Tumgik
musikundmeer-blog · 7 years
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BrĂĽckenterror
In Hiddensee brachen wir am 25.8. um 9.00 Uhr auf. Der Wind stand günstig und wir konnten segeln. Die Brücke in Stralsund öffnete um 12.15 und die wollten wir kriegen. Es war ein bisschen anstrengend durch das enge Fahrwasser zu segeln und manchmal kamen von vorne und von hinten Fähren angerast. Eine Fähre hupte uns dann auch an, obwohl wir so weit wie möglich am Fahrrinnenrand entlang segelten. Das Wetter war unglaublich schön und der Wind von hinten und wir erreichten die Brücke ohne Probleme und fuhren mit 20 anderen Booten durch. Danach segelten wir im Pulk weiter Richtung Greifswalder Bodden. Vor dem hatte ich schon wieder Angst, denn wenn da die Welle höher als einen halben Meter ist, wird mir immer schlecht. Als wir dort ankamen, war der Bodden spiegelglatt und der Wind kam immer noch von hinten, so dass wir beschlossen den Bodden in einem Rutsch zu durchqueren. So geniale Bedingungen mussten wir ausnutzen! Da es wenig Wind und wenig Welle gab, war ich auch ein paar Stunden an der Pinne, denn wir waren an dem Tag über 10 Stunden unterwegs. Um 19.20 machten wir in Kröslin fest, von dem Hafen hatten wir gehört, weil ein Ehepaar aus dem Segelverein dort ihr Boot im Sommer liegen hat. Wir schrieben den beiden eine SMS, ob sie zufällig da sind, und sie waren auch gerade aus ihrem (dreiwöchigen) Urlaub zurück gekommen und freuten sich, uns zu treffen. Wir gingen ins Hafenrestaurant „Steghaus“ und sie hatten tatsächlich ein paar vegetarische Gerichte auf der Karte. Im Restaurant gab es Livemusik mit Papa und Tochter zu einprogrammierter Band im I-Pad. Die Alleinunterhalter heutzutage spielen nicht mal mehr Keyboard. Es klang ein bisschen wie gute Karaoke, wenn auch die Musikauswahl nicht unbedingt meinen Geschmack traf. Im vegetarischen Essen war dann, obwohl wir extra gefragt hatten, Schinken drin, aber nach zehneinhalb Stunden Fahrt hatten wir keine Lust auf Stress, sondern ich schob den Schinken einfach zur Seite. Helmut und Cornelia aus dem Segelverein waren auf Bornholm und in Schweden gewesen und wir tauschten unsere Reiseerlebnisse aus. Am nächsten Tag wollten wir weiter Richtung Stettin. Der Wind sollte weiterhin gut stehen, damit wir unseren Motor schonen können.
Morgens in Kröslin trödelten wir gemütlich vor uns hin, duschten ausgiebig in den neuen Hightech-Duschen und als ich Mike fragte, wann wir eigentlich los müssen, um die Wolgaster Brücke zu kriegen, sagte er: „Um 11.00 reicht.“ Mein Blick auf die Uhr und der darauffolgende entsetzte Schrei sagte alles: „Es war schon 10 nach 11.“ Als wir sofort total hektisch los wollten, fiel mir ein, dass wir den Chip noch abgeben müssen, den wir für die Duschen bekommen hatten. Ich rannte also zum Hafenmeister, er wollte mich überreden noch im Segelbedarfladen vorbei zu gucken. Als ich sagte, dass wir die Brücke kriegen wollten, meinte er: „Na dann aber hurtig.“ Ich sprintete zurück zum Boot und wir legten ab. Das Wetter war wunderschön, strahlender Sonnenschein und mindestens 25 Grad warm. Nur leider: „Null Wind“. Wir rasten mit dem Motor zur Brücke, die um 12.20 pünktlich öffnete und auch durch diese Brücke fuhren wir im Pulk mit 14 anderen Segelbooten. Nach der Brücke frischte der Wind auf und ich hatte total Lust zu segeln, bei dem schönen Wetter, ohne Welle und mit entspannten 2-3 Windstärken. Das hat mir Spaß gemacht. Auch wollte ich mal lernen, wie das Großsegel eingeholt wird und habe das dann bei diesen günstigen Bedingungen kurz vor Zinnowitz auf Usedom geübt. Wir kamen um 17.10 an und leihten uns zwei Fahrräder von Usedom-Rad, weil der Ort doch ein ganz schönes Stück weg ist vom Hafen. Mike konnte sich daran erinnern, ich nicht. Wir radelten in den Ort und gingen dort beim Inder essen. Da waren wir schon einmal und ich erinnerte mich dann doch wieder. Anschließend fuhren wir noch zur Seebrücke und gingen in eine Eisdiele und von dort zurück zur Ölle. Ich kriegte kurz die Krise, als wir eine befahrene Straße überqueren mussten. Wann hatte ich das letzte Mal so viele Autos gesehen. Und kommen wir da jemals rüber? Wie soll es bloß in Berlin werden in dieser lauten hektischen Stadt? Mike meinte trocken: „Da gewöhnen wir uns wieder dran.“ Vielleicht doch nach Hiddensee auswandern?
Am 27.8. mussten wir dann noch die dritte und letzte Brücke auf unserer Heimreise kriegen. Die Brücke Zecherin öffnete um 12.45. Um sie zu kriegen, starteten wir um 9.20 in Zinnowitz. Wir sind froh, wenn wir keine Termine mehr einhalten müssen auf dem Rest unserer Heimreise! Am Anfang war wenig Wind, aber er frischte bald auf, so dass wir die meiste Zeit segeln konnten. Nur kurz vor Zecherin fing es heftig an zu regnen und der Wind kam direkt von vorne. Da mussten wir den Motor anschmeissen, um rechtzeitig bei der Brückenöffnung zu sein.  Danach war wieder strahlender Sonnenschein und es war heiß. Kurz vor Mönckebude verstärkte sich der Wind plötzlich von 12 auf 20 Knoten und wir waren froh, dass wir nicht weiter segeln müssen. Wir kamen um 17.10 im Hafen an und der Hafen war schon ein bisschen ausgestorben, obwohl das Wetter so schön war. Mit Kochen, einem kleinen Spaziergang zur Mole und Lesen waren wir voll beschäftigt und als pünktlich zum Sonnenuntergang die Mückenplage anfing, flüchteten wir nach drinnen. Eigentlich wollte ich Straßenmusik machen, aber es waren kaum Leute im Hafen, so dass es sich nicht wirklich lohnte. Mönckebude ist einer von Mikes Lieblingshäfen und er hat sich erkundigt, was es kostet, das Boot dort hinzulegen. 600 Euro im Jahr. Das ist tatsächlich nicht so viel, es gibt allerdings eine längere Warteliste auf der mindestens 5 Boote stehen. Ich bin nicht dafür, das Boot an die Ostsee zu legen, denn wir haben ja an den Wochenenden auch immer viele Konzerte und Termine und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir es öfter schaffen an die Ostsee zu fahren übers Wochenende. Aber wenn wir mal weniger Musik machen, dann vielleicht schon.
Für den nächsten Tag, den 28.8. war Wind aus West angesagt, der uns schön nach Stettin schieben sollte. Und obwohl sämtliche Apps und der Wetterbericht Windstärke 2 – 3 angesagt hatten, gab es so gut wie keinen Wind und das bisschen was es gab, kam von Osten – also aus der Richtung, in die wir mussten. Somit sind wir mit dem Motor auf spiegelglattem Wasser bis Stepnica gefahren. (Das ist der Ort, in dem mir das Essen runtergefallen ist auf dem Hinweg … ). Dieses Mal haben wir in dem Kanal fest gemacht, der wirklich sehr schön ist. Kaum zu glauben, dass es fast zwei Monate her ist, seit wir das letzte Mal hier waren. Es war heute den ganzen Tag sehr heiß und ich musste uns ein Sonnensegel basteln, damit wir nicht verbruzeln. Schön, dass wir auf der Heimreise noch einmal richtig schönes Wetter haben.
