Tumgik
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12.06.19, Mittwoch
Nun komme ich auch endlich dazu, meinen letzten Blogeintrag über mein Volontariat in Israel zu schreiben. Ich bin mittlerweile seit einem Monat wieder in Deutschland und versuche noch immer, den Kulturschock zu verdauen. Ja, ich hatte tatsächlich einen Kulturschock. Nicht etwa als ich in Israel ankam, sondern wieder hier in Deutschland. Zum einen die Ordnung auf den Straßen, das schnelle Bezahlen an den Kassen, die Ernsthaftigkeit der Deutschen, alles muss geregelt ablaufen….an all das musste ich mich erstmal wieder gewöhnen. Klar sind das eigentlich positive Dinge, die ich anfangs in Israel vermisst habe, an die ich mich mittlerweile aber schon so sehr gewöhnt habe. Da muss ich wieder lernen mich anzupassen und die Lebensmittel vielleicht nicht ganz so langsam auf das Band zu legen, oder bei rot wirklich stehen zu bleiben. Soweit erstmal dazu. Bevor ich noch mehr von meinem „Wiedereinleben“ erzähle, berichte ich zunächst über meine letzte Zeit in Israel.
Am 1.5. machten Tabea und ich uns auf den Weg nach Eilat. Wir fuhren ca. vier Stunden, bis wir in unserer Unterkunft ankamen. Wir buchten drei Nächte im „Shelter Hostel“, welches sehr zu empfehlen ist. Nette Leute, schöner Ort zum Entspannen und dazu sehr günstig. Wir trafen dort auch zwei deutsche Volontäre, die in dem Hostel arbeiteten und mit denen wir gute Gespräche hatten. Tabea und ich verbrachten die Zeit am Strand, fuhren zum „Dolphin Reef“ und liefen bei über 30° durch den Red Canyon.
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Die Tage dort waren zwar sehr schön, aber ich freute mich trotzdem wieder unglaublich auf mein Zuhause und meine WG in Petach Tikwah. Es war super schön wieder nach Hause zu kommen und die letzten Tage vor dem Flug mit meiner WG zu verbringen. Eigentlich wollten wir noch einen Tagesausflug zu den Golan Höhen machen, was wir dann aber doch nicht taten, weil wir uns ein wenig vor der langen Fahrt graulten. Über drei Stunden, mit mindestens zwei Mal Umsteigen. Die vierstündige Fahrt nach Eilat und nochmal das Gleiche zurück, reichte uns erstmal. Auch wenn es schade war, da wir gerne den uns von mehreren Leuten empfohlenen „Yehudiya Park“ ansehen wollten, war es eine gute Entscheidung in PT zu bleiben. So konnte ich außerdem in Ruhe packen, mich von meinen Alten und den Arbeitskollegen auf der Station verabschieden und innerlich zur Ruhe kommen. Der endgültige Abschied an meiner Arbeitsstelle fiel mir tatsächlich gar nicht so schwer. Woran das lag, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht weil ich mich innerlich darauf eingestellt hatte, bald weg zu sein und Abschied zu nehmen. Mirijam wünschte mir alles Gute, wie sie es immer abschließend nach einem Gespräch wünschte und bat mich, sie möglichst bald wieder besuchen zu kommen. Ich verteilte an einige Fotos, die ich ausgedruckt hatte.
Umso schwerer viel mir der Abschied von meiner lieben WG. Am Morgen vor dem Flug frühstückten wir alle gemeinsam.
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Annika schenkte mir ein Fotobuch mit Bildern von uns. Schon da liefen die ersten Tränchen. Ich hatte jedem einen Brief geschrieben, den ich unter ihren Kopfkissen versteckte. Wir alle sind so verschieden und doch ist mir jeder Einzelne ans Herz gewachsen. Ich bin so dankbar, sie kennengelernt zu haben und kann nun sagen, dass sich tatsächlich Freundschaften geschlossen haben. Die Drei sind wie eine Familie für mich geworden. Während wir auf das Taxi warteten, welches Tabea und mich zum Flughafen fuhr, machten wir gemeinsam noch ein paar Fotos.
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Am Flughafen angekommen, realisierte ich erst, was gerade passierte. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und vermisste meine WG bereits schon am Flughafen. Tabea versuchte, mir Mut zuzusprechen und das Positive daran zu sehen. Denn ich werde die Zeit als eine sehr Schöne in Erinnerung behalten und es schätzen können, mit solchen Menschen zusammengewohnt zu haben. Nachts kamen wir in Berlin an und Tabeas Eltern holten uns netterweise mit dem Auto ab. Zuhause wurde ich schon sehnsüchtig von meinen Eltern und meinem Bruder empfangen. Ich wusste erstmal nicht ganz wohin mit mir und als ich in meinem Zimmer stand, überkamen mich erneut meine Emotionen. Es war einfach komisch wieder hier zu sein.
Ich brauchte die ersten Tage, um mich wieder einzuleben. Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich sowieso nicht, da meine Tante und mein Bruder kamen und wir uns viel unterhielten. So hatte ich gute Ablenkung. Eigentlich lebte ich mich ziemlich schnell wieder ein und gewöhnte mich gut an meine Umgebung. Als ich dann einen Bericht über Israel im Fernsehen sah, musste ich ausschalten. Meine Sehnsucht nach Israel wurde wieder so groß, dass ich das nicht sehen konnte. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so krasses „Heimweh“ bekommen könnte. Wenn ich Freunden von Israel erzählte, sagte ich oft „Zuhause“. In meinem Kopf war es einfach noch mein Zuhause. In gewisser Weise wird es auch für immer mein Zuhause sein. Mit Annika, Jakob und Lorenz habe ich noch viel Kontakt. Entweder schreiben oder skypen wir. Ich dachte, dass meine Sehnsucht dadurch noch größer wird, was teilweise auch so war/ist, aber geholfen hat es mir trotzdem. Schon jetzt freue ich mich auf das Seminar im September, bei dem wir uns alle (auch meine ersten WG-Mitbewohner) wiedersehen. Gerne kann ich dazu dann auch noch einen Blogeintrag schreiben.
Ich muss gestehen, diesen Eintrag habe ich schon vor gut zwei Wochen geschrieben, aber es immer verschoben ihn endlich zu posten, da ich zu faul war, die Bilder rauszusuchen. Somit kann ich aber noch gleich eine Neuigkeit teilen. Vorgestern habe ich tatsächlich zwei Flüge (für Tabea und mich) für Mitte Juli gebucht. Natürlich nach Israel. Ich bin jetzt schon total aufgeregt, da es nur noch ca. einen Monat hin ist. Zuerst waren wir uns nicht sicher, ob das eine gute Entscheidung ist, aber die richtige Vorfreude wird sicherlich noch kommen.
Im August beginne ich dann meine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin, die aufgrund meines Fachabis anstatt zwei Jahre, nur ein Jahr geht. Anschließend werde ich voraussichtlich Kindheitspädagogik studieren.
Ich bin so dankbar für diese unglaublichen, erfahrungsreichen und von Gott bewahrten neun Monate in Israel. Gott hätte mich an keinen schöneren Ort bringen können. Für die älteren Menschen ein offenes Ohr zu haben und ihnen zu helfen. All das konnte ich allein durch Gottes Kraft, die er mir dafür schenkte, tun. Zusätzlich lernte ich tolle Menschen kennen, mit denen ich in Zukunft noch Kontakt haben möchte.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in dieser besonderen Zeit unterstützt, bestärkt und für mich gebetet haben. Ich war überrascht, wie interessiert doch einige gewesen sind, wie es mir geht und was ich mache. Auch wenn ich mich oft aufraffen musste, einen Blogeintrag zu schreiben und im Endeffekt doch mehr Arbeit dahintersteckte als ich dachte, hatte ich dennoch viel Freude am Schreiben. Vor allem durch das tolle Feedback, was ich erhielt, wurde ich nur darin bestärkt, mit meinen regelmäßigen Einträgen weiterzumachen. Vielen Dank an alle treuen Leser.
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09.05.19, Donnerstag
Nicht nur wir als Christen feierten letztens Ostern, sondern auch das jüdische Volk hatte was zu feiern. Am 19.04. begann das Pessachfest, bei dem sieben Tage lang nur ungesäuertes Brot gegessen werden durfte. Das Fest erinnert an die Rettung aus der Sklaverei in Ägypten und ist eines der heiligsten Feste der Juden. Sie verbrannten einen Tag vor Pessach-Beginn alle gesäuerten Lebensmittel, die sie noch im Haus hatten.
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Manche Juden lassen sie auch von nicht-religiösen Leuten gegen etwas Geld aufbewahren und holen sie sich nach dem Pessachfest wieder ab. Auch in den Supermärkten waren alle Lebensmittel abgedeckt, die Sauerteig enthalten, oder enthalten könnten. An meinem Arbeitsplatz gab es kein normales Weißbrot mehr, sondern Maza. Maza ist ein flaches, quadratförmiges Brot und dient als Alternative zu gesäuertem Brot. Oft wird es in Salzwasser eingetaucht und dann gegessen. Annika und ich wurden einige Tage vor dem Fest von Aviad zum Abendessen eingeladen. Aviad ist Lehrer an einer israelischen Schule und organisiert Schüleraustausche zwischen Israelis und Deutschen. Da Hendrik damals an einem dieser Schüleraustausche teilgenommen hat, kennt er Aviad. Annika und Hendrik haben einmal einen Ausflug mit ihm und den Austauschschülern mitgemacht, weshalb auch Annika ihn kennengelernt hat.   Am Freitagvormittag wurden Annika und ich netterweise von ihm abgeholt. Wir wurden sehr freundlich von seiner Familie begrüßt und aufgenommen. Von der Wohngegend waren wir sehr geflasht, ganz anders als das runtergekommene Petach Tikwah. Obwohl der Ort nur eine halbe Stunde Autofahrt von unserem Haus entfernt ist, machte es vom Aussehen der Gegen schon einen großen Unterschied. Am Abend gingen wir dann zu den Eltern von Aviads Frau, da dort das Pessachessen stattfand. Auch wenn die Familie nicht sehr religiös war, zogen die Männer eine Kippa auf und es wurde die Geschichte von Pessach gemeinsam gelesen. Dabei durfte jeder abwechselnd einen Abschnitt lesen. Ab und zu wurde auch gesungen.
Nach einer halben bis Dreiviertelstunde wurden dann die ersten Sachen gegessen. Was bei den Israelis als Vorspeise gilt, könnte man bei uns als ganzes Essen auftischen. Annika und ich mussten uns zusammenreißen nicht zu viel zu essen, damit wir nicht schon vor dem eigentlichen Essen satt waren. Nach der ersten „Runde“ Essen, wurde eine kurze Verdauungspause eingelegt. Danach ging es weiter, aber noch lange nicht mit dem Essen, sondern mit dem Weiterlesen der Pessachgeschichte. Wir hatten die englische Übersetzung dazu, weshalb wir parallel mitlesen konnten. Naja, zumindest versuchten wir es. Das hebräische war nämlich deutlich kürzer, als das Englische. Nach einer weiteren halben Stunde, kam dann das Hauptessen. Fisch, Fleisch, Reis, Kartoffeln, alle möglichen Salate…Uns wurden immer wieder neue Sachen angeboten, die wir zum Ende hin nur noch ablehnen konnten, da wir einfach so voll gegessen waren. Als später dann noch der Nachtisch kam, dachten wir wirklich wir würden platzen. Warum muss das Essen auch so gut schmecken? Auch durch nette Gespräche, die wir mit den Familienmitgliedern hatten, verging die Zeit super schnell. Gegen Mitternacht machten wir uns dann wieder auf den Weg zu Aviads Haus. So gastfreundlich wie die Israelis sind, ließen sie uns bei sich im Haus übernachten. Am nächsten Tag brachte uns Aviad dann wieder nach Hause.   Hier noch ein Foto von Annika, Aviad und mir:
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Am 21.04. fand die Osterfeier mit allen Volos, Susanne und Lukas in deren Wohnung in Jerusalem statt. Vorher trafen sich ein paar Volos, um gemeinsam für das gemeinsame Essen zu backen. Zusätzlich brachte noch jede WG etwas für das Buffet mit.
Am 24.04. fand die Taufe einer unserer Volontäre/innen im Jordan statt. Es war der erste Tag, an dem es wärmer (bzw. heiß) in Israel wurde. Selbst im Schatten war es fast schon zu warm. Wir konnten direkt auf Jordanien schauen und die Grenzlinie in etwa der Mitte des Jordans sehen, was schon echt besonders war. Auf jeden Fall war die Taufe wirklich sehr schön und emotional. Ich musste an meine Taufe zurückdenken und war fast schon traurig, dass ich schon getauft war. Gerne hätte ich es auch im Jordan erlebt. Andererseits wären meine Eltern dann nicht dabei gewesen und schließlich habe ich mich schon davor entschieden. Letztendlich ist es auch egal wo die Taufe stattfand, sondern DASS sie stattfand.
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Im Anschluss aßen wir zur Feier des Tages gemeinsam unsere mitgebrachten Salate, Kuchen, etc.
Am 30.04. war mein letzter Arbeitstag. Es fühlte sich alles wie immer an und ich fühlte innerlich keinen großen Unterschied zu den sonstigen Arbeitstagen. Vermutlich auch deshalb, weil ich wusste, dass ich mindestens noch einmal kommen werde um mich zu verabschieden. Und so war es auch. Auch gestern bin ich noch einmal da gewesen. In dem Gebäude befinden sich vier Stationen und auf dreien davon Leben Bewohner, mit denen ich etwas zu tun hatte und mich verabschieden möchte. Außerdem habe ich mit einigen Auch Fotos gemacht, die ich dann natürlich auch verteilen wollte. Der Abschied fiel mir ehrlich gesagt gar nicht so schwer. Fast schon war es etwas stressig von Mensch zu Mensch zu gehen und vor allem immer das Gleiche zu sagen. Wie ich mich selber kenne, werde ich all das erst realisieren, wenn ich wieder in Deutschland bin. Erst dann wird die ein oder andere Träne kullern. Vor meinem Flug gehe ich noch einmal auf meine Station, um mich endgültig zu verabschieden.
Ein Tag vor meinem letzten Arbeitstag, fand eine kleine Abschiedsfeier auf meiner Station statt. Da wurde es allerdings etwas emotionaler für mich, als mir meine Kollegen von der Physio ihre Dankbarkeit zeigten und selber etwas weinen mussten. Mirijam (die Deutschsprachige auf meiner Station) hat mir auch sehr liebe Worte gesagt. Hier zwei Bilder mit meinem Physio-Team.
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Für mich war es sehr wichtig, so eine kleine Abschiedsfeier zu haben, damit die älteren Menschen auch eher verstehen, dass ich bald weg bin. Erst durch diesen Anlass haben auch die russisch-sprachigen und meine Worker verstanden, dass mein Dienst dort vorbei ist.
Nun sind es nur noch drei Tage, bis ich wieder zurück in Deutschland bin. Unvorstellbar. Ich finde keine Worte. Während meiner Zeit hier, dachte ich, ich würde mich am Ende bestimmt wieder auf Deutschland freuen. Seit der letzten Wochen, ist es aber nicht so. Ich verstehe mich momentan so gut mit meiner WG und weiß jetzt schon, dass ich sie alle, wirklich alle drei sehr vermissen werde. Ich habe mich mit jedem Einzelnen so gut verstanden und es tut sehr weh, wenn ich jetzt schon daran denke, mich von ihnen zu verabschieden. Annika versucht immer wieder zu verdrängen, dass ich bald weg sein werde. Für sie wird es auch nochmal eine komplette Umstellung sein, denn sie ist mit den zwei Männers (wie wir immer sagen) alleine hier. Nicht nur in der WG, sondern in ganz Petach Tikwah. Ich hoffe es wird nicht allzu schwer werden und denke, dass sie auch zu dritt ein gutes Team sein können.  
Ab dem 1. Mai bin ich mit Tabea auf Reisen gegangen, wovon ich allerdings in meinem nächsten Blogeintrag berichten werden. Auch von meinem Zurückkommen in Deutschland werde ich dann berichten.
