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dbbremen · 4 years
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dbbremen · 4 years
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09.02.2020. Der Weser Kurier am Sonntag berichtet über den Offenen Brief und erste Reaktionen. Immerhin. Ein Anfang ist gemacht, die Diskussion ist eröffnet. Eine erste Antwort zu den Statements der drei Fraktionsvertreterinnen und des Sprechers der Sozialsenatorin ist an dieser Stelle angebracht.
1. Stichwort Statistik: Es leuchtet nicht ein, dass Bestandszahlen zum 31.12.2017 voneinander abweichen, wenn die Senatorische Behörde Ende April 2018 den politischen Gremien (Deputation, Jugendhilfeausschuss) andere Daten des Jugendamtes präsentiert als die, die dem Statistischen Landesamt übermittelt werden. Das betrifft selbstverständlich auch die Ausgaben der Hilfen zur Erziehung.
2. Stichwort Evaluation: Wenn die über 2.500 einzelnen Hilfen zusammengefasst und anhand eines systematischen Kriterienkatalogs analysiert werden, dann erst kann von einer Evaluation gesprochen werden.
3. Stichwort „Mehr Regelangebote gleich weniger Hilfen zur Erziehung“: Die Gleichung geht nicht auf. Bundesweiter Durchschnitt bei der HzE-Quote Kinder aus Familien Alleinerziehender: 40%. Also, auch Bundesländer mit besserer Infrastruktur (Kitas) haben eine ähnlich hohe Quote.
4. Stichwort Wirksamkeit: Bei der Zielgruppe des Aktionsplans ist es vergleichsweise unkompliziert, die Effekte des Gesamtpakets zu überprüfen. Und zwar indem die SGB II Ausgaben vor Beginn einer HzE, während des Verlaufs der Hilfe und zum Ende ermittelt werden. Dann hat man zwar noch immer keine differenzierte Erfolgskontrolle der eigentlichen Hilfe für das betreffende Kind, kann aber Rückschlüsse darüber anstellen, ob die unterstützende HzE sich positiv für die Familie auswirkt.
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dbbremen · 4 years
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Nichts genaues weiß man nicht: Kinder von Alleinerziehenden in der Bremer Erziehungshilfe
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Offener Brief an die Verantwortlichen des Senatsprogramms „Alleinerziehende“ und an die Akteure der Bremer Jugendhilfe
Bremen, Anfang Februar 2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Offenen Brief wende ich mich an Sie, weil ich mir Sorgen darüber mache, dass ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen die Armut in Bremen, im Konzept des Senatsprogramms „Alleinerziehende“, nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Es geht darum, neben den von Ihnen richtigerweise aufgeführten Themenfeldern „Ausbildung���, „Arbeitsmarkt“, „bezahlbarer Wohnraum“, „Kita-Plätze“ den Fokus auch auf die „Hilfen zur Erziehung“ zu richten.
Ich gehe davon aus, dass Sie alle wissen, dass 40% der in den erzieherischen Hilfen betreuten Kinder und Jugendlichen aus den 14.000 Haushalten mit alleinerziehendem Elternteil kommen. Und sicherlich ist Ihnen bekannt, dass 80% der alleinerziehenden Mütter mit zwei und mehr Kindern von Transferleistungen des SGB II abhängig sind.
Hilfen für alleinerziehende junge Mütter und ihre Kinder – die in 2020 unter drei Jahre alt sind, die aber bis zur Volljährigkeit und in manchen Fällen auch darüber hinaus Hilfen zur Erziehung bekommen - müssen darauf abzielen, alle Familienmitglieder zu stärken. Die Mütter und die Geschwister müssen einbezogen und unterstützt werden. Längerfristige Herausnahmen, erst recht dauerhafte „Fremdplatzierungen“, sind kontra-indiziert.
