharrte
er gegen den blinden Gaßner auch auf der Behauptung des zuletzt erwähnten Um
ſtandes, welcher noch dadurch beſtätigt wird, daß man zwar den Feuerſtahl des Ge
Your noble son is great.
I call it great; because you explain true madness,
What is she? nothing else otherwise great.
Without thinking of the broken soul organ of which of this court
physician will hardly be able to indicate better than others, neither where it is
seek, still as it were and even less, in which the disruption of this Or
which one of the accused had to be subject to "without that
To ask the medical examiner: what he might be saying about himself
or accepted concepts of reason, according to which the accused to act
I must have given up ", may have thought" without at that alleged "total
Paralysis "which should, as soon as it is more than a mere figure of speech,
in its application to the free will "just as much as says: a race
the mind or a lame reason; - without finally mentioning that
That report was simply madness, but no word on it later
the accused has taken the least consideration: so
At least so much is certain that this soul-searching forensic physician, by giving the An
to be treated in his completely unconscious state, and to him
therefore the accountability denies, what he wanted to say, we
at least in clear terms, impossible to have been aware of. Who is his
is aware of past actions, as this accused in his
judicial and judicial confessions was also necessary
self-conscious, both at the time of these actions, and at the time of this confession
nisse. For the memory closes the consciousness of the object of these recollections
necessary in itself, and the consciousness of an object, as relation
the same to the imaginative I, insisting on the change of appearance,
is one with self-consciousness. Therefore, as the court physician assumes, he raises
Madness up the self-consciousness, or even sets one out of mental illness
Inadequacy of actions to be deducted Abolition of self-confidence
his predecessor: so this accused was neither mad, nor even at all
calculation capable. But if the same, regardless of the existing self-consciousness,
nevertheless insane and unreasonable: so it is necessary to presume
that it excludes the attribution, nevertheless the self-consciousness does not trigger
Mental illnesses must give, whether they are insane or otherwise
whatever name is named.
Only read about a circumstance accompanying the crime, not unimportant circumstance
Give us the judicial confessions of the perpetrator. Here he claims that:
that he had taken money from the dead man or told that somebody
nothing to know. At the same time, there is little doubt that the dead man is two
Had guilders of money with him, as that deducted from the Todtschläger
been taken. That results from the statements of the widow of the dead
teten and her son; this from the two-time extrajudicial confessions,
which sorely, at once in the evening after the act, the blind Gassner and the
Katharina Gaßner and is all the more credible, as compared to the same
the sum with the specification of Eichmüller's widow on the most accurate match
true. But with the same certainty it must be assumed at the same time that Sorgel does that
Not to keep money, but, as he first did, in the rise of childish desire
taken soon afterwards in his delusion, as something useless, or as one
unauthorized possession, have thrown off again. With the same seriousness, with
which he told the above-mentioned persons to take away the money, insisted
he against the blind Gassner also on the assertion of the last-mentioned Um
which is confirmed by the fact that the fire-steel of Ge
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tödteten, aber durchaus kein Geld bei Sörgel gefunden hat. Wenn nun gleichwohl
derſelbe in dem gerichtlichen Verhöre vom 9. September, in welchem er, mit aller
Unbefangenheit eines ſich keiner Schuld bewußten Gemüthes, das Entſetzlichſte einge
ſtand, nur von dem Entwenden und Wegwerfen des Geldes und von ſeinen hierüber
gemachten außergerichtlichen Erzählungen, durchaus nichts mehr zu wiſſen behauptet:
ſo iſt dieſes – da an ein abſichtlich wiſſentliches Läugnen durchaus nicht zu denken
iſt – blos daraus zu erklären, daß zu dieſer Zeit bereits einzelne Theile ſeines wa
chenden Traumes in ſeinem Bewußtſein zu erlöſchen begannen, ſo wie ſechs Tage
ſpäter, nach ſeinem vollkommenen Erwachen aus dem Wahnſinne, der ganze lange
ſchwere Traum in ſeiner Erinnerung verſchwunden war.
Was den Gemüthszuſtand dieſes Mörders betrifft, ſo ſcheint man, um die Nicht
zurechnungsfähigkeit deſſelben darzuthun, auf den Umſtand: daß er den alten Eichmül
ler getödtet habe, um deſſen Blut zu trinken und ſich dadurch von ſeiner Fallſucht zu
heilen, – ſowohl in der Unterſuchung, als in dem Vortrage des Referenten, ein be
ſonderes Gewicht gelegt zu haben. Allein abgeſehen davon, daß – wie ſich bei nä
herer Betrachtung des Seelenzuſtandes dieſes Menſchen zeigen wird – bei ſeiner That
gewiß nicht eine einzige, blos auf Einen beſtimmt gedachten Zweck gerichtete klare
Vorſtellung, deſſen Gemüth und Willen ausſchließend beherrſcht hat: ſo iſt wohl nicht
zu bezweifeln, daß jener Umſtand für ſich allein keineswegs hinreichend ſein würde,
um die Zurechnung zur Schuld und Strafe auszuſchließen. Wer einen Menſchen tödtet,
um mit deſſen Blute ſeine Krankheit zu heilen, handelt zwar aus einer abergläubigen
unrichtigen Vorausſetzung, und verfehlt des Zweckes ſeiner geſetzwidrigen That. Allein
abergläubige Meinungen machen an und für ſich, ſo wenig als andere Irrthümer,
den Menſchen zu einem Wahnſinnigen. Wer ein Verbrechen beſchließt, um einen,
irrigerweiſe für erreichbar geglaubten, in der That aber unerreichbaren Zweck dadurch
zu erlangen, hat eben ſo gewiß aus rechtswidrigem ſtrafbarem Vorſatze gehandelt,
wie der Räuber, welcher einen Menſchen umbringt, weil er Geld bei ihm vermuthet,
allein in dieſer Erwartung ſich betrogen hat.
Die Gründe für die Unzurechnungsfähigkeit dieſes Menſchen, ergeben ſich nur
aus der näheren Betrachtung ſeines allgemeinen Gemüthszuſtandes, vor, bei und nach
der That.
Nichts iſt wohl einleuchtender, als daß wir es hier mit einem Wahnſinnigen zu
thun haben, mit einem Seelenkranken, welcher, um mich einſtweilen der Ausdrücke
Hofbauers zu bedienen, vdie Vorſpiegelungen ſeiner Einbildungskraft für Empfin
dungen, und was er empfindet, wenn es mit jenen im Widerſpruche iſt, für eine bloße
Einbildung hält." *) Sein Wahnſinn gehört nicht zu der Gattung der anhaltenden
(acuten), ſondern der periodiſchen (wechſelnden) Seelenkrankheiten, welche zu beſtimm
ten oder unbeſtimmten Zeiten eintreten, nach längern oder kürzern freien Zwiſchen
räumen, ihren Anfall erneuern, und von Heinroth in der Regel für unheilbar erklärt
werden. *) Der Krankheitszuſtand Sörgels zeigt ferner alle Eigenſchaften des ſoge
*) Unterſuchungen über die Krankheiten der Seele c. Thl. III. S. 38. ff.
