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#Pics: Sebastian Tönissen
itchyofficial · 2 years
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03.11.2022 Wiesbaden - Schlachthof
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir in den letzten 20 Jahren in Wiesbaden gespielt haben. Fakt ist: Es war oft und es war eigentlich immer herausragend gut. Nagut, bis auf unser allersteres Wiesbaden-Konzert im Jahr 2003 vielleicht.
Damals sind wir wirklich hochmotiviert auf die Bühne gerannt, haben mit voller Energie den ersten Song durch den Raum geballert und anschließend ein euphorisches „GUTEN ABEND WIESBADEEEEEEEN!“ ins Publikum geschrien, bis wir von unserem Mischer Thimo darauf aufmerksam gemacht wurden, dass er aktuell die einzige Person ist, die vor der Bühne steht.
Naja. Irgendwas ist ja immer. Im späteren Konzertverlauf kamen dann aber doch mindestens noch neun weitere Leute in den Konzertsaal. So scheisse war das also gar nicht.
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Heute gingen knapp 800 Tickets über den gut gereinigten Verkaufstresen und wir freuen uns, dass in diese schwierigen Zeiten so viele Leute zu uns kommen. Ihr habt einen Stein bei uns im Brett. Jetzt wo ich das grade schreibe: Woher kommt dieses Sprichwort eigentlich? „Einen Stein bei jemandem im Brett haben“. Was soll das? Welches Brett? Und warum steckt da ein fremder Stein drin? Komplett inhaltliche Willkür ist das doch.
Der Schlachthof in Wiesbaden ist ja einer unserer absoluten Lieblingsclubs. Hier ist einfach alles – und zwar wirklich alles – so gemacht, dass man sich als Band wohlfühlt. Nur nette Leute, alles super organisiert und in unserem Backstageraum steht ne Playstation mit „Fifa2018“ parat. Besser wird’s nimmer.
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Da unser Backliner Yannick heute nachkommt und erst um 17Uhr vor Ort sein kann, müssen wir unseren Krempel selbst aufbauen und verkabeln. Vor allem letzteres birgt dann doch immense Risiken in sich: Wir wissen zwar, dass wir viele Kabel besitzen, sind uns aber oftmals über deren genaue Funktion nicht 100%ig bewusst. Dennoch stecken wir viele davon selbstbewusst in eventuell passende Öffnungen und hoffen, dass am Ende ein Ton rauskommt. Vieles funktioniert. Manche Kabel zieht unser Mischer Jonas dann kopfschüttelnd wieder ab und verkabelt sie richtig. Irgendwas ist ja immer.
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Am Ende machen wir noch einen neun minütigen Soundcheck und verlassen anschließend unauffällig die Bühne, um unserer Supportband Platz zu machen:
PABST aus Berlin sind wieder am Start und es ist einfach so geil, wenn Bands, die man zuhause gerne hört, mit einem auf Tour sind. Wir freuen uns krass darüber.
Zum Abendessen gibt es qualitativ hochwertige Fallafel-Knödel mit Gemüse und Reis und kurz darauf knödeln PABST auch schon die ersten Songs durchs weite Rund. Das Publikum quittiert selbiges mit lang anhaltendem Applaus und wir dehnen Backstage schonmal unsere Knochen – Gleich fährt der Partyexpress ab!
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Um 21.10Uhr werden wir mit den Worten „Macht bitte nichts kaputt“ auf die Bühne geschickt und von da an singen wir um unser Leben. Wiesbaden ist sehr sehr gut gelaunt heute und es wird mal wieder ein herausragend guter Konzertabend. Es ist einfach so schön, endlich wieder richtig auf Tour zu sein. Danke für die Energie und die harte Feierei! Wir lieben es hier.
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Nach der Show mixen wir uns noch ein paar skurrile Cocktails, ich verliere gegen Max auf der Playstation und das Bett in unserem Hotel ist so hart wie ein handelsüblicher Autobahnbelag. Irgendwas ist ja immer.
Morgen Bremen! Kommt rum! Wir kommen auch!
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itchyofficial · 2 years
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13.08.2022 Oberhausen - Olgas Rock
Drittes Festival in Folge und so langsam machen sich Abnutzungserscheinungen an unseren Körpern bemerkbar: In unseren Lungen hängen immer noch 1,5 Liter Festivalstaub, der von unverantwortlich agierenden Circle-Pit Teilnehmer*innen aufgewirbelt wurde. Danke dafür! Das habt ihr jetzt von eurem Rumgehüpfe! Außerdem habe ich mir den linken Oberschenkel ganz leicht angezerrt und einen kaum sichtbaren Sonnenbrand auf der Nase. Trotz allem stehe ich an diesem Morgen auf. Ich machs einfach. Trotz allem. No retreat & no surrender.
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Angekommen im Frühstückssaal unseres Hotels begrüße ich alle Mitglieder unserer Reisegruppe mit einem festen Handschlag. Sowas ist wichtig für die Chemie innerhalb der Gruppe. Keine Hierarchien. Alle begegnen sich auf Augenhöhe. Selbst der Bassist (!) stellt sich auf eine Stufe mit Gitarrist, Trommler und den Angestellten. So läuft das bei uns.
Anschließend berichtet unser Tourmanager Jonas der Hotelbesitzerin, dass wir letzte Nacht unser Ehe-Doppelbett fachmännisch auseinander gebaut haben, um daraus zwei Einzelbetten zu machen. Dass dabei diveres Metallteile aus ihrer Verankerung fielen und wir nicht mehr wissen, wo genau die jetzt dran waren, verschweigen wir sicherheitshalber.