Und heute, den 29.8. sind wir dann 4 Stunden mit Motor von Stepnica nach Stettin gefahren. Es gab wieder Wind von Vorne bei strahlendem Sonnenschein. Die Fahrt war sehr schön und auch ein bisschen wehmütig. Morgen um 10.00 Uhr wird der Mast gelegt und dann geht es über die Kanäle nach Hause. Mike war heute schon leicht deprimiert, dass unsere Reise jetzt zu Ende geht. Ich freue mich schon sehr auf zu Hause. Endlich wieder eine eigene Dusche, ein weiches Bett, immer fließendes Wasser und überall Strom und Internet. Was für ein Luxus.
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musikundmeer-blog · 7 years
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Die Rettung heiĂźt Fleming
Den einen Dieselfilter haben Mike und Lovina gereinigt gekriegt. Beim anderen hatte Mike das Problem, dass er ihn nicht aufbekam. Wir beschlossen bis Montag zu warten und in der Werft nach Hilfe zu fragen. Als erstes am Montagmorgen gingen Mike und ich zur Bootswerkstatt auf der Werft und fragte, ob sie uns helfen könnten. Wir bekamen Fleming, der sich gleich an die Arbeit machte. Er schraubte den Dieselfilter ab, Mike und er wechselten ihn und dann musste „nur“ der Diesel wieder zurück in die Schläuche gepumpt werden. Da es im System dafür nur eine kitzekleine Pumpe gab, dauerte das Stunden. Da Lovina und ich den ganzen Tag gestern schon nicht so richtig helfen konnten und Mike mit Fleming nicht mehr alleine war, beschlossen wir eine kleine Wanderung an der Küste lang zu machen. Wir liefen auf dem Trampelpfad von Rodvig Richtung Leuchturm und kamen nach zweieinhalb Stunden an der Kirche an. Die Kirche hatte ich auf dem Hinweg schon mit Mike besucht und auch dieses Mal gefiel sie mir sehr gut. Lovina und ich stiegen dann in den Touristenbus, der uns umsonst zurück nach Rodvig brachte. Unterwegs schrieben wir Mike, dass wir auf dem Rückweg seien und Mike schickte uns eine Sprachmeldung mit unserem Motor. Fleming und Mike hatten es geschafft. Der Motor hatte aus dem Tank Luft gezogen, was eigentlich nicht richtig war und auch der Grund dafür war, dass das Entlüften nicht funktioniert hatte. Und als die beiden aufgeben wollten und dabei waren den Außenborder anzubringen, hatte Fleming die Idee einen „Ersatztank“ aus einem Kanister zu basteln. Das machten die beiden dann und so funktionierte der Motor wieder. Dafür, dass Fleming den ganzen Tag an Mikes Seite war, wollte er nur 700 Kronen (100 Euro) haben. Wir waren sehr erstaunt, da wir dachten Dänemark sei so teuer. Aber scheinbar wirklich nur das Essen.
Zur Feier des Tages gingen wir Pizza essen und beschlossen nachdem wir Wind und Welle gecheckt hatten, am nächsten Tag direkt nach Hiddensee durchzufahren. Da der Wind so günstig stand, rechneten wir aus, dass wir die 55 Seemeilen in 8-10 Stunden schaffen würden. Wir stellten den Wecker auf Sonnenaufgang 5.30 und Lovina kochte abends Haferbrei für alle vor, damit wir unterwegs in Ruhe frühstücken können.
Am nächsten Morgen fuhren wir früh los und setzen so schnell wie möglich das Vorsegel (Wind von hinten). Leider war die Welle so hoch und schräg von hinten und von der Seite, dass mir sofort schlecht wurde. Ich legte mich in die Kabine und machte die Augen zu, was eine gute Lösung war. Dann war mir zwar nicht mehr schlecht, aber ich konnte den beiden auch gar nicht mehr helfen. Zum Glück hatte Lovina viel Spaß am Segeln und lernte von Mike, wie sie bei der Welle und dem Wind das Boot am besten steuert. Sie war ein paar Stunden an der Pinne und Mike war ganz froh, dass er nicht die ganze Zeit segeln musste. Auf der Hälfte der Strecke hörte ich Mike schimpfen: Die Kurbel, um das Vorsegel straff zu kriegen, war ihm ins Wasser gefallen. „Dabei habe ich gestern noch daran gedacht Rasmus ein Geschenk zu machen. Nun ja, jetzt hat er sich die Kurbel geholt.“ Zum Glück haben wir noch eine Ersatzkurbel, die ist leider nicht so schön, wie die, die jetzt auf dem Meeresboden liegt. Ich habe leider nicht so viel mitbekommen, weil ich unten lag und jedesmal, wenn ich nach oben ging oder mich zu doll bewegte, mir sofort wieder schlecht wurde. Ich fand die Überfahrt nicht so toll, aber Mike und Lovina hatten richtig Spaß und freuten sich, dass sie so schön segeln konnten.
Wir kamen gegen 17.00 Uhr nach 11 Stunden Fahrt in Kloster in Hiddensee an. Wir hatten schon Angst, dass wir keinen Platz mehr kriegen, weil es abends in Hiddensee oft schwierig ist und der Hafen oft sehr voll ist. Aber der Hafen war erstaunlicherweise total leer. Selbst der Hafenmeister war irritiert und wunderte sich, wo denn alle hingefahren sind. Ich erzählte ihm, dass Rodvig in Dänemark total voll war, als wir dort weg sind und er meinte: „ja, vielleicht sind die alle nach Dänemark rüber?“
In Hiddensee beschlossen wir uns erst einmal zu erholen und zu chillen und mindestens einen Tag zu bleiben. Ich ging schnell was einkaufen, während Mike und Lovina völlig erschöpft in der Sonne lagen. Ich war eigentlich ganz gut erholt und vor allem froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Am nächsten Tag wollte Lovina unbedingt zum Strand und Mike und ich gingen spazieren und setzten uns in ein Café. Baden war sie allerdings auch nicht, dafür war es zu kalt und zu windig.
Wir pumpten mal wieder unser Schlauchboot auf und als Lovina vom Strand zurück kam, paddelte sie erst mit Mike und dann mit mir ein bisschen durchs Hafenbecken. Leider ist das Loch nicht richtig dicht und wir flickten das Boot mit dem neu gekauften Boots-Reparatur-Set. Abends liefen wir die 2,5 Km nach Vitte und gingen dort essen. Nach dem Essen wollten wir zu einem kleinen Musikfestival namens Jazz und Meer und kamen nach der ersten Band an. Die zweite Band war eine Performance-Künstlerin, die 2 Jahre gereist war und einen Video zum Thema Klang und Stille gedreht hatte und nachdem wir einen 15-Minütigen Video mit Standbildern aus Portugal und der Performance-Künstlerin, die in der Natur lag und Geräusche machten, fing die Band an zu spielen. Die Saxophonisten spielte erst mal ohne Mundstück und der Kontrabassist schlug auf seinen Bass ein. Die Sängerin verteilte irgendwelche Gegenstände im Publikum und kletterte über die Stühle. Alles total absurd und auch witzig. Das Publikum verließ nach und nach den Raum und als selbst die beiden Veranstalter_innen raus gingen, hatten wir auch genug.
Wir liefen dann im wunderschönen Sternenhimmel auf dem Deich zurück nach Kloster.
Am nächsten Tag, den 24.8. reiste Lovina mit der Fähre ab. Sie wollte am frühen Abend in Berlin sein. Mike und ich wanderten zum Leuchtturm und hofften, dass er dieses Jahr offen war. Aber leider schließt er bereits um 16.00 Uhr und wir waren um 16.15 dort. Blöd. Nächstes Jahr schaffen wir es hoffentlich nach oben.
Am 25.8. wollen wir weiter nach Stralsund und eventuell sogar noch weiter, denn der Wind soll von Westen kommen, was uns genau in die richtige Richtung blasen wird. Gegenan mit dem provisorischen Motor wollen wir so gut es gehen verhindern. Deshalb werden wir wohl morgen so weit wie möglich fahren.
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musikundmeer-blog · 7 years
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Motor aus!
