Tumgik
noisetoys · 6 years
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Ich blogge an anderer Stelle weiter...
Ich habe hier schon länger nichts mehr geschrieben. Das liegt daran, dass ich auf eine eigene Domain umgezogen bin und mein Schreiben über die digitale Musikproduktion mit meinem Recording Projekt “Tropone” verbunden habe. Die neuen Seiten sind unter http://tropone.de zu erreichen. Es würde mich freuen wenn einige Leser dieser Seiten mich weiterhin unter der neuen Adresse beehren würden...
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noisetoys · 7 years
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Grooves aus der Konserve, oder wie man programmierten Drums Leben einhaucht - Teil Vier
<- zum dritten Teil.
Polyrhythmen sind ein weiteres Mittel, um die Rhythmusabteilung eines Songs etwas interessanter zu gestalten. Kurz gesagt sind Polyrhythmen zwei oder mehrere gleichzeitig ablaufende Rhythmen in unterschiedlichen Taktarten.
Polyrhythmen gibt es in allen musikalischen Genres, von den klassischen Klängen Chopins bis hin zum Grindcore von Meshuggah, wird selbst in langweiligen Popsongs von Taylor Swift für ein bisschen Abwechslung - dank Polyrhythmen - gesorgt (Ich hoffe ich habe keinen Taylor Swift Fan beleidigt).
Auch wenn es hier um das Programmieren von Drums geht, kann man Polyrhythmen natürlich auch mit anderen Instrumenten, oder eben auch mit der Stimme, einsetzen. Ich will mich hier aber nur auf perkussive Instrumente beschränken. 
Ein einfaches Beispiel
Wenn man einfach zwei verschiedene Rhythmen übereinander legt, beschreibt man das in der Regel mit X-über-Y. D.h., wenn ich z.B. einen einfachen 4/4 Takt nehme und darüber beispielsweise einen 3/4 Takt mit dem Tambourin lege, habe ich 3-über-4.
Das sieht dann so aus:
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Unten haben wir einen straighten 4/4 Rocktakt, und oben einen 3/4Takt mit dem Tambourin. Um das Einzeichnen eines 3/4 Taktes zu vereinfachen, kann man das Grid des Midi-Editors bei so gut wie allen modernen DAWs auf Triolen umstellen. Am besten wäre natürlich das ganze direkt live einzuspielen, aber ich persönlich finde das bei Polyrhythmen nicht so einfach. Einem waschechten Drummer geht das wahrscheinlich leichter von der Hand.
Man kann hier natürlich variieren, was immer gut ist. Z.B. könnte ich zwischendurch mal einen 3-über-2 Takt dazwischen setzen. Oder den 3-über-4 Takt nur mal so gezielt einstreuen. Ich kann mich da nur wiederholen: “Die Variation ist dein Freund!”
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Hier habe ich zunächst einmal 3-über-2 eingebaut, dann 3-über-4, wobei ich den letzten Schlag weggelassen habe und am Ende nochmal 3-über-1. Das klingt hier natürlich alles etwas spartanisch, weil ich es absichtlich total einfach gehalten habe. Aber mit ein wenig Kreativität kann man so aus einem vielleicht lahmen Part, dem etwas Gewisses fehlt, einen interessanteren Part zaubern.
Aber wie bereits oben erwähnt, müssen Polyrhythmen nicht nur mit dem Schlagzeug erzeugt werden.
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Hier habe ich nun noch einen Bass mit einem variierenden Takt, der ebenfalls auf 3 basiert, eingefügt. Die Möglichkeiten sind hier unbegrenzt. Polyrhythmen beschränken sich natürlich nicht nur auf 3/4 oder 4/4 Takte. Es macht Spaß verschiedene ungewöhnliche Takte auszuprobieren. Normalerweise entstehen solche Sachen aus dem Bauch heraus. Aber wenn einem absolut nichts einfällt, kann man vielleicht einfach irgendwas in einer eher seltenen Taktart probieren und dann ein bisschen mit Polyrhythmen herumspielen.
Hier nochmal alle 4 Teile des Drum Programming Tutorials:
Beats aus der Konserve Teil 1
Beats aus der Konserve Teil 2
Beats aus der Konserve Teil 3
Beats aus der Konserve Teil 4 (dieser Teil)
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noisetoys · 7 years
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Eine weitere Sammlung analoger Klassiker - 12 Synthesizer Plugins von Electrostudio für umsonst ... plus 5 spezielle Freeware Lieblinge.
Ja ja, ok. Das Analog Pack des polnischen Entwicklers, dessen Namen ich nichtmal in Erfahrung bringen konnte - ich nenne ihn im folgenden einfach mal Electrostudio - ist alt. Verdammt alt. Genau genommen ist das letzte Update der Website von 2012. Alle Plugins sind in 32Bit und werden nicht mehr aktualisiert. Aber hey, die Teile klingen echt gut, machen Spaß, sehen super aus und sind absolut umsonst. Also “Hut ab” vor dem Entwickler hinter Electrostudio!
Warum komme ich jetzt 5 Jahre später mit einem Beitrag dazu? zum einen hatte ich hier vor kurzem etwas zu der Synth Sammlung von Arturia gepostet. Diese Sammlung ist nicht gerade billig und ich wollte mal sehen, was es so im Freeware Bereich gibt. Allerdings ist der Markt riesig und ich wollte wirklich nicht alle vorhandenen Freeware Plugins testen. Falls jemand interessiert ist an eine Übersicht wirklich guter Freeware Plugins, empfehle ich die Seiten des Bedroom Producer Blogs.
Aber ich habe mich an diese Sammlung erinnert und das passte so gut. Ich mag nahezu alle Plugins dieser Serie, sie emulieren ebenfalls alte Klassiker (und teilweise sogar richtig skurrile Teile) und tja, sie sind nunmal umsonst.
Insgesamt umfasst die Sammlung 10 Synthesizer, die im Analog Pack zusammengefasst sind und in einer Zip-Datei heruntergeladen werden können. dieser Download ist gerade mal knapp 29MB groß. Dann habe ich noch die beiden extra Synthesizer von Electrostudio dazu genommen, den Minimoog und den Moog Prodigy, somit umfasst die Electrostudio Sammlung 12 Instrumente, die kaum Platz auf der Festplatte beanspruchen.
Da in der Arturia V Collection auch Orgeln, ein Piano und zwei elektrische Pianos vorhanden sind, habe ich noch zusätzlich im Anschluß meine 5 Lieblingsinstrumente aus dem Freeware-Bereich aufgezählt. Ein Piano, eine Orgel, ein Wurlitzer und zwei 8Bit Spielereien.
Dies hier ist keine “Best of Freeware” Scheiße. Dazu gibt es schon genug Seiten und Diskussionen im Netz. Dies sind einfach Freeware Plugins, die mir persönlich gefallen und die ich für meine Projekte benutze. Teilweise weiß ich nichtmal wie die Originale dieser Emulationen klingen, und es ist mir auch egal. Ich mag genau diese Plugins. Weil ich vor ein paar Tagen die großartige V Collection vorgestellt habe, wollte ich so etwas ähnliches nun im Freeware Bereich machen, denn man kann auch Plugins benutzen, die gar nichts kosten und trotzdem gut klingen. Nochmal “Hut ab” an die Entwickler, die diese Software umsonst zur Verfügung stellen.
Davolisint
Athos Davoli hatte eine italienische Firma in den 60ern und 70ern, die Verstärker, Boxen und sonstiges Gitarrenzubehör gebaut und verkauft hat. Später kamen dann auch noch einige obskure Orgeln dazu. Dazu hat Davoli ungefähr sieben Keyboards und Synthesizer entworfen und gebaut. Teilweise existieren davon aber nur Prototypen. Der erste, aus dem Jahre 1972 - war der Davolisint.
1972 war eine Zeit, in der der Synthesizer-Boom noch nicht so wirklich begonnen hat. Es gab zwar schon den Arp 2600 und den Minimoog, aber die etwas günstigeren Modelle von Roland oder Yamaha kamen erst ungefähr ein Jahr später. Der Davolisint war der erste italienische Synthesizer und wahrscheinlich auch der erste europäische.
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(Quelle: soundonsound.com)
Der Synthesizer funktioniert so ähnlich wie eine Transistororgel. Im Kern besitzt er zwei Oszillatoren, aber keine Envelopes oder LFOs, wie man es von anderen Synths so kennt. Man kann nicht mal eine Waveform für die Oszillatoren einstellen. Man hat nur sieben Schalter, die jeweils eine Oktave dazu schalten. Die Oszillatoren schwingen in einer rechteckähnlichen Form und man hat somit die Möglichkeiten 7 Oktaven dieser Rechteckwellen übereinander zu legen.
Ansonsten gibt es noch einige Regler in der Mitte, die die Tonhöhe der OSCs regeln und Vibrato dazu schalten können. Das muss reichen. Trotzdem macht es unheimlich Spaß mit dem spartanischen Synth herumzuspielen, denn Electrostudio hat mit dem DavoSynth ein nettes Ebenbild erschaffen. Außerdem wurde noch ein Chorus und Delay Effekt dazugepackt.
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Arp Solina String Ensemble
Eine String Machine darf auch hier natürlich nicht fehlen. Electrostudio hat sich hier mehr oder weniger an die Solina von Arp gehalten.
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(Quelle: synthpalace.com)
Die Solina war in einem wunderbaren Holzfunier erhältlich und kostete in den 70er Jahren ca. 2.500 Mark. Die eSLine von Electrostudio ist eine schöne Nachbildung der cheesy Streicherklänge und kostet rein gar nichts.
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Moog Micromoog
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(Quelle: http://retrosynthads.blogspot.de)
“Für 795 Dollar ist es ein großartiger Synthesizer für Anfänger”, so hieß es in einer Anzeige aus dem Jahre 1975. Der Micromoog war quasi der kleine Bruder des Minimoog für jedermann. Dieser Monosynth verfügte über einen Oszillator, einen Amp Envelope, einen Filter und einen LFO. Ein guter Synthesizer um sich mit den Grundlagen der Synthese vertraut zu machen.
Electrostudio hat ihren Micromoon noch eine Effektsektion spendiert. Außerdem kann man den Micromoon auch polyphon schalten. Es macht wirklich Spaß mit diesem einfachen Synth zu spielen.
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Moog Minimoog
Der Vorzeigesynthesizer aus dem Hause Moog. Ich habe ja vor kurzem im Artikel übers Arturia V Collection schon einiges dazu geschrieben. Electrostudio hat den Minimoog liebevoll Model Mini getauft. Ansonsten wurde sich ziemlich genau am Original gehalten.
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Moog Sonic Six
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(Quelle: greatsynthesizers.com)
Anfang der 70er war keine allzu gute Zeit für die Firma Moog. Die Welle des Erfolges ebbte immer mehr ab, denn keiner wollte weiterhin mit den Ungetümen der Modular Reihe hantieren. Man wünschte sich kleinere, transportable Systeme. Aber Bob Moog wollte zunächst von all dem nichts hören, bis seine Firma das Aus drohte.
So entstand der Sonic Six, ein tragbares System, dass ebenfalls als Lehrsynthesizer konzipiert war. Mochte Moog anfangs den Gedanken an tragbaren Systemen überhaupt nicht, wurde der Sonic Six später sein Lieblingssynth, den er auf Präsentationstouren immer dabei hatte. Er wurde von 1972 bis 1979 gebaut. Nach dem Sonic Six wurde vermehrt an tragbaren Systemen gearbeitet und so entstand etwas später der berühmteste aller Monosynths, der Minmoog Model D.
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Die Version von Electrostudio mit dem Namen Mono Sono SX 2 sieht etwas anders aus, zumindest farblich. Von den Einstellungsmöglichkeiten und dem technischen Aufbau wurde sich weitgehend am Original orientiert.
EKO ComputeRythm
Ich mag alte Drum Machines. Besonders wenn sie schön lofi klingen. Ich bin ein großer Fan der CR-78 und die EKO ComputeRhythm kannte ich bis vor kurzem gar nicht. Sie stammt aus Italien und wurde 1972 veröffentlicht.
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Die ComputRhythm ist verdammt rar. Es soll wohl nur 20 Stück weltweit geben und vor kurzem hat jemand sein Sammlerstück für 15.000 Dollar verkauft. Jean-Michel Jarre hat sie wohl des öfteren für Aufnahmen eingesetzt und ansonsten gibt es nicht allzu viel Informationen im Netz.
Naja, zumindest hat Electrostudio diese Rarität nachgebaut, in einem VST Plugin namens Ocet Rhythmsynth. Ich habe mich sofort in die kleine Drum Machine verliebt.
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Sie bieten 6 Spuren und dementsprechend auch 6 Instrumente, die sich über die Tasten C1 bis F1 der Miditastatur spielen lassen. D.h. man könnte einfach die schnuckeligen Samples benutzen und den Midi-Editor der DAW zum programmieren nehmen. Oder man fummelt mit dem 6 Spur Sequenzer der Ocet herum. Hier hat man nicht allzu viele Möglichkeiten, aber es macht Spaß damit einen Beat zu programmieren.
Rechts kann man dann noch in die Platine klicken und kann somit an jedem Drumsound so einiges verstellen: Tonhöhe, Tone Decay, Pitch Decay, dann gibt es noch einen Filter und Noise Generator. Außerdem besteht noch die Möglichkeit per Knopfdruck alle Werte zufällig zu verstellen und so alle möglichen Sounds pro Drum zu generieren. Leider lassen sich diese Parameter in der DAW nicht automatisieren :( Trotzdem, danke für diese nette Drum Machine!
Arp Odyssey
Logischerweise musste Arp auf die tragbaren Systeme, wie dem Minimoog von Moog antworten. Und so entstand dann der Odyssey 1972 (irgendwie wurden verdammt viele große Synth-Legenden 1972 gebaut). Der Odyssey ist ebenfalls eine Synth-Legende und bis heute der meistverkaufte Synthesizer von Arp.
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(Quelle: vintagesynth.com)
Im Grunde ist der Odyssey eine festverdrahtete, kleine Version des Arp 2600, kompakter und günstiger. Zwei Oszillatoren, Filter, Envelopes … das übliche. Electrostudio hat seinem Odsay noch ein Echo spendiert. Man kann ihn, genau wie das Original, monophon oder duophon spielen.
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Oberheim Two-Voice
Der Two-Voice war 1975 Oberheim’s Antwort auf die steigende Nachfrage nach polyphonen Synthesizern. Tom Oberheim schloß einfach zwei seiner SEMs zusammen, verbaute alles in einem kompakten Gehäuse mit Tastatur … fertig.
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Natürlich ist diese Synth auch in der Sammlung von Electrostudio.
Korg Mini Pops 7
Oh ja, wieder eine Drum Machine ganz nach meinem Geschmack. Die Korg Mini Pops 7!
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Die Mini Pops Serie von Korg enthielt so einige Drum Machines, die zwischen den späten 60ern und den späten 70ern gebaut wurden. Sie verfügten alle über feste Rhythmen, die man über Druckknöpfe abrufen konnte. Sie waren als Begleiter zum Üben oder für Alleinunterhalter gedacht aber ihr spezieller Sound landete dann auch auf vielen Pop Platten. Besonders Jean-Michel Jarre, der auch schon ein Fan der EKO ComputeRhythm war, setzte sie für einige Aufnahmen ein. Interessant war, dass man mehrere Rhythmen gleichzeitig abspielen konnte, indem man einfach mehrere der Knöpfe eindrückte. Das war zwar vom Hersteller nicht so gedacht, lieferte aber interessante Rhythmen.