Die Hotelbesitzerin ist danach sichtlich aufgebracht und erklärt uns anschließend in einem 14 minütigen Monolog, dass die Ehebett-Problematik leider immer wieder auftrete und dass sie uns das Bett natürlich auch selbst hätten umbauen können, selbiges aber nicht so einfach ist, weil man dafür verschiedene Auflagen braucht und zwischendurch denke ich mir, dass ich in den letzten 14 Minuten mehr über Hotelbetten gelernt habe, als in meinem kompletten bisherigen Leben.
Anschließend bauen Jonas und ich unser Bett wieder zusammen. Es ist jetzt wahrscheinlich sehr anders zusammengebaut, als es ursprünglich mal war, aber es sieht immerhin ähnlich aus.
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Angekommen beim Olgas Rock, werden wir vom ultranetten Festivalteam begrüßt und schaufeln uns anschließend kiloweise Basmati-Reis in die Bäuche. Daraufhin ziehen wir uns in unseren Backstage-Container zurück um Bundesliga zu schauen. Unser heißgeliebter VfB Stuttgart verspielt in der 95. Minute noch einen, bereits sicher geglaubten, Auswärtssieg und die Stimmung danach ist eher ausbaufähig. Selbst die Veranstalter*innen, die kurz danach unsere Tür öffnen und in unsere nassen Augen schauen, reagieren nur mit einem kurzen "Oh, shit....VfB oder?" und schließen anschließend wieder die Tür.
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Um wieder halbwegs klar zu kommen, schauen wir uns die Konzerte von Kapelle Petra und Le Fly an. Die machen beide gute Arbeit. Abends sind wir dann endlich dran und Oberhausen ist einfach immer eine solide Bank. Ich weiß gar nicht, wie lange wir schon zum Olgas Rock kommen, aber es ist jedes mal ein Traum! Pünktlich zum wunderschönen Sonnenuntergang feiern wir mit einem wilden Pulk vor der Bühne ein riesen Party und es ist so schön alles, dass wir zwischendurch manchmal sogar für einen Zeitraum von ca. 10 Sekunden vergessen, dass unser Lieblingsfussballverein in der 95. Minute noch den Sieg verschenkt hat. Sowas schafft nur Oberhausen.
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Wir sagen Danke für einen großartigen Festivalabschluss dieses Wochenendes und packen noch gar nicht, wie gut die letzten drei Tage waren.
Unglaublich. Nächste Woche gehts weiter in der Schweiz. Let´s go.
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itchyofficial · 2 years
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11.08.2022 Püttlingen - Rocco Del Schlacko
Wenn das Festivalwochende bereits Donnerstags startet und man erst Sonntags wieder nach Hause kommt, weiß man, dass man mal lieber vorher ne Runde joggen gehen hätte sollen.
Auf dem Plan stehen drei absolute Herzensfestivals: Rocco del Schlacko, Taubertal und Olgas Rock. Alle drei wurden von uns jahrelang auf Herz und Nieren getestet und in unserer bandinternen Open Air-Bewertungstabelle mit „hervorragend“ bewertet.
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Heute also erstmal ins schöne Saarland zum Rocco del Schlacko und der Blick auf das Festival Line Up zeigt mehrere gute Bekannte: Nathan Grey von Boysetsfire ist am Start, ebenso die netten Typen von Massendefekt und die Musterschüler von Sondaschule. Nachdem wir uns im Cateringbereich mit kleinen Salaten und großen Nudeltellern eingedeckt haben, legt Nathan Grey auch schon auf der Hauptbühne los. Während wir seine Show anschauen, rechnen wir kurz nach und stellen etwas erschrocken fest, dass wir ihn vor sage und schreibe 20 (!) Jahren zum ersten mal kennengelernt haben. Damals haben wir kurz nach der Bandgründung mit Boysetsfire gespielt. Wahnsinn.
Wahnsinn ist auch die Temperatur am heutigen Nachmittag. Wie heiß das einfach ist! Dazu noch die kleine Problematik, dass die Bühne mitten in der frontalen Sonneneinstrahlung steht. Pflichtbewusst schmieren wir uns minutenlang gegenseitig mit einer qualitativ hochwertigen Sonnencreme inkl. Lichtschutzfaktor 30 ein und hoffen einfach, dass wir trotz unseres fortgeschrittenen Alters ohne Hitzschlag davonkommen.
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Um 17.20 Uhr rennen wir siegesicher auf die Hauptbühne und erblicken das altbekannte Bild: Den wildgewordenen Sauwasen! Es ist einfach immer wieder ein Traum hier beim Rocco! Zwar schrotten wir zwischendurch die Gitarre, verheddern uns uns in den Tönen und ich spiele teilwesie 30s lang am Stück einen komplett falschen Akkord, aber wenn man mal ehrlich ist: Wen juckt sowas schon? Die Stimmung ist jedenfalls mehr als hervorragend und als wir nach 60 Minuten glücklich von der Bühne humpeln, sehen wir aus wie drei durchgebumste Feuermelder. Was für ein schöner Wochenendauftakt.
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Nach der Show verliere ich noch ultraknapp mit 1:3 gegen Henning May von Annenmaykantereit in FIFA2022 auf der Xbox und ansonsten schauen wir die anderen Bands, zocken Minitischtennis, heben ein paar Gläser und erfreuen uns des Band-Daseins.
Danke Rocco. Wir lieben dich!
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