Vom lassen und tun
Es gibt so Tage ohne Konjunktiv
wenn alles schÀumt voll Energie
und alles, was verborgen schlief
das sprĂŒht heraus und glĂ€nzt wie nie
Die Sonne steht voll im Zenit
kein Zweifel, der versperrt
die Vögel zwitschern froh ein Lied
und alles klappt, was man begehrt
Kein wĂŒrde, hĂ€tte, sollte, kann
der Konjunktiv muss ruhn
Das Hier und Jetzt hat Ăberhang
voll Tatendrang - und einfach tun!
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Freiraum
Schmerz
Gefangen genommen
Jemand wie er wird nicht wiederkommen
InnbrĂŒnstig stark, sie begehrtâs!
Das was sie hatten
Nein â eigentlich nicht
Zu viele Schatten
zu wenig Licht-
Blicke in den letzten Wochen
Obwohl er nichts gab kam Sie doch
Immer wieder mal angekrochen â
jetzt fallen Sie beide ins Loch
Es ging auf und ab und hin und her
Nun hat sie die Klarheit, die sie immer wollte
BloĂ, dass er sich zu ihr wenden sollte
Hinterherlaufen will sie nicht mehr
Alles erinnert sie, stĂ€ndig EindrĂŒcke
Ruhig wird sie nicht mal im Traum
Ist, was zurĂŒckbleibt, nur ein LĂŒcke
Oder vielleicht auch Freiraum?
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Es kommt ein Schiff geladen
Es kommt ein Schiff geladen
Bis an sein höchstes Bord
Es fÀhrt auf Wasserpfaden
Von hier nach da, von da nach dort
Es lÀdt wertvolle Waren:
Gold, Myrrhe und Kakao
Doch lauern auch Gefahren
Im tiefen Meeresblau
Das Schiff geht still im Triebe
Es trÀgt ein teure Last
Undenkbar, dass es bliebe
Im Hafen stets als Gast
So fĂ€hrtâs bei jedem Wetter
Auf seinen Handelswegen
Es knarzten alle Bretter
Bei Hagel, Sturm und Regen
Verlor sich in den Weiten
Bezwang die schmalste Enge
Und fiel dann doch bei Zeiten
Den Wellen in die FĂ€nge
Gestoppt durch âne Untiefe
Verschwandâs im Wellenschlund
Und liegt nun, wie wennâs schliefe
Tief auf dem Meeresgrund
Der Anker haftâ auf Erden
Da lÀuft das Schiff auf Land
Kann nicht gehoben werden
Der Tiefsee teures Pfand
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Im Zweifel fĂŒr den Angeklagten
Durch die HintertĂŒr kamst du herein
Du schlichst auf leisen Sohlen
Tratst ungebeten bei mir ein
Du lachtest schĂŒchtern und verstohlen
Ich erschrak mich fĂŒrchterlich
FĂŒhlte mich nicht mehr sicher
Bis ich sah âach, ich kenne dich,
kenn dich und dein Gekicher!â
Du schlugst mir vor: âIch wohn jetzt hier.â
Ich hatte nichts dagegen.
âWas sollâsâ sagte ich dann zu dir,
âDu kannst nicht viel bewegenâ
Ich fĂŒtterte dich tĂ€glich gut
Mit vielen Kleinigkeiten
Du wurdest gröĂer, fasstest Mut
Und wolltest mehr Annehmlichkeiten
Und eines Tages kam erneut
Durch diese TĂŒr jemand herein
Du sagtest, dass es dich sehr freut
denn deine Freundin zieht mit ein
So hatte ich nun dich und sie
Das war mir gar nicht Recht
Weil sie die Fehler nie verzieh
fĂŒhltâ ich mich stĂ€ndig schlecht
Ich traute mir gar nichts mehr zu
Ich war nicht gut genug
Ich fand des Nachts auch keine Ruhâ
Hielt Nettes bloĂ fĂŒr Selbstbetrug
Ich hatte dich sehr unterschÀtzt
Und musste nun gestehen:
Wenn du mir meinen Sinn besetzt
kann ich nichts Gutes sehen
Dein Kichern wurdâ zu Hohn und Spott
Ich musste mich befreien
Musste heraus aus meinem Trott
Und frei sein von euch zweien
Da sind die beiden, die mich plagten
Gegangen durch die HintertĂŒr
und resigniert sagten sie mir:
âIm Zweifel fĂŒr den Angeklagtenâ
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Bild von Matthias Poczesniok auf pixabay
Endstation
Leben in vollen ZĂŒgen
Die Fahrt geht Richtung Endstation
Die Bahn ist voll
Voll mit Marionetten mit Masken
Unter den Masken leere Gesichter
Im Schein der Neonlichter
Ist es das, was sie mit Leerfahrt meinen?