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Die Electrostudio Version ist ein schöner Nachbau, der den Sound der Bassdrum noch etwas fetter liefert. Man kann natürlich das Tempo einstellen und die Lautstärke. Sie bietet insgesamt 20 Rhythmen, weil alle Schalter doppelt belegt sind und auch hier kann man mehrere Rhythmen übereinander legen. Genau wie auch bei der Original Mini Pops 7 sind hier auch noch 3 Percussion Elemente (Tamborine, Guiro und Quijada) enthalten, die individuell mit in den jeweiligen Rhythmus gemixt werden können.
Über den kleinen “Open” Taster kann man auch hier das Gehäuse öffnen und ein paar kleine Änderungen am Sound der einzelnen Elemente vornehmen (Tone, Volume und Pan). Wenn man die Rhythmen nicht mag, lassen sich auch nur die Samples nutzen, denn per Midi-Keyboard sind diese ebenfalls spielbar. Das GUI macht wie bei den meisten der Electrostudio Plugins hier auch eine sehr gute Figur.
Roland Juno-6
Der Juno-6 war der erste der durchaus erfolgreichen Juno-Serie von Roland. Er erblickte 1982 das Licht der Welt und war ein 6-stimmiger, polyphoner Synthesizer. Sein Manko war, dass er nicht programmiert werden konnte. Deshalb schob Roland später schnell den Juno-60 nach.
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(Quelle: vintagesynth.com)
Der Juno-6 war relativ einfach aufgebaut, aber für seinen Klang sehr beliebt. Er verfügte über eine Oszillator, einen Arpeggiator, Chorus und Delay. Die Electrostudio Version hat den zauberhaften Namen “Sixth Month June” und klingt vielleicht nicht ganz so wie das Original, aber dennoch gut einsetzbar.
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Ein Mellotron!
Ich mag das Mellotron. Das Mellotron ist wohl der erste Sampler überhaupt und der berühmteste Einsatz war sicherlich 1967 von den Beatles “Strawberry Fields Forever”. Das Flöten-Intro wurde von Mr Lennon auf einem Mellotron gespielt.
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Wie gesagt, ist das Mellotron der wahrscheinlich erste Sampler. Die Technik ist im Grunde total naiv. Ich glaube als 8-Jähriger habe ich selber schon darüber nachgedacht ein Keyboard zu bauen, dass pro Taste Sounds von einer Cassette abspielt, und ich habe vorher noch nie von einem Mellotron gehört. Naja, ich war 8 und hatte natürlich absolut keine Ahnung, wie man so etwas verwirklicht.
Ist ja auch egal, denn Harry Chamberlin wusste in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts schon, wie man so etwas anstellt. Die Firma Streetly Electronics übernahm später diese Idee und veröffentlichte 1963 das erste Mellotron, welches über 35 Tasten verfügte, die individuelle Tonbänder mit Sounds abspielten.
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(Quelle: mellotron.com)
Noch heute gibt es die Firma, aber sie stellt keine Instrumente mehr her, sondern wartet und repariert nur noch die alten, beliebten Mellotrons.
Die Mellotrons waren schwer und störanfällig, weshalb sie selten den Weg auf eine Bühne fanden. Trotzdem waren sie beliebte Instrumente, besonders in den 70er Jahren. Später wurde ihre Sounds dann durch digitale Klänge ersetzt. Charakteristisch war ihr melancholischer Klang und durch die Abnutzung der Magnetbänder kam mit der Zeit auch das charakteristisches Leiern dazu.
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Electrostudio hat eine nette und einfache Software-Version gebaut, die drei Sounds beinhaltet (Flöten, Streicher und einen Chor). Das sind eigentlich die wichtigsten und meistens eingesetzen Mellotron-Sounds und das TapeOTronic klingt richtig gut. Es gibt Standardeinstellungen, wie Attack und Release, Lautstärke und Tone, außerdem kann man die Stimmung noch verändern.
Wenn man das Gehäuse des Plugins aufklappt, sieht man die Bänder rotieren und wenn man rechts auf das Rad mit der Maus klickt, kann man es schneller oder langsamer drehen lassen. Diesen Effekt kann natürlich auch das Pitchwheel des Midi-Keyboards übernehmen. Alles in allem ein sehr schönes, einfaches Plugin, dass hier des öfteren mal zum Einsatz kommt.
Moog Prodigy
Ein weiterer Monophoner von Moog, der 1980 bis 1984 produziert wurde. insgesamt wurden ungefähr 11.000 Stück davon unter die Leute gebracht. Obwohl zu dem Zeitpunkt die große Zeit der monophonen Synthesizer vorbei schien, erreichte der Prodigy fast den gleichen Erfolg, wie der bekannteste Moog Synth, der Minimoog.
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Aus diesem Grund hat Electrostudio auch dem Prodigy die Ehre erwiesen und mit dem Model Pro ein schönes Plugin programmiert. Das GUI sieht fantastisch aus es macht Spaß auf dem Synth zu spielen.
Fazit
Wie bereits eingangs erwähnt, ist diese Serie alt und wird nicht weiterentwickelt. Es gibt sie nur als 32Bit Plugins, was für einige Nutzer ein Problem sein könnte und sie sind nur für Windows verfügbar. Aber ich finde diese Sammlung bemerkenswert. Der polnische Entwickler hat viel Arbeit in die Entwicklung gesteckt und hatte eigentich vor, diese kommerziell zu vertreiben. Nach etlichen Streitereien und diversen Problemen hat er sie kurzerhand frei verfügbar gemacht.
Und auch wenn sie alt sind, finde ich trotzdem, dass man sie sehr gut einsetzen kann und sie ihren Platz in allen möglichen Aufnahmen finden können. Denn sie sind absolut kostenlos. Ich hatte bei der Installation erst ein paar Probleme. Man sollte die Plugins nicht in den Standardordner für VST-Plugins kopieren, weil sie schreibenden Zugriff auf diesen Ordner brauchen, um Sachen zu speichern. Die neueren Windows Versionen erlauben aber nicht so ohne weiteres den Zugriff auf Ordner innerhalb der “Programme” Struktur. Um irgendwelchen stressigen Einstellungen aus dem Weg zu gehen, würde ich empfehlen die Plugins innerhalb von “Dokumente” zu speichern oder in einem anderen Bereich der Benutzer-Ebene.
Da die Plugins in 32Bit geschrieben sind und die meisten Nutzer heutzutage 64Bit DAWs einsetzen, könnte es sein, dass man eine 32Bit Bridge benötigt, wie z.B. jBridge. Manche DAWs unterstützen aber auch von Haus aus 32Bit Plugins, wie z.B. Bitwig oder Renoise.
Also, herunterladen, installieren und ausprobieren. Macht Spaß, tut nicht weh und kostet nichts.
Zugabe, Zugabe …. !!!
Ich will an dieser Stelle nicht alle möglichen Freeware Plugins aufzählen, die mir besonders gut gefallen, dass würde wohl ewig dauern. Allerdings will ich noch fünf Plugins dazu nehmen, die ebenfalls umsonst sind und die Synthesizer Sammlung ganz gut abrunden. Angelehnt an die Arturia Sammlung fehlt hier auf jeden Fall ein Piano, eine Orgel und ein elektrisches Piano (auch wenn das keine Synthesizer im eigentlichen Sinn sind). Dazu noch ein paar 8Bit Spielereien aus meiner Kindheit :)
DirtBag
Eine Orgel mit viel Schmutz. Das GUI sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber es gibt viel zum Einstellen und Sound verbiegen. Man kann sogar Sounds aus ihr herauskitzeln, die nur noch ganz entfernt an eine Orgel erinnern.
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DirtBag ist ebenfalls ein 32Bit Plugin, das von Istvan Kaldor stammt. Ich glaube das Plugin ist auch schon uralt, kann aber nicht genau sagen, wann die aktuelle Version veröffentlicht wurde. Ist ja auch egal, ich mag den Klang und das Plugin funktioniert.
City Piano
Dieses PIano ist im Download etwas größer, weil es eine Sample-Library beherbergt, die die einzelnen Nuancen des Pianos in etwas über 400MB Samples verpackt hat. Das GUI ist gräßlich, aber der Klang ist super.
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Aber hey, es ist ein Piano. Da muss man nicht viel mit dem GUI herumspielen. Man kann zwar noch einiges einstellen, Attack, Decay, Sustain und Release, außerdem Volume und Pan … muss man aber gar nicht.
Das Plugin stammt von BigCat Instruments und ist natürlich ebenfalls kostenlos. Der Download dauert vielleicht einen Moment länger, weil halt sehr viele Samples vorhanden sind. Das aufgenommene Piano ist ein Baby Grand, welches ein wenig den Raum mit einfängt, in dem es recorded wurde. Ich mag den einfachen Klang. Es ist relativ lofi so wie es ist. Es erinnert mich ein wenig an die Beatles und den Klang der Abbey Road Studios, vielleicht gefällt es mir deshalb so gut. Einen guten Reverb-Effekt hinten dran .. super!
Big Cat Instruments hat so einiges an VSTs und Kontakt Libraries veröffentlicht, aber ich habe mir nicht wirklich alle durchgehört. Das City Piano gibt es übrigens auch als Kontakt Library. Ansonsten war mein Lieblingspiano immer das Gentleman Upright der Komplete Kontakt Libraries. Es ist natürlich immer ärgerlich, wenn man irgendwann mal Geld für Sachen ausgegeben hat und etwas später dann etwas entdeckt. dass nichts kostet und einem fast besser gefällt. Aber so ist es nunmal. Danke an BigCat Instruments.
MrTramp 2 - Wurlitzer Electric Piano
MrTramp 2 ist ein Physical Modeling Plugin, dass ein Wurlitzer 200a Electric Piano simuliert. Es ist klein, total einfach zu bedienen und klingt super. Es könnte vielleicht etwas mehr Biss haben, aber wenn man einen Overdrive Effekt dezent hinten anhängt ist alles ganz fantastisch. Einziger Nachteil ist das Tremolo, das klingt zwar gut, die Frequenz lässt sich aber nicht verändern. Also sollte man hier auch besser einen Tremolo Effekt der DAW benutzen.
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Ein paar Sachen zum Einstellen gibt es auch: Velocity, Härte der Hämmer, Tremolo (hmmm… nur feste 6Hz Triangle), dann Tonhöhe und Lautstärke. Alles ganz selbsterklärend. Ich mag dies Wurlitzer gerne, Tremolo dahinter, dann etwas Distortion und ein schönes Reverb … perfekt!
Commodore C64
Kennt den noch jemand? Ich hatte den früher in meiner Kindheit. Da gab es noch keine Playstations oder XBoxen. geschweige denn PCs. Der C64 war wohl der berühmteste Heimcomputer der 80er Jahre. Auch wenn er überwiegend zum Spielen benutzt wurde, konnte man ihn auch in Basic programmieren.
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Der C64 hatte einen ganz speziellen Soundchip, den SID, der auch in andere 8Bit Computer von Commodore verbaut wurde. Der Sound dieses Chips ist legendär und immer noch total angesagt. Ich mag diesen Sound und nutze das Basic64 VST Plugin dafür.
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Es verfügt über 3 Oszilatoren und typische Synthesizer Einstellmöglichkeiten. Man kann dem Teil echt schräge Klänge entlocken.
Text To Speek
Wieder eine nette 8Bit Spielrei. Für den C64 gab es damals so eine Basic-Erweiterung namens SAM, welche geschriebene Worte in Sprachausgabe umwandelte. Das klang natürlich alles herrlich nach bescheuerten Robotern. Es gibt auch ein VST Plugin, dass diese Technik ganz hervorragend emuliert. Das VST Speek 3.
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Man gibt seinen Text ein und die Roboterstimme gibt sie wieder. Natürlich kann man diese Phrasen dann auch mit der Midi-Tastatur spielen. Also, quasi wie ein textbasierter Sampler. Da fällt mir sofort wieder Radiohead ein.
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Man hat noch so einiges an Einstellmöglichkeiten, um die Stimme etwas anzupassen. Das berühmte “Exterminate!” der Daleks bekommt man dann damit auch ganz gut hin :D
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noisetoys · 7 years
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Arturia V Collection - Der feuchte Traum eines jeden Tastenfanatikers?
Ich bin eigentlich mehr der Gitarrentyp. Mal abgesehen von ein paar Casio-Keyboards habe ich nie einen echten Synthesizer besessen, geschweige denn irgendein anderes Tasteninstrument. Aber ich mochte schon immer den Klang eines Pianos (egal ob elektrisch oder akustisch), einer Orgel oder auch eines Minimoogs. Seit einigen Monaten versuche ich auch ernsthaft das Klavierspielen zu erlernen - mal mehr, mal weniger. 
Aber ein funktionierendes Klavier, ein Wurlitzer oder eine Farfisa Compact könnte ich mir in voller Lebensgröße nicht zulegen. Entweder sind diese Instrumente nicht bezahlbar oder sie nehmen viel zu viel Platz weg. Das ist die eine Sache, die andere Sache ist die Aufnahme des Instruments. Wenn ich ein Klavier vernünftig aufnehmen will, benötige ich gute Mikrofone, einen geeigneten Raum und einen Plan von guter Mikrofonierung. Aus denselben Gründen greife ich auch auf Modeling Software für meine Gitarrenaufnahmen zurück.
Also, falls man das Geld oder den Platz nicht hat, bleibt immer noch die Möglichkeit Software zu nutzen. Bei Tasteninstrumenten funktioniert das unter anderem ganz hervorragend. Diese Idee hatten dann auch zwei Freunde aus Frankreich, die beide Musiker und angehende Ingenieure waren. Sie waren getrieben von der Vision, dass es jedem möglich sein sollte die Musik zu machen, die er wollte - auch wenn man nicht das nötige Geld für teures Equipment hat.
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(Quelle: arturia.com)
Und so gründeten sie 1999 die Firma Arturia und entwickelten von da an Software für Musiker. Später kam dann auch Hardware dazu. Ihr erster Erfolg war die Studiosoftware Storm, die ein komplettes Musikstudio in einem Rechner nachbildete. 2003 veröffentlichten sie dann ihr erstes Synthesizer Plugin, welches auf ihrer TAE-Technologie basierte. TAE steht für True Analog Emulation und soll mithilfe von ausgefeilten DSP Techniken die Charakteristik von echten analogen Synthesizern und anderen Instrumenten im Rechner nachbilden. Augrund dieser Technik ist Arturia bekannt für die softwaretechnische Nachbildung alter klassischer Synthesizer.
Und diese Nachbildungen finden sich in einer riesigen Instrumentensammlung wieder, der Arturia V Collection - mittlerweile in der Version 5. Die V Collection umfasst in der neuesten Version, die seit dem Sommer 2016 auf dem Markt ist, 17 Tasteninstrumente. Solche eine Sammlung hat natürlich seinen Preis. Knapp 500 Euro muss man schon ausgeben, wenn man all diese Instrumente sein eigen nennen möchte. Es ist natürlich auch möglich diese Instrumente einzeln zu erwerben, wenn man nicht Interesse an allen Geräten hat. Allerdings zahlt man dann aber für drei Instrumente schon knapp 450 Euro. Wenn man nur einen Klassiker erwerben will, macht das wohl Sinn. Wenn man ein paar mehr haben muss, wäre es vielleicht ratsamer gleich die ganze Sammlung zu nehmen.
Das gute ist, dass man auf der Website von Arturia Demoversionen zu den einzelnen Klassiker herunterladen kann. Diese Demos sind allerdings auf 20 Minuten pro Session begrenzt (d.h. man muss danach das Plugin neu starten) und man kann auch nichts speichern / laden oder importieren / exportieren. Ich finde diese 20 Minuten Einschränkung ziemlich bescheuert, aber was will man machen.
Welche Instrumente bekommt man denn?