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16.04.19, Dienstag
Wow, ich kann echt kaum glauben, dass meine Zeit hier im Heiligen Land bald zu Ende ist. Es ist Mitte April und mein Dienst geht bis Ende des Monats, d.h. noch genau zwei Wochen. Ehrlich gesagt habe ich mich die letzten Tage und Wochen schon darauf gefreut, bald wieder nach Hause zu kommen. Es ist sehr wechselhaft. Mal freue ich mich total, und im nächsten Moment, wenn eine meiner Omas mich liebevoll anlächelt, fällt es mir schwer mir vorzustellen, bald weg zu sein. Aber so ist das nun mal, ich kann nicht ewig hier sein. Im Großen und Ganzen ist es aber so, dass ich mich sehr auf Zuhause freue. Auf meine Familie, Freunde, Gemeinde und Gespräche auf Deutsch. Ja, da freue ich mich wirklich sehr drauf. Gerade auch weil mein Englisch wirklich nicht das Beste ist, wie ich in meiner Zeit hier immer häufiger feststellen musste.
Nachdem meine Eltern wieder nach Deutschland geflogen sind, fühlte es sich zunächst etwas komisch an. Einfach weil ich plötzlich „alleine“ dasaß und mich gefragt habe: Was mache ich jetzt? Einen Tag später hatte ich mich aber schon wieder daran gewöhnt und war wieder im Volo-Alltag drin.
Insgesamt hatten wir eine schöne Zeit und auch Mama und Papa waren sehr glücklich, noch ein zweites Mal nach Israel kommen zu können. Am ersten Tag fuhren wir in Richtung Haifa und machten in Caesarea Halt. Dort schauten wir uns Ruinen an und genossen den schönen Sonnenschein. Es war mal wieder eine mega Gebetserhörung, denn eigentlich war für den Tag Dauerregen angekündigt. Schon bei der Ankunft in Caesarea lächelte die Sonne uns entgegen. Erst, als wir später in Richtung Auto gingen, um uns auf den Rückweg zu machen, fing es an zu regnen. Gott ist so gut!
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Wir fuhren weiter nach Haifa zu unserer Unterkunft. Tabeas Cousine besuchte Tabea zur selben Zeit, wie meine Eltern mich und zufälliger Weise war sie auch zur selben Zeit in Haifa. Deshalb nahmen wir Celina am nächsten Tag mit zu einem Ausflug nach Rosh haNikra und Akko. Genauso wie am Tag davor, spielte das Wetter mit, trotz angesagtem Regen. In den Grotten in Rosh haNikra, ging es ordentlich zu sich. Die Wellen schlugen gegen die Felsen und ein Teil der Grotten ist sogar gesperrt worden.
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Gegen Nachmittag fuhren wir wieder nach Haifa und überlegten, in welches Café wir gehen sollten. Entweder das günstige, aber nicht so gemütliche, oder das etwas teurere und dafür gemütliche. Nach etwas hin und her überlegen, gingen wir dann in das gemütlichere Café. Beim rein kommen hörte ich den Song „Reckless love“, drehte mich zu Celina um und schaute sie mit großen Augen an. Auch sie bemerkte es und war genauso überrascht wie ich. Reckless love ist ein sehr schönes Lobpreislied. Für mich war es in dem Moment so, als würde Gott zu uns sprechen und sagen: „Hier seid ihr richtig, kommt rein und setzt euch.“ Auch in den kleinen Dingen ist Gott zu finden.
Den nächsten Tag hielten meine Eltern und ich uns in Haifa auf und gingen auf den Mount Carmel. Auch hier wieder dasselbe mit dem Wetter.
Am 02.04. fand ein Begegnungsabend mit einer deutschen Reisegruppe (die von Ralph Zintarra und Jürgen geleitet wurde) und uns Volontären statt. Wir wurden dazu nach Jerusalem eingeladen, um etwas über unsere Einrichtungen und unseren Dienst im Land zu berichten. Anschließend gab es ein super leckeres Buffet und tolle Gespräche. Ich saß neben einer netten Frau, die ebenfalls aus Hannover kommt. Als ich erzählte, dass ich eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin machen werde, wenn ich wieder in Deutschland bin und dafür noch einen Ausbildungsplatz in einer Krippe brauche, zeigte sie auf eine Frau am anderen Tisch. Sie erklärte, dass sie unter anderem im Vorstand von der Krippe meiner Gemeinde sei und ich sie ansprechen sollte. Es war wie eine Tür, die Gott mir öffnete. Zumal ich auf dem Hinweg nach Jerusalem mich bei mehreren Krippen per E-Mail beworben habe und mich gefragt habe, wann denn mal jemand antworten würde. Ich sprach sie also an und sie erzählte mir von einer weiteren Kita. Am nächsten Tag verschickte ich direkt eine E-Mail.
Ich könnte jetzt von noch einer von Gott geführten Begegnung an diesem Abend erzählen, aber das würde vermutlich den Rahmen meines Beitrags sprengen…ups.
Den Tag darauf ging ich wieder zur Arbeit und meine Eltern fuhren nach Jerusalem in das Yad Vashem (Holocaust-Museum). Am Abend erzählten sie, wie berührt sie davon waren und was sie doch noch dazu gelernt hatten.
Am Donnerstag gingen wir auf den Shuk in PT. Anschließend erholten wir uns alle ein wenig und meine Eltern besuchten die Bewohner auf meiner Station. Mirijam freute sich sehr, sie noch ein zweites Mal zu sehen und sie unterhielten sich eine Weile. Am Freitag fuhren wir vor Shabbatbeginn mit dem Auto nach Tel Aviv/Jaffa. Dort ließen wir uns ein super leckeres Mittagessen schmecken.
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Auch am nächsten Tag ruhten wir uns etwas aus. In der Nacht ging es dann wieder Heim für meine Eltern. Der Abschied war gut und es gab keine Tränen. Schließlich wussten wir, dass wir uns in einem Monat schon wieder sehen werden.
Am 10.04. fuhr ich wieder nach Haifa, da Lissy (eine Mitvolontärin aus Haifa) Geburtstag hatte.
Wir machten uns einen entspannten Tag in Akko mit frühstücken am Meer.
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Das Highlight des Tages war dann das Speed-Boot fahren, wobei wir super viel Spaß gehabt haben.
Gemeinsam mit Celina (ebenfalls Volontärin von Hagoshrim aus Haifa), fuhr ich am Freitag nach Latrun, denn wir hatten uns für das Stille-Wochenende angemeldet. Bereits im Dezember hatten wir an einem Stillen-Wochenende teilgenommen. Den Samstag über schwiegen wir und verbrachten Zeit mit Gebet und hörten uns Impulse von den Brüdern des Klosters an. Es war unglaublich, wie gut jeder Impuls zu meinen Gedanken gepasst hat. Trotzdem war es für mich zunächst sehr schwer mich auf Gott zu konzentrieren. Ich hatte die Wochen davor nicht so viel Zeit mit Gott verbracht und es viel mir nicht leicht, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ich hatte teilweise das Gefühl, Gott sei mir fremd. Später wandte ich mich an eine der Leiterinnen und erzählte ihr davon. Danach ging es mir schon besser. Für mich war das Wochenende trotzdem sehr schön und am Samstag hatten wir sogar fast 30°C.
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Seit zwei Tagen bin ich jetzt wieder Zuhause und kann erstmal aufatmen…oder auch nicht? Denn bald sollte ich so langsam damit anfangen, meine Sachen zusammenzupacken. Ich fliege zwar erst am 11. Mai, aber ab dem 1. werde ich mit Tabea nochmal ein wenig reisen.
Wann genau mein nächster Eintrag kommen wird, kann ich noch nicht genau sagen. Ich hoffe, dass dies nicht der letzte bleibt, den ich in Israel verfasst habe. Aber eines kann ich versprechen. Es wird insgesamt nicht der letzte sein…
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30.03.19, Samstag
Sde Boker, so heißt der Ort, an dem unser Seminar vom 14. bis zum 17. stattfand. Sde Boker befindet sich im südlichen Teil Israels, zwischen Avdat und dem Mitzpe Ramon.
Am ersten Tag des Seminars war erstmal Ankommen angesagt und Susanne und Lukas gaben uns eine kleine Einführung für diesen Ort. Wir waren in einem Kibbutz untergekommen, in dem Ben Gurion noch vor seiner Rolle als Ministerpräsident lebte.
Am selben Abend hörten wir von dem Raketenalarm in Tel Aviv. Später wurde uns erzählt, dass man den Alarm bis nach Petach Tikwah hören konnte, weshalb manche zunächst dachten, der Alarm sei in Petach Tikwah gewesen. Aufgrund dieses Raketenagriffs aus dem Gazastreifen, nutze Susanne die Situation, um uns über die Sicherheitshinweise zu informieren.
Vor wenigen Tagen folgten noch zwei weitere Angriffe. In einen Ort, nahe Netanjah und in Ashkelon.
Wir haben zum Teil Nachrichten aus Deutschland bekommen, ob es uns gut gehe und Gott sei Dank konnten wir es auch immer bejahen. Trotz solcher Angriffe, habe ich keine Angst weiterhin im Land zu bleiben und weiß, dass Gott uns behütet.  
Am nächsten Tag führte uns Chaim (ein religiöser Jude, der lange Zeit mit seinen Eltern in Deutschland gelebt hatte, die ihm seine ursprünglichen Wuzeln aber vorenthalten hatten), durch das Kibbutz. Er wanderte dann nach Israel aus, fand zum jüdischen Glauben und lernte die Sprache. Außerdem erzählte er uns, dass er lange keine gute Beziehung zu Deutschland und den Deutschen gehabt hat, nachdem er erfuhr, dass er Jude ist. Er wollte auch kein Deutsch mehr sprechen, um Abstand von diesem Teil zu nehmen. Bei dem Besuch in einer Synagoge in dem Kibbutz, erzählte er, wie es wieder dazu kam, dass er anfing Deutsch zu sprechen. Er lehrte an der Universität, wo Leute gebraucht wurden, die Deutsch sprechen. Somit kam er wieder damit in Kontakt und lernte deutsche Studenten und Studentinnen kennen. Eine dieser Studentinnen erfuhr, dass die Synagoge im Kibbutz eine neue Thorarolle brauchte, die von jemandem verbrannt wurde. Sie erzählte das ihren Eltern und somit spendeten sie einen Teil des Geldes für die neue Thorarolle. Das ist einer der Gründe, weshalb sich seine Beziehung zu den Deutschen verbessert hat.
Was ich auch sehr interessant finde ist, dass eine Thorarolle nicht komplett von „außerhalb“ finanziert werden darf, sondern dass immer auch ein gläubiger Jude einen Geldbetrag dazu steuern muss.
Nachdem wir uns von Chaim (was übersetzt übrigens „Leben“ bedeutet) verabschiedet hatten, gab es am Mittag verschiedene Workshops, die Susanne und Lukas organisiert hatten.
Abends bekamen wir Besuch von einem Ehepaar, die beide in unterschiedlichen Kibbutzen aufgewachsen sind. Sie erzählten uns über das Leben im Kibbutz und wie es sich im Laufe der Jahre verändert hat.
Den Tag darauf stand eine 6-stündige Wüstenwanderung auf dem Plan.
Wie ich bereits im letzten Eintrag erwähnt habe, befand sich unsere Unterkunft direkt in der Wüste, weshalb die Wanderung auch direkt los gehen konnte…wenn nur nicht der Regen gewesen wäre.
Also, Jacke an, feste Schuhe an, Kaputze auf, Rucksack auf und los ging’s. 
Wir hatten eine Guide, die also Ahnung hatte, wo wir lang gehen konnten und wo es  nicht zu gefährlich wegen des Regens und den Sturzfluten war. Nach etwa ein bis zwei Stunden waren wir alle durchnässt und der Regen hörte nicht auf. Einige gingen zurück und andere setzten die Wanderung fort. Wir beteten, dass es aufhören solle zu Regnen und die Sonne etwas rauskommen solle. Zehn Minuten trat genau das ein, wofür wir gebetet hatten. Es war unglaublich. Vor allem kam es genau zur rechten Zeit, als wir am schönsten Teil der Wanderung waren.
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Auf dem Rückweg wurde es dann nochmal richtig nass und matschig. Und der Wind blies so stark, wie ich es in meinem Leben noch nie erlebt hatte. Abgesehen davon, dass ich meine Cappy gerade noch so einfangen konnte, musste ich auch aufpassen, dass ich selber nicht wegwehe – wirklich kein Spaß.
Als wir wieder auf unseren Zimmern waren, gingen wir erstmal unter die Dusche und zogen uns was Kuscheliges an.
Trotz des wechselhaften Wetters, war es die Wanderung auf jeden Fall Wert und ich bin sehr froh, sie nicht abgebrochen zu haben.
Am Abend gab es dann einen bunten Abend, bei dem wir WG-weise Sachen vorbereiteten. Rollenspiele, Videos, Reime, etc. Auch wenn wir alle etwas kaputt und müde waren, war es dennoch ein lustiger Abend.
Am letzten Seminartag fand ein Abschlussgottesdienst mit Lobpreis und Verabschiedung der bald gehenden Volos statt. Es fühlte sich wirklich komisch an, schon verabschiedet zu werden, obwohl man noch etwa zwei Monate blieb. Allerdings war es das letzte Mal, wo wir alle zusammen waren. Auch wenn ich es zuerst nicht gedacht habe, ging es mir doch schon sehr nah und ich spürte, wie schwer es mir fiel, mit dem Kapitel „Volontariat in Israel“ bald abzuschließen.
Jeder sollte den anderen noch etwas mit auf den Weg geben und ich hatte mich vorher nicht darauf vorbereitet, weshalb ich es spontan machte. Ich sagte, dass alles seine Zeit hat und wer nun hier ist, dessen Zeit ist hier und wenn es wieder zurück nach Deutschland geht, dann wird Gott den Weg dort weiterführen. Später kam Esther, die in Jerusalem im French hospital arbeitet auf mich zu und bedankte sich für diese Worte. Sie meinte, dass Gott oft durch meine Worte zu ihr spricht, was mich so sehr gefreut hat – Hallelujah!
Vom 20. bis zum 21.03. war Purim. Das Fest erinnert an die Rettung der Juden im Buch Esther.
Es wird allerdings auch von nicht-Juden gefeiert und ist ein gehyptes Fest. Man kann es sich eigentlich so wie Karneval vorstellen. Jeder verkleidet sich und es gibt viel Musik und Partys auf den Straßen.
Fast alle Volos aus Petach Tikwah fuhren am Donnerstag Abend nach Jerusalem, um mit den anderen Volos auf den Straßen mitzufeiern.
Auf dem Weg nach Jerusalem erzählt mir Tabea, dass sie ihr verlorenes Handy wieder bekommen hat. Am Tag davor erzählte sie beim Hauskreis davon und wir beteten gemeinsam dafür.
Da sie ihre personalisierte Bahnkarte in der Handyhülle hatte, konnte sie vom Finder über Facebook kontaktiert werden. Zum einen ist es überhaupt erstmal krass, dass sich jemand die Mühe gemacht hat,  den Handybesitzer ausfindig zu machen und zum anderen, dass Tabea ihre Bahnkarte in der Handyhülle aufbewahrt hatte. Denn eigentlich hat sie nur eine personalisierte Bahnkarte, weil die andere nicht mehr funktionierte. Als sie sich eine neue holen wollte, wurde ihr direkt vorgeschlagen, sie personalisieren zu lassen.
Kurz nach dem Hauskreis bekam sie eine Nachricht auf Facebook mit einem Foto von ihrem Handy. „Praise the Lord.“, schrieb sie mir, als sie ihr Handy wieder hatte.
In Jerusalem war super viel los und einige gaben sich auch richtig Mühe mit ihren Kostümen. Sogar am nächsten Morgen wurde noch ordentlich gefeiert.
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So langsam gewöhne ich mich an das neue Altenheimgebäude. Zwar haben sich die Probleme, die ich letztes Mal beschrieben hatte noch immer nicht gelöst, aber ich habe mich dennoch daran gewöhnt.
Trotzdem finde ich es schade und fast schon unzumutbar, die Bewohner an den Fenstern sitzen zu lassen, wo die Sonne morgens direkt in deren Gesichter knallt. Meinem Headnurse habe ich einmal Bescheid gegeben, da hat er auch vorübergehend etwas vor die Fenster gehangen und meinte, dass noch richtige Rollos angebracht werden sollen. Wie es hier in Israel aber so ist…alles dauert.
Auch an der Arbeit haben wir ein bisschen Purim gefeiert und uns und die Bewohner mit Accessoires geschmückt.
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Sonntag und Montag habe ich mir frei genommen, weil gestern meine Eltern zu Besuch gekommen sind und wir seit heute für drei Tage in den Norden gefahren sind. Wir haben uns ein halbes Jahr nicht mehr gesehen, was ich selber gar nicht glauben kann, wenn ich das so schreibe.
