Tumgik
boynextdoorjay · 2 years
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Der Junge an der Ampel
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Ich stehe an der Ampel als mich zwei große, braune Augen anblicken. Erst als ich ihren Mund bewegen sehe, verstehe ich, dass sie mit mir spricht.
„Sorry, wie war das?“, frage ich und ziehe mir im selben Zug die Kopfhörer aus den Ohren.
„Dein Outfit gefällt mir.“, lächelt das Mädchen mich an. Ich bemerke den Jungen, der regungslos neben dem Mädchen steht. Sie spricht weiter. „Ich bin Jenny und das ist mein Bruder Jay. Wir sind vor ein paar Tagen hergezogen. Wir wohnen in dem blauen Wohnblock, dort drüben.“ Ich erkenne, wie der Junge seine Schwester vorsichtig mit seinem Ellenbogen anstupst. Anscheinend findet er, das wären zu viele Informationen für eine Fremde. Ich stimme ihm zu.
„Ach so. Ich wohne ebenfalls dort.“ antworte ich knapp.
„Das ist ja super. Wir hatten Angst, niemand in unserem Alter würde in der Nähe wohnen. Weißt du auch zufällig, welcher Bus zur Theresien Straße fährt. Wir müssen morgen zur Uni, aber ich komme noch nicht so ganz mit der Busverbindung klar.“
Natürlich weiß ich welcher Bus dorthin fährt. Ich lebe seit zweiundzwanzig Jahren hier. Und ich gehe zur selben Uni. Das ist die einzige in 30 km Umgebung.
„Der 30er fährt dort hin. Ich fahre morgen mit dem Auto, ich kann euch mitnehmen, wenn ihr wollt.“
Ihre schon großen Augen weiten sich mehr. „Ehrlich? Ich hatte schon Angst, dass wir uns verfahren. Oder unseren Raum nicht finden. Oder wir in den falschen Bus einsteigen. Jay redet nicht gerne mit fremden und deswegen muss ich das immer tun. Aber ehrlich gesagt mag ich es auch nicht, mit fremden zu reden. Oder sie nach der Richtung zu fragen. Ich habe Angst, dass ich sie störe. Sie könnten auf dem Weg zur Arbeit sein. Oder Auf dem Weg nach Hause. Vielleicht wartet dort ihre Familie…“, während sie ihren Dialog hält, schaltet die Ampel auf grün und wir überqueren die Straße.
Sie redet immer noch. Man kann sie viel reden.
Wir stehen vor dem Plattenbau-Hochhaus. Es hat 23 Stockwerke. Wir leben im 16ten. Wir steigen in den Aufzug und ich drücke auf den Knopf. Der Junge drück auf die Zahl 18.
„Vielen Dank für deine Hilfe. Also wir stehen morgen 07:30 Uhr vor der Eingangstür. Ist das okay für dich?“. Ich nicke und winke ihnen noch einmal.
 Ein Jahr vergeht. Jenny, Jay und ich sehen uns jeden Tag. Ich denke wir sind beste Freunde. Außer den beiden, habe ich auch keine Freunde. Kenne ich viele Menschen? Ja. Kennen sie mich auch? Ja. Sind das meine Freunde? Eher nicht.
Mit den beiden verstehe ich zum ersten Mal diese amerikanischen Highschool Filme. Wir sehen uns jeden Tag. Wir gehen zusammen zur Uni. Wir kommen zusammen nach Hause. Wir essen zusammen. Mal bei mir, mal bei denen. Wir lernen zusammen in der Bibliothek. Wir gehen zusammen auf Geburtagsfeiern anderer. Auf unseren eigen, waren wir nur zu dritt.
„Komm schon, lasst uns dahingehen. Wir sind immer zu Hause. Eine Hausparty wird uns nicht schaden.“ Hecktisch fuchtelt Jenny mit ihren Händen hin und her. Ich und Jay müssen uns nur einen Blick geben, um zu verstehen, dass keiner von uns beiden darauf Lust hat. „Leute nicht schon wieder dieser Blick. Bitte. Bitte nur einmal. Bitte. Ich sterbe vor Langeweile.“ „Dann geh halt alleine.“ Tönt Jays tiefe Stimme.
Den ersten Eindruck den ich von Jay hatte: Eingebildet. Es stellte sich heraus, dass er nur schüchtern war. Er redet nicht gerne. Naja, jetzt nach einem Jahr schon. Aber nur mit mir. Mit andren hat er immer noch diesen kalten Blick. Mit dem versucht er Leute abzuwürgen, die mit ihm sprechen möchten. Wie gesagt, er ist schüchtern.