Wie bereits erwähnt, sind es in der aktuellen Version 5 mittlerweile 17 Instrumente, weil gegenüber der 4er Version einige neue Sachen dazu gekommen sind. Ich werde im folgenden alle Instrumente in alphabetischer Reihenfolge vorstellen.
ARP 2600
Der Arp 2600 erblickte erstmals 1970 das Licht der Welt. Eigentlich war dieser Synthesizer ein Schulmodell, d.h. er sollte tatsächlich in Schulen eingesetzt werden, damit Schüler erlernen wie man “künstlich” Töne erzeugt.Ich stelle mir gerade vor, ich hätte in meiner Schulzeit das Fach “Synthesizerkunde” gehabt...
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(Quelle: vintagesynth.com)
Das erklärt natürlich das relativ übersichtliche Layout und das Vorhandensein eines eigenen Lautsprechers. Somit konnte der Arp 2600 sofort eingesetzt werden. Arp’s größter Konkurrent zu dieser Zeit war sicherlich Moog. Da Synthesizer Anfang der 70er Jahre noch nicht so wirklich verbreitet waren, kämpften beide Hersteller um die Gunst berühmter Musiker, die schon für eine Verbreitung ihrer Instrumente sorgen würden. Einer der berühmtesten Arp 2600 Liebhaber ist sicherlich Stevie Wonder.
Die Arturia Version ist auf jeden Fall eine Augenweide und man kann ihr wunderbare bis sonderbare Töne entlocken. Ob diese nun authentisch sind kann ich nicht sagen. Ich mag den Arp 2600 aus der V Collection, soundtechnisch, wie auch optisch.
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Hammond B-3 Orgel
Hammond Orgeln gibt es eine ganze Menge, aber die B-3 ist wohl mit Abstand die berühmteste. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass die B-3 zu den ersten Synthesizern überhaupt gehört. Sie hatte außerdem einige Effekte gleich mit an Bord.
Anfang der 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erfand Lauren Hammond einen Synchronmotor für Uhren, die er selber herstellte. Er war aber immer auf der Suche nach weiteren Anwendungen dafür. Aufgrund seines Interesses an Kirchenorgeln entwickelte er mit Hilfe dieses Motors einen Klangerzeuger, der heute für den Sound der Hammond-Orgeln steht.
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(Quelle: b3guys.com)
Der Sound der B3 findet sich in unzähligen Aufnahmen wieder. Von Jazzklängen eines Jimmy Smith oder John Medeski über Souliges von James Brown, Money Mark bis hin zu den Popklängen einer Tori Amos… 
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Die B3 ist allerdings ein Ungetüm und wiegt locker 200kg, dazu kommt dann eventuell noch eine Lesliebox. Trotz dieses Aufwandes haben Musiker sie mit auf Tour genommen, so wichtig war ihnen der Sound. Zum Glück kann man heute auf Software zurückgreifen, die eine B3 emuliert. Natürlich ist Software nicht jedermanns Sache und es wird immer Leute geben, die den echten Sound niemals gegen kalte Algorithmen eintauschen würden. Aber für den kleinen Homerecorder ist eine Software-B3 eine gute Erfindung.
Zu der V Collection von Arturia gehört natürlich auch eine Hammond Orgel. Das Instrument mit dem einleuchtenden Namen B-3 hat ebenfalls ein wunderbares, naturgetreues Interface. 
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Auch hier gibt es allerlei Zubehör: Einen Verstärker - selbstverständlich wahlweise mit Leslie Speaker und alleine 20 Reverb Presets, eine Handvoll Bodentreter Effekte, die viel Spiel zum Experimentieren lassen. Es macht einfach Spaß anhand der schönen Darstellung der Orgel und des restlichen Equipments mit der Arturia B-3 herumzuspielen.
Yamaha CS-80
Der bahnbrechende Synthesizer aus Japan wurde der Öffentlichkeit bereits 1976 von Yamaha präsentiert. Namhafte Künstler, wie Stevie Wonder, Peter Gabriel, Jean-Michel Jarre oder Ultravox nutzen diesen Klassiker um zahlreiche Hits zu produzieren.
In den 70ern musste man schonmal 7.000 Dollar für das knapp 90 Kilo schwere Ungetüm hinblättern und daher kommt die Arturia Version wie gerufen. Glücklicherweise kann man in der 5. Version der Collection das GUI der Instrumente vergrößern, denn sonst hätte man es schwer die Beschriftung der einzelnen Klangerzeuger, Filter und Effekte zu erkennen.
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Bei den beiden vorherigen Instrumenten habe ich es noch gar nicht erwähnt, aber bei allen Synthesizern besteht die Möglichkeit, durch Anklicken des Doppelpfeils oben rechts in der Ecke weitere Einstellungen am Gerät vorzunehmen, entweder klappen sich irgendwelche Abdeckungen am Gehäuse auf und man kann an diversen Potis drehen, oder es erscheint ein zusätzliches Panel, in dem man Effekte oder Modulatoren (LFOs, Envelopes,...) dazuschalten kann. Auch wenn man eine DAW benutzt, die nicht so viele Möglichkeiten für’s Sounddesign besitzt, laden somit alle Synths der Arturia Sammlung zum Experimentieren ein. 
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(Modulationspanel der B3)
Die Farfisa Compact
Die Farfisa gehört mit zu meinen Lieblingsinstrumenten der Sammlung. Ich glaube das erst mal, dass ich eine Farfisa gehört habe, war beim Entdecken der ersten Pink Floyd Alben.
Viele Bands gerade aus den 60ern setzten auf den Sound der Farfisa Compact. Der berühmteste Einsatz war wohl im Soul-Klassiker “When a man loves a woman” von Percy Sledge aus dem Jahre 1966. Aber auch heute wird die Farfisa gerne auf Aufnahmen benutzt, besonders bei Platten aus dem Indierock Bereich, wie z.B. Yo La Tengo oder Inspiral Carpets.
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Farfisa ist eine italienische Firma, die die transistorbasierte Compact-Reihe ab 1964 produzierte. Jetzt war es endlich möglich, dank der kompakteren Bauweise ohne allzu großen Aufwand einen Orgelsound mit auf jede Bühne zu bringen. Die größte Konkurrenz zu dieser Zeit war sicherlich die Vox Continental (die übrigens auch in der V Collection vorhanden ist), die wahrscheinlich noch etwas mehr in 60er Garagenbands zum Einsatz kam.
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(Quelle: combo-organ.com)
Die Arturia Farfisa vereint eigentlich zwei Modelle der Compact Reihe, die Deluxe und die Duo. Die Orgel verfügt über eingebaute Tremolo- und Vibrato-Effekte. Außerdem gibt es einen Percussion Effekt, der die Transienten der Töne hervorhebt und einen Repeat-Effekt, der die Töne in einstellbarer Geschwindigkeit wiederholt (sehr cooler Effekt. Bekanntes Beispiel: The Who - “Baba O’Riley”).
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Die Multitone Booster Section verleiht der Farfisa ihren unverwechselbaren Sound und lädt zum Experimentieren ein. Desweiteren gibt auch hier wieder zusätzlich einen Verstärker und diverse Bodeneffekte zum Dazuschalten. Wenn der Overdrive Effekt dazugeschaltet ist, könnte ich mit der Farfisa den ganzen Tag rumspielen. 
Roland Jupiter 8
Der Jupiter 8 war der erste professionelle Synthesizer und erschien Anfang der 80er Jahre auf dem Markt. Viele namhafte Acts haben in zu der Zeit eingesetzt. Der Jup-8 ist ein polyphoner Synthesizer mit 8 Stimmen und zwei Oszillatoren pro Stimme. Die Oszillatoren haben die üblichen Wellenform zur Auswahl. Der Jup-8 ist recht vielseitig einsetzbar, von kraftvollen Bässen, über himmlische Padsounds und dominante Leads ist hier alles möglich.
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Arturia hat noch einige interessante Features dazugepackt. Zum einen gibt es einen Galaxy Modus, in dem man diverse LFOs mixen kann und zu einer gewaltigen Modulationsquelle mutieren kann, außerdem gibt es einen Sequencer, der beim originalen Jupiter schmerzlich vermisst wurde. 
Oberheim Matrix 12
Ein weiterer Klassiker aus den Mid80ern. Der Matrix 12 war einer der ersten Synthesizer, der zahlreiche Modulationsquellen verbaut hatte. Es gabe 5 Envelopes und 5 LFOs. Der Name lässt es schon vermuten, er ist ein polyphoner Synthesizer mit 12 Stimmen.
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Falls man heute einen Matrix 12 erwerben möchte, muss man knapp 3.000 Euro in die Hand nehmen. Berühmte Vertreter, die den Matrix eingesetzt haben sind beispielsweise Prince, Jefferson Starship oder auch Huey Lewis and The News.
Minimoog Model D
Der Minimoog ist wahrscheinlich einer der berühmtesten Synthesizer der frühen 70er Jahre. Diesen Status erlang er sicherlich auch, weil er so einfach zu bedienen war. 3 Oszillatoren, die durch einen Mixer gehen, bei dem noch ein Noise Generator dazugeschaltet werden kann, danach gehts weiter durch einen Filter (dessen Sound legendär ist - keine Filterschaltung wurde so oft kopiert), der auch über einen Envelope verfügt. Einen Amp Envelope gibt es natürlich auch noch und am Ende geht alles noch durch eine Output Section.
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Bekannte Künstler, wie Depeche Mode, Kraftwerk oder Tangerine Dream haben den Minimoog eingesetzt und schätzten die kraftvollen, warmen Bass- und Leadsounds.
Normalerweise war der Minimoog ein monophoner Synth, aber der Mini V von Arturia kann auch polyphon gespielt werden. Außerdem gibt es wieder einiges an Modulationsquellen und Effekten als Zugabe. Ich habe noch nie einen echten Minimoog gespielt - der übrigens vor kurzem neu aufgelegt wurde und für knappe 3.000 Euro im nagelneuen Zustand erworben werden kann - aber der Mini der V Collection soll soundtechnisch sehr nah am Original sein und das Aussehen des VST Instruments ist eine Augenweide.
Moog Modular
Dr. Bob Moog (eigentlich Robert) hat 1964 den ersten modularen Synthesizer veröffentlicht. Der Modular sind eigentlich einzelne Komponenten, die in einem Gehäuse zusammengeschlossen werden können - daher auch der Name. Jedes Modul übernimmt hierbei eine eigene Rolle, entweder klangerzeugender Natur oder klangverbiegender.
Die Module werden mit sogenannten Patchkabeln verbunden. Die Module konnten somit in allen möglichen Kombinationen kombinert werden. Diese Tatsache und die verschiedenen Regler an den Modulen ermöglichten unendlich viele Soundvariationen.
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Viele Musiker in den 60ern waren interessiert an die neuen Möglichkeiten der Soundgenerierung, darunter auch die Beatles und die Rolling Stones. George Harrison von den Beatles hat in Amerika von der neuen Erfindung gehört und musste unbedingt ein Exemplar haben. Moog hat extra für ihn einen gebaut, weil die Produktion noch nicht in Serie gegangen war. Der Moog Modular ist auf dem letzten Beatles Album “Abbey Road” gleich auf vier Songs zu hören. 
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Aufgrund dieser Popularität ist dann später der Minimoog entstanden, der wesentlich einfacher zu bedienen und transportieren war.
Arturia hat den Modular wunderschön und detailreich nachgebaut und man hat auch hier eine  große Auswahl an Modulen und kann die Patchkabel händisch stecken, wie man will. Das erinnert ein wenig an Propellerhead Reason :)
Ein Piano
Erstmals in der 5. Version der Instrumentensammlung von Arturia gibt es auch ein Piano. Aber hier kommen ebenfalls keine Samples zum Einsatz, wie bei anderen großen VST-Plugin Herstellern, sondern alles wird anhand von Physical Modeling nachgebildet. Das klappt sehr gut (obwohl ich ein gesampletes Piano bevorzuge, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack). Es fehlt mir hier etwas die Wärme, aber ich habe jetzt auch nicht wirklich lange am Sound herumgeschraubt. Denn das ist der Vorteil des Physical Modeling. Hier können sehr viele Parameter eingestellt werden, während die Auswahl von Einstellungen bei einer Sample Library immer auf die vorhandenen Samples begrenzt ist und die Größe der Library kann schnell mehrere Gigabyte in Anspruch nehmen. Nachteil beim Physical Modeling? Ohne Frage etwas CPU-hungriger.
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Wie gesagt sind die Einstellmöglichkeiten vielfältig. Es stehen 9 verschiedene Pianotypen zur Auswahl, darunter natürlich mehrere Grands und Uprights, sowie spezielle Pianos aus Glas oder Metall. Dazu kann man dann individuell Parameter, wie Saiten, Hammer, Geräusche und dergleichen verstellen. Diese Möglichkeiten bieten Sample Libraries meistens nur eingeschränkt. Aber andersherum: Ein echtes Klavier bietet diese Möglichkeiten auch nur sehr eingeschränkt :)
Es wurden 4 Mikrofone modelliert, die ich frei platzieren und mischen kann. Obligatorisch ist natürlich auch ein Reverb, bei dem ich aus diversen Räumen auswählen kann und sich dort auch die Größe des Raumes und weitere Parameter verbiegen lassen. Am Ende der Kette ist logischerweise auch ein Equalizer vorhanden. Alls in allem ein schönes Instrument, dass viele Einstellmöglichkeiten bietet, allerdings etwas CPU-hungrig ist.
Sequential Circuits Prophet 5 & Prophet VS
Arturia hat gleich zwei Klassiker von SC in einem Plugin vereint. Der Prophet 5 war einer der ersten programmierbaren Polysynths. Ein wahrer Klassiker der 80er Jahre. 5 Stimmen, zwei Oszillatoren pro Stimme und ein Noise Generator. Dazu ein analoger LFO, Envelope und Filter.
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(Arturia macht es natürlich möglich beide Prophets gleichzeitig zu benutzen: Oben der VS, unten der 5)
1986 brachte Sequential Circuits dann den Prophet VS auf den Markt. Dieser war eine digitale Revolution, denn er nutze erstmals Waveformen als Klangerzeuger. Das VS steht als Abkürzung für Vektorsynthese. Der VS verfügt links über eine Art Joystick, der zunächst einmal viele Synthesizer Enthusiasten neugierig machte. Der Prophet VS ist achtstimmig und jede Stimme verfügt über 4 Oszillatoren. Die Neuheit ist nun der besagte Joystick, der eine stufenlose Mischung der 4 Oszillatoren erlaubt.
Oberheim SEM
Der SEM (Synthesizer Expander Module) war offiziell der erste analoge Synthesizer von Oberheim. 1974 wurde das Modul von Tom Oberheim entwickelt, dass ursprünglich als Erweiterung für einen bereits vorhandenen Sequencer gedacht war, um beispielsweise den Sound zu unterstützen.
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Der Sem (oder besser das SEM?) verfügt selber über kein Keyboard. Er besitzt zwei Oszillatoren und einen Filter, der man stufenlos zwischen LowPass, HighPass und BandPass regeln konnte. Im Grunde war der SEM ein monophoner Synthesizer. Da zu der Zeit polyphone Synths gerade auf den Markt kamen, hat Tom Oberheim kurzerhand mehrere SEMs zusammengeschlossen und mit einem Keyboard versehen. 1975 wurden dann der Two-Voice und der Four-Voice auf der NAMM vorgestellt.
2009 gab es dann eine Neuauflage des originalen SEM. Er ist zwar nicht komplett identisch, weil es einige der Bauteile nicht mehr gibt, aber soll klanglich sogar etwas besser klingen. Kostet dann aber auch ca. 800 Euro.
