Tumgik
#Und irgendwo da oben wäre Denver :)
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a-writers-blood · 5 years
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Little Hero
In der Menschenwelt war der kleine Kater schon seit einigen Jahren nicht mehr, zuletzt als Lilith ihn aufgesammelt hatte. Die neue Moderne Welt war für ihn faszinierend und mit dem einzigen Vampir den er leiden konnte, lernte er schon diese Welt zu lieben. „So funktioniert das also.“ , meinte er erstaunt als er auf das Smartphone sah welches verschiedene Apps hatte. „Hier z.b kannst du sehen was gerade in Denver los ist, welche Partys und welche Band auftreten.“ , erklärte die Vampirin und tippte auf den Bildschirm, woraufhin sich ein Fenster öffnete. Der Trickser machte große Augen und seine Ohren gingen nach oben. Etwas das Yakira irgendwie putzig fand. Sie hatte nie einen Bruder, dabei wünschte sie sich immer einen kleinen Bruder. Akito war ihr bester Freund und ihr Grosser Bruder in einem, er passte auf sie auf und half ihr nach der Verwandlung zur Vampirin. Aber in Momo sah sie irgendwo den kleinen Bruder, vor allem gerade jetzt. Klar er war um einiges älter als sie aber in dieser Welt war sie es wohl eher. „Warst du nie hierin dieser Welt?“, fragte sie ihn als er gerade die nächste App öffnete um zu sehen was hinter dieser war. „War ich aber das war 1788“ „1788?! Wie alt bist du eigentlich?!“ , platze es aus der Rothaarigen die sich im Schneidersitz aufs Sofa setzte und den Lolli von links nach rechts manövrierte mit der Zunge. „460 Jahre wenn ich jetzt Richtig zähle.“ , kommentierte der Kater welcher gedankenverloren antwortete. Yakira selbst staunte nicht schlecht bei der Zahl, aber so langsam hatte sie sich an diese gewohnt. Dämonen lebten nun mal länger so wie die Kinder der Nacht. Plötzlich zuckte der Kater zusammen und schreckte hoch. Yakira sah beinahe besorgt zu ihm da sie noch nie so einen Blick von ihm gesehen hatte. „Was hast du?“ „Ich konnte sie spüren..“ , mit diesen Worten schnappte er sich seine Lederjacke und stürmte aus dem Loft. Die Vampirin folgte ihm sofort da irgendwas an Momo komplett anders war, wenn es Lorey wäre hätte er gegrinst und bei Akito gegrummelt. Vielleicht war Lilith hier um nach ihrem Schützling zu sehen? Aber wenn es die Königin wäre hätte selbst sie ihre Anwesenheit gespürt. Jedoch fühlte sie keine andere Präsens nicht mal die anderer Vampire, denn das war etwa was ihre Rasse konnte, andere Vampire aufspüren. „Momo!“ , rief sie über die befüllte Strasse und versuchte mit ihm mitzuhalten, aber der Kater war eben Flink wie ein Wiesel und konnte sich durch die Massen bewegen als wären sie nicht hier. Sie hingegen wich immer wieder diesen aus und prallte auch mit jemanden zusammen der fluchte. „T-Tut mir leid!“, rief sie dem Jungen hinterher bevor sie wieder nach vorne sah. Doch da war es schon zu späte, Momo war verschwunden. Langsam stoppte sie die Geschwindigkeit bis sie stand. „Was war das?“ , murmelte sie zu sich selbst und seufzte. Nun konnte sie nur darauf hoffen das der Junge keinen Mist anstellte und zurück kam.                                                        *** Momo selbst bog beinahe panisch um die nächste Ecke und dachte nur kurz daran seine Ohren verschwinden zu lassen, obwohl in der heutigen Zeit so was schon nicht mehr als ganz so abnormal angesehen wurde. Seine Atmung ging schnell und seine Sinne klammerten sich an die schwache Aura die er kaum noch greifen konnte. Aber er war sich sicher das sie zu ihr gehörte. Einer Frau die er vor Jahrhunderten zuletzt gesehen hatte. Sein Logisches Denken schaltete sich ein, da diese schon längst tot sein müsste, denn sie war keines der Wesen sondern ein einfacher Mensch. Die Aura verblasste als er in eine Gasse einbog in welcher das Restaurant seinen Müll deponierte. Beinahe frustriert trat er gegen die riesige Tonne welche klirrend ihre Antwort gab. „Scheiße!“, rief er voller Wut und Frustration. Es war selten den Kater so aufgebracht zu sehen vor allem mit diesem Schmerz in den Augen, denn was Lorey seit Akito vernachlässigt hatte, hatte er verstärkt. Seine Maske war perfekt niemand würde hinter diese sehen können bis auf Lilith. Plötzlich nach all den Jahren die vergangen waren spürte er seine Narbe am Rücken wieder als sei sie erst ein paar Monate alt. Dabei wollte er sich nicht an die Zeit erinnern,die Bilder und die Stimmen waren wie eine Lähmung die er nie wieder haben wollte. „Momo?“, riss ihn eine Stimme aus denn Gedanken weshalb er sich fauchend zu der Person wandte. „Komm mir nicht so.“ , mahnte die tiefe Stimme ihn, der Mann stand auf der Strasse und hatte eine der Einkaufstüten in der Hand. Der Kater selbst sah in die hellen Augen die ihn ein wenig verwundert ansahen, was man ihm nicht verübeln konnte, schließlich sah die Szene gerade aus als würde sich der Trickser wie ein Strassen kater benehmen der auf der suche nach Nahrung war. „Hast du nichts zu tun?!“, fauchte der Kleine der sich noch nicht ganz im Griff hatte. „Hab ich, du wie es aussieht auch, aber so schlecht ist mein Essen nun auch nicht das du-“ „Doch ist es, ich weiß nicht wie ihr Menschen so was essen könnt!“, fuhr er den Riesen an dessen Auge nun leicht zuckte, doch bevor dieser was erwidern konnte war aus dem Jungen ein Kater geworden der knurrend an ihm vorbei huschte. „Versteht einer diese Dämonen.“ , seufzte Akito der das ganze ziemlich komisch fand, denn Momo war einer der Nervensägen die immer irgendwas zu sagen hatten, aber nicht auf die Art wie gerade. Jedoch dachte der Mischling nicht weiter darüber nach da er davon ausging das Momo einfach mies gelaunt war oder sich mit Yakira geschritten hatte. Jedoch war beides nicht der Fall, sondern die innerliche Unruhe die der Kater hatte und mit dieser wollte er nicht zu den anderen zurück. So vergingen Stunden in denen er durch die Stadt irrte bis die Sonne den Himmel rötlich färbte und sich langsam verabschiedete. Doch auch dann kam der Trickser nicht zurück zu den anderen. Irgendwie fand er gefallen an dieser neuen Welt, die sich nicht mehr für andere Interessierte und alle mit ihren neuen Techniken beschäftigt waren, da fiel es nicht auf das ein Kater durch die Strassen ging und sich alles genau ansah. „Verpiss dich!“, hörte er eine Frau die vor dem Club einem Mann wohl den Laufpass gab. Doch dieser packte die zierliche Frau am Arm und zog sie nahe an sich „Babe du weisst du kannst mir nicht entkommen.