Wenn Sie einen vertiefenden Blick auf die Hilfen nach §§ 27 ff SGB VIII werfen – wozu ich Sie als verantwortliche Politikerinnen (die männlichen Vertreter sind inkludiert) und als Akteure der Bremer Jugendhilfe ermuntere und auffordere – dann müssen Sie ins Grübeln kommen. Jedes vierte Kind, das stationär in einer Wohngruppe betreut wird, kommt aus einem Alleinerziehenden-Haushalt. Jedes zweite Kind in der Vollzeitpflege hat eine alleinerziehende Mutter. Und eines von zehn Kindern, das sich vorübergehend in einer Notaufnahme-Einrichtung (Inobhutnahme) befindet, kommt ebenfalls aus einer solchen Familienkonstellation. Das sind besorgniserregende Zahlen, die einer sorgfältigen Prüfung bedürfen. Mehr dazu in der Anlage zu diesem Brief.
Drei kritische Punkte möchte ich Ihnen vorab und in aller Kürze nennen:
1. Die Tatsache, dass die erzieherischen Hilfen im Zusammenhang mit dem Senatsprogramm „Alleinerziehende“ überhaupt nicht auftauchen, ist ein Armutszeugnis der Politik. Um es Ihnen einmal über das Kostenvolumen näherzubringen: Es geht bei den 2.500 Kindern und Jugendlichen von Alleinerziehenden, die Hilfen zur Erziehung erhalten, um geschätzte 67 Millionen Euro pro Jahr. Mir geht es aber nicht um das Geld, sondern darum, dass den 2.500 Minderjährigen und ihren Familien Hilfe zuteil wird. Mir geht es darum, dass die eingesetzten Mittel eine Wirksamkeit entfalten. Lassen Sie sich nicht einreden, dass man in der Erziehungshilfe die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht messen kann. Man kann. Und zwar allein dadurch, dass in jedem Einzelfall, bei jeder Familie, dokumentiert wird, wann Transferleistungen nach SGB II teilweise oder ganz wegfallen, ob und wann die jungen Mütter einen Ausbildungsabschluss schaffen, ob sie eine Berufstätigkeit beginnen, von der die Familie wenigstens überwiegend leben kann. Wenn die Erziehungshilfe gleichzeitig die Kinder in ihren Potenzialen stärkt (Schule, Ich-Stärke, soziale und emotionale Kompetenzen), dann ist dies auch in Form detaillierter Berichterstattung nachweisbar.
2. Das Jugendamt ist im Rahmen seines derzeit laufenden internen Qualitätsentwicklungsprogramms Jugendamt weiterentwickeln („JuWe“) zu sehr mit sich selbst beschäftigt, im Wesentlichen mit der systematischen Erfassung aller Arbeitsabläufe (Kernprozesse). Außerdem steht es unter hohem Legitimationsdruck, was die Entwicklung der Ausgaben betrifft. Bei dem Bemühen, mittels Kennzahlen die Relationen von Fallaufkommen und Ausgaben pro Fall zu ermitteln und beim durchaus erfolgreichen Versuch, die Kosten pro Fall zu drosseln, wird der alles entscheidende Faktor ausgeblendet: die Wirksamkeit der HzE, im Einzelfall wie in der Gesamtheit.
Kernprobleme – wie die Lage der Kinder von Alleinerziehenden in den HzE-Maßnahmen – werden konzeptionell überhaupt nicht (oder für interessierte Außenstehende nicht erkennbar) thematisiert. Ich habe keine systematische und kontinuierliche Datenanalyse entdecken können. Fallverläufe werden offensichtlich nicht regelmäßig überprüft. Konzepte für überschaubare und eigentlich relativ leicht zu definierende Zielgruppen wie z.B. alleinerziehende
junge Mütter, die mit Kindern im Alter von unter drei Jahren ins System der Hilfen zur Erziehung gelangen, die dann für viele Jahre im System bleiben, liegen nicht vor.
3. Das statistische Material ist fehlerhaft. Was die Berichterstattung für das Jahr 2017 angeht, stimmen die Daten, die an das Statistische Landesamt übermittelt wurden, nicht mit denen des internen Controllings überein. Das gilt für die Anzahl der HzE-Fälle wie für die Ausgaben. Verschärft werden die Diskrepanzen durch eine völlig unterschiedliche Systematik der Hilfearten. Hierzu mehr in der Anlage.
Welche Konsequenzen dies für Politik und Jugendhilfeplanung hat, wenn das Zahlenwerk nicht stimmt, wissen Sie besser als ich.