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Arturia hat natürlich wieder eines hinzugefügt, um das Erlebnis SEM auf eine noch höhere Stufe zu liften. Natürlich ist der SEM V wahlweise polyphon, hat diverse Effekte bekommen und eine Modulationsmatrix. Der SEM ist wunderbar geeignet für fette Bässe und perkussive Sounds mag er auch gerne.
Arp Solina String Ensemble
Die Solina war eine String Machine aus den späten 70er Jahren. Eigentlich war die Solina ein Produkt der niederländischen Firma Eminent, die die String Machine 1974 veröffentlichten. Ein paar Jahre später hat Arp das Produkt dann gekauft und weiterentwickelt.
Viele bekannte Künstler der 70er und 80er Jahre haben die Solina eingesetzt, wie z.B. Pink Floyd, The Cure, New Order oder OMD. Denn die Solina war damals nunmal das Nonplusultra, wenn man auf der Bühne kein Streichorchester aufmarschieren lassen konnte und trotzdem butterweiche Streichersounds benötigte. Aber auch in Produktionen der 90er und 2000er Jahre wurde der spezielle Sound der Solina gerne wieder eingesetzt. Das Album “Moon Safari” von Air ist hierfür ein gutes Beispie.
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Alle Sounds sind polyphon, mal abgesehen vom Bass und Cello. Ein toller Effekt ist der sogenannte “Ensemble” Schalter, der den Sound breit und episch macht. Ein Effekt, den sich Arp später dann auch patentieren ließ. 
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Arturia haben ihrer Solina natürlich noch ein paar Extras mitgegeben. Somit hat die Solina V jetzt einen Chorus, ein Delay und natürlich einen Phaser.
Fender Rhodes Stage - & Suitcase Piano
Das berühmteste elektrische Piano der Welt? Japp, das Fender Rhodes. Arturia hat hier gleich zwei Varianten nachgebaut. Einmal das Stage Piano und zum zweiten das Suitcase Piano. Genau genommen sind hier sogar zwei Versionen des Stage Pianos vorhanden. Es gibt nämlich einen Schalter, mit dem man zwischen der 73er und 74er Version hin- und herschalten kann.
Harold Rhodes hat das PIano in den 60ern entworfen und wurde später von Fender aufgekauft. Das Rhodes erfreute sich schnell großer Beliebtheit, weil es nunmal leichter war dieses auf die Bühne zu wuppen, anstelle eines echten Pianos. Größter Konkurrent zu dieser Zeit war sicherlich das Wurlitzer (das ebenfalls in der V Collection vorhanden ist).
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Die bekanntesten Hits sind sicherlich The Doors mit “Riders on the Storm” oder auch The Beatles’ “Get Back”. (Ich glaube Billy Preston hat auf dem legendären Rooftop Concert auch ein Rhodes gespielt.) Aber auch die Jazz-Szene, allen voran Herbie Hancock, setzte das Rhodes sehr viel ein.
Arturia hat das Stage Piano wunderbar umgesetzt. Ich saß zwar noch nie vor einem echten elektrischen PIano, aber ich kann gar nicht aufhören auf dem Stage-73 zu spielen. Das schöne am Physical Modeling ist ja die Vielfalt der Einstellungen. Ein Klick auf den Doppelpfeil oben rechts und die Haube des Pianos ist aufgeklappt. Hier hat man nun die Möglichkeit Veränderungen an den Tonabnehmern und Hämmern vorzunehmen. Das klingt alles fantastisch.
Außerdem gibt es auch hier wieder einen kleinen Fender Combo Verstärker und die wunderbaren Bodeneffekte. Da bleibt kein Wunsch offen. Das Stage-73 hat auf jeden Fall mein Herz erobert.
New England Digital’s Synclavier
Wo fange ich an das Synclavier zu beschreiben? Das Teil einfach einen Synthesizer zu nennen, wäre wohl etwas untertrieben. Denn eigentlich handelt es sich hier um ein komplettes Audio System. Es beherbergt einen Synthesizer (Additive Synthese und Frequenzmodulation), einen Sampler und einen Disk Recorder. Bekannt war das Synclavier auch für seinen Preis. Das Ungetüm konnte schonmal 200.000 US Dollar kosten. Da kommt einem die 200 Euro Version von Arturia schon etwas entgegen.
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Das Instrument wurde Mitte der 70er Jahre von New England Digital entwickelt und war zunächst ein 8-Bit Synthesizer auf Basis der FM - und additiven Synthese. Das Synclavier II wurde Anfang der 80er um einen Computer plus Bildschirm erweitert und ermöglichte dann auch Sampling und Aufnahmen auf Festplatte.
Etliche Musiker waren begeistert vom Synclavier und nutzten dieses Instrument auf ihren Platten, auch wenn nur die großen Studios soviel Geld für einen “Synthesizer” investieren konnten. Ich meine Frank Zappa hat sein letztes Album komplett nur mit dem Synclavier aufgenommen und der bekannteste Sound aus diesem Biest ist mit Sicherheit der Gong aus Michael Jackson’s “Beat It”
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Arturia’s Version bietet 3 verschiedene Ansichten. Zum einen das Standard Panel des Original Synclavier, ein erweitertes Panel, in dem alle möglichen Einstellungen zu den 12 einzelnen Timbres vorgenommen werden und natürlich den Computer Bildschirm, wo man ganz tief in die Abgründe des Synclavier steigen kann und Sound Design par excellence betreiben könnte.
Alle Einzelheiten des Synclavier zu beschreiben, würde den Rahmen dieses kleinen Beitrags sprengen und wäre wohl der Stoff für ein nettes Buch. Auf jeden Fall hat der Original Software Entwickler des damaligen Synclavier Systems bei der Entwicklung des Synclavier V mitgewirkt und selbst die Indierocker von Mogwai sind begeistert von Arturia’s Software Emulation.
Vox Continental
Die Vox Continental ist neben der Farfisa eine weitere Orgel-Ikone der 60er Jahre. Veröffentlicht wurde die Transistororgel 1962 und auch ihr Ziel war es Schwergewichte wie die Hammond-Orgel zu ersetzen.
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(Quelle: ampaholics.org.uk)
Das Modell, welches Arturia hier nachgebildet hat entspricht der Vox Continental 300 mit zwei Manuals. Aber auch das Nachfolgemodell die J70 von Tom Jennings wurde emuliert und man kann per Schalter zwischen diesen beiden Instrumenten wechseln.
Der Sound der Vox Orgel wurde sehr schnell beliebt und prägte zahlreiche Songs aus den 60ern, allen voran The Doors’ “Light My Fire” und Iron Butterfly’s “In-A-Gadda-Da-Vida”. Und auch schon wie die Farfisa erlebte auch die Vox Continental ein Comeback bei zahlreichen Indiebands der 90er und 2000er.
Und natürlich hat sich Arturia auch hier nicht nur am Original gehalten sondern dessen Möglichkeiten mal wieder erweitert. Man kann auch bei dieser Orgel einen Verstärker - einen Vox, was sonst - und diverse Bodentreter dazu schalten. Ich mag die Vox Continental V.
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Last but not least …
Wurlitzer Electric PIano 200A “Wurly”
Das Wurly 200a war das letzte Modell der Wurlitzer Electric PIano Reihe und wurde von 1972 bis 1982 produziert. Das Wurly hat einen etwas helleren Sound als das Konkurrenzprodukt von Fender, das Rhodes. Aber bei höherer Anschlagstärke bekommt der Sound etwas mehr Overdrive und Biss, weshalb ich den Klang des Wurlitzer etwas lieber mag, als den des Rhodes - aber das ist nur meine subjektive, persönliche Meinung.
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(Quelle: en.wikipedia.org)
Die Frage, ob Rhodes oder Wurly wird auch heute noch hitzig debattiert. Allerdings ist sie so sinnlos wie die Frage nach Apfel oder Banane. Es muss halt jeder selber entscheiden und in der Musikgeschichte sind beide Instrumente in bekannten Aufnahmen zu hören. Mein Lieblingsbeispiel für den Einsatz des Wurlitzer EP ist Beck’s “Where It’s At”
DAS ist genau der Wurlitzer Sound, den ich liebe. Wie in dem Bild oben zu sehen wird das Wurly am besten über einen Röhrenverstärker aus dem Hause Fender gespielt. Aus diesem Grund steht dieser neben einem Leslie in der Softwareversion ebenfalls zur Verfügung. Und genau wie bei dem Fender Rhodes und den Orgeln hat Arturia auch hier zahlreiche zusätzliche Effekte in Bodentreterform eingebaut.
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Ähnlich wie beim Rhodes kann auch hier das Gehäuse aufgeklappt werden und an diversen Einstellungen herumgeschraubt werden. Als besonderes Schmankerl kann das Gehäuse wahlweise in schwarz oder weiß dargestellt werden.
Fazit
Puhhh, die V Collection hat es in sich. Die Sammlung umfasst allesamt nur Klassiker der Musikgeschichte. Und wenn ich selbst auch nur an zwei der 17 Instrumente (Piano und Vox Continental) wirklich einmal saß und sie in echt gespielt habe, haut mich der Sound der gesamten Serie vom Hocker. Und da ist es mir auch egal, ob die Emulationen genauso wie ihre Vorbilder klingen. Die Frage ist, ob man so viele Synthesizer braucht, denn wenn man erst einmal anfängt mit einigen Instrumenten herumzuspielen, kommt man kaum noch zum Recorden. Aber da ist ja glücklicherweise jeder verschieden. Denn falls man wirklich weiß, was man braucht und die Originale nicht zur Hand hat, ist man mit der V Collection sicherlich gut bedient.
Der Preis für die gesamte Sammlung beträgt fast 500 Euro und man braucht hier nicht anzufangen und zu sagen, ja aber das echte Synclavier kostet alleine ja schon soviel wie ein Einfamilienhaus im ruhigen Stadtviertel. Denn es handelt sich hier nunmal um Software Emulationen und diese kann man nicht mit dem Feeling eines echten Instruments vergleichen.
Allerdings bekommt man die Sounds der Klassiker zu einem Preis, der für diese Sammlung sicherlich in Ordnung geht. Ich persönlich wäre z.B. sehr interessiert an dem Wurlitzer, der Farfisa und dem Arp 2600. Alleine für diese 3 Instrumente müsste ich schon den gleichen Preis bezahlen, als für alle 17 zusammen. Da stellt sich gar nicht erst die Frage. Ich will dann mal los zur Bank, einen Kontoauszug holen...
Haaaalt, stop! Ich hab’ noch etwas wichtiges vergessen.
Das analoge Labor
Da habe ich doch glatt noch das Analog Lab vergessen. Denn das gehört ebenfalls zur V Collection. Was in meinen Augen wenig Sinn macht, denn das Analog Lab vereint quasi die besten Presets aller 17 Instrumente in einem Plugin.
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Man kann im Browser anhand verschiedener Kriterien filtern und nach der Auswahl eines Presets werden rechts weitere Infos dazu angezeigt, unter anderem zu welchem Instrument es gehört.
Ich glaube das Analog Lab liegt auch allen Midi Controllern von Arturia bei. Ich habe mein Minilab damals gebraucht bekommen und habe daher keine Lizenz des Programms. Aber als Zugabe zu diverser Hardware macht diese Software durchaus Sinn. Man kann zwar die Sounds nicht verändern, aber man bekommt immerhin 5.000 Presets zur Verfügung gestellt.
Wie gesagt, macht es für mich keinen Sinn das Analog Lab zur V Collection dazu zu geben, aber man kann das Plugin auch einzeln kaufen, zu einem Preis von knapp 90 Euro ... das stellt durchaus eine relativ günstige Alternative zur kompletten Sammlung dar.
Ich habe übrigens gerade gesehen, dass UVI eine ähnliche Sammlung zum gleichen Preis anbietet. Da ist dann auch ein Mellotron, eine Drummachine und das Samplermonster Fairlight dabei ... wäre vielleicht auch mal einen Testlauf wert.
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noisetoys · 7 years
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Grooves aus der Konserve, oder wie man programmierten Drums Leben einhaucht - Teil Drei
<- zum zweiten Teil.
Während ich im letzten Teil auf die Möglichkeiten im Mikrobereich eingegangen bin - also die Sachen, die einen echten Drummer während des Spiels so menschlich machen - geht es hier jetzt um Variationen im allgemeinen - und im besonderen um sogenannte Ghostnotes (Geisternoten - auf deutsch - klingt irgendwie doof). 
Was sind Ghostnotes?
Ghostnotes sind im Grunde einfach Noten oder Schläge, die zwischen dem eigentlichen Beat gespielt werden. Sie helfen, den Beat etwas lebendiger wirken zu lassen und treiben den Groove voran. Für gewöhnlich werden sie auf der Snaredrum gespielt, aber gewöhnlich kann ja jeder. Ich baue sie auch gerne mal auf Toms oder mit der Bassdrum ein.
Ein Meister der Ghostnotes war Clyde Stubblefield. Er war Drummer für James Brown und hat den Funk quasi miterfunden. Sein kleines Solo von 20 Sekunden in Funky Drummer von 1970 ist das wahrscheinlich am häufigsten gesamplete Drumsolo überhaupt. “Ain’t it Funky” bemerkt Herr Brown hier ganz richtig.
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(James Brown - Funky Drummer 1970 - die berühmte Stelle findet sich ab 5:20)
Wichtig ist, dass Ghostnotes sich nicht in den Vordergrund drängen. D.h. sie sollten sehr subtil eingesetzt werden, aber trotzdem offensichtlich vorhanden sein. Sie füllen dezent die Zwischenräume aus, ohne selbst wirklich zum Beat beizutragen.
Um mal ganz kurz zu demonstrieren, wie man Ghostnotes ganz effektiv einsetzen kann habe ich hier mal einen netten Beat gebaut, der zunächst ohne Ghostnotes so klingt:
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Ich benutze hier ganz gewöhnliche Ein-Sample Drumhits im Sampler. D.h. mir stehen keine unterschiedlichen Schläge für verschiedene Anschlagstärken zur Verfügung. Um den Effekt von Ghostnotes noch zu erhöhen ist es ratsam neben der Lautstärke auch die Tonhöhe eventuelle etwas zu verändern. Entweder benutzt man eine der Techniken, die ich im letzten Tutorial angesprochen habe oder - wenn die DAW das unterstützt - verändert man im Midi-Editor die Tonhöhe der einzelnen Ghostnotes. Bitwig unterstützt das übrigens :)
Zunächst füge ich hier mal ganz subtil jeweils eine Ghostnote am Ende jedes Taktes ein. Das geht schnell und ist verdammt effektiv. Denn das macht den einfachen Beat von vorhin schon etwas grooviger … ain’t it funky?
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Je mehr Ghostnotes man hinzufügt, desto interessanter kann man den Beat machen. Aber immer schön subtil und im Hintergrund. Ich habe hier jetzt nur noch zwei weitere Snarehits dazugesetzt. 
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Als weiteres Extra kann man zwischendurch noch ein Buzzroll oder Pressroll einfügen. Dies ist nicht mit einen Glitch aus der elektronischen Musik zu verwechseln. Ein Buzzroll wird auch von echten Drummern mitunter schonmal eingebaut, wobei ein Glitch aus viel mehr Noten in noch kürzeren Abständen besteht, die ein echter Drummer so nicht mehr hinbekommen würde - glaube ich zumindest. Hier jetzt mit Buzzroll und Glitch (zum Vergleich):
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Variationen
Wie ich im 2. Teil schon erwähnt habe, muss man seine Beats variieren, damit ein Song nicht so schnell langweilig wird. Es gibt natürlich auch gute Songs, in denen der Beat absolut monoton bleibt, aber Ausnahmen bestätigen nunmal die Regel. Womit ich nicht sagen will, dass ich hier irgendwelche Regeln aufzähle, an die man sich unbedingt halten sollte. Musik kann man nicht nach irgendwelchen Algorithmen machen.
