Tumgik
#der einzige lichtblick dieser tage
lalalaugenbrot · 1 year
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klarer Fall von this escalated quickly...
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PSA: Karolingerkönig Ludwig @ alle Stände des Frankenreichs: könnt ihr bitte aufhören meine Gäste zu erschlagen hallo??
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Verdammt für die Ewigkeit
Der Tod. Wann immer ich an ihn denke, kann ich nicht an mich halten.
Es beginnt mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust, alles in mir zieht sich zu zusammen, ich bekomme keine Luft mehr, fange an zu Hyperventilieren und dann bemerke ich es, meine Wangen. Nass. Ich kann sie nicht vom fallen abhalten, sie fließen, unaufhörlich. Ein versiegen nicht in Sicht.
Wieso tut es Weh?
Wieso verweigert mein Gehirn mir jene Rationalität, die mich sonst in all meinem Handeln leitet? Wo ist die Objektivität geblieben, wenn man sie denn mal braucht?
Es ist nur ein Gedankenspiel, dem sich ein jeder früher oder später zu stellen hat. Das Schicksal eines jedes Menschen. Und dennoch folgen einem so simplem Gedanken, der einen eigentlich allzeit begleitet, dieser fürchterliche Schwall an Gefühlen welcher eine überrumpelt und gnadenlos in die Knie zwingt. Das Gefühl schierer und grenzenloser Hilflosigkeit.
Als wenn man den Boden unter den Füßen verliert und in das schwarze Vakuum der Unendlichkeit gezogen wird, gezwungen unaufhaltsam fortzutreiben, kein Ende, kein Ziel, ein Tunnel ohne Lichtblick, jeder Hoffnung beraubt.
Angst, Furcht, Trauer, Einsamkeit, eine kälte, die sich durch einen hindurch frisst und droht zu übermannen, zu ertrinken im eigene Körper, ohne eine Chance zu entkommen. Man will rennen, doch ist mein Körper wie erstarrt, kalter Schweiß steht mir auf der Stirn, doch bewege ich mich kein Stück. Vermag unten von oben nicht zu unterscheiden, es ist alles Schwarz.
Einfach nur Schwarz.
 Was ist das nur für ein fürchterlicher Ort? Er ist nichts, doch zugleich auch eine der arte Qual, von der ich nicht mal in der Lage war, sie mir vorzustellen. Ich kann nicht mal im Ansatz beschreiben welche Schmerzen dieser Ort mir bereitet.
Und das obwohl ich meinen Körper nicht mehr zu spüren vermag. Schmerzen fluten alle meine Sinne, habe ich überhaupt noch einen Körper? Ich bin mir nicht sicher. Die Kälte hat alles verstummen lassen.
Doch warte. Einen Körper habe ich noch. Ich bin mir fast sicher das es so ist. Ich spüre ihn nicht direkt, vielmehr spüre ich Grenzen, die mich davon abhalten fort zu treiben und mich zu einem Gefangenen im eigenen Körper machen.
 Oma ist dies die Hölle, von der du immer sprachst? Bin ich an diesem unheilvollen Ort, weil ich unartig war? Habe ich nicht getan was man verlangte? Bin ich nicht freigesprochen? Ist es mir nicht vergönnt die Schönheit des Himmels zu spüren? Bin ich auf ewig verdammt? Den Schatten meiner selbst ausgesetzt?
Ich spüre einen Druck auf meiner Brust, doch ist es nicht jener den die Dunkelheit bereitete, er ist materiell. Auf der Ebene dem mein Körper nicht zu verlassen mag.
„[…] seit Acht Generationen in der Familie […] kannst du dir das vorstellen?“
Das Medaillon. Du schenktest es mir als dir klar wurde das ich nicht vermocht zu sehen was dir offenbart wurde. Ich frage mich, ist das der Grund? Hätte es anders enden können?
Wenn ich nur geglaubt hätte, anstatt dem allen den Rücken zu kehren um den Weg eines Realisten, eines ungläubigen Schuftes zu gehen? Wie du es wohl ausdrücken würdest? Vermutlich würdest du mich noch in Schutz nehmen und die heutige Gesellschaft den Fortschritt oder einfach die Jugend und ihre Respektlosigkeit gegenüber den Sitten und Bräuchen unserer Ahnen für meine fehl Entscheidungen verantwortlich machen.
Wenn ich nicht den Weg gegangen wäre, den ich ging, wärst du dann auch an diesem Ort? Hätte ich dich wiedersehen können? Dich, - jene die immer über mich wachte, auch wenn sie nicht den Antrieb für meine Taten verstand. Hätte ich nur geglaubt, hätte ich dich wiederhaben können?
Hätte ich dein Lächeln wiedergesehen? Deine Arme, welche mich sanft umhüllten, schützten und wärmten, behüteten in den dunkelsten Stunden. Wäre ich in der Lage gewesen mit dir, dort oben am Himmelszelt zu tanzen und die Ewigkeit mit jenen zu scheinen die ich über alles Liebe?
Ist es nur dem verschlossenen Geiste meiner selbst zu verdanken das ich in der ewigen Schwärze gefangen bin ohne jedwede Hoffnung auf Licht und Wärme? Ich hatte solche Angst das alle Chancen großes zu verrichten unwiderruflich an mir vorbeiziehen würde, dass ich nicht hochschaute, um zu sehen was du sahst.
Ich war blind im Leben.
Doch bin ich bereit zu erkennen! Meinen Geist dürstet es nach Erleuchtung. Danach den Boden unter meinen Füßen zu spüren der mir halt gibt, den Wind in meinen Haaren welcher mich beflügelt, sacht und dennoch strotzend vor Kraft an mir zerrt. Das Wasser, welches so unbeständig ist und tiefen birgt vor welchen ich mich fürchte und doch nicht an mich halten kann auf seiner Oberfläche zu tanzen, dem Spiegel meiner Seele. Und die Sonne, welche mit ihren Strahlen die Dunkelheit um mich vertreibt, behutsam mit ihrer Wärme meinen Geist benebelt und dennoch, wenn ich unachtsam bin droht mich zu verbrennen.
Selbst die lästigen Treppenstufen, welche mir ein jeden Tag ein Dorn im Auge waren, - diese Erkenntnis droht mich zu ersticken vermisste ich nun. Ist es das was mir bleibt? Das sehnen nach verlorenem und das Bereuen am Ende aller Tage - bevor die Wellen ein jeden Funken meiner Existenz dahin spülen und der Funke meiner selbst ein letztes Mal auflodert bevor er auf ewig erlischt?
Oma, Ich fürchte ein jedes Gebet war verschwendete Liebesmüh so wie die Dinge jetzt um mich stehen.
Ich werde dich nicht mehr wiedersehen.
Ich habe nie bemerkt wie viel mir dieser Gedanke bedeutet und wie fest er sich in mir verbissen hatte, wie ein Parasit in mir Lebte, auf der Lauer um mir, wenn die Zeit reif ist den endgültigen Hieb zu versetzten.
Waren es nicht die deine Worte, die wie ein Uhrwerk Predigten - am Ende würde alles gut?
Waren es nicht die deine Worte, die dies Versprechen mir gaben und unbewusst einen Wurm ins Ohr setzte?
Ist das deine Form von Liebe? Ist es das was du mir hinterlässt? Kann man dann überhaupt noch von Liebe sprechen? War dies dein Plan von vorn herein? War ich nur ein uneinsichtiges Balg für dich? War es das was du in mir sahst? Jemandem den du die Leviten lesen musstest? Ist dies die Strafe, die dein Gott ein jedem Ungläubigen gibt, der sich von ihm abwendet?
Oder geht es mit mir nun endgültig vor die Hunde? Suche ich nur nach Ausreden? Einem Schuldigen für Fehler die ich beging? Einen Sündenbock obwohl die Wahrheit doch so viel einfacher war?
Lächerlich, findest du nicht? Es liegt doch auf der Hand. Der einzige dem ich die Schuld geben kann – bin ich selbst. Niemandem sonst.
Es ist alles meine Schuld. Dies ist der Weg, den ich wählte. Dies ist das Schicksal, das mir vorher bestimmt war. Kein himmlisches Paradies, in dem ich auf jene treffe, die ich liebte und in dem ein jeder seinen Frieden find – Nein,
Mein Ende ist ein anderes.
Von der Dunkelheit verschlungen. Mit sich selbst allein, keine Möglichkeit zu fliehen, dem Wahnsinn zu entrinnen. Verdammt dazu die Ewigkeit zu Bereuen und einem Leben nach zu weinen welches mir nie vorher bestimmt war. Es ist doch merkwürdig was der Tod mit einem macht. Im Leben vermochte ich es nicht mal mit dem Gedanken an den Tod zu spielen, weil eine unbeschreibliche Albernheit dem einher lief, doch jetzt wünschte ich mir nichts sehnlicher als glauben zu können.
Oder es gekonnt zu haben.
Sollte ich lachen oder weinen? Schreien oder auf ewig schweigen? Wüten oder in ewiger Angst gefangen sein?
Ich weiß es nicht.
Ich habe keine Antwort.
Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung was ich tun soll.
Doch eines ist gewiss,
Ich habe genügend Zeit, um es heraus zu finden, denn das Ende währt ewig.
  Als ich aufwachte, fuhr ich nicht hoch, schrie nicht auf, Hyperventilierte nicht oder konnte vor Furcht reales und Traum nicht mehr von einander unterscheiden. Nein. Ich wusste das ich wach war. Nichts war mir klarer vor Augen als die eigene Sterblichkeit, ich war mir dessen nie bewusster. Dies ist der wahre Schrecken.
Heiße Bäche rinnen meine Wangen entlang, unaufhaltsam. Das Gefühl der Beklemmung stärker den je droht meine Brust zu zerreißen.
Ich war wach.
Ich war am Leben.
Nicht die Dunkelheit meiner selbst sondern die Dunkelheit einer Kräfte zehrenden Macht umgibt mich, - es ist kalt. Doch keine Kälte, welche mich auffrisst und nichts mehr übriglässt, - Nein. Die Kälte der Gewissheit, ein weiterer Tag würde folgen und die Sonne würde wieder durchs Himmelszelt tanzen und wärme mir bereiten.
Doch warum erfüllt es mich nicht mit Hoffnung? Glückseligkeit und schierer Freude? Wie wächst die Qual mit jeder Sekunde, wo ich doch am Lebe bin?
Am Leben,
zum Sterben Verdammt.
Der Schmerz erdrückt mich und ich kann nicht anders als mich zu fragen, ob es denn wirklich so viel besser ist zu leben, - wobei der Tod nur auf einen wartet und man ein Leben lang durch Ungewissheit vorm Ende in Angst verbringt?
Eine Lebensspanne wird nicht reichen sich dem Tod zu stellen.
Die Zeit wird nicht reichen,
sie ist nicht dein Verbündeter.
Das war sie nie und wird sie nie sein. Es gibt nicht sowas wie genügend Zeit.
Ich werde niemals eine Entscheidung treffen können, mir stattdessen ein jeden Tag die Sanduhr vor Augen halten, verbannt den Körnern beim fallen zu zusehen.
Dies ist mein Schicksal, nicht von einer höheren Macht vorherbestimmt, doch durch meine eigene Dummheit gewählt.
Also wie entscheidest du dich?
-
Ein kleines Gedankenspiel das mich so manche Nächte wach hielt und welches ich jetzt einfach loswerden musste.
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flugsound · 3 years
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20 Alben für 2020 (Teil 1)
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Eine schlecht geschriebene Kritik verrät mehr über den Schreiber als über die Platte – das würde ich eigentlich Intro-Rezensenten so mitteilen. Nur auf Anfrage, versteht sich. Aber für mich und diese Jahresliste gilt das natürlich nicht. Ein Tumblr ist schließlich eine Personality-Show. Und ein angehängter Youtube-Embed schafft doch auch Platz für nur-am-rande-musikalisches Entertainment im Text darüber. 
Um Musik geht es trotzdem. Die mit Christoph vor, oh, sieben Jahren eingeführten Jahres-Top-20 zum ersten Mal nicht als Facebook-Liste der Marke „lost in threadisation“, sondern als kompaktes Dings zum Drüberscrollen. Versteckt sind auch zwei Wiederentdeckungen. Vielleicht ist ja für eine/n von euch etwas Neues dabei. Dann hat sich’s gelohnt. Weiter zu: Platz 10 bis 6. | Platz 5 bis 1. | Der kompletten Spotify-Playlist.
20: Okkervil River – A Dream In The Dark
Hallo, vergessene und verlorene Teile dieses Lebens: Als ich vor 15 Jahren in die Stadt zog (ja: ”als man damals nach München kam”) hörte ich ausdauernd Okkervil River von „Blue bridge lights“ und „real blood“ singen und starrte an einsamen Winterabenden aus dem Küchenfenster auf die Highlight Towers. Als mich drei Jahre später vier Freunde in Schweden besuchten, hörten wir „The Stage Names“ in einem Volvo. Soll heißen: Gute Zeiten, schlechte Zeiten, selbe Soundtrackschreiber. Das mit der Band ist irgendwie lange vorbei. Aber „A Dream in the Dark“ war dann auf Tipp eines damaligen Mitreisenden ein doller Hör: Weil Okkervil River – wusste ich ja – live ein zehnhändiger Ausbruch sind, Songs und sonst recht strikten Strukturen zerschmettern. Und laut aufgedreht auf diesem Album klingen wie ein echtes Konzert, das halbvergessene Konzept. Was ich auch nicht wusste: Dieses „Judey On A Street“ ist live ja ein optimaler Song, ich mag späte Belohnung. Kam nach meiner Zeit. Weiß aber auch sonst kaum jemand: 38 Youtube-Aufrufe seit September.
Sonderplatz 19: Hunt - Branches
Hinter sieben Dickichten und vierkommaacht Wegesbiegungen liegt das Jahr 2016 – eine andere Welt, in direkter zeitlicher Verbindung mit noch vergangeneren Lebensphasen. Seltsam, dass dieses Album vier Jahre verspätet in meinem Feed aufpoppte. Hunt, verantwortlich für einen der denkwürdigsten selbstveranstalteten Münchner Konzertabende für mich (es regnete Laub und atmete fast ein bisschen Underground), stampfen und wiegen plötzlich in schwerem, aber lichtschwangerem Post-Rock durch eine weit zurückliegende Nacht. Gitarre antwortet Bass, Drums schlagen Schienenschwellen und eine wohlbekannte Stimme schlägt Funken hoch über den Gleisen. Ein wohlig-beunruhigend ratternder Gruß aus dieser Vergangenheit. Und bei „Sorry“, nur zwischendurch, in momentaner Euphorie. Was ja auch schön ist, als Lichtblick - das Album hat eine dunkle Vorgeschichte. Eine ebenso feine Band aus verwandtem Genre nannte ihre Platte mal: „After this darkness, there's a next.“
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18: Hachiku – I'll Probably Be Asleep
Revivals der 70er, 80er oder 90er zu zitieren ist mittlerweile Gewohnheit. Klingt ja auch nach hinlänglich lang bekanntem Slogan des Adult-Orientated-Mainstream-Radio. Aber ob das nun tatsächlich die Wiederkehr der 00er ist? Hachikus Drummachine scheint jedenfalls gut mit der von Casiotone For The Painfully Alone bekannt, das raumhall-errechnete Säuseln aus dem Sampler ein bewusst cheesy Zitat der alten Wohnzimmer-Recording-Schule zu sein. Und beim Gesang könnte man schon an die ganz frühe Lykke Li denken. Oder an sehr, sehr gut gelaunte The Knife. All das kommt jedenfalls neben Ironie auch mit Lyrics der Marke „klar selbsterkannt und für schräg genug befunden um es festzuhalten“, einem mitfühlbaren Spaß an Sound und Klang und eher glockenhellen Melodien. Für so circa 6,5 von 8 Songs wirkt das in meinen ohren enorm unterhaltsam. Und sind es wirklich die auf die Meta-Ebene eskalierten 00er, wäre es jedenfalls – zusammen mit den 90er- und 00er-Wochen auf MTV – ein Beweis sehr freundlicher Natur für ihr Vergangensein.
17: Bumpkin Island – Le Festin de Babette
Now, well. Die Vertonung einer französischsprachigen Lesung. Gehört im Secret-Promo-Link. Das wäre genug Off-Mainstream um bloßer Show-Off zu sein. Aber tatsächlich: Bumpkin Island sind ein sehr, sehr feiner Geheimtipp aus dem selten besuchten Drei-Länder-Eck zwischen Post-Rock, Acoustic und Pop. Und der Soundtrack zu „Le Festin de Babette“ (von Karen Blixen) trägt große, sphärisch-silbergraue Dämmerungsmomente, sonant und in Spannung, wohl gesetzt im An- und Abschwellen. Mit Gitarren-Blinklichtern auf den norwegischen Fjorden. Vielleicht ein bisschen zu schnell für die historische Epoche des literarischen Werks, aber grade recht für heute. Ein Album für einen Ort, wenige Kilometer hinter einem Deich – keine nassen Füße, aber die Gewalt des Wasser ist schon spürbar. Das gefällt dem Ex-Skandinavisten in mir. Und dem Musikhörer eben. Bandcamp-Link
16: Black Marble – I Must Be Living Twice
Der Preis für das beste Cover geht an Black Marble. Zweimal: Der Blick des Kindes auf der Albumfront scheint wirklich anzudeuten, wie sich Wiedergeburt wider Willen anfühlen muss – die ganze Arbeit, die da wartet und ein schicksalsergebenes “wollt ihr mich verarschen?”... Zugleich ist die ganze Fünf-Song-EP ein Cover im Sinne eines Remakes. Dem der Fingerübungs-Spaß noch um die Moll-Akkorde weht. Mit Drumcomputer und sehr seriösem Schmelz in der Stimme das Leben „In Manchester“ besingen oder „Johnny und Mary“ wiederbeleben, das sind a) zwei starke Stücke, b) ein verrückter Coup gerade wegen des Sound-Downgrades in Lo-Fi und c)... meine erste Begegnung sowohl mit Black Marble, als auch mit Wire gewesen. Interessanterweise dank eines Wohnzimmers-Streams von Marc Zimmermanns Lunastrom, bei dem sicher schon vor Jahren, in echten Clubnächten, Wire lief. Die kleine EP funktioniert aber auch einfach als Wegverkürzer für Lockdown-Spaziergänge zum Supermarkt.
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15: Moaning – Uneasy Laughter
Es brauchte schon einen Lockdown und ein Puzzle, damit „Uneasy Laughter“ seine zweite Chance bekommen hat. Selbst in der Pseudo-Quarantäne ist mir zwar meine Lebenszeit zu schade für Puzzle. Aber gültig ist die Regel offenbar nur für echte, physische solche. Auf das Youtube-Video mit dem Bandnamen und dem Stanzteilchensalat habe ich dann doch geklickt. Und erfahren: Hinter dem Hit „Ego“ und dem sich unnötig sperrenden „Make It Stop“ (gesagt, getan. Dmals, beim ersten Durchgang) folgt ein Album wie ein treuer Begleiter durch einen Corona-Katertag: Eine einzige, wärmend menschliche post-alkoholische Depression in den Lyrics. Und synthiger, kalter Post-Punk, der direkt aus den 80ern sein könnte darunter. Schon mal gehört, vielleicht. Aber gute Tunes funktionieren auch im zweiten Aufguss. Blieb nur die Frage, ob das Puzzle bis zum letzten Akkord fertig wird... Ich würde empfehlen, das selbst zu überprüfen. 
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14: Die Sterne – Die Sterne
Eigentlich nichts zu kritisieren: Zu Beginn der musikalischen Kleinstadt-Sozialisierung bin ich zu „Universal Tellerwäscher“ vier Minuten über die Holzbalkendecke gesprungen. Und habe K.O.O.K. in stundenlangen Dauerschleifen gehört. Das war mein Hamburger Muster das blieb. Die Sterne sind mittlerweile nun nur noch ein Stern. Und für mich weiter Einzelsong-Band: „Der Sommer in die Stadt wird fahren“ als diskotanzbodentaugliche Hoffnung gegen Corona (und das Leben davor) in schönstem 24/7, „Du musst gar nichts“ als Kopfzurechtrücker wäre eigentlich alle paar Tage nötig. Dazwischen salzwasser-klar brennende Gesellschaftsanalyse: „Das Elend ist fleißig, fair und pflichtbewusst.“ Fein und hörenswert – aber dann doch kein Dauerrotierer und Durchhörer. Trotzdem sehr schön, dass es da ist. „Die Unendlichkeit“ habe ich übrigens auch nicht mehr durchgehört. Vielleicht mein Fehler. 
13: En Attendant Ana - Juillet
Nach gut zehn Jahren Konzertveranstalterei darf ich mir (oder doch der Musikwelt?) attestieren: Es scheint da geografische Konjunkturen zu geben. Auf die offensichtliche Schweden-Phase folgte irgendwann Kanada, dann Polen, schließlich Niederlande und Belgien; eine seltsame herkunftsregionale Ballung von Live-Besuchen und Albenkäufen mit Gewicht, musikalisch oder biografisch. Vielleicht auch nur der ewige Algorithmus. Als explizit frankophil würde ich mich explizit nicht bezeichnen – aber aktuell ist es trotzdem Frankreich. Siehe Bumpkin Island, siehe zweiter Teil dieser Liste. Aber zum Beispiel auch: En Attendant Ana. Kein neuerfundenes Rad. Dafür leicht lo-fi verknarzter und scheinbar an den Farbfilm der 60er angelehnter (nicht so wichtig) Retro-Indie mit glaubhaft mitreißenden Hooks, Twangs, Gesangsmelodien und unerwarteten Songwendungen (wichtig). Verwirrenderweise für mich ein Flashback an südschwedische Clubnächte, ein Leichtbier in meiner Hand. Gerne auch dabei: Die im Sound ertrinkende Trompete. Wild. Gut.
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12: Dekker – Slow Reveal: Chapter One
Rue Royale gibt es fast solange wie mein Erwachsenenleben. Viel mehr als folky nett mochte ich die Musik aber nie finden. Bis Brookln Dekker jetzt – inhaltlich offenbar zufällig – gleich mehrere erschrecklich passende Soundtracks für das Corona-Jahr geschrieben hat. Und für das Driften durch die Zeit und Beziehungsfragen. Was man 2020 so tut. Nicht verkünstelt, eher direkt ins Gesicht. Und das ist ja auch eine Kunst. „Keep your hands clean / keep your hearts wide open“. Oder: „About as far as we are gonna go / Look at us.“ Das zweite Zitat stammt aus „This Here Island“, einem gelassen kopfschüttelnden akustischen Tune, zu dem Sony eine Fernseher-Fernsehwerbung hätte drehen können. Das erste aus „Hands Clean“, dem ich live in einer Spätsommernacht sogar das simple „Hope over fear / Love over hate“ zu meiner massiven Rührung abgenommen habe. Musikalisch ist das eine Konzertgitarre, Pop, klar, und ein kühleres Acoustic Movement. Vielleicht eine Spur Bon Iver. Und manchmal, in Nuancen (etwa beim Bass in „I Follow My Feet“) einfach sehr smart gemacht. Ein starkes Ding also. Das in die passende Zeit fällt. Und nebenbei vielleicht mein Lieblings-Konzert 2020.