Am Samstag, den 19.8. wollten wir zu einer kleinen einsamen Insel. Der Wind kam wieder einmal leider direkt von vorne und es war eine ziemlich hohe Welle bei Klintholm angesagt, wo wir eigentlich hin wollten. Deshalb beschlossen wir innen lang zu fahren, wo es geschützter ist. Wir starteten bei schönstem Sonnenschein mit dem Motor zur Überfahrt. Es war ein wenig schaukelig, da wir sehr hohe Wellen von vorne und von der Seite sowie Wind von vorne hatten. Nach über der Hälfte der Strecke hörte sich der Motor auf einmal komisch an. Sowohl Mike und mir fiel sofort auf, dass er anders klang als sonst. Mike nahm ein wenig Gas raus, aber da die Strömung und der Wind von vorne kamen, blieben wir dann fast stehen. Als Mike wieder Gas gab, soff der Motor ab und ging aus. Und wir bekamen ihn auch nicht mehr an. Nun trieben wir also mitten auf dem Meer ohne Motor. Die einzige Option war mit dem Wind zurück zu segeln, was wir dann auch machten. Der Wind war inzwischen so stark, dass wir mit einem kleinen Fetzelchen Segel im Affenzahn zurück rasten. Wir starteten unterwegs den Motor noch einmal und er lief ungefähr eine Minute bevor er wieder aus ging. Wir hatten ganz schön Schiss, ob wir es in den Hafen schaffen und wenn, ob wir das Boot dann überhaupt gebremst kriegen würden. Denn der Wind stand genau ins Hafenbecken rein. Wir besprachen wie wir das am besten angehen wollten. Als wir in den Hafen fuhren kam ein schwedisches Segelboot. Wir fragten, ob sie uns helfen könnten, aber entweder verstanden sie uns nicht oder sie waren blöd. Ich glaube sie konnten kein Englisch. Da waren wir auf uns allein gestellt. An einem Stegende war ein Dalben und Mike rief: „Mach uns da fest.“ Leider war der Dalben mitten im Wasser im Hafenbecken und eine Box ganz schön weit weg. Inzwischen waren wir die Hauptdarstellerinnen im heutigen Hafenkino. Alle schauten, was wir da machten und boten Hilfe an. Allerdings wollten wir unseren Dalben nie wieder los lassen, da wir so froh waren, irgendwo fest zu sein und nirgends gegengedonnert zu sein. Mit Bootshaken und Leinen und Hilfe eines anderen schwedischen Seglers schafften wir es dann in eine Box und waren total froh, sicher und unverletzt und ohne Schäden am Boot angekommen zu sein. Wir stellten fest, dass wir in Krisensituationen gut ruhig bleiben alle drei. Wobei Lovina meinte: „war doch nicht so schlimm.“ Ist vielleicht ganz gut, dass ihr nicht klar war, dass es auch anders hätte enden können. Mike schrieb dann in diversen Seglerforen und an Leute aus unserem Segelverein ein paar Anfragen und innerhalb kürzester Zeit hatten wir 11 Kommentare bei Facebook, die uns alle Tipps gaben, was kaputt sein könnte und wie wir es reparieren können. Es gibt wohl 2 Dieselfilter im Motor und die können beide verstopfen – vor allem wenn das Boot die ganze Zeit auf und ab schaukelt. Am nächsten Tag wollte Mike sich an die Reparatur machen.
Während Lovina und Mike kopfüber im Motor hängen und den einen Filter austauschen, stehe ich in der Dusche und lade meinen Laptop auf und während ich warte, dass es lädt, schreibe ich weiter am Blog. Den ganzen Vormittag war wunderschönes Wetter, aber gerade geht ein Gewitter über den Hafen.. Da bleibe ich noch ein bisschen in der Dusche, schreibe noch ein wenig und wenn es aufhört zu Regnen, schaue ich mal, wie weit die beiden gekommen sind. Drückt uns die Daumen, dass Mike den Motor repariert bekommt. Falls es nicht klappt, haben wir ja noch den Ersatzmotor. Aber ein Albin Vega (ist unser Bootstyp) Segler hat uns einen Mechaniker genannt, der ganz hier in der Nähe ist. Im Notfall lassen wir den noch kommen und dann gibt’s noch den Außenborder. Also wir werden auf alle Fälle irgendwann, irgendwie wieder nach Berlin kommen. Hiddensee müssen wir wahrscheinlich ausfallen lassen.
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musikundmeer-blog · 7 years
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Kopenhagen und Hipsterherz
Am nächsten Tag, den 13. versuchten wir erneut nach Kopenhagen zu kommen. Wir standen ganz früh auf und fuhren bereits um 7.30 los. Dieses Mal war der Wind viel weniger und auch die Welle hatte sich beruhigt. Wir segelten gemütlich nach Kopenhagen und waren nach 3 Stunden auch schon angekommen. Wir fuhren in den Hafen bei der kleinen Meerjungfrau und legten uns in eine Ecke weit weg vom ganzen Touristenrummel. Der Hafen ist total schön und ruhig und scheinbar ist die Saison jetzt auch schon vorbei, denn es gab immer genug Platz für alle Boote und der Platz neben uns war sogar zwei Tage frei.
Dieses Mal erkundeten wir die Stadt zu Fuß: Nyhavn. Christianshavn. Zum Abendessen gingen wir zu Papiron, das ist eine große ehemalige Lagerhalle direkt gegenüber von Nyhavn, neben der Oper und dort gibt es Essensstand neben Essensstand. Unsere Bootsnachbarn hatten uns empfohlen dort essen zu gehen. Allerdings gab es hauptsächlich Junkfood – aber auch veganes Junkfood – also vegane Burger und Pizza und so. Alles was das Hipsterherz begehrt. Das war auch ganz schön trubelig und laut und die Touristenmassen schoben sich durch die Halle und setzten sich draußen aufs Pier zum Essen. Danach schlenderten wir zurück zur Meerjungfrau und danach waren wir total erledigt.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Taxiboot zum Yachtladen, um für Lovina eine Schwimmweste zu kaufen, denn in Dänemark ist es Pflicht, dass alle an Bord immer eine Schwimmweste tragen. Wir hatten schon Angst, dass es uns ein Vermögen kostet, aber scheinbar ist nur das Essen so teuer in Dänemark, alles andere ist sogar billiger als in Deutschland. Wir gingen zurück zum Hafen und warteten auf Lovina, die eigentlich um 15.00 Uhr da sein sollte. Leider hatte ihr Flieger eine Stunde Verspätung und dann musste sie beim Fahrkartenschalter ewig anstehen und am Ende hat sie sich noch mit dem Bus verfahren. Gegen 17.00 Uhr kam sie dann endlich und war total krank. Sie legte sich erst einmal hin. Wir nutzten die Zeit um eine Runde zu proben für den Auftritt am nächsten Tag. Von den Booten bekamen wir Applaus und der Hafenmeister meinte, dass das sehr schön sei, im Hafen Musik. Später beschlossen wir mit dem Bus noch einmal nach Kopenhagen rein zu fahren, um Lovina ein bisschen die Stadt zu zeigen. Wir verpassten die Station an der wir aussteigen wollten und fuhren eine Station zu weit. Wir liefen einfach drauf los Richtung Fußgängerzone und standen auf einmal vor der Kneipe, in der wir am nächsten Abend spielen sollten. Das war so ein witziger Zufall, dass wir rein gingen und dort erstmal ein Getränk bestellten und uns vorstellten. Die Kneipenbesitzerin ist Deutsche und freute sich sehr auf uns. An dem Abend spielte ein Duo aus Hamburg, Gitarre und Geige. Das war auch sehr schön, nur leider wollten wir ja noch weiter und noch ein bisschen Sightseeing machen. Wir schlenderten durch die Fußgängerzone und obwohl ich eigentlich keine Lust mehr hatte so viel zu laufen, liefen wir doch den ganzen weiten Weg zurück zum Hafen. Am nächsten Tag wollte ich aber unbedingt Fahrräder mieten und die anderen waren einverstanden.
