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#AVENTIN·Storys
blog-aventin-de · 13 days
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12 · Ich bin der Abt · Carmina Burana
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12 · Ich bin der Abt · Carmina Burana · Carl Orff
Ich bin der Abt Ich bin der Abt von Cucanien, Und meinen Konvent halte ich mit den Saufbrüdern Und meine Wohlgeneigtheit gehört dem Orden der Würfelspieler, Und macht einer mir morgens seine Aufwartung in der Schenke, Geht er nach der Vesper fort und ist ausgezogen Und - also ausgezogen, wird er ein Geschrei erheben: Wafna, wafna! Wafna! Wafna! Was hast du getan, Pech, schändlichstes? Unseres Lebens Freuden hast du Fortgenommen alle! Wafna! Wafna! Wafna! Wafna! Ha, Ha! Ha, Ha! Ego sum abbas Ego sum abbas Cucaniensis, consilium meum est cum bibulis, et in secta Decii voluntas mea est, et qui mane me quesierit in taberna, post vesperam nudus egredietur, et sic denudatus veste clamabit: Wafna, wafna! Wafna! Wafna! quid fecisti sors turpassi? Nostre vite gaudia abstulisti omnia! Wafna! Wafna! Wafna! Wafna! Ha, Ha! Ha, Ha! 12 · Ich bin der Abt · Carmina Burana · Carl Orff Read the full article
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blog-aventin-de · 13 days
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Fuchs und Storch · Interessen
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Fuchs und Storch · Interessen · Gotthold Ephraim Lessing
Ein Fuchs war in seinem Revier auf Nahrungssuche unterwegs und traf auf einer Wiese einen Storch. »Erzähle mir doch etwas von den fremden Ländern, die du alle schon gesehen hast«, sagte der Fuchs zu dem weit gereisten Storch.    Daraufhin fing der Storch an weitläufig auszuholen mit seiner Erzählung. Er benannte jede Lache und jede feuchte Wiese, wo er die schmackhaftesten Würmer und die fettesten Frösche gefunden und verspeist hätte.  Der Fuchs war darüber nicht sehr erfreut und ging weiter seines Weges mit den Abschiedsworten: »Wie schön für dich«.    Lehre:  Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Fuchs und Storch · Interessen · Fabel von Gotthold Ephraim Lessing Read the full article
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blog-aventin-de · 14 days
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18 · Der kleine Prinz · Novelle
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18 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle
Der kleine Prinz durchquerte die Wüste und begegnete nur einer Blume mit drei Blütenblättern, einer ganz armseligen Blume … »Guten Tag«, sagte der kleine Prinz. »Guten Tag«, sagte die Blume. »Wo sind die Menschen?« fragte höflich der kleine Prinz. Die Blume hatte eines Tages eine Karawane vorüberziehen sehen. »Die Menschen? Es gibt, glaube ich, sechs oder sieben. Ich habe sie vor Jahren gesehen. Aber man weiß nie, wo sie zu finden sind. Der Wind verweht sie. Es fehlen ihnen die Wurzeln, das ist sehr übel für sie.« »Adieu«, sagte der kleine Prinz »Adieu«, sagte die Blume. 18 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle Read the full article
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blog-aventin-de · 14 days
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Ein sorglicher Hausgeist · Goethe
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Ein sorglicher Hausgeist · Johann Wolfgang von Goethe
Ein junger Landmann pachtete einen ansehnlichen Gasthof, der sehr gut gelegen war. Von den Eigenschaften, die zu einem Wirt gehören, besaß er vorzüglich die Behaglichkeit, und weil es ihm von Jugend auf in den Trinkstuben auch wohl gewesen war, mochte er wohl deshalb ein Metier ergriffen haben, das ihn nötigte, den größten Teil des Tages darin zu verbringen. Er war sorglos ohne Liederlichkeit, und sein Behagen breitete sich über alle Gäste aus, die sich bald häufig bei ihm versammelten. Er hatte eine junge Person geheiratet, eine stille leidliche Natur. Sie versah ihre Geschäfte gut und pünktlich, sie hing an ihrem Hauswesen, sie liebte ihren