11: Loma - Don’t Shy Away
Ein Album direkt aus der Kühle und Distanz: In den ganz ruhigen Momenten setzen Loma fast ein wenig Frost an - und das ist ja ein Klima, in dem Gedanken ganz gut gedeihen können. Dazwischen schwellen etwas lautere Töne und gar Beats zu hypnotischen Ausbrüchen an... Der ganz große Hit in der Klang-Arktis ist “Half Silences”. Mit bedrückend punchy Beziehungslyrics - “I generate life, generate heat, generate feeling / I forget myself / Forget my life / Remember believing / I never get used to your tongue” - kurzer Melodieflut und trotzigem Vorangleiten. Aber überhaupt ist die Zurückgenommenheit der Rahmen für große Bedeutsamkeiten: Eine Akustikgitarre als karge Umarmung, ein Kratzen übers Becken als Hoffnungsglimmen oder (in “Ocotillo”, noch so ein Hit in der Stille), das recht unerbittlich voranhinkende Zusammenspiel von Stimme, trockener E-Gitarre, Bass, gedämpften Drums und Saxophon. So als psychedelischer Sog wie bei den frühen Verve. Ich glaube ja nicht an “Slow Food”. Aber “reduced music” funktioniert bei Loma schon sehr, sehr gut. Wenn am Ende eines Albums nicht Reizüberflutung, sondern Gliederstrecken und morgendliche Frische steht. Wenngleich etwas beunruhigt.
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Fortsetzung: Folgt hier.
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hhtnews · 5 years
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Der Aufsteiger kommt nach Frankfurt. Genau 6808 Tage ist es her, dass ein Hamburger Team in der Fraport Arena gespielt hat. Im Februar 2001 konnten die FRAPORT SKYLINERS das letzte Heimspiel mit 84:70 gewinnen. Jetzt kommt mit den Hamburg Towers erneut ein Team von der Elbe an den Main. Tip-Off der Partie ist um 18 Uhr. 
Stimme Sebastian Gleim (Headcoach) „Ich persönlich wünsche mir für unsere Mannschaft und unsere tollen Fans, die uns großartig unterstützen, den ersten Sieg in dieser Saison. Wie in jedem Spiel müssen wir 40 Minuten bereit sein alles auf dem Feld zu lassen.“
Über den Gegner Moin Moin in Deutschlands Basketball Oberhaus! Wenn man in Hamburg nach dem Hallo-Wach-Moment des Aufsteigers fragt, sollte die Antwort vermutlich wenig überraschend München heißen. 111:55 leuchtet am Ende auf der Anzeigetafel im Audi Dome. Hamburg schafft es individuell nur in Person von Heiko Schaffartzik und Marshawn Powell zweistellig zu scoren (jeweils 10 Punkte). Zugegeben, als Aufsteiger den back-to-back Champion als Einstieg vor der Brust zu haben ist wohl der schwierigste Brocken zum Start in die Saison. Doch gegen den Mitteldeutschen Basketball Club folgte mit einer 21 Punkte Niederlage der nächste Rückschlag. Auffällig sind vor allem die vielen einfachen Punkte an der Freiwurflinie. Hamburg steht in der Kategorie Fouls ganz deutlich auf Platz Eins in der easyCredit BBL und schickt den Gegner extrem häufig an die Linie (München 44 Freiwürfe, MBC 37 Freiwürfe).
Doch nach schwierigem Start gelingt den Hamburgern ein durchaus unerwarteter Sieg gegen die JobStairs GIESSEN 46ers. Mit 26 Freiwürfen für Gießen hat das Team von Mike Taylor deutlich an der eben erwähnten Schwäche gearbeitet und konnte durch starke defensive Plays sowie starke Nerven an der Freiwurflinie den knappen 75:79 Erfolg und damit den ersten Sieg in der easyCredit BBL feiern. Es bleibt also abzuwarten wie sich das Team in der Liga eingewöhnt und wie sich der schönste Sport der Welt am Standort Hamburg entwickelt.
Player to watch Heiko Schaffartzik ist zurück in der easyCredit BBL! Die Schlagzeile, mit der nicht viele gerechnet haben, schlug direkt ein! Der 35-jährige kennt die Bundesliga bestens, hat bereits bei Gießen, Berlin, Oldenburg, Ludwigsburg und München gespielt und ist zweifacher deutscher Meister und zweifacher Pokalsieger. Wie wichtig diese Erfahrung für die Hamburger sein kann, zeigt sich beispielsweise im Krimi-Sieg gegen Gießen. Die 46ers versuchten in den Schlussminuten nochmal eine Aufholjagd zu starten und foulen Tevonn Walker, um einfache Punkte zu verhindern. Walker trifft nur einen von zwei Freiwürfen, doch Schaffartzik ist der erste beim Rebound, geht hoch zum Wurf und verwandelt den Dreier – 4-Point Play und 8-Punkte-Führung für die Hamburger!
Schaffartzik’s einziger Dreier fällt an diesem Abend zum bestmöglichsten Zeitpunkt. Mit durchschnittlich 9,7 Punkten und 5,3 Assists organisiert er das Spiel der Towers. Mit 3,0 Turnover hat er jedoch auch die meisten Ballverluste im Spiel – gegen Gießen verlor Hamburgs Nummer 8 sogar sechs Mal den Ball. Sein Erfahrungswert ist jedoch nicht in Zahlen ausdrückbar und findet sich auf keinem Boxscore wieder.
Die eigene Lage Der Saisonstart liest sich natürlich nicht sehr erfreulich. Vier Spiele – kein Sieg. Doch bis auf die Partie in Berlin wurde jedes Spiel mit weniger als fünf Punkten Rückstand verloren. Vor allem die Partie gegen München hat gezeigt wie stark das Team sein kann. Lamont Jones hatte in Berlin noch mit der verpassten Trainingswoche aufgrund einer Erkältung zu kämpfen und ist jetzt gegen Hamburg doppelt motiviert wieder zurückzuschlagen! Um gegen den Aufsteiger zu gewinnen müssen zwei Dinge besser laufen: Wurfquote und Turnover. 17 (Berlin) und 26 (Bonn) Turnover sind einfach zu viel. Und auch die Dreierquote von durchschnittlich 31,0% ist ausbaufähig. Hamburg steht in dieser Kategorie mit 22,7% jedoch am schlechtesten in der Liga dar.
Erfreulicher Lichtblick in Berlin? Bruno Vrcic! Der Youngster kam zu seinen ersten Spielminuten in der easyCredit BBL und zeigte keinerlei Anzeichen von Nervosität! Im Gegenteil – der erste Dreierversuch fand direkt seinen Weg im Korb. Am Ende liest sich die Statline wie folgt: 9 Punkte (Topscorer), 2/3 Dreier, 2 Rebounds und 1 Assist. Die Fans dürfen gespannt sein wie sich Vrcic vor heimischen Publikum in der Fraport Arena schlägt! Shaquille Hines braucht gegen Hamburg nur noch einen Punkt für den Mini-Karrieremeilenstein von 300 Punkten.
Tiefer Blick in die Geschichtsbücher Schon in den ersten beiden Bundesliga Jahren der FRAPORT SKYLINERS hieß der Gegner insgesamt vier Mal Hamburg. Alle vier Spiele konnten die Frankfurter gewinnen. Das erste Heimspiel fand am 12.11.1999 statt und konnte dank 19 Punkten von Gary Collier mit 77:72 gewonnen werden.
Aus dem aktuellen Kader der Frankfurter ist Leon Kratzer der einzige Profi mit Erfahrung gegen die Hamburg Towers. Bei den Baunach Young Pikes, dem Kooperationsteam von Brose Bamberg aus der ProA, hat er fünf Spiele gegen die Hamburger absolviert und im Schnitt 7,4 Punkte gemacht.
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sleepinginacasket · 5 years
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Their diapers and their feces still on the hospital sheets
They're dead but they're still up walking around
And they say to me
"Death is pretty sweet"
I've been spending my time hanging out in hospital wards. ~ valley of the dead
Schon wieder verbringe ich meine Nächte im Krankenhausbett liegend. Lebendig fühle ich mich nicht. Doch das fühle ich mich schon seit Jahren nicht mehr. Immerhin ist es besser, gar nicht zu fühlen, als elendig. Als elendig beschreibe ich den Zustand, wenn ich mich fühle wie ein geschlachtetes Tier, welches zum Ausbluten aufgehängt wurde. Ekelerregend, verzweifelt, hilflos, pures Leid, dem Tode nahe. Mein Mund fühlt sich an als wäre er mit Watte ausgestopf. Ich kann mit niemanden darüber sprechen.
Ich fühle mich lächerlich. Ich heule wegen Kleinigkeiten.
Mein Dasein erfüllt nicht wirklich einen Zweck. Es kotzt mich wirklich an, dass ich bloß existiere, weil meine Eltern beschlossen haben, ohne Kondom zu ficken und ich nun die Leidtragende bin. Mein Leben zu beenden kommt auch nicht in Frage, da sowohl meine eben genannten Eltern als auch wenige andere Personen meine Existenz als wichtig empfinden und sehr verletzt wären, würde ich mich umbringen. Ich kann ihnen das nicht antun, auch wenn ich gerne würde. Besonders nicht Luna, sie ist der einzige Lichtblick den ich momentan habe. Besser gesagt seit über einem Jahr. Menschen wie sie findet man nur einmal im Leben. Alle anderen Menschen sind bloß widerlich und machen einem das Leben schwer. Bestimmt gibt es da draußen ein paar Individuen, die dies nicht tun, doch im Allgemeinen leidet man unter den meisten Menschen. Jedes falsche Wort hinterlässt eine Narbe auf meiner Seele. Könnte ich sie sehen, wäre sie wohl bloß ein einziger entstellter Haufen. Nachts leide ich immer noch unter Albträumen. Ich träume von der Pein, die sie mir zugefügt haben und spüre die Angst, die ich damals spürte. Ich wache auf. Ich zittere. Nie werde ich auf eine öffentliche Schule gehen können. Schon vor dem Betreten des Klassenzimmers würde mich eine Panikattacke überfallen. Ich kann der Angst nicht entfliehen, schaffe ich es ihr zu entkommen, überfallt sie mich im Schlaf.
Die Angst ist mein ständiger Begleiter.
Ich bin einfach nur noch erschöpft und brauche meine Ruhe. Ich bin es leid, Angst zu haben. Ich bin es leid, Hass zu spüren. Ich bin es leid, mich elendig zu fühlen. Es gibt keine guten Gründe, die mich am Leben halten. Die Vergangenheit quält mich, genau wie die Gegenwart und die Zukunft macht mir Angst. Weil sie sich nie ändern wird. Mein Leben wird grau und trist bleiben. Ein Massenschicksal dem sich nur wenige bewusst sind. Manchmal frage ich mich, ob ich einfach nur farbenblind bin oder warum schaffen es die anderen Farbe in ihrem Leben zu sehen? Weil sie sich es sich so malen können, wie sie wollen? Die einzigen Stifte die mir in die Hand gelegt werden sind grauer Farbe. Vielleicht sind sie bunt- doch ich sehe es nicht. Ich verbringe meine Lebenszeit damit auf eine Veränderung zu warten, die nicht kommt. Menschen ändern sich nicht. Ich ändere mich nicht. Die Welt wird sich nicht ändern. Solange sich die Welt nicht ändert, werde ich meine Weise wie ich die Welt sehe auch nicht ändern.
Mein Leben lang habe ich unter Menschen gelitten. Kaputt haben sie mich gemacht. Mein Inneres zerstört. Widerlich bin ich. Meine Seele ist verwest. Menschliche Ruinen haben mich zu einer gemacht, nun zerstöre ich andere. Ich fühle mich elendig. Ich bin eine Naturgewalt, die alles und jeden in unmittelbarer Nähe vernichtet, weil ich schmerzen leide. Durch die Menschen verursacht, deshalb versucht der Sturm in mir sie alle zu vernichten und keine Seele an mich heran zu lassen. Solange meine Wunden bluten, werde ich Wunden hinterlassen. Doch meine Wunden werden niemals heilen. Immer wieder werden sie aufs Neue aufgerissen.
Ich und die anderen Menschen können nicht gemeinsam koexistieren. Sie können nicht mit mir und ich nicht mit ihnen.
Die Welt hat unheilbare Verletzungen in mir hinterlassen. Könnt ihr mich heilen oder bloß Diagnosen stellen?
Jeder Ort wird für mich auf Dauer unerträglich.
Putzen, Kochen, Vorschriften, Ausgangstage. Alle meine Taten werden beurteilt. Egal wie viel Mühe ich mir gebe, es ist nie gut genug. So habe ich mir ein freies zufriedenes Leben nicht vorgestellt. Schließe ich meine Augen und stelle mir meine Zukunft vor, sehe ich mich als emotional verkümmerte, verbitterte und herzlose Frau, unzufrieden mit ihrem Leben weil sie sich eher wie eine lebende Leiche fühlt als wie ein Mensch und bis an ihr Lebensende keine Änderung in Sicht ist. Leblos, öde und trist sind ihre Tage, wenigstens tut sie alles von ihr verlangt wird. Auch wenn ihr das alles ziemlich befremdlich vorkommt. Wie wollt ihr jemandem helfen, der scheinbar nicht in diese Welt gehört? Der sich fühlt wie ein Alien das sich im Weltall verlaufen hat? Ein Engel der einfach nur nach Hause will. Ein Engel der gemerkt hat, die Welt ist nichts für ihn und die Menschen sind ekelhaft. Er fühlt sich selbst ekelhaft und unrein, je länger er hier verweilen muss. Er will einfach nur nach Hause. Ich will einfach nur nach Hause.
Mich unter einen alten Baum legen. Meinem Herzschlag zu hören, zu spüren wie mein Brustkorb sich langsam hebt und hintersinkt und langsam von den starken Wurzeln des Baumes überwachsen werden.
Ich will mir die Haare und Augenbrauen rasieren und die Stoppeln rot färben. Mein Handy auf dem Boden zerschmettern und verschwinden. Als neues Lebewesen in einer neuen Welt leben.
Ich will meine beste Freundin in den Arm nehmen und nie mehr loslassen. Ich will mich nur Zuhause fühlen. Alles was ich habe, ist ein hartes weißes Bett innerhalb kalter weißer Wände. Wände in denen ich mein halbes Leben zu verbringen schien. Ich werde die weißen Wände nie verlassen. Vielleicht will ich sie gar nicht hinter mir lassen, da ich mich schon an sie gewöhnt habe? An das Gefühl der Todessehnsucht?
Der Tod hat etwas süßes an sich. Wie eine Mutter die dich in ihre Arme nimmt. Sie schützt dich vor jedem bösen Wort. Lässt dich friedlich schlafen. Süße Ruhe.
Lieber Tod, nimm mich in die Arme.
Lass mich ewig in deinen Armen schlafen.
Zulange habe ich meine Zeit damit verbracht langsam vor mich hin zu sterben. Ihre bösen Worte zu schlucken und in kalter Monotonie vegetiert. Gelebt habe ich nie, bloß vegetiert. Zulange habe ich meinen Platz in dieser Welt gesucht und nicht gefunden. Zu oft habe ich mich mit Krankenhausbettdecken zu decken müssen.
Lieber Gott, bitte lass all dies bald ein Ende haben und gib mich in des Todes sanfte Arme. ⭐
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travelblog2019 · 5 years
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Koh Chang
5.1.19 - 10.1.19
Nach dem Frühstück im Issara by D Hostel in Bangkok sind wir vollbepackt mit unserem Rucksack Richtung Travel Mart BKK gelaufen.
Dort angekommen sind wir in einen Minivan eingestiegen, der auf den ersten Blick garnicht schlimm, sondern eher komfortabel wirkte. Vom Gegenteil wurden wir allerdings schon beim ersten Anfahren unseres Fahrers überzeugt. Neben fehlender Federung und fehlendem Platz (Lisa hat mal wieder ihre Knie am Sitz angeschlagen), hat die Klimaanlage nicht funktioniert. Somit mussten wir 8 Stunden bei 34 Grad Außentemperatur mit 5 anderen Leuten in dem Minivan ausharren und hoffen, dass unser Fahrer den Weg findet.
Am Pier angekommen ging es relativ schnell auf die Fähre, die uns dann in 30 Minuten nach Koh Chang gebracht hat.
Auf der Insel wurden wir dann von einem Sammeltaxi abgeholt und zu unserem „Hundehostel“ gebracht.
Ziemlich ungläubig sind wir beim Hostel ausgestiegen, waren aber überzeugt, dass eine Verwechslung vorliegt. (Deshalb sind wir völlig selbstbewusst wieder in das Taxi eingestiegen) Schlussendlich stellte sich heraus, dass es tatsächlich unser Hostel war.
Eine ältere Frau hat schließlich versucht uns in unser Zimmer zu bringen bzw. unser Zimmer zu suchen. Bei dem Anblick des Zimmers waren wir schon ziemlich geschockt. Eine Matratze auf dem Boden, Kopfkissen und eine Decke - das wars. Das Sofa im unteren Teil des zweistöckigen Zimmers haben wir mehr zum Ablegen unserer Sachen, als zum Sitzen genutzt. Auch mit dem Bad hatten wir kein Glück. Es war dreckig (Gott sein dank gibts Sagrotan!) und hat unerträglich gestunken.
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Auch das WLAN hat in unserem Zimmer nicht funktioniert, was sich später aber als garnicht so schlimm herausstellte, da wir in dieser Zeit viel gelesen haben.
Was sich allerdings als ziemlich unvorteilhaft herausstellte, war die Lage des Hostels. Keine 200m weiter war ein Rotlichtviertel, wo viele Thailänderinnen mit älteren Männern in Bars saßen. Das war kein schöner Anblick, weshalb wir es auch vermieden haben abends länger wegzubleiben.
Nach diesem Schock wollten wir erstmal etwas schönes sehen und haben uns in Badesachen auf dem Weg zum Strand gemacht. Unser Enthusiasmus war allerdings nur von kurzer Dauer. Nachdem wir einen Mann gefragt haben, was der beste Weg zum Strand sei, und er mit „No Beach today- maybe tomorrow“ geantwortet hat war unsere Laune wieder im Keller. Am Strand gab es dann tatsächlich fast keinen Sand, aufgrund des Tropensturms Pabuk. Trotzdem konnten wir ein paar schöne Bilder machen und einen schönen Sonnenuntergang beobachten.
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Im Laufe der nächsten Tage ist immer mehr Sandstrand zum Vorschein gekommen, sodass wir auch „Beachdays“ einlegen konnten. Auch die Sonnenuntergänge mit Picknick am Strand waren sehr schön und unvergesslich.
Leider war auch das Essen, genau wie in Bangkok, nicht ganz unser Geschmack. Das einzige landestypische Gericht, welches wir gegessen haben, war Reis mit Gemüse. Ansonsten haben wir uns hauptsächlich von Baguette oder Brot mit Frischkäse und Apfel ernährt. Der einzige Lichtblick bezüglich des Essens war unser „Saftladen“. An diesem Stand gab es frisch gemixte Smoothies, die wir uns dann fast täglich gegönnt haben. Das kulinarische Highlight von Koh Chang war neben der Smoothie Bowl aus einem hippen Cafe, das „Magnum White Chocolate Almond“.
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Koh Chang ist auch als „Elefanten Insel“ bekannt (Sieht man auch auf allen Wasserflaschen in Bangkok), deshalb wollten wir es uns nicht entgehen lassen, eine Elefantenfarm zu besuchen. Da ein bekannter Wasserfall in der Nähe war, haben wir diese beiden Unternehmungen miteinander verbunden.
Auf der Elefantenfarm angekommen, haben wir darüber nachgedacht, auf einem Elefant zu reiten. Wir haben uns schlussendlich aber dagegen entschieden, was im Nachhinein auch die richtige Entscheidung war. Die Elefanten wurden nicht Artgerecht gehalten und auch das transportieren von Menschen auf einer Bank auf dem Rücken gehört nicht zum „normalen Elefantenleben“.
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Zu Fuß ging es dann weiter zum Klong Plu Wasserfall, welcher bekannt für seine schöne Badestelle ist. Nach einem kurzen Fußmarsch im Wald mit nicht perfektem Schuhwerk (mal wieder die Birkenstocks - wir leben da drin!) sind wir am Wasserfall angekommen, an dem uns schon viele Touristen erwartet haben. Der Wasserfall war sehr schön und somit wollten wir direkt ins kühle Nass springen um der Hitze zu entkommen. Womit wir aber nicht gerechnet haben waren tausende, riesige, schwarze Fische. Nach kurzem (oder eher längerem) überlegen hat sich Lisa dann als erste in das „Fischwasser“ rein getraut. Einige Minuten später konnte auch Gesa sich überwinden ins Wasser zu gehen. Der Badespaß endete mit hysterischem Rumgekreische und einer Flucht aus dem Wasser, da wir tatsächlich Angst vor den Fischen hatten, die uns andauernd angestupst haben.
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Einen weiteren schönen Ausflug haben wir zum bekannten „Bang Bao Pier“ gemacht, ein altes Fischerdorf mit angrenzendem Pier. Dort gab es auf einem langen Steg viele kleine Läden mit Armbändern, Ketten, selbstgemachten Holzfiguren und den typischen „Touri Artikeln“. Am Ende des Stegs war ein kleiner Leuchtturm, den man betreten konnte. Auch die typischen kleinen Boote, die man von Thailand kennt, lagen in dem kleinen, stillen Hafen. Dort haben wir einige Zeit verbracht und unsere Füße im Wasser abgekühlt.
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Den letzten Abend auf Koh Chang haben wir dann dafür genutzt unsere Rucksäcke zu packen und das Chaos auf dem oben genannten Sofa zu beseitigen. Am nächsten morgen gab es dann eine Scheibe Brot und einen Ritz Keks (die haben auf der Reise schon ein paar mal unseren A**** gerettet), bevor wir uns auf den Weg zum Pier gemacht haben. Unser Plan war ganz simpel: Da wir eingesehen haben, dass wir keine 12km zum Pier laufen können, wollten wir eines der zahlreichen Sammeltaxen anhalten und uns zum Pier fahren lassen. Ziemlich erstaunt waren wir dann, als ausgerechnet an diesem Morgen kein einziges Taxi in Sicht war. Nach ca. 15 Minuten und etlichen nervösen Blicken auf die Uhr kam dann endlich ein Taxi. Unsere erleichterten Blicke haben Bände gesprochen. Die Erleichterung war allerdings nach einigen Sekunden verflogen, als der Taxifahrer meinte, er könne uns nicht zum Pier fahren, da es hierfür spezielle Taxen mit gelbem Schild gäbe (Super dass wir so eins vorher noch nie gesehen haben). Der nächste Taxifahrer hat die Gelegenheit gewittert und meinte er könne eine Ausnahme für uns machen, wenn wir ihm 500 Baht pro Person, für den Transfer zum Pier zahlen (Nur als Vergleich: Der Hinweg zum Hostel hat uns pro Person 50 Baht gekostet, was ungefähr 1,40€ entspricht).
Gott sei Dank haben wir dieses Angebot abgelehnt und haben weiter gewartet. Einige Minuten später kam schließlich das ersehnte Taxi mit gelbem Schild, in das wir uns dann mit 8 anderen Personen reingequetscht haben.
Am Pier angekommen waren wir einfach froh, die Fähre nicht verpasst zu haben. Eigentlich konnte der Transfer nach Bangkok nicht mehr schlimmer werden- dachten wir zumindest. Aber- Schlimmer geht immer- haben wir dann mal wieder gemerkt.