“ , antwortete dieser mit einer gefährlichen Tonlage. „Und wie du elender Wixer!“ Sie riss sie los und schubste ihn ein Stück von sich. Der Kater beobachtete das ganze und sah auch wie die Dame dem grösseren eine Ohrfeige verpasste. Es war erstaunlich das Frauen heutzutage manchmal mehr Eier besaßen als gewissen Männer. Dennoch war der Kraft unterschied immens, denn der Typ könnte glatt als Türsteher durch gehen während sie eher wie eine Porzellan Puppe aussah. Ihr Lila gefärbtes Haar sträubte sich genau so wie sie selbst und die Ringe an ihrer Lippe bewegten sich leicht als sie den Mann vor sich weiter anschrie. Momo selbst sah das die anderen es wohl wenig interessierte, sondern eher darüber tuschelten. Höchstwahrscheinlich waren es seine Kumpels die gerade Wetten abschlossen wer gewann. Sie mischten sich auch nicht ein als der aufdringliche Typ die Frau gegen die Wand drückte, etwas das Momo aus seiner Welt kannte. Manchmal unterschieden sich die Dämonen und die Menschen nur ein wenig. Irgendwann reicht es dem Dämonen aber und er verwandelte sich wieder in einen Menschen, vielleicht tat ihm dieser Provokation gerade gut. „Hey du Spatzenhirn von Typ!“, rief er und bekam sofort die Aufmerksamkeit von allen. „Was willst du hier Junge? Kleine Jungs sollten im Bett sein.“ Bei dieser Aussage grinste er und steckte seine Hände in die Jackentaschen, zuckte kurz mit den Schultern. „Ja das Bett deiner Mutter ist wahrlich bequem und ihre Stimme ist Musik in meinen Ohren wenn sie meinen Namen schreit.“ „Du kleiner Bastard!“, rief der Türsteher und liess von der Frau ab um auf den Kater los zu stürmen, dieser duckte sich flink als die Faust kam und riss dem Riesen die Füsse vom Boden, mit einem gekonnten tritt. Er war mindestens drei Köpfe grosse und dreifach so breit als Momo. Das keuchen was folgte als der Grössere auf den Boden knallte genoss der Dämon, bis er Loreys Stimme im Kopf hatte. Unsere Kräfte sind beschränkt und wenn du sie nutzt nicht gegen Menschen, ausser du musst es. Denn du wirst schnell hunger verspüren und das nur bei der kleines Macht. Zischend sah er auf den Mann welcher sich aufrappelte und seine Kumpels holte. „Schnappt ihn euch.“ , schrie dieser schon beinahe und der Kater wusste das er eigentlich ab hauen sollte, doch er tat es nicht sondern wehrte sich so gut es ging ohne seine Kräfte einzusetzen. Allerdings ging das nicht lange gut, denn er war kein Akito der auch ohne Dämonenblut Stark war, so bekam auch einer der drei ihn von hinten zu fassen. „Na was sagst du jetzt kleiner Hosenscheisser? Immer noch eine grosse Fresse?“ „Wenn hier jemand ein schisser ist dann du. Drei Leute gegen einen angeblichen Jungen, Mama hat dir nicht viel beigebracht.“ „Ich stopfe dir das Maul!“, wutentbrannt boxte der Typ in Momos Magen und einmal ins Gesicht was dazu führte das er ein knacken hörte, bevor das Rauschen einsetzte. Ab dem 10 Schlag zählte er nicht mehr mit, denn er konzentrierte sich darauf bei Bewusstsein zu bleiben was ihm schwer fiel da selbst das Atmen langsam aber sicher mehr weh tat als alles andere. Der Typ packte ihn am Schopf und zwang ihn hoch zusehen. Sein Blick war benommen und seine Sicht verschwommen. „Na wo ist deine grosse Fresse hin?!