Mann; doch musste sie ihn bei sich im Stillen tadeln, dass er mit dem Geld nicht sorgfältig genug umging. Das bare Geld nötigte ihr eine gewisse Ehrfurcht ab, sie fühlte ganz den Wert desselben, sowie die Notwendigkeit sich überhaupt in Besitz zu setzen, sich dabei zu erhalten. Ohne eine angeborene Heiterkeit des Gemüts hätte sie alle Anlagen zum strengen Geiz gehabt. Doch ein wenig Geiz schadet ja bekanntlich nichts. Margarete, so will ich meinen sorglichen Hausgeist nennen, war mit ihrem Mann sehr unzufrieden, wenn er zu große Zahlungen machte. Freigiebigkeit ist eine Tugend, die dem Mann ziemt, und Festhalten ist die Tugend einer Frau. So hat es die Natur gewollt, und unser Urteil wird im ganzen naturgemäß ausfallen, wenn er erhaltene aufgekaufte Fourage von Fuhrleuten und Unternehmern, aufgezählt wie sie waren, eine Zeit lang auf dem Tisch liegen ließ, das Geld alsdann in Körbchen einstrich und daraus wieder ausgab und auszahlte, ohne Pakete gemacht zu haben und ohne Rechnung zu führen. Verschiedene ihrer Erinnerungen waren fruchtlos, und sie sah wohl ein, dass, wenn er auch nicht verschwendete, doch manches in einer solchen Unordnung verschleudert werden müsse. Der Wunsch ihn auf bessere Wege zu leiten war so groß bei ihr, der Verdruss zu sehen, dass manches, was sie im Kleinen erwarb und zusammen hielt, im Großen wieder vernachlässigt wurde und auseinander floss, dass sie sich zu einem gefährlichen Versuch bewogen fühlte, wodurch sie ihm über diese Lebensweise die Augen zu öffnen gedachte. Sie nahm sich vor, ihm so viel Geld als möglich aus den Händen zu spielen, und bediente sich dazu einer sonderbaren List. Sie hatte bemerkt, dass er das Geld, das einmal auf dem Tisch aufgezählt war, wenn es eine Zeit lang gelegen hatte, nicht wieder nachzählte, ehe er es aufhob. Sie bestrich daher den Boden eines Leuchters mit Talg und setzte ihn, in einem Schein von Ungeschicklichkeit, gerade auf die Stelle, wo die Dukaten lagen, eine Geldsorte, der sie eine besondere Freundschaft gewidmet hatte. So erhaschte sie immer ein Stück der Dukaten und nebenbei einige kleine Münzsorten und war mit ihrem ersten Fischfang wohl zufrieden. Sie wiederholte daher diese Operation mehrmals; und ob sie sich gleich über ein solches Mittel zu einem guten Zweck kein Gewissen machte, so beruhigte sie sich doch über jeden Zweifel vorzüglich dadurch, dass diese Art der Entwendung für keinen Diebstahl angesehen werden könne, weil sie das Geld nicht mit den Händen weggenommen habe. So vermehrte sich nach und nach ihr heimlicher Schatz, und zwar um desto reichlicher, als sie alles, was bei der inneren Wirtschaft von barem Geld ihr in die Hände floss, auf das strengste zusammenhielt. Schon war sie beinahe ein ganzes Jahr ihrem Plan treu geblieben, und hatte indessen ihren Mann sorgfältig beobachtet, ohne eine Veränderung in seinem Humor zu spüren, bis er endlich einmal höchst übler Laune war. Sie suchte ihm die Ursache dieser Veränderung abzuschmeicheln und erfuhr bald, dass er in großer Verlegenheit sei. Es hätte ihm nach der letzten Zahlung, die er an Lieferanten getan, seine Pachtgelder übrig bleiben sollen, sie fehlten aber nicht allein völlig, sondern er habe sogar die Leute nicht ganz befriedigen können. Da er alles im Kopf rechne und wenig aufschreibe, so könne er nicht nachkommen, wo ein solcher Verstoß herrühre. Margarete schilderte ihm darauf sein Betragen, die Art, wie er einnehme und ausgebe, den Mangel an Aufmerksamkeit; selbst seine gutmütige Freigebigkeit kam mit in Anschlag, und freilich ließen ihn die Folgen seiner Handelweise, die ihn so sehr drückten, keine Entschuldigung aufbringen. Margarete konnte ihren Gatten nicht lange in dieser Verlegenheit lassen, um so weniger, als es ihr so sehr zur Ehre gereichte, ihn wieder glücklich zu machen. Sie setzte ihn daher in Verwunderung, als sie zu seinem Geburtstag, der eben eintrat, und an dem sie ihn sonst mit etwas Brauchbarem anzubinden pflegte, mit einem Körbchen voll Geldrollen ankam. Die verschiedenen Münzsorten waren besonders