Der Minivan, welcher diesmal tatsächlich klimatisiert und bequem war, hatte sogar eine Federung. Bis auf unseren leeren Magen ist alles bis kurz vor Bangkok gut verlaufen. In Bangkok angekommen hat das Chaos dann angefangen. Zwanzig mal an der gleichen Straße vorbei gefahren, zehn Stunden im Stau gestanden und das alles um zwei andere Passagiere in ihr Hotel zu bringen. Völlig ausgehungert mit schlechter Laune sind wir dann, nach 8 Stunden, mit unseren Rucksäcken auf der völlig überfüllten Khao San Road rausgelassen worden. Unser erster Blick war auf das frische Obst, den Sticky Rice mit Mango und die völlig überteuerten Pommes von McDonalds gerichtet. Nach 8h Autofahrt mit jeweils 5 Ritz Keksen und 10 Mandeln war so ein Abendessen dringend nötig.
Wir waren heilfroh, als wir wieder im Issara by d Hostel angekommen sind. Dort konnten wir direkt einchecken und erstmal unsere Dreckwäsche von der letzten Woche waschen.
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lorenagoessweden · 6 years
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Warten auf Freitag
Das Motto dieser Woche lautet: Warten auf Freitag. Der einzige Unterschied ist, dass ich nicht auf einer Südseeinsel gelandet bin und mein Retter in der Not nicht Freitag, sondern Thermo-Unterwäsche heißt.
Zwei Nächte und eine neue, andere ominöse Zimmmergenossin später, kann ich es kaum erwarten endlich in meine eigenen vier Wände zu kommen. Das Hostel wird immer suspekter und der Frust immer größer.
Glücklicherweise habe ich am Dienstag die Bekanntschaft mit einem aus Südkorea stammenden Schweden gemacht, der mich dabei erwischt hat, wie ich gerade typische Touri-Bilder von dem zugefrorenen Fluss mache. Und so kam es, dass ich eine gratis Stadtführung und interne Tipps abstauben konnte und abends auf ein Bier verabredet war. Nach dem ersten Billardspiel kam dann ein Arbeitskollege, auch Schwede, dazu und wir gingen weiter in die Bar einer Nation. Der Unterschied zwischen den Preisen eines Biers in einer herkömmlichen Bar (60SEK, 6€) im Vergleich zu den Preisen in den Nationen (30SEK, 3€) könnte nicht größer sein. Natürlich bestanden die Gespräche des Abends vor allem darin, über Klischees zu lachen und diese aus der Welt zu schaffen.
Als ich dann gegen 1 Uhr zurück ins Hostel kam und mich darauf gefreut habe alleine im Zimmer zu sein, musste ich feststellen, dass ich auch diese Nacht kein Glück hatte. In dem Bett auf der gegenüberliegenden Seite lag sie, die ominöse Zimmergenossin Nr.2. Glücklicherweise war ich dann in der darauffolgenden Nacht alleine im Zimmer und konnte ungestört Serien schauen, telefonieren und skypen :)
Natürlich verbringe ich nicht den ganzen Tag im Hostel. Gegen 17h war ich mit Halla und Nuria, ihrer Arbeitskollegin aus Rotterdam verabredet und wir saßen drei Stunden lang in einer Bäckerei und haben uns unterhalten und gelacht. Während des Gesprächs hat sich rausgestellt, dass Nuria und ich im gleichen Wohnheim wohnen und ich schonmal ein paar Informationen vorab erhalten habe. Als wir dann wieder an die frische Luft kamen, zeigte uns Schweden sein wahres Gesicht: -6 Grad, Nebel und Frost. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit gefriert der Nebel und die Stadt sieht aus als hätte sie jemand mit Puderzucker bestreut.
Es ist also fast soweit, nur noch eine Nacht im Hostel und nurnoch eine Nacht bis schließlich der Rest der internationalen Studierenden in Uppsala ankommt. 
Meine Wochendplanung steht bereits und ich freue mich darauf mit Nuria und Halla einen Tagesausflug nach Stockholm zu machen und die Gourmetküche von Uppsala’s Ikea kennenzulernen. Nebenbei werde ich dort einige notwendige Anschaffungen für mein Zimmer tätigen, um die schrecklichen Erinnerungen an das Hostel aus meinem Gedächtnis zu verjagen.
Lichtblick des Tages:
*Die Schweden verstehen sich darauf Kuchen und kleine Törtchen zu machen.
*Das leichte Unwohlsein aufgrund des Besuches der Bar am Vorabend schwindet langsam.
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verschwoerer · 4 years
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Claudio Beeler
Das gab es noch nie in unserem Land: Zwei Bundesräte, Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Innenminister Alain Berset, haben die Schweizer Bevölkerung ins Chaos gestürzt.
Angetrieben von überforderten Beamten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), wo ein vor dem Rücktritt stehender Chefbeamter, Daniel Koch, Sternstunden öffentlichen Ansehens erlebte.
Seine murmelnden Beschwörungen „Wir stehen vor der ersten Welle, bald kommt die zweite Welle“ faszinierten Politiker, alle Schweizer Medien, darunter auch NZZ, Tages-Anzeiger, CH-Media, Blick und Sonntagsblick von Ringier.
Beide SP-Bundesräte liessen sich im Sonnenlicht von Medien feiern, die keine Wissenschaftsredaktoren mehr hatten, um alle Vorgaben kritisch zu überprüfen.
Ein wenig zitterte die Bundespräsidentin am Ostersamstag, als sie verlauten liess: „Ich sehe einen Lichtblick“, um dann ihr Volk wieder aufzufordern, brav zuhause zu bleiben.
Sie verteidigt sich: „Kaum ein Land handelte so schnell wie wir“, ohne die Frage zu stellen, ob der Bundesrat auch vernünftig handelte.
Bundesrätin Karin Keller-Suter hechelte dem hinterher mit der beschwörenden Aussage: „Auch ich bleibe mit meinem Mann zu Hause.“ Sie schaffte es bisher nicht, den medialen Abstand zu Simonetta Sommaruga zu verkürzen.
Die populistischen Storyschreiber mit Christian Dorer, dem Chefredaktor des „Blick“ zuvorderst, steigerten die Auflagen mit Alarmismus. Die Zahlen lieferte der Staat; sie wurden ungeprüft übernommen.
Im Unterschied zu laut warnenden Ärzten bin ich der Ansicht: Das neue Corona-Virus führt zu einer Art „Super Grippe“.
Ja, das Schweizer Gesundheitssystem war nicht vorbereitet. Das hat sich in dieser „Krise“ herausgestellt. Das Bundesamt für Gesundheit hatte keine Führung, obwohl dessen Leiter, Pascal Strupler, noch bis Ende September dieses Jahres auf der Salärliste steht.
Wo war Strupler in der Krise? Er war so überfordert wie seine Gesundheitsbeamten, die sich und das Volk in eine Hysterie stürzten. Und den Staat zu einem bisher nie gesehenen Ausgabenprogramm zur Rettung der Schweizer Wirtschaft veranlassten, das nicht notwendig war.
Anders als es die Schweden getan haben. Diese kämpften gegen das Virus und liessen die Wirtschaft laufen. Die Schweden blieben frei, während die Schweizer ins staatliche Gesundheitsgefängnis mussten.
Der schwedische Ökonom Lars Jonung greift für viele seiner Kollegen die Praxis auf dem Kontinent scharf an.
Unsere Regierungen hätten zwei Fehler gemacht: einen Börsensturz mit verursacht, der nicht notwendig gewesen wäre, und die Menschen weitgehend isoliert und damit ein wirtschaftliches „Hara kiri“ ausgelöst.
Es ist anzunehmen, dass es den europäischen Grossmedien, wie „Le Monde“ und „Spiegel“ es sind, demnächst gelingen wird, die Ursache dieser globalen Panik zu finden.
Vor allem verdächtig sind die Weltgesundheitsorganisation (WHO), eine weitgehend privat finanzierte Organisation, die Johns Hopkins Universität (USA), das Imperial College (UK), dessen phantastische Extrapolationen von „Millionen von Toten in Europa und den USA“ unterdessen Müll sind.
Sowie das Robert Koch-Institut in Deutschland, das erst in den beiden letzten Wochen Warnhinweise gegeben hat, die Zahlenbasis für die Bestimmung der Erkrankungen und Todesfälle sei ungenügend.
Noch sehe ich keine bewusst gesteuerte Manipulation, eher stütze ich mich auf die Erfahrung, dass Massen zu Massenwahnsinn, auch und gerade in der Politik, führen können. Wir müssen uns nur an die dramatischen Ereignisse im letzten Jahrhundert erinnern.
Nicht zuletzt denke ich an den Ehrgeiz schwankender Spitzenpolitiker, ihre Völker unter Kontrolle zu bringen.
Verstummt sind in Europa die Protestbewegungen. Wer kann, zieht seinem Volk eine Maske über. Wieder einmal ist Schweden weit und breit die einzige Ausnahme, ein kleines Volk am Rande Europas.
Es ist ein Witz: Der Bundesrat gibt Milliarden Franken aus (auch wenn sie nur geliehen sind) und stürzt Hunderttausende, ja Millionen von Schweizern in Unsicherheit und unternehmerisches wie berufliches Unglück, weil ihm die Fähigkeit abgeht, eine Krankheit richtig zu erkennen.
Weshalb auch beruflich erfolgreiche und selbstbewusste Schweizer dieser Politiker-Panik Folge leisten, sagte mir ein geistig völlig gesunder Deutschschweizer: „Me muess doch folge.“
In diesem Fall sind es Spätschäden der alten schweizerischen militärischen Ausbildung, weshalb gerade die ältere Generation immer noch geistig stramm steht.
Die junge Generation der bis zu 50jährigen ist nicht viel besser. Vielfach ist dort wenig Wissen über politische Zusammenhänge und wissenschaftliche Manipulation vorhanden. Diese Generation ist völlig von dem abhängig, was in den Medien steht.
Bestimmt gab es auch innerhalb der Verwaltung Warner. So ist es bis heute unklar, weshalb der renommierte Zürcher Kantonsarzt Brian Martin überraschend zurückgetreten ist, nachdem er sich in einem kritischen Augenblick der Kampagne bereits Mitte März krankschreiben liess. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli, SVP, gibt dazu keine Auskunft.
Das lässt Schlimmes ahnen für unser Land, wo noch in diesem Monat die deutsche Fluggesellschaft Swiss mit Milliarden Franken gerettet werden soll, weil sie, wie Zehntausende anderer Firmen auch, handlungsunfähig gemacht wurde.
Ebenfalls versagt haben die Präsidenten und Fraktionschefs aller Schweizer Parteien. Sie liessen sich aufgrund wilder Behauptungen in die Defensive drängen und verzichteten darauf, die berechtigten Interessen ihres Auftragsgebers, des Schweizer Volkes, wahrzunehmen.
Die Schweizer Demokratie wurde von Bundesrat und Parteien ausser Kraft gesetzt, weil die Politiker die Nerven verloren hatten.
Was aber ist wirklich geschehen?
Ein besonders aggressives Virus hat sich von China aus in der Welt verbreitet. Es erfasste in Europa die Länder mit einem miserablen Gesundheitssystem brutal: Italien und Spanien.
Dort gibt es nur für die reichen Teile der Bevölkerung eine bessere Behandlung. Wer kann, floh schon immer in Schweizer Spitäler.
Wer sterben musste, war das Opfer seines staatlichen Gesundheitssystems. Die Menschen starben und sterben noch in Italien, Spanien, England und den USA, weil sie in den Fluren der Krankenhäuser stunden- und tagelang „abgelegt“, parkiert werden, ehe die Triage gemacht wird.
Dann sterben sie, weil die Behandlung erst nach Tagen kommt und die künstliche Beatmung (Intubation) eine Sterberate von 30 bis 50% der Patienten zur Folge hat.
In vielen Ländern sind es vor allem die Armen und die Aussenseiter, die sterben mussten. An einer Art starken Grippe. Auch das ein Skandal.
In der Schweiz wäre dies alles nicht nötig gewesen. Unser Volk wurde Opfer eines „Hypes“, einer Hysterie, die voll aufzuklären nun notwendig wird.
René Scheu, der Feuilletonchef der „Neue Zürcher Zeitung“, liess am Ostersamstag in einem Skype-Interview den Harvard-Psychologen Steven Pinker erklären, wie ein solcher Hype aufgebaut wird.
Zuerst wird den Menschen Angst eingejagt; dann setzt man sie dem „Exponential growth bias“ aus, wo es heisst, es könne nur viel schlimmer werden; es folgt der „Myside bias“, wo alleine gilt, was die Regierung für richtig hält.
Pinker: „Die Schweiz hat die Risiken unterschätzt, weil sie auch mental nicht auf der Höhe war.“ Ganz wie die anderen westlichen Gesellschaften auch.
Zu 100% ihr Gesicht verloren hat die SRG, die sich als staatlicher Propagandasender bewährte. Die Menschen hingen an deren Bildschirmen und Radios, als würden wir uns im Dritten Weltkrieg befinden.
Das Trauerspiel, welches die Schweizer Medien boten, muss von seriösen Fachleuten aufklärt werden.
Bundesrätin Viola Amherd hat die Schweizer Armee an die Gesundheitsfront aufgeboten. Das war absolut nicht notwendig. Aber sie hat ihre Chance clever genutzt, der Armee wieder Goodwill zu verschaffen.
Wie wenig die Soldaten zu tun haben, zeigt die neue Order: „Ferienanträge vom Dienst werden ab Dienstag nach Ostern wieder bewilligt.“
Die Frage darf gestellt werden: Warum wusste ich es besser als andere, was mit uns gespielt wurde?
Die Antwort: Ich habe mich seit 60 Jahren mit der Praxis staatlicher Propaganda beschäftigt. Mir hier etwas vorzumachen, ist schwierig.
Wie weiter?
Das Unternehmensvernichtungs-Programm des Bundesrats muss so rasch wie möglich aufgehoben werden. Gesichtswahrend selbstverständlich.
Während an Ostern niemand in den Tessin reisen sollte, arbeiteten dort schon wieder die Verarbeiter von Gold für den Weltmarkt. Niemand nahm davon Kenntnis.
Das ist auch ein Signal dafür, dass die Globalisierung weiter gehen wird. Manche haben nach dieser Krise anderes erwartet.
Die vor allem betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen müssen umgehend wieder zu arbeiten beginnen.
Unsere Politiker sollen endlich einmal aufwachen und zur Besinnung kommen. Sie müssen unser Land nicht stilllegen, sondern raschestens wieder in Bewegung versetzen.
Das Schweizer Volk ist bis zur Stunde Objekt eines staatlichen Feldversuchs, wo Bundesrat, die Parteien und grosse Teile der Wirtschaft mit Hilfe der Wissenschaft zusammenspielen. Sie üben, wie weit das Schweizer Volk im Ernstfall Folge leistet.
Erstmals seit 80 Jahren dient heftige staatliche Propaganda in allen Mediengefässen dazu, das Volk zu Schafen und Hammeln zu machen.
Wie sicher sich die Politiker fühlen, zeigen Äusserungen wie „nach Ostern zurück in eine verantwortbare Normalität“. Oder „behutsam“ und „nicht auf einen Schlag“ vorzugehen. Normalbürger werden als manipulierbar betrachtet.
Wem das nicht gefällt, wird als „Dissenting opinion“ (Aussenseiter) markiert.
Und vielleicht schreibt in diesem Augenblick ein neuer Friedrich Dürrenmatt das Stück „Wie ein kleiner Beamter den Staat in Panik versetzte“.
Es dürfte ein Renner auf allen Bühnen werden.
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shortystartswriting · 4 years
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telling stories
Ich bin als erstes, ehelich geborenes Kind meiner Mutter im März 1992 auf die Welt gekommen. Ein Donnerstag. Der Start war holprig. Die Geburt zog sich über zwei Tage, danach kam ich mit Gelbsucht und einer Bindehautentzündung in die Kinderklinik. Es war damals noch üblich Mutter und Kind zu trennen und so machte ich während meiner ersten 10 Tage recht exzessive Beziehungserfahrungen. Meine Mutter besuchte mich tagsüber auf der Station, trug mich die ganze Zeit und abends ging sie schweren Herzens und aufgelöst ohne mich nach Hause. Nachts war ich aber ein braves Kind und schlief wohl durch. Als ich entlassen wurde, holten mich meine Mutter und mein (gesetzlicher, erster) „Papa“ Erich, sowie meine zwei Omas, ab.
Die ersten zwei Lebensjahre lebte ich mit Mama und Papa bei meinen Großeltern mütterlicherseits in B., einem kleinen Dorf in Baden-Württemberg. Meine Mutter war noch in der Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, mein Vater Koch und so verbrachte ich viel Zeit mit meinen Großeltern, insbesondere mit meinem heißgeliebten Opa. Mein Opa war ein leidenschaftlicher Modelleisenbahnbauer. Er roch immer nach Uhu-Kleber und hatte ständig Kratzer an den Fingern. Das Haus in dem wir lebten hatte der Vater meines Großvaters vor dem zweiten Weltkrieg gebaut. Die Garage, in der mein Opa seinen champagnerfarbenen Opel immer sehr gewissenhaft geparkt hat, war damals noch ein Schweinestall gewesen. Unten im Haus lebte meine Urgroßmutter. Ich erinnere mich noch an ihren alten Herd und an einen Hampelmann. Ich wunderte mich immer, warum sie diesen in der Küche und nicht im Wohnzimmer aufbewahrte. Unten im Haus gab es außerdem eine Einliegerwohnung, die meine Urgroßmutter untervermietet hatte. Im zweiten Stock wohnten meine Großeltern und die neue Kleinfamilie hatte eine kleine Rückzugsmöglichkeit unter dem Dach. Die Stockwerke waren aber nicht durch ein Stiegenhaus getrennt, es muss wohl sehr familiär zugegangen sein.
Als ich zwei Jahre alt war, ließen sich meine Eltern scheiden. Meine Mutter hatte einen neuen Mann kennengelernt. Wir zogen in eine 50 km entferntes Dorf und kurze Zeit später kam meine kleine Schwester auf die Welt. Auch hier war ich wohl ein braves Kind, etwas ruhiger allerdings und die meisten Kinderfotos zeigen mich unter einem Bett oder einem Tisch. Erst sehr viel später ist mir klar geworden, dass ich damals recht abrupt meinen Papa und meine Großeltern verloren hatte, um mit einem relativ Unbekannten und Mama in einer fremden Umgebung zu leben.
Der Kindergarten gefiel mich anfangs wohl recht gut, mit der Zeit ging ich aber immer weniger gern hin. Es war einfach zu voll und zu laut. Die Waldtage hingegen waren mein Lichtblick. Meine liebste Kindheitserinnerung dreht sich um ein aus Zweigen, Ästen und Laub gebautes, riesiges Tipi mitten im Wald.
An meine Einschulung kann ich mich erstaunlich gut erinnern. Wir waren wieder umgezogen. Meine kleine Schwester war 4, mein kleiner Bruder 2 Jahre alt. Wir lebten in einem Haus auf einer Anhöhe, vom Balkon konnte man weit über die Felder, über die Bundesstraße bis zum nächsten Dorf sehen. Es war eines der letzten Häuser in der Straße. Danach mündete die Straße in einen engen Feldweg, der nach einer steilen Rechtskurve abfiel und zum Sportplatz führte. Dieser abfällige Weg war sicher 600 Meter lang und im Winter der meistbesuchte Rodelplatz. Am Tag meiner Einschulung trug ich einen schrecklich hässlichen, gelben Pullover und eine dazu passende Uhr, die ich zur Feier meines Schuleintritts bekommen hatte. Das Einschulungsfoto zeigt mich breit grinsend, meine Vorderzähne fehlten. Leider gab es aber auch ein neues Fahrrad und die drei Geschenke in gleichzeitiger Benutzung führten nach einem harmlosen Fahrradsturz dazu, dass sowohl Pullover als auch Uhr hinüber waren. Das Fahrrad war bis auf ein paar Kratzer heil geblieben. Das war das erste Mal, dass ich mich erinnern kann, dass es zu Hause richtig Ärger gab. Es war auch das erste Mal, dass ich ernsthaft darüber nachdachte nicht mehr nach Haus zu gehen. Zwischen meinem Stiefvater und meinem Großvater hat es ordentlich gekracht. Es wurde laut. Und heftig. Das sollte sich von nun an zu einer Mittwochstradition etablieren. Mittwochs war der Tag an dem meine Großeltern mütterlicherseits zu Besuch kamen und gelegentlich waren sie am Abend noch da, wenn mein Stiefvater früher von der Arbeit kam. Oft kam es dann zu einem Streit. Ich saß oben auf den Treppenstufen vor meinem Zimmer und hörte mir das Geschrei an, bangend, den Moment abwartend, wenn die Haustüre krachend ins Schloss fiel. Dann waren meine Großeltern weg. Ich ging dann meistens in mein Zimmer, hoffend, dass er mich nicht runter ruft. Meistens entfachten die Streitereien zwischen meinem Opa und Stiefpapa nämlich wegen mir. Nur eine 3 in Mathe, oder eine halbe Stunde zu spät zu Hause gewesen. Den Schulranzen nicht aufgeräumt. Aufessen. „Iss deinen Teller leer! Du bleibst so lange hier sitzen, bis der Teller leer ist!“ Der Klassiker. Meistens waren es Kleinigkeiten. Kleinigkeiten, die mich aber doch recht deutlich spüren ließen, dass ich nicht erwünscht war. An manchen Tagen spürte ich es deutlicher als an anderen. Mittwoch war Krieg zu Hause. Mittwochs war ich in diesem Krieg aber nicht allein. Mittwochs kämpfte mein Opa für mich.
In den Ferien war ich oft bei Erich, meinem „ersten Papa“. Das war schwierig. Ich glaube, das war für alle schwierig. Erich hatte auch wieder geheiratet und eine Tochter mit einem Gendefekt. Ich glaube sie hieß Diana. Sie saß irgendwann im Rollstuhl und konnte nicht mehr sprechen. Da er beruflich häufig umziehen musste, war es immer eine lange Autofahrt zu ihm. Zumindest kam es mir als Kind vor wie eine halbe Weltreise. Es war immer anders. Es war immer aber auch besonders bei ihm zu sein. Ich erinnere mich kaum, was wir eigentlich gemacht haben. Vage erinnere ich mich an den Vorraum eines Hauses. Nur das Zurückkommen ist mir schlimm in Erinnerung. Sehr deutlich in Erinnerung. Das unangenehme Gefühl. Unsichere, beschämte Angst. Wieder zurück. Wieder in meinem lila Zimmer. Wieder wütend. Das Leben ging ja weiter daheim. Ich war weg. Und dann war ich wieder da. Es war verwirrend. Und meistens war das Geschrei danach besonders schlimm. Waffenstillstand. Kurz voneinander lassen. Nur um danach noch schlimmer aufeinander einzuprügeln. Kitzeln bis es nicht mehr lustig ist. Kitzeln bis man weint. Kitzeln bis man sich in die Hose macht. Schreien. Sich wehren. Um sich schlagen und keine Chance haben. Die entsetzten Gesichter meiner Geschwister.