Ich freue mich auf die Zeit mit ihnen und versuche sie bewusst zu genießen.
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10.03.19, Sonntag
Ich kann nicht glauben wie schnell die Zeit vergeht. Haben wir wirklich schon fast Mitte März? Es war doch gerade erst Neujahr. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber für mich ist es unvorstellbar, dass fast schon wieder ¼ des Jahres rum ist. Vor allem bei dem Gedanken, dass ich in 2 Monaten schon im Flieger nach Deutschland sitze, wird mir umso bewusster, wie wenig Zeit ich hier eigentlich noch habe. Nächste Woche ist das Seminar, am 29. März kommen meine Eltern und ruck zuck bleibt mir nur noch ein Monat.
Mein Bruder und meine Tante sind vor zwei Tagen abgereist und es fiel mir wirklich sehr schwer, sie gehen zu lassen, bzw. fiel es mir eher schwer, nicht mitzukommen. Ich wollte tatsächlich am liebsten mit ihnen fliegen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich innerlich schon darauf einstelle, dass die neun Monat bald vorbei sind und ich weiß, dass es bald nach Hause geht. Wie mein Bruder Niklas aber sagte: „Genieß die Zeit hier noch, das ist wirklich einmalig.“ Und er hat Recht. Aber es fällt mir tatsächlich sehr schwer, den Moment zu genießen. Wenn ich auf schöne Tage, oder erlebte Sachen zurückblicke, realisiere ich erst so wirklich, wie schön das eigentlich war. Auch Annika habe ich erzählt, dass es mir schwer fällt wirklich in dem Moment zu leben und ihn zu genießen. Während des Gespräches bekam ich immer mehr das Gefühl, alles auskosten, und meine letzte Zeit genießen zu wollen.
Aber jetzt erstmal zu den zwei Wochen, in denen ich Besuch hatte.
Das Wiedersehen war sehr emotional und ich konnte es gar nicht richtig fassen, dass sie tatsächlich neben mir stehen. Sie lernten meine WG kennen und ich zeigte ihnen unser Haus. Am nächsten Tag gingen wir erstmal zum Shuk (Markt), denn später begann Shabbat und dann hatten keine Geschäfte mehr auf.
Hier ein kleiner Teil unserer Ausbeute vom Shuk:
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Am Samstag holte uns Larry ab und wir fuhren in die Baptist Church. So konnten sie einmal einen Gottesdienst von „meiner“ Gemeinde miterleben und die Leute kennenlernen.
Am Tag darauf fuhren wir nach Jerusalem, um dort ein paar Tage zu verbringen. Tabea hatte zur selben Zeit Besuch von ihrer Cousine und dessen bester Freundin. Daher konnten wir zu sechst in eine Wohnung, die Hagoshrim vermietet. Wir schauten uns sowohl die Neu- als auch die Altstadt an, gingen über Märkte und an einem Tag in die Davidsstadt.
Hier einige Fotos von den Tagen in Jerusalem:
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Am Donnerstag gingen wir in unser Lieblings-Café (abgesehen vom „Little Prince“ in Tel Aviv). „Cofix“ ist eines unserer lieblings-Läden, wenn wir Lust auf einen Kaffee, oder ein Schoko-Croissant haben. Dort ist es insbesondere für israelische Verhältnisse besonders günstig, aber auch sehr gut. Ein Kaffee kostet umgerechnet 1,50 €. Bei warmem Wetter ist vor allem der Eiskaffee zu empfehlen, geht aber auch bei kaltem Wetter. 😉 Solltet ihr also in Israel und auf der Suche nach einem schnellen Kaffee sein, ist Cofix ein Muss. Man findet ihn an fast jeder Ecke.
Abends fuhren wir wieder nach Petach Tikwah und ruhten uns den Rest des Tages aus. Freitag Vormittag fuhren wir mit dem Bus nach Tel Aviv und abends mit dem Sherut (arabisches Sammeltaxi) wieder zurück. Wir liefen über den bekannten Carmel Market und machten anschließend einen Spaziergang am Strand entlang, in Richtung Yaffa.
Später aßen wir dann Shabbatbrot, was Niklas am liebsten die ganze Woche über hätte essen können. Allerdings gibt es auch noch andere Spezialitäten im Land, wie z.B. Falafel, welche wir natürlich auch einige Male aßen. Am Samstag blieben wir in Petach Tikwah und überlegten, wie unser Plan für die nächsten Tage aussehen soll.
Am Sonntag gingen wir in den Nationalpark in Haifa, was auf jeden Fall ein kleines Abenteuer war. Fast drei Stunden machten wir (mehr oder weniger gewollt) eine Wanderung auf unebenem Boden. Wir folgten einem Weg, von dem wir nicht wussten, wie lang und wo genau er hinführen würde. Etwas leichtsinnig von uns, aber es war ein markierter Weg, weshalb wir uns sicher sein konnten, dass er wieder raus führen würde. Im Nachhinein war es aber auch ein unvergessliches Erlebnis.
Die Nacht schliefen wir bei den Haifa-Mädels in der WG, die uns netterweise willkommen hießen. Am nächsten Tag machten wir uns auf, in Richtung „See Genezareth“, genauer gesagt, nach Tiberias. Anschließend wollten wir noch nach Nazareth, um die Nazareth Village zu sehen, allerdings waren wir eine Stunde vor Schließung erst dort und die letzte Führung hatte erst stattgefunden. Ohne Führung konnten wir leider nicht rein. So haben wir aber für unseren nächsten Israel-Besuch noch etwas offen.
Am darauffolgenden Tag fuhren wir noch einmal nach Tel Aviv, und setzten uns ins „Little Prince“. Für den letzten vollen Tag, nahmen wir uns vor, nach Ein Gedi, in den Nationalpark zu fahren. Dieser Tag war unser Lieblingstag dieser zwei Wochen. Wir hatten perfektes Wetter und es machte einfach super viel Spaß dort zu wandern, bzw. zu klettern. Etwas nervig waren die Schulklassen. Die Wege waren teilweise so schmal, dass gerade nur eine Person durch passte, und das in der Höhe, ohne ein wirkliches Geländer. Auf dem Weg nach Oben gab es selten ein Geländer, und wenn dann bestand es nur aus einer Stange, unter der man ohnehin drunter durchrutschen würde, wenn man stolpern, oder abrutschen würde. Gott sei Dank meisterten wir die Strecken und genossen die Aussicht.
Ein Gedi ist und bleibt einer meiner Lieblingsorte.
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Donnerstag Morgen/Vormittag begleitete ich Milli und Niklas zur Bushaltestelle. Von dort aus fuhren sie zum Bahnhof und dann zum Flughafen. Ich überlegte zunächst, sie bis zum Flughafen zu begleiten, wollte den Abschied aber nicht noch schwerer machen. Am Bahnhof und Flughafen verspürt man noch viel eher die Abschiedsstimmung. Im Endeffekt war es eine gute Entscheidung nicht mitzufahren, denn so konnte ich Zuhause direkt von Annika und Tabea aufgemuntert werden.
Heute war wieder mein erster Arbeitstag seit zwei Wochen. Während meines Urlaubs zog meine Station ins neue Gebäude, weshalb ich nicht nur wieder in die Arbeit rein kommen musste, sondern mich erstmal zurecht finden musste. Wo steht der Kaffee, Zucker, Tee, Becher…wer sitzt jetzt wo….
Das hatte ich dann sogar recht schnell drauf, aber trotzdem weiß noch nicht so ganz, was ich von dem neuen Gebäude halten soll. Es ist zwar schön neu und geräumig, aber darüber, ob der Platz sinnvoll genutzt wurde lässt sich streiten. Für die Physio gibt es lediglich zwei viel zu kleine Räume, in denen es viel zu warm ist, weshalb wir die Geräte in den Flur stellen müssen. Die Temperatur wird von einer der unter uns liegenden Stationen gesteuert. Würde man die Temperatur niedriger stellen, wäre den Bewohnern zu kalt.
Auch auf meiner Station gibt es undurchdachte Sachen, wie z.B. eine fehlende Waschmaschine. Ich dachte zunächst ich verstand es falsch, als mir gesagt wurde, dass ich zu unserer Waschmaschine im alten Gebäude gehen solle. Erstmal mit dem Aufzug nach unten fahren und dann ums halbe Gebäude laufen. Sowas zählt aber eher zur eigenen Bequemlichkeit. Viel schlimmer finde ich, dass die Notfallklingel in den Zimmern der Bewohner nicht richtig funktioniert. Mirijam erwähnte dies gleich als allererstes, nachdem ich sie fragte, wie es ihr jetzt im neuen Zuhause gefiel. Natürlich hatte sie dem Headnurse meiner Station schon Bescheid gegeben. Ebenfalls ihrer Tochter, die im Büro des Altenheims arbeitet. Ich hoffe, dass das Problem schnell behoben werden kann und bis dahin kein Notfall vorkommen wird.
Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage für mich werden und freue mich aber auch schon wieder auf das Seminar von "Hagoshrim" aus, welches alle drei Monate an verschiedenen Orten in Israel stattfindet. Dieses Mal werden wir Volos uns mitten in der Wüste wiedersehen und vier Tage miteinander erleben.
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18.02.19, Montag
Nun ist auch Hendrik wieder zurück in Deutschland und freut sich natürlich Daheim zu sein. Auf der anderen Seite vermisst er jetzt schon die Arbeit und unsere WG.
Da Laura, Hendrik und ich im Sommer angefangen haben, bin ich als einzige Sommerstarterin in der WG übrig geblieben. Bis Ende April wohne ich mit Annika, Jakob und Lorenz zusammen.
Am 11.02. überraschte meine WG mich mit einem Geburtstagskuchen, den Tabea gebacken hatte, damit ich davon nichts mitbekam.
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Nach der Arbeit fuhren Tabea und ich nach Tel Aviv. Wir beide arbeiteten an diesem Tag und konnten daher erst später los fahren. Während ich an der Bushaltestelle auf Tabea wartete, genoss ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages, was tatsächlich ein kleines Highlight für mich war, denn zuvor war es recht kalt und am Morgen etwas regnerisch. Bei Dunkelheit in Tel Aviv angekommen, liefen wir am Meer entlang in Richtung Yaffo, denn dort wollten wir in ein Restaurant gehen, was uns von den ehemaligen Volos empfohlen wurde. Uns wurden kleine Schalen verschiedenster Leckereien gebracht, ein Brot und Getränke. Dazu konnten wir noch andere Sachen dazu bestellen. Wir unterschätzen die Menge des Essens und überschätzen dafür unseren Hunger.
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Es war für mich ein sehr schöner Tag, vor allem weil Tabea mit mir dort war. Denn eigentlich war sie an diesem Abend von einer ihrer Arbeitskollegen zum Barbecue eingeladen worden, was sie allerdings für mich abgesagt hatte. Annika lag krank zu Hause und konnte daher leider nicht mitkommen.
Am Donnerstag kamen Lukas und Susanne vorbei, um gemeinsam mit uns zu Ikea zu fahren. Nicht nur die Shekel-WG, sondern insbesondere unsere WG hatte eine Aufpeppung der Wohnung/des Hauses nötig. Wir kauften zum Beispiel neue Stühle für den Esstisch, einen neuen Kleiderschrank, damit ich einen habe den ich schließen kann, neue Spiegel für das Badezimmer, Kissen für die Sofas... Wir sind den beiden sehr dankbar, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben und wir uns nun wohler in unserem Haus fühlen können. Zwar haben wir noch nicht alles aufgebaut, da zunächst etwas gegen den Schimmel im Wohnzimmer unternommen werden muss, bevor wir die neuen Sachen dort reinstellen, aber wir haben immerhin schon die Stühle aufgebaut.
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Am nächsten Tag sind Tabea, Annika und ich nach Jerusalem gefahren, da wir am Samstag einen gemeinsamen Ausflug mit Susanne und ein paar Mädels aus Jerusalem machen wollten. Wir schliefen die Nacht dort und starteten am nächsten Morgen gegen 7 Uhr. Wir fuhren als erstes in den Sharsheret Park, östlich von Gaza. Anschließend fuhren wir zum Darom Adom Festival, welches bei der Wüste Negev „stattfindet“. Es wird hier als Festival bezeichnet. Darom Adom ist ein Phänomen südlich Israels, bei dem rote Blüten die Landschaft überziehen. Dies kann man nur im Zeitraum zwischen Ende Januar und Ende Februar beobachten. Auf einer Wiese machten wir alle gemeinsam ein Pick-Nick. Erstaunlich war das gute Wetter, was eigentlich ganz anders vorhergesagt wurde. Gott erhört eben Gebete!
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Auf der Wiese trieb sich auch eine Schafsherde rum, was das Feeling noch etwas steigerte.
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Am späten Nachmittag, bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten, gingen wir noch in einem Kibbuz in einen Kräutergarten. Dort wurde uns etwas über die verschiedenen Kräuter erzählt und wir konnten jeder welche in kleine Beutel sammeln. Am Ende kamen wir an Mandarinen- und Zitronenbäumen vorbei, von denen wir uns so viele mitnehmen konnten, wie wir wollten. Das nahmen wir natürlich beim Wort und stopften unsere Taschen und Kapuzen voll. Beim Weggehen versuchten wir unsere Beute zu verstecken, was allerdings kaum möglich war. Lachend hielt er uns Tüten entgegen, in die wir das Obst dann verstauen konnten. In diesem Moment wurde mir wieder bewusst, wie locker und freundlich die Israelis sind. In Deutschland hätte man bestimmt jemanden sagen hören “Wie dreist sind die denn.”, aber hier existiert das Wort gar nicht. Großzügigkeit ist das Motto der meisten Israelis.  
Letzte Woche hatte ich eine wunderbare Begegnung an der Arbeit. Als Hendrik seinen Dienst im Altenheim beendet hatte, waren direkt am nächsten Tag zwei neue Worker auf seiner Station.
Was ich persönlich sehr schade finde, ist dass ich eher weniger mit den Workern auf meiner Station zu tun habe. Teilweise wird einem nicht mal guten Morgen gesagt, was man hier aber nicht persönlich nehmen sollte. Mit einer Workerin verstehe ich mich trotz Sprachbarriere ganz gut, aber mit den anderen kommuniziere ich eher weniger.
Deshalb war ich umso überraschter, dass mich einer der neuen Worker auf Hendriks Station begrüßte und fragte wies mir geht. Zwei Tage später saß ich mit Annika und Jakob zum Frühstücken in der Mensa, als er sich zu uns an den Tisch setzte und uns mit „Hey guys“ begrüßte. Es war wirklich etwas Besonderes, dass uns jemand so nett begrüßte und sich mit an den Tisch setzte. Die Leute bei der Physio sind wirklich auch sehr nett und wir unterhalten uns auch über privates, aber meistens essen wir nicht zur selben Zeit, oder sie sitzen gemeinsam an einem Tisch.
Als James und ich uns unterhielten, stellte sich heraus, dass er aus England kam. Nicht erst vor kurzem, denn er lebt schon seit sechs Jahren mit seiner Frau in Israel, aber ursprünglich kommt er aus England. Das erklärte auch, warum er so gut Englisch spricht. In einem Satz sagte er, dass das Beste was man einem Mensch geben kann, Freundlichkeit ist. Da wurde ich direkt hellhörig und überlegte, was er wohl für einen Glauben hatte. Er erzählte dass seine Frau Jüdin ist, woraufhin ich nach seiner Glaubensrichtung fragte. Als er sagte, er sei ein messianischer Jude, überkamen mich Glücksgefühle. Ich war überwältigt und ließ es mir deutlich anmerken. Ich erklärte ihm, dass auch ich an Jesus Christus glaube. Annika und Jakob hatten die Mensa schon verlassen und ich blieb geflasht zurück. Wir unterhielten uns noch eine Weile, und er erzählte ihr von seiner verstorbenen Mutter, die Missionarin gewesen ist und dass auch er in Zukunft in ihre Fußstapfen treten wird. Ich fragte ihn, warum er hier arbeitete. Daraufhin sagte er mir, dass sinngemäß in der Bibel steht, dass wir uns besonders um alte Menschen kümmern sollen und dass wir das, was wir diesen Menschen antun, Jesus antun. Er sagte, dass diese Arbeit für Gott sei. Ich hätte mich gerne noch länger mit ihm unterhalten, allerdings musste er wieder zur Arbeit gehen. Beim Rausgehen erzählte ich ihm von der Gemeinde hier in Petach Tikwah. Er sagte, ich solle ihm die Adresse geben.