„Du möchtest wirklich deine Schwester alleine in ein Haus, voller fremder und betrunkener Männer lassen?“ blickt sie ihn empört an. Er zuckt nur mit den Schultern. Sie atmet wütend aus der Nase aus und dreht sich wieder zu ihrem Schrank.
Ein paar Stunden später stehen wir in Luanas Haus. Jenny hat ihre Überzeugungskünste von ihrem Vater. Er ist Anwalt. Wie erwartet sitzen Jay und ich auf dem Sofa und unterhalten uns über die gleichen Themen wie immer. Jay versteht mich. Wir haben meist die selbe Meinung. Egal ob es um Musik, Essen oder den Gesellschaftlichen Problemen, die in Deutschland herrschen, geht. Wenn ich das Gefühl von zu Hause mit einem Wort beschreiben wollen würde dann wäre es: Jay.
„Ich glaube ich hole mir etwas zu trinken. Willst du auch etwas?“ fragt er. Jedes Mal, wenn er mir in die Augen sieht, strahlen sie eine andere Nuance von braun aus. Ich nicke. „Aber ohne Alkohol, ich fahre.“ Aufs Wort steht er auf. Ich blicke in die Menge. Junge Erwachsene die Spaß haben und Trinkspiele spielen. Eigentlich gar nicht so schlimm. Obwohl ich lieber mit Jenny und Jay im Wohnzimmer einen Film geschaut hätte, ist es nicht so schlimm.
Im laufe des Abends merke ich immer mehr, wie Jenny und Omar sich näher komme. Seit dem ersten Treffen von den beiden, kann Jenny über niemand andren mehr reden. Während die beiden tanzen, sieht sie zu mir rüber. Ihr Gesicht stahlt pure Freude aus. Ich denke, sie kommt heute nicht mit uns Heim. Jay ist inzwischen schon gut angetrunken. Noch nicht betrunken. Aber angetrunken.
„Lassen wir sie heute bei ihm?“, frage ich ihn. „So wie es aussieht, ja.“ Sagt er ohne weiter drüber nachzudenken. Jay war nicht streng zu Jenny. Das war nicht seine Art. Und er wusste genau, wie glücklich sie in diesem Moment war.
Nachdem wir ihr gesagt hatten, dass wir jetzt gehen, hatte sie uns ohne Diskussionen gehen lassen. Ich helfe Jay zum Auto und fahre dann nach Hause. Wie ich diesen zwei Meter Brocken erst in mein Auto und dann in sein Zimmer tragen konnte, weiß ich nicht.
Er sieht so friedlich aus wenn er schläft. Wie ein Welpe. Ich weiß, dass ich nicht an seinem Bett sitzen sollte. Und noch weniger sollte ich ihm beim schlafen beobachten. Wahrscheinlich ist das sogar illegal. Doch gerade als ich gehen wollte, ertönt seine Stimme.
„Gehst du schon?“ „Ja.“ „Bleib noch ein wenig.“
Ich drehe mich um und laufe die Schritte wieder zum Bett. Ich setzte mich an den Rand seines Bettes, doch er zieht mich an meinem Arm zu sich. Ich denke nicht, dass das momentane Tempo meines Herzschlages gesund ist.
Sein rechter Arm liegt unter mir und mit seiner linken Hand streicht er mir über mein heißes Gesicht. Seine Augen sind auf meine fixiert. „Heute wäre es fast passiert, oder? Heute hättest du dich fast in mich verliebt. Ich weiß es ganz genau, deine Augen haben so geglänzt. Glänzen meine auch so?“ fragt er mit einem tiefen Lachen.
Mittlerweile weiß ich nicht mehr wie ich heiße. Oder wie man redet. Ganz abgesehen davon, wie man atmet.
„Kann es nicht endlich soweit sein? Was soll ich noch tun? Hmm? Kannst du es mir nicht verraten? Bitte?“ haucht er so leise, dass ich ihn fast nicht verstehe. Vielleicht liegt es auch daran, dass er mir mit seinem Daumen über die Nase und Lippen streicht, wodurch sich soviel Blut in meinem Kopf gesammelt hat, dass meine Ohren rauschen.
Ohne weiter drüber nachzudenken, lehne ich mich vor und berühre leicht seine Lippen. Von hier aus rieche ich den Bacardi. Er ist betrunken. Bis morgen wird er vergessen haben, was er gerade zu mir gesagt hat.
Seine Augen weiten sich doch bevor er meine Lippen erneut mit seinen vereinen kann, drehe ich schlagartig meinen Kopf zur Seite und umschließe seinen großen Körper mit meinen Armen. „Du bist betrunken.“ flüstre ich in sein Ohr. „Wenn du wüsstest, wie nüchtern ich bin“ flüstert er in meines.