*) J. C. A. Heinroth, Syſtem der pſychiſch gerichtlichen Medizin c. (Leipzig 1825)
§. 44. – Wenn der Verfaſſer dieſes, hier und an noch mehreren Orten ſich auf dieſen geiſt
reichen Schriftſteller beruft, ſo glaubt derſelbe ſich doch zugleich gegen die Meinung verwahren
zu müſſen, als ſei er dem Heinroth'ſchen Syſteme, ſowie daſſelbe theils in der eben angeführ
ten Schrift, theils in dem früheren Werke deſſelben Gelehrten: „Lehrbuch der Störungen des
Seelenlebens“ 1818 zu begründen und zu entwickeln verſucht worden iſt – im Ganzen oder
nur auch in ſeinen Hauptgrundlagen zugethan. So neu die Bahn iſt, welche Ä gebro
chen hat, ſo wenig dürfte ſie zum Ziele führen. Heinroths Unterſcheidung zwiſchen den eigent
lichen Seelenkrankheiten, welche in einer durch Sünde ſelbſt verſchuldeten Unfreiheit der Perſon
ihren Grund haben und den blos gebundenen Zuſtänden, welche gleich jenen die Freiheit, als
Grund aller Zurechnung, aufheben, aber aus einer ſomatiſchen Krankheit entſpringen: dieſe
9*
but killed no money at Sörgel. If nevertheless
the same in the court interrogations of September 9, in which he, with all
Uninhibitedness of a mind not guilty of guilt, the most terrible one
just from stealing and throwing away money and its over here
made extra-judicial narratives, absolutely nothing more to say:
so this is - because of a deliberately deliberate denial not to think
can only be explained from the fact that at this time some parts of his wa
in his consciousness, like six days
later, after his complete awakening from the delusion, the whole long
heavy dream had disappeared in his memory.
As far as the state of mind of this murderer is concerned, it seems that it is about the not
attributability of the same to the fact that he was the old Eichmül
He was killed to drink his blood, and by this from his falling sickness
cure, both in the investigation, as in the lecturer's lecture, a be
to have put special weight. Apart from the fact that - as with nä
His contemplation of the state of mind of this man will show - in his deed
certainly not a single one, directed solely for a purpose of definite purpose
Notion, whose mind and will have ruled exclusively: that is probably not the case
to doubt that this circumstance would by no means be sufficient in itself,
to exclude the imputation of guilt and punishment. Who kills a man,
to heal his illness with his blood is indeed a superstitious one
false premise, and misses the purpose of his unlawful act. Alone
superstitious opinions do in themselves, as little as other errors,
man a madman. Whoever decides to commit a crime
erroneously believed to be achievable, but in fact unattainable purpose
To obtain, has certainly acted as unlawful criminal offense,
like the robber who kills a man because he suspects money from him,
cheated in this expectation alone.
The reasons for the insanity of this person only arise
from a closer examination of his general state of mind, before, at, and after
the act.
Nothing is more obvious than that we are here with a maniac
To have done, with a soul-sick, which, to me in the meantime of the expressions
Hofbauer to use, the pretensions of his imagination for recipient
and what he feels when it is in conflict with them, for a mere
Imagination holds. "*) His madness does not belong to the genre of lingering
(acuten), but the periodic (changing) mental illnesses, which determine
or indefinite periods, after longer or shorter free interim
clear their seizure, and by Heinroth usually declared incurable
become. *) The disease state Sörgels also shows all the properties of the soge
*) Studies on the diseases of the soul c. Thl. III. P. 38 ff.
*) J. C. A. Heinroth, System of Mental and Judicial Medicine c. (Leipzig 1825)
§. 44. - If the author of this, here and in even more places on this spirit
Rich writer calls, so he thinks at the same time protect against the opinion
to have, as if he were Heinroth's systems, as well as the same partly in the just mentioned
partly in the earlier work of the same scholar: "Lehrbuch der Störungen des
Psychic Life "1818 has been tried to substantiate and develop - in the whole or
only in its main foundations. As new as the train is, which Ä br
has little to accomplish. Heinroth's distinction between the real
mental diseases, which are in a self-indebted by sin bondage of the person
have their reason and the merely bound states, which equal liberty, as
Reason of all imputation, cancel, but spring from a somatic illness: this
9 *
PDF page: 200 Text page: 132
nannten unſtäten oder herumirrenden Wahnſinns, welcher das Gemüth nicht an eine
einzige, ausſchließend herrſchende Einbildung (die ſogenannten firen Ideen) feſſelt, ſon
dern in verſchiedenartigen mit einander nicht zuſammenhängenden Wahngebilden offen
bart, welche entweder gleichzeitig durcheinander treiben, oder bald langſamer, bald
ſchneller auf einander folgen, nur vorübergehend die Seele einnehmen, und dann wie
der von anderen verdrängt werden. Bald ſieht er, – wie der Bauer Hemme Hayen*),
welchen Kanne unter die Muſterbilder erweckter proteſtantiſcher Chriſten aufgenommen
hat– den Herrn Jeſus, mit dem er zu Tiſche ſitzt, und wo er die Erfahrung macht,
daß man im Himmel nur Wein zu trinken und Zuckerwerk zu eſſen bekomme; bald
erſcheint er ſich ſelbſt als Chriſtus, oder mindeſtens als Engel, oder ſieht in anderen
Menſchen Teufel mit Hörnern auf dem Kopfe. Das einemal fühlt er den Boden
unter ſeinen Füßen weichen, die Unterwelt öffnet ſich ihm, er ſchwebt zwiſchen Himmel
und Erde und fragt endlich, indem er feſt auf ſicherem Boden ſteht: wo er doch wie
der zur Erde komme ? Ein andermal jagt ſich ein buntes Allerlei trüber Wahngebilde
– die Erſcheinung von Hörnern auf eines Menſchen Kopfe, die Chimäre der Zau
berei mit ſeinem vergrabenen Blute, die eingebildete Gefangenſchaft ſeiner an eben
dieſer Stelle eingegrabenen Eltern, die trügende Erinnerung an eine Tracht Schläge,
die er bereits vor einem Jahre von einem jetzt ihm zum erſtenmale vorkommenden
Menſchen empfangen haben will und welchen er nebenbei auch als einen armen Sün
der betrachtet, deſſen Blut gegen die Fallſucht gut ſei: – alles dieſes und anderes
ähnlichen Gehalts jagt ſich einander folgend, drängend, über einander ſtürzend, durch
ſeine verwirrte Seele. Alle Wahnvorſtellungen, welche in ihm an die Stelle der
Außenwelt getreten ſind, haben, ſelbſt ſeine himmliſchen Erſcheinungen nicht ausge
nommen, einen trüben, ſchwermüthigen Charakter und wurzeln in einer finſtern melan
choliſchen Gemüthsſtimmung, deren Veranlaſſung bereits oben nachgewieſen iſt. Schwer
lich wird denn auch wohl der in Heinroth's Syſteme angenommene ſchneidende Gegenſatz
zwiſchen dem Wahnſinne und der Melancholie, vermöge welches jener in einer Eral
tation (Sthenie), dieſer in einer Depreſſion (Aſthenie) des Gemüths beſtehen ſoll**),
ſo daß dieſe jenen ſchlechterdings ausſchließen würde, ſchwerlich in der Natur ſelbſt
als allgemeine, überall durchgreifende Regel nachgewieſen werden können.
Daß übrigens die für wirkliche Gegenſtände genommenen Wahnbilder noch kei
neswegs die eigentliche Natur des Wahnſinns ausmachen, iſt wohl an keinem Falle
ſo deutlich nachzuweiſen, als an dem gegenwärtigen. Wer in dieſen den Verſtand
ergreifenden Einbildungen oder Sinnentäuſchungen das eigentliche Weſen des Wahn
ſinns findet, kann dieſen, will er nicht ſich ſelbſt widerſprechen, nur als eine, um mich
ſo auszudrücken, partielle, gleichſam örtliche Krankheit betrachten, welche nicht den
Hauptunterſcheidung, auf welcher das ganze Syſtem beruht, möchte wohl in ihrer Grundlage
eben ſo unhaltbar ſein, als ſie in ihrer praktiſchen Anwendung zu unauflöslichen Schwierigkei
ten führt. Daß übrigens, die Richtigkeit dieſer Lehre vorausgeſetzt, jede in eigentlicher See
lenkrankheit begangene Handlung nach Heinroth'ſchem Syſteme, allerwenigſtens zur Culpa, zu
gerechnet werden müßte, iſt wohl einleuchtend. Denn die Seelenkrankheit hat ja, nach Hein
roth, ihren Grund lediglich in einem Verſchulden der Ä Es iſt jedoch merkwürdig zu
ſehen, wie an dieſem Knoten des Widerſpruchs in dem Syſteme der pſychiſch gerichtlichen Me
dizin # 262 ff. gezupft und gerüttelt wird, um denſelben, wo möglich, wiewohl vergeblich,
zu löſen. -
*) Leben des Hemme Hayen, eines niederländiſchen Bauern. Nürnberg 1810. Und in
Kannes Leben und aus dem Leben erweckter proteſtantiſcher Chriſten Thl. I. – Der gelehrte
und geiſtreiche Schubert, welcher in ſeinem ziemlich ſeltſamen Buche: Die Symbolik des Trau
mes Bamberg 1814) die Erſcheinungen des Hemme Hayen bona fide als „Beiſpiele einer
höheren Clairvoyance“ aufführt, wird auch unſern Sörgel, wenigſtens im erſten Stadium ſeines
Wahnſinns, als einen verzückten Hellſeher betrachten müſſen.
