Ob ich Angst davor habe allein zu sein? Nein. Ich schätze die Zeit mit mir selbst. Es macht mir nichts aus, wenn ich alleine im Café sitze. Ich genieße es, ein Buch alleine auf der Bank zu lesen. Es macht mir Spaß, alleine spazieren zu laufen. Ich muss nicht permanent von anderen umgeben sein. Ich brauche meinen Freiraum, ansonsten fühle ich mich erdrückt. So, als würden sich die Wände in einem Haus zusammenziehen. Das “Allein sein” ist in diesen Fällen nicht schlimm für mich, denn ich entscheide mich freiwillig dafür.
Vor was ich dann Angst habe? Einsamkeit. Wenn das “Allein sein” nicht mehr befreiend, sondern belastend wird. Wenn ich gezwungen bin, mit mir selbst auszukommen - ganz allein, ohne Hilfe. Wenn niemand da ist. Niemand, der den Raum mit Licht durchflutet. Niemand, der die Fenster öffnet, wenn ich drohe zu ersticken. Niemand, der da ist, wenn die Wände mich zerquetschen.
Wenn Du es schaffst einem sterbenden Meteoriten Deine Wünsche anzuvertrauen und dem Ding auch noch einen so hübschen Namen wie “Sternschnuppe” zu geben… Vielleicht kannst Du es dann auch schaffen, Deinem eigenen, lebenden Selbst zu vertrauen?
Früher hab ich immer gedacht, ich sei introvertiert, weil ich manchmal schüchtern bin und scheu und meine “Zeit alleine” brauche. Aber in Wahrheit bin ich sogar extrem extrovertiert, solange ich nur Menschen um mich habe, die mich glücklich machen und bei denen ich mich sicher fühle.
Es ist nun ein Monat vergangen, seitdem mein innerer Dämon fast gewonnen hätte. Der Tag an dem ich fast gestorben wäre. Ich bin nur knapp dem Tod entwichen und bin den Ärzten so dankbar, dass sie mir das Leben gerettet haben. Ich lebe und bin froh darüber. Denn mir ist klar geworden, dass ich nicht sterben wollte, ich wollte nur dass der Schmerz, all das Leid endlich endet. Doch ich darf noch lange nicht aufgeben. Mein heller Engel in mir kämpft jeden Tag darum den Dämon zu besiegen und ich weiß, dass er irgendwann gewinnen wird. Und das kannst du auch schaffen!