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#etappensprung
ma-sil · 6 years
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3. Etappe Berchtesgaden - Carl von Stahl Haus bzw. Kärlingerhaus
Montag 02. Juli 2018
Rückblick 2. Etappe
Meine Schulterschmerzen, durch den Rucksack, wurden zum einem durch eine stramme Hüftschnürung und zum anderen durch den Einsatz der Wanderstöcke nahezu eliminiert. Die Wanderstöcke kamen jedoch erst zum Einsatz, als ich beim extrem steilen Abstieg nach dem Mittagsloch zur Almbachklamm zweimal weggerutscht bin und mir in Folge dessen die Kniemuskulatur schmerzte. Positiver Nebeneffekt des Einsatzes der Wanderstöcke: der Muskelkater in den Oberschenkeln beim Abstieg und in den Waden beim Anstieg lassen sich hervorragend kompensieren - hurra! (übrigens der Muskelkater will uns noch lange begleiten)
Also jetzt zur 3. Etappe
Beim Frühstück sollte schnell die Wasseralm und das Ingolstädter Haus gebucht werden - Etappe 4 und 5 - doch die völlig belegte Wasseralm (40 Betten) zwang uns zu einer Planänderung. Dank Marianne fiel die Umplanung sehr leicht in Folge ihrer hervorragenden Ortskenntnis.
Also schnell, dass auch schon fast volle Kärlingerhaus telefonisch gebucht, gemäß Hüttenwirt waren es angeblich die letzten Plätze, später sollten wir lernen, dass hier eine gewisse Relativität zur Anwendung kommt. Die Hütte, man höre und staune, hat 203 Schlafplätze!
Der Schock mit der Wasseralm veranlasste uns erst mal bis Samstag alle Übernachtungen zu buchen, was sich als nicht so einfach erwies und eine geraume Zeit in Anspruch nahm.
Der Plan war also, anstatt Etappe 3 zum Carl von Stahl Haus - Etappe 4 zur Wasseralm - Etappe 5 zum Ingolstädter Haus und von dort hinab nach Maria Alm, direkt von St. Bartholomä am Königssee hinauf durch die Saugasse zum Kärlingerhaus und am nächsten Tag hinab nach Maria Alm zu wandern! Somit haben wir 2 Etappen gespart, was uns ggf. an anderen Orten zum Vorteil gereicht. Weiterhin hatte die relativ kurze Etappe den Vorteil die doch sehr hohen Strapazen des Vortages über das Mittagsloch ein wenig zu kompensieren.
Der krönende Abschluss bei Marianne in Berchtesgaden war ihr Schuttle Service zum Königssee.
Am Königssee bei wirklich genialem Sommerwetter war natürlich die Hölle los, 50 m lange Schlangen vor den 3 Kassen der Schiffstaxis, mit anschließender Wartezeit bis zur Abfahrt von 45 Minuten.
Die Fahrt (35 Min) mit den elektrischen Schiffstaxis, welche schon seit 1908 so in Betreib sind, ist sehr empfehlenswert, es wird auf charmant bayrische Art jede Menge Information vermittelt und das Beste war mitunter die Flügelhorn Einlage an der Echowand des Königssees.
Unsere 3. Etappe startete somit erst um 13:30 Uhr, in St. Bartholomä und führte uns eine ganze Zeit am Königssee entlang, bei gefühlt subtropischen Temperaturen, bis es dann die Saugasse immer enger und steiler werdend hinauf ging. Hier wurde es dann durch den Schattenwurf der umliegenden Felsformationen und eine angenehme Briese wieder erträglich, was jedoch nicht bedeutete, dass uns der Schweiß vor Anstrengung ausblieb.
Schneller als ursprünglich gedacht haben wir dann, das aus der Ferne bereits als sehr schöne Alpenvereinshütte zu erkennende, Kärlingerhaus erreicht - traumhaft schön gelegen in einer Art Hochtalkessel.
Jetzt erst mal ein alkoholfreies Weizen zur Belohnung und dann einchecken.
Silvia hatte keine Ruhe und ging gleich zum einchecken, musste sich jedoch am Ende einer 10 m langen Schlange anstellen, ich hatte nur 5 m bis zum Weizen. Der Hüttenwirt hat dann so getan, als hätten wir nicht angerufen, da er keine Einträge hätte, wer da nur wieder am Telefon war, er hätte da nichts mehr frei gegeben.
Später stellte sich jedoch heraus, dass er auch noch das Winterlager geöffnet hat, um weiter Alpenwanderer aufnehmen zu können, also etwas viel bla bla, anstatt mal kurz Okay zu sagen. So sind sie die Hüttenwirte.
Dann schnell Lager bezogen, 6 Betten und hier nur max. 60 cm breit, dann noch duschen, Schlappe 4 € für 3 Minuten warm Wasser, schei... egal man gönnt sich ja sonst nix! Super gegessen noch was getrunken, keine Lust an diesem Abend noch Kontakte zu knüpfen, also früh ins Bett und ruck-zuck eingeschlafen. Die weitern 4 Damen unseres Lagers kamen irgendwann später dazu, man wird natürlich wach und das auch, wenn diese abwechselnd, gefühlt jede Stunde, zur Toilette aufbrechen.