Was für den einen funktioniert, muss für den anderen nicht genauso gut sein. Wenn wir eines nicht brauchen, dann sind es Songs die alle nach dem gleichen Schema geschrieben wurden. ...Aber das nur am Rande.
Ich mag es einfach, wenn der Beat ein wenig abwechslungsreich ist. Und wenn man einen echten Schlagzeuger hat, dann wird dieser ganz von selber sein Spiel variieren. Er baut Wirbel ein, die immer etwas anders aufgebaut sind. Er hat seinen eigenen Groove und er baut hier und da Ghostnotes ein.
Wenn man Drumparts in der DAW programmiert, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man zum einen die Tipps aus dem 2.Teil dieser kleinen Serie beherzigt. D.h. dass man auf Mikroebene Variationen einbaut und diese in den unterschiedlichen Takten eines Songs auch ständig wieder durchwürfelt. Zum anderen ist es wichtig Variationen auf der Makroebene, über das komplette Arrangement hinweg einzubauen. Eventuell die Ghostnotes mal hier oder da verändern, Wirbel einbauen, mal ein paar Takte nur mit der HiHat arbeiten, oder mal nur mit der Bassdrum. Es macht keinen Sinn jeden Takt einfach immer wieder zu duplizieren, auch wenn die DAW es einem diesbezüglich verdammt einfach macht.
Im letzten Teil will ich dann nochmal etwas zu Polyrhythmen schreiben...
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noisetoys · 7 years
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Kurzer Nachtrag: Was ist neu in Bitwig Studio 2?
Zu meiner Freude habe ich eben gesehen, dass Brian Bollmann wieder tätig war. Falls irgendjemand Brian nicht kennt: Er hat eine unglaubliche und auch interesssante Vidoeserie zu Bitwig Studio 1 auf YouTube veröffentlicht, die ich letztes Jahr immer wieder gerne mal angeschaut habe.
Jetzt hat er heute morgen 3 Videos zum Update auf Version 2 gepostet. Und es werden wieder einige mehr folgen. Darauf kann man sich schonmal freuen ... danke Brian!
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noisetoys · 7 years
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Bitwig Studio 2 - Eine DAW die eigentlich alles richtig macht...
Ich habe vor ein paar Monaten schon mal die Version 1.3 des Bitwig Studios ausgiebig getestet und war eigentlich schwer begeistert. Es waren nur so Kleinigkeiten, die mich gestört haben und ich bin nicht so richtig warm geworden mit dieser Workstation.
Seit ein paar Tagen ist nun das große Major Update auf Version 2 erhältlich. Es wurde lange und viel Wind um diese Version gemacht und jetzt ist sie endlich da. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann sind ganz viele User vom neuen Preismodell wenig begeistert. Es ist nun so, dass man beim Kauf oder Update des Produkts für nur ein Jahr kostenlose Updates erhält. Ein Update kostet im Moment 170 Euro. Das ist nicht gerade wenig. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Ich habe die Version 1 damals nicht gekauft und würde jetzt den fairen Studentenpreis von 260 Euro für Version 2 bezahlen. Der normale Preis beträgt 380 Euro. Das ist ‘ne Menge Holz, aber normal im Vergleich zu den anderen “großen” DAWs.
So, was ist denn jetzt alles neu?
Zunächst einmal verfügt Bitwig jetzt auch über ein modernes Dashboard, welches viele neuere DAWs mittlerweile besitzen. Zumindest hat Studio One so etwas und Tracktion auch.
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Finde ich persönlich ganz gut, alle Einstellungen im Überblick … gute Idee. Hier kann man jetzt auch alle Downloads verwalten und die Handbücher findet man hier ebenfalls. Ein deutsches Manual zur neuen Version ist aber noch in Arbeit. D.h. man bekommt zunächst nur das PDF zu Version 1.1.
Es ist nun auch möglich das GUI zu skalieren. Somit kann ich die Instrumente und Effekte am unteren Bildschirmrand auch mal etwas vergrößern. Man wird ja auch nicht jünger. Ob es das in Version 1 schon gab weiß ich jetzt gar nicht genau.
Es hat sich verdammt viel in der Menüführung getan. Die Kontextmenüs suchen wirklich ihresgleichen und das obere Menü passt sich ebenfalls immer an das ausgewählte Element an. Außerdem ist es möglich häufig genutzte Menüpunkte an die obere Leiste zu pinnen. Das reicht von grundlegenden Funktion, wie Speichern und Öffnen von Projekten bis zum Verbinden zweier Events oder Bouncen. Somit kann sich jeder seine individuelle Leiste zusammenstellen, wie es z.B. auch in Reaper möglich ist, nur dass es hier viel einfacher von der Hand geht. Das ist wirklich hilfreich. Desweiteren finde ich es absolut fantastisch, dass man die einzelnen Tracks jetzt mit der Maus größer und kleiner ziehen kann. Das hat mich an der ersten Version immer etwas irritiert.
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Obwohl sich nicht wirklich viel am Layout im Vergleich zur Vorgängerversion geändert hat, kommt mir alles jetzt etwas aufgeräumter und übersichtlicher vor. Es sind wirklich die kleinen Dinge, die hier den Unterschied machen.
Die größte Neuerung sind sicherlich die Modulatoren. Jedes Instrument, egal ob Bitwig-Instrument oder VST-Plugin, kann jetzt unendlich viele Modulatoren aufnehmen. Und es gibt sage und schreibe 24 von diesen neuen Modulatoren. Und diese Modulatoren sind wirklich vielfältig. Es gibt LFOs, Envelopes, Makros, Steps, Sidechains, Randomizers und was-weiß-ich-nicht-noch-alles.
Es war natürlich auch vorher möglich viele Device-Parameter in Bitwig zu modulieren - und genau das ist schon immer der große Unterschied von DAWs wie Bitwig, Ableton oder auch Renoise gegenüber eher konservativen Workstations wie Cubase, Studio One oder Protools gewesen. Hier hat man einfach viel mehr Möglichkeiten im Bereich des Sounddesign. Ich persönlich mache eigentlich weniger elektronische Musik, aber ich finde es einfach spannend diese Möglichkeiten zu haben.
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Braucht man diese Modulatoren wirklich alle? Auf keinen Fall. Aber wie gesagt, manchmal ist es einfach schön, wenn man die Möglichkeiten hat und es entstehen vielfach interessante Ideen, wenn man mit diesen Tools arbeitet.
Eine weitere große Neuerung sind die Remote Controls, die den Makros ähneln, aber ein bisschen mehr Spielraum bieten. Man kann mehrere Seiten von Remote Controls anlegen und diese einfach per Pfeilklick durchschalten. Außerdem besteht die Möglichkeit Remotes pro Preset anzulegen. Wenn ich nun ein Preset für ein VST-Plugin mit einem Haufen Effekten in der Kette baue und mir dazu ein Remote Control erstelle, mit dem ich die wichtigsten Parameter des Plugins und auch der Effektkette übersichtlich bedienen kann und das dann auch noch einfach auf einen Hardware-Controller legen kann, ist das schon eine feine Sache.
Es gibt auch einige neue Gerätschaften in Bitwig 2 und einige bereits vorhandene Instrumente und Effekte wurden schön überarbeitet. Der Polysynth ist ein netter kleiner subtraktiver Synthesizer, dessen Filtersektion und die Mixmöglichkeiten der beiden Oszillatoren in der neuen Version gründlich überarbeitet wurden. Außerdem ist es nun möglich jeden der beiden Oszillatoren individuell im Stereobild zu platzieren. Die LFOs, die vorher im Polysynth eingebaut waren sind jetzt verschwunden, denn die neuen Modulatoren können ja überall eingesetzt werden.
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Wirklich gut finde ich auch, dass viele der Effekte ebenfalls überarbeitet wurden, zumindest was das Optische angeht. Aber sie sehen jetzt nicht nur besser aus, sondern haben einen Spectrum Analyzer, sodass man immer auch ein bisschen sieht, was der Effekt mit dem Signal gerade so anstellt.
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Es sind natürlich auch ein paar Effekte dazu gekommen. Es gibt nun einen Dual-Panner zum Verändern des Stereobildes, einen Phaser - ebenfalls sehr cool mit Spectrum Analyzer, einen DC-Offset - obwohl das eher etwas ist, das man vermeiden möchte anstelle es hinzuzufügen (klingt auch brutal digital verzerrt teilweise), einen Pitchshifter - der richtig abgefahren klingt - und das Treemonster - ein Ungetüm, dass die Entwickler auf der Website folgendermaßen umschreiben:
“Organic zero-crossing amplitude controlled ring modulator with a life of its own. That's honestly the most accurate description we can give you.”
Das verspricht ja einiges. Und ich habe diesen Effekt zum Testen mal auf einige, verschiedene Instrumente gelegt und dabei sehr viel Spaß gehabt.
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Zusätzlich gibt es natürlich auch ein paar Midinoten-Effekte, die mittlerweile auch bei jeder neuen DAW obligatorisch sind. Reason hat sie seit der neuen Version 9 und selbst Studio One hat in diesem Bereich nachgelegt.
Ein wirklich großes Update gab es im Bereich der Unterstützung externer Hardware Instrumente. Eine Thematik, die mich im Moment eher weniger betrifft, weil ich hier keine Hardware Synthesizer oder ähnliches herumstehen habe. Aber sicherlich trotzdem ein großes Plus für viele Anwender.
Desweiteren ist es nun möglich Fades und Crossfades schnell und unkompliziert für Audioclips zu erzeugen und auch für Events innerhalb von Clips ist dies möglich. Die Fades können natürlich in ihrer Form und Ausdehnung individuell angepasst werden. 
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Fazit
Mal abgesehen, von diesen ganzen Neuerungen ist und war Bitwig immer schon eine interessante DAW die polarisiert, genau wie auch Ableton. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Den Entwicklern wird auch nachgesagt, dass sie von Ableton kopiert haben, als Bitwig entworfen wurde - was eventuell auch daran liegt, dass das Entwicklerteam aus Berlin früher für Ableton gearbeitet hat.
Ich persönlich denke nicht, dass man hier von Kopieren sprechen kann. Es ist nunmal in vielen Bereichen der Software-Entwicklung so, dass sobald ein Team mit Neuerungen daher kommt, die es vielleicht zuvor in noch keinem anderen Produkt dieses Genres gab, die Konkurrenten nunmal mehr oder weniger mitziehen. Und das ist in meinen Augen auch gut so, damit die Entwicklung in einem Bereich generell vorangetrieben wird.
Bitwig hat damals den Clip Launcher von der Session View aus Ableton’s Live abgekupfert, aber auf der anderen Seite die Arrangement View viel besser umgesetzt (Achtung, nur meine persönliche Meinung!) und diese eher von DAWs mit linearen Ansatz übernommen. Ebenso die Mixer Ansicht.
Die Möglichkeit jeden erdenklichen Parameter zu modulieren und verbiegen ist nicht ganz neu, denn mithilfe von Max4Live geht das natürlich auch in Ableton Live. Aber so verankert in die DAW und so einfach umgesetzt hat das bisher noch kein anderer. Hier hat Bitwig definitiv die Nase vorn.
Über das GUI kann man immer streiten. Die Foren sind voll von Threads wo man sich über das Layout und Aussehen einer Software aufregt. Das macht wenig Sinn und auch wenn man in anderen DAWs einiges anpassen kann (mal abgesehen von Reaper, hier kann man so ziemlich ALLES anpassen), muß man sich mit einem GUI nunmal anfreunden. Mir persönlich gefällt das Look and Feel von Bitwig, während ich das Aussehen von Ableton weniger mag :)
Es gibt keine perfekte DAW. Ich bin ein großer Fan von Studio One geworden und mir fehlen dort auch einige Sachen, wie z.B. die Modulatoren. Auf der anderen Seite fehlen mir in Bitwig traditionellere Techniken, wie z.B. das Comping, welches ich wiederum am besten in Tracktion T7 umgesetzt finde… Dieses Spiel kann man endlos so weiterführen. Man muß sich nun einmal für einen Weg entscheiden.
Unter’m Strich bleibt mir nur zu sagen: Wenn ich mir vor ein paar Wochen nicht Studio One 3 gekauft hätte, würde ich sofort bei Bitwig 2 zuschlagen. die Neuerungen haben meine Einstellung zu dieser Audio Workstation auf jeden Fall positiv beeinflußt. Ich könnte mir aber trotzdem vorstellen in naher Zukunft die neue Version zu kaufen :) Die Updatefrage und die daraus entstehenden Kosten stehen hier auf einem anderen Blatt. Das muß jeder selbst für sich entscheiden. Mich persönlich würde das jetzt nicht abschrecken. Aber ich bin ja auch ein Typ, der sich auch nicht unbedingt jedes Jahr ein neues Smartphone kauft. ;)
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noisetoys · 7 years
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Digitales Chaos und die Zerstörung schöner Klänge
Ein Filter, ein Bitcrusher und ein oder zwei LFOs, mehr braucht es nicht um ein Piano in ein digitales Ungetüm zu verwandeln. Normalerweise verfügt jede DAW über einen Autofilter und einen Bitcrusher. Der Autofilter ist dann auch mit einem LFO ausgestattet. Und wenn man Glück hat, dann verfügt die Workstation auch über ein extra LFO-Plugin.
Studio One hat dies beispielsweise alles, abgesehen vom LFO. Das ist nicht der Weltuntergang, aber es wäre schon wenn man einen hätte, den man über jeden Effekt packen könnte. Ja, ich weiß, man kann ja auch eine Automatisierungskurve zeichen. Aber manchmal, wenn man einfach mal etwas ausprobieren möchte, fehlt ein LFO schon.
Regressif ist jetzt ein Plugin, dass den Autofilter, den Bitcrusher und sogar gleich zwei LFOs miteinander vereint. Und da das ganze nicht einen Cent kostet, kann man den Kombieffekt durchaus mal schnell in seine Effektsammlung mitaufnehmen. Der Download ist nämlich gerade mal 2,5 MB groß.
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Das VST-Plugin kommt aus dem Hause Ineardisplay und ich muß zugeben, dass ich vorher noch nie von dieser Softwareschmiede gehört habe. Sie bieten aber noch ein paar andere Effekte an und außerdem noch einige ältere, kostenlose Downloads.
Regressif hat eine schlanke Oberfläche, die relativ selbsterklärend ist, das gefällt mir besonders gut. Die LFOs kann man nun einfach mithilfe von virtuellen Patchkabeln mit den einzelnen Effekten verbinden.
Zur kurzen Veranschaulichung habe ich den Effekt mal über ein paar Pianoakkorde gelegt und bin durch die Presets gehüpft. Eigentlich ist ein Piano nicht gerade die erste Wahl, wenn man an Bitcrusher und Filter denkt, aber was soll’s :)
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Digitales Chaos beschreibt das Plugin ganz gut. Ich mag die Möglichkeiten und ich denke man kann es durchaus des öfteren mal einsetzen, egal über welches Material. Die Presets sind nicht so schlecht und bieten Startpunkt für einige Experimente. Das Plugin ist übersichtlich und einfach zu bedienen und es macht auch Spaß ohne Preset etwas rumzuprobieren.
Einzig der Bitcrusher ist etwas überzogen für meinen Geschmack, sobald man ihn nur eine Stufe zurückdreht, rauscht das Teil gleich wie’n Radio im Sendersuchlauf. Der Autofilter mit Drive Regler gefällt mir sehr gut. Wie gesagt, das Plugin kostet nichts und es kann nicht schaden den Effekt mal zu begutachten. Besten Dank an Ineardisplay.