gepackt, und der Inhalt jedes Röllchens war, mit schlechter Schrift, jedoch sorgfältig, darauf gezeichnet. Wie erstaunte nicht der Mann, als er beinahe die Summe, die ihm fehlte, vor sich sah, und die Frau ihm versicherte, das Geld gehöre ihm. Sie erzählte darauf umständlich, wann und wie sie es genommen, was sie ihm entzogen, und was durch ihren Fleiß erspart worden sei. Sein Verdruss ging in Entzücken über, und die Folge war, wie natürlich, dass er Ausgabe und Einnahme der Frau völlig übertrug, seine Geschäfte vor wie nach, nur mit noch größerem Eifer besorgte, von dem Tag an aber keinen Pfennig Geld mehr in die Hände nahm. Die Frau verwaltete das Amt eines Kassiers mit großen Ehren, kein falscher Laubtaler, ja kein verrufener Sechser wurde angenommen, und die Herrschaft im Hause war, wie billig, die Folge ihrer Tätigkeit und Sorgfalt, durch die sie nach dem Verlauf von zehn Jahren ihren Mann in den Stand setzte, den Gasthof mit allem, was dazu gehörte, zu kaufen und zu behaupten. Ein sorglicher Hausgeist · Johann Wolfgang von Goethe Read the full article
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blog-aventin-de · 15 days
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17 · Der kleine Prinz · Novelle
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17 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle
Will man geistreich sein, dann kommt es vor, dass man ein bisschen aufschneidet. Ich war nicht ganz aufrichtig, als ich euch von den Laternenanzündern erzählte. Ich laufe Gefahr, denen, die unseren Planeten nicht kennen, ein falsches Bild von ihm zu vermitteln. Die Menschen benutzen nur sehr wenig Raum auf der Erde. Wenn die zwei Milliarden Einwohner, die die Erde bevölkern, sich aufrecht und ein bisschen gedrängt hinstellten, wie bei einer Volksversammlung etwa, kämen sie auf einem öffentlichen Platz von zwanzig Meilen Länge und zwanzig Meilen Breite leicht unter. Man könnte die Menschheit auf der geringsten kleinen Insel des Pazifischen Ozeans zusammenpferchen. Die großen Leute werden Euch das freilich nicht glauben. Sie bilden sich ein, viel Platz zu brauchen. Sie nehmen sich so wichtig wie die Affenbrotbäume. Gebt ihnen also den Rat, sich das auszurechnen. Die großen Leute beten die Zahlen an, das wird ihnen gefallen. Aber ihr sollt Eure Zeit nicht damit verlieren. Es ist zwecklos. Ihr habt Vertrauen zu mir. Einmal auf der Erde, wunderte sich der kleine Prinz, niemanden zu sehen. Er fürchtete schon, sich im Planeten geirrt zu haben, als ein mondfarbener Ring sich im Sand bewegte. »Gute Nacht«, sagte der kleine Prinz aufs Geratewohl. »Gute Nacht«, sagte die Schlange. »Auf welchen Planeten bin ich gefallen?« fragte der kleine Prinz. »Auf die Erde, du bist in Afrika«, antwortete die Schlange. »Ah! … es ist also niemand auf der Erde?« »Hier ist die Wüste. In den Wüsten ist niemand. Die Erde ist groß« sagte die Schlange. Der kleine Prinz setzte sich auf einen Stein und hob die Augen zum Himmel: »Ich frage mich«, sagte er, »ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den seinen wiederfinden kann. Schau meinen Planeten an. Er steht gerade über uns … Aber wie weit ist er fort!« »Er ist schön«, sagte die Schlange. »Was willst Du hier machen?« »Ich habe Schwierigkeiten mit einer Blume«, sagte der kleine Prinz. »Ah!« sagte die Schlange. Und sie schwiegen. »Wo sind die Menschen?« fuhr der kleine Prinz endlich fort. »Man ist ein bisschen einsam in der Wüste …« »Man ist auch bei den Menschen einsam«, sagte die Schlange. Der kleine Prinz sah sie lange an. »Du bist ein drolliges Tier«, sagte er schließlich, »dünn wie ein Finger …« »Aber ich bin mächtiger als der Finger eines Königs«, sagte die Schlange. Der kleine Prinz musste lächeln. »Du bist nicht sehr mächtig … Du hast nicht einmal Füße … Du kannst nicht einmal reisen …« »Ich kann Dich weiter bringen als ein Schiff«, sagte die Schlange. Sie rollte sich dann um den Knöchel des kleinen Prinzen wie ein goldenes Armband. »Wen ich berühre, den gebe ich der Erde zurück, aus der er hervorgegangen ist«, sagte sie noch. »Aber Du bist rein, du kommst von einem Stern …« Der keine Prinz antwortete nichts. »Du tust mir leid auf dieser Erde aus Granit, du, der du so schwach bist. Ich kann dir eines Tages helfen, wenn Du dich zu sehr nach Deinem Planeten sehnst. Ich kann …« »Oh, ich habe sehr gut verstanden« sagte der kleine Prinz, »aber warum sprichst Du immer in Rätseln?« »Ich löse sie alle«, sagte die Schlange. Und sie schwiegen. 17 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle Read the full article