**) Heinroth a. a. O. §. 40. 45.
*
called unsteady or wandering insanity, which does not touch one's mind
single, exclusive ruling imagination (the so-called firen ideas) ties, son
They are open in various forms of delusions which are not connected with each other
beard, which either jumble at the same time, or soon slower, soon
to follow each other more quickly, to temporarily occupy the soul, and then how
which are displaced by others. Soon he sees, like the farmer Hemme Hayen *),
which pot was added to the model images of awakened Protestant Christians
He has the Lord Jesus, with whom he sits at table, and where he experiences,
that in heaven one can only drink wine and eat sweets; soon
he appears to himself as Christ, or at least as an angel, or sees in others
People devil with horns on their heads. One time he feels the ground
soft under his feet, the underworld opens to him, he floats between the sky
and earth and finally asks, standing firmly on safe ground: where he like
who comes to earth? At other times, a colorful hunted down all kinds of dumb delusions
- the appearance of horns on a human head, the chimera of the Zau
with his buried blood, the imaginary captivity of his at the same time
drowned in this place parents, the deceptive memory of a costume blows,
which he already had a year ago from a now occurring for the first time
Wants to have received people and which he also as a poor son
who looks at whose blood is good against epilepsy: - all this and other things
similar content chases following each other, urging, tumbling over each other
his confused soul. All delusions that take the place of him
Have not gone out, even his heavenly appearances
taken, a gloomy, melancholy character and rooted in a dark melan
cholical state of mind, the cause of which has already been proved above. Heavy
So, too, is the striking contradiction assumed in Heinroth's systems
between the delusion and melancholy, which one in an eral
tion (Sthenie), which is supposed to consist in a depression (asthenia) of the mind **),
so that it would absolutely exclude those, hardly in nature itself
can be proven as a general, everywhere-wide rule.
That, by the way, the images of delusion taken for real objects still do not exist
By no means the true nature of madness, it is by no means the case
to show so clearly as in the present. Who in this the mind
moving imaginings or illusions of meaning the real essence of delusion
if he does not want to contradict himself, he can do this only as one to me
so to speak, to consider partial, as it were local disease, which does not have the
Main distinction on which the whole system is based, probably wants in its basis
just as untenable, as in their practical application to indissoluble Schwierigkei
leads. By the way, assuming the correctness of this doctrine, each in the proper sea
disease according to Heinroth's systems, at least to the Culpa
should be expected, is well-understood. Because the soul illness has, after Hein
red, their reason only in fault of the Ä It is, however, strange to
see how at this node of contradiction in the systems of psycho-judicial Me
Dizin # 262 ff. is plucked and shaken to the same where possible, although in vain,
to solve. -
*) Life of Hemme Hayen, a Dutch farmer. Nuremberg 1810. And in
Can life and the life of awakened Protestant Christians Thl. I. - The learned
and witty Schubert, who in his rather strange book: The symbolism of the maid
with Bamberg 1814) the apparitions of Hemme Hayen bona fide as "examples of a
It will also be our scrub, at least in its first stage
Madness, as a rapt obsessed psychic.
**) Heinroth a. a. O. §. 40. 45.
*
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ganzen Menſchen ergreife, ſondern ihn blos in Beziehung auf jene beſtimmten Wahn
bilder und nur ſo weit dieſe reichen in Krankheit feſſele, während er in anderer Be
ziehung nebenbei noch mit der wirklichen Welt in verſtändiger Verbindung bleibe und
ſo ferne er richtig dasjenige hört, ſieht, empfindet, was ihm dieſe zu hören, zu ſehen,
zu empfinden gibt, im geſunden Seelenzuſtande fortbeſtehe. Jeder, auch der weiſeſte
Menſch hat einen guten Vorrath von Irrthümern, Vorurtheilen und mancherlei Wahn
als Mitgabe erhalten; aber er irrt nicht in Allem, weil er in Vielen irrt. Iſt daher
jene Vorausſetzung richtig, ſo wird die Frage über die Zurechnungsfähigkeit einer ſelbſt
von einem offenbar Wahnſinnigen verübten Handlung, faſt in jedem Falle zu einer
höchſt verwickelten, oft unauflöslichen Aufgabe. Denn es wird dann nicht genug ſein,
zu zeigen, daß die Handlung im Zuſtande des Wahnſinns geſchehen, ſondern auch daß
ſie, um mich ſo auszudrücken, aus dem kranken Theile der Seele hervorgegangen ſei,
d. i. daß ein beſtimmtes Wahnbild den Willen zur That beſtimmt habe. Auch würde,
wenn Vorſpiegelungen der Einbildungskraft, welche für Empfindungen gehalten wor
den, ſchon für ſich allein den Wahnſinn ausmachten, das Reich der Wahnſinnigen
über alle Gebühr erweitert werden müſſen. Jener Leipziger Doktor, welcher den Geiſt
ſeines verſtorbenen Hannchens mit leiblichen wachenden Augen ſah, ihre Stimme ver
nahm und darauf ſchwur, . daß das freundliche Wedeln ſeines Hündchens Bello der
ſeligen Frau Doktorin gegolten habe, mochte wegen ſeines ſtarken Glaubens und ſeiner
ſchwachen Philoſophie dem Witze der Lacher eine geraume Zeit Beſchäftigung geben,
ohne daß es gleichwohl irgend Jemanden – ſelbſt wenn vorausgeſetzt würde, daß
nicht ein luſtiger Schalk, ſondern die Einbildungskraft, dieſem Doktor den Spuck
jener Erſcheinung vorgemacht habe – mit Grund hätten einfallen können, ihn darum
ohne weiteres für einen Wahnſinnigen zu erklären.
Einbildungen, welche der Wahnſinnige mit wirklichen Dingen verwechſelt, ſind
zwar Aeußerungen, Symptome des Wahnſinns, aber nicht der Wahnſinn ſelbſt. Wer
in jene das Weſen dieſer Krankheit ſetzt, mag eben ſo gut auch die Natur des Schla
fes durch die Erklärung: daß der Schlaf Träume erzeuge, – ergründet zu haben
meinen. "Der Wahnſinn, ſagt Heinroth ſehr richtig*), iſt ein Traumleben im wa
chenden Zuſtande. Bilder der Einbildung treten an die Stelle der wirklichen Gegen
ſtände und ſtatt der wirklichen Welt umgibt den Kranken, erſcheint eine eingebildete,
eine Traumwelt." Nicht das, daß der Menſch hinſichtlich einzelner, bleibender oder
wechſelnder Vorſtellungen in einem Sinnenwahne befangen iſt, macht das Weſen des
Wahnſinns aus, ſondern vielmehr daß, wie ſchon das Wort bezeichnet, ſein ganzer
Sinn (d. i. der Inbegriff aller Sinne, ſammt dem in der Sinnenwelt arbeitenden
Verſtande, welchen der ältere Sprachgebrauch ebenfalls durch das Wort: Sinn*),
bezeichnet) ſich in bloßen Wahn verloren hat. Alle Sinne des Wahnſinnigen ſind
zwar der Außenwelt geöffnet, er erſcheint als ein Wachender, er ſelbſt glaubt zu wa
chen; allein dieſer ganze Zuſtand, in welchem er ſich als ein Wachender erſcheint, iſt
ſelbſt ein Wahn, indem er, ohne ſich deſſen bewußt zu ſein, wachend ſchläft, ſchlafend
wacht, ſeine wachenden Träume als Wirklichkeit empfindet und ſelbſt die Vorſtellungen,
welche die wirkliche Welt ihm zuführt, nur als Träume eines Schlafwachenden in ſich
aufnimmt. Der Wahnſinn, ſollte er auch nur in gewiſſen beſondern Wahngebildern
ſich äußern, iſt, wie der Schlaf, wie das Traumwachen überhaupt, ein den ganzen
Menſchen, ſein ganzes Gemüth ergreifender Zuſtand, in welchem nächſt den Sinnen,
der Verſtand, wie der Wille verſtrickt liegt. Der Wahnſinnige mag daher wohl auch
ein Verrückter*) genannt werden, ſo ferne er aus der wirklichen Welt, in welcher
*) a. a. O. §. 42.