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noisetoys · 7 years
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Grooves aus der Konserve, oder wie man programmierten Drums Leben einhaucht - Teil Zwei
<- Grooves aus der Konserve - Teil Eins: Eine kleine Geschichtsstunde
Bevor man nun anfängt und irgendwelche funky Beats programmiert, benötigt man zunächst vielleicht mal eine Drum Machine. Ich benutze hier Drum Machine als ganz allgemeine Beschreibung für eine Umgebung, die es einem ermöglicht Beats zu programmieren. Das kann nun tatsächlich ein Hardware Drum Computer sein, eine Standalone Software oder eben ein Plugin für irgendeine DAW. Die Umgebung sollte aber nach Möglichkeit folgende Eigenschaften besitzen:
Es muß möglich sein folgende Parameter der einzelnen Samples zu verstellen (Tuning, Filter, Envelope (ADSR), Sample-Start, etc).
Es muß möglich sein, kleine Einstellungen im Timing vorzunehmen.
Der Einsatz von Effekten wäre auch nicht schlecht.
Im Grunde ist man bestens gerüstet, wenn man irgendeine moderne DAW besitzt. Sollte diese DAW keinen guten Sampler mitbringen, dann wäre ein Sampler-Plugin empfehlenswert. Wenn man nun noch Wert auf echt klingende, akustische Drums legt, würde ich mir auch noch eine gute Multisample Library besorgen. 
Ich benutze hier Studio One mit Kontakt oder dem mitgelieferten Sampler Sample One. Aber eigentlich ist es egal welche Software (oder Hardware) man benutzt. Mittlerweile gibt es mehr als genug Möglichkeiten, selbst im Freeware Bereich. Hmmm, wäre vielleicht mal interessant ein Freeware Setup zusammenzustellen, und zu schauen was damit möglich ist.
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Jetzt aber zum Thema: Wenn ich Beats programmiere unterscheide ich zwischen zwei Ebenen, die es zu humanisieren gilt. Zum einen ist dort die Mikroebene, in der alles getan wird, um die Spielweise eines Menschen nachzuahmen. Die andere Ebene ist die Makroebene, die für die Abwechslung innerhalb eines Songs zuständig ist. Hier geht es also mehr ums Arrangement. 
Mikroebene
Auf der Mikroebene gilt es die Tatsache zu verdeutlichen, dass nicht jeder Schlag eines Schlagzeugers gleich ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schlag auf einem Teil des Schlagzeugs einem anderen gleicht, ist gleich null. Es gibt beim Schlagzeugspiel folgende Punkte zu beachten, wenn man diese Variation nachbilden will:
1. Schlagstärke: Ob man nun mit dem Fuß das Pedal der Bassdrum, mit der rechten Hand ein Ride-Becken oder mit der linken Hand die Snaredrum eines Schlagzeugs bearbeitet, kein Schlag wird mit exakt gleicher Stärke getätigt. Außerdem wird der Drummer auch gezielt (vielleicht auch unbewußt) einige Noten im Takt stärker betonen. 
2. Platzierung der Schläge: Abgesehen von den Fußpedalen werden die meisten Teile eines Schlagzeuges mit den Sticks in den Händen gespielt. Und diese werden nunmal nicht mechanisch “geführt”. Deswegen wird jeder Schlag auf einer anderen Stelle des Schlagzeugteils landen. Der Ton einer Snare beispielsweise ist unterschiedlich, wenn sie mittig oder weiter außen getroffen wird.
3. Das Timing der Schläge: Ein menschlicher Schlagzeuger ist kein Roboter. Eine Tatsache, die man an den beiden anderen Punkten schon festmachen konnte. Ein weiterer Punkt ist das Timing der einzelnen Schläge. Kein Schlag wird exakt im Takt landen. Zum einen ist das vielfach gar nicht gewollt (Swing, Groove). Zum anderen macht dieser Fehler ein Schlagzeugspiel erst interessant und nicht so steril.
Schlagstärke
Wie bereits erwähnt, sind keine zwei Schläge eines Schlagzeugers gleich stark. Das gilt für Schläge mit den Sticks genauso wie auch für Schläge mit den Fußpedalen (Bassdrum, Hihat). Diese Tatsache kann man beim Programmieren seiner Beats mit Hilfe der Velocity Einstellungen nachbilden. Velocity (engl: Geschwindigkeit) bezeichnet die Anschlagstärke einer MIDI Note. Im MIDI Protokoll kann die Velocity in 128 Schritten variiert werden (wobei 127 ein Schlag mit voller Kraft bedeutet und 0 theoretisch kein Schlag).
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Falls man eine einfache Hardware DrumMachine benutzt oder im Rechner jeweils nur einzelne Samples pro Schlagzeugteil (wie im obigen Video), dann wird man nur einen Unterschied der Lautstärke feststellen bei variierenden Velocities. Falls man allerdings eine umfangreiche Sample Library benutzt, in der die Drums mit vielen tausend Samples aufgenommen wurden, dann wird es pro Komponente des Schlagzeugs verschiedene Samples geben, die mit unterschiedlicher Anschlagstärke aufgenommen wurden. Diese spiegeln nicht nur den Unterschied in der Lautstärke wieder, sondern auch das veränderte Timbre des Schlages.
Platzierung der Schläge
Die Tatsache, dass ein Drummer nicht jeden Schlag genau gleich platzieren kann (ausser die Teile des Drumsets, die per Fußpedal bedient werden), ergibt eine weitere Variation in den einzelnen Schlägen. Normalerweise ergibt ein Schlag weiter aussen einen akustisch etwas “höheren” Ton, als ein Schlag in der Mitte. Bei den Becken wird der Schlag in der Mitte eher kürzer und glockenähnlicher, während ein Schlag aussen länger und kräftiger wirkt.
Wenn man diesen Effekt nachbauen will, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es kommt natürlich auch auf die Ausstattung der Hardware bzw. Software an. In einer DAW beispielsweise mit irgendeinem Drummer-Plugin oder Sampler gibt es unterschiedliche Ansätze, um eine Platzierung der Schläge zu variieren.
Wenn man mehrere Samples (Variationen) pro Schlagzeugteil zur Verfügung hat, wäre es eine gute Idee diese pro Schlagzeugteil übereinander zu legen (layern) und dann mit der Funktion Round Robin bei jedem Schlag von der Software zufällig ein Sample abspielen zu lassen, sodass immer mal ein anderes Sample gespielt wird.
Wenn die Software über einen LFO verfügt, könnte man ihn mit einer chaotischen Modulationskurve (beispielsweise Sample and Hold oder Noise) auf die Frequenz eines Filters ansetzen um somit bei jedem Schlag die Frequenz ganz leicht zu ändern.
Falls die Software über keinen LFO verfügt, wäre es auch möglich die Filter-Frequenz mithilfe einer Automationskurve zu ändern. Das ist zwar etwas mehr Arbeit, wäre aber ebenfalls effektiv.
Ansonsten besteht noch die Möglichkeit das Tuning und/oder den Sample-Start noch per LFO oder Automationskurve bei jedem Schlag leicht zu verändern.
Im folgenden Beispiel benutze ich Sample One und verändere per Automation die Frequenz des Filters:
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Timing der Schläge
Die Technik macht es einem relativ leicht perfekt im Takt sitzende Schläge zu programmieren, oder auch live einzuspielen. Das Zauberwort heißt Quantisierung. Denn wenn ich von mir weiß, dass mein Timing eher zu Wünschen übrig läßt, dann schalte ich beim Einspielen die Quantisierung ein und schon rückt die Software mein unsauberes Spiel in perfekte Bahnen. Es ist natürlich auch möglich nach dem Einspielen die Quantisierung einmal über das wackelige Timing fegen zu lassen. Wenn man will, dass die Drums wie von einem Roboter eingespielt klingen, ist das sicherlich eine feine Sache. Wenn man aber will, dass die Drums lebendig klingen, dann sollte man die Quantisierung eher sparsam einsetzen.
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Ich persönliche versuche immer die Drums live einzuspielen - und nein, ich kann kein Schlagzeug spielen, aber mit den Fingern auf dem Midi-Controller ist das auch für mich einigermaßen zu meistern. Wenn dann irgendwelche Schläge total aus dem Takt sind, dann passe ich das mit der Maus an oder lasse eine “leichte” Quantisierung (weniger als 100%) drüberlaufen. Bei vielen DAWs gibt es diverse Einstellmöglichkeiten bezüglich der Quantisierung. Entweder kann man eine Quantisierungsstärke in Form von Prozentangaben angeben oder es gibt umgekehrt eine “Humanize” Funktion, die perfekte im Takt eingegebene Schläge ganz leicht verschiebt.
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Dies sind nun alles Möglichkeiten, die eine Variation im programmierten Beat pro Schlag oder Takt möglich machen. Wichtig ist, dass man nicht nur für einen Takt diese Änderungen vornimmt und diesen dann was-weiß-ich-wie-oft innerhalb eines Arrangements dupliziert. Man sollte sich schon die Mühe machen und nahezu jeden Takt einzeln verändern. Wie gesagt, mithilfe von LFOs oder auch speziellen Humanize- oder Zufalls-Quantisierungsalgorithmen kann man so etwas natürlich auch weitgehend automatisieren. Trotzdem finde ich es persönlich sinnvoll und effektiv, wenn man des öfteren auch mal per Hand einen Beat einspielt.
Im nächsten Teil geht es dann um Variationen über ein Arrangement verteilt und Geisternoten ->
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noisetoys · 7 years
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VST-Plugin Projekt: Die Grundlagen und Hallo Welt!
<- Zum ersten Teil.
Bevor ich nun anfange, mich in die dunklen Höhlen der Programmierung zu begeben, will ich an dieser Stelle nochmal ganz kurz einige Grundbegriffe ansprechen. Ich rede hier immer von DAWs, VST-Plugins und virtuellen Instrumenten. Was sind das überhaupt für seltsame Dinge? Ich denke zwar, dass jeder der hier liest die Begriffe halbwegs gut kennt, aber man weiß ja nie. Die DAW (Digital Audio Workstation) ist eine Software, die quasi den Vier- bzw Achtspurrekorder früherer Homerecording Studios ersetzt. Wobei man heute nicht unbedingt ein Studio braucht. Ein Schreibtisch mit Laptop darauf tut’s auch schon. Die DAW ist also die Aufnahmesoftware, die aber einiges mehr kann. Wenn man ganz genau ist, ist die DAW das Studio - in Softwareform.
Die Virtual Studio Technology (VST) ist ein Software-Protokoll, welches 1996 von Steinberg ins Leben gerufen wurde. Das Ziel war es, Entwicklern die Möglichkeit zu geben eine DAW zu erweitern. Das VST Protokoll ist somit die Verbindung zwischen Plugin und DAW. Mithilfe dieses Protokoll ist es also möglich, ein komplettes softwarebasiertes Studio im Rechner nachzubauen - und mittlerweile kommt die Prozessorleistung aktueller Rechner auch mit dieser revolutionären Idee gut zurecht. Wem also die Möglichkeiten der DAW nicht ausreichen (und diese werden von Generation zu Generation umfangreicher), der kann dank VST diese Möglichkeiten erweitern - entweder mit weiteren Effekten oder Instrumenten.
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(Quelle: https://www.steinberg.net)
Die VST Entwicklungsumgebung ist frei downloadbar und kann sofort eingesetzt werden. Wenn man allerdings vorhat, ein Plugin zu veröffentlichen, dann sollte man einen Lizenzvertrag an Steinberg zurückschicken, der beschreibt, wie der Entwickler sich zu verhalten hat. Ganz kurz gesagt: Er sollte keinen Scheiß mit der VST Entwicklungsumgebung anstellen.
Wie im ersten Artikel bereits erwähnt, werde ich zur “Vereinfachung” der Entwicklung meines Traumsamplers JUCE in Anspruch nehmen. JUCE ist eine Bibliothek, die dem Entwickler von (Audio-) Anwendungen etwas Arbeit abnimmt, wenn es um Grundlagen geht wie: Audio bzw. Midi in die Anwendung reinzubekommen; Audio bzw. Midi rauszubekommen; eine GUI zu bauen, die auf sämtlichen Plattformen läuft (Win, Linux, OSX, iOS, Android); Unterstützung für sämtliche Plugin Formate unter einen Hut zu bekommen (VST, VST3, AU, RTAS, AAX).
Somit kann man sich dank JUCE nur auf seine Anwendung konzentrieren und braucht sich um solche “sekundären” Problemchen nicht wirklich zu kümmern. Falls man an einem Open Source Projekt arbeitet (das ist auch mein Plan), dann kann man JUCE frei verwenden. Ansonsten gibt es noch zwei weitere Lizenzen. Einmal JUCE Indie für Einzelkämpfer, die ihre Plugins verkaufen wollen oder JUCE Pro für größere Unternehmen und Teams. Diese kommerziellen Lizenzen kosten dann auch etwas.
Ich will hier gar nicht groß Werbung für JUCE machen. Es ist nur so, dass ich vor einem halben Jahr schonmal den Gedanken hatte, ein Plugin zu schreiben und in diesem Zusammenhang einiges recherchiert habe und zu dieser Zeit bin ich dann auf JUCE gestoßen. Ich war schnell begeistert wie gut dies alles dokumentiert ist und wie komfortabel der Einsatz sein soll. Falls jemand Zeit hat für eine kurze Vorlesung zum Thema, dem sei folgendes Video ans Herz gelegt:
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Die Installation
Zunächst einmal habe ich mir die aktuelle Version des VST SDK (Software Development Kit) heruntergeladen, welches im Moment in Version 3.6.6 vorliegt. Auf der Seite findet man auch ein Link zum VST Developer Forum, dass man sich vielleicht schonmal bookmarken sollte.
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Ich habe mir dann einen Ordner “Development” angelegt innerhalb meines Benutzerkontos (C:\Users\[benutzername]\Development\) und dort das VST SDK entpackt.
Als nächstes habe ich mir die JUCE Bibliothek besorgt. Dort gibt man seine email-Adresse an und kann dann im folgenden Schritt entscheiden, für welches Betriebssystem man JUCE herunterladen möchte. Alternativ kann man aber auch gleich die Github Seite besuchen.
Auf der Website wird empfohlen JUCE ebenfalls im Home-Verzeichnis des Benutzers zu entpacken. Gesagt - getan (C:\Users\[benutzername]\JUCE). Okay, was fehlt noch? Achja, C++ … da war ja was. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, mit welchen Tools er C++ programmiert. Im Studium damals habe ich unter Linux nur einen Texteditor und den Kommandozeilencompiler genutzt. Es empfiehlt sich aber für größere Projekte eine IDE zu nutzen, außerdem kann JUCE für gängige C++ IDEs eine fertige Projektmappe für den optimalen Start erstellen und aus diesem Grund habe ich mir die aktuelle Version der freien Entwicklungsumgebung Visual Studio Community 2015 von Microsoft besorgt (nicht zu verwechseln mit Visual Studio Code).
Wenn ich mich recht erinnere, dann muss man während der Installation noch irgendwo einen Haken setzen, damit C++ ebenfalls mitinstalliert wird … also, nicht vergessen. Die Installation dauert etwas und man sollte über eine Internetverbindung verfügen. Sobald alles fertig ist, kann man endlich ins JUCE Verzeichnis gehen und die Anwendung Projucer starten. Man wird mit einem netten Eröffnungsbildschirm begrüßt, der so einiges an Optionen bereit hält.
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Da ich ja bereits weiß was ich bauen will, gehe ich ohne Umwege auf die Option Audio Plug-In. Im nächste Fenster sehe ich links meine Ordnerstruktur und die Möglichkeit meinem Projekt einen Namen zu geben. Was wäre hier naheliegendender als “Sampler”? Darunter steht nochmal der Projekt-Typ (den ich hier notfalls auch nochmal ändern könnte).