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blog-aventin-de · 15 days
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AMO · Ich liebe die Blumen
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AMO · Ich liebe die Blumen · Henry van de Velde
Ich liebe die Blumen, die Augen der Erde. Ich liebe die Blumen, deren Augen sich bei ihrem Erwachen öffnen, um uns durch ihre Pracht kindliches Entzücken zu offenbaren. Sie befreien uns vom Ernst der schwer erdrückenden Gedanken und von ungestillten Wünschen. Die Blumen befreien uns weiter von der Ironie der Grausamkeit auf der Erde und erfreuen uns durch ihre unendliche Süße. AMO · Ich liebe die Blumen · Henry Clement van de Velde Read the full article
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blog-aventin-de · 18 days
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Der Wanderer · Khalil Gibran
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Der Wanderer · Khalil Gibran · Allegorie und Poesie
Ich traf ihn an der Gabelung eines Weges. Er trug nichts bei sich als seinen Umhang und einen Stab; und auf seinem Antlitz lag ein Schleier von Schmerz. Wir grüßten einander, und ich sprach: »Komm in mein Haus, und sei mein Gast.« Und er trat näher. Meine Frau und meine Kinder kamen uns an der Türschwelle entgegen; lächelnd blickte er sie an, und sie freuten sich über sein Kommen. Dann saßen wir gemeinsam am Tisch und fühlten uns glücklich mit ihm, denn es umhüllten ihn Ruhe und Geheimnis. Nach dem Abendmahl setzten wir uns um das Feuer im Garten, und ich fragte ihn nach seinen Wanderungen. In dieser Nacht hörten wir viele Geschichten, und auch am folgenden Tag ... doch was ich nun wiedergebe, wurde aus der Schwere seines Lebens geboren, obwohl er selbst gütig war und seine Geschichten nur den Staub und die Mühsal seines Weges atmeten. Und als er nach drei Tagen wieder von uns ging, da spürten wir, dass dieser Gast uns nicht wirklich verlassen hatte. Eher war es so, dass einer noch draußen im Garten stand und noch nicht eingetreten war. Der Wanderer · Khalil Gibran · Allegorie und Poesie Read the full article
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blog-aventin-de · 18 days
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Der Wanderer · Khalil Gibran
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Der Wanderer · Khalil Gibran · Allegorie und Poesie
Ich traf ihn an der Gabelung eines Weges. Er trug nichts bei sich als seinen Umhang und einen Stab; und auf seinem Antlitz lag ein Schleier von Schmerz. Wir grüßten einander, und ich sprach: »Komm in mein Haus, und sei mein Gast.« Und er trat näher. Meine Frau und meine Kinder kamen uns an der Türschwelle entgegen; lächelnd blickte er sie an, und sie freuten sich über sein Kommen. Dann saßen wir gemeinsam am Tisch und fühlten uns glücklich mit ihm, denn es umhüllten ihn Ruhe und Geheimnis. Nach dem Abendmahl setzten wir uns um das Feuer im Garten, und ich fragte ihn nach seinen Wanderungen. In dieser Nacht hörten wir viele Geschichten, und auch am folgenden Tag ... doch was ich nun wiedergebe, wurde aus der Schwere seines Lebens geboren, obwohl er selbst gütig war und seine Geschichten nur den Staub und die Mühsal seines Weges atmeten. Und als er nach drei Tagen wieder von uns ging, da spürten wir, dass dieser Gast uns nicht wirklich verlassen hatte. Eher war es so, dass einer noch draußen im Garten stand und noch nicht eingetreten war. Der Wanderer · Khalil Gibran · Allegorie und Poesie Read the full article
