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homopolyvalens · 11 years
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Typografie-Witzebuchautor
Um auch denjenigen Menschen, die über das Witzerepertoire einer typischen Kölner Frohnatur aus Prinzip nicht lachen wollen, um ihre intellektuelle Überlegenheit zu demonstrieren, den Zugang zur Humorecke der Bahnhofsbuchhandlung wieder zu ermöglichen, stelle ich diese Woche ein Konzept für ein an diese Zielgruppe gerichtetes Witzebuch vor. Zur vereinfachten Erläuterung des Konzeptes werden die Erklärungen der Witze hier gleich mitgeliefert. In der Druckfassung sollen solche Hilfestellungen natürlich nicht gegeben werden (intellektuelle Überlegenheit vs. Scham).
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homopolyvalens · 11 years
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(Exotischer) Tischdekorateur
Dem extremen Hochzeitsfokus mag es geschuldet sein, dass der Berufszweig der Tischdekorateure zwar in der Spitze bisweilen kunstreich, in der Breite jedoch schlecht aufgestellt ist. Bewegt man sich von Vermählungsveranstaltungen weg, entpuppt sich die vermeintliche Allzweckzierde auf Grundlage von Pflanzen, Servietten und Kerzen schnell als überaus beschränkt. Für den Stammtisch altgedienter Großwildjäger fehlt dem Tischdekorateur der Mehrzweckhalle dann das nötige Wissen und der nötige Witz, um der illustren Runde gerecht zu werden. In solchen Fällen muss guter Rat aber nicht teuer sein. Mit einfachen Mitteln (ein Messer) schafft der Homo polyvalens zu allen Anlässen ein individuelles Centerpiece – hier: Löwe mit einfachem Mittel im Kopf – , das nicht nur etwas für das Auge, das schon so vieles gesehen hat, ist. 
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Neben der optischen, hat diese Dekoration noch eine kommunikative Komponente. Zur Vermeidung peinlich schweigender Großwildjäger lässt sie sich variabel – je nach Grad der rassistischen Ausprägung der Anwesenden – z.B. mit einem Mohrenkopf verzieren. 
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Zuletzt bietet sich noch die Möglichkeit, den Abend mit einem eleganten Mix aus Melone, Banane, Spargel, Hinterkochschinken und Schokolade geschmacklich abzurunden. 
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homopolyvalens · 11 years
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Schilderhannes
“Ziehen” oder “Drücken”, “Pull” oder “Push” – oder doch lieber im Notfall dagegenlaufen? 
Zum Vorantreiben einer internationalen Norm für Tür- und Torbeschilderungen mit zeitgleicher endgültiger Lösung der quälenden Frage, ob der eigene, körperliche Schmerz aufzuwiegen ist mit der Last, die das Lesen jener Beschilderungen – so man denn der jeweiligen Landessprache mächtig ist – mit sich bringt, hier mein Vorschlag für neue, weltweit verständliche Durchgangsrichtungshinweise: 
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Drücken (Schuh)
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Ziehen (Hechtsuppe)
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homopolyvalens · 11 years
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Ergänzer
Zur Vermeidung geschäftsschädigender Missverständnisse sei bezüglich der Eintagsfliegen ergänzt, dass auch der Unterhaltungswert religiöser Zeitschriften (Wachturm, Heiligs Blättle o.ä.) einen Komparativ besitzt.
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homopolyvalens · 11 years
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Autor für Leser mit kleinem Wortschatz
Bevor man vorschnell in den Untergangschor des abendländischen Buches einstimmt und mit dem in Druckschwärze getränkten Finger auf das Böse Internet zeigt, sei doch die Frage gestattet, ob das Buch als Medium dem Zeitgeist nicht im Wege steht, dessen Sprache jedoch schon. Warum erreichen Goethes Venezianische Epigramme denn nicht die Kindles der Generation Kostenlos? Ließen sich die dunklen Wolken am deutschen Verlagshimmel denn nicht mit einer einfachen sprachlichen Anpassung an ein breites Zielpublikum vertreiben?
Wenn der intellektuelle Zustand der Leser nicht bereits durch Fremdwortlastigkeit von Leseproben angreifen wird, so kann dies zu keinem anderen Ergebnis führen als dem wieder vermehrten Griff aller Bevölkerungsschichten zum Buch. Überzeugen Sie sich doch selbst:   
“Blut, Blut, überall Blut! Hier ist Blut. Da ist auch Blut”, schreite die Frau. Sie war auf einem Bauernhof, aber es gab keine Nachbarn. Es war dunkel. Niemand hörte die Frau. Weit weg machte ein Tier Krach. Dann machte es auch vor der Frau Krach und sie fiel um. Eine Pistole rauchte, aber die Frau konnte es nicht mehr sehen. Sie war tot.