*) z. B. wenn noch Opitz ſagt: Viel Denken ſchärft den Sinn.
*) Die Verrücktheit ſetzt Heinroth a. a. D. §. 40. 47. als Krankheit des Verſtandes, dem
Wahnſinne als einer Krankheit des Gemüths (?) gegenüber.
but only in relation to that particular delusion
images and only as far as these rich in disease tie, while in other Be
By the way, still remain in an understanding relationship with the real world and
so far away he hears right that hears, sees, feels, what he hears these, to see,
to feel, persists in a healthy state of mind. Everyone, even the wisest
Man has a good supply of errors, prejudices and many delusions
received as a contribution; but he is not mistaken in all, because he is mistaken in many. Is therefore
If this assumption is correct, then the question of the sanctioning ability of oneself becomes
from an apparently insane act, almost in every case to one
highly complicated, often indissoluble task. Because then it will not be enough
to show that the act is done in a state of insanity, but also that
she, to put it in this way, came from the sick part of the soul,
d. i. that a certain delusion has determined the will to act. Also, would
when pretensions of imagination, which are thought to be sensations
which alone made up the madness, the realm of the insane
must be extended over all fee. That Leipzig doctor, who is the spirit
his deceased Hannchen's bodily waking eyes saw her voice distorted
took and swore by,. that the friendly waving of his puppy Bello the
Blessed woman doctor, liked because of his strong faith and his
weak philosophy give the jokes of laughs a long time employment,
without, however, anyone - even if it were assumed that
not a funny rogue, but the imagination, the spit this doctor
of that phenomenon - could reasonably have come up with it, him for it
to explain for a madman without further ado.
Imaginations that the madman confuses with real things are
Although expressions, symptoms of madness, but not the madness itself. who
The nature of sleep is just as good as the nature of this disease
by the explanation: that sleep creates dreams, - to have fathomed
mean. "The madness, says Heinroth very correctly *), is a dream life in wa
conditions. Images of imagination take the place of the real counter
stalls and instead of the real world surrounds the sick, an imaginary,
a dream world. "Not that the human being in terms of individual, lasting or
is trapped in a sense delusion, makes the essence of the
Madness, but rather that, as the word indicates, its whole
Sense (ie, the epitome of all senses, together with that working in the sense-world
Understand which the older usage is also by the word: Sinn *),
designated) lost in mere delusion. All the senses of the insane are
Although open to the outside world, he appears as a watcher, he himself believes he wa
chen; but this whole state in which he appears as a watcher is
even a delusion in which, without being aware of it, he sleeps awake sleeping
awake, his waking dreams as reality and even the ideas,
which the real world supplies to it, only as dreams of a sleep-awake in itself
receives. The madness, he should only in certain special delusions
To express oneself is, like sleep, like dream-waking in general, a whole
People, his whole emotional state, in which next to the senses,
the mind, as the will lies entangled. The madman probably likes it too
to be called a madman, * he is far from the real world in which
*) a. a. O. §. 42nd
*) z. For example, if Opitz says: Much thinking sharpens the meaning.
*) The madness sets Heinroth a. a. D. §. 40. 47. as disease of the mind, the
Delusions as a disease of the mind (?) Opposite.
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er zu leben meint, in das Reich der Träume, aus der Welt der Wahrheit in die
Welt der Täuſchungen entrückt iſt.
Die Traumwelt des Wahnſinnigen iſt nun aber keineswegs ſo zu denken, als ſei
ſie blos aus Bildern der Einbildungskraft, aus nichts als Täuſchungen, Wahngebil
den, Sinnentrug, Phantasmen und Chimären zuſammengeſetzt, wie die oben angeführ
ten Ausdrücke Heinroths zu behaupten ſcheinen. Der Schlafende lebt ebenfalls nicht
blos in Traumlügen, ſondern zugleich theils in der Erinnerung des wirklich Geſche
henen, theils in Vorſtellungen und Empfindungen, welche ihm in der Gegenwart von
der Außenwelt mittelſt ſeiner Sinne, beſonders des Gehörs und Gefühls, zugeführt
werden. Eben ſo noch mehr der Traumwandler, welcher den Verhältniſſen der ihn
umgebendeu Außenwelt nicht ſo gemäß zu handeln vermöchte, wenn er nicht zugleich,
durch richtige Vorſtellungen und wahre Empfindungen, von den ihm gegenwärtigen
äußeren Dingen geleitet würde. So ferne die Sinnorgane des Wahnſinnigen der
Außenwelt offen ſtehen, werden auch ihm nicht blos ihrem Inhalte nach falſche Vor
ſtellungen zugeführt; er ſieht, hört, fühlt ſehr viel Wirkliches: aber ſo ferne ſeine ganze
Perſönlichkeit von dem Zuſtande des Schlafs gebunden iſt, nehmen ſelbſt jene (mate
riell) richtigen Vorſtellungen, in das Dämmerlicht der Träume gehüllt, von den bloßen
Erſcheinungen des innern Sinnes nicht mehr unterſcheidbar, in ihm die Natur der
Traumvorſtellungeu an und bilden, mit den übrigen ſelbſtgeſchaffenen Träumen ver
miſcht, das Ganze der Traumwelt, von welcher die Seele wie von einem Zauberkreiſe
umfangen iſt. Der Wahnſinnige fühlt, denkt, will und handelt; aber mit allem dieſem
bewegt er ſich nur innerhalb des Bannes ſeiner Traumwelt. Er hat auch zugleich
Bewußtſein; aber nur ein Bewußtſein in den Träumen, welche ſei Inneres beſchäfti
gen. Es iſt alſo offenbar mehr witzig als wahr, wenn Heinroth von dem Wahnſinn
im Gegenſatze der Melancholie ſagt: vder Wahnſinnige verliere, verſunken in die
Traumwelt ſein Ich, während der Melancholiſche in ſein Ich verſinke und darüber die
Welt verliere." Der Wahnſinnige verliert gleich dem Melancholiſchen nur die Welt,
aber nicht ſein Ich, das in der Traumweit fortlebt und deſſen ſich der Wahnſinnige
ſo gut wie ſeiner Traumvorſtellungen, wenn gleich nicht ſo klar, wie im wachen, ge
ſunden Zuſtande, bewußt iſt.