Als ich in der dritten Klasse war, zogen wir wieder um. Nur eine Ortschaft weiter, trotzdem kam ich in eine neue Grundschule. Ich fand eine neue beste Freundin. Luisa, die in der Nachbarschaft wohnte. Ich war oft bei ihr. Sie war oft bei mir. Aber meistens waren wir draußen. Wir waren Erfinder-Freundinnen. Löwenzahn mit Peter Lustig war unsere größte Inspirationsquelle. In unserem Garten hatten mein Stiefvater und mein Opa uns Kindern ein kleines „Häusle“ gebaut. Es war genauso blau wie der Wohnwagen von Peter Lustig. Wir lebten in diesem kleinen, muffeligen Häuschen. Es war unser Dreh- und Angelpunkt. Wir kamen immer wieder hier hin zurück. Wir flehten unsere Eltern an, darin übernachten zu dürfen. Ich glaube sie haben es, wenn überhaupt, nur ein einziges Mal erlaubt.
Ständig bauten wir irgendetwas. Wir bauten aus unserem Bollerwagen die wildesten Fahrzeuge. Wir stellten zwei kleine Plastikstühle hinein, Blick nach vorn, banden sie fest und klappten den Zugstab vorne herauf um ihn als Lenker zu benutzen. Ich bin heute noch erstaunt darüber, dass wir diese rasanten Fahrten den Leidensberg hinab überlebt haben. Nicht selten hängten wir mit einer Schnur hinten noch ein Skateboard an, auf dem dann mein kleiner Bruder mitfuhr. Auch hier war unsere Doppelhaushälfte eine der letzten in der Straße. Danach kam nur noch Acker und eine abgeschiedene S-Bahn-Haltestelle. Die Bühne meiner Kindheit waren Feldwege und Maisfelder.
Ständig fanden wir auch irgendwelche Tiere. Vorzugsweise kleine Kätzchen, die der Bauer ausgesetzt hatte und die irgendwie ihren Weg zurück gefunden hatten. Meine beiden Geschwister, Luisa und ihre kleine Schwester und ich schmiedeten dann Pläne, welche Eltern diesmal bekniet werden sollten. „Wir habe sie erst letzte Woche überredet den Oskar zu behalten… Die müsst ihr jetzt mitnehmen!“ Drei Kater haben es geschafft. Drei Kater wurden adoptiert, aufgepäppelt und entwurmt. Luisas Eltern blieben immer stark. Sie haben keine adoptiert. Einmal haben meine kleine Schwester und ich auch einen kleinen Vogel mit nach Haus gebracht, der aus dem Nest geflogen war. Es sah ganz grausig aus. Eigentlich schon halb tot. Man sah alle seine Äderchen. Es war ein elendiger Anblick. Meine kleine Schwester weinte die ganze Zeit. Mein Stiefvater verkündete uns dann er würde ihn zum Tierarzt bringen. Das beruhigte meine Schwester ein wenig. Mich nicht. Ich beobachtete wie er einen Gefrierbeutel aus der Küche mit in die Garage nahm. Man hörte nur einen einziges, knirschendes Aufschlagen eines Spaten auf Asphalt. Dann fuhr er weg. Rückwärts aus der Garage. Ich weiß nicht wohin er fuhr. Sicher nicht zum Tierarzt. Ich habe ihn nie gefragt. Meiner Schwester ging es besser. Ich habe es ihr nie erzählt. Aber an dem Tag hörten wir auf schwache Tierchen mit nach Hause zu bringen.
Ich kam dann auf die Realschule. Luisa ging auf das Gymnasium. Wir versuchten noch eine Weile unsere Freundschaft aufrecht zu halten. Bald lebten wir uns aber auseinander. Ich war ganz gut in der Schule. Hausaufgaben machte ich seit jeher sowieso allein, meine Noten waren ganz ok. In der Realschule lernte ich Anna kennen. Sie wurde meine beste Freundin. Anna hatte keinen Papa. Sie kannte ihn auch nicht. Er war Amerikaner. Ich beneidete sie dafür, dass sie mit ihrer Mama allein lebte. Nur ihr Onkel mit seiner Familie lebte in der Wohnung über ihr und ihre Großeltern nur ein paar Häuser weiter. Unsere Mütter verstanden sich recht gut. Gelegentlich saßen wir Damen im Garten bei Anna. Wir teenager-Mädchen waren dann in Annas Zimmer und unsere Mütter saßen bei einem Kaffee im Garten. Das war schön. Und neu für mich, da meine Mutter sonst wenig mit anderen Müttern am Hut hatte. Und es war besonders. Wir waren gemeinsam weg von Daheim. Nur Mama und ich.
Auf der Realschule lernte ich auch Mio kennen. Ich war sehr verliebt. Er hatte lange blonde Haare und sah aus wie Kurt Cobain. Mit 12 hatte ich meinen ersten Kuss auf dem Schulhof der Realschule. Es hat geregnet. Und es hat sich sehr seltsam angefühlt. Aber danach war Mio mein bester und fester Freund bis ich 17 war. Seine Eltern besaßen eine Großküche und belieferten große Firmen, Kindergärten und Schulen mit Essen. Er lebte in einer Villa, die durch einen kleinen Wald und eine Toreinfahrt mit Kamera und Gegensprechanlage geschützt war. Mio war gewissermaßen der Dorf-Prinz. Und meine allererste große Liebe. Und in gewisser Weise auch meine Rettung. Mein Halt.
Kurz nachdem er mein Freund geworden war, kam meine Mutter eines Nachmittags in mein Zimmer. Ich saß gerade an ihrem alten Solitär und erledigte die letzten Hausaufgaben. Ich war fast fertig. Ich erinnere mich nur, dass sie mir sagte, Erich sei nicht mein richtiger Papa. Das sei jemand anderes. Ich glaube sie nannte mir seinen Namen. Sie sagte sie habe gerade mit Erich telefoniert und fragte mich, ob ich dann noch Kontakt zu ihm haben möchte, jetzt wo ich weiß, dass er ja gar nicht mein leiblicher Vater sei. Ich verneinte. Sie war wütend. Ich verstand nicht warum. Sie fragte mich dann noch, ob ich möchte, dass mein Stiefvater mich adoptiert. „Du hättest dann den gleichen Nachnamen wie wir alle.“ Ich stimmte zu. Sie ging. Erst viel später erfuhr ich, dass diese Erinnerung so nicht stimmt. Die Wahl lag nie bei mir. Meine Mutter hatte mich nie gefragt, ob ich den Kontakt halten möchte. Erich hatte damals entschieden, dass er keinen Unterhalt und auch keinen Kontakt zu mir haben möchte, wenn ich ja eigentlich in so einer tollen, normalen Familie aufwachse. Ich hätte ja einen Vater, der sich um mich zu kümmern hat. Ich beendete meine Hausaufgaben und musste, nach schwachem Protest, trotzdem in die Jungschar. Das war wohl die erste Dissoziation. Ich fühlte gar nichts. Der erste dissoziative, längere Zustand, an den ich mich erinnern kann. Die Lücke ist groß. Ich glaube, keiner hat etwas gemerkt. Aber ich habe wohl recht gut funktioniert in der Jungschar.
Danach nicht mehr. Danach schlug meine Pubertät ein wie eine Bombe. Klick. Es geht los. Krieg. Gegen die Andern. Aber auch gegen mich selbst. Innen und außen. Feinde machen. Schwarze Fingernägel und die Rasierklingen gut verstecken daheim. Ich war nicht mehr Zuhaus. Ich verbrachte meine Zeit bei Wind und Wetter mit den Jungs am Skatepark. Ich war bei Mio. Tagelang. Gefühlt. Ich saß an der S-Bahn-Haltestelle. Bloß nicht daheim sein. Sich bloß nicht blicken lassen. Wenn du heim gehst wird es schlimm. Mama besänftigen, dass sie mir erlaubt bei Anna zu übernachten. Ich war selten bei Anna. Meistens war ich bei Mio. Sie hätten es sicher nicht erlaubt, aber seine Eltern waren selten daheim. Sie waren oft Skifahren. Oder in Dubai. Der Kontrast hätte nicht größer sein können.
Die Wochenenden verbrachten wir meistens in einem Aufenthaltsraum im Industriegebiet. Im „Joker“, wie dieser Treffpunkt getauft wurde. Julias Vater hatte eine Baufirma. Wir kletterten über das Tor vorne, vorbei an den Baggern und Walzen und den anderen schweren Geräten. Einige von uns waren schon älter. Alkohol war selten knapp. Mit einer Flasche Whiskey oben in dem Kran sitzen und über die Stadt schauen. Der Wind. Die Kälte. Die Dunkelheit. Das Betäubt sein vom Alkohol und doch so viel f��hlen. Stille Tränen und der ganze pubertäre Weltschmerz da oben. Wunderschöne Melancholie. Und ein Wunder auch, dass niemand draufgegangen ist. Niemand ist sturzbesoffen vom Kran gefallen.
Irgendwann fingen wir an Gras zu rauchen. Bekifft sein war irgendwie lustiger als betrunken sein. Besoffene Mädchen, die weinen. Kiffen war lustiger. Alles war auf einmal lustig. Wir wurden so wunderbar kreativ. Wir sponnen die wildesten Theorien. Und schrieben sie auf. Wir führten ein gemeinsames Tagebuch. Wir lachten. Viel und zusammen. Nicht mehr nur am Wochenende. Wir wollten auch nach der Schule lachen. Nicht nach Hause gehen. Mios Vater besaß ein altes leerstehendes Haus. Im Weilerweg. So hieß die Straße. Es war riesig. Wir lebten dort. Wir schleppten Sofas hinauf. Wir richteten uns ein. Jemand brachte eine Musikanlage. Wir bemalten die Wände. Wir organisierten einen Staubsauger. Zeitweise nutzten wir die Räume auch als Proberäume für befreundete Bands. Irgendjemand brachte eine Nintendo Playstation mit. Wir schufen uns selbst ein Zuhause. Es war immer jemand dort. Tag und Nacht. Tatsächlich wohnte ich später während eines Praktikums kurze Zeit sogar dort. Super stoned die Englisch-Hausaufgaben machen. Wir waren 13. Wir waren die Dorf-Punks. Obwohl der Papa Kleinunternehmer war. Oder vielleicht gerade deswegen. Wir waren Freunde. Verletzte Verbündete im Krieg gegen unsere Eltern.
Mit 16 ließen sich meine „Eltern“ scheiden. Meine Mutter hatte eine Affäre. Oder auch mehrere. Sie sei nicht mehr glücklich in der Ehe, noch nie gewesen. Mein Stiefvater zog aus. Es war ein Frühlingstag. Alle weinten. Meine Mutter, mein Stiefvater, meine beiden Geschwister. Ich weinte nicht. Wir stehen im Flur vor der milchgläsernen Haustür. Mein Stiefvater mit einem letzten Umzugskarton in den Händen. Er verabschiedet sich. Es wird sich umarmt. Er weint. Ich glaube er umarmt auch mich. Er geht. Man sieht seinen Schatten noch durch die Tür. Wie er sich entfernt. Meine Mutter geht schweigend in das offene Wohn- und Esszimmer. Meine Schwester schaut mich an. „Und du weinst nicht einmal. Ich hasse dich.“ Sie stapft die Treppen hinauf in ihr Zimmer. Ich höre sie schluchzen. Die Tür knallt. Mein kleiner Bruder folgt ihr. Er sieht traurig aus. So unglaublich traurig. Er hat das Zimmer direkt neben meinem. Er lässt die Tür offen. Ich setze mich auf die unterste Treppenstufe. Der Krieg ist vorbei. Ich bin noch da.
Ich habe den Krieg überlebt.
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shadowlight95 · 5 years
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Hört das denn nie auf..?
Die ganze Woche über habe ich mich durch jeden Tag geschleppt. Jeden Morgen wieder aus dem Bett quälen, sich zwingen aufzustehen obwohl man lieber den Tag im Bett verbringen möchte.. und Abends nach der Arbeit und Terminen erschöpft im Bett liegen aber man macht kein Auge zu. Es ist einfach verzwickt. Ein beschissener Teufelskreis. Ich weiß nicht wie oft ich diese Prozedur schon mitgemacht habe. Dieses ständige auf und ab der Gefühle, mal hat man Energie um Bäume auszureißen und im nächsten Moment will man einfach nur umfallen weil man keine Kraft mehr hat. Ich hatte die letzte Zeit einen Lichtblick. Obwohl ich die komplette Woche kaum einen guten Gedanken fassen konnte war das Wochenende für mich einfach wichtig. Ein für mich wichtiger Mensch wollte zu Besuch kommen. Und ich habs nicht erwarten können. Wir haben uns den Freitag viel zu erzählen gehabt und für eine Sekunde dachte ich meine tiefe Phase hat wieder sein Ende gefunden. Dieses Glück hielt aber nicht auf Dauer an. Schlafen war in dieser Nacht genau wie die anderen Tage zuvor fehl am Platz. Und in der Früh holte mich alles wieder ein. Tausende Gedanken machten sich in meinem Kopf breit von denen ich nichts wissen wollte. Mein Körper reagierte ebenfalls so wie jedes mal. . Meine Muskeln spannten sich an, meine Atmung wurde schneller und ich fing an zu zittern. Angst kommt auf. Mein alter Freund die Angst. . Ich bewegte mich so gut wie gar nicht . Ich konnte nicht, selbst wenn ich es wollte. In meinen Beinen machte sich ein Taubheitsgefühl breit. Dieser Zustand ist mit Abstand das schlimmste für mich. Ich fühle mich verwundbar, schwach, einfach nutzlos. Ich wurde unruhig, raufte meine Haare, kratze mich am Arm, einfach nur das es aufhört. Ich fühle mich unwohl. Ich kann keinen Grund finden warum aber es war in dem Augenblick reine Folter. Berührungen sind dann auch so eine Sache. . Viele meinen jemanden in den Arm zu nehmen ist das beste. Aber das ist auch jedes mal anders. Mal ist so ne Umarmung einfach alles was ich brauche, und manchmal löst es in mir etwas aus was mich einfach quält. Ich weiß nicht wie man das am besten beschreibt..
Also. Da lag ich dann. Komplett überfordert und niedergeschmettert zugleich. Bestimmt 5 mal überlegte ich das Bett zu verlassen. Nur ein kleiner Schritt und ich könnte ins Bad. Ich hab mehrmals versucht aufzustehen aber bin daran gescheitert. Irgendwann hab ich es doch geschafft. Schloss die Tür hinter mir und schaute in den Spiegel. “Was ist nur los mir dir? Das packst du nicht. Das hört nie auf. Wie soll das enden?”
Ich schüttete mir kaltes Wasser ins Gesicht. Bringt nichts. Ich muss hier raus. Ich drehe sonst durch.
Es war einiges geplant an diesem Wochenende. Stadtrundfahrt, Englischer Garten, Olympiaturm… Eigentlich war mein Zustand soweit das ich im Bett bleiben wollte. Aber das konnte ich nicht bringen. Er ist extra hergekommen um mich zu besuchen. Und mir war es einfach wichtig. Also fuhren wir in die Stadt um die Stadtrundfahrt zu machen. Typisch in einem Doppeldeckerbus. Ganz hinten auf dem oberen Bereich fanden wir einen Platz. Perfekt. Abgegrenzt vor den ganzen Menschen. Menschenmassen sind in solchen Momenten nicht besonders förderlich. Panik breitet sich aus und lässt mich unruhig werden. Das Gefühl ist so beklemmend, angsteinflößend und aufreibend zugleich. Komm damit nicht klar. 2,5 Stunden saß ich da und mein einziger Gedanke war: Wann sind wir hier fertig? Wann kann ich hier weg? Ich schaffe das nicht mehr..auf dem Rückweg zum Auto merkte ich das die Laune noch weiter sank. . Sie war am absoluten Tiefpunkt angelangt und ich war nicht mehr richtig im Stande irgendetwas wahr zu nehmen. Es war früher Nachmittag und nach einem kurzen Abstecher in einem Biergarten wollte ich nicht mehr. So leid es mir auch tat beschloss ich das ich nach Hause fahre. Wir verabredeten uns noch für den Abend fürs Autokino. Ich wusste das ich danach am Ende sein würde aber ich wollte mich ihm zuliebe noch wacker schlagen. Die Zeit Zuhause versuchte ich zu schlafen. Mein Kopf dröhnte und pochte vor sich hin. Konnte keine Ruhe finden.. und dann war es schon wieder soweit ihn abzuholen. Auf dem Weg zum Hotel dachte ich mir: Warum machst du das eigentlich? Du weißt wie das ausgeht und wie kaputt du danach sein wirst. Das es dadurch noch schlimmer wird. . Weil er mir wichtig ist.. als guten Freund. Also, die tägliche Maske aufgesetzt und los gings. Während dem Film kam schon die Müdigkeit dazu und die Konzentration ließ allmählich nach. Nachdem ich ihn im Hotel abgesetzt und wir uns verabschiedet hatten fuhr ich nach Hause. K.o. .. einfach nur k.o… in dem Zustand hätte ich nicht mehr fahren dürfen. Das war mir selbst klar. Übermüdet Zuhause angekommen fiel ich nur in mein Bett. Wollte nichts mehr hören noch sehen. Und der Sonntag war kein Stück besser.. im Gegenteil. Das war das tiefste Loch. Noch dazu plagte mich mein Gewissen weil ich den Sonntag nicht mit ihm verbringen konnte. Und da kam seit langem mein stärkstes Notfallmedikament in den Einsatz. Ab und zu schlief ich und an den Rest des Tages kann ich mich kaum erinnern..
Am Montag war Arbeiten angesagt. Das kann was werden. ..
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thinggolf77-blog · 5 years
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20 Mansplaining-Geschichten aus der Arbeitswelt, bei denen extra hart gemansplaint wurde
Wir haben vor kurzem die BuzzFeed-Community gebeten, uns von einem Moment zu erzählen, in dem sie auf Arbeit gemansplaint wurden. Hier sind einige ihrer Antworten!
1. Der Ideen-Kopierer:
"Als ich meinen ersten Job mit ungefähr 19 hatte, hatten wir ein Projekt, das mein Chef und ich zusammen besprachen. Er hatte keine Idee, wie er die Sache angehen könnte, aber ich hatte ein praktikable Lösung. In einem Meeting später erklärte er, wie die Dinge gehandhabt werden sollen, schaute mir dabei in die Augen und fragte: 'Verstehst du, was ich meine?' – Meine Antwort: 'Das waren ja meine Ideen, also ja, ich verstehe.'"
– vickitessla
2. Der Namenswissenschaftler:
"Ein Typ, mit dem ich zusammenarbeite, fragte nach dem Ursprung meines Nachnamens und ich erklärte ihm die Bedeutung. Daraufhin verbrachte er die nächsten 10 Minuten damit, mir zu erklären, dass ich meinen eigenen Namen komplett falsch aussprechen würde."
– xwindle
3. Der Uhren-Experte:
"Mir hat ein Typ mal "beigebracht", wie man eine Armbanduhr einstellt, die ich ihm 1 Minute vorher verkauft hatte. Ja. Und das obwohl auf meinem Namensschild buchstäblich "Beraterin für Armbanduhren" stand. Zwei Tage später wurde die Uhrzeit vorgestellt und da er nicht in der Lage war, sie selbst umzustellen, war er überzeugt davon, dass das Produkt defekt war. Und in zwei Sekunden habe ich auf Knopfdruck den Fall gelöst und meinen Augenblick des Ruhms bekommen."
– bethl453265e0e
4. Die Unterrichtsstunde in Rechnungswesen:
"Nachdem ich mit 16 Jahren meine Lehre abschloss, habe ich 14 Jahre lang als Buchhalterin gearbeitet. Vor kurzem habe ich für einen Freund im selben Unternehmen etwas zusätzliche Arbeit übernommen. Das Team beschäftigte bereits einen Buchhalter, der einmal im Monat durch die Bücher ging, um zu überprüfen, ob die Eingaben des Besitzers korrekt waren. Das wäre also eigentlich ein entspannter Job gewesen. Als ich dann anfing, fand ich aber zwei Jahre voller Fehler und unzulässiger Rechnungsführung vor.
Beim ersten Meeting mit dem anderen Buchhalter, als ich ihm die Fehler erklärte, die ich da alle korrigierte, entschied er sich plötzlich dafür, mir erklären zu wollen, was Aktiv- und Passivposten waren. Also quasi das Erste, was man in der Buchhaltung lernt. Im Anschluss versuchte er, mir zu erklären, was eine Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Bilanz war. Noch mal: Die so ziemlich grundlegendsten Dinge der Buchhaltung. Ich brachte ihn ruhig dazu, seine Klappe zu halten, indem ich ihm erklärte, dass ich schon 14 Jahre in der Buchhaltung arbeite und es wohl kaum so lange durchgehalten hätte, wenn ich nicht wüsste, was Aktiv- und Passivposten sind. UNFASSBAR!"
– kayleighc4d2030e56
5. Der Schilderschreiber
buzzfeed.com
"Ich habe meinen Kollegen darüber informiert, dass unser Trockner defekt ist, da sich dieser nicht mehr drehen würde. Daraufhin ging er in den Wäscheraum und schaltete den Trockner an. Dann schaltete er ihn wieder aus und meinte zu mir, dass der Trockner defekt wäre und sich nicht mehr drehe. Woraufhin ich ihn mit "Außer Betrieb" kennzeichnete. Als ich später zurückkam, sah ich das hier."
– hilaryaliceh
6. Der Mann mit dem Enterhaken:
"Ich hatte einmal einen Kollegen, der 10 Minuten damit verbrachte, mir zu erklären, was ein Enterhaken ist und wie man ihn benutzen sollte, obwohl ich ihm (mehrmals) gesagt hatte, dass ich wüsste, was das ist. Wir stellen Videospiele her. Ich bin diejenige, die den Enterhaken programmierte. Er wusste das."
– DianaQuinn
7. Die Typ, der das Handbuch besser kannte, als die Person, die es geschrieben hatte:
"Ich erinnere mich sofort an den Neuling, der mir die Richtlinien unseres Unternehmens erklärte, das Sicherheitsdienstleistungen innerhalb von DC anbietet. Ich hatte ungefähr 75% des Handbuchs geschrieben, nachdem ich mehrere Monate recherchiert, mich mit der Rechtsabteilung des Unternehmens weggeschlossen und mich mit anderen Sicherheitsdienstleistern, die für staatliche Behörden in der Region arbeiteten, koordiniert hatte."
– elizabethf38
8. Der unerwünschte Ratschlag:
"Bei meiner Arbeit in einer internationalen Nachrichtenabteilung in Deutschland versuchte ein Kollege aus UK (der nur dort studiert hat), mir zu erklären, wo die Unterschiede zwischen dem US-amerikanischen und dem deutschen Bildungssystem liegen würden. Ich habe in beiden Ländern die Schule besucht und besitze Universitätsabschlüsse aus beiden Ländern.