Achja! An dieser Stelle ist es nun noch ganz wichtig das VST SDK einzubinden oder zumindest dem Projucer zu sagen, wo es zu finden ist. Dazu geht man in den Menüpunkt “File/Preferences”
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Hier trägt man oben den Pfad zum VST SDK ein. Das Verzeichnis habe ich ja vor ein paar Minuten erst erstellt. Falls man nicht vorhat Plugins in anderen Formaten zu bauen, kann man die restlichen Pfade getrost löschen.
So, zurück zum Sampler Projekt. Rechts im Bild sieht man die Möglichkeit eine Entwicklungsumgebung auszuwählen. Da ich vorhin das Visual Studio 2015 installiert habe, kann ich an dieser Stelle einen Haken setzen.
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Zum Schluss klicke ich dann endlich auf Create.... Nach einigen Sekunden sieht man das Konfigurationsfenster seiner Anwendung bzw. Plugins. Hier kann man so einiges einstellen. Ich will aber an dieser Stelle nur rechts den Haken bei “Build VST” setzen und die restlichen Haken entfernen. Ansonsten trage ich etwas tiefer noch den Namen ein “Sampler” und eventuell meinen Namen unter “Plugin Manufacturer” und noch etwas tiefer setze ich noch einen Haken “Plugin wants Midi input”.
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Nun klicke ich noch auf “Save Project and Open in IDE” unten links. An dieser Stelle werden alle Dateien und Ordner für das Visual Studio Projekt gespeichert und gleich in der IDE geöffnet. Hier sehen wir unser C++ Projekt in vollem Glanze und werden von allerlei kryptischen C++ Quellcode Dateien angesprungen.
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Ich brauche an dieser Stelle wohl nicht zu erwähnen, dass man sich vielleicht etwas im Umgang mit dem Visual Studio einarbeiten sollte. Aber zunächst versuche ich erstmal das Projekt zu erstellen und eventuell ein VST-Plugin in Form einer .dll herauszubekommen. Dazu gehe ich oben in den Menüpunkt “Erstellen/Projektmappe erstellen”.
Einige Sekunden und ganz viel Compiler und Linker Magie später sollte ganz unten in der Ausgabe folgendes stehen:
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Dies ist der Ordner, indem unser vorläufiges Plugin erstellt wurde. Jetzt könnte ich doch eigentlich meine DAW öffnen und mein Plugin mal begutachten. Also schmeiße ich Studio One an, gebe den Pfad zu dem Plugin in den Optionen ein, scanne den Ordner … nichts. Nochmal … nichts. Hmmm. Vielleicht sollte ich mal den Testhost installieren, der bei JUCE dabei ist? Nee, das muss doch auch in meiner DAW gehen. Aber vielleicht ist es ja ein 32Bit Plugin? Ich hab’ nämlich keine Bridge installiert und Studio One stellt sich ein bisschen mädchenhaft an. Aber zum Glück habe ich ja auch Renoise installiert. Gleiches Spiel … uuuund: 
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Ich flipp’ aus. Mein erstes VST-Plugin. Das obligatorische Hello World Beispiel. Das Teil kann zwar absolut nichts, aber ist es nicht prachtvoll, ist es nicht wunder-wunderschön? Und das alles nur mit ein paar Klicks, dank JUCE. Es steht noch eine ganze Menge Arbeit an und ich habe noch keinen Plan wo ich anfange. Aber davon demnächst mehr...
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noisetoys · 7 years
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Man könnte sich doch mal ein VST-Plugin selber bauen?
Kleines Gedankenspiel: Du installierst die Demoversion einer DAW, spielst damit ein paar Wochen herum und merkst dann aber, dass sie vielleicht doch nicht das richtige für dich ist. Allerdings gibt es da ein grandioses virtuelles Instrument, welches nur in dieser DAW verfügbar ist.
Genau das ist mir vor kurzem passiert. Ich habe über einen Monat mit einer Demo von Ableton 9 Live herumgespielt. Eine wirklich unglaubliche DAW, mit allerlei tollen Effekten und Instrumenten und vielen Möglichkeiten für’s SoundDesign. Allerdings war sie dann doch nicht ganz das Wahre für mich und außerdem bekommt man sie auch nicht gerade für ein Taschengeld.
Aber es gibt innerhalb von Ableton Live den Sampler. Und dieser besagte Sampler hat mein Herz erobert. Ich bin ein großer Fan von Renoise Redux, aber der Ableton Sampler ist in diesem Bereich das Beste, was ich bis jetzt benutzen durfte - abgesehen von Kontakt. Aber die Software aus dem Hause Native Instruments ist für kleine Spielereien einfach zu viel des Guten und für meinen Geschmack zu unübersichtlich.
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(Quelle: https://www.ableton.com/de/)
Aber zurück zum Thema. Was mache ich denn jetzt? Eigentlich ist das alles ja kein Beinbruch. Ich benutze einfach das was ich habe und vergesse den Ableton Sampler … oder … ich baue mir meine eigenen Traumsampler. Sowas ist allerdings nicht gerade mal eben so ein schnelles, lockeres Wochenendprojekt. Nee, das könnte schonmal ein paar Monate - oder auch Jahre - Zeit in Anspruch nehmen.
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(Quelle: http://thedailywtf.com)
Ein VST-Plugin programmiert man nicht eben mal schneller mit ein paar Grafiken aus Photoshop und ein paar Zeilen Code, den man in seinem Lieblingcodeeditor zusammen hackt. Wenn man mit dem Gedanken spielt so etwas von Grund auf selber zu programmieren, dann hat man eine Aufgabe vor sich, die mich persönlich im Moment überfordern würde. Aus diesem Grund gibt es Frameworks, die einem viel Grundlagen-Arbeit abnehmen. Da ich mich für die Programmiersprache C++ entschieden habe, gibt es hier einiges zur Auswahl. Ich habe mich allerdings für JUCE entschieden.
Im Sommer letzten Jahres habe ich einen kleinen Beitrag zur DAW Tracktion T7 geschrieben und dort bereits in der Einleitung Julian Storer und JUCE erwähnt. Ich hatte mir damals schon das Framework angeschaut und eventuell ins Auge gefasst mal ein wenig damit herumzuspielen. Da ich aber keinen konkreten Plan für ein VST-Plugin hatte, ist die Idee zunächst mal in einer dunklen Ecke in der Schreibtischschublade gelandet. Doch jetzt habe ich einen Grund.
Das Bemerkenswerte an JUCE ist, dass es anfangs quasi alles nur aus einer Hand kam. Julian Storer hat 2002 die erste Version von Tracktion veröffentlicht und daraus ist dann später das JUCE Framework entstanden. Bis 2014 war JUCE quasi ein Ein-Mann-Projekt. Bemerkenswert! Seitdem gehört JUCE zu ROLI Ltd und Julian wird nun von einem Team von Entwicklern unterstützt.
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JUCE ist nicht nur speziell für den Einsatz als VST-Plugin Framework einsetzbar, sondern ist auch bei anderen GUI Anwendungen hilfreich. Allerdings richtet sich das Hauptaugenmerk des Frameworks auf das Entwickeln von Audio-Anwendungen. Im obigen Bild sieht man den Projucer, der Teil des Frameworks ist und alle nötigen Dateien und Ordner für das gewünschte Projekt zusammenstellt.
Solch ein Framework macht einem die Arbeit zwar etwas leichter, denn es gibt eine Vielzahl von Klassen, die bekannte Probleme während der Programmierung einer Anwendung bereits lösen. Das Hantieren mit GUI Elementen, Sound, Benutzerschnittstellen und Netzwerken wird somit um ein Vielfaches einfacher.
Allerdings muss sich der mutige Held immer noch mit Problemen wie DSP (Digital Signal Processing) und C++ (eine Programmiersprache, die nicht gerade dafür bekannt ist, besonders nett mit Grünschnäbeln umzugehen) herumschlagen. Plugins für DAWs sind keine Media-Player. Hier wird Audiomaterial in Echtzeit verarbeitet und daher muss der C++-Code effektiv sein, d.h. optimiert und schnell. Außerdem verlangt auch die langweilig klingende Aufgabe des Programmierens einen hohen Grad an Kreativität.
Egal, ich habe mir jetzt vorgenommen mich da durch zu beißen und will an dieser Stelle darüber schreiben. Eventuell ist es ja für den ein oder anderen hilfreich. Deswegen werde ich in unregelmäßigen Abständen Artikel zum Thema verfassen und hier im Blog veröffentlichen. Im nächsten Teil will ich mich zunächst einmal mit den grundlegenden Aufgaben beschäftigen und alles Nötige installieren, was zum Entwickeln von VST Plugins benötigt wird.
Zum nächsten Teil: Die Grundlagen und Hallo Welt! ->
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noisetoys · 7 years
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noisetoys · 7 years
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Die fast unzähmbaren Electro Noise Drums von Soniccouture's Konkrete 3
Die Kontakt Library Konkrete 3 aus dem Hause Soniccouture ist nicht neu. Genau genommen ist sie fast vier Jahre alt, aber sie sucht noch immer ihresgleichen. Sample Sammlungen mit elektronischen Drums gibt es unzählige, aber wer etwas abseits der gängigen analogen Drum Machines wie 808, 909 oder Linn und Konsorten sucht, wird mit Konkrete mehr als gut bedient sein.
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Konkrete beinhaltet 5000 Samples verteilt auf über 90 Kits (Pro Kit über 60 verschiedene Sounds). Wer da nicht etwas passendes findet, hat sowieso andere Probleme. Die Kits kreischen, brüllen, sind komplett wahnsinnig und nur mit Peitsche und Stuhl in ihre Schranken zu weisen. Glücklicherweise verfügt jedes Instrument über drei Hüllkurven (Lautstärke, Filter und Tonhöhe), einen LFO, einen 3-Band EQ, einen Bitcrusher, Filter, Kompressor, Effektmodule (Reverb und Delay) sowie einem Glitch Modul … was will man da noch mehr? 
Wem das alles zuviel ist, dem bleibt immer noch die Möglichkeit sich sein eigenes Drumkit anhand der Samples zusammenzustellen, wenn man denn die Vollversion von Kontakt sein eigen nennen kann. Ansonsten läuft Konkrete 3 auch im Kontakt Player. 
Soundmäßig sind viele extrem verschiedene Kits verfügbar. Man bekommt die Sounds einer obskuren sowietischen Drum-Machine, Percussion Sounds eines Buchla Synthesizers, abgefahrenen Krach eines Epson Druckers, perkussive Geräusche eines EP73 oder auch eine Human Beat Box. Mithilfe der Einstellmöglichkeiten lässt sich die ganze Strangeness natürlich auch zähmen, denn am Ende muss das alles ja auch irgendwie in einem Song untergebracht werden.
Wie klingt denn nun Konkrete? Konkret klingt das Ganze so:
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Soniccouture hat auch ganze Arbeit geleistet beim Scripting für dieses Kontakt Instrument. Konkrete verfügt über drei Tabs, die im einzelnen die Instrumente enthalten (inklusive eben angesprochener Bearbeitungsmöglichkeiten), dann gibt es noch das Mixer Tab, in dem man zusätzlich verschiedene Busse und Buseffekte zuweisen kann und zu guter letzt gibt es noch den Beatshifter. Der Beatshifter ist ein ganz spezieller Sequenzer, den ich so noch in keiner anderen Drum-Software gesehen habe. Er verfügt über 6 Spuren mit jeweils 16 Steps, die auf ganz spezielle Weise abgespielt werden können.
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Ich persönlich benutze den Beatshifter nicht, aber falls man mal ein wenig experimentieren will oder etwas uninspiriert ist, kann er sicherlich hilfreich sein.
Ganz praktisch finde ich die Funktion Focus Map. Hiermit habe ich die Möglichkeit einen beliebigen Drum-Sound über die komplette Keyboard Tastatur zu mappen und somit wie ein Instrument in verschiedenen Tonhöhen zu spielen. Beispielsweise kann ich so eine interessante Bassdrum als Bassinstrument nutzen.
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Fazit
Ich persönlich benötige keine unzähligen Samples mehr auf meiner Festplatte, wenn ich elektronische Drums irgendwo einbauen will. Konkrete 3 bietet alles, was ich mir denken kann und die Suche nach Sounds hat zwar nun kein Ende, ist aber immerhin auf eine Library mit gerade mal 5000 Möglichkeiten beschränkt :)
Konkrete kostet aktuell knapp 100€ ist ist wie gesagt eine Kontakt Library, die aber auch kompatibel ist zu Native Instruments Machine. Wenn man schonmal auf den Webseiten von Soniccouture ist, kann man sich gleich mal die anderen Sample Libraries ansehen bzw. -hören, denn die Jungs aus London gehören zu den Library-Bauern, die auch etwas unkonventionellere Instrumente auf Festplatte bannen - oder herkömmliche Instrumente auf unkonventionelle Weise samplen.
Soniccouture hat bezüglich Konkrete 3 alle meine Ansprüche an eine Drum Machine erfüllt. Ich persönlich finde die Oberfläche zwar etwas unaufgeräumt, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache. Insgesamt sind über 5000 Sounds enthalten und wenn die alle begutachten will, ist man schon mal ein Nachmittag beschäftigt - die Mühe lohnt sich aber. Daumen hoch.
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noisetoys · 7 years
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Das Smartphone als Gitarren-Tuner? Warum nicht, und umsonst isser auch noch.
Das Handy hat ja in den letzten Jahren so einiges an Alltagsgeräte verdrängt und sich deren Funktionen aufs eigene Display geschrieben: Digitalkameras (selbst Filmkameras im gewissen Sinne, Taschenrechner, Taschenlampen, Navigationsgeräte, mp3-Player... Warum dann nicht auch das kleine Stimmgerät für die Gitarre oder den Bass - das man so oft vergisst - gleich in das Smartphone integrieren ... dann hat man es immer dabei.
Ich glabe es war im August 2016, dass Fender die Fender Tune App für Apple’s iPhone veröffentlicht hat. Und die App fand regen Zuspruch in Gitarrenspielerkreisen mit Apfel Telefonen. Jetzt können sich endlich auch Android Fans freuen. Die App gibt’s nun auch für Google Geräte.
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Ich persönlich mag das schlichte Design. Und gerade für Anfänger bietet die App einige Tipps, die vielleicht ganz hilfreich sind. Man hat die Möglichkeit das Stimmgerät im Auto-Modus oder manuell zu betreiben. Wenn man es händisch benutzt (wie im obigen Bild), dann bekommt man einen Gitarrenkopf zu sehen (das Aussehen variiert, je nachdem ob man elektrische oder akustische Gitarre eingestellt hat).
In diesem manuellen Modus tippt man einfach auf einen der Wirbel und bekommt den entsprechenden Ton vorgespielt. Danach kann man dann sein Instrument stimmen. Genauso wie man es im Proberaum mit seinen Bandkollegen macht.
Wenn man den Automodus benutzt, spielt man einfach eine leere Saite an und die App erkennt welche es ist und zeigt an, wie weit (sharp oder flat) die Saite von der korrekten Stimmung entfernt ist.
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Die Erkennung war im kurzen Test gerade eben recht gut. Zumindest nicht schlechter als im alten Korg Stimmgerät aus den 90ern. Falls man nun eine elektrische Gitarre stimmen will, kann man diese natürlich nicht so einfach mithilfe eines Kabels ans Telefon anschließen. Deshalb empfiehlt die App einen Verstärker (unverzerrt!) zu benutzen. Meine Halbakustische konnte ich aber auch ohne Verstärker ganz gut stimmen, kommt wohl auf die “Lautstärke” der elektrischen Gitarre an.