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Der Falter
Am Fenster sitzt ein Falter
Davor am Tisch ein Alter
Der arbeitet hochkonzentriert
Und bleibt auch dann noch unbeirrt
Als der Falter sich bewegt
Und hektisch mit den FlĂŒgeln schlĂ€gt
 Der Alte knickt mit PrÀzision
Und das seit vielen Jahren schon
TagtÀglich neu ein Blatt Papier
Und schöpft daraus ein stilles Tier
Sehr kunstvoll zwar und wunderschön
Doch kanns nicht rufen oder gehn
 Der Falter flattert wild umher
Ganz panisch wirkt er immer mehr
Fliegt hoffnungsvoll schlieĂlich zum Licht
Er wusste um die Folgen nicht
Doch war schon klar, dass ihm dies blĂŒht
Als er im Licht zu Staub verglĂŒht
 Der Alte knickt die letzte Lasche
Auf das Papier rieselt die Asche
Der Kranich streckt die FlĂŒgel aus
Ăffnet den Schnabel und heraus
Bricht nun des Kranichs Krah-Krah-Krah
Erst ganz verhalten, doch dann klar
Der Vogel fliegt gen Horizont
Die Falterei hat sich gelohnt
Hier sieht man, dass, wenn was vergeht
Was anderes daraus entsteht
Der Alte, wissend, lÀchelt tief
Seit einst der erste Kranich rief
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180°
Wenn man das Bild um 180 Grad dreht
Sieht man, was auf der BildrĂŒckseite steht
Beim Kopfstand lÀuft das Blut den Körper hinauf
Und am Horizont geht der Sonnenuntergang auf
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Horizont
Du sagst
Du kannst den Horizont nicht hören
Die Klarheit versperrt dir die Sicht
Ungewohnt bitter schmeckt das Sonnenlicht
Das könntest du schwören
Du fragst
Wer dir die Wolkenfront bringt
Um dich in Watte zu schÀlen
Warum sich Sonne und Mond vermÀhlen
Zu dem, was dir nicht gelingt
Du klagst
Und willst deine Stimme vernebeln
Kommst dir kein Milligramm entgegen
Willst lieber zur ewigen Unruh dich legen
Und doch deinen Blick zum Schweigen knebeln
Du kreist
Um die Sonne und um dich
Dreh dich mal um und bleib stehen
Ordne die Farben und du wirst sehen
Der Horizont wird zum geraden Strich
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Der Lyriker
Automatisch ordnen Atome sich
GleichgĂŒltig thronen Neutronen
Das alles interessiert den Autor nicht
DarĂŒber zu schreiben wĂŒrd' sich nicht lohnen
Wie Autos auf einer Autobahn
Nach einem Unfall im Stau
Sind die Gedanken festgefahrn
Und der Magen ist flau
Dann ein Impuls wie ein Geistesblitz
Durchbricht automatischen Zwang
Eine Idee greift vom Autor Besitz
Setzt neue Automatismen in Gang
Alles steht plötzlich unter Strom
ein kleiner Impuls zieht weite Kreise
Gegen den Widerstand von tausend Ohm
Beginnt der Autor seine Reise
Alle Welt stromert ziellos herum
Alles ordnet sich neu
Keiner weiĂ wieso und warum
Energien setzen sich frei
Jedes Atom hat seinen Platz
Jeder Buchstabe Wert
Wer das erkennt hat den gröĂten Schatz
Das ist, was der Autor begehrt:
AlltÀglichen Automatismus zu durchbrechen
Und durch Bilder in Worten zu sprechen
Der Ordnung der Welt auf den Grund zu gehen
Die Weisheit der Lyrik zu verstehen
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Mach mir mal vor
Wie man mir etwas vormacht
Und dann und danach
Biete ich es dar und mach es dir nach
Macht es dir nichts aus,
der Wahrheit den Garaus zu machen?
 -
Wir versuchen es einzukreisen
Doch drehen uns im Kreis
Glauben dass Schrauben in schwindelerregende Höhen
Die verworrenen Linien wieder gerade zieht
Doch gerade das Ziehen verwirrt verschworene Muster
Und reiĂt auseinander.