Ich hatte noch etwas Pause und ging deshalb nach Hause. Auf dem Weg überkam mich immer wieder ein glückliches Gefühl. Unter all den Workern, die nur ihre Arbeit machten und oftmals die Bedürfnisse der alten Menschen ignorierten, traf ich so jemanden. Es fühlte sich für mich so an, als wäre er ein Engel. Als ich ihm gestern die Adresse gab, sagte er, dass ich für ihn wie ein Engel sei. Denn er ist auf der Suche nach verschiedenen Gemeinden, um herauszufinden, wo Gott ihn haben will. Er hat vor kommenden Samstag in die Gemeinde zu gehen, worauf ich sehr gespannt bin.
Die Begegnung hat mich sehr ermutigt und mir neue Kraft für die Arbeit geschenkt. Gerade auch weil ich in letzter Zeit, meiner Meinung nach, etwas nachgelassen habe. Vielleicht habe ich manches nicht mehr mit ganzem Herzen gemacht, wie ich es am Anfang tat. Die letzten Tage habe ich manche von den Bewohnern einfach Mal in den Arm genommen. Und auch eine russische Oma auf meiner Station, bei der ich am Anfang dachte, dass sie mich nicht mochte, da sie immer ziemlich böse schaute, nehme ich die letzte Zeit in den Arm. Morgens freut sie sich immer über den Tee, den ich ihr in die Tasse gebe und lächelt wenn ich auch ihrem Sitznachbarn das gewünschte Getränk eingieße, obwohl er noch gar nicht an seinem Tisch sitzt. Manchmal zeigt sie auf seine Tasse, wenn er dann da ist und sagt etwas auf Russisch. Vermutlich sagt sie ihm, dass ich das war. Generell kümmere ich mich in letzter Zeit viel um diejenigen, die ich am Anfang entweder kaum wahrnahm, oder wo ich das Gefühl hatte, dass sie kein Interesse an mir hatten.
Gott hat James an diesen Arbeitsplatz geschickt, um Hendriks Dienst weiter zu führen und andere Menschen, wie z.B. mich, wieder aufzuwecken und daran zu erinnern, warum ich wirklich hier bin.      
Nächste Woche habe ich dann erstmal zwei Wochen frei, da mich mein Bruder und meine Tante ab diesen Donnerstag besuchen kommen. Darauf freue ich mich sehr und bin gespannt, wie das Wiedersehen sein wird. Geplant haben wir unter anderem nach Eilat zu fahren, wofür wir uns ein Auto mieten wollen.
Im nächsten Eintrag werde ich dann über die Zeit mit ihnen und unsere Erlebnisse berichten.  
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05.02.19, Dienstag
Winter? Habe ich in meinem letzten Blogeintrag etwa was von Winter geschrieben? Am besten gleich wieder vergessen, denn die letzten Tage war strahlender Sonnenschein. So gutes Wetter, dass wir uns gestern am Strand etwas gesonnt haben und Volleyballspielen waren. Für Lorenz (unser neuer WG-Mitbewohner) war es das erste Mal in Tel Aviv.
Lorenz wohnt seit zwei Tagen bei uns und arbeitet dort, wo Laura gearbeitet hat. Sie ist am 1. Februar wieder zurück nach Deutschland geflogen und setzt dort ihr Theologie-Studium fort. Es war schon ein komisches Gefühl, sie ins Taxi steigen zu lassen, schließlich haben wir ein halbes Jahr zusammen gelebt und sind viel gemeinsam durch Israel gereist. Trotzdem freue ich mich für sie, wieder in Deutschland zu sein, denn es gab für sie auch schwere Zeiten. Allerdings konnte sie besonders die letzten Tagen genießen. Vor allem ihre Abschiedsparty am Abend vor ihrem Flug. Die Shekel-WG (andere WG in Petach Tikwa) kam mit ein paar Arbeitskollegen. Die drei Haifa Mädels und Mirjam aus Jerusalem kamen ebenfalls. Am nächsten Morgen hieß es dann: Abschied nehmen. 
Auch für Hendrik heißt es am 12.02. Abschied nehmen und auch für mich ist der Abschied nicht mehr allzu lang hin. Ich bin jetzt schon länger als ein halbes Jahr in Israel und kann es gar nicht fassen während ich das so schreibe. Auf der einen Seite kommt es mir vor, als wäre mein erster Tag in Israel erst gestern gewesen. Auf der anderen Seite kommt es mir aber doch länger her vor, wenn ich an bestimmte Erlebnisse, oder Ausflüge denke. Vor allem wenn ich an Deutschland und an mein Zuhause denke. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, als ich in meine eigenen Bett geschlafen, oder das von Mama gekochte Essen gegessen habe. Aber ehe man sich versieht, sind auch die letzten drei Monate rum. Deshalb möchte ich die Zeit genießen und dankbar für jeden Moment sein. Insbesondere für die Besuche meiner Familie, auf die ich mich schon sehr freue. Das erste Mal nach Eilat und dieses Wochenende vielleicht auch das erste Mal in Haifa.
Der April wird mein letzter Arbeitsmonat werden und Tabea und ich planen, für unsere letzten Tag bis zum Flug nochmal durch Israel zu reisen. Der Flug ist für den 11. Mai gebucht. Ein merkwürdiges Gefühl irgendwie... 
Am 21.01., als Laura noch da war, haben sie, Annika, Jakob und ich ein Auto gemietet, um nach Avdat zu fahren. Dort waren wir in zwei Nationalparks. In dem einen waren Ruinen, von dem damaligen Dorf Avdat zu sehen.  
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In dem anderen Park ging man zwischen den Felsen entlang, die durch das dort entlang gespülte Wasser ihre Gestalt angenommen haben.
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An einem Samstag fuhren Tabea, Annika und ich mit Tabeas Arbeitskollegin zu einem Erdbeerfeld, was etwa 20 Minuten mit dem Auto von unserem Zuhause entfernt war. Außer Erdbeeren gab es dort außerdem noch Karotten, Orangen und Blumen, die wir ernten bzw. pflücken konnten.
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Seit Ende Januar sind Lukas und Susanne in Israel. Nun haben wir auch wieder Ansprechpartner von Hagoshrim direkt im Land. Sie besuchten uns, um Einzelgespräche zu führen und sich unser Haus einmal anzusehen, denn hier gibt es so einiges zu verbessern.
Nicht nur Laura musste uns verlassen, sondern auch unsere Volontärsbetreuerin Maria. Verstehen können wir es bis jetzt nicht, da sie wirklich ein toller Mensch ist und immer für uns da war, auch in privaten Dingen. Bei ihrer gestrigen Abschiedsfeier nannte sie uns sogar ihre Kinder. Ihr fiel es schwer diese Arbeitsstelle verlassen zu müssen, aber immerhin hat sie bereits eine neue Arbeitsstelle.
Diesmal habe ich mich wirklich nur kurz gefasst, aber dennoch alles Wichtige aufgezählt. Der nächste Eintrag wird vielleicht wieder etwas spannender.
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13.01.19, Sonntag
„Hier ist jetzt richtig Winter“, sagen die Israelis. Richtiger Winter bedeutet hier viel Regen und um die 12°C. Das haben wir die letzte Woche auch gut zu spüren bekommen, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Regen zur Arbeit gehe und bis auf die Füße nass werden, obwohl es nur ein drei-minütiger Arbeitsweg ist. Das Wasser läuft hier überall sehr schlecht ab und wenn die Straße bergab geht, bildet sich ein kleiner Bach.
Dadurch, dass das Wetter nicht besonders gut war, haben wir auch nicht allzu viel unternommen.
An Weihnachten war allerdings strahlender Sonnenschein, zumindest am 1. Weihnachtsfeiertag.
Den Heilig Abend verbrachten wir alle gemeinsam in der Wohnung in Jerusalem, die Dienste in Israel gehört. Damot wir Heilig Abend nicht "alleine" sein mussten, waren Uwe (für Dienste in Israel zuständig) und seine Frau Helga, bei uns. Sie haben ein wunderbares deutsches Weihnachtsessen zubereitet. Rotkohl, Kroketten, Gulasch, Kartoffel- und Bohnensalat.
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Wir sind den beiden sehr dankbar, dass sie ihre Zeit, vor allem an Heilig Abend, für Vorbereitungen, Zubereitung des Essens und eine kleine Andacht investiert haben.
Nach dem Essen und dem Input von Uwe, gingen wir gemeinsam in die Erlöserkirche. Der Gottesdienst war überwiegend auf Deutsch. Ab und zu wurde auch auf Englisch, Hebräisch und Arabisch übersetzt. Die Atmosphäre in der Kirche war einmalig, wie man auf den Bildern erkennen kann.
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Im Anschluss fand eine Wanderung nach Bethlehem statt, bei der man sich anschließen konnte. So gerne wären einige von uns mitgegangen, allerdings befindet sich Bethlehem im Westjordanland, wo wir uns nicht aufhalten dürfen. Man brauchte ohnehin einen Reisepass, den wir jedoch nicht mit nach Jerusalem genommen hatten, daher viel es uns leichter, der Versuchung zu widerstehen. 😉
Danach war Bescherung. Da wir uns entschieden hatten zu wichteln, bekam jeder ein Geschenk. Auch Hagoshrim hatte eine Kleinigkeit für jeden von uns.
Geschlafen haben wir alle in Jerusalem verteilt, in den Wohnungen, die Hagoshrim gehören.
Am nächsten Morgen trafen wir uns dann alle wieder in der Wohnung vom Vorabend und brunchten gemeinsam.
Hier ein paar Bild von uns Allen am 1. Weihnachtsfeiertag:
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Eine Sache habe ich vergessen zu erwähnen. Etwas eher weniger erfreuliches.
Denn genau an Heilig Abend habe ich mein Portmonee im Bus vergessen, verloren, oder es wurde mir geklaut. Ich regte mich aber nicht großartig auf, sondern war vielmehr dankbar. Und zwar deshalb, weil ich mein Portmonee in Petach Tikwa, vor der Abreise, durchgeguckt habe. Meine Visa Karte war zunächst noch im Portmonee und ich dachte mir, dass ich sie eigentlich gar nicht brauchte, weshalb ich sie heraus nahm. Das Einzige was im Portmonee blieb, waren 200 Shekel, mein Perso und meine Bahnkarte. Auf die Bahnkarte kann man Geld drauf laden, und dann jedes Mal im Bus einfach an ein Gerät halten. Mein Perso ist Gott sei Dank nur noch bis April diesen Jahres gültig und für Israel habe ich sowieso noch meinen Reisepass dabei. Da ich im Mai wieder nach Deutschland fliege, passt es daher zeitlich genau. Eigentlich wollte ich meinen Perso vor Israel nochmal neu machen lassen, allerdings wurde mir beim Bürgeramt davon abgeraten. Danke Gott!
200 Shekel sind etwa 50 Euro, aber es ist nur Geld. Und das ist mir dadurch nochmal bewusster geworden. Eigentlich bin ich Gott fast dankbar dafür, denn jetzt „traue“ ich mich eher, mir auch mal was zu gönnen, da ich generell ein sehr sparsamer und fast schon (mir selbst gegenüber) geiziger Mensch bin. Aber Geld ist eben nicht alles.
An Silvester sind einige aus Jerusalem und Haifa zu uns in die WG gekommen. Wir haben Pizza bestellt und sind abends nach Tel Aviv gefahren. Auf der Suche nach einer Party, sind wir dann am Strand entlang gegangen. Angeblich sollte dort eine Strandparty stattfinden, wovon aber weit und breit nichts zu sehen, geschweige denn zu hören war. Auf dem Parkplatz entdeckten wir dann ein paar Leute, vielleicht vier oder fünf. Sie hatten den Kofferraum vom Auto offen stehen, woraus Musik kam. Sie tanzen dort einfach und wir kamen dazu. Gemeinsam tanzten wir dort auf dem Parkplatz, in Tel Aviv, am Strand ins Neue Jahr. Fast verpassten wir sogar null Uhr. Bis zwei Uhr tanzten wir durch und fuhren dann nach Hause. Bzw. dauerte es noch etwa zwei Stunden, bis dann wirklich ein Bus kam, mit dem wir nach Hause fahren konnten. Es war ein etwas chaotisches, aber gleichzeitig auch unvergessliches und lustiges Silvester, was man so schnell nicht vergessen wird.
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Wie bereits erwähnt, hat es die letzte Zeit viel geregnet, weshalb es auch nicht so spannendes zu berichten gibt. Die letzten zwei Tage war es allerdings wieder wärmer und auch heute lässt sich die Sonne blicken.
Annika und ich sind am Donnerstag an die Arbeitsstelle von der anderen WG in PT (Petach Tikwa) gefahren, um deren Arbeitsplatz und die Menschen dort kennen zu lernen.
Laura und ich haben am Wochenende einen kleinen Ausflug ans Tote Meer gemacht, bei dem wir in den heißen Quellen gebadet haben. Um 2 Uhr nachts war es draußen kalt, aber das Wasser war sehr warm. Als wir aus der Quelle stiegen, spielte unser Kreislauf verrückt und uns wurde schwindelig. Zum Glück hatten wir genügend Trinken dabei. Nach ein paar Minuten ging es uns dann wieder besser. Geschlafen haben wir in einem Zelt direkt am Meer. Viel Schlaf hatten wir allerdings nicht, denn am nächsten Morgen schauten wir uns den Sonnenaufgang an.
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Auf dem Nachhauseweg hielten wir nochmal an, denn Laura wollte Kamele fotografieren. Daraufhin wurden wir angesprochen und gefragt, ob wir auf einem Kamel reiten wollen. Natürlich fragten wir zunächst, ob es kostenlos sei. Als er dann bejahte, sagten wir natürlich nicht nein.
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Bald sind wir nur noch zu dritt in der WG, bzw. zu viert. Hendrik und Laura haben ihr Volontariat fast beendet. Lauras Flug ist für den 01.02. gebucht und Hendrik fliegt am 12.02. zurück nach Deutschland. Da ich am 11.02. Geburtstag habe, bleibt er noch bis dahin. Lauras Studium geht vorher schon weiter, weshalb sie leider nicht bis zu meinem Geburtstag bleiben kann.
Allerdings bekommen wir auch wieder einen neuen Mitbewohner, der bereits Anfang Februar zu uns kommt. Wir sind sehr gespannt, wie es dann sein wird. Zum einen ohne Hendrik und Laura und zum anderen mit unserem neuen Mitbewohner Lorenz.
Zum Schluss noch eine, nein, sogar zwei sehr schöne Nachrichten. Mein Bruder kommt mich Ende Februar besuchen und meine Eltern kommen Ende März ein zweites Mal zu mir nach Israel. Zeitlich passt es leider nicht, dass mich alle drei gleichzeitig besuchen kommen, aber so fällt der Abschied vielleicht nicht ganz so schwer.
Ich freue mich darauf, Zeit mit ihnen zu verbringen und noch mehr von Israel zu sehen.  
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22.12.18, Samstag
Weihnachten? Jetzt schon? Fehlende Weihnachtsbeleuchtung auf den Straßen Petach Tikwas, keine Weihnachtsmänner und Lebkuchen in den Geschäften, keine Minustemperaturen, kein Stress mit den Besorgungen der Weihnachtsgeschenke. All das hat Weihnachten für mich ausgemacht, dachte ich. Auch wenn man hier kaum in die typisch deutsche Weihnachtsstimmung kommt, fühlt mein Herz sich trotzdem bereit für Weihnachten. Denn an Weihnachten geht es um Jesus. Heilig Abend feiern wir Jesus wegen.
Vor ein paar Tagen bin ich mit Laura, Annika und Jakob durch die Stadt hier in Petach Tikwa gelaufen und wir haben Weihnachtsdeko entdeckt. Ziemlich kitschig, aber immerhin. Im nächsten Laden fanden wir Schokoweihnachtsmänner und konnten uns kaum noch beherrschen vor Freude. Im nächsten Laden fanden wir sogar Schoko-Adventskalender und ich hätte beinahe einen mitgenommen, wenn nicht schon der 18. gewesen wäre – so super lecker schmeckt die Schokolade dann doch nicht aus den Adventskalendern. Aber an diesem Tag waren wir dann doch überrascht, was es hier alles gab, womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten.