– elizabeths42adeece5
9. Der Mann mit dem geheimen Medizin-Studium:
"Ich bin eine Krankenschwester und beschäftige mich oft mit Patienten vor und nach der OP. Ich habe eine lockere Unterhaltung mit meiner weiblichen Patientin geführt und ihr Ehemann war mit anwesend. Sie sollte am nächsten Tag operiert werden und hatte einige Fragen. Bevor ich auch nur beginnen konnte, ihr zu antworten, sprang schon ihr Ehemann ein und sagte: "Also Folgendes: So wird es der Chirurg machen". Ich fragte, ob er in der Medizin arbeiten würde und er sagte: "Nein, ich bin Buchhalter". 🙄"
– noram42148aaaf
10. Der Kunstförderer:
„Ich habe ein Fry-Meme auf ein Whiteboard auf der Arbeit gekritzelt. Als ein Typ herausfand, dass ich das war, meinte er nur 'Das ist SOGAR echt gut. Du weißt, dass es aus einer Sendung namens Futurama kommt, oder? Zeichnest du in deiner freien Zeit? Solltest du. Hast du schon mal von Skizzenbüchern gehört? Das ist sowas wie ein Notizbuch, nur ohne Linien.” Hätte ich meine Augen noch mehr verdreht, hätte ich wahrscheinlich ein Aneurysma bekommen.”
– Ynez Parlan via Facebook
11. Der wütende Elektriker:
„Wir riefen einen Elektriker an, um ein kaputtes Licht zu reparieren. Er bat darum, den Geschäftsführer zu sprechen. Nachdem ich fünf Minuten mit ihm diskutierte und versuchte, ihm klar zu machen, dass ich die Geschäftsführerin sei (er suchte nach einem Mann), verdrehte er die Augen und bat mich um ein paar Glühbirnen, die wir im Lager noch übrig hatten. Als ich ihm zeigte wo sie sich befanden sagte er mir, dass sie für unsere Beleuchtung nicht funktionieren würden und fing an mir zu erklären was eine GLÜHBIRNE SEI UND WAS SIE TUT. Zum Spaß sprang mein neunmalkluger Mitarbeiter (ebenfalls ein Mann) ein und erklärte mir (als Frau) ironisch noch mal alles ganz genau: 'ALSO, Tirzah, Glühbirnen sind so eine Art Glashaus für kleine Sonnen sind, die darin leben und angehen, wenn man einen Schalter drückt!“ Muss ich extra erwähnen, dass der Elektriker wütend wurde und ich mich bei seinem Unternehmen über ihn beschwerte und er nicht mehr zu uns kommen durfte? Ein Lichtblick, sozusagen!”
– quarterhorse411
12. Das Chef und die Chemikalien:
„Ich habe mal für ein Unternehmen gearbeitet, das Möbel herstellt. Wir hatten ein Meeting und ich war von 8 Teilnehmern die einzige Frau. Wir sprachen über neue Produkte für unser Angebot. Der Eigentümer des Unternehmens erklärte die Materialien und Chemikalien, die für eine gewünschte Politur erforderlich seien, und stoppte dann plötzlich, sah mich an und erklärte mir, was Aceton sei. Ich habe gar nicht danach gefragt und er erklärte es auch sonst niemanden im Raum.“
– alicea4bf313f76
13. Der berechnende Kollege:
„Er sagte mir, dass wir keine Rechnungen schicken müssten, wenn wir eine Zahlung von einem Kunden des Unternehmens verlangen. Er wusste davon, weil er ein Jahr für eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gearbeitet hat, obwohl die Angelegenheit gar nichts mit Rechnungen zu tun hatte. Ich habe die Buchhaltung für das Unternehmen bereits für vier Jahre geführt und täglich Rechnungen geschickt und erhalten.“
– charlottej40d5baf84
14. Der Excel-Experte:
„Ein männlicher Kollege hat mal 45 Minuten damit verbracht, mir eine Excel-Tabelle zu erklären. Eine Tabelle, die ich selbst erstellt habe. Er wusste sogar, dass ich sie von mir war, aber das schien für ihn keinen Unterschied zu machen. Ah und: Er hat sie mir falsch erklärt.”
– alexw452dcc8d7
15. Die Typ, der keine Ahnung von Vaginas hatte:
„Ich bin Krankenschwester und unterrichte Studenten, registrierte Krankenschwestern und Gesundheitsexperten bezüglich klinischen Fähigkeiten. Eines Tages unterrichtete ich weibliche katheterisierung und erzählte der Gruppe etwas über weibliche Anatomie und wo sich die Harnröhre befände. Ein männlicher Student unterbrach mich und erklärte mir, dass sich die Harnröhre innerhalb der Vagina befände.”
– charlottec4b8fba21a
16. Der selbstbewusste Kunde:
„Der Computer, den ich auf Arbeit benutzte, entschied sich, ein bisschen länger zu brauchen. Also entschied sich ein männlicher Kunde dazu, sich über den Tresen zu beugen und das Problem zu beheben, indem er genau dasselbe tat wie ich. (Es hat trotzdem nicht funktioniert).”
– gracep4c1f595af
17. Die unerwünschte Backstunde:
„Einer der Typen mit denen ich im Restaurant gearbeitet habe, bot mir an, mir zu erklären, wie man Rosen aus Zuckerguss macht und erklärte es mir dann Schritt für Schritt. Ja, obwohl ich ihn mehrfach unterbrach und sagte, dass ich das bereits weiß.
Ich war dabei, Rosen aus Zuckerguss anzufertigen, während er mit der Erklärung weitermachte, denn ich bin eine Konditorin mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung. Derselbe Typ bot mir ein paar Wochen später an, mir zu erklären, wie man Brot backt.”
– emmas41e294448
18. Der eiserne Chef:
„Mein Chef wollte den Namen eines Versicherungsvertrages aus rechtlichen Gründen geändert haben. Das konnte nicht einfach durch Veränderungen des Namens gelöst werden - dafür mussten vorher noch einige andere Dinge erledigt werden.
Nachdem ich ihm dies erklärte, fuhr er fort und fragte mich, 'Weißt du was eine Namensänderung ist? Markiere einfach den Namen, drücke den Löschen-Knopf und schreibe einen anderen Namen hin. Falls du eine ausführlichere Anleitung brauchst, google es bitte.' Ich habe mich noch nie so zufrieden gefühlt wie in dem Augenblick, als die Versicherer ihn anriefen und erklärten, dass sein Anliegen lächerlich sei.”
– Cringeforever
19. Der nicht hilfreiche Versuch, zu helfen:
„Ein Patient reagierte auf die Frage 'Wie steht es um ihren Appetit?" mit einer Erklärung darüber, was eine Pastete sei ('eine Pastete ist manchmal mit Fleisch und Soße gefüllt, hat einen Blätterteigdeckel', usw.). Er war aufrichtig verblüfft, als ich antworte 'Uhm, ja, ich hatte eine zum Mittagessen'. Ich bin mir nicht sicher, ob er mich für eine Frau und darum etwas unbedarft hielt oder weil er dachte, dass 'eine dunkelhäutige Ärztin selbstverständlich keine Ahnung von westlicher Küche haben kann und nur Curry isst', aber so oder so war ich nicht beeindruckt.
Ich hatte auch schon mal Angehörige eines Patienten, die mich mitten in der Blutabnahme unterbrachen und mir erklärten, dass ich die Nadel in die Ader stechen muss, um Blut zu bekommen. Denn das wurde mir offensichtlich nicht an der medizinischen Hochschule erklärt.”
– alydacat
20. Und die alten Männer, die besser über Frauen bescheid wussten … als eine Frau:
„Ich war mal in einem Marketing-Meeting voll mit 60 Jahre alten Männern. Als wir anfingen, uns den Kopf über das Marketing für Millennials zu zerbrechen sagte ich (eine Frau die um die Jahrtausendwende geboren wurde), was ich darüber denke und gab einige Ideen, wurde aber unverzüglich unterbrochen. Als ich ihre Ideen hörte, meldete ich mich wieder zu Wort und nannte all die Gründe, wegen denen eine Frau, die um die Jahrtausendwende geboren wurde, diese Ideen nicht ansprechend finden würde. Lange Rede, kurzer Sinn: Es wurde mir ernsthaft (noch mal: eine Frau die selbst um die Jahrtausendwende geboren wurde) von 60 Jahre alten Männern erklärt, was eine Frau in diesem Alter wirklich möchte. Die Kampagne war ein ABSOLUTER Reinfall und kostete das Unternehmen sehr viel Geld.”
– Danielle Luna via Facebook
Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.
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Source: https://www.buzzfeed.com/de/jasminnahar/mansplaining-geschichten
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caprano · 5 years
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Fundstück
Michael Bakunin und die Anarchie (Zuerst erschienen 1923), Ricarda Huch
2.      
Michael Bakunins Vaterhaus und Jugend      
Das weiße Haus ruhte breit und niedrig, mit einer Säulenvorhalle und gastlichen Flügeln zum Eintritt ladend, inmitten von Bäumen und Wiesen. Es war da nichts Gestutztes und Geschnörkeltes, die Pflege hatte sich der Natur bescheiden angeschmiegt: Sie wuchs und blühte überschwenglich aus ihrer eigenen Fülle hervor. An Gebüschen und Baumgruppen vorüber wand sich ein ruhiger Fluß und entschwand dem Blick in dichtere Haine; man sah ringsum keine Grenzen wie in einem Garten oder Park. Dies war das Gut der adligen Familie Bakunin, anschließend an das Dorf Prjamuchino, das ihre Leibeigenen, etwa tausend Seelen, bewohnten. Der Ursprung dieses alten Adels verliert sich im Dunkel; eine Überlieferung führt ihn auf die siebenbürgische Familie Báthory zurück, andere erwähnen die Stadt Baku, die einst den Persern gehörte und wo noch Sonnentempel von ihrem Glauben zeugen. Der Vater       des Besitzers war Minister unter Katharina gewesen und hatte seinen Sohn achtjährig nach Florenz geschickt, wo er in Obhut von hochgestellten Verwandten aufwuchs. In Italien hatte Alexander seine Jugend verlebt und Philosophie studiert, um gleichsam als Fremdling in die Heimat zurückzukehren. Eine Zeitlang widmete er sich, wie es Vorschrift war, dem Staatsdienst, zog sich aber, davon unbefriedigt, auf sein Gut in das Privatleben zurück. Erst mit vierzig Jahren wurde Alexander Bakunin von einer entscheidenden Liebesleidenschaft ergriffen zu einem noch ganz jungen Mädchen aus dem Geschlecht der Murawjew. In dieser Familie scheint sich das gegensätzlich gespannte russische Wesen zu spiegeln: sieben Murawjew hatten zu den Dekabristen gehört, einen anderen, der sich zu grausamer Unterdrückung der Polen verwenden ließ, brandmarkte der Beiname »der Henker«. Der Zweifel, ob die so viel jüngere seine Neigung erwidern und ihm die Hand reichen würde, trieb den sonst so gesammelten und beherrschten Bakunin an die Grenze der Verzweiflung und des Selbstmordes, bis das Jawort der Geliebten alles in Glück löste. Dieser Ehe entsprangen elf Kinder: nach vier Töchtern: Ljubow, Warwara, Tatjana, Alexandra, kamen fünf Söhne, von denen der älteste den Namen Michael erhielt. Die Eltern, vom Hofe und vom öffentlichen Leben abgetrennt, widmeten sich ganz der Bewirtschaftung ihres Gutes und der Erziehung ihrer Kinder. Alexander Bakunin hatte selbst unter einer despotischen Mutter gelitten und sich gelobt, seine Kinder einem solchen Druck nicht auszusetzen: Sie wuchsen, liebevoll geleitet, aber nicht gehemmt, zwischen den Blumen und Bäumen von Prjamuchino auf. Den Winter brachte die Familie in Twer zu, der nächsten größeren Stadt. Es wurde französische Sprache, etwas Geschichte und Geographie gelernt und viel Musik getrieben; die Töchter spielten Harfe und Gitarre, und oft tönte vielstimmiger Gesang aus dem weißen Hause in die Sommernächte. Was wirksamer noch ist als guter Unterricht oder gute Schule: Es durchdrang dies Haus ein Hauch geistigen Lebens, der das alltägliche Geschehen veredelte. Was hier gedacht und gesprochen, gescherzt, gelacht und getan wurde, alles schwamm in einem verklärenden Äther des Gefühls, so wie das gewöhnlichste Wort zum       Wunder werden kann, wenn Musik es begleitet. Die Kinder wurden inne, sie wußten nicht wie, daß die täglichen Ereignisse, die nahen, gegebenen Zwecke nicht die höchsten sind; daß über allen sichtbaren unsichtbare Güter schweben, denen die besten Kräfte und Kämpfe der Menschen zu gelten haben. In diesem Sinne wuchsen die Kinder im Hause Bakunin religiös auf noch neben der religiösen Erziehung, welche in den üblichen Formen, aber ohne Druck und Zwang vor sich ging. Eine Kapelle in phantastischem Stil befand sich im Park, und der Vater las der versammelten Familie aus der Bibel vor.
Es gibt Familien, in denen ein besonderer Charakter, besondere Vorzüge, lange schon ausgesondert und durcheinanderschießend, endlich die Erscheinung einer vollendeten Blüte bedingen. Hier tritt, was ein Geschlecht unbewußt dem andern überlieferte, ein persönliches Ideal ans Licht, das sich als solches erkennt, seiner Schönheit bewußt wird und somit an die letzten Augenblicke seines Daseins stößt. Gemäß den Gaben der Familie kommt nun zu Worte, was in ihr verborgen war. Gewöhnlich sind die Glieder einer solchen durch ungewöhnlich starkes Gefühl aufeinander bezogen; nicht selten geschieht es, daß die Liebe zwischen Bruder und Schwester sich der Grenze des von der Natur Verwehrten nähert. Dies ist eine schöne und gefahrvolle Stufe. Daß das Schöne sich dem Spiegel gegenüber in sich selbst vergaffen kann, ist augenscheinlich; aber auch der begabte, von Lebenskräften überquellende Mensch neigt dazu, seine Liebesglut auf sich zurückzuwenden und sich damit zu zerstören. Wir ahnen hier das furchtbare Mysterium der Verbindung zwischen Gott und Satan. Die Liebe, die höchste schöpferische Kraft, kann Selbstliebe und damit unfruchtbare Kraftlosigkeit werden; der Mensch, der Gott nah zu sein glaubt, kann abgrundweit von ihm zurückgeschleudert werden. Solange die Familien noch im Dunkel verbreitet dahinleben, trachtet ein jeder irgendeinem mehr oder weniger leicht erreichbaren irdischen Ziele nach und schließt sich Menschen seiner Umgebung oder Gott und seinen Geboten an, wie die Kirche sie ihn gelehrt hat. In diesen Familien aber, die sich enden und vollenden, soll ein bestimmtes, einzigartiges Ideal sich verkörpern, das allzu leicht mit dem absoluten Ideal, mit       Gott selbst, sich verwechselt. Während die göttliche Liebe sich beständig ergießt, um die schmachtende Welt zu ernähren, besteht in genialischen Familien die Neigung, sich von der Welt abzusondern, um sich untereinander zu vergöttern und sich mit hohen Worten vom Ideal und Zweck der Menschheit über die selbstgenügsame Leere zu täuschen. Ein solches Schwanken und Überschwanken an verhängnisvoller Grenze gab es in der Familie Bakunin. Die Töchter besaßen, ohne schön zu sein, den Zauber sanfter Grazie, und ein poetischer Duft ging von ihnen aus, der wirksamer berückte als Schönheit oder Gefallsucht. Sie hingen mit solcher Zärtlichkeit aneinander, daß sie wie ein einziges Wesen waren; man mußte alle lieben, wenn man eine liebte, und empfing auch fast die gleiche Wärme von allen. Alle aber liebten mit gleicher Ehrfurcht den Vater und ordneten sich auch in geziemender Weise der Mutter unter, obwohl diese von allen Kindern weniger geliebt wurde. Das Glück schien die Menschen in Prjamuchino mit einem unzerreißbaren Kranze zu umschließen. Tränen flossen nur, wenn im Spätherbst zur Stadt aufgebrochen wurde und alle zusammen die traurigen Abschiedschöre sangen, die die Schwestern selbst komponiert hatten.
Den ersten Mißlaut brachte in dies harmonische Dasein eine seelische Entwicklungskrankheit Warwaras, die man eine Anwandlung von religiösem Wahnsinn nennen könnte. Sie peinigte sich mit Vorwürfen, daß sie den Forderungen der Religion nicht genüge, und litt dabei Qualen, die sie anderen, namentlich dem maßvollen Vater, nicht begreiflich machen konnte. Wie liebevoll er auch auf die Kinder einzugehen pflegte, lehnte er doch diese Übertreibungen, die den heiteren Horizont des gemeinsamen Lebens trübten, erstaunt und verstimmt ab. Er hätte wohl auch nicht helfen können; da ergriff sie das Rettungsmittel, das das Geschick ihr bot, indem sie sich verheiratete. Zwar hörte sie bald auf, ihren Mann zu lieben, wenn sie es überhaupt je getan hatte, aber mit desto heißerer Zärtlichkeit umfaßte sie ihr Söhnchen und schuf sich dadurch einen Lebenszweck, dem sie sich mit ganzer Seele hingeben konnte. Die zweite Störung entstand durch die Besorgnis der Eltern, die älteste Tochter, Ljubow, die zarteste, süßeste von allen, liebe       einen Verwandten, einen Onkel von mütterlicher Seite. Die Verwandtenehe ist in Rußland verboten, vielleicht zum Glück für das ungemischte russische Volk, dem Inzucht doppelt gefährlich werden würde; zwar wurde das Verbot vielfach umgangen, aber die ältere Generation hatte eine große Scheu davor. Die Geschwister bestritten, daß die verbotene Neigung Ljubows überhaupt bestehe; jedenfalls sahen sie mit Befremden und beinah mit Entrüstung, wie der sonst so rücksichtsvolle Vater nicht nur einem Gefühl Ljubows entgegentrat, sondern sie zur Verlobung mit einem nicht geliebten Bewerber veranlassen wollte. Vollends aber schlug aus dem Schoße der gesegneten Familie selbst eine zerstörende Flamme auf, als der älteste Sohn, Michael, aus dem Kinde zum selbständigen Manne wurde.
Wie die Mädchen wuchs Michael in der Freiheit des Gutes auf. Er erlebte den ersten tiefen Schmerz, als er dem Kindheitsparadiese entrissen und auf die Artillerieschule geschickt wurde; denn Alexander Bakunin hielt es für notwendig, seinen Sohn die dem Adel vorgeschriebene Laufbahn ergreifen zu lassen. Die Lichtblicke seines dortigen Lebens waren die Sonntage, wo er eine Tante besuchte und sich in eine kleine Cousine verliebte; als im Sommer die Familie aufs Land fuhr, lief er lange abschiednehmend neben dem Wagen her, der die Geliebte entführte. Etwas Bemerkenswertes begegnete ihm sonst weder auf der Schule noch im Dienst; er lernte allerlei ohne Teilnahme und Schwung, und in sein schweres Brüten fiel kein Strahl, der das Chaos geschieden hätte. Die Empfindlichkeit des jungen Aristokraten, der niemals hart angefaßt, vom eigenen Vater stets mit Rücksicht behandelt war, zeigte sich, als ein Vorgesetzter ihn einmal wegen eines dienstlichen Vergehens rauh anfuhr. Er erwiderte ungebührlich und wurde deswegen bestraft. Eine Natur verriet sich, der der Druck der Disziplin und die starren Schranken des Militärdienstes unleidlich waren. In der kleinen Garnison, wohin er versetzt wurde, verfiel er in eine träge Melancholie, verbrachte die Tage lesend oder nichtstuend auf einem Sofa und vernachlässigte den Dienst so, daß er darauf aufmerksam gemacht wurde, er müsse entweder seine Pflicht tun oder denn, wenn sein Beruf ihm nicht zusage, davon       zurücktreten. Diese Mahnung war ihm wie eine Offenbarung, die ihm zum Bewußtsein brachte, was er wollte oder wenigstens, was er nicht wollte, und er erklärte seinen Austritt aus dem Militär. Eine so entscheidende selbständige Handlung des zwanzigjährigen Sohnes erschreckte den Vater; sie enthüllte einen Zwiespalt, der sich allmählich vorbereitet und zuweilen schon drohend angekündigt hatte. Michael Alexandrowitsch liebte und verehrte seinen Vater mit Zärtlichkeit und unbedingt, fast wie einen Gott; dazu war ihm angeboren eine anschmiegende, hinreißende Liebenswürdigkeit, die ihm, solange er lebte, die Herzen gewonnen hat; es mußte unglaublich scheinen, daß von diesem Sohne plötzlich ein so einschneidender, weittragender Widerstand ausging. Der hochgewachsene, schöne, durch Körperkraft und unerschütterliche Gesundheit begünstigte junge Mann, dem seine Abkunft schnelle Beförderung sicherte, schien zum Offizier geschaffen zu sein; sein Verwerfen eines so annehmbaren Lebensplanes kam den Eltern wie tolle Laune vor. Gab man dieser Raum, so blieb nach der herrschenden Anschauung und den herrschenden Verhältnissen nichts übrig als Staatsdienst in der Verwaltung, worauf der Vater auch seinen Sohn hinwies. Michael indessen wollte nicht aus dem Regen unter die Traufe kommen; von der Beamtenlaufbahn wollte er noch weniger wissen als vom Militär, er wollte frei sein, die Welt auf sich wirken lassen und sich eine Anschauung von der Welt bilden. Wie in den Schwestern, so war auch in ihm, und noch stärker, der religiöse Trieb lebendig; nicht in der Form, daß er dem natürlich Höheren sich unterworfen hätte, sondern er wollte die allerletzte, allerhöchste Bestimmung des Menschen kennenlernen und dieser sich hingeben. Daß das im allgemeinen die nächste ist, ging ihm nicht ein. Er wies gleichsam alle die Vermittelungen zurück, die die Natur der Gottheit an die Seite stellt, um sich vor Gott hinzuwerfen und den Auftrag aus seinem Munde zu empfangen; das dunkle Gefühl einer besonderen Berufung erfüllte ihn so ganz, daß er ohne Zaudern und Furcht beiseiteschob, was ihn auf den landläufigen Weg geführt und seine Kräfte auf alltägliche Art in Anspruch genommen hätte. Es ist begreiflich, daß die Eltern in diesem Verhalten nur Anmaßung und Torheit       sahen. Wie die meisten russischen Aristokraten war Alexander Bakunin, obwohl Besitzer eines großen Gutes und vieler Seelen, nicht reich an Geld und konnte seinem Sohn ein unabhängiges Leben in Moskau oder Petersburg nicht gewähren. Michael ließ sich dadurch nicht abschrecken und erklärte, sich selbst den Lebensunterhalt verdienen zu wollen durch Erteilen von Mathematikstunden. Dazu lächelte der Vater und zuckte die Achseln; er konnte den Ausflug des Sohnes ruhig mit ansehen und seine Rückkehr ins heimische Nest erwarten.
So war Michael frei und ging nach Moskau, versehen mit Visitenkarten, auf denen zu lesen war: Michael Alexandrowitsch Bakunin, Mathematiklehrer. Das war kindliche Prahlerei und doch auch ein Programm und ein Motto: Er schätzte die Kraft, die sich durch eigene Arbeit erhält, höher ein als ererbten Besitz und ererbtes Vorrecht.