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blog-aventin-de · 19 days
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Verwandlung · Gisela Elsner
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Verwandlung · Gisela Elsner · Kurzgeschichte
Als Triboll erwachte, saß sein Gesicht am Hinterkopf. Das gefiel Triboll. Wenn er spazieren ging, sahen ihm die Leute nach, und Triboll freute sich darüber, weil er sehen konnte, dass ihm die Leute nachsahen. Doch diese waren nicht dümmer als er. Als sie bemerkten, dass Triboll zusah, wie sie ihm nachschauten, schauten sie ihm vor, und das konnte Triboll nicht mehr sehen, denn sein Gesicht saß ja am Hinterkopf. Er glaubte deshalb, er sei wieder wie die anderen, und wollte wieder Freundschaft mit ihnen schließen. Doch die anderen wurden böse und sagten, er sei nicht so wie sie. Triboll hielt es für eine Lüge und empfahl ihnen, zu beichten, weil er fürchtete, sie kämen wegen ihrer Verlogenheit in die Hölle. Die anderen lachten ihn aus. Da ging die Welt mit Triboll und den anderen unter, und Triboll kam in den Himmel. Als er dort die anderen schon vorfand, dachte er, er sei in der Hölle, und glaubte niemandem den Himmel, denn er wusste, dass alle logen. So blieb er seine Ewigkeit lang in der Hölle. Verwandlung · Gisela Elsner · Kurzgeschichte Read the full article
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blog-aventin-de · 19 days
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Reise mit der Bahn · Abenteuer
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Reise mit der Bahn · Jürgen Becker · Abenteuer
Wir sind mit der Bahn unterwegs. Westfalen erwartet uns, zum Bodensee zieht es uns hin, in Bebra steigen wir um, Husum ist nicht weit. Wir speisen und schlafen in der Bahn, lächelnd lehnen wir im langen Gang. Eine Bahnfahrt kann aufregend sein, wenn man eine Bekanntschaft macht. Als Herr erklärt man gerne die Gegend und die Dame lässt sich gern erklären die Gegend. Wie erklärt man, was es für ein eigenartiges Denken ist, wenn man in der Bahn an die Leute in ihren ruhigen unbeweglichen Häusern denkt? In der Bahn verliert man das Gefühl, immer gebunden und abhängig zu sein; es bleibt aber das Gefühl von Sicherheit, auch wenn man zu allen Abenteuern bereit ist. Die Landkarte in der Bahn zeigt die großen Zusammenhänge. Ich zähle die Menschen, die Schicksale, die Abschiede, die Wiedersehensfreuden, die Erlebnisse, die Unglücke, die Verspätungen, die Entscheidungen, die Trennungen, die Wartezeiten, die Unruhen, die Genüsse, die alle in diesem Augenblick zu tun haben mit der Bahn. Es sind sehr sehr viele! Als wir Kinder waren, war die erste Sensation der Ferien immer die Bahn. Der Tunnel war endlos. In Gedanken ritten wir auf Pferden über Äcker, Gräben und Flüsse neben der Bahn her. Nachts hörten wir das nächtliche Rauschen. Später sparten wir und sparten, um zur fernen Jugendliebe zu fahren - mit der Bahn. Urlaub ist überall. Der Nebel hat uns nichts an. Das ärmste Land hat für den Ärmsten noch immer die Bahn. Der Reiche wird nicht reicher in der Bahn und der Gesunde bleibt gesund. In jedem Ort steht jemand und winkt, und soviel Fernweh, Heimweh, Sehnsucht, Kummer und Enttäuschung die Person auch hat, sie ist nicht ausgeschlossen von der Bahn. Die Alpen. Der Harz. Die Eifel. Die Röhn. Das ganze Ausland, in das alles fährt die Bahn, und aus dem fährt sie auch wieder zurück, heim, wo immer das ist. So sind und bleiben, so denken, reden und handeln wir ... für die Bahn. Read the full article
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blog-aventin-de · 20 days
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Gebet des Wildes · Naturschutz
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Gebet des Wildes · Naturschutz · Wald und Wild