“ „Abgehauen..“, brachte er hervor und das auch nur weil er sah wie das Mädchen das weite gesucht hatte. Es war ihm klar das sie sich nicht einmischte und noch besser das sie von diesen Typen weg kam. Entweder sie töten ihn oder lassen ihn gleich liegen und dann konnte er endlich sterben. Denn das hatte er schon vor Jahrhunderten vor gehabt, wäre Lilith nicht aufgetaucht wäre er nun gar nicht in dieser Situation. „Lasst ihn runter.“ , knurrte eine Stimme die er kaum noch hörte so sehr hatte sein Hirn alles auf den Notstand eingestellt. „Ausser ihr wollt wissen wie es sich anfühlt zu brennen.“ „Shit ist die Heiss.“ , sagte der Typ und liess Momos Haare los. „Blöd das du sie zum letzten mal siehst.“ , hörte man eine andere Stimme bevor man einen stumpfen schlag hörte. Die zwei anderen liessen den Trickser sofort los und suchten das weite. Der Kater selbst konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und wäre auf den kalten Asphalt gelandet wenn ihn nicht jemand aufgefangen hätte. „Momo!“, rief die höher Stimme die ihn schon beinahe panisch an sich drückte. „Schnell wir müssen ihn nachhause bringen, die Polizei wird bald hier sein.“ , sagte die Männer stimme welcher den Jungen gerade tragen wollte doch dieser verwandelte sich in den kleinen Kater der er war. „Das ist normal bei Gastaltwandlern, wenn sie schwer verletzt sind schützen sie sich in ihrer Tiergestalt, so heilen sie sich schneller, aber er braucht dennoch einige Sachen.“ Die Stimme kannte er, unter tausenden würde er sie erkennen, Lorey. „Ich nehm ihn..“ , kam es von der anderen Frau welche den nun kleine Kater hoch nahm und ihn an sich drückte. Die kühle Haut linderte seine Schmerzen ein wenig und auch die Vertrautheit so wie den Duft den sie hatte. Alle diese Dinge beruhigten ihn so sehr das seine Welt dunkel wurden und die Stimmen um ihn herum immer leiser wurden bis sie komplett verbalsten. Fortsetzung folg~ Muse
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crowdbabe · 8 years
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(1) Container Love
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Vom Containerplatz in der Anlieferzone hat man einen unverstellten Blick in die Abendsonne, Betonplatten bis zum Horizont. Und anders als auf dem Parkplatz vor dem Eingangsbereich bleibst du hier auch unbehelligt. Wenn´s regnet, rauche ich unter dem kleinen Vordach, aber heute ist nicht nur Freitag und Feierabend, sondern es scheint auch noch die Sonne. Ich sitze mit dem Rücken vor der aufgeheizten Containerwand auf einer Weinkiste und zeige Gino und Eddie, wie man durchweichte Tortillachips unter der Sauce hervorstochert, ohne dass einem die kleine Gabel abbricht.
“New York, Los Angeles, Chicago, Houston, Philadelphia, Phoenix, San Antonio, San Diego, Dallas, San Jose, Detroit, Indianapolis, Jacksonville, San Francisco, Columbus, Austin, Memphis, Baltimore, Fort Worth, Charlotte, El Paso, Milwaukee, Seattle, Boston, Denver, Louisville, Washington, Nashville, Las Vegas, Portland, Oklahoma City und Tucson.” Ich lasse die Gabel in die Tüte fallen und verschlucke mich. Die Stimme kommt von über mir. Aus dem Container. Ich hab mich so doll verschluckt, dass mir beim Husten die