In Moskau lebten Freunde der Familie Bakunin, mit denen Michael verkehrte: Frau Beer, eine Witwe mit zwei Töchtern. Die jungen Mädchen waren nicht schön, aber lebhaft und anregend, anziehend genug, daß sich begabte junge Leute gern in dem geselligen Hause einfanden. Dort lernte Michael jenen Stankjewitsch kennen, von dem er noch im Alter mit Liebe und Bewunderung sprach, den er seinen geistigen Vater nannte. Er erinnert an die Betrachtung, die David Strauß, von Jesus Christus sprechend, über gewisse Genies der Menschenliebe anstellt, die, ohne eigentlich Taten zu tun oder Werke zu schaffen, durch den persönlichen Einfluß, den sie auf alle ausüben, unendlich und schöpferisch fortwirken. Zu diesen Genies zählt Bakunin, wenn auch in großem Abstande von Christus, seinen frühverstorbenen Freund Stankjewitsch. Er schildert ihn als frei von jeder Eitelkeit oder Anmaßung, Wärme und Geist ausstrahlend, wie er denn auch von allen Freunden ohne Einschränkung, ohne Neid und Eifersucht geliebt wurde. Durch Stankjewitsch wurde Michael zur deutschen Philosophie geführt, und zwar war das erste Buch, das er studierte, in welchem er zugleich die deutsche Sprache und das Denken lernte, wie er selbst sagt, Fichtes »Anweisung zum seligen Leben«. Es machte einen überwältigenden Eindruck. Wie Fichte noch jener Generation angehörte, die auf Grund der Bibel erzogen wurde, so ist auch       dies Buch vom Geist der Bibel durchdrungen, aufgebaut auf dem Grundgedanken des Kampfes zwischen dem Gottesreich und der Welt. Verstand Luther unter Welt die Summe alles dessen, was der Mensch bewußt aus sich hervorbringt, so dürfen wir wohl Welt und Zivilisation gleichsetzen; da in diesen Rahmen vieles fällt, was mehr nach außen schimmert als einem inneren Gehalt entspräche, so unterscheidet man oft gleichbedeutend Äußeres und Inneres, obwohl die Begriffe Äußeres und Inneres, Welt und Gottesreich sich nicht ganz decken. Michael hatte eine Eigenschaft, die für den Dichter wesentlich ist: eine unbegrenzte Empfänglichkeit. Seine Seele war ein lockeres, jungfräuliches Erdreich, durstig nach Keimen, kräftig, sie zu nähren und zu entwickeln. Von dem Samen, der die Luft der Zeit erfüllte, entging ihm nichts; er sog ihn auf, bewußt und unbewußt, und er wurde sein eigen. Charakteristisch aber war für ihn, daß er das neuerfaßte Ideal sofort zu verwirklichen suchte, und zwar innerhalb einer Gemeinschaft. Als nächste Jünger boten sich ihm die Schwestern Beer und seine eigenen Schwestern. Leicht wurde es ihm, jene zu gewinnen, bedeutend schwerer diese, die ihn als den jüngeren Bruder, das Kind, neben sich hatten aufwachsen sehen. Es galt, das mütterliche Gefühl, das sie für ihn gehegt hatten, so umzuwandeln, daß sie den brüderlichen Führer in ihm sahen. Die überschwengliche Bewunderung der Schwestern Beer machte sie anfangs mißtrauisch, trotzdem gelang es der Ehrlichkeit seiner Überzeugung, seinem flammenden Wesen, seiner Gabe zu sprechen, sie den Eltern zum Trotz zu sich hinüberzuziehen. Er brachte ihnen die Ideen Fichtes als neue Religion, in der sie nach Überwindung des anfänglichen Widerstrebens mit Entzücken diejenige erkannten, die sie unter der Hülle der kirchlichen stets gesucht hatten. Es ist nicht leicht, den Inhalt dieser Religion genau anzugeben, denn was ist ein Aufschwung zu höheren Idealen, die nicht näher bezeichnet werden und mit nichts Irdischem in bestimmte Beziehung gebracht werden? Greifbar war zunächst nur der Kampf gegen das Weltliche, wie es das Leben einer Familie in der Stellung der Bakunin durchdrang, die Ablehnung der üblichen Geselligkeit, der geselligen Vorurteile, des gesellschaftlichen Ehrgeizes, des Strebens nach       Geltung in der Welt. Es läßt sich denken, wie störend die Eltern Bakunins den Einzug der neuen Religion in die Familie empfanden. Michael, wenn er im Dorf war, wie man kurzerhand Prjamuchino zu benennen pflegte, weigerte sich, an der Gesellschaft teilzunehmen, wenn etwa Besuch kam, blieb auf seinem Zimmer, um zu lesen und zu schreiben, und verargte es den Schwestern, wenn sie Bälle mitmachten und sich den Hof machen ließen. Er wurde hierin bestärkt durch eine despotische Eifersucht, die seine Liebe zu den Schwestern eigentümlich färbte und ihn jeden Mann hassen ließ, der sich ihnen näherte. Ich möchte glauben, er habe nie eine Frau so heiß, so rückhaltlos geliebt wie seine Schwestern, vorzüglich Tatjana. Es erweckt eine hohe Meinung von ihr, wie sie diese Liebe mit ebensolcher Inbrunst erwidert und dennoch mit dem edelsten Zartgefühl die Maßlosigkeit des Bruders abzuschwächen weiß, indem sie das auf sie Gewendete als allen Schwestern geltend auffaßt und auch der den Eltern gebührenden Ehrfurcht, ja auch einer Schonung ihrer etwaigen Schwächen nichts nehmen läßt. Sie empfand die Religion als das Verbindende, Michael erfaßte sie von Anfang an als das Element des unerbittlichen Kampfes.
Eine starke Natur entfaltet eher ihr Temperament, die Stimmung und das Gefühl, womit sie einst im Leben stehen wird, als daß sie Absicht und Richtung erkennen läßt, die ihr selbst erst später zum Bewußtsein kommen. Als Michael etwa vierundzwanzigjährig war, fühlten alle seine Freunde seine Kraft, seine Eigenart, den Zauber, der von ihm ausging, ohne weissagen zu können, wohinaus es damit wollte.
Neben Stankjewitsch war es Wissarion Bjelinski, mit dem Bakunin in enger freundschaftlicher Gemeinschaft lebte. Bjelinski hatte ganz andere Hintergründe als Bakunin: Er war arm, alleinstehend, gedrückt, sehnsüchtig nach Schönheit und doch stolz in seinem Schatten. Wie ein Wunder erschien ihm der glückliche, vollständig unbekümmerte Michael Bakunin. Es ist etwas Schönes, wenn das Äußere eines Menschen sein Wesentliches so deutlich ausprägt, daß er bei seinem Erscheinen sofort als Ganzes wirkt. Das war bei Michael oder Michel, wie man ihn in Rußland in französischer Aussprache nannte, der Fall. Das Gigantische seiner Gestalt, das an Peter den Großen       erinnerte, versinnbildlichte das Übermaß seines Wollens, seiner Träume und künftigen Taten. Sein großes, offenes Gesicht mit dem kühnen Blick der hellen Augen, die das Feuer der Seele leicht verdunkelte, ließ die verschiedensten Menschen an ein Löwenhaupt denken und damit an eine wilde, unzähmbare, großmütige Natur. Sein Jugendbild erinnert an Beethoven, nicht nur durch das reiche, dunkellockige Haar und durch das Ekstatische, das sein Blick zuweilen annahm, sondern auch durch die Gesichtsbildung. Bjelinski gab sich diesem neuen Menschen, der anders war als alle anderen, die er kannte, ganz hin, mehr vielleicht durch seine Persönlichkeit bezaubert, als an den Ideen interessiert, die Michel ihm mitteilte. Was als intellektuelle Begabung zunächst an ihm auffiel, war ein scharfer, biegsamer Verstand, der es ihm ermöglichte, die verschiedenen Systeme der deutschen Philosophie zu durchdringen, ihre Grundgedanken herauszuheben und anderen zu übermitteln. Dadurch brachte er Bjelinski, der mehr in der Anschauung lebte und sich bis dahin um Ideen nicht gekümmert hatte, viel Neues; aber es war nicht das Philosophieren, das Bjelinski eigentlich anzog, denn das wurde ihm vielmehr oft zu viel und stieß ihn ab. Natalie Beer schrieb an ihre Schwester, nachdem sie Michel kennengelernt hatte: »Dies ist einer von denjenigen Menschen, deren Charakterstärke und Seelenbegeisterung Großes vermögen. Seine Anwesenheit hat eine Wirkung auf mich ausgeübt, von welcher ich Dir niemals einen vollständigen Begriff werde geben können. Es war ein Chaos, ein Abgrund von Gefühlen und Ideen, die mich vollständig erschütterten; tausendmal machte ich mich daran, diese Dinge zu überdenken, zu vertiefen, und jedesmal verlor ich mich in dem Labyrinth. O das kommt daher, weil das Herz und der Kopf Michaels ein Labyrinth sind, in welchem Du nicht bald einen wegweisenden Faden findest, und die Funken, die dann und wann aufflammen (denn sein Herz und sein Kopf sind aus Feuer), entzünden auch Dir unvermerkt Herz und Kopf.«
Ähnlich erging es seinen Schwestern; die schwungvolle Kraft seines Gefühls, die ihm fast immer gegenwärtig war, trug sie wie auf Flügeln und machte ihn unentbehrlich. War er da, so erschien das Leben wichtig, die Zukunft reich und unerschöpflich;       wie hätte man den Besitzer eines solchen Zauberstabes nicht herbeiwünschen oder vermissen sollen? Er fühlte dunkel eine schöpferische Kraft in sich; wie die Welt gestaltet war, die er in sich trug und die er außer sich sehen wollte, wußte er noch nicht, aber das Gefühl von ihr sprang auf seine Bekannten über. Auch Bjelinski urteilte: »In meinen Augen bist Du jetzt nichts anderes als ein Ausdruck chaotischen Gärens der Elemente. Dein Ich strebt, sich herauszuarbeiten, und zwar in riesenhaften Formen.« Das »Kochen des Lebens, der unruhige Geist, das lebendige Streben zur Wahrheit«, so schreibt er, habe ihn eingenommen. Von einem Manne ist es verständlich, daß er sich gelegentlich wieder auflehnt, wenn er sich von einem Freunde hat unterjochen lassen; das Verhältnis zwischen Bakunin und Bjelinski hat eine wechselvolle, stürmische Geschichte, bezeichnet durch Bjelinskis Versuche, sich von dem Freunde loszureißen, und die erneute Rückkehr an das magnetische Herz. Sicherlich hatte Bjelinski recht, wenn er Bakunin Herrschsucht vorwarf: Er war ein geborener Diktator. Er verlangt von seinen Freunden, so hieß es von ihm, daß sie dieselbe Ansicht über das Wetter und denselben Geschmack an Buchweizengrütze haben müssen wie er. Dabei war er so naiv, so kindlich, so gutmütig und so ohne Ahnung von seiner Herrschsucht und ohne Absicht, zu herrschen, daß die Entrüsteten bald ihre Vorwürfe zu bereuen und zurückzunehmen pflegten. Noch etwas anderes war Bjelinski an Michel unverständlich und abstoßend, nämlich sein eigentümliches Verhalten in Geldangelegenheiten. Es zeigte sich bald, daß Alexander Bakunin recht hatte, wenn er kein Vertrauen in die Mathematiklehrerlaufbahn seines Sohnes setzte. Zwar bekam er einen oder einige Schüler, aber er fand immer Gründe, die Stunden ausfallen zu lassen, und ebenso ging es meist mit dem Übersetzen von Büchern, wodurch er Gelegenheit gehabt hätte, zu verdienen. Er schrieb wohl einiges und übersetzte auch aus dem Deutschen, zum Beispiel Bettinas Briefwechsel mit Goethe; allein zu einer regelmäßigen Arbeit kam es nicht, und er verfiel auf die Idee, die Aufgabe unter seine Freunde zu verteilen, so daß auf jeden ein Kapitel zu übersetzen kam und für ihn gar nichts übrigblieb. Zu einem Beruf, der Stunde für Stunde und Tag für Tag ausgeübt       werden muß, war er untauglich. Da seine gelegentlichen Einnahmen zum Leben nicht ausreichten, half er sich dadurch, daß er Schulden machte, die er fast nie zurückerstattete. Bjelinski, von Haus aus arm und immer genötigt, sich gegen die Herablassung oder Nichtachtung der Reichen zu wehren, auf seine eigene Arbeit von jeher angewiesen, begriff Michels Unbekümmertheit dem Gelde gegenüber nicht. Unabhängig zu sein, aus sich selbst zu leben, erschien ihm als die erste selbstverständliche Grundbedingung anständigen Lebens, und er warf dem Freunde seine Liederlichkeit heftig vor und machte ihn auf das rücksichtsloseste herunter.
Plötzlich aber, wenn er sich Michael vorstellte, wie er achtlos und fröhlich, wenn er gerade Geld eingenommen hatte, alles hergab, um etwa ihm, Bjelinski, aus einer Klemme zu helfen, wie er sofort vergaß, daß er es getan hatte, so wendete sich ihm das Herz, und es erschien ihm auf einmal, als könne das Überlegenheit sein, was er zunächst als klägliche Schwäche und beinahe verachtungswürdig angesehen hatte. Es gehört viel dazu, sich dauernd mit Geld helfen zu lassen und sich doch niemals abhängig zu fühlen. Zu einem Teil erklärt es sich wohl durch die sorglose Gewohnheit des Aristokraten, aus einem vorhandenen Überfluß zu schöpfen; noch mehr aber durch eine Michel angeborene Geringschätzung des Geldes und ein angeborenes Gemeinschaftsgefühl. Er war frei von dem engherzigen Eigentumsbewußtsein, das für den modernen Menschen charakteristisch ist. So wie er niemals daran gedacht hätte, sein Eigentumsrecht auf Gedanken geltend zu machen, war er auch stets bereit, von anderen zu lernen, und ebenso gab und nahm er auch materielle Werte. Es bleibt höchst wunderbar, daß diese Besonderheit seines Wesens zwar zuweilen das Urteil der anderen über ihn beeinträchtigte und Beziehungen trübte, dennoch aber im ganzen den Eindruck, den seine gewaltige, überraschende Erscheinung überall machte, nicht verkleinert hat. Es ehrt die Menschheit, die doch am Gelde klebt, daß einer, der es von ihr annahm und mit Füßen trat, weitaus mehr Freunde als Feinde fand und weitaus mehr Liebe erregte als Wut, Haß und Verachtung.
Bjelinski war so wenig kleinlich, daß er in dem Verhalten seines       Freundes, während er es mißbilligte, doch etwas Neues, Wunderbares, mit gemeinem Maße nicht zu Messendes fühlte.
In die Freundesbeziehungen mischten sich teils belebend, teils störend verschiedene Liebeswirren. Natalie Beer hatte sich zuerst in Stankjewitsch verliebt, und als sie bemerkte, daß ihre Neigung unerwidert blieb, in einem Aufschwung der Seele ihn mit ihrer Freundin Ljubow Bakunin bekannt gemacht, in der er, nach ihrer Meinung, das gesuchte Ideal finden würde. Nach der Bekanntschaft mit Michael lud dieser die Freunde ein, und Stankjewitsch und Bjelinski verlebten glückliche Monate auf dem Gute. Stankjewitsch verlobte sich wirklich mit Ljubow, Bjelinski entbrannte leidenschaftlich für Alexandra, die jüngste Schwester. Beide empfingen einen unauslöschlichen Eindruck von dieser Familie in dieser Umgebung. Bjelinski sah zum ersten Male die Harmonie und Schönheit des Lebens, die er ersehnt hatte, in reifer Wirklichkeit vor sich. Vielleicht gab es viele große Güter in Rußland mit Wäldern und Strömen, gastlichen Herrenhäusern und weiten Blicken in eine unergründliche Natur; hier aber begegnete man dem alles krönenden menschlichen Geist als der Blüte und Frucht, in den die aromatischen Säfte aus unzähligen Quellen münden. In dem Benehmen und den Gesprächen des Vaters und der Kinder war jene Kultur zu spüren, die darin besteht, daß alles Unwesentliche, so angenehm, nützlich und bequem es sein mag, nur um des Ewigen willen geschätzt wird, mit dem es verbunden ist. Der alte Bakunin, durch Erblindung, die ihn traf, als er etwa sechzigjährig war, noch würdevoller und gleichsam geheiligt, hatte als junger Mann dem Kreise der Dekabristen nahegestanden, ohne daß es ihn je zu Taten gedrängt hätte. Einst hatte er seinen Leibeigenen eine Verfassung geben wollen, da sie selbst sie aber als Neuerung ablehnten, jeden Versuch zu Veränderungen aufgegeben. Älter werdend, neigte er ausgesprochen zum Bestehenden, worin ihn seine Frau bestärkte. Mit der Urbanität eines großen Herrn übte er Duldung gegenüber freier Meinungsäußerung in seinem Hause, vorausgesetzt, daß der Gast seinerseits sich im selben Geiste bewege. Bjelinski jedoch, der Arme, Leidende, den die Liebe noch linkischer machte und den das Glück und die Harmonie des Hauses ebenso verletzte,       wie sie ihn entzückte, sprach ketzerische Ansichten zuweilen mit einem rohen Nachdruck und einer Absichtlichkeit aus, die den alten Herrn empörten. So handelte es sich einmal bei Tische um die Französische Revolution, die eine Art Maßstab für die Gesinnungen bildete. Der alte Bakunin zürnte seinem Sohne, daß er und mit ihm seine Freunde den Frieden seines Hauses trübten. Es kam so weit, daß die Kinder den Eltern als ein feindlicher Haufe gegenüberstanden, angeführt von Michael unter der Fahne der neuen Religion. Sein Evangelium wurde auch von den jüngeren Brüdern angenommen, welche in Twer auf die Schule gingen und sich dort unaussprechlich langweilten, von Heimweh nach dem geliebten Dorf erfüllt. Sie beschlossen, von Michaels Ideen begeistert, den verhaßten Zwang abzuwerfen und zu ihm nach Moskau zu entfliehen, wo sie dem vorauszusehenden Zorn des Vaters Trotz bieten würden. Als die Großmutter, welche in Twer wohnte und eine Art Aufsicht führte, von ihren Plänen unterrichtet, ihnen ihr Betragen strafend vorhielt, kündigten sie ihr förmlich den Gehorsam auf. Nicht mit Unrecht sahen die erschrockenen Eltern in Michael die eigentliche Ursache dieser Schülerempörung. Michel schrieb denn auch den Brüdern einen Brief, in dem er ihnen klarmachte, sie hätten ihn mißverstanden, in ihrem Alter müsse man noch gehorchen; allein der Brief war unleugbar viel kürzer und weniger eindringlich als die, in denen er Freiheit und Liebe predigte.
Man könnte meinen, Michel hätte eine Verbindung zwischen seinem Freunde Bjelinski und einer seiner Schwestern begünstigen müssen, gerade im Gegensatz zu seinen Eltern; das war aber nicht der Fall. In Märchen erscheinen zuweilen gewalttätige königliche Väter, die ihre Töchter so frevelhaft lieben, daß sie sie keinem Manne geben wollen. Etwas von diesem herrischen Gefühl war in Bakunins Liebe zu seinen Schwestern. Warwara hatte zu einer Zeit, als Michael noch jünger und sein Einfluß weniger entscheidend war, geheiratet, aber sie hörte bald auf, ihren Mann zu lieben. Obwohl er seiner Frau treu anhänglich war, deren Selbstquälerei und religiöse Skrupel ihm gewiß das Leben mit ihr nicht leicht machten, war es für Michel ausgemacht, daß seine Schwester von diesem tieferstehenden       Menschen befreit werden müsse. Die lichte Atmosphäre von Kultur, die das Bakuninsche Haus durchdrang, erfüllte augenscheinlich Warwaras Mann, der nicht in einem solchen aufgewachsen sein mochte, mit Bewunderung; er betrachtete sie wohl als ein übergeordnetes Wesen, das an sich zu fesseln er schon allerlei Opfer bringen müsse. Warwara konnte sich im täglichen Umgange mit einem Manne, der ihr nichts zuleide getan hatte und der durch sie litt, nicht dem Mitgefühl für ihn entziehen und auch wohl nicht dem Bewußtsein, ihm gegenüber im Unrecht zu sein; Michael kam dergleichen nicht in den Sinn. Eine Verpflichtung seiner Schwester, in der einmal eingegangenen Ehe auszuharren und sie so gut wie möglich zu gestalten, anerkannte er nicht; ihm galt als höhere Pflicht, sich dem erniedrigenden Einfluß eines gewöhnlichen Mannes zu entziehen. Ihm genügte als Grund schon, daß sie ihn nicht liebe; aber hätte sie ihn geliebt, würde er noch mehr darauf gedrungen haben, daß sie ihn verließe. Warwara ging nicht so weit, machte nur das eine zur Bedingung, daß ihr Mann ihre Religion nicht antaste, von der er offenbar nichts verstand und nichts verstehen wollte; man kann sich dem Eindruck nicht entziehen, daß in diesem Zwist der nachgiebige und versöhnliche Mann religiöser war als die auf diesem Punkte so heikle Warwara. Michel anderseits war nichts so verhaßt als das übliche Versumpfen im gedankenlosen Wohlleben; er erregte jene Stürme, damit lieber etwas zerbreche, als daß Stagnation eintrete; warf er doch sogar Bjelinski gelegentlich vor, er laufe Gefahr, ein Bonvivant ohne Ideale zu werden. Dazu kam nun aber seine brüderliche Eifersucht. Kaum bildete sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den Schwestern und Bjelinski, als sein Benehmen ungleich, unerklärlich beleidigend gegen den Freund wurde, der in seinem Vaterhause zu Gaste war; erst als Tatjana, der er besonders nahestand, ihm erwiderte, daß sie weder zu Bjelinski noch zu einem anderen Manne eine Neigung habe, beruhigte er sich wieder. Übrigens erwiderte Alexandra die Liebe Bjelinskis nicht, und dieser heiratete später eine andere, ohne daß er je den Zauber hätte vergessen können, den die Schwestern in Prjamuchino ausübten. Als Bjelinski später Michel sein kränkendes Betragen vorhielt, gestand dieser alles zu und       erklärte es durch seine Eifersucht mit so viel Freimut und Herzlichkeit, daß er den Zürnenden vollständig entwaffnete.
Einzig gegen die Verlobung der ältesten Schwester Ljubow mit Stankjewitsch hatte er nichts einzuwenden; vielleicht weil er Stankjewitsch so überaus hochstellte, vielleicht weil Ljubow ihm weniger nah verbunden war als die anderen, vielleicht aber auch, weil Stankjewitsch bald erkannte, daß sein Gefühl nicht stark genug war, um eine Heirat darauf zu gründen. Die Süße und Lieblichkeit der armen Ljubow hatte auf die Dauer nichts Anregendes für ihn; es mag sein, daß sie ihm zu ähnlich war: Sie war es ja jedenfalls darin, daß sie beide zu frühem Tode an der Schwindsucht bestimmt waren. Er brachte den Mut nicht auf, das Herz des zarten Mädchens zu zerreißen, und half sich dadurch, daß er ins Ausland reiste und durch Briefe mit ihr verbunden blieb, es der Zukunft und dem Zufall überlassend, die Verwickelung zu lösen. Es geschah durch ihren Tod; sie starb, ohne erfahren zu haben, daß der Geliebte sich längst von ihr gelöst hatte.