Ich rücke wenige Zentimeter weg, nur soweit , um in sein Gesicht blicken zu können. Er riecht zwar nach Alkohol aber seine Augen sehen klar in meine. „Denkst du wirklich zwei Gläser Mische machen mich betrunken.“ Das war eine rhetorische Frage. Ich kenne mich nicht genug mit Alkohol aus, um diese Frage zu beantworten. Wieder streicht er über mein Gesicht. Und dann meine Haare hinter mein Ohr. Zuletzt wandert seine Hand über meinen Arm zu meinem Rücken. Dort bleibt sie stehen, nur um mich wenige Sekunden später leicht nach vorne zu drücken.
Dies war mein Hinweis, meine Augen zu schließen. Im nächsten Moment liegen seine Lippen auf meinen. Langsam und vorsichtig bewegen sie sich und bringen meine ebenso sich im Rhythmus zu bewegen. Ich würde lügen, würde ich sagen, ich habe nicht schon seit Monaten darauf gewartet.
Sanft legt er sich auf mich, stützt sich jedoch mit einem Arm ab um nicht sein ganzes Gewicht auf mir abzuladen. Ein kurzer Schock fährt durch meinen Körper, als ich seine Zunge an meiner Unterlippe spüre. In diesem Moment bereue ich es nicht erfahrener zu sein.
„Entspann dich. Folge einfach meinen Bewegungen.“ Ich folge seinem Befehl. In diesem Moment würde ich jeder seiner Befehle befolgen. Er lächelt in den Kuss, als er meine Hände spürt, die langsam seinen Körper erkunden.
Ich hatte ihn schon öfter berührt. Unzählige Male. Wenn wir zusammen einen Film gesehen hatten und er dicht neben mir saß. Auf unseren langen Autofahrten, als mir schlecht wurde und ich mich an seine Schulter gelehnt hatte. Als weinend vor deren Tür stand, weil mein Vater schon wieder abgehauen war und er mich stundenlang im Arm gehalten hatte. Als Jenny mich zwingen wollte, rohen Tintenfisch zu probieren und er mein Gesicht griff, damit ich still halte. Als er meine Hand nahm, nachdem ich schon wieder auf dem Eis ausrutschte und das eine Mal als wir in Jennys Zimmer übernachtet hatten und er im Schlaf seinen Arm über mich geworfen hatte.
Aber keines dieser Male, fühlte sich so an wie jetzt. Nie hatten meine Fingerspritzen gekribbelt und nie hatte mein Herz so gerast, wie jetzt.
Mit jeder Sekunde wurden meine Bewegungen sicherer und der Druck, den meine Zunge ausübte, stärker. Meine Hand verschwand langsam unter seinem T-shirt. Erst dann trennen sich unsere Lippen und schon wieder fängt mein Blick sich in seinen braunen Augen. Er wirkt so entschlossen. Er nimmt meine Hände in seine und führt sie zum saum seines Shirts. Ich greife ihn und setzte mich auf, sodass ich ihm den Stoff ausziehen kann. Seine Brust hebt und senkt sich im Millisekunden Takt. Er ist genauso aufgeregt wie ich und aus irgendeinem Grund, erleichtert mich das. Es gibt mir das Selbstbewusstsein, das Ruder ein wenig zu übernehmen.
Ich schlängle meine Arme um seinen Hals, schaue ihm dabei tief in die Augen. Mit sanften Bewegungen zeige ich ihm, die Position, in die ich mich begebe. Langsam legt er sich auf das Bett und wirkt ein wenig verwirrt. Als ich mich jedoch auf seine Mitte setzte, jeweils ein Knie auf jeder Seite seiner Hüfte, weiten sich seine Augen erneut. Ungläubig beobachtet er meine Bewegungen, hält mich jedoch bei keiner auf. Ich beuge mich vor und küsse erst seinen Mund, dann seine Wange und dann seinen Unterkiefer. Als ich meine Hand auf seine Brust lege, merke ich erst, wie schnell sein Herz schlägt. Mein Mund wandert weiter zu seinem Hals. Dort werden meine Küsse ein wenig länger, weshalb er kurz zischt. Als ich ihm ins Gesicht schaue, bemerke ich, dass seine Augen geschlossen sind. Anscheinend genießt er diesen Moment, genauso sehr wie ich.
Nach ein paar Küssen auf seiner Brust, bewegt sich mein Mund automatisch wieder zu seinem Hals. Kiefer. Ohr. Doch als ich leicht in dieses beiße stöhnt er kurz auf. Bei dem Gedanken, dass es ihm gefällt, muss ich grinsen. „Dir macht es Spaß mich zu quälen, oder?“ fragt er außer Atem.