Letzten Donnerstag waren wir zu einer Weihnachtsfeier im Christus-Treff eingeladen, in der Altstadt Jerusalems. Dort gab es Punsch, Glühwein, Hamburger und leckere Snacks. Auf dem Weg dorthin, waren wir von der weihnachtlich geschmückten Umgebung begeistert, die uns in Petach Tikwa fehlte.
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Nun aber erstmal von vorne angefangen.
Am 13.12. ist Maria zurück nach Deutschland geflogen. Sie war hier nun über ein Jahr Volontärin und hat sich schon auf ihre Familie und auf Deutschland gefreut. Zunächst war es ein ungewohntes Gefühl, aber man gewöhnt sich doch schneller an Dinge, als man denkt.
Laura hat die Lust gepackt, ein paar Sachen im Haus auszumisten und ein bisschen umzustellen. Sie hat wirklich super Arbeit geleistet, man fühlt sich jetzt noch wohler.
Vor dem Stillen Wochenende in Latrun, hatte ich Tage, an denen ich mich nicht besonders gut fühlte. Aber Gott hat mir durch Bibelstellen gezeigt, dass ich hier wirklich richtig bin und ein Licht sein kann. Das hat mir wieder neuen Mut gegeben. Trotzdem kam das Stille Wochenende vom 14. bis um 16. genau richtig. Nicht nur für mich, sondern auch für Hendrik. Er erfuhr zwei Tage vorher, dass sein Opa verstorben war. Auch wenn es für ihn schwer war, ist er sehr stark geblieben und Gott hat ihn gut durch diese Zeit geführt.
Am Freitag Nachmittag/Abend wurden wir freundlich von den Brüdern in Latrun empfangen. Es begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Vor allem wir Volontäre sollten erzählen, in welchen Städten und Einrichtungen wir arbeiten. Eine weitere Volontärin aus Jerusalem, welche mit der Organisation „Berliner Mission“ in Israel lebt und arbeitet, war auch dort. Außerdem noch die beiden Leiter Michael und Elsa aus dem Christus-Treff und sonst vier bis fünf weitere Leute, die allerdings deutlich älter waren als wir. Wir alle sprachen Deutsch.
Uns wurden Tipps gegeben, wie wir die stille Zeit (den ganzen Samstag und Sonntag Morgen/Vormittag) nutzen können. Unter anderem kam der Tipp, seine Gebete aufzuschreiben, was eine super Möglichkeit ist, wie ich dann feststellte. Den Samstag über sollte es dann durch einen der Brüder immer mal einen Impuls geben.
Am nächsten Morgen begann das Schweigen. Schon beim Frühstück sprach niemand, wir lauschten alle der beruhigenden Geigenmusik. Die Impulse fanden in einer kleinen Kapelle statt, den Rest der Zeit konnten wir uns frei auf dem Gelände bewegen.
Hier einige Bilder von der Kapelle und dem Grundstück:
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Am Sonntag, vor dem Mittagessen, wurde die Stille aufgelöst und wir tauschten uns untereinander aus. Ich erzählte, dass Gott durch verschiedene Dinge zu mir gesprochen hat. Durch Gedanken, durch Menschen und durch Bilder. In einem Moment gab ich Gott ganz bewusst die Möglichkeit, zu mir zu sprechen, wenn er mir etwas sagen möchte. In dem Moment als Tabea mich antickte, um zu sagen, dass es Essen gab, kam mir ein Gedanke in den Sinn. Ich möchte fasten. Ich möchte für einen Tag, oder am Anfang erstmal mehrere Stunden nichts essen und mich ganz auf Gott besinnen. Erst als wir zum Essen gingen realisierte ich dass Gott tatsächlich zu mir gesprochen hatte. Die Bestätigung kam direkt nach dem Essen, als ich Lukas 5:33-39 las. Einige Leuten fragten Jesus, warum seine Jünger nicht fasteten. Daraufhin antwortete Jesus mit gleich drei Gleichnissen. Das Gleichnis vom Bräutigam, den Weinschläuchen und dem Flicken vom neuen auf das alten Kleid.  Auch wenn wir eigentlich nicht sprechen sollten bzw. wollten, taten Tabea und ich es dann doch. Ich verstand die Gleichnisse zunächst nicht, durch Tabeas Gedankenanstöße verstand ich sie dann aber doch. Auch am Abend, als ich mich gerad schlafen legte, gab Gott mir ein Bild. Ich sah kurz einen Papageien, der dann aber wie ein Ausmalbild aussah, also noch komplett unausgemalt. Direkt danach kamen mir die Worte in den Sinn: Was ist schon ein Papagei ohne seine bunten Federn. Ich war geflasht von diesem Moment. Oft verstand ich Gleichnisse und Metaphern in der Bibel nicht, oder ich musste intensiv darüber nachdenken. Und jetzt gab Gott mir auch noch eine in Form eines Bildes. Gott hat Humor, denn obwohl er wusste, dass es mir schwer fiel Metaphern zu verstehen, wollte er, dass ich über diese nachdachte. Bestimmt schaute er mich vom Himmel aus an und dachte sich: So mein Kind, jetzt denk einmal gut nach. Am nächsten Morgen dachte ich nochmal darüber nach. Es dauerte nicht lang und es kam mir in den Sinn: Was ist ein Gläubiger schon ohne Liebe, Barmherzigkeit, Geduld und viele andere Eigenschaften, die Jesus hat. Diese ganzen Eigenschaften sind die bunten Federn des Papageis. Jene Eigenschaften, welche wir uns durch Jesus zum Vorbild machen sollten. Denn was nützt es mir an Gott zu glauben, ohne meinen nächsten zu lieben, ohne anderen zu Vergeben, ohne geduldig zu sein, … Auch jetzt, wo ich dies aufschreibe wird mir nochmal erneut bewusst, dass Gott tatsächlich zu mir gesprochen hat. 
Dieses Wochenende hat definitiv meine Beziehung zu Gott gestärkt und hat mir neue Kraft gegeben.  
Im April wird dort erneut ein solches Wochenende stattfinden. Wenn ich in dieser Zeit keinen Besuch bekomme, werde ich mich auch dafür anmelden.
Heilig Abend werden alle Volontäre gemeinsam in Jerusalem verbringen. Sogar mit leckerem Deutschen Essen: Rotkohl, Kartoffelknödel und Gänsebraten.
Auch Geschenke werden dieses Jahr nicht ausbleiben, denn wir wichteln.
Ich bin gespannt wie es sein wird, an diesem Abend nicht Zuhause in Deutschland und bei meiner Familie zu sein, Aber eigentlich spielt das auch gar keine Rolle, denn Gottes Gegenwart ist überall auf dieser Welt zu finden!
Ich wünsche allen frohe und besinnliche Weihnachten.
Gott segne Dich!
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07.12.18, Freitag
Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass es fast schon wieder ein Monat seit meinem letzten Eintrag her ist. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell.
Über vier Monate bin ich nun schon in Israel und kann es selber kaum glauben.
Zurückblickend habe ich schon so Einiges vom Land gesehen, viel erlebt, einige neue Leute kennengelernt und Freundschaften haben sich entwickelt. Meine Beziehung zu Gott ist weiter gewachsen. Mit Höhen und Tiefen (wobei die Tiefen in den letzten Wochen ehrlich gesagt leider etwas überwogen haben). Meine Zeit mit Gott zusammen ist weniger geworden und ich merke, dass mir etwas fehlt. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit möchte ich wieder mehr Zeit mit Gott verbringen. Beim stillen Wochenende in Latrun, welches vom 14. bis zum 16.12. geht, habe ich auf jeden Fall eine sehr gute Gelegenheit dazu. Dieses Wochenende wurde nicht von Dienste in Israel organisiert, sondern wird von vier Brüdern und einem Ehepaar der Jesus-Bruderschaft Gnadenthal angeboten. Sinn dieses stillen Wochenendes ist es, die Zeit nur mit Gott zu verbringen, ohne sich mit den anderen zu unterhalten. Zu Beginn soll es eine kleine Andacht geben und wir werden uns natürlich erstmal kennenlernen. Wie genau das ganze abläuft kann ich mir selber noch nicht vorstellen, aber davon werde ich dann sicherlich berichten.
Am 28.11. wurde ich etwas krank und bin deshalb den Tag nicht zur Arbeit gegangen. Im Endeffekt war das vielleicht gar nicht so verkehrt, denn als Hendrik von der Arbeit kam musste er mir eine nicht so schöne Mitteilung machen. Denn an diesem Morgen ist eine Bewohnerin von meiner Station gestorben. In der ersten Zeit meines Volontariates ist sie mir nicht wirklich aufgefallen. Sie hat weder Kaffee verlangt, noch nach mir gerufen. Sie saß ruhig dort und ich wusste eine Zeit lang nicht, ob sie geistig noch alles mitbekam oder nicht. Mir wurde gesagt sie sei verwirrt, aber das konnte ich mir nicht so wirklich vorstellen. Irgendwann fing sie an, mich anzulächeln und danke zu sagen, wenn ich ihr Kaffee eingoss. Wenn sie mühselig versuchte ihr Lätzchen zuzubekommen kam ich ihr zur Hilfe und auch dann bedankte sie sich. Wenn sie morgens aus ihrem Zimmer geschoben wurde und am Tisch saß winkte sie mich zu sich und bat mich, sie wieder ins Bett zu bringen. Es tat mir sehr Leid und gleichzeitig auch weh, das nicht zu dürfen. Die letzten Tage in denen ich sie sah, merkte ich äußerlich keine Veränderung, aber ich sah, dass sie kaum mehr etwas aß.
Nun ist sie befreit und vielleicht sogar bei Gott.
Vom 29.11. (Donnerstag) bis zum 02.12. (Sonntag) fand unser 2. Seminar mit allen Volontären in Naharija statt.
Ralph Zintarra (Leiter von DIL) und Lukas und Susanne (ab Januar die neuen Volontärsbetreuer hier vor Ort) leiteten dieses. Auch wenn die Unterkunft nicht ganz so komfortabel wie die vom letzten Seminar am See Genezareth war, hatten wir dennoch eine schöne Zeit zusammen.
Am Freitag machten wir den ersten Ausflug nach Akko. Dort begleitete uns Reuven Barak, der uns beim letzten Seminar sein Kibbuz gezeigt hatte. Dort sind wir über den Markt gegangen und haben uns anschließend eine aus Mosaik verzierte Synagoge angesehen.
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Nachdem wir uns von Reuven verabschiedet hatten, fuhren wir mit dem Bus zum nächsten Zielort: Die Grotten von Rosh HaNikra. Diese befinden sich an der Grenze zum Libanon.
In den Tunneln, wo jetzt das Wasser vom Mittelmeer durchrauscht, führten damals Schienen, auf denen Züge im 2. Weltkrieg Waffen von den Briten transportierten. Nach dem Krieg kamen viele von Europa über diese Strecke nach Israel.  
Mit dem Bus sind wir zunächst nach oben gefahren, denn von dort aus starten Gondeln, die uns zu den Grotten nach unten bringen. Der Ausblick auf dem Weg zu den Gondeln war unglaublich:
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Unten angekommen und in den Grotten sah es dann so aus:
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Abschließend fuhren wir in Naharija mit dem Bus nach oben, um den Ausblick zu bestaunen.
Eine Absicht hatte Ralph dann aber doch. Denn auf dem folgenden Bild erkennt man eine Brücke. Hagoshrim = Brückenbauer. Der Grund warum wir hier sind. Brücken zwischen den Menschen in Israel und uns zu bauen. Dabei hat Ralph uns noch einmal deutlich gemacht, dass der Dienst den wir machen, keine Wiedergutmachung ist, denn das können wir nicht. Wir sind hier, um den Menschen und gleichzeitig Gott zu dienen und ihnen mit Liebe zu begegnen.  
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Den Samstag haben wir am Vormittag einen Spaziergang direkt am Meer gemacht, welches nur wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt war.
Bei etwas Regen liefen wir los, doch während des Spaziergangs wandte sich der Regen zu wärmenden Sonnenstrahlen �� Danke Gott!
Ralph gab uns während des Spaziergangs die Aufgabe mal nicht zu reden, sondern einfach den Moment auf sich wirken zu lassen und ganz bei Gott zu sein. Zwischendurch blieben wir stehen und Ralph gab uns Gedankenanstöße.
Am Nachmittag machten wir ein Pick-Nick und genossen die Mittagssonne.
Abends fand ein Lobpreisabend statt, den Lukas und Susanne vorbereitet hatten.
Für den letzten Tag hatte Ralph eine kurze Andacht vorbereitet, die das Seminar abschloss.
Insgesamt war es mal wieder ein sehr schönes Seminar, bei dem man sich untereinander noch viel besser kennenlernen konnte.
Am 2. Dezember begann Chanukah. Bei dem Fest wird daran erinnert, dass das Öl, welches eigentlich nur für einen Tag halten sollte, für acht Tage hielt. Jeden Tag wird eine weitere Kerze angezündet.
Da es bei dem Fest sozusagen um das Öl geht, wird daher viel öliges Essen zubereitet. Sufganiyot ist dabei ein Muss. Sufganiyot wird bei uns „Krapfen“ oder auch „Berliner“ genannt.
Auch auf unseren Stationen an der Arbeit wurde Chanukah gefeiert.
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Zwar wird in Israel eher weniger Weihnachten gefeiert, aber trotzdem wollten wir es etwas weihnachtlicher in unserem Wohnhaus gestalten. Dank der vorherigen Volos mussten wir selbst keine Weihnachtsdeko mehr kaufen. Alleine, aber trotzdem mit Freude richtete ich es ein bisschen weihnachtlicher ein.
Worüber ich mich besonders freute und auch immernoch freue, ist ein selbst gebastelter Adventskalender, den meine Eltern mir neben Weihnachtsgebäck, einer Lichterkette, etc. zugeschickt hatten. So fühlt es sich doch ein Stück mehr nach Weihnachten an.
Die letzten zwei Tage hat es fast den ganzen Tag durchgeregnet. Anstatt über das Wetter zu klagen, freuen wir uns vielmehr darüber. Kerzen an, Tee oder Kaffee trinken und gemütlich beisammen sitzen, auch so kann das Wetter schön sein.
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19.11.18, Montag
Bevor ich beim Positiven anfange und vom vorletzten Wochenende (9. Bis 10.) berichte, möchte ich zunächst etwas anderes loswerden.
Beginn vorletzter Woche hatte ich tatsächlich das erste Mal etwas Heimweh. Bzw. vermisste ich einiges, was mir hier fehlte, z.B. das gemütliche Zusammensein im Wohnzimmer mit Kamin und lecker Kaffee.
Ende Oktober haben wir zwei neue Volontäre in unsere WG bekommen (Annika und Jakob).
Wir verstehen uns alle sehr gut, aber dennoch glaube ich, dass auch das eine ungewohnte Situation war, an die ich mich erstmal gewöhnen musste. Ich war einfach nicht so glücklich und zufrieden wie zuvor. Ich trug immer etwas mit mir rum, aber konnte es selber nicht richtig einordnen. Als ich dann am 4.11. wieder meinen ersten Arbeitstag nach zwei freien Tagen hatte, spürte ich schon während der Arbeit, dass ich nicht so motiviert war wie sonst. Und wie ich es geahnt hatte, musste irgendwas passieren. Andauernd wurde ich von den Bewohnern gerufen und jeder wollte etwas von mir. Ich musste mich zusammenreißen nicht genervt zu reagieren.
Als ich einer Bewohnerin Kaffee einschenken wollte, nahm ich ihren Plastikbecher am Henkel und hob ihn hoch. Plötzlich fiel der Becher mit dem heißen Kaffee auf den Boden. Sie bekam einiges auf ihre Hose und schrie kurz auf. Auch ich hatte etwas auf meinen Fuß bekommen, aber das blendete ich vor Schreck in dem Moment aus. Ich hielt nur noch den Henkel des Bechers in der Hand, er musste sich wohl durch die Hitze des Kaffees gelöst haben. In diesem Moment musste ich mich zusammenreißen nicht loszuheulen. Dabei vergaß ich fast mich zu entschuldigen und zu fragen, ob alles ok sei. Zum Glück sprach sie ein wenig Deutsch und Jiddisch, so war wenigstens die Sprache keine Barriere.