Lovina war am nächsten Morgen richtig krank und hatte keine Lust und Energie für die Stadt. Sie wollte am liebsten nur schlafen und Mike und ich mieteten uns Fahrräder, um noch ein bisschen in der Stadt rum zu fahren. Der Fahrradverleih war ein bisschen kompliziert. Wir mussten uns die App aufs Handy laden, dann das Rad anmelden und dann immer mit dem Handy das Fahrrad auf- und abschließen. Das bedeutete aber auch, dass wir die ganze Zeit aufgeladene Handys brauchen. Das war totaler Stress für uns, aber wir nahmen unsere Powerbanks mit. Leider stürzten die Apps ständig ab und die Bluetooth-Verbindung mit dem Handy und Fahrrad funktionierte nicht immer. In der Fußgängerzone ging dann immer einer von uns in den Laden und die andere passte auf die Räder auf. Das war ziemlich nervig. Aber in der Fußgängerzone war viel los und es machte total Spaß dort lang zu laufen. Auch Christiania haben wir uns noch einmal in Ruhe angesehen. Leider ziemlich touristisch, aber interessant. Danach gingen wir zurück zu Lovina, der es Dank Belladonna, schon viel besser ging. Gegen 18.00 Uhr kamen Markus und Richard mit einem E-Cello und Verstärker und ihren Rädern zu uns an Bord. Da wir zu dritt seit über 5 Wochen nicht mehr zusammen gespielt hatten und Markus ein ungewohntes Instrument hatte, schoben wir eine kleine Probe auf der Parkbank vor den Booten ein. Ein Däne hörte uns lange zu und meinte dann: „Ihr müsst in die Fußgängerzone, ihr musst vor Publikum spielen. Dort hören euch alles zu.“ Wir luden ihn zum Konzert abends ein. Unsere Bootsnachbarn aus Polen schenkten uns vier Dosen Bier, weil ihnen die Musik so gut gefiel. Das war witzig. Mit den Rädern fuhren wir zur Kneipe und dort wurden wir herzlich empfangen und liebevoll bekocht. Es gab Reis mit Fleischsoße und Gemüse-Soße für die Vegetarierinnen. Nach dem sehr leckeren Essen spielten wir. Der Wirt entschuldigte sich bei uns, dass das Wetter so gut sei – da kämen nicht so viele Leute. Aber das war uns egal, schon für das tolle Essen hatte es sich voll gelohnt und die Leute, die da waren freuten sich und gaben uns viel Applaus und hatten Spaß mit unserer Musik. Wir hatten einen sehr schönen Abend und waren total froh mal wieder mit Markus Musik zu machen. Wenn wir zu zweit spielen, fehlt halt doch was. Dass er fehlt, freute Markus natürlich sehr. Wir verabschiedeten uns von ihm für noch einmal 3 Wochen und radelten zurück zum Hafen. Lovina hatte den Abend ganz gut überstanden, war dann aber auch froh, wieder ins Bett zu kommen.
Am nächsten Tag, dem 17. fuhren wir weiter Richtung Rodvig. Leider gab es keinen besonders guten Wind für uns. Er kam fast von vorne und war ziemlich stark, was bedeutet, dass das Boot total schief liegt und außerdem hatten wir eine relativ hohe Welle. Für den ersten Segeltag von Lovina waren das ganz schön krasse Voraussetzungen, aber sie steckte es ganz gut weg und ihr wurde auch nicht schlecht. Da der Wind so ungünstig stand und Mike Lovina nicht so viel zumuten wollte, legten wir in Vallensbaek an. Dort gab es tolles Hafenkino: Eine Kindergruppe segelte mit Optis rum, mehrere Kitesurfer waren unterwegs und eine Anfänger-Segelgruppe lernte erst einmal die Optis ohne Segel mit Paddel und Pinne zu lenken und nicht umzukippen. Gegen 19.00 Uhr fing es leider an zu regnen und hörte auch den ganzen Abend nicht mehr auf. Auf einmal war der komplette Hafen wie leergefegt. Das Restaurant machte gegen 21.00 Uhr auch zu und dann hatten wir das Gefühl, dass wir ganz alleine auf der Welt sind, im Regen auf unserem Boot. Wir stellten fest, dass wir jetzt bestimmt seit 5 Tagen keinen Regen mehr hatten. Na immerhin.
Heute fuhren wir dann endlich weiter nach Rodvig. Leider konnten wir schon wieder nicht segeln, weil der Wind genau von vorne kam und kreuzen bedeutet hätte, dass wir 3 Stunden länger gebraucht hätten. Also sind wir mit dem Motor nach Rodvig gedüst. Dort waren wir ja auf der Hinreise schon, das war dann auch ein bisschen traurig für Mike und mich. Jetzt ist deutlich klar, dass wir auf dem Heimweg sind, obwohl wir noch 2 Wochen vor uns haben. Das nenne ich jammern auf hohem Niveau ;-). Wir gingen Pizza und Salat essen und Lovina probierte Fish and Chips. Wenigsten sparten wir uns so das Kochen und den Abwasch. Nachdem wir noch einen Rieseneinkauf gemacht hatten, waren wir bereit für 3 Tage viel fahren, damit wir am Dienstag den 22.8. in Hiddensee sind.
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musikundmeer-blog · 7 years
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Viel zu viel Wind
Nachdem wir uns von unseren neuen Vega-FreundInnen verabschiedet hatten ging's am 10.8. mit Wind von hinten Richtung Stevens Fyr. Uwe und Claudia fuhren erst hinter uns und überholten uns dann mit einer Schmetterlingbesegelung, die wir auch mal ausprobieren wollen. Vorsegel mit dem „Bullenständer��� (gibt’s dafür eigentlich ein schöneres Wort??) auf der einen Seite. Wir machten Fotos von ihnen auf ihrer Vega und sie von uns auf unserer Vega. Die wollen wir uns dann per Mail gegenseitig zuschicken, damit wir mal Fotos von unseren Booten unter Segeln haben. Wenn sie es geschickt haben, lade ich es dann hier im Blog hoch! Versprochen. Kurz nachdem die beiden uns überholt hatten, schlief der Wind ein und Mike startete den Motor. Bei der Wahl ob wir 6 Stunden segeln wollen oder nur 3 Stunden mit dem Motor fahren, entscheiden wir uns eigentlich immer für den Motor. Wahrscheinlich sind wir keine 100prozentigen Segler_innen, aber das ist uns egal. Unser Ziel hieß Dragor und als wir dort ankamen, gab es auch wieder Wind. Schade.
Der Ort war wunderschön, hat uns fast noch besser gefallen als Aereskobing. Mike fühlte sich sehr an seine Kindheit und Jugend erinnert und war ganz glücklich. Nach dem Anlegen sind wir durch den Ort geschlendert und beschlossen, dass wir ein bisschen hier bleiben wollen. Ich ging abends joggen und war nach einer Viertel Stunde am Flughafen von Kopenhagen. Hier wollen wir Lovina am 15.8. an Bord nehmen. Am nächsten Morgen checkte Mike die Routen und wann wir wohin fahren wollen. „Nach Kopenhagen sind es nur 40 Minuten mit dem Fahrrad“. Das fanden wir so cool, dass wir uns sofort zwei Fahrräder beim Hafenmeister ausliehen und losfuhren. Bei Googlemaps sah der Weg ganz schön aus – immer am Meer lang bis Kopenhagen rein. Nur leider fuhren wir ganz lange um den Flughafen rum und dann ewig durch ein Industriegebiet und auf einmal waren wir da. Mitten in Kopenhagen im größten Trubel an einem Kanal, in dem Hausboote und Segelboote und Traditonssegler nebeneinander lagen. Die Touristenmassen schoben sich durch die Straßen, ein Café am nächsten. Als wir an eine mehrspurige Fahrradautobahn kamen, waren wir total überfordert. Wir beschlossen erst einmal einen Kaffee trinken zu gehen und ganz langsam anzukommen. So viel Trubel hatten wir seit 5 Wochen nicht mehr. Wie halten wir das Leben in Berlin eigentlich aus? „Da gewöhnen wir uns wieder dran.“ Mike war so begeistert von Kopenhagen, dass seine ersten Worte waren: „Hier will ich wohnen“. Seither lernt er jeden Abend dänisch und malt sich aus, wie es wäre auf einem Hausboot mitten in der Stadt zu wohnen. Wovon er leben will, weiß er auch noch nicht. Und ich komme nur mit, wenn meine Freundinnen auch mit kommen.