Tränen in die Augen treten, aber was ich beim Umdrehen durch den Tränenschleier sehe, sind zwei Nasenlöcher, die sich unter verspiegelten Sonnenbrillengläsern und einem schwarzen Bandana über den Containerrand beugen. Ich muss an die Saloonpartys bei Lucky Luke denken. Da springt auch immer irgendwann eine Westernschönheit aus der Torte. Allerdings hat das Wesen, das gerade ungefragt 32 amerikanische Städte in Schnellfeuersalve auf mich abgefeuert hat, eher wenig Ähnlichkeit mit einer Saloonschönheit. „Schon mal drüber nachgedacht, wo das Hackfleisch da in deinem Tacobeutel herkommt?“
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Nö. Wozu auch? Das Zeug ist Junk und bleibt Junk und hat auch nie was anderes versprochen. Anders als die Produkte, die wir im Greens´n´Queens verticken, verspricht mein Tütentaco weder Vitamine noch gesund zu sein, geschweigen denn aus organischer Herstellung. „Abgesehen vom hormonverseuchten Industriefleisch besteht der Inhalt deiner Tüte da übrigens zu 99% aus Glutamat, Zusatzstoffen und künstlichen Aromastoffen.“ Ob ich ihr sagen soll, dass ich das Zeug genau deswegen gekauft habe? Weil ich nach jahrelangen Gemüsekistenexperimenten meiner Mutter auf Glutamat und künstliche Aromen stehe? Aber irgendwie scheint der Racheengel mit dem schwarzen Bandana über mir dafür kein Verständnis zu haben, also behalte ich meine Weisheit für mich. Sie schwingt ihre Beine über den Containerrand, lässt sich fallen und bleibt in der Hocke vor mir sitzen. Auf ihrem T-Shirt verläuft quer über ihrer Brust ein Barcode, vor dem eine Hand einen Maiskolben umklammert oder zerquetscht, so genau kann ich das auf die Schnelle nicht erkennen, ohne ihr zu lange auf die Brüste gucken. Darunter steht „Resistance“. In Mamas Erzählungen haben die Widerstandskämpferinnen immer in den Bergen oder in Kellergewölben auf ihren Einsatz gewartet. Aus einem Container sind die nie geklettert. Aber gerade deswegen bin ich ja auch hier. Um Mamas Erzählungen zu entkommen.
„Ein schlachtreifes Schwein wiegt ungefähr anderthalb mal so viel wie du. Was du also tun müsstest, um den jährlichen Output an Fleischprodukten zu erzeugen wie Smithfield, wäre, sämtliche Einwohner der Städte, die ich dir gerade aufgezählt habe, abzuschlachten und in verzehrfertige Portionen abpacken. Und mit Smithfield erwähne ich dabei nur den bundesweit größten Schweinfleischproduzenten.“ Das find ich dann doch mal eine spannende Herausforderung für einen Widerstandskämpfer. Die Bevölkerung von 32 amerikanischen Großstädten in verzehrfertige Portionen zu zerlegen und abzupacken. Das sage ich ihr aber auch nicht. Sie hat die Hand an den Brillenbügel gelegt und schiebt die verspiegelten Gläser ein paar Zentimeter nach oben. Ihre Augen sind grün. In Augen darf man gucken, wenn jemand mit einem spricht. Auch wenn ich nicht weiß, was sie mir mit dem Maiskolben und dem Barcode auf ihrer Brust sagen will. Oder mit den Schweinen. Natürlich ist mir klar, dass Hackfleisch nicht an Bäumen wächst. Ich hab auch kein Problem damit, Tiere zu essen. Von den Hippos weiß ich es nicht, wir haben bisher noch nicht darüber gesprochen. Vorsichtshalber habe ich ihnen nur ein paar Chipsbrösel mit Sourcream hingelegt.