Trotzdem wusste ich in diesem Moment nicht wohin mit mir. Ich wusste nicht wem ich Bescheid geben sollte und war zu viel damit beschäftigt, mich selbst zu beruhigen. Ich versuchte normal weiter zu arbeiten und wollte den Wagen für das Frühstück aufdecken, aber immer wieder schossen mir Tränen in die Augen. Nicht weil ich Angst hatte angemacht zu werden, oder weil mir der Kaffee runtergefallen war, schließlich passiert sowas und ich konnte auch nichts dafür. Es war einfach ein unpassender Moment. Ich fühlte mich sowieso schon unwohl und der Unfall mit dem Kaffeebecher hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht.
Als ich merkte, dass ich es nicht verdrängen und überspielen konnte, ging ich in Richtung Toiletten. Auf dem Weg dorthin liefen mir die Tränen und zufälliger Weise stand die Putzfrau gerade am Ende des Flurs und unterhielt sich mit jemanden. Als sie sah, dass ich weinte, kam sie direkt auf mich zu in nahm mich in den Arm. Dann fragte sie was passiert sei und ich versuchte mit meinem paar Wörtern Hebräisch zu erklären, was passiert war. Sie legte den Arm um mich und ging wieder mit mir zu meiner Station. Dann redete sie mit der, auf dessen Bein der Kaffee gekommen war. Alle am Tisch schauten mich an und sagten, dass alles ok sei und dass sie mich alle mögen.
Was sie natürlich nicht wussten war, dass ich eigentlich nicht deshalb weinte, sondern wegen der Gesamtsituation. Vieles hatte sich die letzten Tage in mir angestaut und kam nun raus. Aber das konnte ich alles nicht erklären und erst recht nicht in dem Zustand, in dem ich zu dieser Zeit war.
Mirijam (die Deutsch spricht) war zum Glück an dem Tisch und ich konnte ihr die Situation ein bisschen erklären. Die Worker bekamen alles nur zur Hälfte mit und obwohl sie sahen wie es mir ging, baten sie mich, die Bewohner von ihren Zimmern zu den Tischen zu schieben. Dadurch ging es mir noch schlechter und ich hätte mich am liebsten einfach hingesetzt. Ich versuchte mich zusammenzureißen und schaffte es, zwei Bewohner an ihre Plätze zu schieben. Beim Zweiten blieb ich hinter ihm stehen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Eine Bewohnerin am Tisch gegenüber sah das und winkte mich zu sich. Sie spricht leider nur (bis auf wenige Worte Hebräisch und sogar Deutsch) Russisch, aber ist eine der jüngsten auf der Station. Sie machte ihre Arme auf und ich legte mich in sie hinein. Sie sagte etwas und obwohl ich kein Wort davon verstand, war es trotzdem so beruhigend für mich, als wäre sie eine Mutter, die ihr schreiendes Kind beruhigt. Nach der innigen Umarmung zählte sie auf Deutsch bis zehn und ballte dann ihre Faust. Damit wollte sie sagen, dass ich jetzt wieder stark bin. Ich nickte und wischte mir die Tränen weg. Dann sagte sie „ich Großmutter“ und ich war so dankbar, sie in diesem Moment zu haben.
Trotzdem fühlte ich mich unwohl jetzt weiter zu arbeiten und fragte meine(n) Headnurse, ob ich nach Hause gehen darf. Er lächelte und bejate.
Zuhause hört ich Worship-Musik und schlief dabei ein. Danach ging es schon etwas besser.
Am nächsten Tag ging ich wieder zur Arbeit und wurde von der Headnurse, die auch am vorherigen Tag da war gefragt, ob alles ok sei. Auch ein anderer Bewohner, den ich den Tag davor zuletzt zum Platz schob fragte, warum ich geweint hatte. Ich sagte „Ima, Aba, Habeita.“, also „Mama, Papa, Zuhause.“ Er nickte und fragte, ob sie hier seien, aber ich schüttelte den Kopf.
Die nächsten Tage wurden wieder besser und ich konnte meine Traurigkeit ablegen.
Vor allem hoffte ich, dass ich durch das bevorstehende Wochenende etwas Ablenkung bekommen würde.
Am Freitag Morgen (9.11.) fuhren wir (meine WG und zwei aus der anderen WG) mit dem Bus ans Tote Meer. Wir hatten unsere Rucksäcke mit allem möglichen Essen, Trinken und Klamotten gepackt, was wir für die zwei Tage brauchten. Wir schliefen fast direkt am Wasser. An dem Platz waren überall verteilt Leute, die ebenfalls die Nacht dort verbrachten, manche lebten sogar dort.
Erstmal zur Hinfahrt: Auf der Strecke am Toten Meer entlang befinden sich auf der rechten Seite Berge. Da es davor schon geregnet hatte und auch dann wieder anfing zu regnen, lief überall Wasser entlang und es kamen richtige Wasserströme aus den Bergspalten herausgeschossen:  
https://drive.google.com/open?id=1EUE-9YWbo7WiggRXXajfQGa2nZ-6pdBx
Wir ahnten nicht, was das später für Auswirkungen haben würde.
Im Norden vom Toten Meer suchten wir uns ein Plätzchen im Freien, wo wir schlafen konnten.
Trotz der unglaublich vielen Fliegen am Tag und der nervigen Mücken in der Nacht, war es trotzdem ein schöner Schlafplatz. Um uns herum waren noch andere „Camper“, die teilweise sogar richtige Hütten hatten und dort dauerhaft lebten.
Wir hatten uns von Zuhause zubereitetes Essen mitgenommen, welches wir für die zwei Tage einteilten.
In der Nacht wurden wir durch das Geschrei unserer Nachbarn geweckt. Als Laura neben mir plötzlich aufsprang, nahm ich erst das etwa ein Meter hohe Feuer wahr, welches uns von dem vertrockneten Bambus trennte. Wir wollten gerade all unsere Sachen schnappen, als das Feuer zum Glück schnell von ihnen mit Wasser gelöscht wurde. Nach dem kleinen Schock versuchten wir weiter zu schlafen, allerdings machten es einem die ständig um den Kopf herumfliegenden Mücken nicht gerade einfach – trotz Mückenspray.
Schon um acht Uhr morgens waren es um die 28° und wir gingen erstmal ins Meer schwimmen. Anschließend machten wir eine zwei bis drei stüdige Wanderung durch die Berge .
Von einem der Camper erfuhren wir, dass zurzeit keine Busse mehr fuhren, da die Straße durch den Regen kaputt gegangen war (kurze Info: Für uns kam nur die eine Straße für den Heimweg in Frage). Innerlich gaben wir schon fast die Hoffnung auf, noch am Samstag zurückzukommen, denn zum einen war Shabbat und zum anderen dauerte in Israel meist alles etwas länger.
Wir hätten im Notfall auch genug Essen gehabt, um noch eine Nacht dort zu bleiben, allerdings mussten wir am nächsten Tag wieder arbeiten. Wir genossen trotz Ungewissheit die Zeit dort.
Gegen Nachmittag/Abend lud uns einer zum Kaffeetrinken zu seinem Zelt ein. Am Feuer sitzend erzählte er uns, dass er dort lebte und immer von Freunden Dinge gebracht bekam, die er zum Leben brauchte. Währenddessen bekamen wir von den Campern nebenan mit, dass die Straße repariert wurde und nun die Busse wieder fahren würden. Erleichtert suchten wir eine Busverbindung heraus und machten uns bald auf den Weg nach Petach Tikva.
Hier ein paar Bilder von dem Wochenende:
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Auf der Suche nach einem Schlafplatz am Toten Meer
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Der gefundene Schlafplatz :)
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Freude über das Wochenende
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Tabea und ich mit dem Toten Meer im Rücken
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Wanderung auf den atemberaubenden Bergen
Nach diesem Wochenende ging es mir deutlich besser und auch bis jetzt machte sich keine erneute Traurigkeit in mir breit. 
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03.11.18, Samstag: Meine Taufe am 13.10.18
Zunächst entschuldige ich mich für diesen verspäteten Eintrag. Meine Taufe ist schon fast einen Monat her und ich komme erst jetzt dazu, davon zu berichten. Ich hoffe trotzdem, dass es noch genauso viel Freude macht ihn zu lesen. Aber nun genug drum herum geredet, jetzt kommt der eigentliche Eintrag. Am Tag meiner Taufe fand am Morgen wie gewöhnlich der Gottesdienst statt. Was allerdings anders als sonst war: meine Eltern waren mit dabei. Natürlich freute ich mich auch über zwei Volontäre (Mirjam und Viola), die extra an diesem, für mich besonderen Tag, nach Petach Tikva gekommen waren. Nach dem Gottesdienst fand ein Brunch statt. Währenddessen merkte ich, wie mich ein merkwürdiges Gefühl überkam. Ich fragte mich, was ich hier tat und warum. Ich fing an zu weinen, ohne dass ich so wirklich erklären konnte warum. Als Hendrik das mitbekam, kam er zu mir und sagte: „Weißt du noch, gerade erst vor ein paar Tagen haben wir darüber geredet, wie das Böse einen beeinflussen kann. Wegen deiner Taufe findet heute ne fette Party im Himmel statt, dass gefällt dem Widersacher gar nicht.“ Er hatte so Recht, aber ich kam nicht gegen diese negativen Gedanken an. Auf dem Weg zum Auto hielt Papa mich zurück, nahm mich in den Arm und betete.
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Bei Larry zu Hause angekommen (wo die Taufe stattfand, da in der Gemeinde kein Taufbecken vorhanden ist), waren die Zweifel verschwunden.
Wir waren geflasht von dem Anblick des Hauses und des Gartens. Stühle standen um den Pool herum, Snacks waren vorbereitet und die Sonne schien. Nach und nach kamen immer mehr Leute. Ich war gerührt, dass sie alle wegen meiner Taufe gekommen waren, denn ich war die Einzige die getauft wurde. Vor allem hatte ich viele von ihnen noch nie gesehen, und trotzdem kamen sie. Auch meine Eltern waren darüber erstaunt und auch über die Freundlichkeit und Offenheit aller. Man kam mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch und spürte, dass man willkommen war. Willkommen in der Gemeinschaft, in der Gemeinde und in der Familie Gottes.
Dann wurden zwei Lieder gesungen. Ich spürte, wie die Aufregung langsam in mir aufkam. Ich gab mein Zeugnis in Form eines Poetry Slams zunächst auf Deutsch und anschließend nochmal auf Englisch, was gleichzeitig ins Hebräische übersetzt wurde. 
Anschließend wurde für mich gebetet:
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Hier das Video von meine Zeugnis:
https://drive.google.com/file/d/1mtlTVSH-qtuaM_xpTsFmRgadWFNS744V/view?usp=sharing
Dann kam der wichtigste Moment und der entscheidende Schritt. Wir gingen zum Taufbecken (bzw. zum Pool) und noch während ich ins Wasser stieg konnte ich nicht wirklich realisieren, was gerade passierte. Als ich dann zwischen Seth und Kumar (den Pastoren der Gemeinde) stand, wurde ich noch aufgeregter. 
Seth und Kumar führten die Taufe durch. Als ich untergetaucht wurde und wieder hoch kam, bekam ich das Strahlen nicht mehr aus meinem Gesicht. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich fühlte, eigentlich noch genauso, aber es hatte sich trotzdem etwas geändert. Ich gehöre nun endgültig zu Gott. Ich hatte es allen gezeigt, dass ich mit ihm verbunden sein will, vor der sichtbaren und auch vor der unsichtbaren Welt. „Du bist jetzt auch eine von uns!“, sagte Viola, nachdem ich aus dem Pool stieg und sie mich umarmte.
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Einige bedankten sich für mein Zeugnis und konnten es teilweise nicht glauben, dass ich einmal so gewesen bin, wie ich es beschrieben hatte. Das gab mir noch mehr Kraft und den Glauben an Gott. Nämlich dass er mich zu der Person gemacht hat, die ich sein soll. Ich bin mit dem Heiligen Geist beschenkt und das ist das größte Geschenk, welches mir jemals gemacht werden konnte.
Es war ein Tag, den ich niemals vergessen werde. Der Tag, an dem ich mich offen vor Gott bekannt habe, an dem ich ihm mein Leben vollständig in die Hände gegeben habe und an dem ich erneut durch die Worte anderer feststellen konnte, wie er mich zum Positiven verändert und mein Herz erneuert hat.
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Meine Eltern und ich vor der Taufe
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Lennart, Tabea, Mirjam, Ich, Saskia, Laura, Viola und Hendrik
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Sharon und ich vor meiner Taufe
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Meine Eltern, Seth und ich nach der Taufe
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28.10.18, Sonntag: Besuch meiner Eltern
Nun ist es schon eine Weile her, dass ich meinen letzten Blogeintrag verfasst habe. Meine Mutter teilte mir mit, dass einige aus meiner Gemeinde in Hannover schon danach gefragt haben, deshalb zögere ich nicht lange und fange direkt an.
Am späten Abend bzw. in der Nacht vom 11. auf den 12.10. holte ich, in Begleitung von Hendrik, meine Eltern vom Flughafen ab. Eigentlich holten sie eher mich ab, denn sie suchten zuerst den Ort, wo sie das gemietete Auto abholen sollten, kamen dann aber wieder ohne Auto zu ihrem Ankunftsort zurück, da sie falsche Auskunft bezüglich der Abholung des Autos bekamen. Dass das nicht das einzige Autoproblem blieb wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auf jeden Fall hat danach alles geklappt. Wir fanden die Autovermietung und fuhren mit dem Auto nach Petach Tikva. Während der Autofahrt konnte ich noch gar nicht wirklich realisieren, dass meine Eltern nun da waren. Es fühlte sich ungewohnt an, aber natürlich freute ich mich trotzdem ihnen meine neue zweite Heimat zu zeigen. Direkt am nächsten Morgen gingen wir zu Fuß zum Shuk (Markt), um Obst und Gemüse einkaufen zu gehen. Meine Eltern waren von dem Markttrubel beeindruckt und beobachteten viel. Meine Mutter isst Avocados gerne, daher kauften wir welche. Fünf Stück für acht NIS, also umgerechnet etwa 2€. Wir kauften einiges ein, um uns am Abend eine leckere Gemüsepfanne zu kochen.
Ein Bild von Papa und mir auf dem Shuk:
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Am darauffolgenden Tag fand meine Taufe statt, dazu werde ich allerdings in den nächsten Tagen einen extra Eintrag schreiben. Am selben Tag fuhren wir am Abend nach Jerusalem. Die Unterkunft in der wir zwei Nächte verbrachten heißt „Johanniter Hospiz, bzw. Christustreff“. Sie ist wie eine kleine Oase mitten in der Altstadt, wie meine Mutter sagte. Sie wird von deutschen Christen geleitet. Wirklich sehr zu empfehlen, falls ein Israelurlaub nicht ausgeschlossen ist. Man sollte allerdings rechtzeitig anfragen, da es sehr beliebt ist.
Hier ein Bild von dem kleinen Innenhof des Johanniter-Hospitzes:
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Nach unserer Ankunft suchten wir in der Altstadt nach etwas zum Essen und wurden bei einer Falaffel-Bude fündig. Am nächsten Tag begann die Stadtführung, die ausnahmsweise mal ich übernahm, sonst war es in Deutschland eher andersherum. Praktisch war, dass die „wichtigsten“ Sehenswürdigkeiten relativ nah beieinander liegen. So besichtigten wir zunächst das Jaffa Tor mit der Stadtmauer. Nur wenige Meter weiter entfernt der Davids Turm. Direkt gegenüber davon und etwas versteckt fanden wir ein sehr schönes Café, in dem wir bei Kaffee und Kuchen das warme Wetter genossen. Besonders lecker in Israel ist das Gebäck. Nicht nur im Café, sondern auch auf dem Shuk, oder in Läden, die Gebäck verkaufen. Mir persönlich haben es die Zimtschnecken sehr angetan. Nach dieser kleinen Pause gingen wir ein wenig durchs jüdische Viertel und über einen Kunstmarkt.
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Dort konnten wir die Überreste der alten Stadtmauer direkt unter uns sehen.
Der darauffolgende Tag begann mit dem Besichtigen des Gartens Gethsemane und dem Ölberg. Anstrengend war es, da wir den Weg zu Fuß liefen. Es war nicht weit, aber relativ steil. Oben angekommen, genossen wir die Aussicht und den kühlen Wind. Später liefen wir in die Stadt zum jüdischen Markt (Mahane Yehuda Markt) und von dort aus am Abend zu einem am Jaffa Tor nahegelegenen Park, wo eine Springbrunnen-Lighshow stattfand. Es war ein sehr schöner Ausklang vom Tag, auch wenn wir danach alle sehr kaputt waren.    