Nachdem wir uns ein wenig aklimatisiert hatten, fuhren wir zur kleinen Meerjungfrau. Dort gab es auch einen Hafen und wir erkundigten uns nach Liegeplätzen. Ein Segler meinte, dass wenn wir vor 11.00 Uhr morgens kommen, es kein Problem sein dürfte. Na, das wollen wir mal hoffen und planen am 15. morgens hier einzulaufen. Der Trubel ist dort ein wenig entspannter und der Weg in die Stadt auch nicht so weit. Mitten im Kanal wollen wir beide nicht liegen, das erscheint uns zu anstrengend. Abends radelten wir wieder zurück – mit Wind von hinten – und waren sogar noch ein bisschen schneller als auf dem Hinweg. Das war jetzt aber genug Sport für die nächsten Tage.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Landskrona in Schweden. Wir haben es geschafft, wir sind bis Schweden gekommen! Hier ist dann auch alles wieder erschwinglich und die schwedische Krone müssen wir nur durch 10 teilen, um auf Euros zu kommen. Wir laufen Richtung Stadtzentrum und suchen einen Supermarkt. Dabei kommen wir an der Citadelle vorbei und davor ist eine Blumenausstellung. Auf dem Graben um die Citadelle haben sie Flosse gebaut und diese sehr witzig bepflanzt. Leider ist es schon nach 16.00 Uhr und alle Läden sind geschlossen, jetzt können wir gar nicht shoppen. Der Supermarkt hat dann zum Glück alla dagan von 8.00 bis 22.00 Uhr auf. Und er ist das Paradies für uns. So einen tollen Supermarkt hatten wir bisher noch nicht auf der Reise. Wir sind im siebten Einkaufshimmel, decken uns mit Sojamilch und Dosen und haltbaren Sachen ein. Sogar Chiasamen gibt’s und eine Bio-Ecke. Wir schleppen alles zurück an Bord und kochen uns gleich veganes Gyros mit Reis und Champignons.
Am nächsten Tag wollen wir weiter, es ist Wind der Stärke 5 mit Böen 7 angesagt. Mike beruhigt mich: „ist nur eine kurze Strecke und ja nur Böen mit 7.“ (Zur Info: Charterboote dürfen ab Windstärke 6 nicht mehr auslaufen – das ist also schon ganz schön viel Wind). Bevor wir ablegen jogge ich nochmal zum Supermarkt um noch ein paar lebenswichtige Dinge zu kaufen. Schon beim Ablegen werden wir ordentlich durchgepustet. Als wir aus der Hafeneinfahrt rausfahren kommen Wellen und Wind von vorne und wir werden ganz schön durchgeschaukelt. Ich muss vorne noch die Leinen abmachen und habe Angst ins Wasser geworfen zu werden. Als ich endlich im Cockpit bin, weigere ich mich bei der Welle nach vorne zu gehen und die Fender einzuholen. Ich übernehme das Steuer und Mike klettert nach vorne. Er holt auch gleich das Segel raus, weil der Wind ja von vorne kommt und wir nach der Hafeneinfahrt nach rechts abbiegen wollen und mit halben Wind (Wind von der Seite) zu einer kleinen Insel fahren wollen. Als das Segel steht und Mike zurück kommt, leuchtet am Motor die rote Lampe. Mike macht den Motor sofort aus, gleichzeitig kommen von vorne und von hinten eine Fähre eingebraust und der Wind ist so stark, dass wir ordentlich auf der Seite liegen. Ich kriege total Angst und auch Mike wir ganz blass um die Nase. Der Wind hat mindestens eine Windstärke von 7 und leider schafft Mike es nicht auf Kurs zu kommen. Um uns rum ist es auch überall recht flach und die Fähren kommen von allen Seiten. Mike ist total gestresst und ich hab total Angst. Da beschließt Mike, dass wir umkehren und zurück fahren. Dass so viel Wind hier draußen ist, hatten sie nicht angesagt.
Wir fuhren wieder zurĂĽck nach Landskrona und nahmen einen anderen Hafen, damit wir wenigstens das GefĂĽhl haben, wo anders zu sein. Wir sind so froh, dass wir das alles gut ĂĽberstanden haben. Nur am GroĂźsegel sind irgendwelche SchnĂĽre gerissen, was nicht soo schlimm ist, und wieder repariert werden kann. Ansonsten ging alles gut aus. Wir beschlossen einen Hafentag einzulegen und Musik zu machen und ein paar Sachen am Boot zu reparieren und Blog zu schreiben.
Markus (unser Cellist) kommt am 16.8. auch nach Kopenhagen und hat eine Location klar gemacht, in der wir abends ein Konzert spielen können. Wenn wir um 20.00 Uhr kommen, kriegen wir ein Abendessen und Showtime ist ab 21.30 Uhr. Cool, jetzt haben wir ein Konzert am 16. in Kopenhagen. Und vielleicht machen wir davor noch ein bisschen Straßenmusik.
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musikundmeer-blog · 7 years
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Die Nussschale und das Schaukeln
Am nächsten Morgen gab es einen riesengroßen Gemüsestand im Hafen. Ich lief ungefähr 3x hin, bis er endlich auf machte, aber dann konnte ich frisches Gemüse und Obst kaufen und ausnahmsweise mal zu erschwinglichen Preisen.
Von Lundeborg ging es am 6.8. weiter nach Omö. Das Segeln war ziemlich schaukelig und wir mussten eine Fahrrinne queren, was ein bisschen aufregend war, weil dort riesige Frachtschiffe lang fahren und Vorfahrt haben. Neben diesen Schiffen sieht unsere Ölle wie eine Nussschale aus die großen Schiffe sind noch dazu 10x schneller als wir. Aber es ging alles gut und wir waren froh, als wir da durch waren. Nach ein paar Stunden kamen irgendwann die Wellen aus verschiedenen Richtungen, das wurde dann richtig unangenehm und war sehr anstrengend, da wir die ganze Zeit hin und her geworfen wurden. Ich legte mich irgendwann nach unten, da ging es besser. Aber der Hafen auf Omö entschädigte uns für die Überfahrt, denn er  war sehr nett und schnuckelig.  Es gab viele Boote mit Kindern in allen möglichen Altersstufen. Wahrscheinlich weil es einen sehr tollen großen Spielplatz direkt am Hafen gab und einen Strand direkt neben dem Hafen. Nur leider ist es viel zu kalt, um in der Ostsee zu baden. Wir hatten sehr anstrengende Nachbar_innen im Hafen. Sowohl der Mann als auch die Frau redeten ununterbrochen auf uns ein und es interessierte sie überhaupt nicht, ob wir eventuell auch etwas zu erzählen hätten. Das war ziemlich anstrengend. Wir erkundeten den Hafen und stellten fest, dass es hier Fahrräder zur freien Verfügung gab, wenn man in den Ort zum Einkaufen fahren wollte. Im Laden sollten wir dann 20 Kronen pro Rad bezahlen. Wir fuhren zuerst zum Leuchtturm am Ende der kleinen Insel, machten dort ein paar Fotos und hingen ein bisschen in der Sonne ab. Als wir zurück zum Laden kamen, war der schon geschlossen. So konnten wir die Räder nicht bezahlen und auch nichts mehr einkaufen. Zum Glück hatten wir noch das ganze Gemüse aus Lundeborg. Als wir zurück kamen, herrschte im Hafen große Aufregung, weil kurz vor dem Hafen ein Schiff auf einer flachen Stelle aufgelaufen war. Das Boot schaukelte wie wild hin und her und da der Wind recht ordentlich pfiff, riss ihnen das Vorsegel. Ein Fischerboot fuhr zu ihnen und zog sie vom Riff runter und so kamen sie wieder frei. Sie fuhren nicht zu uns in den Hafen, sondern am Hafen vorbei. Das war Gesprächsthema Nummer eins im Hafen. Nach der Fahrradtour und dem Abendessen kochen und aufräumen und abwaschen und dem Zu-Gelabert-Werden von den Nachbarn hatten wir keine Lust auf Hafenmusik. Wir sind dann zum Strand gelaufen, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, es war leider ziemlich kalt und windig, aber ein wunderschöner Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag (Montag) wollten wir weiter nach Femö. Dort war bis Sonntag ein Jazzfestival, das wir abgewartet hatten, da man während des Festivals wohl keine Chance auf einen Platz im Hafen hat. Der Hafen war auch schnell ziemlich voll und wir waren froh, dass wir schon so früh da waren und einen guten Platz ergattert hatten. Als dann gegen 20.00 Uhr noch ein riesengroßer Traditionssegler ankam, musste ein kleiner an den Kopf eines Steges ausweichen und der ganze Hafen guckte zu, wie die jungen Skipper das riesige Boot manövrierten. Das Boot kannten wir schon, sie hatten aber eine komplett neue Crew an Bord. Als das Abendessen bei ihnen auf dem Tisch stand, sangen sie ein Gebet. Da hatten sie nun also eine Gruppe junger Christen an Bord.