Im Glauben ans âAlles auf Anfangâ fangen wir an
Alles auszulaugen
Alles zerfÀllt
Und wird nicht aufgefangâ
 -
Der Schwindel ist dein Weg es aufrecht zu halten
Damit nicht alles schwindet und weg ist, um das zu erhalten, was noch ist
Ich will mich nicht winden um dich und um mich
Will mich im windenden Schwindel binden
Und dich verbindlich anschwindeln
Dass du mir das Wichtigste bist
Darum: Mach mir mal vor
Wie man mir etwas vormacht
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Optional
Himmelgraue Schwaden, infernal
hĂ€ngen ĂŒberm finstern Tal
Schwankende Gestalten voller Qual
mit fahlen Gesichtern ĂŒberall
Ein Hoffnungsglitzern, erhÀrtet zu Stahl
Eisiger Wind weht die Baumkronen kahl Â
Die Kapelle blĂ€st TrĂŒbsal
Doch Er schickt einen Hoffnungsstrahl
Er, der den Dingen zu Sein befahl
Ein Blitzlicht ohne Donnerknall
Das GlĂŒck, das uns einst einer stahl
es kehrt zurĂŒck, der Augenblick verweilt diesmal
Bereitet ein heilsames Freudenmahl
Der TrĂŒbsaal wird zum Freudensaal.
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Vom Fliegen
Da sitzt sie, sie
Sieht mich (an)
In tausend Bildern
Wie nur sie es kann
Tausend Fragmente
Doch nur eine Sicht
Tausende Fragen
Doch Antworten nicht
Schwarz und galant
Ist sie gekleidet
Ihr Mantel ist weich
Wobei sie Parfum
Eher vermeidet
Sie kommt aus
dem Facetten-Reich
dem nah-fernen Land
doch nun ist sie
bei mir zu Haus.
Sie kann mit Leichtigkeit
Im Zimmer schweben
Und sich zu jeder Zeit
Ăber mich
erheben
Wenn sie das macht
schaut sie auf mich herunter
Heftet die groĂen Augen
ohne Bedacht
Auf mich
Und ich
Mal mir ihre Zukunft aus
Farbig, schillernd, schön
Doch der Glanz der sie umgibt
Der ist nur Illusion
Und ihre Haut, die wirkt auch bunter
Als sie tatsÀchlich ist
Auch mit ihrem Intellekt
HĂ€lt sie sich meist eher bedeckt
Es scheint mir so zu sein
Dass er nicht sehr
facettenreich ist
Und mit dem ganzen Mist
Den sie so gerne mag
Da kommen wir nicht ĂŒberein
So nervt sie mich
den ganzen Tag
Ich halt
ihr Verhalten
Nicht mehr lÀnger aus
Fort sag ich, fort
Kann dich nicht behalten
Verlass diesen Ort!
Und sie geht raus
Doch kurze Zeit spÀter
Ist sie wieder dort
Nimmt mir in jedem Duell
Die Butter vom Brot
Ich fĂŒhl mich bedroht
Sie ist mir zu schnell
Sie
Reibt sich die HĂ€nde
Ich
Reibe mich an ihr auf
Bleib wegen ihr
Ganze NĂ€chte lang auf
Und wĂŒnsch mir ihr Ende
Eines Tages wird der Winter kommen
sie wird schwach und ganz benommen
Sie sitzt am Fenster
Sie will ins Licht
Sie sieht Gespenster
Findet den Ausgang nicht
Den ich ihr so oft gezeigt
Ich kann sie nicht retten
jetzt da ihr Leben
sich dem Ende neigt
All ihre Facetten
Zerfallen zu Asche und Staub
sie wird blind, sie wird taub
Wenn ich sie stoĂe
Geht sie langsam umher
Doch irgendwann
Tut sie auch das nicht mehr
Ist still wie nie
Geht in die Knie
Ich kann die Stille
Nun doch nicht genie-Ăen
Kann nur noch ihre
Facettenaugen schlieĂen
Ihren letzten Willen, den kenne ich nicht
Also schreib ich
zum Gedenken
Ihr dieses Gedicht.
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Spielraum
Spielraum begrenzt
begrenzt durch vier WĂ€nde
Boden und Decke
und dann zu Ende
Spielraum nur klein
kaum zu justieren
da gehn wir ein
Verstand zu verlieren
Kleingartenraum
begrenzt durch vier Hecken
beschrÀnkt jeden Traum
kaum zu entdecken
Bettdecke liegt
schwer auf dem Bauch
Raumdecke fliegt
in Schall und Rauch
Raum und All
dehnen sich aus
im freien Fall
WĂ€nde, die bersten
Mauern zerspringâ
sogar die schwersten
können nun raus
kann das gelingâ?
Dehnt sich der Raum
zum Spielplatz aus?