Die Flucht des Freundes Stankjewitsch ins Ausland wurde für Michel ein lockendes Vorbild; er hätte sich ihm am liebsten sofort angeschlossen, wenn er die Mittel dazu aufgebracht hätte, die sein Vater ihm nicht geben zu können erklärte. Mit Mühe wurde Warwara die Reise ermöglicht, während welcher sie sich besinnen sollte, ob sie die Ehe wieder aufnehmen oder endgültig lösen wollte. In Italien traf sie mit Stankjewitsch zusammen, der inzwischen erkrankt war, und pflegte ihn bis zu seinem Tode. Zwischen dem Sterbenden und ihr flammte eine Liebe auf, von der es ungewiß bleibt, ob sie sich schon früher vorbereitet und das Verhältnis mit Ljubow gestört hatte.
Für jeden Menschen gibt es viele Möglichkeiten, aber nur einen Weg, der zu dem ihm bestimmten Ziele führt. Bei Michel ist es auffallend, mit welcher Gewalt es ihn ins Ausland drängte, obwohl sein Ziel ihm noch ganz undeutlich war. Schon als Kind hatte er von Abenteuern in fernen Ländern geträumt, worin die Reisebeschreibungen, die der Vater den Kindern vorzulesen pflegte, ihn bestärkten. Wenn er sich Zukunftsbilder ausmalte, so spielten sie weit, weit von Rußland in unbekannter Fremde. Der nomadische Zug im Wesen der Russen mochte dabei mitwirken;       aber außerdem noch ein anderes: Seine hochgezüchtete aristokratische Eigenart bedurfte der Begegnung mit einer fremden Welt. Trotz des Verschmolzenseins mit seinen Schwestern, trotz des innigen Zusammenhanges mit seinem Vater, trotz aller Widerstände hielt er unentwegt an dem Plane fest, nach Deutschland zu reisen. Anfänglich glaubte er, die Mittel dazu sich durch journalistische Tätigkeit verdienen zu können; aber er mußte bald einsehen, daß er bei seiner Unfähigkeit zu regelmäßiger, einträglicher Arbeit auf die Unterstützung seiner Eltern angewiesen war. Obwohl er sich mit seinem Vater wieder gut stand, mißtraute derselbe doch seinen Zukunftsplänen. Er glaubte fordern zu können, nachdem Michel sowohl die Soldaten- wie die Beamtenlaufbahn ausgeschlagen hatte, daß er, seinem Beispiel folgend, sich der Bewirtschaftung des Gutes widme, was um so wünschenswerter war, als er selbst durch seine Blindheit und sein Alter gehemmt war. Aber auch davon wollte Michel nichts wissen: Professor in Moskau zu werden, erklärte er für seinen Wunsch und seine Bestimmung. In langen, dringenden Briefen schilderte er dem Vater, wie die Leidenschaft nach Erkenntnis ihn ganz erfülle und beherrsche, wie es ihm unmöglich sei, mit diesem Drang in der Brust sich einer anderen Aufgabe hinzugeben. Den Gedanken, Professor zu werden, hatte zweifelsohne Fichtes Schrift über die Bestimmung des Gelehrten in ihm geweckt oder genährt; an einen zunftgerechten Professor dachte er nicht, ihm schwebte es vor, Führer einer strebenden Jugend zu werden und sie für den Dienst der Wahrheit zu begeistern, die er sie lehren würde. Zu dem Zweck müsse er sich selbst noch ausbilden, so sagte er, und dies konnte nach dem Gange seiner bisherigen Studien natürlich nur in Berlin geschehen. Dem zärtlich bittenden Ungestüm des Sohnes war nicht zu widerstehen: Grundsätzlich wenigstens gaben die Eltern nach, nur daß sie die zum Aufenthalt im Ausland erforderliche Summe nicht bereit zu haben erklärten und den Ungeduldigen zunächst auf die Zukunft vertrösteten. Vielleicht war dies nur ein Ausweg, nicht nein zu sagen und doch die Reise unmöglich zu machen; allein der Zufall fügte es, daß Michel einen neuen Freund gewann, der ihm für den Fall, daß die väterliche Unterstützung ausbliebe, seine Hilfe in Aussicht stellte.
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moonlightcancer · 6 years
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hallo tagebuch, heute ist der 25.06 und olli und ich sind seit gestern 10 monate zusammen. ich hänge wirklich sehr an ihm und meine liebe zu ihm ist irgendwie unendlich stark geworden. ich kann mir ein leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. olli ist seit er von der sache mit rabe weiß kalt zu mir, am anfang war er so mausig aber dieser vertrauensbruch hat alles zerstört und iwie kp es ändert sich nicht mehr. die letzten tage war olli so warm zu mir und ich dachte es wäre liebe aber es war nur lust. natürlich liebt er mich aber er zeigt es nie. als würde es ihn umbringen zwischendurch nette worte zu sagen. es ist immer ein hin und her irgendwie keine ahnung. eine art teufelskreis. ich will mich niemals von olli trennen ich will bald mit ihm abhauen und ein neues leben beginnen ich weiß es ist sehr falsch und allah wird mich diesen weg nicht gehen lassen glaube ich aber ich möchte es so sehr. ich hab ihm mein kostbarstes juwel gegeben, meine jungfräulichkeit. ich kann nicht mehr ohne ihn jetzt. ich will auch niemals mit jemand anderem schlafen. olli war der erste und soll der letzte sein, er soll der einzige sein. wir haben wieder streit gerade und jocy und leon haben sich nach 2 jahren getrennt weil leon durch das ganze streiten aufgehört hat sie zu lieben - ich hab so angst dass uns das auch passiert. deswegen möchte ich streit immer meiden aber olli ist manchmal so ein uncharmanter dummkopf da kann ich nicht anders. es verletzt mich immer wie er ist... das hier hab ich ihm vor einigen tagen geschrieben aber noch nicht abgeschickt weil arthur bei ihm ist: „es ist 01:52 hier und ich bin weiß gott wo auf dem weg nach ankara
du schläfst schon sehr lange und ich muss um aufladen zu können mit diesem kleinen busfernseher ding musik hören weil iphone ein huso ist und auflade dings und kopfhörer dings in einem benutzt
da gibts nur scheisse von vor tausend jahren also wirklich nur das schlechte von damals....
hab aber ein paar schöne alte liebeslieder gefunden und ich muss eh schon die ganze zeit denken aber die verstärken das alles noch mehr
ich hab die ganze zeit so viel kopfkino mit dir
jetzt gerade wünsche ich mir dass du auch in meinem bus bist und wir nebeneinander sitzen wie als wir nach köln gefahren sind
ich muss gleich weinen ey
ich schreib hier jetzt alle meine gedanken etc. auf und das ist vielleicht bissi wirr und unstrukturiert geschrieben aber meine gedanken sind nun mal chaotisch ~
ich hab unsere nachrichten gelesen die ich mit stern markiert hatte
auf diesem handy hier ist leider nicht so viel wie auf dem anderen
da habe ich so unendlich viele schöne dinge die du gesagt hast mit stern markiert
du hast immer so viel geschrieben und so oft schöne dinge gesagt
ich hab das damals nicht zu schätzen gewusst und einen großen fehler begangen
weil ich aber ehrlicher bin als alles was ich kenne hab ich dir das gesagt und dein vertrauen damit zerstört
seither warst du verständlicherweise kalt zu mir bzw kälter als vorher deine sätze wurden knapper deine wärme nahm ab
das hat mir immer sehr weh getan
aber ich habs verdient ich bin ehrlich
ich hab viel schlimmeres verdient aber du bist noch gnädig gewesen auch wenn ich immer darüber rumheule wie du zu mir bist
dazu hab ich nicht mal das recht gehabt
die letzten tage bist du wieder so warm zu mir ich weiß nicht ob’s daran liegt dass du einfach bock zu vögeln hast..... oder ob du mir vielleicht endlich verziehen hast
es gibt ein verzeihen wie es weiter versuchen was du dann damals gemacht hast also mit zweiter chance und es gibt ein im herzen verzeihen und damit abschließen
wie gesagt weiß nicht ob es das ist aber ich hoffe es so sehr
wenn du warm zu mir bist scheint jeden tag die sonne
und nicht nur weil ich in der türkei bin und hier eh viel sonne ist nein auch an den regentagen hier bist du wie meine sonne
da ich mich als den mond sehe wollte ich immer meine sonne finden und du scheinst diese zu sein
ich hoffe deine wärme wird mich ewig strahlen lassen
du weißt ja ohne die sonne ist der mond kalt und dunkel
ich hatte so viele typen in meinem leben und ich hab mir bei allen alles eingeredet weil ich angst vor einsamkeit hatte
ich hab mir eingeredet dass sie mich als wichtig sehen was nicht stimmte und ich hab mir eine rosarote welt ausgemalt um mich daran festzuhalten weil ich meine kraft immer aus der liebe geschöpft habe
ich hab irgendwann erkannt dass die endlos wahre liebe nur von allah kommt nein lüge ich hab das erst jetzt beim schreiben erkannt
aber deine liebe, ich glaube sie dir
marco habe ich sie auch geglaubt und ich weiß nicht ob sie echt war oder nicht vielleicht bin ich zu blind für den wahren blick keine ahnung
und viele ihn zu schlecht dar vielleicht ist das bissi normal so horny auf seine freundin zu sein aber er hatte so viele schlechte eigenschaften er hat mich nicht mal mit einer kopfbedeckung akzeptiert weißt du ich war ihm peinlich
ich weiß bei dir dass es nicht so ist aber ich denke manchmal wenn ich mit kopftuch deine mama kennenlernen wollen würde wäre es dir mega unangenehm und du würdest es nicht wollen
kp ob es stimmt aber solche gedanken machen mich traurig
mir geht so unendlich viel durch den kopf gerade keine wieso und ich höre das einzig gute lied hier die ganze zeit auf repeat
ich schreibe so viel du wirst beim lesen schon die hälfte vergessen und wieder sehr kurz antworten aber kp will trotzdem alles raus schreiben
je näher das datum rückt an dem ich abhauen will denke ich mehr darüber nach
hab angst dass ich bald krebs bekomme weil ich mir so viel kopf mache
einmal ist da dieser druck diese angst dieses gewissen wegen familie
wenn die leute hier sagen wir sehen uns nächstes mal denke ich mir wir sehen uns nie wieder weißt du das ist so hart
meine augen sind wieder voll
das ist alles so schwer und so hart olli
aber ich denke auch an schöne dinge mit dir an ein leben mit dir
an die tatsache dass wir zusammen einschlafen und aufwachen
und nicht nur für ein paar tage sondern immer
es tut so gut mir auszumalen wie es ist dich jeden tag zu sehen
bei dir zu sein
dich zu küssen
dich zu umarmen
deinen kopf zu streicheln
dich zu kitzeln
mit dir zu essen
und sogar fern zu sehen
und auch mit dir zu schlafen
du bist mein einziger lichtblick für die zukunft und ich bin so abhängig von dir geworden es fühlt sich so an als wäre ich ohne dich nicht mehr
das ist nicht gesund aber liebe ist glaube ich einfach so
ich wünschte es wäre alles einfacher olli
dass du kommen und um meine hand anhalten könntest dass meine eltern das akzeptieren könnten dass wir ohne angst ohne schlechtes gewissen ohne leid glücklich sein können bzw ich weil du hast diese sorgen nicht, es ist ja meine familie
das ist alles so unendlich belastend du hast keine ahnung
ich weiß manchmal nicht weiter
es kommt so viel auf mich zu
und iwie wird es glaube ich nicht unvermeidlich sein dass ich ne weile bei dir wohne und ich will das nicht weil das die wohnung deiner mama ist ich will keine last sein oder erreichen dass sie mich nervig findet oder unsympathisch
ich werde keine eigene mutter mehr haben deswegen hab ich das gefühl dass ich deine mutter zu sehr als meine sehen werde ob ich jetzt bei euch wohne oder nicht einfach aus prinzip iwie keine ahnung haha muss so weinen es verletzt mich jetzt schon dass sie mich nicht mögen könnte MAN MEIN MAKE-UP
ich will nur dass alles endlich gut wird olli dass ich endlich einen platz auf diese welt habe
das zu erreichen wird so schwierig der weg wird so unendlich steinig und ich fühle mich zu schwach um das alles zu bewältigen ich brauche so viel hilfe und beistand und ich weiß es ist schwer jemanden kraft zu schenken wenn man selbst keine hat deswegen kommt mir unsere heilung manchmal unmöglich vor
vielleicht werden wir auch nie ganz glücklich keine ahnung
ich hoffe aber schon
wir müssen nur alles in den griff bekommen
solange das feuer unserer liebe in uns brodelt können wir immer kämpfen denke ich
WOW ICH HAB EIN JASON DERULO LIED GEFUNDEN
und ein trauriges noch dazu ^___^ what if ~
„we can’t tell the future now“ wie passend.
man olli
ich könnte mich dir stundenlang mitteilen und ich weiß egal wie viel dir das vorkommt und alles hörst du mir trotzdem zu
ich danke dir dafür dass du immer ein ohr für mich hast
wir sind in dem dings so perfekte gegensätze
ich erzähle wie ein wasserfall du hörst zu wie die erde
ich glaube daran dass alles schön wird solange es mit dir ist
du nimmst meine liebe zu allah nicht ernst weil ich meine religion null ernst nehme ich weiß aber sie ist wirklich echt olli
meine längste liebe gilt ihm
omg hier ist auch love the way you lie 😩😩❤️
auf jeden fall ist die liebe wirklich echt immer wenn ich von zukunft rede ist auch allah in meinen hintergedanken und die tatsache dass ich ein besserer gläubiger sein muss
und ich hab manchmal angst dass dich das abschrecken könnte dass du mich weniger magst wenn ich meine liebe gott zeige bzw den islam anfange bisschen zu praktizieren
und das wäre echt traurig wenn du aufhören würdest mich zu lieben weil ich meinen gott so liebe weißt du
aber das wäre der beweis dass allah mir nicht den rücken zukehrt menschen aber schon
kp also das sind auch meine tiefen gedanken die mir durch den kopf schlummern wollte nur dass du es weißt
handy fängt an in zeitlupe zu tippen ich schicke das hier schon mal ab lieber... also. neuer absatz neues glück
ich will nicht angst haben dich mit iwas abschrecken zu können
ich wünsche mir so sehr dass diese liebe so stark und so echt ist dass sie nicht durchbrochen werden kann
ein teil von mir denkt weil das eine sündige unheilige beziehung ist wird es eh schief gehen und icv werde auf die schnauze fliegen aber ich hoffe das stimmt nicht ich hoffe wir können das blatt wenden und glücklich zusammen werden und das für sehr lange, ich will eine ewigkeit mit dir eine die nie endet verstehst du ich könnte tausende leben mit dir verbringen ich würde nie genug bekommen
ich liebe dich so sehr olli ich hab angst von diesen flammen verschlungen zu werden so groß brennt das feuer meiner liebe zu dir
sie brennt mit der intensität tausend heißer sonnen (das hab ich von cosmo und wanda geklaut aber es stimmt.)
bitte lass mich niemals spüren wie das leben ohne dich ist
ich hoffe das schicksal und oder tod nehmen dich mir nicht weg und wenn ja sollen wir zusammen gehen
ich hab immer so angst dich zu nerven ich hab so oft angst und ich will keine angst haben icv will dass ich mich darauf verlassen kann dass es für immer oder für ähnlich lange hält
und ich glaube dir geht es auch so
leider hat man sowas nicbt unter kontrolle gefühle können kommen und gehen aber ich hoffe unsere bleiben
ich hoffe wir bleiben“ ich hab durch den streit das gefühl als hätte ich mich in ihm getäuscht kp... olli ist so schwierig man ich weiß nie was ich denken oder tun soll
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melbynews-blog · 6 years
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Atomabkommen - Wenn die Erwartungen zu hoch sind
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/atomabkommen-wenn-die-erwartungen-zu-hoch-sind/
Atomabkommen - Wenn die Erwartungen zu hoch sind
Es war am Morgen des 7. Juli 2015, als sich John Kerry und Javad Zarif zu einem Vier-Augen-Gespräch trafen – ohne ihre Verhandlungsteams. Die Außenminister der USA und des Iran kannten ihre gegenseitigen Positionen bereits in und auswendig nach mehr als zwei Jahren intensiven Verhandlungen. Sie brauchten weder Berater noch Dolmetscher. Während sie sprachen, konnten die anderen Delegatirtern nur abwarten, mit der leisen Vorahnung, dass ein Scheitern der gesamten Gespräche im Raum stand. Zwei Tage zuvor gab es bereits ein ähnliches Treffen zwischen Kerry und Zarif, in dem sich beide am Ende so laut angeschrien hatten, dass ein Mitarbeiter sie von draußen unterbrechen musste. Niemand wusste zu dem Zeitpunkt mehr, wo man eigentlich stand. Es war der Tiefpunkt der Verhandlungen um Irans Atomprogramm, zu dem die beiden Außenminister zusammengekommen waren. Ein Schlüsselmoment.
Es ist nicht viel über den genauen Verlauf des Gespräches bekannt, nur, dass danach innerhalb von sieben Tagen der Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA, auf persisch Barjam) vorgestellt wurde. Bei uns ist der Plan unter dem sogenannten Atomabkommen bekannt. Iran schränkte seine nuklearen Aktivitäten ein, die Weltgemeinschaft schaffte im Gegenzug die meisten Sanktionen ab. Es war ein Erfolg der Diplomatie, der im Kern auf die Vereinbarung zwischen Washington und Teheran zurückging und die direkten Verhandlungen zwischen den Außenministern beider Staaten.
Ruhani sei naiv, Obama schwach
Auch deswegen erhoffte man sich viel vom JCPOA. Es sollte nicht nur eine iranische Atombombe verhindern, sondern insbesondere das vergiftete Klima zwischen Iran und den USA verbessern. Jahrzehnte der Kooperation während der Shah-Zeit folgten Jahrzehnte bitterster Rivalität nach der Revolution, von der Erstürmung der US-Botschaft in Teheran 1979 über George W. Bushs „Achse des Bösen“-Rede 2002 bis zu gegenseitigen Hackerangriffen von 2010 bis 2013. So wurden die amerikanisch-iranische Beziehung zu einer der komplexesten in der Weltpolitik. Beide Staaten trieben die jeweilige Außenpolitik des anderen mit an, was vor allem in West-Asien negative Auswirkungen hatte und ein Faktor für die vielen regionalen Konflikte gewesen ist.
Es war allein deswegen ein Meilenstein, dass Kerry und Zarif im Juli 2015 so intensiv miteinander verhandelten und sogar eine Lösung erarbeiteten. Weder in Iran, wo Antagonismus zu der US-Regierung Teil der politischen Kultur ist, noch in den USA, wo die iranischen Machthaber durchweg als Terrorunterstützter erster Klasse gesehen werden, ist es einfach für Politiker, bilaterale Gespräche zu führen. Sowohl die jetzige Administration unter Hassan Ruhani als auch die Barack Obama-Regierung haben das zu spüren bekommen. Beide wurden nach dem Abschluss des JCPOA dafür kritisiert, der Gegenseite Konzessionen zu viel zugestanden und zu wenig dafür im Gegenzug ausgehandelt zu haben. Ruhani sei naiv gewesen, Obama schwach, so der Tenor.
Die amerikanisch-iranischen Beziehungen leiden
Allein die kritischen Stimmen machten deutlich, dass der Kernerfolg des Abkommens die Übereinkunft zwischen Teheran und Washington gewesen war. Schon mit Donald Trumps Amtsantritt scheiterte dieses Vorhaben. Seine Entscheidung vom 8. Mai 2018 das Atomabkommen aufzukündigen, hat das nur konkretisiert. Die Folgen beziehen sich insofern weniger auf das iranische Nuklearprogram, sondern die US-iranischen Beziehungen.
Technisch gesehen war die Konstellation hinter dem Abkommen wie folgt: Iran willigte ein, sein Atomprogramm, was trotz aller verdächtigen Aktivitäten nach 2003 nur ein ziviles war, einzuschränken. Dafür wurden internationale Sanktionen zurückgenommen. Übergreifend ging es jedoch viel mehr auch um das Aufschlagen eines neuen Kapitels mit dem einstigen Paria-Staat Iran, mit dem Verhältnis zu den USA im Zentrum. Der intensive Austausch zwischen John Kerry und Javad Zarif im Rahmen der Verhandlungen verkörperte diese Hoffnungen.
Neuer Umgang der beiden Länder
Wenige Monate nach Abschluss des Atomabkommens konnte man bereits erste Erfolge erkennen: Nachdem im Januar 2016 zwei US-Boote in iranisches Gewässer fuhren und ihre Besatzung festgenommen wurden, ließ die Regierung sie nach nur wenigen Stunden wieder frei. Vor dem Abkommen hätte dieser Vorfall zu großen Spannungen geführt. Jetzt genügte ein Telefonat zwischen Kerry und Zarif. In der belasteten Geschichte zwischen den USA und Iran war das ein signifikantes Zeichen für einen neuen Umgang miteinander, der mit dem JCPOA seinen Anlauf genommen hatte.
Doch das war auch gleichzeitig das Problem: Beide Seiten wollten zu viel in zu kurzer Zeit erreichen. Oder sie mussten, bedrängt von Kritikern, schnelle Erfolge vorweisen, die den Kurswechsel mit den erbrachten Konzessionen rechtfertigen. Die Abschaffung eines jahrzehntelangen Feindes brauchte handfeste Änderungen. Für Iran: wirtschaftliche Verbesserungen. Für die USA: eine Änderung von Teherans Regionalpolitik. Es ging gar nicht um den technischen Aspekt des JCPOA.
Es fehlten konkrete Maßnahmen
Genau darin ist das Abkommen gescheitert. Es war von Irans Machthabern illusorisch zu erwarten, dass sich durch den formalen Wegfall von Sanktionen alle ökonomischen Probleme des Landes lösen würden. Das konnte nicht passieren, vor allem nicht in so kurzer Zeit. Gleichzeitig war es von den USA ebenso illusorisch zu erwarten, dass Teheran einen strategischen Kurswechsel vornehmen und essentielle Bestandteile seiner Sicherheitspolitik abwandeln würde. Die tiefen Gräben zwischen den Vereinigten Staaten und Iran, die sich über Jahrzehnte gebildet hatten, konnten nicht einfach durch ein einzelnes Abkommen überwunden werden. Dafür hätte es mehr Zeit gebraucht – und eine stabilere regionale Lage.
Es ist am Ende die Frage, ob beide Seiten durch ihre zu großen Hoffnungen enttäuscht wurden oder weil sie, bedrängt von Kritikern, Erwartungen erfüllen mussten, die nicht zu erfüllen waren. Trump – als Speerspitze jener Kritiker, warf Iran genau das vor. Sie haben das Abkommen nicht technisch, sondern übergreifend verletzt, weil Teheran den Geist des JCPOA nicht respektiere und seine Außenpolitik nicht geändert habe. Im Iran bemerkte man wiederum, dass der US-Firma Boeing im September 2017 durch den US-Senat untersagt wurde, trotz eines Vertragsabschlusses Flugzeuge zu liefern. Und das mit der Begründung, dass das iranische Militär diese nützen werden, um Bashar al-Assad in Syrien zu unterstützen.