Sörgel, der, während der Wahnſinn ſeiner Seele ein buntes Spiel von Hirn
geſpinſten vorgaukelt, von Tollheit ergriffen, den alten Taglöhner erſchlägt, mußte die
ſen Menſchen wirklich ſehen und erkennen und mußte wiſſen, daß und wie man einen
Menſchen um das Leben bringt. Er nimmt die Art, bedient ſich zweckmäßig des brei
ten Theils derſelben, um dieſem Menſchen, den ſeine geſchäftige Phantaſie nebenbei mit
einigen Bockhörnern ausſtattet, die Hirnſchale zu zerſchmettern; ſodann bedient er ſich
eben ſo verſtändig der ſcharfen Seite, um ihm die Füße abzuhauen; kehrt hierauf,
nach verrichtetem Werke, ganz ordentlich nach Hauſe; erkennt den Weg, der vom alten
zu ſeiner Heimath führt und, was noch weit mehr iſt, er erkennt ſeine Bekannte wie
der; erzählt ihnen ſeine That, welche mit allen Umſtänden ſeinem Bewußtſein noch
gegenwärtig iſt; gibt am folgenden Tage bei Gericht auf die an ihn gerichteten Fra
gen über ſeine Perſon, ſeinen Namen, ſein Alter und dergleichen ganz richtige Ant
worten; legt bei Gericht ſein Geſtändniß ab, erkennt in der ihm vorgezeigten Leiche
den Mann, den er Tags zuvor auf dem alten Berge erſchlagen; wiederholt am fol
genden Tage ſein Geſtändniß und erkennt die blutig Art als das Werkzeug ſeiner
That, ſowie den Feuerſtahl, welchen er dem Getödteten abgenommen. Daß aber Sör
gel auch noch nach vollbrachter That und zwar namentlich noch zur Zeit der beiden
erſten Verhöre im Wahnſinn fortgelebt habe, beweiſen ſchon viele einzelne widerſinnige
Aeußerungen deſſelben in Verbindung mit jener vollkommeuen Unbefangenheit, womit
er dem Gerichte ſeine That, wie eine ganz gleichgültige Verrichtung, erzählt. Was
jedoch weit entfcheidender hierüber, ſo wie über das ganze Weſen ſeines Zuſtandes,
das hellſte Licht verbreitet, iſt die Veränderung, welche ſich mit ihm nach ſeiner Ge
he means to live in the realm of dreams, from the world of truth to the world
World of deceptions is rapt.
But the dream world of the madman is by no means to be thought of as though
they consist only of images of the imagination, of nothing but delusions, delusions
the sensory, phantasms, and chimeras, as mentioned above
Heinroth's expressions seem to assert themselves. The sleeping person does not live either
only in dream lies, but at the same time partly in the memory of the real thing
in part, in ideas and sensations, which he experiences in the presence of
to the external world by means of its senses, especially of hearing and feeling
become. The more so, the dreamwalker, which the circumstances of him
external world can not act as if it were not at the same time
through right ideas and true feelings, from those present to him
outside things. So far away the sense organs of the madman
Being open to the outside world, they too will not be misrepresented simply because of their content
fed positions; he sees, hears, feels very much real, but so far away his whole
Personality is bound by the state of sleep, even those (mate
Riell) right ideas, wrapped in the dim light of dreams, from the bare
Phenomena of the internal sense no longer distinguishable, in him the nature of the
Dream conceptions and form, with the other self-created dreams ver
mixes, the whole of the dream world, of which the soul as of a magic circle
is embraced. The madman feels, thinks, wants and acts; but with all this
he moves only within the spell of his dream world. He also has it at the same time
consciousness; but only a consciousness in the dreams, which is internal
So it seems more funny than true, if Heinroth of the madness
in contrast to the melancholy says: the madman loses, sunk in the
I am the world of the dream, while the melancholic sink into his ego and over it the
Lose the world. "The lunatic loses the melancholy just the world,
but not his ego that lives on in the dreamland and of which the madman lives
as good as his dream ideas, if not as clear as waking, ge
sane states, conscious.
Sörgel, who, while the madness of his soul a colorful game of brain
foolishly pretended, seized with madness, slain the old day laborer, had to
People really did see and recognize and had to know that and how to get one
Brings people to life. He takes the kind, purposely uses the porridge
part of it, about this man, and his busy imagination along the way
to equip some buckhorns to smash the skullcap; then he uses himself
just as understanding of the sharp side, to cut off his feet; turn on this,
after work done, very neat home; recognizes the way of the old
leads to his home and, what is much more, he recognizes his acquaintances as
of the; tell them of his deeds, which in all circumstances still give to his consciousness
is present; gives the following day in court on the questions addressed to him Fra
about his person, his name, his age and the like
answer; Places his confession in court, recognizes in the corpse shown him
the man whom he had killed on the old mountain the day before; repeated at fol
his days confess and recognize the bloody nature as the tool of his
That, as well as the fire-stone, which he took from the dead. But that Sör
Even after the deed was done, especially at the time of the two
many of the individual absurd ones have already proved that they had survived the first interrogations in madness
Expressions of the same in connection with that complete unbiasedness with which
he tells his deed his deed, like a completely indifferent act. What
but much more defensive about it, as well as about the whole nature of his condition,
the brightest light spreads, is the change, which with him after his Ge
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neſung zuträgt. So wie der Wahnſinn entweicht, nimmt dieſer zugleich die ganze
Welt, welche er geſchaffen, ſammt dem Bewußtſein von dem Leben in ihr, mit ſich
hinweg. Das Geneſen Sörgels iſt das Erwachen aus einem tiefen Schlafe, von wel
chem ihm nichts zurückbleibt, als die dunkle Erinnerung an ſchwere ängſtliche Träume. .
So lange noch die Binde des Wahnſinns um ſeine Seele liegt, iſt er ſich ſowohl
der äußern Gegenſtände, als ſeiner Vorſtellungen, Gedanken, Entſchließungen, Hand
lungen bewußt und trägt die lebhafte Erinnerung daran, welche er durch wiederholte
übereinſtimmende Erzählungen kund gibt, in ſeiner Seele mit ſich umher, – ſo wie
man ſich auch im Schlafe der Träume und ihres Zaſammenhanges bewußt iſt. Allein
der ganze Inbegriff jener Wahrnehmungen, Entſchlüſſe, Handlungen und Erinnerungen
gehörte ſeinem Traumzuſtande an und ſank daher, ſo bald der Bann des Wahnſinns
gelöst war, beim Wiedererwachen in der wirklichen Welt, in die Nacht der Vergeſſen
heit hinab. Alles was mit ihm vorgegangen, was er gethan und geſprochen, nimmt
er jetzt nur, auf die bloße Verſicherung Anderer, mit Verwunderung, auf Treu und
Glauben, hin, wie die Erzählung von den ſeltſamen Handlungen und Begebenheiten
einer ihm ganz unbekannten, ihn gar nichts angehenden fremden Perſon. Von ſeinem
ganzen Zuſtande, welcher einen Zeitraum von mehreren Tagen ausfüllt, weiß er im
Allgemeinen nur ſo viel: "daß ihm ſein Kopf ſehr eingenommen geweſen, daß es ihm
darin immer geſchwirrt und er von allerlei närriſchem Zeug geträumt habe." Selbſt
des Inhalts dieſer Träume iſt er ſich nicht mehr bewußt. Nur noch einzelne Bruch
ſtücke ſind ihm davon geblieben; wie er ſich denn z. B. erinnert, daß der Unterſu
chungsrichter in ſeinem Gefängniſſe geweſen ſei und ein Anderer an dem Tiſche etwas
geſchrieben habe; ohne jedoch zu wiſſen, daß er ſelbſt bei dieſer Gerichtshandlung die
Hauptperſon geweſen, daß er über ſeine That auf dem alten Berge verhört und über
dieſe von ihm ein Geſtändniß abgelegt worden ſei.