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und dreht uns so um, dass ich jetzt unten liege. Doch anstatt weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte, macht er nichts. Er sieht mich einfach nur an. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich dich jemals so ansehen darf, Malia.“ Und da war es. Ich erschaudere kurz, so wie ich es immer tue, wenn er meinen Namen sagt. So wie ich es getan hatte, als er zum ersten Mal meinen Namen gesagt hatte. Es fühlt sich immer noch so an. Es fühlte sich jedes einzelne Mal so an.
Seine Hände schweben schon fast über meinen Körper. So sanft ist seine Berührung. Langsam kommt er an dem Saum meines Pullovers an. Er sucht Bestätigung in meinen Augen, die ich ihm gebe. In Sekunden liegt dieser auf dem Boden, neben seinem Shirt. Er streicht über die Seiten meiner Brüste und meines Brustkorbes. Seine Fingerspitzen wandern weiter zu meiner Jeans. Schon wieder der fragende Blick. Ich nicke ihm zu und er öffnet meine Hose und steigt zum Bettende, um mir die Jeans von den Beinen zu streifen. Dort bleibt er kurz stehen, während er meinen Halbnackten Körper genauer betrachtet. Es fühlt sich an, als würde er versuchen, ein Bild mit seinen Augen zu schießen oder sich den Anblick in sein Gehirn zu brennen. Ich gehe ebenfalls zum Ende des Bettes und mache erst den Kopf und dann seinen Hosenstall auf. Seine Hose fällt zu seinen Füßen.
Erneut findet sein Mund meinen und er steigt aufs Bett während ich weiter zur Mitte rücke. Mit jeder Sekunde werden unsere Lippen und Hände ungeduldiger. Während er meinen BH öffnet sind meine Hände mit seinen Haaren beschäftigt. Leicht ziehe ich an ihnen, wofür ich ein kleines stöhnen erhalte. Ich glaube, dieses Geräusch wird ab jetzt mein liebstes sein. Alles passierte so schnell. Innerhalb von wenigen Momenten liege ich komplett nackt unter ihm. Seine Hand berührt die Innenseite meiner Oberschenkel. Als ich seine kalten Finger an meiner warmen Haut spüre, ist mein ganzer Körper in Schock. Und dann erneut, als seine Finger langsam in das feuchte tauchen. Und dann erneut, als er anfängt, seine Finger zu bewegen.
Ich greife nach seinen Schultern, um mir ein wenig halt zu verschaffen. Während seine Finger in mich ein- und austauchen, küsst er mich stürmisch. Er ist völlig außer Atmen, obwohl ich ihn nicht einmal richtig angefasst habe. Es kommt mir so vor als ob sich dieser Moment nur um mich dreht. Und ich genieße es. Er ist so in seinem Akt vernarrt, dass er gar nicht merkt, dass sich meine Wände langsam ziehen. „Jay.“ Hauche ich, während ich nach seiner Hand greife. Er versteht sofort, was gemeint ist. Er kniet sich zwischen meine Beine. Er ist so steif, dass es schon fast schmerzhaft aussieht.
Er gleitet langsam in mich rein. Ein kurzes zwischen meinerseits lässt ihn stoppen. „Noch ein bisschen weiter Malia. Sieh mich an. Geht es noch ein wenig weiter?“ sofort nicke ich. Auf keinen Fall soll er aufhören. Weder sein pulsieren in mir, noch seine Hände die nach allem greifen, was ihm möglich ist. Und noch weniger seine Lippen, die meinen ganzen Körper mit Küssen bedecken. Wieder bewegt er sich rhythmisch in mich. Und wieder raus. Jedes Mal zuckt mein Körper zusammen. Und mit jedem Mal wächst dieses verlangen und die Hitze in meinem Unterleib.
Als meine Hände langsamer werden und mein Körper sich im Sekundentackt versteift, hält er kurz inne. „Du darfst nicht kommen. Noch nicht. Kannst du es noch ein wenig aushalten, Malia? Ich weiß, dass du das kannst Baby.“ Mit aller Kraft versuche ich mich gegen die Physik meines Körpers zu währen. Doch als seine Stöße schneller und härter werden, kann ich es nicht mehr halten. „Jay.“ Sehe ich ihm flehend in die Augen und ein kurzes nicken seinerseits erlaubt mir loszulassen. Wenige Stöße weiter stöhnt auch Jay meinen Namen. Erschöpft sieht er mir in die Augen. Gleichzeitig entflieht uns ein kurzes kichern. Er zieht sich sanft aus mir und nimmt mich dann in die Arme und sieht mir weiter in die Augen. Er küsst meine Stirn und reibt mir über den Rücken, bis ich einschlafe.
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