Kommst Du, oh Mensch in dieses Revier, vergiss uns nicht, wir leben hier. Wir sind froh und dankbar, genau wie Du, gibt man uns Frieden und auch die Ruh. Deshalb bitten wir Dich, sei darauf bedacht, Dir sei der Tag, uns lass die Nacht. Deshalb wenn die Sonne geht zur Ruh, verlass den Wald (mit Hund) auch Du! Sei morgens nicht zu zeitig hier, sonst störst du uns und das Revier. Vom Dämmern bis zum frühen Morgen da müssen wir für Äsung sorgen. Gar eng ist unser Paradies, das uns die Technik übrig ließ. Lass uns die Dickung, bleib du auf den Wegen, nur so kommst Du unserer Bitte entgegen. Für Dein Verständnis danken Dir, das Wild und auch der Pächter vom Revier. Gebet des Wildes · Naturschutz · Wald und Wild Read the full article
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blog-aventin-de · 20 days
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Kriegslied · Dreigroschenroman
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Kriegslied · Dreigroschenroman · Bertolt Brecht
Und sie zogen hinein in den Krieg Und sie mussten Patronen haben Und es fanden sich allerhand nette Leute Die ihnen Patronen gaben. Ohne Munition kein Krieg. Die sollst du haben, mein Sohn! Ihr zieht für uns ins Feld Wir machen für euch Munition. Und sie machten einen Haufen Munition Und dann fehlte ihnen noch ein Krieg Und es fanden sich allerhand nette Leute Die sorgten dafür, dass er stieg. Auf, auf, mein Sohn, ins Feld! Das Vaterland ist in Gefahr! Auf, auf für Mütter und Schwestern Für Thron und für Altar! Kriegslied · Bertolt Brecht · Ballade Read the full article
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blog-aventin-de · 21 days
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16 · Der kleine Prinz · Novelle
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16 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle
Der siebente Planet war also die Erde. Die Erde ist nicht irgendein Planet! Man zählt da hundertelf Könige, wenn man, wohlgemerkt, die Eingeborenenkönige nicht vergisst, siebentausend Geographen, neunhunderttausend Geschäftsleute, siebeneinhalb Millionen Säufer, dreihundertelf Millionen Eitle, kurz – ungefähr zwei Milliarden erwachsene Leute. Um euch einen Begriff von den Ausmaßen der Erde zu geben, muss ich euch sagen, dass man vor der Erfindung der Elektrizität dort auf allen sechs Kontinenten zusammen eine ganze Armee von vierhundertzweiundsechzigtausendfünfhundertelf Laternenanzündern im Dienst hatte. Von einiger Entfernung aus gesehen, wirkte das prächtig. Die Bewegungen dieser Armee waren gedrillt, wie die eines Opernballetts. Den Reigen begannen die Anzünder der neuseeländischen und australischen Laternen. Hatten sie ihre Lampen angezündet, gingen sie schlafen. Dann traten die Anzünder von China und Sibirien zum Tanz an. Auch sie verschwanden hinter den Kulissen. Dann kamen die russischen und indischen Anzünder an die Reihe. Dann die von Afrika und Europa. Dann die von Südamerika. Dann die von Nordamerika. Und niemals irrten sie sich in der Reihenfolge ihres Auftritts. Es war großartig. Nur der Anzünder der einzigen Laterne am Nordpol und sein Kollege von der einzigen Laterne am Südpol führten ein Leben voll Müßiggang und Gemütlichkeit: sie arbeiteten zweimal im Jahr. 16 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle Read the full article
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blog-aventin-de · 22 days
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15 · Der kleine Prinz · Novelle
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15 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle
Der sechste Planet war zehnmal so groß. Er war von einem alten Herrn bewohnt, der ungeheure Bücher schrieb. »Da schau! Ein Forscher!« rief er, als er den kleinen Prinzen sah. Der kleine Prinz setzte sich an den Tisch und verschnaufte ein wenig. Er war schon so viel gereist! »Woher kommst Du?« fragte ihn der alte Herr. »Was ist das für ein dickes Buch?« sagte der kleine Prinz, »was machen Sie da?« »Ich bin Geograph«, sagte der alte Herr. »Was ist das, ein Geograph?« »Das ist ein Gelehrter, der weiß, wo sich die Meere, die Ströme, die Städte, die Berge und die Wüsten befinden.« »Das ist sehr interessant«, sagte der kleine Prinz. »Endlich ein richtiger Beruf!