Der Wahnſinnige iſt nach allem dieſem aus eben den Gründen der Zurechnung
unfähig, aus welchen die Zurechnungsfähigkeit im Schlafe oder im Zuſtande des
Traumwachens (des Somnambülismus) ausgeſchloſſen iſt. Der wirklichen Welt ent
rückt, iſt er es auch den Geſetzen, welche nur dieſer gegeben ſind. Die äußere Welt
iſt ihm ein Traum, Träume ſind ſeine Welt geworden und dieſe Welt richtet ſich
nach Geſetzen, welche mit denen, der Vernunft und des bürgerlichen Lebens eben ſo
wenig etwas gemein haben, als ſie nach dieſen ſich bequemen. Zwar denkt der Wahn
ſinnige; aber ſein Denken iſt kein verſtändiges, weil der Verſtand nur auf das Reale,
Wirkliche ſich bezieht, bei dem Wahnſinne aber alles dieſes in Einbildungen unter
geht: indem es, aus ſeinem wahren Zuſammenhange geriſſen und mit reinen Traum
phantaſieen in Eins verſchmolzen, nur als Traumgebilde und als Theil eines Tran
mes in ihm zum Bewußtſein kommt. Auch im Wahnſinne iſt er fähig zu begehren,
zu wollen und zu handeln. Allein unfähig das Wahre von dem Falſchen, die Wirk
lichkeit von der Täuſchung zu unterſcheiden, wird ſein Wille lediglich durch die Er
ſcheinungen beherrſcht, welche von aller Macht ſeiner Willkür unabhängig, in ſeinem
Innern aufgehen, worin ſein der Außenwelt entrücktes Ich verſunken iſt. Er iſt dem
nach – bezogen auf das Leben der wirklichen Welt – weder ſeiner Sinne, noch
ſeines Verſtandes, noch ſeines Willens mächtig. So ferne man nur von demjenigen,
der dieſer Vermögen mächtig iſt, ſagen kann: er ſei bei ſich; ſo ferne ſagt man mit
Recht, von einem Wahnſinnigen, wie von andern ähnlichen Gemüthskranken: er ſei
außer ſich. Sein Jch hat er zwar nicht verloren; aber er gehört während jenes Zu
ſtandes einer andern Ordnung des geiſtigen Lebens an und iſt in ſo ferne, als der
Kreis dieſes Bewußtſeins im Traumleben von demjenigen des geſunden Zuſtandes
verſchieden iſt, nicht derſelbe, ſondern gleichſam ein anderer: ſo wie der Menſch, indem
er wacht, ſein wachendes Jch von dem Ich, welches in Träumen geſchlafen hat und
wieder ſchlafen wird, unterſcheidet. -
Obgleich übrigens Sörgel, als er den alten Taglöhner ermordete, im Wahnſinn
tion. Just as madness escapes, so does the whole
World which he created, with the consciousness of life in it, with himself
time. The genesis of Sörgels is the awakening from a deep sleep, from wel
There is nothing left for him but the dark memory of heavy anxious dreams. ,
As long as the bond of madness is around his soul, he is both
the external objects, as his ideas, thoughts, resolutions, hand
conscious and bears the vivid reminder of which he repeats
concurring narratives announce, in his soul with him around, - as well as
One is also conscious in the sleep of dreams and their interconnectedness. Alone
the whole epitome of those perceptions, decisions, actions, and memories
belonged to his dream state and therefore sank, so soon the spell of madness
was resolved, at the reawakening in the real world, in the night of oblivion
down. Everything that happened to him, what he did and said, is taken
he now only, to the mere assurances of others, with wonder, in good faith and
Believe, as the narrative of the strange acts and events
a stranger who is completely unknown to him and does not want him at all. From his
Whole state, which fills a period of several days, he knows in
In general only so much: "that his head was very much taken for him, that it was him
He was always in a hurry and he dreamed of all sorts of foolish stuff. "Himself
he is no longer aware of the content of these dreams. Only single break
pieces have stayed with him; how he is z. B. recalls that the Untersu
been in his prisons and another at the table
have written; but without knowing that he even in this court case the
Principal, that he interrogated about his act on the old mountain and about
this was confessed by him a confession.
The madman is after all this just for the sake of imputation
incompetent, out of which the capacity of accountability in sleep or in the condition of
Traumwachens (somnambulism) is excluded. The real world ent
It is also the laws that are only given to it. The outer world
is a dream to him, dreams have become his world and this world is directed
according to laws, which with those of reason and bourgeois life just so
have little in common when they are comfortable after these. True, the delusion thinks
thoughtful; but his thinking is not intelligible, because the mind is only on the real,
Real refers to the delusions but all this in fancies
goes: by being torn from its true connexion and with pure dream
Imagination merged into one, only as a dream-formation and as part of a tran
it becomes conscious in him. Even in delusion he is capable of desiring,
to want and to act. Alone incapable of the true of the wrong, the active
His will is only distinguished by the delusion of the delusion
dominates phenomena, which are independent of all power of arbitrariness, in his
Inside, in which his self, which has been removed from the outside world, has sunk into it. He is the one
according to the life of the real world - neither of his senses, nor
of his mind, still powerful in his will. To remove only from the one who
who is powerful in these faculties, can say: he is with him; so far away you say
Right, by a madman, as by other like mental patients: he was
out of it. He did not lose his spirit; but he belongs during that too
is a different order of spiritual life and is in such a distance as the
Circle of this consciousness in the dream life of that of the healthy state
is different, not the same, but, as it were, another: as man, by
he wakes, his watchful self from the ego that has slept in dreams and
will sleep again, a difference. -
Although, by the way, Sörgel was mad when he murdered the old day-laborer
PDF page: 204 Text page: 137
gehandelt hat, ſo hat er dennoch nicht blos aus Wahnſinn dieſe That begangen.
Die nächſte Urſache dieſer That war offenbar Tollheit. Mehrere Tage vor dem
Ausbruche derſelben kündigte ſie ſich in unverkennbaren Zeichen drohend an: in der
außerordentlichen unruhigen Thätigkeit des Kranken, in ſeinem beſtändigen Hin- und
" Herlaufen, in ſeinen wiederholten Aeußerungen von einem entſetzlichen Gefühle innerer
Qual, worin er ſeinen Tod zu finden glaubte und von welcher gefoltert er ſich mehr
mals der Länge nach mit dem Geſichte zur Erde niederwarf. Dieſe innere Qual,
dieſe, wie Heinroth ſich ausdrückt: "Hölle, welche in dem Buſen des Tollen brennt*)",
iſt das Feuer, an dem jener blinde Zerſtörungstrieb ſich entzündet, worin ſich die
Tollheit äußert. Von einem namenloſen Gefühle der Angſt gefoltert, ſtrebt der Un
glückliche gleichſam aus ſich ſelbſt heraus, rennt in wildem Laufe fort, als könne er
dadurch ſich ſelbſt entfliehen, wirft zerſtörend nieder, was ihm beſchränkend entgegen
tritt und tobt entweder ſeine Qual, um dieſe gleichſam in ſeiner Bruſt zu tödten,
an ſich ſelber aus, oder wirft, ſobald ſich ihm ein fremder Gegenſtand darbietet, ſeinen
Ingrimm auf dieſen herüber, um über denſelben, in verletzenden oder vernichtenden
Handlungen, die Leiden, die in ſeinem eigenen Innern wüthen, gleichſam heraus
zu ſchütten. - -
Daß die Tollheit – deren eigentlicher urſprünglicher Sitz ſchwerlich weder in
der (geſchwächten) Vernunft, noch in der qualitas occulta eines Triebes, noch in dem
(ſündhaft) von der Vernunft ſich losreißenden Willen, ſondern wohl hauptſächlich in
dem Gefühlsvermögen zu ſuchen iſt – zugleich mit Zerrüttung der übrigen Seelenver
mögen verbunden ſei und der Wahnſinn, wenn er nicht ſchon vorhanden, aus der
Tollheit hervorgehen und dieſe begleiten müſſe: iſt ſchon nach dem oben Bemerkten,
gegen die Behauptung einer ſogenannten manie sans délire, wenigſtens als ſehr wahr
ſcheinlich anzunehmen. *) In dem gegenwärtigen Falle wenigſtens iſt es nicht zu ver
kennen. Mehrere Tage vor der That ergreift ihn ein unausſprechlich quälendes Ge
fühl, das ihn in wilder Unruhe immerfort umhertreibt, aber doch nicht ſogleich ſeinen
Verſtand verwirrt. Doch bald kehrt mit jenen Vorboten der Tollheit, auch der Wahn
ſinn zurück; er redet verwirrt, will in die Unterwelt hinabgehen, will den blinden
Gaßner durch das Ausſchneiden ſeiner Augen ſehend machen, muthet einem zu Bette
liegenden Kranken zu, mit ihm das Zimmer zu verlaſſen und dergleichen mehr. Am
Morgen des durch Mord bezeichneten Tags verläßt den Angeketteten, mit der innern
Qual, auch ſein Wahnſinn wieder. Der Kette entledigt, beträgt er ſich vollkommen
gelaſſen und verſtändig; er genießt mit den Seinigen das Frühſtück und verrichtet mit
ihnen ſein Morgengebet. Der Vorſchlag, den er hierauf ſeinem Vater zu einem Spa
ziergange macht und die Gründe, womit er ſeinen Wunſch rechtfertigt, ſind insgeſammt
paſſend und richtig gedacht. Aber auf dem Gipfel des alten Berges wird er plötzlich
wieder von der Tollheit ergriffen, in welcher er, über eine Kluft hinwegſpringend,
durch das Dickicht des Waldes davon rennt; und von nun an ſehen wir ihn, ſo weit
er ſich unſerer Betrachtung darbietet, zugleich als einen Wahnſinnigen wieder. Seine
Tollheit erſieht ſich den armen alten, ihm ganz unbekannten, Taglöhner als Gegen
ſtand; aber zugleich ſteht er mitten im Kreiſe der Traumwelt, die ihn, bei wachem
Sinne, mit ihren Sinnentäuſchungen, Chimären und Einbildungen umgaukelt. In
blinder Wuth war der Mordanſchlag gefaßt; aber an dieſen knüpfte zugleich der Wahn
ſinn eine Reihe damit verwandter Traumgebilde an, welche abwechſelnd ſeiner Seele
ſich bemächtigen und mit ihrem Unſinne jenem Anſchlage Sinn und Rechtfertigung
*) a. a. O. §. 53.