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Da wir leider nur zwei Nächte im Christustreff übernachten konnten, buchten wir spontan noch eine andere Unterkunft, da wir von Jerusalem aus leichter zum Toten Meer fahren konnten. Am nächsten Morgen fuhren wir allerdings nicht direkt ans Tote Meer, sondern zunächst in den Nationalpark nach Ein Gedi. Eines der Dinge, auf die ich mich am meisten freute. Aber bevor wir unser Auto starten konnten, brauchten wir erst einmal Starthilfe, die wir direkt auf dem Parkplatz bekamen, auf dem wir das Auto während der Tage in Jerusalem dauerhaft geparkt hatten. „Die Batterie müsste sich während des Fahrens aufladen“, sagte mein Vater, „wenn es daran liegt.“ Und wie mein Vater so ist, versuchte er das Auto zu starten, nachdem wir auf dem Parkplatz des Nationalparks in Ein Gedi ankamen. Nichts. Wir waren sprachlos. Warum musste das ausgerechnet immer uns passieren? Die, die uns kennen wissen, dass es keinen Urlaub ohne solch ein Problem gibt. Seien es kaputte Zündkerzen, kaputte Reifen beim Wohnmobil, der eine kaputte Autobatterie, nie konnte etwas problemlos laufen. Auch an dieser Stelle zeigte sich wieder die Hilfsbereitschaft der Israelis. An dem Eingang des Parkes fragten wir, ob wir bei der Autovermietung anrufen könnten, damit sie uns jemanden bzw. ein neues Auto bringen. Die hilfsbereite junge Frau blieb sogar noch am Telefon, obwohl ihr Kollege sie aufforderte die zweite Kasse aufzumachen, das sich bereits eine längere Schlange gebildet hatte. Sie rief nach etwas zehn Minuten erneut an und teilte uns mit, dass jemand in drei Stunden aus Jerusalem kommen würde, vielleicht auch schon eher. Wir nutzten also die Zeit im Park und hatten somit zumindest keine verlorene Zeit. Es war nochmal deutlich wärmer als in Jerusalem oder sogar in Petach Tikva. Was den Park besonders macht, sind Wasserquellen, die zwischendurch zu finden sind. An einem Wasserfall machten wir Halt und gingen sofort ins Wasser. Meine Mutter konnte ich sogar überzeugen mit reinzukommen.
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Es war eine wunderbare Abkühlung und wirklich eines meiner absoluten Highlights in meiner Zeit hier in Israel.
Auf diesem Bild bekommt man eine Vorstellung von der Landschaft Ein Gedis bzw. dem Nationalpark mit Blick aufs Tote Meer:
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Nach letztendlich vier Stunden Warten (davon etwa 2,5h im Park) kam endlich jemand, der unsere Batterie austauschte. Wir wurden nach und nach immer ungeduldiger, da wir das Tote Meer noch im Hellen erleben wollten. Gott sei Dank klappte alles gut und wir schafften es bei Tageslicht im Toten Meer in En Bokek zu baden. Das war ebenfalls ein Highlight.
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Nach diesem ereignisreichen Tag schliefen wir die erste Nacht wieder in Petach Tikva. Den kommenden Tag gingen wir etwas entspannter an und kauften ein paar Lebensmittel im Supermarkt ein. Außerdem zeigte ich meinen Eltern meinen Arbeitsplatz und sie lernten einige der Bewohner kennen. Ihren späteren Erzählungen nach waren sie nicht sehr begeistert von dem Umgang der Angestellten mit den alten Menschen. Sie beobachteten, wie die Löffel für das Abendessen auf das Tablett geschmissen wurden. Ich nahm das schon gar nicht mehr wirklich wahr, aber konnte ihr Entsetzen gut nachvollziehen.
Am Donnerstag fuhren wir das erste Mal mit dem Bus nach Tel Aviv. Ich zeigte ihnen den Carmel Market, auf dem es zum einen Lebensmittel und zum anderen Kleidung, Taschen, Schmuck und anderes gab. Natürlich durfte ein leckerer Cappu und Schoko-Balls im Little Prince nicht fehlen.
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Auf dem folgenden Bild sieht man uns in Tel Aviv mit dem Mittelmeer im Rücken:
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Als es langsam dunkler wurde, gingen wir in Jaffa am Strand entlang in Richtung Old-Jaffa. Dort liefen wir durch die wunderschön beleuchtete Altstadt und kauften an einem kleinen aber feinen Stand etwas Schmuck.
Für den nächsten Tag nahmen wir uns vor, an den See Genezareth zu fahren. Zuvor gingen wir auf den Berg der Seligpreisung, wo ich zuvor schon mit den anderen Volos beim Einführungssemminar gewesen bin. Wir suchten nach einer Badestelle und fanden leider keine besonders schöne. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen ins Wasser zu gehen.
Am letzten gemeinsamen Tag verbrachten wir die meiste Zeit zu Hause. Wir tranken Kaffee und aßen leckeres Gebäck. Wir fuhren mit dem Auto zur anderen WG, damit meine Eltern auch ihre Wohnung einmal sehen konnten.
Am Abend hieß es für meine Eltern und mich dann schon Abschied nehmen. Da sie früh morgens flogen und einige Stunden Zeit wegen der intensiven Kontrolle bei der Ausreise einplanen mussten, verabschiedeten wir uns daher schon an dem Abend. Der schöne Urlaub mit meinen Eltern war nun vorbei und die Arbeit im Altenheim wartet wieder auf mich. Ich muss sagen, dass mir dieser Abschied schwerer viel als der in Deutschland. Ich bin aber schnell wieder in meinen täglichen Ablauf und die Arbeit reingekommen. Nun bin ich am Ende des Eintrags angekommen und stelle fest, dass ich sehr viel mit meinen Eltern gesehen und erlebt habe, was ich niemals vergessen werde. Es war eine wunderschöne Zeit, für die ich Gott unendlich dankbar bin.  
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04.10.18, Donnerstag
Letzte Woche war für mich eine eher ereignislose Woche. Am Freitagabend backte ich Cookies für den Brunch in der Gemeinde am nächsten Tag. Am Montag merkte ich während der Arbeit ein leichtes Halskratzen und bekam Kopfschmerzen. Ich gab einem meiner Worker Bescheid und durfte nach Hause gehen. Die ganze restliche Woche verbrachte ich Tee trinkend im Bett. Die Zeit in der ich krank war konnte ich allerdings sehr gut nutzen, um Zeit mit Gott zu verbringen. Ich las viel in der Bibel, schaute YouTube-Videos zu verschiedenen Themen, über die Christen sprechen (hier der Link zu deren YouTube Account, falls Interesse besteht: https://www.youtube.com/channel/UCxDQ8YvR7kDQCeGCmcV7qqg ) und hörte mir die Predigt vom 23.09. aus meiner Gemeinde in Deutschland an. Daran merkte ich, dass das Kranksein doch noch etwas Positives mit sich brachte.
Als Hendrik am zweiten Tag an dem ich fehlte von der Arbeit nach Hause kam, erzählte er mir, dass ich bereits von manchen vermisst werde. Das hat mich natürlich gefreut und würde mir bestimmt auch den Einstieg nach dem Kranksein leichter machen.
Auch bei dem Ausflug am Donnerstag konnte ich leider nicht mitkommen. Ralph Zintarra (Leiter von Hagoshrim) ist am Vorabend für etwa eine Woche nach Israel gekommen. Er wollte mit uns Volos aus Petach Tikva daher gerne einen Ausflug machen. Unter anderem fuhren sie auch zu Ikea, wo sie einige Sachen für die WG’s kauften, die noch fehlten oder ersetzt werden mussten. Am Abend kam ich dann allerdings mit zu einem Festival. Einen Tag zuvor begann Sukkot, oder auch Laubhüttenfest genannt. In dieser Zeit findet jeden Abend an einem anderen Ort ein Festival statt, bei diesem war der Eintritt frei. Anfangs lief moderne, israelische Musik, später dann eher jemenitische Lieder (etwas orientalisch klingender). Leider bin ich die Einzige, die nicht gerne Bier trinkt, deshalb war es für mich etwas langweilig sich bei den Bierständen aufzuhalten. Trotzdem tat es gut mal aus dem Bett rauszukommen. 😉
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Die nächsten Tage verbrachte ich dann allerdings wieder im Bett, da ich später noch eine Erkältung zu den Kopf- und Halsschmerzen dazu bekam. Insgesamt war ich tatsächlich neun Tage krank.
Am Freitagmorgen fuhr ich mit Tabea zusammen, wer hätte das gedacht, ins Little Prince, um dort zu frühstücken. Dort schrieb Tabea an ihrem Rundbrief und ich an meinem nächsten Blogeintrag weiter. Das was du also bis hier hin gelesen hast, habe ich im Little Prince geschrieben.  
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Am nächsten Samstag bin ich allerdings trotzdem in die Gemeinde gegangen. Dort habe ich im Anschluss mit Kumar über meine Taufe gesprochen. Sie wird im Garten, bzw. im Pool von Larry, einem der Ältesten der Gemeinde stattfinden. Auch das Datum steht nun endlich fest und selbst daran merke ich mal wieder, wie Gott schon alles vorbereitet hat. Meine Eltern buchten vor etwas einem Monat den Flug, als ich noch nicht ahnte, mich bald taufen lassen zu wollen. Als ich also mit Kumar über den Tag der Taufe sprach, erwähnte ich, dass meine Eltern bald zu Besuch sein würden, also schlug er den 13.10. vor. Ich war so glücklich und dankbar darüber, dass ich es sofort meinen Eltern erzählte, die sich natürlich auch freuten.
Am 11.10. kommen meine Eltern abends am Ben Gurion Flughafen an, worauf ich mich schon sehr freue. Während ihrer Besuchszeit werden wir zwei bis drei Tage in Jerusalem verbringen.
Ich bin sehr gespannt wie ihr Eindruck von Israel ist, da es ihr erstes Mal im heiligen Land sein wird.
Mein nächster Blogeintrag wird vermutlich erst wieder nach ihrem Besuch erscheinen, in dem ich bestimmt einiges zu berichten habe.
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21.09.18, Freitag
Jetzt habe ich im Gegensatz zu den letzten Blogeinträgen schon länger nichts mehr gepostet. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich gar nicht so sehr viel zu berichten habe. Trotzdem gibt es hier und da Kleinigkeiten, die ich euch jetzt erzähle.
Anfang letzter Woche bin ich mit Laura nach Tel Aviv gefahren, um ein bisschen durch die Läden zu gehen, schließlich waren wir bisher noch gar nicht richtig shoppen. Letztendlich hab ich mir auch nur ein Oberteil gekauft, aber immerhin. 
Am nächsten Tag sind Laura, Saskia und ich noch einmal nach Tel Aviv, da die beiden zum Friseur wollten. Die Friseurin hat Deutsch gesprochen, weil sie früher in Zürich gewohnt hat. Während des Haare schneidens dachte ich, dass ich hier bestimmt auch mal hingehen werde. Allerdings haben sie 35€ pro Haarschnitt (Spitzen schneiden lassen) bezahlt, was dann schnell meine Meinung ändern ließ. Also Mama, wenn du das ließt, du weißt was zu tun ist, wenn du und Papa mich im Oktober besuchen kommt. ;)
Anschließend waren wir eine Kleinigkeit in unserem lieblings-Café essen.
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Am Wochenende merkte ich, wie ich ganz langsam in einen kleinen Tiefpunkt rutschte. Ich schnappte mir mein Handy und meine Kopfhörer, machte Worship-Musik an und laß in der Bibel. Zuvor schrieb ich mit Viola, einer Volontärin aus Jerusalem, und sie fragte mich wie es mir ginge. Als ich schrieb, dass es momentan nicht ganz so gut sei, meinte sie, dass sie für mich beten würde. Nach einer Weile Musik in den Ohren und dem Lesen in Gottes Wort spürte ich, wie ich plötzlich wieder Kraft bekam. Mir wurde bewusst, wie gut Jesus zu mir war. Immer wieder gibt er mir neue Kraft und lässt mich auf meinem Weg nicht alleine. Ich will mein Leben in seine Hände geben und um dies auch öffentlich zu bekennen, will ich mich taufen lassen. In Deutschland hatten sich schon einige meiner Freunde taufen lassen und ich wurde immer wieder gefragt, ob ich mich nicht auch taufen lassen möchte. Aber ich verneinte jedes Mal. Es war nicht, dass ich nicht an Gott glaubte aber auch nicht, dass ich auf den perfekten Moment wartete. Ich fühlte mich geistlich einfach noch nicht so weit. Deshalb war dieser Moment so besonders für mich, weil ich das erste Mal spürte, dass ich es will! Unbedingt! Sofort schrieb ich Viola, dass es mir wieder gut ginge und erzählte ihr von meiner Entscheidung. Sie freute sich so sehr für mich, was mich selber noch glücklicher machte.
Am nächsten Tag wurden wir für den Gottesdienst von Kumar abgeholt. Seine Familie ist vor drei Jahren aus beruflichen Gründen seinerseits aus Amerika nach Israel ausgewandert. Er lud uns ein nach dem Gottesdienst mit zu ihm nach Hause zu kommen, da eine Feier stattfand. Als wir in der Gemeinde ankamen sagte Laura zu mir, dass später ja die Taufe bei Kumar zuhause stattfand. Ich fragte sie: "Wie eine Taufe?" Ich hatte, als er uns eingeladen hatte, wohl nicht ganz mitbekommen, dass es sich um eine Taufe handelte. Hier stellte ich wieder meine mangelnden Englischkenntnisse fest. Sofort klingelten bei mir die Alarmglocken. Ich war drauf und dran mit Kumar zu reden, aber es bot sich nicht die passende Gelegenheit. 
Am Ende des Gottesdienstes wurde vor der Gemeinde von der anstehenden Taufe erzählt und dass diejenigen, die ebenfalls mehr über die Taufe erfahren möchte, oder sich entschieden haben sich taufen zu lassen, sich an einen der Ansprechpartner dafür wenden können. Wie bereits erwähnt, bot sich allerdings keine passende Gelegenheit für mich, da wir nach dem Gottesdienst direkt zu Kumar fuhren, um ein paar Snacks vorzubereiten. 
Hier sieht man Laura und mich mit Sharon, die wir aus der Gemeinde kennen.
Auf den beiden darauffolgenden Bildern sieht man die Taufe.
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Gestern erzählte ich Kumar per Telefon von meiner Entscheidung und er war sehr erfreut und zugleich neugierig, wie es dazu gekommen ist. Ich berichtete ihm von dem Moment, indem ich mich für die Taufe entschied. Wir schlossen das Telefonat mit einem Gebet ab.
Bestimmt werdet ihr in meinem nächsten Blogeintrag mehr darüber erfahren, also seid gespannt. 
Am Dienstagabend begann Yom Kippur (einer der höchsten Feiertage der Juden, bei dem an die Versöhnung mit Gott gedenkt wird). Es fuhren weder Autos, noch Busse. Am späten Nachmittag gingen Laura, Hendrik, Lennart und ich auf die Straßen von Petach Tikva. Es war ein komisches und gleichzeitig tolles Gefühl, einfach auf der Straße zu laufen. Es waren unglaublich viele Kinder und Familien mit ihren Fahrrädern, Rollern, Laufrädern, etc. unterwegs. Was anderes blieb ihnen an diesem Tag allerdings auch nicht wirklich übrig, denn auch Handys und Fernseher dürfen sie an diesen Tagen nicht benutzen. 
Im folgenden Video sieht man, wie die Straßen aussehen, wenn sie unbefahren sind. 
https://drive.google.com/file/d/1ALJ7KyIE-x4zz8onDD5mCcXahJGmESor/view?usp=sharing
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Am gestrigen Abend waren wir wieder in der Hillsong-church, um Lobpreis zu feiern. Dort lernten wir andere deutsche Volontäre kennen. Sie helfen Familien und kümmern sich um deren Kinder, die operiert werden müssen. Da sie aus Gaza kommen und sie dort keine Chance haben operiert zu  werden und auch nicht auf Dauer im Krankenhaus bleiben können, leben sie mit ihnen zusammen in einem großen Haus in Jaffa mit mehreren unterteilten Wohnungen. Dort „überbrücken“ sie sozusagen die Zeit bis zur Operation.