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Wie bereits erwähnt gibt es zahlreiche Tipps inerhalb der App, die aber vorrangig für Anfänger nützlich sind. Diese reichen von Tipps beim Stimmen bis hin zu allgemenen Weisheiten, wie der Unterschied zwischen einem Röhren- und Transistorverstärker etc..
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Wie gesagt mag ich das schlichte aber nette Design und es ist praktisch, dass 22 verschiedene Stimmungen auswählbar sind (Standard, DropD,...). Achja, Bässe kann man damit auch stimmen. Was kostet das ganze? Nix. Also Runterladen und Gitarre stimmen!
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noisetoys · 7 years
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Robert Henke - Give Me Limits...
Ich bin gestern Abend noch über einen interessanten Vortrag gestolpert, der mich ein wenig an meinen Beitrag von vor zwei Tagen erinnert. Was tun, mit all dem Überfluss innerhalb der modernen Musikproduktion?
Wer Robert Henke nicht kennt: Er ist Mitentwickler von Ableton Live, Professor für Sound Design und macht selbst Musik, unter anderem im Elektro-Ensemble Monolake.
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noisetoys · 7 years
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Grooves aus der Konserve, oder wie man programmierten Drums Leben einhaucht - Teil Eins
Wer heutzutage mit dem Rechner seinen alten Kumpel am Schlagzeug ersetzen will, hat gute Karten. Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, dann kann man kaum noch heraushören, ob das Getrommel von Mensch oder Maschine übernommen wurde. Genau genommen werden die maschinellen Beats ja auch von Menschenhand durchgeführt, allerdings nicht in Form eines echten Schlagzeugers mit zwei Stöckern in der Hand...
Zunächst denkt man bei programmierten Drums oder Drum Machines an steril klingende Roboter, die ihre einprogrammierten Beats spielen, komme da was wolle. Im Grunde ist das auch so, aber das muss ganz und gar nicht steril klingen. Denn wenn man einige Dinge beachtet, kann ein gut programmierter Beat den Eindruck hinterlassen, dass hier ein echter Trommler am Werk war. 
Dies ist der erste Teil einer kleinen Serie, die sich mit dem Programmieren von realistischen Drum-Parts beschäftigt. Während ich hier zunächst kurz auf die Geschichte der Drum Computer eingehe, werde ich in den folgenden Abschnitten verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, die einem langweiligen Beat ein bisschen mehr Leben einhauchen.
Teil 1: Eine kleine Geschichtsstunde
Teil 2: Ein programmierter Beat ist auch nur ein Mensch
Teil 3: Get funky mit Geisternoten
Teil 4: Polyrhythmen
Eine kleine Geschichtsstunde
Die 80er Jahre war im Grunde das Geburtsjahrzehnt für den programmierbaren Schlagzeuger. Es gab zwar auch schon viel früher einige Ansätze, aber die will ich hier jetzt erstmal außer Acht lassen. Heimcomputer waren zu der Zeit noch nicht wirklich verbreitet und nach einigen Rhythmusmaschinen, hat Roger Linn 1980 den Linn LM-1 Drum Computer erfunden. Es war der erste Drummer, der programmiert werden konnte und der Samples von echten Schlagzeugsounds enthielt. Dies waren zwölf 8-Bit Samples, die auf einem Chip gespeichert waren.
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Ebenfalls 1980 erblickte der legendäre Roland TR-808 das Licht der Welt. Dieser hatte allerdings den Nachteil, dass er nicht Samples nutzte wie Linn, sondern die Sounds mit Transistoren erzeugte. Das klang natürlich alles andere als realistisch. Der Sound und die die 808 wurden anfangs eher belächelt und waren zunächst kein wirklicher Erfolg. Es dauerte zwei Jahre, bis die TR-808 zum weltweiten Erfolg wurde und der futuristische Klang in vielen Produktionen eingesetzt wurde. Auch heute noch gehört der Sound der 808 in jedes Studio.
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Eine weitere Drum-Machine, die digitale Samples nutze war die Oberheim DMX von 1981. Allerdings nutzte Tom Oberheim einen speziellen Algorithmus, um die Samplerate auf 12 Bit anzuheben, was die Sounds der Oberheim DMX noch realistischer klingen ließ (verglichen mit heutigen Standards natürlich eher bescheiden…).
Zu dieser Zeit wurde die Hip Hop Szene weltweit immer größer und eben diese setzten vielfach die DMX ein. Somit hat sie den frühen Hip Hop Sound maßgeblich mit geprägt.
Später gab es den Oberheim Prommer. Dies war quasi ein Sampler, mit dem man seine eigenen Drum-Samples auf einen Eprom brennen konnte und diesen dann in die DMX einsetzen konnte. Allerdings benötigte man dazu die Oberheim DMX.
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1984 wollte Roland dann auch auf Samples umsteigen und brachte zunächst die TR-909 heraus, die noch ein hybrides Modell war. Die TR-707 war dann später komplett samplebasiert.
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1988 war wieder ein erfolgreiches Jahr für Roger Linn. Nachdem seine Firma Linn Electronics pleite gegangen war, wurde er von Akai angeheuert. Akai war bis dato ein relativer Neuling im Bereich der elektronischen Instrumente und wollte dort nun Fuß fassen. Mit Roger Linn haben sie sich dafür genau den richtigen Mann geholt. 1988 stellte Akai den MPC60 vor. Ein Drum-Machine-Sampler und Midi-Sequencer.
Linn hat seine frühere Linn-Machine quasi mit höherer Soundqualität, Samplemöglichkeiten, ein Floppy Laufwerk und der Möglichkeit 16 Stimmen gleichzeitig wiederzugeben, erweitert. Die MPC60 war nicht nur eine Drum-Machine, mit der man eigene Samples spielen konnte, sie war eine Workstation.
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Die MPC60 und ihre Nachfolger hatten ebenfalls einen enormen Einfluß auf die Musikszene, speziell im Hip Hop. 
Ende der 2000er Jahre hat der Computer quasi alle Hardware Lösungen abgelöst. Natürlich gibt es auch heute noch ständig neue Hardware Drum-Machines und Synthesizer, aber mittlerweile kann der Computer mit der entsprechenden Software all diese Aufgaben ebenfalls recht komfortabel lösen. Nichtsdestotrotz sind und bleiben alte Drum Machines beliebte Sammler-Objekte und für viele ist beispielsweise der Groove eines von Roger Linn programmierten Drum Computers mit keiner Software der Welt nachzuahmen - was natürlich völliger Unsinn ist. Die Preise, die alte Drum Machines bei aktuellen Online Auktionen erzielen, sind aber schon enorm.
Die Möglichkeiten innerhalb einer Software einen Beat zu programmieren sind vielfach. Normalerweise reicht es, die Piano Roll zu öffnen und mit der Maus ein Beatmuster einzuklicken, dass dann den Sampler oder Synthesizer dieser Midispur dementsprechend ertönen lässt. 
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Man kann aber auch Software Instrumente einsetzen, die die alten Drum Machines emulieren und über einen eigenen Sequenzer verfügen, in dem man dann seine Beat-Patterns einprogrammieren kann. Die Möglichkeiten sind wie immer mal wieder unbegrenzt. Für uns genügt es, die Piano Roll irgend einer DAW zu benutzen und irgendein virtuelles Instrument einzusetzen, dass Trommel-Sounds wiedergibt.
Ein Tipp: wenn man echte akustische Drums nachbilden will, dann sollte man schon ein wenig Geld in die Hand nehmen und eine Sample Library, wie beispielsweise Addictive Drums, EZDrummer, BFD oder whatever kaufen. Man benötigt hier viele Multisamples, die jede Anschlagstärke des Schlagzeugers nachbilden können. Wenn man hier nur einfache Samples benutzt, wird es schwierig den Eindruck eines echten akustischen Drumsets hinzubekommen.
Bei elektronischen Beats reichen in der Regel einfache Samples aus. Aber gerade hier ist der Kreativität im Bereich des Sound-Designs keine Grenzen gesetzt. Ich empfehle jeden mal ein paar Stunden mit irgendwelchen Geräuschen und einem Sampler aktiv zu werden oder sich hierzu endlich mal tiefer mit einem Synthesizer zu beschäftigen. Denn hier soll kein echtes Drumset nachgebildet werden, sondern schon speziell der Sound künstlicher Rhythmus Sounds. Allerdings kann man auch diesen ein gewisses Maß an Leben einhauchen. Denn nichts schadet einem Song mehr, als ein langweiliger, nervtötender Beat...
zum zweiten Teil ->
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noisetoys · 7 years
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Ein Manifest der Einschränkung
Im Grunde ist es heute egal welche DAW man zum Produzieren von Musik einsetzt - völlig egal. In jeder kann man Audio und Midi bearbeiten, externe virtuelle Instrumente einbinden und jede verfügt meistens über ausreichend Effekte. Jede DAW bietet einem unendliche Möglichkeiten des Sound-Designs und des Arrangements. Das mag natürlich alles fantastisch klingen, denn wer mag schon Einschränkungen, welcher Art auch immer? Jeder will die Freiheit haben, dass zu tun wozu er Lust hat, auch innerhalb einer DAW. 
Ich habe an dieser Stelle schon einmal darüber geschrieben, wie mich persönlich diese Vielfalt wahnsinnig macht. In den letzten 9 Monaten habe ich insgesamt 5 verschiedene DAWs ausgiebig getestet und jedesmal war ich der Überzeugung, dass ich die richtige gefunden habe. Bis ich über einen Artikel gestolpert bin, der eine andere Software in höchsten Tönen angepriesen hat. Schon war ich wieder verunsichert.
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Ich denke an diesem Punkt waren die meisten schon, die Musik am Laptop produzieren. Gerade heute, in Zeiten des Social Media, ist es schwer geworden sich den Neuigkeiten der Branche zu entziehen. Manchmal will man das aber auch nicht, denn das Thema an sich ist ja recht spannend. Allerdings muss man aufpassen, wenn man zur Gattung Mensch gehört, die immer das Neueste haben muss.
Aber die endlose Auswahl macht nicht bei der Digital Audio Workstation halt. Es gibt unzählige virtuelle Instrumente, noch mehr Software Synthesizer und Schlagzeug-Sets und von der Flut an Effekt-Plugins, die jeden Tag ansteigt, will ich jetzt gar nicht sprechen. Wofür soll ich mich entscheiden? Wenn ich mich für eine Handvoll Plugins entscheide, könnte ich eventuell etwas Entscheidendes verpassen?
Barry Schwartz hat dazu ein ganzes Buch geschrieben:
“... When there are no options, what can you do? Disappointment, maybe; regret, no. When you have only a few options, you do the best you can, but the world may simply not allow you to do as well as you would like. When there are many options, the chances increase that there is a really good one out there, and you feel that you ought to be able to find it.” (The Paradox Of Choice, 2005).
Die Zeit, die man mit der Entscheidung über die Wahl der richtigen Werkzeuge verschwendet, ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Frage nach der Kreativität. Bleibt diese nicht irgendwo auf der Strecke, wenn ich für jedes noch so kleine Problem sofort immer das passende Werkzeug zur Hand habe? Wären die späten Alben der Beatles so gut geworden, wenn sie nicht so viel ungewöhnliche Dinge im Studio ausprobiert hätten?
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(Quelle: http://beatlesinstudio.blogspot.de/)
“It was this combination of playfulness, openness to risk-taking, and deep professionalism which enabled Abbey Road’s technicians to respond to seemingly off-the-wall requests from The Beatles. Engineers began to record amps inside cupboards to get unique sounds. The studio’s tape recorders were rewired to automatically double-track performances. The tapes themselves were sped-up, slowed-down, sliced, and looped—to great effect… ...The people who worked at Abbey Road during the era of The Beatles enjoyed taking risks with whatever tools they had to work with. They felt that great work always required a lot of skill, imagination, some serendipity, and—above all—a human touch.” (https://www.theatlantic.com/technology/archive/2014/10/the-technical-constraints-that-made-abbey-road-so-good/381820/)
Folgenden Spruch hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört: Nutze was Du hast! Wenn man sich überlegt, mit welch’ bescheidenen Mitteln man vor 50 Jahren noch Musik produziert hat, dann muss man sich wirklich fragen, ob die verbesserte Technik wirklich so viel besser für kreative Arbeit ist. Es ist auf jeden Fall einfacher, zumindest aus technischer Sicht. Es ist ohne Frage einfacher einen modernen Software Sampler zu bedienen, als die Technik anzuwenden, die George Martin und die Beatles in den 60er eingesetzt haben:
“...A similar technique was used for "Being for the Benefit of Mr. Kite" on 20 February 1967. To try to create the atmosphere of a circus, Martin first proposed the use of a calliope (a steam-driven organ). Such was the power of the Beatles within EMI that phone calls were made to see if a calliope could be hired and brought into the studio. However, only automatic calliopes, controlled by punched cards, were available, so other techniques had to be used. Martin came up with taking taped samples from several steam organ pieces, cutting them into short lengths, "throwing them in the air" and splicing them together. It took two trials; in the first attempt, the pieces coincidentally came back in more or less original order.” (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Beatles'_recording_technology#Sampling)
Heutzutage ist es jedoch fast schon viel zu einfach jeden erdenklichen Sound zu erstellen, oder noch einfacher: ein passendes Sample dazu zu finden. Die Sample Libraries schießen aus dem Boden, wie Unkraut zwischen den Steinen meiner Auffahrt. Ebenso digitale Effekte, die Unzulänglichkeiten analoger Technologien emulieren (Vinyl Crackles, Tape Saturation, Röhrensound,...).
Die Frage ist allerdings, ob diese technischen Mängel vergangener Zeiten alte Aufnahmen so charmant machen, oder ob es der menschliche Fehler in diversen Aufnahmen ist, der aufgrund der bescheidenen Methoden von damals einfach mal so gelassen wurde. Denn heute ist es zu einfach Fehler auszubügeln, unendliche viele Schritte zurück zu gehen oder den Computer das schleche Timing korrigieren zu lassen.
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Aus diesen Gründen habe ich ein Regelwerk oder Manifest für mich erstellt, nach denen ich seit einigen Wochen und in Zukunft Musik produziere und produzieren werde. Zum Vorbild hatte ich dabei die Idee einiger dänischer Filmemacher aus den 90ern. Dogma 95 nannten sie ihr Manifest und es sollte eine Gegenbewegung zur immer mehr zunehmenden Wirklichkeitsentfremdung des Films sein.
Mein Manifest besteht aus acht Punkten und es gilt nur für die musikalische Arbeit am Rechner. Es hilft mir meine zur Verfügung stehenden Mittel einzuschränken. Und vielleicht ist ja auch für den ein oder anderen interessant. Es ist definitiv eine selbst auferlegte Einschränkung, die mir helfen soll kreativ zu bleiben und vielleicht einigen Sachen nicht so anzugehen, wie man es sonst überall hört:
Lösche alle Samples und nehme für jedes neue Projekt - falls nötig - eigene Samples auf.
Lösche alle Presets zu jedem virtuellen Instrument.
Benutze nur virtuelle Instrumente, deren “echtes” Pendant Du auch so spielen könntest. Wenn möglich, nutze echte Instrumente.
Erstelle Dir ein eigenes Preset für jedes virtuelle Instrument und benutze nur dieses.
Benutze nur Effekte, die bei Deiner DAW dabei sind.
Benutze nur einen Verstärker (virtuell oder real)
Benutze nur ein Mikrofon (für Vocals, Gitarre oder sonstige Aufnahmen)
Sobald die Aufnahmen abgeschlossen sind und das Arrangement steht, wird jede Spur in Audiofiles umgewandelt, sodass keine Änderungen mehr möglich sind während des Abmischens.
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