„Schweine kacken und pissen ungefähr dreimal so viel wie Menschen. Heißt, die 500.000 Schweine in einer Schlachtfabrik produzieren mehr Fäkalien als die anderthalb Millionen Einwohner von Manhattan.“ Sie ist ja echt schön anzugucken, wie sie da mit ihren langen Fingern direkt vor meinem Gesicht rumfuchtelt und mich dabei nicht aus den Augen lässt, aber ein bisschen Angst macht sie mir allmählich schon. Wir sind hier in Waukegan, in der absoluten Provinz von Illinois, was interessiert mich da die Kacke von irgendwelchen New Yorkern? „Pink Lagoons, schon mal gehört? Kein Urlaubsressort unter Palmen, kannste glauben, nix mit blauer Lagune. Pink Lagoons heißen die Exkrementenbecken, irgendwo muss das Zeug ja gelagert werden. Und wir reden hier nicht von organischem Dünger, sondern von hochtoxischen Exkrementen. Eher so die Kategorie radioaktiver Müll. Jede Anlage hat an die hundert solcher Becken, von denen allein ein einziges so groß ist wie Fußballfeld und fünfmal so tief wie ein Taucherbecken im Schwimmbad. Nur, dass du da drin nicht schwimmen willst. Die heißen ja nicht umsonst Pink Lagoons. Weil sie ihre Farbe nämlich so lustigen Dingen verdanken wie Blut und Bakterien, totgeborenen Ferkeln, Chemikalien und Pharmazeutika, you name it, we got it.“
Irgendwas stimmt hier nicht, ich komm nur nicht drauf, was. Ich fasse mal kurz zusammen: Es ist Freitagnachmittag. Ich bin Anatol – your friendly Fruit´n´Veggie Artist und verfluche mein künstlerisches Talent, das mir diesen Titel und diese Funktion eingetragen hat. Die darin besteht, den ganzen Tag über mit einer Sprühflasche durch die Gänge zu rennen und dafür zu sorgen, dass Batavia, Spinat & Co. im Wet Wall im Eingangsbereich immer schön feucht glänzen, weil feucht glänzendes Gemüse ja bekanntlich Impulskäufe auslöst, und falls doch mal irgendwo was zu welken beginnt, verpasse ich dem Möhrengrün eben mit der Schere einen Iro. Ansonsten bin ich dafür zuständig, morgens, bevor die erste Kundin durch die Automatiktür tritt, mit Kreide hübsche Artischocken oder was halt sonst gerade im Angebot ist, auf die Schiefertafeln zu zeichnen. In good old Germany, muss Sheryl sich gedacht haben, erkennen die jungen Menschen das Obst ja sogar noch in freier Wildbahn, und zeichnen kann er auch. Irgendein Profit muss aus mir doch zu schlagen sein, wenn sie sich dieser Uraltfreundin ihrer Mutter zuliebe schon breitschlagen lässt, mich pro forma als Au Pair zu beschäftigen, ohne den Au-Pair-Status hätte ich nämlich kein J1-Visum gekriegt. Und da Sheryl relativ schnell erkannt hat, dass sie mich lieber nicht auf ihre Kinder loslassen möchte, hat sie mich in ihrer Funktion als General Manager bei Greens´n´Queens kurzerhand zum Fruit´n´Veggie Artist deklariert und für die Werbung verantwortlich gemacht. Die selbstverständlich nicht mehr Werbung heißen darf, sondern Customer Attraction Optimization. Wobei ich das missverständlich finde, weil nicht klar ist, wessen Attraktivität hier optimiert werden muss, die des Kunden oder die der Ware. Also gebe ich an fünf Tagen die Woche hier den freundlichen Fruit´n´Veggie Clown und schabe die klebrigen Spuren dessen vom Boden, was superbewusste Organic-Mütter ihren verzogenen Blagen eben so in den Mund schieben, um in Ruhe die Nährwertangaben der kalorienreduzierten organischen Fleischersatzprodukte vergleichen zu können. Nach Kassenschluss kontrolliere ich dann bei bei jedem Joghurtbecher den best by-Stempel und lade die ausgemusterten Kandidaten in Sperrholzstiegen und versenke sie im Container hinter der Anlieferzone. Klappe zu, Affe tot. Das ginge mit Sheryls Kindern ja auch eher schlecht.