*) Von Andern auch amentia occula, auch wohl gebundener Vorſatz genannt; von Hein
Ä eine unreine perſönliche Krankheit betrachtet; von Henke aber mit allem Rechte be
zweifelt.
yet he has committed this act not only out of madness.
The next cause of this deed was evidently madness. Several days before
Outbreaks of the same she announced herself in unmistakable signs threatening: in the
extraordinary restless activity of the patient, in his constant back and forth
"Run, in his repeated expressions of a horrible feeling inside
Torment in what he believed to find his death and from which he tortured himself more
was thrown down to earth with his face lengthwise. This inner torment,
this, as Heinroth expresses himself: "Hell, which burns in the bosom of the mad *)",
is the fire on which that blind instinct of destruction ignites, in which the
Madness expresses. Tormented by a nameless feeling of fear, the Un strives
happy as it were on its own, runs on a wild course as if he could
thereby escaping from himself throws down destructively, as opposed to him
either kicking and raging his agony to kill them in his breast,
in itself, or, as soon as a strange object presents itself to him, throws his
Ingrame on this over, over it, in hurting or annihilating
Actions, the sufferings that are raging in his own inner self, as it were
to pour. - -
That madness - its actual original seat is difficult neither in
of (weakened) reason, nor in the qualitas occulta of a drive, nor in that
(sinful) will dissolve away from reason will, but mainly in
to look for the faculty of feeling - at the same time as the disorganization of the other soul-worshipers
may be connected and the madness, if he does not already exist, from the
Madness must emerge and accompany it: is already after the above remarked,
against the assertion of a so-called manie sans délire, at least as very true
to assume. *) In the present case at least it is not too ver
know. Several days before the deed he is seized by an unspeakably agonizing thing
feeling, which constantly drives him around in wild unrest, but not immediately his
Mind confused. But soon returns with those harbingers of madness, even the delusion
sense back; he talks in confusion, wants to go down into the underworld, wants the blind
To make Gassner see through the cutting out of his eyes, it is suspected to be at bed
lying sick to leave with him the room and the like more. At the
The morning of the day marked by murder leaves the chained one, with the inner one
Agony, also his madness again. The chain gets rid of, it is perfect
calm and understanding; He enjoys breakfast with his family and does the same
their morning prayer. The suggestion he made to his father for a spa
and the reasons why he justifies his wish are all together
suitable and right thought. But on the top of the old mountain he suddenly becomes
seized again by the madness in which he jumped over a gap,
running away through the thicket of the forest; and from now on we will see him, so far
he presents himself to our contemplation, at the same time as a madman again. His
Madness sees the poor old, unknown to him day laborer as counter
stand; but at the same time he stands in the middle of the circle of the dream world, which keeps him awake
Senses, with their sensory illusions, chimeras and illusions umgaukelt. In
Blind assassination was the order of the day; but at the same time the delusion connected with it
make use of a series of related dream-formations, which alternate with his soul
to seize and, with their nonsense, that sense and justification
*) a. a. O. §. 53rd
*) Of others also amentia occula, also called bound intention; from Hein
Ä considered an unclean personal illness; von Henke but with all rights be
doubts.
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unterlegen. Daß er aus keiner beſtimmten Abſicht den Mord vollbracht hat, daß er
vielmehr damals gleichſam in einem Wirbel durch einander kreiſender Vorſtellungen,
von welchen eine jede für ſich auf eine ſolche That in näherer oder entfernterer Be
ziehung ſteht, umhergetrieben wurde, geht daraus hervor, daß er in ſeiner traumwa
chenden Erklärung der Gründe, welche ſeine Handlung beſtimmt haben, durchaus nicht
mit ſich übereinſtimmt, obgleich bei ihm an ein Läugnen oder Lügen auch nicht ent
fernt zu denken iſt. Bald ſetzt er ſeine That mit den Hörnern in Verbindung, welche
er auf dem Kopfe des Alten geſehen hat, ſo daß ihm vorkommen mußte, er habe es
mit dem Teufel zu thun, dem die Holzart auf den Kopf gebühre; bald treibt ihn der
Zorn gegen den Alten, als gegen einen Zauberer und dieſes wieder bald darum, weil
der Alte vor einem Jahre ſein Blut vergraben habe und jetzt wieder mit dem Aus
graben deſſelben beſchäftigt ſei, bald darum, weil er unter dem Blocke, den er ſpaltet,
Sörgels vergrabene Eltern in Gefangenſchaft halte. Bald rächt er an dem Unbe
kannten eine, vor einem Jahr, bei Gelegenheit des Vogelfanges, oder als er nach
ſeinem vergrabenen Blute geſehen, in der Einbildung empfangene Tracht Schläge;
bald endlich erblickt er in dem alten Eichmüller einen armen Sünder, deſſen vergoſſe
nes Blut als ein gutes Heilmittel wider die Fallſucht diene.