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Rudelwesen
Menschen sind wie Rudelwesen,
Denken, sie wĂ€rân sehr belesen
Und ganz eigenreflektiert
Dabei ahmen sie nur nach
Schauân, was um sie rum passiert
Und plappern, was ein andrer sprach.
 -
In der AufklÀrung sprach Kant
Die Menschen sollten mutig sein
Sich des Verstandes zu bedienen
Da fragt man sich doch heute nur
Was der Maximâ im Wege stand
Fehlt es nur am Mut allein?
Der heutâge Mensch lĂ€uft wie auf Schienen
Und nennt das dann noch Hochkultur
-
Menschen, denkt und handelt dann
Seht das groĂe Ganze an
Folgt nicht nur ganz stumpf Gesetzen
Oder dem Gesellschaftstrend
Manchmal ist es auch ganz wichtig
Regeln sich zu widersetzen
Dass ihr nicht ins Messer rennt
Viele Regeln sind auch richtig
Geht den GrĂŒnden auf den Grund
Und wenn ihr was nicht richtig findet
Und euch nicht der Mut entschwindet
Ăffnet auch mal euren Mund!
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Die Schere
Herr A der ist ein Manager
In einer groĂen Firma
Diese stellt BĂŒgelbretter her
Und SpargelstechgerÀte
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Und Frau X die steht am BĂŒgelbrett
Sie geht heut nicht vor 12 ins Bett
BĂŒgelt schnell noch alle Hemden glatt
Damit Herr A morgen die Auswahl hat
 -
Herr A lebt leider ganz allein
In einem riesen Haus
Und kommt er von der Arbeit heim
Ruht er sich erst mal aus
 -
Der Bauherr hat das das Haus gebaut
Gebaut hat er doch nicht
Frau X ist die HaushÀlterin
gehalten wird sie nicht
 -
Und Frau X die steht am BĂŒgelbrett
Sie geht heut nicht vor 12 ins Bett
BĂŒgelt schnell noch alle Hemden glatt
wÀhrend Herr A schon lÀngst gegessen hat
Und Herr A isst grĂŒnen Spargel
 -
Und der Urlaub wird gestrichen
Denn das Haus wird neu gestrichen
Die Farbe ist etwas verblichen
Und mit dem Nachbarhaus verglichen
Sieht das doch fast schon schÀbig aus!
 -
Und Frau X die bleibt im Anwesen
Und lÀsst die Handwerker herein
Und wischt und putzt und schwingt den Besen
Und bĂŒĂt ihr eignes Leben ein
-
Und Frau X die steht am BĂŒgelbrett
FrĂŒher ging sie gern mal weg
Und hat die ganze Nacht durchtanzt
Doch heute ist sie nur noch mĂŒde
 -
Und Herr Z kommt aus RumÀnien
Um die Familie zu ernÀhren
Die UmstÀnde, die sind prekÀr
Doch kann er sich ja nicht beschweren
Und Herr Z sticht grĂŒnen Spargel
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Dis Tanz
Dis-tanz aus der Reihe, so sagten sie
Du kannst einfach frei sein, so stark wie nie
Mach nicht unsre Fehler, so klagten sie
Was willst du vom Leben? So fragten sie
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Dis-tanz in Ekstase, eng umschlungen
ein fröhliches Lied, laut mitgesungen
in meiner Blase wo Schwermut verschwindet
Beweg mich zum Beat, Musik verbindet
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Nun ist alles anders, ich bin gar nicht frei
Nichts tun fĂŒhlt sich falsch an, so einerlei
Ich reihe mich ein dank der Pandemie
Ich will nur das Leben, so sehr wie nie!
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Was ist noch möglich in diesen Zeiten?
Gemeinschaft erleben im Internet?
Ich geh nicht mehr tanzen, bleib lieber im Bett
Was kann man nur tun, um Mut zu verbreiten?
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Ich dis-tanze zuhause und nehme es auf
Ich lad es ins Netz und ihr klickt drauf
Meine Dis-tÀnze, sie reisen weit
Die Uhr gibt den Beat vor, wir haben ja Zeit
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Umschlungen von Worten, geborgen in KlÀngen
Gehalten von Bildern, gestÀrkt von GesÀngen
Ich spĂŒre die NĂ€he, auch auf Distanz
Und meine soziale Blase bleibt ganz
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Wir dis-tanzen zusammen, jeder allein
Und warten aufs wieder Zusammensein
Wir nehmen dem Virus seine Brisanz
Durch unsre Dis-tanz, tanz, tanz, tanzâŠ
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