Und jetzt sitze ich eben am Ende eines langen Tages auf einer leeren Organic-Chardonnay-Kiste und lasse mir von den letzten Sonnenstrahlen die Stirn wärmen. Ich tue keiner Fliege was zuleide, ich nehme niemandem etwas weg. Und plötzlich katapultiert sich dieser ungeflügelte Racheengel in meinen Sonnenuntergang. Macht mich wahnsinnig, wie sie da vor mir kauert und auf den Zehenspitzen vor- und zurückwippt. Ob ich ihr sagen soll, dass ich kein amerikanischer Staatsbürger bin und überhaupt keinen Einfluss auf die Agrarwirtschaft und die USDA und ihre Subventionierung der Fleischindustrie habe? Die beiden kleinen Nilpferde aus Plastik, mit denen ich mein Waukang Taco teile, stehen dieser Rachegöttin aus dem Container genauso fassungslos gegenüber wie ich.
 „Aber lass dich nicht stören, irgendwer muss die 6 Milliarden Pfund abgepacktes Schweinefleisch ja essen, damit die Smithfield-Aktionäre auf ihre Kosten kommen.“ Die drei steilen Falten, die sich oberhalb ihrer Nasenwurzel bilden, verraten, dass sie die Augen, die längst wieder hinter ihren verspiegelten Brillengläsern verschwunden sind, zusammenkneift, um die Schrift auf meinem Namensschild zu entziffern, offensichtlich ist meine militante Containerbraut kurzsichtig. „Intensivtierhaltung, schon mal gehört? Tote Tiere finden nicht mehr statt, wenn wir ihren in Einzelteile zerlegten Körpern Fleischnamen geben. Filet, Schnitzel, Speck, Leberkäse, Gehacktes, klingt alles nicht mehr nach dem ehemaligen Tier in deiner Chipstüte, stimmt´s?“ Ich soll mich nicht stören lassen, sehr lustig. Vielleicht sollte ich sie um die Gebrauchsanweisung bitten, wie das gehen soll, sich nicht stören zu lassen, wenn die personifizierte Rächerin aller 27 Millionen im Vorjahr geschlachteten Schweine hinter dir aus dem Container springt, sich vor deiner Nase aufbaut, dir ihre Brüste ins Gesicht hält und dich nonstop mit Fakten belegt, die du selber googeln könntest, wenn sie dich interessieren würden. Und ihr sagen, dass mich von all den Dingen, die ich gerade aufgezählt habe, ihre Brüste noch am meisten beeindrucken.
„Lass mich raten, ein Food´n´Veggie Artist ist einer von diesen Pausenclowns, die sich Greens´n´Queens leistet, um den Filmprojektor anzukurbeln, der lustige Disneyschweinchen mit Ringelschwänzchen durch die Kundenphantasie tanzen lässt und die Szene rausschneidet, die zeigt, wie aus den Schweinchen die eingeschweißte Portionsgröße wird, die er gerade aus dem Kühlregal nimmt?“ O.k. Nicht nur die Brüste. Auch die Dreistigkeit, mit der sie sich neben mich auf die Holzkiste plumpsen lässt und mich dabei mit der Hüfte einfach beiseite schubst. Sie ist ganz schön bunt. Die Rastas, die unter ihrem schwarzen Bandana hervorquellen, leuchten kupferorange, auf ihrem Oberschenkel prangt der fetteste blaue Fleck, den ich je gesehen habe, und in den Fransen ihres Halstuchs haben sich grüne Spinatblättchen verfangen. Sie zieht die Knie an den Körper, stützt die Ellbogen auf die Knie und legt ihr Kinn zwischen die Handflächen. Auf der Innenseite ihres linken Unterarms sind jede Menge winziger Buchstaben tätowiert, nur die Quellenangabe ist etwas größer. Matthew 5:15. Sie nimmt die verspiegelte Sonnenbrille ab, schiebt sie in ihr Stirnband und grinst mich an. „Über das Evangelium reden wir später. Als erstes müssen wir dich aus deiner Vakuumverpackung hier rausholen.“ Schneller als ich reagieren kann, schießt ihre Hand auf meine Brust zu und reißt mir den Friendly Fruit´n´Veggie Artist vom Kittel. „Du bist falsch etikettiert, Anatol.“