Wir liefen rüber zum Fähranleger und schauten, wie die ganzen Campingbusse und Wohnwagen vom Festival auf die Fähre geladen wurden. Auch eine Frauengruppe verabschiedete eine Frau mit einem Lied. Im Laden trafen wir einige der Frauen wieder. Am anderen Ende der Insel gibt es wohl ein Frauencamp.
Am 8.8. hatten wir leider keinen sehr schönen Tag, aber das gibt es auch mal. Der Wind und die Welle kamen die ganze Zeit von vorne und wir mussten mit dem Motor gegenan. Das ist sehr anstrengend und sehr schaukelig und macht keinen Spaß. Für die 25 Seemeilen haben wir dann auch fast 7 Stunden gebraucht und sind dann abends im Hafen von Kalvehave eingelaufen. Und das war dann richtig schlimm. Das Wetter war fürchterlich, die Wolkendecke zog zu und Regen kündigte sich an und um uns rum waren lauter kaputte und vernachlässigte Yachten. Der Hafen war überhaupt nicht schön, ausgestorben und trist. Der einzige Vorteil war ein Einkaufsladen direkt in Fußnähe zum Hafen. Aber ansonsten waren wir am Morgen vom 9.8. froh, dass wir da wieder weg kamen. Wir fuhren dann auch so früh wie sonst nie los und bereits um halb 10 hieß es „Leinen los.“ Wir wollten nach Rodvig und eine Frau, die ich auf der Toilette traf sagte, dass sie von dort her gekommen sind und dort wäre es wonderful. Und sie hat recht, der Hafen ist sehr süß und klein und drumherum gibt es Cafés und ein Thai-Restaurant. Aber vor allem trafen wir bekannte Gesichter wieder. Auf Femö hatte Mike ein Pärchen kennengelernt, die auch eine Albin Vega fahren und die beiden legten direkt neben uns an. Zwei Albin Vegas nebeneinander, das war witzig. Wir verglichen dann auch die ganze Zeit die Boote und besuchten uns gegenseitig an Bord. Außerdem hatten wir ein junges Pärchen in Kalvehave kennen gelernt, die mit einem 15 Wochen alten Baby einen Monat unterwegs sind. Auch die beiden trafen wir beim Supermarkt wieder. Alle wollen wir nach Kopenhagen, aber da wir noch ein bisschen Zeit haben, werden wir vorher vielleicht noch einen Abstecher nach Schweden machen.
Wir kamen schon gegen 15.00 Uhr im Hafen an. Wir hatten einen ganz schönen Segeltag mit Wind von hinten und Welle auch fast von hinten. Ich bin eine Weile gesegelt, Mike meint ich müsste ein bisschen üben. Als mir ständig das Segel einfiel, wollte ich schon aufgeben, aber als Mike übernahm und ihm das auch passierte, fuhr ich weiter. Es lag gar nicht an mir und daran, dass ich das nicht so gut kann. Obwohl Mike natürlich viel besser segelt als ich. Ich bin auch einfach oft zu faul zum Fahren und freue mich wenn ich lesen und schlafen kann. Aber heute bin ich viel gesegelt und es hat Spaß gemacht. Die andere Albin Vega hat einen Autopiloten und Claudia und Ulli meinten, dass sie den nicht missen wollen. Vielleicht sollten wir uns doch mal einen anschaffen?
Wir liefen zur Tourist-Information und stellten fest, dass Rodvig auf dem Berlin-Kopenhagen-Radweg liegt. Wir liehen uns zwei Fahrräder aus und radelten Richtung Leuchtturm. Davor gab es die Stevens Kirche, die 1928 fast vom Felsen ins Meer gespült worden wäre. Das war eine coole kleine Kirche mit Blick aufs Meer. Leider hatten wir vergessen die Kamera aufzuladen, so dass wir nur noch ein paar wenige Bilder machen konnten. Da bekam das Lied: „Du hast den Farbfilm vergessen“ einen ganz neuen Text: „Du hast das Aufladen vergessen, mein Michael, nun glaubt uns kein Mensch, wie schön's hier war …“ . Als erstes luden wir die Batterie auf, nachdem wir von unserem kleinen Ausflug wieder an Bord waren.
Später gingen wir dann Pizza essen in Marina Café am Hafen.
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musikundmeer-blog · 7 years
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musikundmeer-blog · 7 years
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Von Svendborg nach Lundeborg
Als die beiden weg waren, checkten wir nochmal Wetter und Wind: Sturmwarnungen und bis zu 8 Windstärken Wind waren angesagt. Da blieben wir lieber im Hafen und machten Sightseeing in Svendborg. Auf dem Marktplatz spielte eine Band und wir entdeckten einen Gitarrenladen, tranken Kaffee und aßen Kuchen und besichtigen sogar zwei Kirchen. Witzig für uns war es, dass in den Kirchen lauter Modelle von Booten von der Decke hingen.
Am nächsten Morgen, den 5.8. wurde dann der Hafen schlagartig leer, da alle endlich wieder aufs Wasser konnten. Wir fuhren 14 Seemeilen nach Lundeborg in einen netten kleinen Hafen mit Café und Restaurants an der Mole und einem Sandstrand nebenan. Wir waren schon um halb 2 im Hafen und der Hafen wurde immer voller und voller und wir waren froh, dass wir schon einen Liegeplatz hatten. Unsere Bootsnachbarn waren aus der anderen Richtung gekommen, gegen den Wind und gegen die Welle und die beiden waren ganz erschöpft und fertig. Wir waren froh, dass wir Wind und Welle aus der richtigen Richtung hatten und das bis Kopenhagen hoffentlich auch so bleiben wird.
Wir nutzten den Tag für Wäsche waschen. Das dauert im Hafen mehrere Stunden, vor allem da wir auch alles gleich trocknen lassen. Danach hatten wir endlich mal wieder frische Handtücher - was für ein Luxus.
Abends machten wir dann gleich wieder Hafenmusik für die vielen Segler_innen. Auf einem Boot tanzte eine Frau zu einem irischen Lied und einige Segler_innen sprachen uns an, was wir für Musik machen und wo wir herkommen. Leider fing es an zu regnen und wir mussten aufhören. Aber die Hafengebühr hatten wir eingespielt. Wir haben fast Halbzeit unserer Reise und fahren jetzt auch schon langsam wieder zurück. Am 15.8 müssen wir in Kopenhagen sein, weil dann Lovina für 10 Tage an Bord kommt und am 16.8. kommt unser Cellist Markus nach Kopenhagen. Vielleicht machen wir dann mit den Trio auch noch ein bisschen Straßenmusik in Kopenhagen. Wir werden sehen. Mir kommt es schon so vor, als wäre ich Monate lang unterwegs und wir haben schon so viel erlebt und werden nochmal genauso viel Zeit auf der Ölle verbringen.
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musikundmeer-blog · 7 years
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musikundmeer-blog · 7 years
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Miserlou Revival ganz anders
Morgens am 3.8. regnete es in Strömen. Wir waren kurz davor depressiv zu werden und überlegten, ob wir einfach einen Tag in Marstal bleiben und warten bis der Regen vorbei ist. Aber dann meldeten sich Kirsten und Simon mit denen wir viele Jahre bei Miserlou gespielt haben. Sie waren auf dem Weg von Schweden nach Rügen und würden einen Abstecher nach Svendborg machen, um uns dort zu treffen. Das war Anreiz genug, um die Depression gehen zu lassen und wir  zogen alle Regenklamotten an, die wir finden konnten: Gummistiefel, Regenhose, Regenjacke, Regenhut und fuhren los Richtung Svendborg. Wir waren ganz froh, dass wir nicht im Hafen geblieben sind, sondern bei richtig tollem Wind segelten. Der Regen war dann auch ganz egal und hörte nach einer Stunde sowieso wieder auf und die Sonne kam raus. Wir trockneten alles und es war eine sehr schöne Überfahrt von 15 Seemeilen mit Wind von hinten und immer so ca. 4-5 Knoten Fahrt. Wir kamen ganz gut voran.
