DIE ERTRÄNKTE
Der Frager:
Die ich zum strande zog · hat dich der Irren-Koenig auch ertränkt?
DIE ERTRÄNKTE:
Nein · was ich vollzog
Was mich bewog
War nicht sein werk
War nicht der wahn
Der süsse wein der feigen
Und tausend andrem
Was ermuntert . .
Woran ich wahrlich heiss
Verglühte
Von eines fiebers wahrem rausch
Das war der tod
Der mir
Gebührte.
Nein · ich war gewillt
Von ihm erfüllt
Und nicht die nornen
Nicht die nacht
Die sanfte lust der sinne
Und tausend andres
Was beflügelt . .
Woran ich wahrlich kalt
Erbleichte
Von eines endlich wahren traums
Es war ein kuss
Der mich
Erreichte.
Ja · wer mich geküsst
Wer mich liebkoste
War nicht das laster
Nicht die schuld
Der widerchrist noch gott
Und alles andre
Was versündigt . .
Für wen ich wahr und echt
Empfinde
Wer alles füllt was in mir leer
Das war der Kuss
Von . .
Astræus* ... !
[Anmerkung: ASTRÆUS ist der Gott der Abenddämmerung, der mit Ludwig dem Zweiten von Bayern in Verbindung gebracht wird …]
by Ambrose the Poet
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Pour Ludwig
Für mich als mondanbeter
Hat nur in tiefster nacht
Sein kuss ideen gebracht
Sein geist und reiner aether.
by Ambrose the Poet
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AN EINE KRANKENSCHWESTER
Im monat schau ich zweimal nur
In ihr gesicht ·
Das mild und strahlend
— rötlich zart —
In meines blickt.
Die flure hell — und dunkel dort ·
Wo krankheit plagt
Die wartenden umschatten lässt.
Und dann . .
Dann · seh ich ihre lieben mienen
Ihr haar wie gold von honigbienen.
Mein auge scheu · das ihre sucht ·
Noch ist´s kein band des augenblicks.
Doch dann . .
Dann · sag ich alt-bekannt,
Mit stil und viel tam-tam:
'Küss die hand!'
'Madame!'
'Küss die hand!'
Und wenn ihr dann die wangen glühn
So purpurn wie päonien
Im frischen mai erblühn ·
Zweimal . .
Zweimal nur
Im fahlen mond ·
Nur dann . .
Dann · ist´s mein schönster lohn ·
Dass neben meinem dichterton
Und all dem grauen bücherstaub:
Ein frauenherz mir lächeln bringt!
So rein und ohne wunsch . .
'Küss die hand!'
'Madame!'
'Küss die hand!'
So rein und ohne wunsch . .
by Ambrose the Poet
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Die Rabenfrau und der flügellahme Rabenjunge
Ein Dialog
RABENFRAU: Es gibt für dich keine Medizin — nichts.
RABENJUNGE: Aber es muss doch eine Heilung geben!?!
RABENFRAU: Wohl, die gibt es auch, aber eben kein Gebräu, das ich dir verabreichen könnte...
RABENJUNGE: Gleichviel, was macht mich denn gesund?
RABENFRAU: Was du brauchst, um zu genesen, bringt weder deine junge Kraft noch meine alte Weisheit hervor...
RABENJUNGE: Sondern?
RABENFRAU: Mut, mein Kind.
RABENJUNGE: Mut... Und woher kommt der Mut?
RABENFRAU: Aus Liebe.
RABENJUNGE: Liebe...?
RABENFRAU: Ja, die Liebe macht uns mutig. Am tapfersten sind wir, wenn wir das, was wir lieben, beschützen möchten . . . Nur der Hass und die Wut machen uns feige. Ist dein Herz aber voller Liebe, schenkt sie dir die Kraft, deine Schwingen zu erheben und zum hohen Flug anzusetzen.
RABENJUNGE: Dann will ich mutig sein!
RABENFRAU: So sei es, mein Sohn.
by Ambrose the Poet
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Eine meiner Gutenachtgeschichten . . .
Von meiner Rabenfrau... 🤍
Das erste Würmchen
Und die Rabenfrau nahm das zappelnde Würmchen vom Boden auf, zerdrückte es ganz sachte zwischen den Fingern, sodass der Kopf in tausend Stücke zerbarst und tunkte in die rote Lache, damit ihre Nägel sich färben sollten und dann ihre Lippen, und sie tunkte und tunkte, bis ihre Lippen blutrot glänzten, und der Junge an ihrer Seite lachte heiter, da das Würmchen im Staube lag, ganz mausetot und still; dann nahm die Rabenfrau seine kleine Hand in die ihre und ging weiter, weil sie ihm das nächste Würmchen versprochen hatte.
by LadyAislinn
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DAS LIED VON DER SCHÖNHEIT
Im lichte schwebt · im dunkel webt
Die schönheit sich ein ewges kleid
Aus sternenstaub und sonnenleid ·
Wo sein zum schein im reigen schwebt.
Sie flüstert leis in blättertanz
In wellenspiel und windeshauch
Ein fernes lied · ein tiefer brauch ·
Verborgen bleibt des liedes glanz.
Nicht in der form im farbenspiel
Doch in der seele tiefem grund ·
Wo schönheit wurzelt · still und kund ·
Erhebt sich's rein · erfüllt das ziel.