Sie hat meinen Namen gesagt. Sie hat grüne Augen, irgendwas aus dem Matthäusevangelium auf dem Unterarm und sie interessiert sich für mich. Für etwas an mir, das nicht mein Fleischkonsum ist. Ich versuche, unauffällig mit den Hippos Blickkontakt aufzunehmen, wie sie das einschätzen. Eddie nickt und Gino hat längst keine Augen mehr für mich, er himmelt sie an, als käme sie von einem anderen Stern. Mein Bauch deutet das als Zustimmung. Mein Hirn wirft die Hände in den Himmel und verleiert die Augen. Mein Instinkt schreit, Renn!, und mein Schwanz macht deutlich, dass er auch was zu sagen hätte. Und was macht mein Mund? Mein Mund sagt: „Was muss ich tun, damit du ein Kind mit mir kriegst?“
Dass zwei Menschen, die ein Kind miteinander bekommen wollen, ein paar Dinge voneinander wissen sollten, darüber sind wir uns wohl einig. Idiotischerweise scheinen wir zu glauben, diese Dinge wären abgedeckt, wenn wir einander gegenseitig den Namen genannt, Glaubensbekenntnisse und Schulabschlüsse ausgetauscht und uns über HIV-Test, die bevorzugte Brötchenhälfte und die Verteilung der Elternzeit verständigt haben. Dabei gibt es doch wirklich wichtigere Dinge, die wir übereinander wissen sollten.
„Darf ich vorstellen: Gino und Eddie.“ Irgendetwas muss ich ja sagen, um das Knirschen zu überbrücken, das die zerbröselnden Wirsingchips unter meinem Hintern von sich geben. Und weil mir zu allem Überfluss auch noch eine Büchse Hummerschwanzsuppe die Eier abklemmt, fingere ich zur Ablenkung zwei rosa glasierte Mini-Donuts, die das Schicksal freundlicherweise an diesem Tag im Container platziert hat, aus ihrer Klarsichtverpackung und setze Gino auf den einen, Eddie auf den anderen. Die beiden entstammen den Überraschungseiern, die Ottilie mir als Gastgeschenk für Sheryls Kinder mitgegeben hat. Ottilie konnte ja nicht wissen, dass die Einfuhr von Kinderüberraschungseiern in die Vereinigten Staaten von Amerika verboten ist. Aus Sicherheitsgründen. Die haben doch echt `nen Schaden. Der Typ am Zoll hat ganz schön bescheuert geguckt, als ich die Dinger vor seinen Augen ausgepackt und mir die Schokolade reingeschoben hab, aber was wollte er machen, und Zollbestimmungen, die die Einfuhr von Plastiknilpferden außerhalb von Überraschungseiern verbieten, haben sich selbst die Amis noch nicht einfallen lassen. „Warum Gino und Eddie?“, fragt sie, und schnappt sich den Donut mit Gino. Ich kann seine eiförmigen weißen Hippoaugen leuchten sehen. „Warum nicht?“ Ich lecke Eddie den Zuckerguss von den Hufen, stelle ihn auf mein Knie und beiße in den Donut.
„Na, Gino ist klar, aber Eddie?“ Spätestens in diesem Moment verfällt ist-klar-Gino ihr endgültig, und bei warum-nicht-Eddie vermute ich ohnehin, dass er noch nicht so ganz entschieden ist hinsichtlich seiner Geschlechterpräferenz. Sie drückt mir die Donettes-Verpackung mit den restlichen Mini-Donuts in die Hand. „Die Nährwerttabelle. Die Kalorien interessieren mich nicht, nur die Zutatenliste.“ Und so weiß ich von der zukünftigen Mutter meines Kindes eine halbe Stunde, nachdem sie als Saloon-Torten-Mädchen 2.0 hinter mir aus dem Container gesprungen ist, zumindest schon mal, dass sie eine Erdnussallergie hat und kurzsichtig ist.
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