Als wir in Svendborg ankamen, stellten wir fest, dass es dort mehrere Häfen gibt und Kirsten und Simon hatten geschrieben, dass sie am Hafen auf uns warten. Das konnte lustig werden, wir beschlossen erst einmal anzulegen und sie dann anzurufen. Als wir in einen Hafen in der Stadtmitte einfuhren, standen sie schon auf einem Aussichtsponton und winkten uns zu. Sie hatten intuitiv den richtigen Hafen gefunden. Der Hafen war total überfüllt, die Boote lagen schon in 2er und 3er Päckchen. Auf einer kleinen Ecke an einem Steg fuhr ein Boot weg und wir legten dort an. Ich glaube es war der letzte freie Platz im Hafen. Wir freuten uns alle sehr uns einmal wiederzusehen. Seit der Bandauflösung vor über 2 Jahren hatten wir uns kaum gesehen. Die beiden wollten eigentlich campen in Dänemark, aber die Campingplätze sind so fürchterlich teuer, dass sie überlegt hatten eine Nacht im Auto zu schlafen. Wir luden sie in unsere Kuchenbude ein und sie freuten sich darauf eine Nacht auf dem Boot zu schlafen.
Gemeinsam gingen wir einkaufen und kochten – das war ein bisschen wie früher, als wir mit Miserlou auf Straßenmusiktour waren. Kirsten und Simon spielen jetzt in einer irischen Band. Kirsten spielt Bodran (eine irische Trommel) und Simon Geige – beide spielen in der Band kein Saxophon und sie hatten auch nur Geige und Trommel dabei. Wir überlegten, dass wir trotzdem gerne zusammen Musik machen würden. Simon googelte ein bisschen über Svendborg und fand heraus, dass es in der Hafenkneipe „Rasmus“ freitags eine Open Stage gibt. Wir beschlossen, kurz Straßenmusik zu machen um zu gucken, ob wir zusammen irgendetwas spielen können und danach in die Kneipe zu gehen. Als wir auf einer Parkbank probten, kam ein Mann der uns eine Riesenpizza und 8 Bier schenkte, weil er die Musik so toll fand. Es schien sich also gut anzuhören.  Leider war die Pizza mit Schinken und wir sind alle 4 Vegetarier_innen und hatten ja auch schon gegessen. Wir nahmen die Pizza mit in die Hafenkneipe und die Besitzerin freute sich sehr darüber. Im „Rasmus“ spielten wir mehrmals 2-3 Lieder – meist alte Songs von Miserlou - und jammten dann auch mit ein paar jungen Musiker_innen aus der Kneipe. Mike spielte Gitarre zu Knocking on heavens door und House of the rising sun und wir hatten alle ganz viel Spaß und erinnerten uns an früher, als wir immer so viel zusammen aufgetreten sind.
Dann hatten wir eine Premiere: 4 Leute schliefen auf der Ölle. Mike und ich unten und Kirsten und Simon oben in der Kuchenbude mit Isomatten, Decken und Schlafsäcken. Es ging erstaunlich gut, außer dass es morgens in der Kuchenbude sehr hell war, da diese lauter Fenster hat und Kirsten und Simon schon um 7 Uhr wach wurden. Aber wir frühstückten dann einfach ein bisschen verkatert vom Kneipenabend und beschlossen, dass wir im Aufentshaltraum auf dem Ponton noch ein bisschen Musik zusammen machen. Wir spielten ziemlich viele Songs aus dem Repertoire von Miserlou, auch ein paar irische Stücke und es hat total Spaß gemacht. Ein Segler kam vorbei und erzählte, dass er auch Musik macht, leider hatte er sein Instrument nicht dabei. Aber er meinte: „Musik und Segeln, das lässt einen das ganze Leben lang nicht mehr los.“ Da hat er auf jeden Fall recht.
Gegen 12.00 Uhr machten sich Kirsten und Simon dann auf den Weg nach Rügen – sie hatten noch 600 Kilometer mit dem Auto vor sich. Es war sehr schön die beiden einmal wiederzusehen und das Musik machen klappte auch noch ganz gut.
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musikundmeer-blog · 7 years
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Paddeln und Radeln
In Aereskobing sind wir dann tatsächlich 3 Tage hängen geblieben. So eine schöne kleine Stadt - wie im Märchen. Ganz hübsche Häuser und der Hafen auch ganz schön. Am ersten Abend machten wir zum Sonnenuntergang Hafenmusik an der Mole. Und ringsum kamen die Menschen und hörten uns zu und wir bekamen viel Applaus. Eine Frau sagte: „That was magic“. So eine schöne Stimmung. Und dazu der Sonnenuntergang … Schön!
Wir hatten tatäschlich nachmittags eine kleine Runde mit unserem neuen Paddelboot im Hafen gedreht. Leider hatte das neue Boot sofort ein Loch – keine Ahnung, wie das passiert war. Wir versuchten verschiedene Möglichkeiten es zu flicken. Fahrradfickzeug hielt leider gar nicht. Und Gaffaband war auch keine Lösung. Wir paddelten trotzdem damit rum und mussten relativ schnell zurück da das Bötchen ordentlich Luft verlor. Mit dem Paddeln klappte es auh nicht so richtig, wir drehten uns öfters im Kreis und wussten nicht so richtig woran es lag. Als wir dann verabredeten, dass ich lenke, wurde es ein bisschen besser.
Am nächsten Tag paddelten wir mit dem Luft verlierenden Boot zu einer kleinen einsamen Insel gegenüber vom Hafen. Ich stellte mir das so schön vor, nur Mike und ich auf der kleinen einsamen Insel. Als wir anlegten, stand da, dass bis 15. Juli Vogelbrut-Gebiet ist, und man die Insel nicht betreten darf, kein Problem, denn wir haben ja schon August. Nur leider kamen dann ein älteres Ehepaar mit einem lauten Außenborder und legte auch an der Insel an. Die Frau zog sofort ihr Kleid aus und stapfte dann in weißem Schlüpper und schwarzem BH über das Insel-Idyll. Leider verdarb sie uns damit das Einsamkeitsgefühl, aber wir mussten auch ordentlich lachen, weil wir das so absurd fanden, dass sie in Unterhose und BH über die Insel kraxelte.
Wir mussten das Boot gleich wieder aufblasen, damit wir überhaupt zurück zum Hafen kamen. Aber wir schafften es gerade so, als wir fast bei der Ölle waren, lief dann schon das Wasser ins Boot. Aber das Wetter war warm und die Sonne schien, da machte uns ein bisschen nass werden nichts aus. Jetzt haben wir das Boot mit Segelflickzeug geflickt, mal gucken ob das besser hält. Und wenn wir einen Segelbedarf-Laden finden, fragen wir mal nach Flickzeug für Dingis.
Mittags gingen wir Kaffee trinken im Ort und nutzen das W-Lan um alles mögliche hochzuladen. Auf dem Rückweg trafen wir Christoph mit seinen drei Töchtern und Bernhard seinen Zwillingsbruder vom Segelverein. Wie lustig, Das hätten wir nicht besser verabreden können. Wir verabredeten uns für den Abend auf ihrem Boot um gemeinsam mit Christoph – der auch Gitarre spielt – zu jammen. Das war ein schöner Abend, die Mädels gucken irgendeinen Action-Film auf dem Laptop und wir saßen oben, quatschten und machten Musik.
Die fünf mussten am nächsten Tag wieder Richtung Deutschland, da sie am Freitag ihr Boot in Heiligenhafen abgeben müssen. Und wir machten uns auf nach Marstal. Mit dem Boot dauerte es ungefähr 2 Stunden von Aeroskobing nach Marstal und wir konnten fast die ganze Zeit mit dem Vorsegel rüber segeln. Als wir im Hafen angelegt hatten, entdeckten wir einen Fahrradverleih und mieteten 2 Fahrräder. Im Laden meinten sie, der Weg nach Aeroskobing wäre sehr schön, ungefähr 10 Kilometer eine Strecke und wir machten uns auf und fuhren an der Küste entlang mit den Rädern zurück nach Aeroskobing. Das war lustig, irgendwie hat es uns der Ort sehr angetan. Nach dieser Radtour waren wir ganz schön erledigt, so viel Sport hatten wir schon lange nicht mehr gemacht. Jetzt hängen wir ein bisschen Marstal ab und überlegen, wo wir als nächstes hin wollen.  