Wir tauschten unsere Nummern aus, damit wir uns bei Gelegenheit mal besuchen, oder gemeinsam etwas unternehmen können. Es ist super cool immer wieder neue Leute kennen zu lernen, vor allem wenn sie dieselbe Sprache sprechen. 😉
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10.09.18, Montag
Auch wenn wir erst September haben, freue ich mich jetzt schon auf den Besuch meiner Eltern im Oktober. Sie haben kürzlich einen Flug gebucht und ich bin voller Vorfreude mit ihnen gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Es lohnt sich wirklich in dieses Land zu reisen, es gibt viel zu sehen und zu erleben und gerade als Christ ist es etwas besonderes hier zu sein. Also solltest du noch nicht in Israel gewesen sein, worauf wartest du?!
Vergangenen Mittwoch haben Saskia, Tabea (aus der Daycenter-WG), Laura und ich Online über einen Worship-Abend in Tel Aviv erfahren. Die Band „Hillsong“ hat in den verschiedensten Ländern der Welt Gemeinden entstehen lassen, somit auch hier in Israel. Dort haben wir einen tollen und erfüllten Abend erleben dürfen. Am 20.09. findet wieder ein solcher Abend statt, zu dem wir sehr gerne wieder gehen wollen. 
Auf den folgenden Bildern bekommt ihr einen kleinen Eindruck von dem Abend inkl. Video:
https://drive.google.com/file/d/1NQts_sU3FR2S_CFQiutRM4EyGIQVsqiq/view?usp=sharing
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Zuvor waren wir in einem Bookshop („Little Prince“), der auch in Tel Aviv liegt, um am Nachmittag einen leckeren Cappuccino zu genießen.
Auch am nächsten Tag ließen Laura und ich es uns nicht nehmen, am Abend erneut einen Cappuccino im „Little Prince“ zu trinken.
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Anschließend setzten wir uns nach etwa zehn Minuten Fußmarsch an den Strand und genossen die Abendatmosphäre. Plötzlich sagte Laura zu mir. „Es ist einfach so krass. Jetzt liegen wir hier einfach in Israel, in Tel Aviv, am Strand und gucken uns die Sterne an.“ Im selben Moment hatte ich Ähnliches gedacht. Wie ich bereits in einem anderen Bericht erwähnt hatte, realisiert man oft nicht, wo man gerade eigentlich ist. Doch in diesem Moment war man voll da und einfach glücklich dort zu sein.  
Am Freitag Morgen/Vormittag machten sich Laura und ich mit ein paar aus der anderen WG auf den Weg in den „Jarkon-Afek-Nationalpark“, welcher sich in Tel Aviv befindet.
Dort setzten wir uns mit Decken auf den Rasen und entspannten bei netten Gesprächen. Allerdings hatte ich sowohl Sonnencreme, als auch meine Cappie vergessen. Als wir wieder zuhause waren war mein gesamtes Gesicht rot, sowie meine Schultern, Nacken und Arme. Blöd gelaufen, aber hoffentlich draus gelernt.
Bevor wir am Samstag von Larry in die Gemeinde gefahren wurden, um den Gottesdienst mitzuerleben, wurden wir beim Blick aus dem Fenster überrascht. Tatsächlich regnete es! Und nicht nur ein paar Tropfen, sondern kräftiger Regen. Wir freuten uns wie kleine Kinder und staunten bei dem Anblick. Hier ein kurzes Video vom Regen:
https://drive.google.com/open?id=1LWCVfOMX7P2XvKZWJ8Ms-lfgmHub3XLs
Später entspannten Tabea und ich uns in dem Park nebenan und aßen genüsslich die noch aus Deutschland mitgenommen Süßigkeiten. Saskia nutzte gleich die Gelegenheit, um einen Kuchen für Tabeas Geburtstag zu backen.
Hier noch ein Bild von uns zweien aus dem Park:
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Nach einer Weile gingen Tabea und ich in ihre WG, wo wir uns Ofengemüse zubereiteten.
Ich übernachtete dort und wir brunchten am nächsten Morgen passend zu Tabeas 20. Geburtstag. Sie freute sich sehr über unsere kleinen Geschenke und über den von Saskias selbst gebackenen Kuchen.
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Da meine WG und ich am Abend bei unserem Hausmeister eingeladen waren (dazu gleich mehr), konnte ich leider nicht mit den beiden nach Tel Aviv fahren. Trotzdem verbrachten sie dort einen schönen Geburtstag, der mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Am Sonntag, also gestern, begann das Neujahrsfest „Rosch Haschanah“. Unser Hausmeister lud uns netterweise dazu zu sich nach Hause ein. Um 19 Uhr sollte uns dann seine Tochter mit dem Auto abholen und zu ihm fahren. Da wir schon vermuteten, dass es etwas später werden würde, ließen wir uns etwas mehr Zeit. Trotzdem standen wir schon um zehn nach sieben an der Straße und warteten.
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Es dauerte nicht lange und es hielt ein Auto direkt vor uns. Ein Freund des Hausmeisters (der ein Mal die Woche freiwillig dem Hausmeister bei der Arbeit hilft), stieg aus und machte einen hektischen Eindruck. Wir waren etwas verwirrt, vor allem als er den Kofferraum öffnete und einen großen Blumenstrauß herausnahm und ihn uns in die Hand drückte. Er sagte, dass er für uns sei und gab uns außerdem noch eine Tüte (in der wir später eine Kiste voll mit Schokolade entdeckten). Wir freuten uns natürlich riesig und waren gleichzeitig verwirrt, was er hier machte. Dann bat er uns einzusteigen und wir vergewisserten uns erstmal, ob er denn wirklich zu Israel (dem Hausmeister) fahren würde. Seine Antwort war nicht so eindeutig, denn sein Englisch war nur eingeschränkt gut und zudem schien er aufgebracht zu sein. Die Eile schien bei der Ankunft relativ umsonst gewesen zu sein, denn wir waren die ersten Gäste. Von dem Inneren des Hauses waren wir im positiven Sinne erstaunt. Es war relativ geräumig und modern. Verwundert waren wir von dem kleinen Bildschirm der direkt neben dem Fernseher stand. Dort waren Bilder von verschiedenen Überwachungskameras im Haus zu sehen. Später sprachen wir Israel darauf an und er erklärte uns, dass er sie erst kürzlich angebracht hatte und es einfach sicherer sei.
Mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedanken wir uns bei Israels Frau für die Einladung. Wir warteten fast eine Stunde bis der Letzte und Wichtigste kam. Denn ohne Israel konnten wir natürlich nicht beginnen. Er entschuldigte sich für seine Verspätung und holte sofort das Gebetsbuch. Auf dem Tisch standen kleine Plastikschüsseln (was mich persönlich traurig machte, da wir sowieso schon ein großes Plastikmüll-Problem haben und sogar das Geschirr und Besteck aus Plastik war, wie so oft in Israel). Diese kleinen Schalen waren mit Äpfeln, Honig, Rote Beete, Fisch, Granatapfelkernen, usw. gefüllt. Wir nahmen immer etwas anderes in die Hand, Israel las aus dem Gebetsbuch vor und dann aßen wir die Köstlichkeiten. Zwischendurch kam Israel zu uns, um uns zu zeigen, dass wir alles mit den Händen nehmen sollen. Natürlich war das kein Muss, aber die Meisten von ihnen taten es so und ich hatte nichts dagegen es genauso zu tun, ganz im Gegenteil. Was mir außerdem auffiel, war dass während des Vorlesens aus dem Gebetsbuch geredet wurde. Und zwar nicht einfach geflüstert, sondern manche redeten einfach drauf los. Das war anscheinend normal, denn bei dem Eingührungsseminar in Hannover wurde uns von dieser Verhaltensweise schon berichtet.
Anschließend wurde die vielfältige Hauptspeise aufgetischt. Schade, dass man schnell satt war, denn es schmeckte wirklich sehr gut. Es gab Süßkartoffeln, Fleisch, Reis, Couscous, verschiedene Salate, Brot, usw. Immer wieder wurde uns gesagt, dass wir mehr essen sollen, doch wir hatten schon reichlich gegessen. Wir bekamen nach dem Essen Cocktails und Süßigkeiten wie Bonbons, Pistazien und verschiedenste Sorten von Nüssen serviert.
Nach dem Essen setzten wir uns nach draußen und unterhielten uns, mit wem es möglich war, auf Englisch, oder lauschten den Gesprächen der Israelis. Egal über was sie sprachen, es hörte sich immer wie eine Diskussion oder ein Streitgespräch an. Als ich dies anmerkte, lachten sie und der Schwiegersohn von Israel sagte mit lauter und leicht aggressiver Stimme zu seiner Frau „I love You!“. Das war wirklich lustig und damit zeigten sie Eigenhumor.
Wir wurden direkt zum nächsten Fest Ende September zum Grillen eingeladen. Wir waren so begeistert, wie freundlich diese Familie ist. Beim Abschied erklärte uns Israel, dass er bisher noch keine Volontäre zu sich nach Hause eingeladen hatte. Dann sagte er, dass wir etwas Besonderes seien und ihm sehr am Herzen liegen würden. Das waren wirklich tolle und berührende Worte von ihm. Sogar seine Familie war überrascht.    
Später wurden wir von seiner Tochter und ihrem Mann nach Hause gefahren.
Es war ein toller und erfahrungsreicher Abend, der uns einen großen Einblick in das Leben der Leute und der Kultur in Israel gegeben hat.
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Am Nachmittag wurden wir von Israels Sohn Shlomo (auch Shlomi genannt) mit dem Auto mit an den Strand genommen. Da man dort nur mit dem Auto hinkommt, waren von Touris weit und breit keine Spur...außer von uns natürlich. Wir genossen die Sonne, das Meer, die Drinks, die Shlomi uns mitgebracht hatte und am Abend den Sonnenuntergang. Es war wunderschön und wir waren und sind noch immer begeistert von Shlomis Freundlichkeit und Offenheit.
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03.09.18, Montag: Seminar am See Genezareth
Am 30.08. fuhren wir (alle Volos aus Petach Tikvah) zum Seminar an den See Genezareth, wo wir gemeinsam mit den anderen Volos, Jürgen und Martina die nächsten Tage verbringen würden. Es war super schön alle wieder zu sehen und alle freuten sich auf die gemeinsame Zeit. Wir starteten mit dem Abendessen und das war wirklich lecker. In solchen Momenten schätzt man es umso mehr genügend Essen zu haben.
Direkt am nächsten Morgen starteten wir, um auf den Berg der Seligpreisung zu gehen, bzw. zu fahren (manche liefen und manche wurden von Jürgen mit dem Auto gefahren). Auf dem folgenden Foto sieht man mich, mit dem See Genezareth im Rücken, neben der Kirche der Seligpreisung stehen.
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Den Berg sind wir allerdings alle gemeinsam runter gelaufen. Währenddessen hatten wir eine Zeit der Stille, bei der wir den Moment und die Landschaft auf uns wirken ließen. 
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Anschließend sind wir nach Tabgha gegangen, wo wir uns die Unterkunft “Beit Noah” angesehen haben. Denn dort haben wir als Volos die Möglichkeit, kostengünstig zu übernachten, falls wir mal wieder an den See Genezareth fahren wollen, was sehr wahrscheinlich sein wird.
Als letztes gingen wir an den Ort, in dem Jesus damals viele Wunder vollbracht haben soll, nämlich in Kapernaum (oder auch Kafarnaum). Es war ein krasses Gefühl dort zu stehen, wo Jesus vielleicht schonmal gestanden haben könnte. Für mich war es in dem Moment kaum zu realisieren, erst als wir den Ort wieder verlassen hatten wurde mir bewusst, wo ich gerade gewesen bin.
Ein paar Schritte weiter standen wir direkt am See, wo wir es uns nicht nehmen lassen konnten, ein paar Bilder zu machen:
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Am Nachmittag kamen wir dann wieder im Hostel an und gingen im See schwimmen, der nur wenige Meter von der Unterkunft entfernt ist.
Abends fand dann eine Shabbatfeier statt, die Reuven (ausgesprochen wie Ruven) “geleitet” hat. Wer Reuven genau ist, darauf gehe ich später noch genauer ein.
Jeden Tag wurde von einer anderen WG eine kleine Andacht vorbereitet. 
An diesem Tag, also am Samstag, bereitete sich die Daycenter-WG aus Petach Tikvah vor. Noch am Vorabend saßen sie schon nahezu verzweifelt in unserem Zimmer und waren sich bei der Auswahl einer Bibelstelle unsicher. 
Ich bestärkte sie darin ihr erste Idee, Markus 5, 25-34 (Die Heilung einer Frau mit jahrelangen starken Blutungen, aufgrund des Berührens Jesu Gewands), zu wählen.
Morgens saßen wir beim Frühstück, als der Busfahrer für den Tag plötzlich verfrüht auftauchte. Das war sehr verwunderlich, da man sich unter der israelischen Pünktlichkeit normalerweise etwas anderes vorstellte. 
Aus diesem Grund machten wir eine kleine Planänderung und fuhren spontan nach Magdala (dort lebte Maria Magdalena). 
Jürgen suchte außerhalb einer kleinen Kirche, in die oft Pilgerfahrten gemacht werden, nach einem schönen Plätzchen, wo die Andacht stattfinden konnte.
Etwas enttäuscht stellte er fest, dass es draußen kein schönes Plätzchen dafür gab, also blieb uns nur noch das Kirchlein übrig. 
Dort setzten wir uns in einen der Räume, wo ein großes Bild zu sehen war: 
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Ich stubst Tabea neben mir an, die unter anderem die Andacht vorbereitet hatte, und zeigte ihr das Bild an der Wand. Ich fragte sie, ob Jürgen über das Thema ihrer Andacht Bescheid wusste, aber sie verneinte.
Unglaublich, oder? Selbst vor den Details verschließt Gott seine Augen nicht. Er hatte bereits alles vorbereitet, ohne dass es jemand von uns ahnen konnte.
Nach diesem bereichernden Moment, fuhr der Bus zur Nazareth Village.
In diesem “Freiluftmuseum” kann man das damalige Dorfleben hautnah erleben. Dieser Ort blieb bis heute unverändert. Wir konnten zum Beispiel die kleinen Weingärten und die daneben liegende Weinpresse sehen, sowie die überreste eines Wohnhauses. 
Auf dem folgenden Bild bekommt man einen Einblick, wie realistisch das damalige Leben nachgestellt wurde.  
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Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis, fuhren wir an die Westjordan-Grenze.
Bei 40°C im Schatten, wollte man am liebsten wieder in den klimatisierten Bus einsteigen. 
Reuven hatte zuvor abgeklärt, dass wir über die Grenze kommen, da nur er das Visum hat. Allerdings war das Tor verschlossen und wir konnten leider keinen kleinen Ausflug ins Westjordanland machen. Trotzdem konnten wir über die Grenze und somit in das Land blicken, ein wirklich schöner Ausblick, trotz der Hitze.
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Von dort aus nahm uns Reuven mit in sein Kibbuz, in dem er damals geboren und aufgewachsen ist. Seine Eltern flohen in den 1930er Jahren von Prag und Wien nach Israel. Dort lernten sie sich im Kibbuz kennen und heirateten am selben Ort. 
Reuven bekam nach seinem Dienst beim Militär die Möglichkeit in Deutschland zu studieren, welche er auch in Anspruch nahm. Seine zwei Töchter leben beide in Deutschland, deshalb ist er ab und zu dort. Heutzutage führt er Reisegruppen durchs Land. Auch uns hat er mit auf die Reise durch sein Kibbuz genommen.
Er zeigte uns unter anderem die Gebäude, in denen die Kleidung hergestellt wurde: 
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Außerdem nahm er uns mit in sein Elternhaus, wo er noch heute mehrmals monatlich wohnt. Er zeigte uns Bilder von sich früher, von seinen Eltern, Kindern und Enkelkindern. Es war sehr schön einen Einblick in sein Leben zu bekommen, sowohl durch das berichten seiner Geschichten, als auch durch die Besichtigung seines Kibbuz. 
Am Ende bat ich ihn um ein Foto mit ihm zusammen, um mich auch in Zukunft noch besser an den Tag zurück erinnern zu können.
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Gestern war dann auch schon unser letzter Tag vom Seminar. Am liebsten wäre ich noch länger dort geblieben, aber auch hier wartet die Arbeit auf mich.
Zum Abschluss feierten wir Gottesdienst, den unsere WG vorbereitet hatte.
Trotz der Aufregung meisterte Laura ihre erste, vor mehreren Leuten vorgetragene Predigt, die vielen von uns noch mehr Kraft gab.
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