So lehrt SIE uns · so singt ihr chor:
Die schönheit die im innern blüht
Ein funke der die nacht durchglüht
Ein ewig licht am dunklen tor.
by Ambrose the Poet
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Ludwig II. und die Elfenkönigin
Eine lyrische Prosa-Skizze
Am ufer des sees verweilte Ludwig • wie in trance • mit geschlossenen augen • lauschend dem sanften gesang der wellen. Sein antlitz • bleich wie vom mondlicht geküsst • spiegelte die stille der nacht wider. Glühwürmchen tanzten um ihn herum • und bunte libellen senkten sich zum trinken nieder. Als er seine lider hob • glaubte er • in der gesellschaft einer elfe zu sein • und begann • einen tanz mit ihr zu wagen. Mit einer einladenden geste • einer verbeugung und einem geschmeidigen schritt trat er in den reigen ein. Trotz der stille vernahm er harfenklänge • die aus den tiefen seiner seele zu strömen schienen. Er drehte sich • schwang und sprang • verlor sich tänzelnd in der zeitlosigkeit. Im einklang mit dem schilf • das sich im sanften hauch des windes wiegte • tauchte sein geist in das reich der feen ein. Beinahe konnte er die anmutige • geheimnisvolle elfe erblicken • die er erneut zum tanz bat. Diese fee • sie ähnelte Elisabeth • der muse all seiner träume. Das gespenstische menuett mit der imaginären gefährtin webte er aus den fäden seiner fantasie. Erst als der erste sonnenstrahl die nacht durchbrach • entschwanden auch die schatten seiner geister. Er betupfte seine stirn • dankte für den tanz und schritt zurück zum schloss Berg • um sich zur ruhe zu begeben.
by Ambrose the Poet
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NOSTALGIA
Zum Video by Lady Aislinn
Sometimes . . I feel so yearning for
the shore of past that still and loud and fervently
is calling me to olden times.
Sometimes . . I feel so out of place and far away from home ·
waiting and longing for . .
someone · somewhat I don ́t know yet.
Sometimes . . my ancient soul is
wandering through emptiness
and homesick I am longing for farewell.
Sometimes . . this pain is oh! so strong
tomorrow I go back where I belong!
by Ambrose the Poet and Lady Aislinn
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Tag des Faulenzens – National Goof-Off Day in den USA 22.3.2024
Freddy riskiert ein Auge: "Lass mich bloß in Ruhe, sonst werde ich noch grantiger....(als ich eh schon bin)"
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AN MEINE SCHWESTERN
Im traum erschienen mir gestern
Die lieblichsten aller schwestern.
Darin war mir die grösste wonne
Den forst durchstreifen wie das wild
Und meine brust war ihnen schild -
Ein schild vor kälte und vor sonne.
Ich meine Sherwood hiess der wald
Doch träume enden o! zu bald!
Will ich die schwestern wiedersehen
Muss ich nur ins traumland gehen . .
by Ambrose the Poet
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[Der tag verlischt mit seinem lüster]
Der tag verlischt mit seinem lüster
So sinnlos in der dämm'rung
Und mir entwischt im nahen düster
Die altersweise hemmung.
by Ambrose the Poet
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SELTSAMES FEST
Zum Video by Lady Aislinn
Die Kaiserin war einst fürbass
Und liess die hübschen füsschen baumeln
Zum wohlsein hob man glas um glas
Der hof geriet beim fest ins taumeln.
Denn seltsam war die feier sehr
Ein maskenspiel von seltnen gästen
Denn kätzchen leckten fässer leer
Und gaben geschnurre zum besten.
Die vampire schlürften rotes gebräu
Es spielten die schiefsten fanfaren
Die pizza lief gut so modisch und neu
Man rülpste und trank darauf klaren.
Frau Kaiserin war hocherfreut
Sie tanzte mit mädchen quadrille
Doch letztlich zum nacht-geläut
Da herrschte am hofe die stille.
(Nur der Kaiser sitzt noch beim wein
Und schreibt seiner Kaiserin lieder.
Lustig wie dieses festelein
Kommt so schnell keines wieder!
Schreibt es - und schläft danach ein.)
by Ambrose the Poet
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STERN AN STERN
Wir sind Zwillinge vor Gott
Treibt die Welt auch ihren Spott
Seien wir auch noch so fern
Zwei Gestirne: Stern an Stern . .
by Ambrose the Poet
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NARRHEIT
Wie die menschen blöde sind
Wusste schon mein herz als kind!
Später dann im unterricht
Lernte ich woran ´s gebricht . .
Jedes dorf hat einen narr
Dieser aber sieht es klar:
»Narren gibt es nur als Schar!«
by Ambrose the Poet
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[Meine augen waren müde]
Für mein CH von deinem DB
Meine augen waren müde
Meine glieder waren schwer
Mondenglanz der um mich glühte
Nächtlich sass ich im verkehr.
Gleich und Einerlei war´s mir
Weil die kutsche munter rollte
– Endlich nahte ich mich dir! –
Alles kam wie ich es wollte:
Engelchen · ich bin nun hier
Meinen platz hab ich bei dir.
by Ambrose the Poet
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