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musikundmeer-blog · 7 years
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musikundmeer-blog · 7 years
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Angst vor Gewitter
Von Fynshav ging es am 29.7. weiter Richtung Faborg. Es war ziemlich stürmisch und die Wellen war riesengroß. Zuerst hat es mir total Spaß gemacht mit dem Vorsegel durch die Wellen zu rasen, aber leider wurde mir irgendwann ein bisschen übel. Ich legte die Seekrank-Bänder an und es wurde sofort besser. Bin ich froh um diese Bänder. Zum Glück mussten wir nicht so lange in den hohen Wellen von der Seite (teilweise waren die bis zu 2 Meter hoch und ab 1,5 Meter wird mir bekanntlich schlecht) und guten Wind fahren. Wir legten bereits um 13.30 in Faborg an und von meiner Familie kam die Nachricht, dass Ulrike die sechstündige Operation gut überstanden hat. Welche Beruhigung. Jetdzt müssen wir abwarten, wie sie sich erholt und ich rufe in ein paar Tagen wieder an.
In Faborg gab es dann auch mehrere Cafés und wir gönnten uns eine Himbeer-Cheescake zur Feier des Tages. Abends setzten wir uns an den Hafen und machten Musik vor zwei riesegroßen Tradtionsseglern. Das eine Boot war bis obenhin voll mit Jugendlichen und ich fragte mich, ob das noch eine Jobalternative für mich sein könnte. Skipperin und Sozialpädagogin auf einem Traditionssegler. Aber ich glaube Mike und ich haben es entspannter. Eine Woche Wildniscamp im Jahr reicht mir eigentlich meistens.
Nach der Hafenmusik gaben wir das ganze verdiente Geld im Imbiss am Hafen für Pommes aus. Ich glaube das waren die wohl teuersten Pommes unseres Lebens. Aber lecker. Und wir haben beschlossen, dass wir nicht mehr umrechnen wie viele Euros was hier kostet in Dänemark. Alles sehr teuer auf jeden Fall. Wenn das Essen in einem Imbiss schon so viel kostet, wollen wir lieber gar nicht wissen, was ein Essen im Restaurant so kostet. Wir beschlossen ab heute selbst zu kochen.
Früh am 30. fuhren wir weiter nach Aereskoping. In jedem Reiseführer steht, man muss früh da sein, sonst gibt’s keinen Platz im Hafen. Und wir sollen lieber in den alten Fischerhafen, als in die neue Marina. Wir checkten Wetter und Wind per App und es hieß, dass es später gegen 15.00 Uhr ein Gewitter geben sollte. Bis dahin wollten wir längst angekommen sein. Leider wieder Wind von vorne und wir mussten mit dem Motor gegenan. Unser Motor funktioniert wie eine Eins, verliert kaum noch Diesel und auch kaum noch Öl. Wir sind sehr froh darüber, denn ohne Motor hätten wir kreuzen müssen und das hätte gedauert.
Als wir so ungefähr die Hälfte der Strecke zurück gelegt hatten, ging es los. Erst ein paar Blitze in der Ferne, die kamen aber rasend schnell näher und wir gaben Gas. Auf einmal zeigte der Regenradar ein Gewitter direkt über uns. Ach du Scheiße. Das wollten wir doch gerade vermeiden. Der Himmel im Westen wurde immer dunkler und dunkler, die Blitze kamen immer näher und vor uns war es hell und der Himmel blau. Sehr skuril. Mike gab Gas und wir rasten so schnell es ging dem Gewitter davon. Die Blitze kamen immer näher und der Donner 3 Sekunden später. Dann 2 Sekunden und wir dachten schon, dass das Gewitter uns jetzt erwischt. Aber wir hatten mal wieder Glück – das Gewitter zog ab und wir bekamen am Rand noch einen ordentlichen Regenguß ab, aber das wars auch schon. Und gleich danach kam wieder die Sonne raus und wir konnten im T-Shirt weiter fahren. Das war aufregend und Mike googelte abends gleich, wie gefährlich es ist bei Gewitter auf dem Wasser und was man machen muss, wenn man doch in eins gerät. Strom ziehen ausm Mast, Gummischuhe anziehen, unten bleiben. Ok. Wissen wir für nächstes Mal Bescheid, hoffen aber, dass das nicht nochmal passiert.
Aeroskoping gefällt uns sehr gut ein kleines Städtchen mit lauter bunten kleinen Häusern. Und netten Café. Ich ging abends am Strand lang joggen und die Landschaft ist wunderschön, direkt in der Bucht vor Aeroskoping liegen ein paar Boote vor Anker – das wollten wir doch auch einmal machen. Aber zuerst beschließen wir, hier ein bisschen zu bleiben. Blog zu schreiben, Mike will ein bisschen Arbeiten und ich lese gerade mein fünftes Buch.
Später wollen wir unser neues Paddelboot aufblasen und eine Runde paddeln gehen (hat Mike sich selbst zum Geburtstag geschenkt). Mal gucken, ob wir das Faulenzen so lange unterbrechen können, dass wir paddeln gehen. Wenn nicht, dann halt morgen. Wir haben schließlich noch 5 Wochen vor uns und noch nicht einmal die Hälfte unseres Urlaubs rum.
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musikundmeer-blog · 7 years
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musikundmeer-blog · 7 years
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Die Ă–lle kann nicht kentern ...
Am nächsten Morgen, dem 28.7.  klingelte um 7.30 der Wecker. Und das nennt sich Urlaub. So früh stehe ich ja nicht mal auf, wenn ich arbeiten muss. Jetzt sollte es also endlich nach Dänemark gehen. Aber zuerst feierten wir Geburtstag. Mike packte Geschenke aus, checkte seine Geburtstagsmails und SMSe und Whatsapp und dann konnte es losgehen. Unterwegs wechselten sich strahlender Sonnenschein und Regen ab. Wir sahen hinter uns ein Gewitter aufziehen mit Blitzen und Donner. Der Himmel wurde immer dunkler und dunkler, es kam eine richtige Weltuntergangsstimmung auf. Wir gaben Gas und schafften es tatsächlich dem Gewitter davon zu rasen. Vor uns blauer Himmel und strahlender Sonnenschein und hinter uns grauer Himmel und Regen. Wieder einmal gab es sehr wenig Wind. Aber die Flucht vor dem Gewitter war sehr aufregend und Mike freute sich, dass er an seinem Geburtstag so einen aufregenden Törn hatte – wenn auch unter Motor. Vor allem waren wir froh, dass das Gewitter uns nicht erwischte. Gegen Mittag kam dann ordentlich Wind auf und wir rasten mit 5 Knoten unter Segel an der Küste entlang. Einmal erfasste uns eine Böe und ich dachte schon wir kentern gleich. Mike hielt nur sein Tablet fest, weil er Angst hatte, dass es runter fällt. „Die Ölle kann nicht kentern“. „Mmmmh, ich dachte, jedes Boot kann kentern“. „Aber doch nicht von so einer kleinen Böe.“ Also ich hatte ganz schön Angst, als das Boot sich auf die Seite legte … Und ich bin mir da nicht so ganz sicher, ob die Ölle wirklich nicht kentern kann. Aber dieses Mal kamen wir sicher an! Was war ich froh. Wir waren wieder früh im Hafen in Fynshav und wollten eigentlich Kaffee trinken und Kuchen essen im Ort. Nur leider gab es in Fynshav außer einem großen Supermarkt und dem Hafen: NICHTS. Schade, wir hatten uns das so schön ausgemalt. Wir kauften Kuchen im Supermarkt und feierten auf der Ölle. Zwischenzeitlich kam die Sonne raus und es war total warm. Und dann kam wieder eine Gewitterwolke und es regnete in Strömen. Irgendwie ist hier ein bisschen April-Wetter angesagt. Jetzt sitzen wir in der Koje, draußen tobt der Sturm und es gießt in Strömen. Aber in 10 Minuten scheint wahrscheinlich wieder die Sonne.
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