Eine Kosten-Nutzen-Frage
Wie es jetzt weitergeht, hängt an mehreren Faktoren. Die USA können leichte Sanktionen verhängen, ausgerichtet auf Irans Atomprogramm und einzelne iranische Entitäten, oder harte Sanktionen, die direkt auf Irans Wirtschaft zielen. Im letzteren Fall sind UN-Sanktionen wie vor 2015 ausgeschlossen, weil die Vetomächte Russland und China diese nicht mittragen würden. Für eine volle Wirkkraft unilateraler US-Sanktionen müssten die Europäer mitziehen, denn der Handel zwischen Teheran und Washington ist nahezu inexistent.
Trumps Rede selbst hat das Ausmaß der Sanktionen offengelassen und in inkohärenter Manier sowohl Strafmaßnahmen gegen Irans Wirtschaft angesprochen als auch gegen das Atomprogram. Trump will sich alle Optionen offenlassen und auf Zeit spielen. Sollten harte Sanktionen erlassen werden, wird es also darauf ankommen, wie die EU reagieren wird. Man kann diese entweder mittragen oder blockieren, wie es 1996 bereits in einer ähnlichen Situation geschah.
Iran hat währenddessen klargemacht, dass man das Abkommen aus einer Kosten-Nutzen-Perspektive betrachtet. Solange ein Gewinn erkennbar ist, werden die Vertragsinhalte weiterhin respektiert und das eigene Atomprogram eingeschränkt. Im Falle von harten Sanktionen der USA, die beispielsweise Finanztranskationen mit Iran von in- und ausländischen Firmen unter Strafe stellen, wird Teherans wahrgenommener Nutzen schnell schwinden. Das Land wird wahrscheinlich aus dem Abkommen austreten. 
Ein Lichtblick bleibt
Doch wird sich Brüssel gegen Washington stellen und damit in Zeiten eines drohenden Handelskrieges riskieren, die Fronten zu verschärfen? Lediglich der technische Aspekt ist noch zu retten. Damit kann man Washington und Teheran ein paar Jahre Zeit geben, einen neuen Anlauf zu starten. Und zwar bevor die angestauten Spannungen in einem Krieg explodieren. Die einzige Hoffnung ist, dass keines der beiden eine militärische Konfrontation möchte.
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Am 9. November hieß es dann endgültig Abschied nehmen von Kuala Lumpur. Es ging weiter Richtung Norden. Nach einer dreistündigen Busfahrt erreichte ich die Cameron Highland. Diese sind bekannt für ihre Teeplantagen sind. Nachdem ich im Hostel angekommen bin, fing es auch gleich an stark zu regnen. Also ging ich wieder einmal indisch Essen, um mir ein wenig die Zeit zu vertreiben. Leider regnete es noch den ganzen Nachmittag und Abend. Im Hostel lernte ich noch drei Holländer kennen, die im Hostel unzählig vertreten waren. Am Abend gingen wir noch in eine Bar, um ein bisschen Billard zu spielen und um uns über unsere Reise auszutauschen. Außerdem planten wir die für den kommenden Tag bevorstehende Wanderung. Also standen wir am nächsten Morgen sehr früh auf, um den Regen zu entkommen, da es für das Gebiet, für diese Zeit sehr typisch ist, dass Vormittags gutes Wetter ist und am Nachmittag der Regen einsetzt. Am nächsten Tag ging es mit zwei weiteren Jungs aus Liverpool auf einem Berg, von den man eine gute Aussicht auf die umliegenden Teeplantagen hat. Anschließend wanderten wir noch zu einer Plantage. Dort fing es dann auch an zu regnen. Um trocken zurück ins Hostel zu kommen, sprachen wir einen Einheimischen an und er nahm uns mit zurück zum Hostel. Am späten Nachmittag ließ der Regen ein wenig nach und ich lief zu Einem der umliegenden Wasserfälle. Der Robinson Wasserfall stand am nächsten Vormittag auf dem Programm bevor es mit dem Bus weiter Richtung Nordwesten ging.
Cameron Highlands, 11. November
Auf der Busfahrt bekam ich sehr viel von den Überschwemmungen mit, die es eine Woche zuvor durch den starken Regen gab. Nach 4,5 Stunden erreichte ich Butterworth und von da aus ging es mit der Fähre auf die Insel Penang nach Georgetown. Die Weltkulturerbe-Stadt ist bekannt, durch seine Geschichte und seine vielfältige Küche. In dieser Stadt verweilte ich zwei Nächte, ehe es mit der Fähre auf Langkawi ging, eine Insel die an der Grenze zu Thailand liegt. Leider aber auch eine Insel die einen großen Hafen und einen internationalen Flughafen hat. Dadurch verirren sich auf die Insel unzählige Touristen. Das hat zur Folge, dass auf der Insel immer mehr Hotels gebaut werden und damit die Natur und die asiatische Kultur nur noch begrenzt vorhanden ist. Nach 3 Nächte, war ich dann auch froh Richtung Thailand aufzubrechen. Jedoch war es gar nicht so einfach einen günstigen Weg zu finden, da durch die viele Touristen auch die Preise in die Höhe getrieben worden sind.
Langkawi, 16. November
Mein Ziel war die thailändische Insel Koh Lanta. Jedoch war die direkte Fährfahrt auf die Insel zu teuer. Also nahm ich eine der kürzesten Fährfahrten nach Satun, auf das Festland im Süden von Thailand. Anschließend mit dem Minivan 6 Stunden in Richtung Norden, bis ich auf der Insel ankam. Mittlerweile war es auch schon dunkel und ich musste noch mein Hostel finden. Der Minivan-Fahrer ließ mich an der Hauptstraße raus und ich folgte meiner Handykarte 500 Meter ins Landesinnere. Auf der Karte am Hostel angekommen, stand ich im Dunkeln mitten im tropischen Regenwald und es war kein einziges Haus oder Bungalow zu sehen. Tja, blöd gelaufen. Da steht man da am ersten Tag in Thailand, alleine im dunkel, mitten im Wald und ohne Handyempfang. Also lief ich einige Meter weiter, um vielleicht doch jemand anzutreffen. Nach weiteren 300 Metern kam dann tatsächlich ein Haus, jedoch nicht das Hostel. Also ging ich zu dem Haus und fragte die Bewohner des Hauses auf Englische, ob es den hier in der Umgebung ein Hostel gibt. Anschließend sagt die Frau zu ihrem Mann in einem feinsten Berliner Dialekt „Ich kann kein Englisch. Mach du das Mal“. Also redete ich Deutsch mit dem Ehepaar weiter und sie gaben mir ihren Internet Passwort. Dadurch fand ich schnell heraus, dass das Hostel nochmal 500 Meter weiter sei. Nach einem kurzen Gespräch, luden die Beiden mich am kommenden Tag zum Kaffee trinken ein. Einige Minuten später stand ich dann auch endlich vor meinem Hostel und ich konnte in Ruhe ins Bett gehen. Der folgende Vormittag bestand nur daraus eine Wechselstube zu finden, an der ich meine restlichen malaiischen Ringet in thailändische Baht tauschen konnte, um über den Tag zu kommen. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, denn Wechseln konnte man zwar an jeder Bank, jedoch gab es nicht so viele Banken auf Koh Lanta und außerdem sollte ich mein Reisepass vorzeigen. Das war ein Problem. Nach circa 20 Minuten laufen erreichte ich die erste Bank. Leider konnte diese keine Ringet in Baht tauschen. Warum auch immer. Nach knapp 1,5 Stunde, die nächste Bank. Leider ist das Geldwechseln ohne Vorlage des originalen Reisepasses nicht möglich. Noch nicht mal ein Foto hat ausgereicht. Ich wollte jedoch auch nicht alles wieder zurück laufen, um dann wieder zurückzulaufen. Also fand ich nach weiteren 30 Minuten eine kleine Wechselstube in der ich nur meine Reisepassnummer brauchte. Anschließend ging es an den Strand. Eine Minute im Meer und schon ging das Pech weiter. Ich hatte mit meinem Arm irgendetwas berührt, was sehr auf meiner Haut brannte. Also kaum im Wasser drin ging es wieder aus dem Wasser raus, um meinen Arm zu beobachten. Nach 3 Minuten bildeten sich dann die ersten Bläschen auf meiner Haut und ich fing mir an Sorgen zu machen. Deshalb ging ich zu den Einheimischen in die Strandbar. Diese wussten sofort was zu tun ist. Ein paar mal mit der Rückseite eines Messers über die betroffene Stelle streichen und dann Essig drauf. Der Klassiker für diese Region: Feuerquallen. Nach einer Stunde waren dann die Bläschen wieder weg und das Brennen ließ nach. Am Nachmittag folgte ich dann der Einladung des Berliner Ehepaares und wir unterhielten uns fünf Stunden lang über Koh Lanta, Thailand, ihre Geschichte und meine Reise. Endlich durfte ich auch mal wieder in den Genuss von deutschen Essen kommen. Es gab frisch gemachte Buletten. Nachdem Abendessen ging es für mich zurück zum Hostel, um schlafen zu gehen, denn am nächsten Tag stand viel auf dem Programm. Der Vormittag gestaltete sich mit einer Tour in den Osten der Insel entlang am Nationalpark bis zur Altstadt. Anschließend ging es zurück in den Westen. Nach einer kleinen Wanderung kam ich an einem schönen Wasserfall heraus und ich konnte mich ein wenig abkühlen. Weiter ging es bis an den Südzipfel in den Nationalpark der aus einem Leuchtturm, zwei Stränden und einem großen Stück Wald besteht. Nach ein wenig schwimmen im Meer durfte ich Schlange, Affen, Warane und verschieden Vogel- und Insektenarten bestaunen. Nach gut 2 Stunden verließ ich den Nationalpark wieder und die Fahrt zurück gestaltet sich sehr Interessant, da ein Teil der Königsfamilie die Insel zu der Zeit besucht hat, weshalb alle 500 Meter mindestens ein Polizist an der Straße positioniert war. Angeblich soll die Tochter des verstorbenen Königs da gewesen sein. Leider habe ich Sie nicht zu Gesicht bekommen. Den restlichen Tag ließ ich dann noch mit einem Sonnenuntergang am Strand und einem Abendessen auf dem Nachtmarkt verstreichen. Dies war auch schon wieder der letzte Tag auf Koh Lanta. Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich noch von meiner ,,Ersatz Oma" und meinem ,,Ersatz Opa".
Koh Lanta, 19. November 12 Uhr legt dann meine Fähre in Richtung Koh Phi Phi ab. Nach einer Stunde fahrt, war ich auch schon da. Die letzten Tage hatte ich mir viele Gedanken drüber gemacht, ob ich den wirklich auf die Insel fahren sollte oder nicht. Denn zuvor hatte ich schon sehr viel negative Kritik zu der „Reisekatalog-Insel“ gehört. Die Insel Koh Phi Phi ist durch den Blockbuster „The Beach“, indem auch ein gewisser Leonardo diCaprio mitgespielt hat, bekannt geworden. Seitdem bringen unzählige Fähren Touristen von Phuket und Krabi auf die Insel. Nachdem das Dorf durch den Tsunami 2004 komplett zerstört wurde, entstand ein noch größeres Dorf und es werden immer noch weitere Hotels gebaut, um noch mehr Touristen unterzubringen und genauso waren auch meine ersten Eindrücke von der Insel. Ungefähr 40 Boote, um unsere Fähre herum und auf dem Bootssteg viele Touristen die Ab- und Anreisen wollen. Einem kleinen Lichtblick gab es jedoch. Die wunderschöne Natur der Insel. Nachdem ich mir ein Hostel gesucht hatte, gab es ein gutes Pad Thai zum Mittag und anschließend ging es an den gut besuchten Strand. Dort blieb ich auch bis zum Sonnenuntergang, um den Trubel im Dorf zu entkommen. Kaum wurde es dunkel, schon hörte man die ersten Bässe aus den Bars am Strand und im Dorf. Viele Backpacker, junge und alte Urlauber strömten in die Bars. Für mich ging es nach dem Abendessen zurück ins Hostel, denn am nächsten Tag hieß es früh Aufstehen. Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Schnell die Badehose angezogen und noch ein paar andere Sachen eingepackt. Nach einer halben Stunde stand ich dann auch schon am Strand zwischen Bierflaschen und weiteren Andenken aus der letzten Nacht. Traurig, dass so ein wunderschöner Ort so einfach durch Partys von uns „umweltbewussten“ Europäern so einfach kaputt gemacht wird. Am Strand lieh ich mir ein Kanu aus, um noch ein wenig mehr von der Insel zu sehen. Für 2 Stunden kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt. Neben ein paar Holzbooten war ich der einzige in der wunderschönen Bucht. Während der Fahrt konnte ich mehrmals fliegende Fische und einen Weißbauchseeadler bestaunen. Als Krönung legte ich an einen kleinen Strand an und ging ein wenig Schnorcheln und anschließend wieder zurück an den Strand. Anden mittlerweile ein paar Leute beschäftigt waren, den Strand ein wenig aufzuräumen. Nach einem weiteren Pad Thai zum Frühstück ging es zu zwei verschiedenen Aussichtspunkte, ehe ich auch schon die Fähre zurück aufs Festland nach Krabi nahm. Abschließend war ich froh drüber, dass ich die Insel besucht habe, auch wenn ich keine der überfüllten und überteuerten Touren, zu den Highlights der Inselgruppe gemacht habe. Ich denke das die wunderschöne Insel in den nächsten 3–5 Jahren durch Massentourismus so kaputt gemacht wird, dass nur sehr wenig der Natur in dem Zustand so erhalten bleibt.
Koh Phi Phi, 20. November
Zurück auf dem Festland ging es direkt zum Hostel, um mein Gepäck abzustellen und anschließend auf den Nachtmarkt essen zu gehen. Am nächsten Morgen plante ich ein wenig die kommenden Tage und nach dem Mittag ging es zu den Tiger Höhlen. Dort angekommen ging es zuerst 1.237 Treppen hinauf zu einem Tempel und einem riesigen goldenen Buddha. Zwischen einigen Affen genoss ich mit einem Wiener die Aussicht auf das Umland von Krabi. Sehr beeindruckend. Nachdem wir die Treppen auch im herunter gehen bezwungen hatten, ging es zu den eigentlichen Höhlen. Während eines kurzen Spazierganges durch den angrenzenden Wald und an dem Fels entlang, entdeckten wir auch diese. Am Abend stand wieder der obligatorische Besuch beim Nachtmarkt an und ich kaufte mir noch das Bus- und Fähren-Ticket nach Koh Samui.
Krabi, 22. November
Also ging es am nächsten Tag mit dem Bus und der Fähre zu der Insel. Nach gut 15 Minuten hielt der Bus das erste Mal an. Doch warum? Der Bus war voller Touristen und niemand wollte mitten im Wald aussteigen. Eine Kuh passierte die Straße. Nach einer Minute ging es dann auch schon weiter. Nach circa 2,5 Stunden Fahrt, stieg ich in Surat Thani auf eine Fähre um. Die Fährfahrt dauerte eine Stunde. Auf der Insel teilte ich mir mit drei Engländerinnen ein Taxi zum Hostel, da das Hostel genau auf der anderen Seite der Insel war. Also weitere 30 Minuten Auto fahren. Im Hostel traf ich auf einen Osnabrücker, den ich auf Langkawi/Malaysia kennengelernt habe. Am Abend erkundeten wir noch das Nachtleben der Insel. Am Donnerstag, den 23. November erkundeten wir zusammen mit weiteren Hostelbewohnern aus Singapur, Indien, Amerika und Deutschland die Insel. Es ging zu einem Fluss mit einem Wasserfall, an dem verschiedene Steinfiguren aufgestellt waren. Das erinnerte ein bisschen, an einen Märchenwald. Nach einem kurzen Bad im Fluss ging es weitere zu einem Aussichtspunkt auf das Meer. Zum Sonnenuntergang fuhren wir dann noch ans Meer. Ein Steg von einem der teuren Hotels auf der Insel, ermöglichte uns das Springen ins Meer, bevor die Sonne unterging. Anschließend fuhren wir zurück zum Hostel und gingen gemeinsam Abendbrot essen und dann nach einem tollen Tag ins Bett.
Koh Samui, 23. November
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Der schlimmste Tag meines Lebens
Heute ist wieder einer dieser Tage… Ich kann mich nicht konzentrieren, meine Motivation ist heute morgen winkend an mir vorbei gelaufen und ich verkrümel mich in meinem Bett. An Schule ist heute nicht zu denken…
Aber Warum? Ein Blick auf‘s Datum verrät es mir: Es ist der 28.02.2017
Für jeden ist es ein Datum wie jedes andere.. Für mich ist heute der Blick auf den Kalender ein absoluter Horror.. Warum? Das erzähle ich euch jetzt…
Am 28.02.2013 hatte mein Leben eine große Wendung.
Der Tag begann aber wie jeder andere. Ich stand um 4 Uhr auf, da ich um 5.25 Uhr  mit dem Zug zur Arbeit fahren musste. Frühstücksdienst im Hotel.
Der Arbeitstag an sich war sehr ruhig. Wir hatten nicht viel zu tun und ich konnte um 14.30 Uhr Feierabend machen. Soweit alles normal.
Ich fuhr nach hause, um dort meine Sachen ab zu legen.
Ich traf mich dann mit Freunden an der ehemaligen Badeanstalt  (Bade) in Wellen, ein kleines Dörfchen in der Nähe von Magdeburg. Wir spielten dort oft Fußball und haben da so einige lustige Sachen erlebt. Das war damals unser Mittelpunkt im Dorf, jeder wusste, wo wir zu finden sind, wenn wir nicht zu hause waren.
Abends zwischen 18/19Uhr bin ich dann wieder nach hause gegangen. Ich hatte am nächsten Tag Teildienst von 9-14 Uhr und von 18-23 Uhr und wollte nicht verschlafen, denn auch da musste ich sehr früh raus, um meinen Zug um 7.15 Uhr zu erwischen…
Soweit war also alles normal.
Ich bin in die Küche und hab mir was zu essen gemacht, Fußball spielen macht ja bekanntlich hungrig. Ich hab mich in der Wohnstube an den Tisch gesetzt und hab in aller Ruhe meine Schnitte gegessen. Danach bin ich in mein Zimmer und hab angefangen meine Sachen für den nächsten Tag vorzubereiten.
Doch dann….
Meine Mutter stürmte in mein Zimmer… Wie eine Furie ist sie auf mich los, trat mir vor den Brustkorb, schlug mir ins Gesicht und brüllte mich an. „Du bist das aller Letzte“ „ Du bist eine Schande für die ganze Familie!“ „Was fällt dir ein?!“ Und immer wieder schlug sie auf mich ein… Mit jedem Schlag wurde mein weinen leiser und ich fragte mich „WARUM?“ Was habe ich getan, dass sie so auf mich los geht? „Verpiss dich von hier, du hast hier nicht‘s mehr zu suchen! Mach das du weg kommst und mir nie wieder unter die Augen trittst!“
Ich lag in meinem Bett… jeder Teil meines Körpers schmerzte, mein Brustkorb hebt und senkt sich heftig, mit jedem mal schmerzte er unerträglich und ich hatte das Gefühl gleich an meinen eigenen Tränen zu ersticken. Was habe ich nur verbrochen? Warum macht sie das?
Mit letzter Kraft schrie ich sie an „WAS IST DEIN SCHEIß PROBLEM?“ Für mich war es schreien, für sie nur ein Winseln. „SAG MIR ENDLICH WAS ICH VERBROCHEN HABE!“
In meinem Kopf drehte sich alles. Ich wollte nur eine Antwort. Eine logische Erklärung dafür, was hier grade vor sich geht. Ich richtete mich auf, meine Kräfte schienen immer mehr zu schwinden, aber ich wollte mir diese Blöße nicht geben, einfach nur dazu liegen und zu heulen.
Zwischen meiner Frage und ihrer Antwort lagen nur Sekunden, doch jede einzelne fühlte sich wie Stunden an. Ich saß da. Schweigend. Hilflos. Völlig am Ende. Und nach Luft ringend.
Sie holte tief Luft, ich machte mich auf das schlimmste gefasst.
„DU HAST DEINER SCHWESTER GELD GEKLAUT!!!!! BIST DU NOCH GANZ DICHT? DEINE SCHWESTER IST 9 JAHRE ALT UND DU BEKLAUST SIE?“
Mein Sichtfeld verschwamm… Tränen liefen mir dir heißen Wangen runter….
Mit leiser Stimme kam von ihr nur noch:“ Du packst jetzt deine Sachen und bist in einer halben Stunde verschwunden….“
Dann schloss sie die Tür und ich brach zusammen. Ich hab WAS? Wie kommt sie auf diesen Bullshit? Es drehte sich alles, jeder Zentimeter meines Körpers schmerzte und ich begriff langsam was das jetzt für mich hieß… Ich musste hier raus. Ich musste meine Geschwister unter diesem Tyrann von Mutter alleine lassen.
Aber wo sollte ich hin? Wie soll es weiter gehen?
Ich rief eine, bis heute, sehr gute Freundin an… Tränen überströmt schilderte ich ihr, was hier grade passiert ist. Ohne zu zögern lud sie mich ein bei ihr zu wohnen. Ein Lichtblick..
Ich packte meine Sachen und ging zum 2km entfernten Bahnhof…
Mein Kopf und mein Blick waren komplett leer und alles was ich besaß war in einem Rucksack..
Mein Zug fuhr um 20.15 Uhr nach Magdeburg.
Da soll es also gewesen sein? Was ist hier eigentlich grade passiert? Warum hat sich mich nicht erklären lassen? Ich habe doch NICHTS getan….
Ich saß da am Bahnhof… Allein… Weinend… Vermutlich mit geschwollenem Gesicht…. Ich sah die Züge an mir vorbei ziehen, hatte aber nur ein rauschen im Ohr, als sie donnernd an mir vorbei fuhren… Und immer wieder spielte sich das gleiche Szenario vor meinem geistigen Auge ab… Und immer wieder spürte ich die Schläge, als sie mich in meinen Gedanken wieder trafen. Ich hörte ihre Stimme und sie war mir auf einmal so fremd.. Jede Minute die ich da saß war eine Qual.. Es kommt mir bis heute vor, als wenn ich da Stunden gesessen habe…. Dabei waren es nur 30 Minuten…
Die fahrt nach Magdeburg dauert 15 Minuten… Und je näher ich der Stadt kam, umso lauter wurde das rauschen in den Ohren. Ich hörte nichts mehr… wie gelähmt stand ich an der Tür vom Zug und starrte in die Leere. Leute stiegen ein und wieder aus und mussten an mir vorbei. Ich war nicht in der Lage mich zu bewegen. Ob sie gesehen haben, was mir vor nicht mal einer Stunde passiert ist? Ich weiß es nicht.
Ich stieg aus und meine Freundin kam auf mich zu, ich stand einfach nur da, hab alles mit einem Nicken abgetan und wir sind in ihre Wohnung gefahren. Wir sprachen darüber… Aber all die Wut, Trauer, Enttäuschung etc. war wie weggeblasen. Eine erstickende Leere füllte mein Inneres und immer wieder driftete ich ab……
Bis heute hab ich nicht begriffen, was da eigentlich passiert ist und bis heute spüre ich diese Leere in mir, die ich vor 4 Jahren verspürt habe.
Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass ich eines Tages verstehen und endlich zur Ruhe kommen werde…
Ich bleibe dran und kämpfe für mein Glück, denn das ist das einzige, was mir geblieben ist.
Wir lesen uns, Charly xxx
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