Am nächsten Morgen um 6:30 Uhr erwacht, Silvia geweckt und so leise es ging aus dem kleinen Schlafsaal raus. Katzenwäsche und ab zum Frühstück, welches diesmal - nach dem genialen von Marianne am Vortag - eher bescheiden ausfiel, vor allem weil das Graubrot irgendwie keinen Geschmack hatte, jetzt aber los...
(das Kärlingerhaus liegt am Funtensee und hieß früher entsprechend, wie auf dem Bild zu sehen)
Fazit des Tages:
3:15 Gehzeit
3:50 Gesamtzeit
1.138 HM Anstieg
105 HM Abstieg
11,5 Km Distanz
Einige Fotos des Weges:
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ma-sil · 6 years
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12. Etappe (14.) Feldnerhütte - Greifenburg ⏭ Hermagor (15.) per Bahn und Bus
Mittwoch 11. Juli 2018
Nach einer guten Nacht, obwohl es anfangs schwierig war - ein scheinbar frisches Paar, welches noch nicht oft (zumindest Sie) auf Hütten geschlafen haben, hat noch eine kleine Ewigkeit Licht angelassen und wollten es gar brennen lassen bis der nächste, der sicher bald käme, es aus macht - ging es nach gutem Frühstück und Abrechnung an den Abstieg nach Greifenburg.
Das Wetter war sehr diesig und frisch, Nässe war dominierend und man musste aufpassen nicht ins Rutschen zu kommen.
Sicht war so gut wie keine.
An einer Stelle musste der Gebirgsbach passiert werden, wo er gut 5 Meter breit war und bestimmt 20 bis 30 cm tief. Hier lagen Felsbrocken zum darüber steigen, um trockenen Fußes herüber zu gelangen. Silvia ging voraus, ich hinterher, als sie plötzlich von einem Brocken abgerutscht ist und in den Bach stürzte.
Schock!
Sie hat sich gleich aufgerappelt und ist den Rest des Weges durchs Wasser auf die andere Seite, ich zügig, mit gebotener Vorsicht auf den Brocken hinterher.
Dann musste Silvie erst mal aus ihren klatschnassen Sachen heraus und hat von mir einiges angezogen. Dabei stellte sich heraus, dass ihr linkes Schienbein ein riesiges (Tennisball großes) Ei vorwies. Welches wir dann mit Betaisadonna und Mullverband versorgten, was sich im Nachhinein als die richtige Entscheidung erwies.
Silvie hatte dann meine Barfuß NB Sportschuhe an, meine lange Treckinghose und all ihre nassen Sachen hingen an unseren Rucksäcken, um zu trockenen - wobei dies bei dem Wetter eigentlich unmöglich war.
Der Abstieg nach Greifenburg durch das Gnoppnitztal, am gleichnamigen Bach entlang entpuppte sich als das wasserreichste, dass wir je erwanderten (Greifenburg wird NIE an Wassermangel leiden). Der Weg war ein breiter Forstweg aus Schotter und wir mussten gefühlt, alle 250 Meter über eine seitwärts quer fließenden Bachzulauf waten. Silvia in meinen Barfuß Schuhen - wie haben wir das angestellt?
Wenn es passte habe ich mich ins Wasser gestellt und Silvie ist über meine Füße/Schuhe gelaufen oder ich habe große Steine so in das Wasser gelegt, dass Silvie trockenen Fußes darüber laufen konnte. Dies ging den Großteil der ewig langen Strecke gut, bis wir den Forstweg gen Wald verlassen mussten. Hier musste Silvia wieder ihre nassen Wanderschuhe anziehen, da sie anderenfalls mit meinen Barfuß Schuhen schlechte Karten gehabt hätte.
Bei mir haben sich mittlerweile wieder meine beiden Fußballen, allen voran die kleinen Zehen schmerzhaft zu Wort gemeldet, der Rechte am schlimmsten, ich musste ein paar mal inne halten, da es sonst nicht weiter ging.
Nach einiger Zeit, fing es zu allem Überfluss auch noch an zu regnen, also Überzüge auf den Rucksack und Regenjacken an.
Wenig später sind wir auf Asphalt und in Greifenburg, unterhalb der Burg gelandet.
Der Regen wurde immer stärker, ganz zu schweigen von meinen Zehschmerzen.
Es war klar, dass es so nicht weitergehen kann!
Einen freundliche Frau brachte uns mit dem Auto zum Bahnhof, im Dauerregen.
Wir hatten den Entschluss gefasst, direkt mit Bahn und Buss nach Hermagor zu fahren, somit Etappe 15. zu kompensieren und eine Ruhetag in Hermagor einzulegen.
Die Bahn lies noch auf sich warten und wir mussten erst mal weiter weg fahren, um dann mit zwei Bussen über den Berg bis nach Hermagor zu gelangen, wo wir zur Belohnung beim Kaiser von Österreich nächtigen konnten, was für eine Wohltat.
Ich meine noch nie in einem so großen Hotelzimmer gewohnt zu haben - für mich war es die Präsidentensuite 😁
Fazit des Tages:
5:00 Std. Gehzeit
7:00 Std. Gesamtzeit
42 HM Anstieg
2.080 HM Abstieg
16,7 Distanz
Einige Fotos des Weges...
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