Ich kann mich von dieſem Rechtsfalle nicht trennen, ohne noch auf einige merk
würdige Einzelheiten in dem Wahnſinne Sörgels aufmerkſam zu machen. Es iſt eine
bekannte, dem Traume, den Fieberdelirien und dem eigentlichen Wahnſinne entnom
mene Erfahrung, daß zuweilen der Menſch ſich ſelber als ein Dritter erſcheint, wie
wenn z. B. der Kranke, immer auf ſich ſelbſt deutend, die Umſtehenden bittet, ihm
doch dieſen läſtigen Gaſt aus ſeinem Bette zu entfernen; – oder daß er dasjenige,
was in ihm ſelbſt vorgeht, oder ihm angehört, auf eine andere Perſon überträgt,
ſo daß ihm dieſes nun als Eigenſchaft, Gedanke, Empfindung oder Handlung c. die
ſer Perſon zu ſeinem Bewußtſein kommt, wenn z. B. der delirirende Kranke von
ſeinem neb n dem Bette ſitzenden Freunde ſagt: dieſer da habe heftige Schmerzen in
der linken Seite, oder er dürſte, man möge ihm doch zu trinken reichen u. ſ. w.,
während es der Sprechende ſelbſt iſt, der eben den Durſt oder die Schmerzen empfin
det, welche er dem andern beilegt. Dieſer ſeltſame Perſonentauſch kommt in dem
Wahnſinne Sörgels zweimal vor und dient zugleich, wegen ihrer tiefenpſychologiſchen
Wahrheit, als eine ſichere Probe ſowohl für die Treue und Richtigkeit der Bekennt
niſſe deſſelben, als auch dafür, daß er, noch während dieſer Bekenntniſſe, ſich im vollen
Parorismus des Wahnſinns befunden habe; weil er, während er dieſelben ablegte,
noch immer jene Täuſchungen treuherzig für baare Wahrheiten hingab.
Das erſtemal offenbart ſich dieſe Erſcheinung in dem Gedanken, welcher ihn be
wog das Blut des Erſchlagenen zu trinken. Er wußte, als er wieder ganz zu ſich
gekommen war, ſehr richtig einen armen Sünder von einem Gemordeten zu unterſchei
den und war keinen Augenblick darüber im Zweifel, daß nicht dieſer, ſondern deſſen
Mörder, wenn er auf dem Blutgerüſte ſeine Schuld büße, ein armer Sünder genannt
werden dürfe. Wie kam er nun gleichwohl dazu, die abergläubiſche Volksmeinung,
daß das Trinken des noch warmen Blutes von einem Hingerichteten ein ſicheres Heil
mittel der Fallſucht ſei, – auf den von ihm Erſchlagenen in Anwendung zu brin
gen? Nicht anders, als in Folge jener Täuſchung. Als er in ſeinem Mordgedanken
ſich den blutenden Eichmüller vorſtellte, oder vielleicht auch, nach ſchon geführten
Streichen, ſchon in ſeinem Blute liegen ſah, rief ihm eine – entweder aus ſeinem
Gewiſſen, oder aus der bloßen Erinnerung an die Hinrichtung von Mördern – her
vorgehende innere Stimme, den Gedanken: warmer Sünder!" zu. Dieſe innere Stimme
galt natürlich nur ihm, dem Mörder; ſogleich aber vermengte ſich die Vorſtellung,
armer Sünder, mit der Vorſtellung von dem Blute des Erſchlagenen und in ſeiner
von Tollheit zerriſſenen, von Wahnſinn verwirrten Seele, war nun auf einmal dieſes
Blut zum Blute eines armen Sünders geworden, von welchem die Erinnerung an oft
inferior. That he had murdered for no definite purpose, that he
rather then, as it were, in a whirlwind of circling ideas,
each of which has its own privilege for such a deed in near or distant Be
drawing is dragged around, it is clear that he is in his traumwa
no explanation of the reasons which determined his action
agrees with him, although with him in a denial or lies not ent
is to think away. Soon he connects his deed with the horns, which
he saw on the old man's head, so that he must have it
to do with the devil to whom the wood on the head deserves; he is soon driven by him
Anger against the old man, as against a magician, and this again soon because of it
the old man buried his blood a year ago and now again with the out
digging it, soon because, because he is under the block he is splitting,
Sörgel's buried parents in captivity. Soon he will take revenge on the Unbe
knew one, a year ago, on the occasion of bird catching, or as he did
seen his buried blood, received in imagination costume blows;
At last he sees in the old Eichmüller a poor sinner, whose sprouts
to use blood as a good remedy for epilepsy.
I can not separate myself from this legal trap without even noticing a few
to draw attention to worthy details in the delusion of Sörgels. It is one
known, the dream, the Fieberdelirien and the real madness entnom
Many experience that sometimes man appears to himself as a third person, such as
if z. For example, the patient always pointing at himself, the bystander asks him
but to remove this troublesome guest from his bed; - or that he is the one
what goes on in him, or belongs to him, transmits to another person,
so that this now as a property, thought, sensation or action c. the
This person comes to his consciousness when z. B. the delirious patient of
His friend, who is sitting next to the bed, says: "This man is in great pain
on the left side, or he thirsts that one should drink enough for him to drink u. s. w.,
while it is the speaker himself who feels the thirst or the pain
which he attributes to the other. This strange person exchange comes in the
Sörgels delusions twice before and serves at the same time, because of their depth psychology
Truth, as a sure test of faithfulness and correctness of confessions
and that, even during these confessions, he is in full
Parorism of Insanity; because he, while he took it,
still those delusions were loyal to baare truths.
For the first time, this phenomenon manifests itself in the thought which determines it
weighed the blood of the slain drink. He knew when he was fully back to himself
had come to distinguish a poor sinner from a murderer
and was not in doubt for a moment that not this, but his
Murderer, when he owes his guilt on the scaffold, called a poor sinner
be allowed. How, then, did he, the superstitious popular opinion,
that the drinking of the still warm blood of a hanged man is a sure salvation
The means of epilepsy is to bring into effect on the slain
gene? Not unlike as a result of that deception. When he was in his murder thoughts
imagined the bleeding Eichmüller, or perhaps, after already led
Swipe, already saw in his blood, called him one - either from his
Conscience, or the mere memory of the execution of murderers
preceding inner voice, the thought: warm sinner! "to. This inner voice
Of course, it was only for him, the murderer; but at once the idea mingled
poor sinner, with the idea of the blood of the slain and in his
The soul, torn by madness and bewildered by madness, suddenly became this
Blood has become the blood of a poor sinner, from which the memory of often
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gehörte Reden ihm ſagte: daß es getrunken ihn von ſeiner Fallſucht heile. Was er
ſelbſt durch den beſchloſſenen Mord werden ſollte, oder nach vollbrachter That bereits
geworden war, trug ſolchergeſtalt ſeine Einbildung auf den Gemordeten hinüber.
Dieſelbe Verwechslung finden wir in dem Beweggrunde, welcher ihn beſtimmte,
dem Erſchlagenen die beiden Füße abzuhauen. Dieſes behauptet er, wirderholt, darum
gethan zu haben, damit der Alte nicht wieder an Ketten gelegt werden möge. Sörgel
war ſeit Kurzem mehrmals angekettet geweſen; er war erſt noch vor einigen Stunden
von der Kette erlöst worden, an welcher er eine ganze Nacht hindurch gelegen hatte;
er fühlte vielleicht noch an ſeinen Füßen den Druck des eiſernen Rings, an welchem
die Kette hing, womit er an ſein Bett feſtgeſchloſſen war. Aber in ſeinem verdunkel
ten Selbſtbewußtſein verwechſelte die Einbildungskraft ſeine eigenen Füße mit den
Füßen des Erſchlagenen und nun wurden, um ſich vor der Gefahr, wieder angekettet
zu werden, ein für allemal ſicher zu ſtellen und nach der ſehr nahe liegenden Schluß
folge: daß wer keine Füße hat, auch nicht an den Füßen mit einer
heard speeches told him: that it drunk healed him from his epilepsy. What he
even by the decided murder, or after the done deed already
Such a form carried his imagination over to the murdered man.
The same confusion is found in the motive which determined him,
to cut the slain foot off the slain. He claims this, recovered, so
to have done so that the old man may not be put on chains again. Sörgel
had recently been chained several times; he was only a few hours ago
redeemed from the chain on which he had lain all night;
he might still feel the pressure of the iron ring on his feet, on which
the chain hung, with which he was fastened to his bed. But in his darkened
Self-consciousness confused the imagination with its own feet
Feet of the slain, and now they were chained back to the danger
to be sure once and for all and after the very obvious conclusion
follow: that who has no feet, not on the feet with one
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