« Und er warf einen Blick auf den Planeten des Geographen. Er hatte noch nie einen so majestätischen Planeten gesehen. »Er ist sehr schön, Euer Planet. Gibt es da auch Ozeane?« »Das kann ich nicht wissen«, sagte der Geograph. »Ach!« Der kleine Prinz war enttäuscht. »Und Berge?« »Das kann ich auch nicht wissen«, sagte der Geograph. »Aber ihr seid Geograph! – Und Städte und Flüsse und Wüsten?« »Auch das kann ich nicht wissen.« »Aber ihr seid doch Geograph!« »Richtig«, sagte der Geograph, »aber ich bin nicht Forscher. Es fehlt uns gänzlich an Forschern. Nicht der Geograph geht die Städte, die Ströme, die Berge, die Meere, die Ozeane und die Wüsten zählen. Der Geograph ist zu wichtig, um herum zu streunen. Er verlässt seinen Schreibtisch nicht. Aber er empfängt die Forscher. Er befragt sie und schreibt sich ihre Eindrücke auf. Und wenn ihm die Notizen eines Forschers beachtenswert erscheinen, lässt der Geograph über dessen Moralität eine amtliche Untersuchung anstellen.« »Warum das?« »Weil ein Forscher, der lügt, in den Geographiebüchern Katastrophen herbeiführen würde. Und auch ein Forscher, der zu viel trinkt.« »Wie das?«, fragte der kleine Prinz. »Weil die Säufer doppelt sehen. Der Geograph würde dann zwei Berge einzeichnen, wo nur ein einziger vorhanden ist.« »Ich kenne einen«, sagte der kleine Prinz, »der wäre ein schlechter Forscher.« »Das ist möglich. Doch wenn die Moralität des Forschers gut zu sein scheint, macht man eine Untersuchung über seine Entdeckung.« »Geht man nachsehen?« »Nein. Das ist zu umständlich. Aber man verlangt vom Forscher, dass er Beweise liefert. Wenn es sich zum Beispiel um die Entdeckung eines großen Berges handelt, verlangt man, dass er große Steine mitbringt.« Plötzlich ereiferte sich der Geograph. »Und du, du kommst von weit her! Du bist ein Forscher! Du wirst mir Deinen Planeten beschreiben!« Und der Geograph schlug sein Registrierbuch auf und spitzte einen Bleistift. Zuerst notiert man die Erzählungen der Forscher mit Bleistift. Um sie mit Tinte aufzuschreiben, wartet man, bis der Forscher Beweise geliefert hat. »Nun?« fragte der Geograph. »Oh, bei mir zu Hause«, sagte der kleine Prinz, »ist nicht viel los, da ist es ganz klein. Ich habe drei Vulkane. Zwei Vulkane in Tätigkeit und einen erloschenen. Aber man kann nie wissen.« »Man weiß nie«, sagte der Geograph. »Ich habe auch eine Blume.« »Wir schreiben Blumen nicht auf«, sagte der Geograph. »Warum das? Sie sind das Schönste!« »Weil Blumen vergänglich sind.« »Was heißt ›vergänglich‹?« »Die Geographiebücher«, entgegnete der Geograph, »sind die wertvollsten von allen Büchern. Sie veralten nie. Es ist sehr selten, dass ein Berg seinen Platz wechselt. Es ist sehr selten, dass ein Ozean seine Wasser ausleert. Wir schreiben die ewigen Dinge auf.« »Aber die erloschenen Vulkane können wieder aufwachen«, unterbrach der kleine Prinz. »Was bedeutet ›vergänglich‹?« »Ob die Vulkane erloschen oder tätig sind, kommt für uns aufs gleiche hinaus«, sagte der Geograph. »Was für uns zählt, ist der Berg. Er verändert sich nicht.« »Aber was bedeutet ›vergänglich‹?« wiederholte der kleine Prinz, der in seinem Leben noch nie auf eine einmal gestellte Frage verzichtet hatte. »Das heißt: ›von baldigem Entschwinden bedroht‹.« »Ist meine Blume von baldigem Entschwinden bedroht?« »Gewiss.« Meine Blume ist vergänglich, sagte sich der kleine Prinz, und sie hat nur vier Dornen, um sich gegen die Welt zu wehren! Und ich habe sie ganz allein zu Hause zurückgelassen! Das war die erste Regung seiner Reue. Aber er fasste wieder Mut. »Was raten Sie mir, wohin ich gehen soll?« fragte er. »Auf den Planeten Erde«, antwortete der Geograph, »er hat einen guten Ruf …« Und der kleine Prinz machte sich auf und dachte an seine Blume. 15 · Der kleine Prinz · Antoine de Saint-Exupéry · Novelle Read the full article
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blog-aventin-de · 22 days
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Der Zauberlehrling · Ballade
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Der Zauberlehrling · Ballade von Johann Wolfgang von Goethe
Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben. Seine Wort und Werke merkt ich und den Brauch, und mit Geistesstärke tu ich Wunder auch. Walle! walle Manche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße. Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen; bist schon lange Knecht gewesen: nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, oben sei ein Kopf, eile nun und gehe mit dem Wassertopf! Walle! walle manche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße. Seht, er läuft zum Ufer nieder, Wahrlich! ist schon an dem Flusse, und mit Blitzesschnelle wieder ist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweiten Male! Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale voll mit Wasser füllt! Stehe! stehe! denn wir haben deiner Gaben vollgemessen! Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen! Ach, das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen. Ach, er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! Immer neue Güsse bringt er schnell herein, Ach! und hundert Flüsse stürzen auf mich ein. Nein, nicht länger kann ichs lassen; will ihn fassen. Das ist Tücke! Ach! nun wird mir immer bänger! Welche Miene! welche Blicke! O du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Seh ich über jede Schwelle doch schon Wasserströme laufen. Ein verruchter Besen, der nicht hören will! Stock, der du gewesen, steh doch wieder still! Willst am Ende gar nicht lassen? Will dich fassen, will dich halten und das alte Holz behende mit dem scharfen Beile spalten. Seht da kommt er schleppend wieder! Wie ich mich nur auf dich werfe, gleich, oh Kobold, liegst du nieder; krachend trifft die glatte Schärfe. Wahrlich, brav getroffen! Seht, er ist entzwei! Und nun kann ich hoffen, und ich atme frei! Wehe! wehe! Beide Teile stehn in Eile schon als Knechte völlig fertig in die Höhe! Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Und sie laufen! Nass und nässer wirds im Saal und auf den Stufen. Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! hör mich rufen! – Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los. In die Ecke, Besen, Besen! Seids gewesen. Denn als Geister ruft euch nur zu seinem Zwecke, erst hervor der alte Meister. Der Zauberlehrling - Ballade von Johann Wolfgang von Goethe Read the full article
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blog-aventin-de · 24 days
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Maley und Malone · August Kopisch
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Maley und Malone · August Kopisch
Auf einer Insel im Meer da lebten der Hirten zwei: Der eine hieß Malone, der andere hieß Maley. Sie hatten beide eine Herde von Schafen geerbt: Die Erbschaft hat Malone, sowie Maley verderbt. Einst trieben sie zusammen; doch wie im Kriege gings: Der wollte rechts hin treiben, der trieb dann wieder links. Und endlich kam es zum Teilen, da blieb zuletzt ein Schaf: Der Zank um dieses brachte sie erst um Ruh und Schlaf. Malone wollte es schlachten: »Wir hauen es dann entzwei!« »Erst soll es Wolle geben!« behauptete Maley. Maley bedurfte Strümpfe: »Komm, scheren wir es heut!« Malone meint, es wäre zum Scheren nicht die Zeit. »So scher ich meine Seite: scher du die andre dann!« Malone wollt's nicht leiden, doch hat's Maley getan. Nun fiel das Schaf vom Winde verweht in einen Felsenspalt. Man zog es hervor am Morgen, da war es tot und kalt. »Maley, das Schaf erfror da, weil du's geschoren hast!« »Nein« sprach Maley »es stürzte, weil es der Sturm gefasst! Hättest du es auch geschoren, so fasste der Sturm es nicht, Und fasst er's auch - es hielt sichs doch mehr im Gleichgewicht!« Sie gehen vor die Richter und klagen mit großem Schall »Ei«, sagten da die Herren, »welch interessanter Fall!« Sie schlugen nach die Bücher; man zankte manch ein Jahr, Bis Maley und Malone ohne Schaf und Wolle war. Maley und Malone · August Kopisch · Gedicht Read the full article
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