Am Bauernhof ging ein Mann über das Gras. Oben war der Mond und unten war der Mann. Er war ein Mörder. Blut fiel von seinen Händen runter. Er hatte einen Bart und eine Mütze. Seine Jacke war dunkel wie die Nacht, in die er ging. Heute war nicht sein erster Mord gewesen. Seit er Kind war, ging er nachts immer herum und tötete Frauen mit seiner Pistole. Einmal war es auch ein Junge, aber der hatte lange Haare. Beim Töten hatte der Mann nie schlechte Laune. Für ihn war es normal – wie essen. 
Am nächsten Morgen ging die Tür im Polizeihaus auf und ein Tier kam herein. Es war das Tier, das in der Nacht den Krach gemacht hatte: ein kleiner Hund, der an seinem Mund das Blut der toten Frau hatte. Er ging genau in das Zimmer von dem Polizisten rein. Der Polizist hatte gerade eine Kaffeetasse in der Hand, wo heißer Kaffee drin schwamm. Der Hund schaute ihn an. Es war Kurt Wallander. Er kam aus Schweden und hatte viel schlechte Laune. Aber er war ein guter Polizist. An der Kleidung hatte er sogar ein Ding, was man kriegt, wenn man viele Mörder herausfindet – eins mit so Zacken. Als die Sonne auf dieses Ding schien, krisselte es. Aber an diesem Morgen schien die Sonne nicht. 
Wallander stellte die Kaffeetasse auf seinen Tisch und schaute den Hund an. In seinen Augen sah Wallander, dass der Hund traurig war. Am Tag vor dem Tag, der jetzt war, hatte der Hund noch mit seiner Frau gespielt. Es war die Frau, die jetzt tot war. Die Frau warf einen Ball nach oben und der Hund ging dahin und holte den Ball mit dem Mund. Die Frau lachte. Das Denken an dieses Spiel konnte Wallander noch ein bisschen ganz hinten in den Augen von dem Hund sehen. Aber es ging schon weg. Morgen ist es dann vorbei. Dann geht der Hund ins Heim, wusste Wallander. Jetzt hatte er noch mehr schlechte Laune.
Als Wallander seinen Kaffee fertiggetrunken hatte, war keine Zeit mehr für schlechte Laune. Er musste einen Mord herausfinden. Mit einem Stab nahm er das Blut von dem Maul von dem Hund und tat es in ein Gerät, wo er etwas, das eigentlich ganz klein war, groß sehen konnte. Plötzlich hüpfte Wallander auf seinem Stuhl nach oben. Er hatte in dem Gerät etwas gesehen. Und zwar, dass in dem Blut kleine Stückchen von Gift waren. War die Frau vielleicht schon tot, als sie erschossen wurde? Oder wurde sie zweimal ermordet – einmal von dem Hund mit dem Gift und einmal mit der Pistole von dem Mann mit der Mütze? Wallander musste in diesem Fall viel nachdenken.
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homopolyvalens · 11 years
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Comicstrip-Zeichner
Für die Freunde von mittelmäßigen Zeitungsstrips, deren gesamtes Witzpotenzial bereits nach drei Ausgaben erschöpft ist, biete ich hier die “Eintagsfliegen” feil. Geeignet für sämtliche Tageszeitungen, von der F.A.Z. bis zum Böblinger Boten. Falls es die BamS wird, bin ich auch gewillt, den offensichtlichen “Witz” bei der Berufsbezeichnung hinzunehmen.
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Bevorzugt werden im Übrigen Zeitungen mit Leserbriefrubrik, die gerne wütende Briefe emeritierter Biologie-Professoren mit Beschwerden über das inkorrekte Aussehen der hier dargestellten Eintagsfliegen drucken. 
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homopolyvalens · 11 years
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Einleiter
Der Homo polyvalens – haha, homo(!) – ist eine Unterart des Menschen ohne eindeutige Begabung (hoher Polyvalenzfaktor). Von maßgeblicher Bedeutung für ihn ist ein universitärer Abschluss (vornehmlich in Geisteswissenschaften), der in mehreren beruflichen Zusammenhängen verwendbar, aber in wenigen monetären Zusammenhängen verwertbar ist. Der Homo kann vieles, dafür nichts richtig, mag Stilblüten, schlechte Wortspiele und Küchenlatein (s. Namensgebung). Er ist überaus beliebt bei “Arbeitgebern”, die bereit sind, wenig bis nichts zu zahlen, macht selten Urlaub, leidet kaum an Bildungsfernweh, und wird in geschätzten 50 Jahren fossil belegbar sein.
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