Ich möchte betonen, dass ich mit meinen kritischen Anmerkungen keine Bewertung über die Qualität der Arbeit der Casemanagerinnen und Betreuerinnen vornehme. Im Gegenteil. Die Fachkräfte im Sozialdienst Junge Menschen, die Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen in der aufsuchenden Familienhilfe, in den Mutter-Kind-Einrichtungen, in den Wohngruppen, sie sind mit Engagement bei der Sache, sie machen einen guten Job. Was fehlt, ist der rote Faden, ein Gesamtkonzept für die Gruppe der alleinerziehenden Mütter und deren Kinder. Meine Intervention zielt darauf ab, dass wir aus dem Stadium des „Nichts-Genaues-weiß-man-nicht“ heraus gelangen, Kriterien für eine kontinuierliche Bewertung der 2.500 Hilfen zur Erziehung entwickeln.
Meine Damen und Herren, überdenken Sie noch einmal Ihre bisherigen Pläne. Auch und vor allem was die Frage betrifft, wer die Koordinierung der verschiedenen Hilfen, die Federführung bzw. die Verantwortung für den gesamten Prozess übernehmen soll. Ich plädiere für ein Casemanagement, so wie es im Sozialdienst Junge Menschen praktiziert wird. Bei der Zielgruppe, die das ressortübergreifende Projekt „Alleinerziehende“ richtigerweise ins Auge gefasst hat, geht es um junge Mütter und um deren kleine Kinder. Und diese Kinder müssen bis zum Ende der HzE, ja auch darüber hinaus bis zur Volljährigkeit, und manchmal auch noch darüber hinaus bis ins junge Erwachsenenalter im Zentrum der Aufmerksamkeit bleiben. Ein so geartetes Casemanagement kann je nach Situation im Stand-by-Modus erfolgen, also mit halbjährlichen Gesprächen, an denen alle Familienmitglieder – und bei Bedarf auch andere Fachkräfte – beteiligt sind. In Fällen, wo eine Destabilisierung des Familiensystems droht, ist eine angemessene professionelle Unterstützung nötig.
Eine Engführung auf die arbeitslose, unzureichend qualifizierte junge Mutter sollte vermieden werden. Das Projekt steht und fällt damit, ob die ergänzenden Hilfen für die Kinder eine Wirksamkeit entfalten oder nicht. Und das kann deshalb frühestens in 15 Jahren festgestellt werden.
Erlauben Sie mir eine letzte Bemerkung: Ich habe zum ersten Mal seit langen Jahren, eigentlich seit meinem Einstieg in die Bremer Jugendhilfe (1976), den Eindruck, dass sich ernsthaft und konkret etwas bewegt in Sachen Armutsbekämpfung. Ernsthaft, weil Sie sich um eine wirkliche ressortübergreifende Kooperation im Einzelfall bemühen. Konkret, weil Sie sich auf eine der ganz wichtigen Gruppen der von anhaltendender Armut bedrohten Menschen in Bremen konzentrieren. Um so wichtiger ist, dass die Erziehungshilfe ihren Part übernimmt.
Mit besten Grüßen
(Detlev Busche)
Anlage: Gibt es auf Nachfrage
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dbbremen · 4 years
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Das Mitgefühl, das wir für andere, vom Krieg und einer mörderischen Politik betroffene Menschen aufbringen, beiseite zu rücken und statt dessen darüber nachzudenken, wie unsere Privilegien und ihr Leiden überhaupt auf der gleichen Landkarte Platz finden und wie diese Privilegien - auf eine Weise, die wir uns lieber gar nicht vorstellen mögen - mit ihrem Leiden verbunden sind, insofern etwa, als der Wohlstand der einen die Armut der anderen zur Voraussetzung hat - das ist eine Aufgabe, zu deren Bewältigung schmerzliche, aufwühlende Bilder allenfalls die Initialzündung geben könnten.
Susan Sontag, 1993. Sarajewo
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dbbremen · 4 years
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Kulturelle Vielfalt als Herausforderung
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Was ist aus den jungen Geflüchteten geworden, die Jahren in der Borgfelder Notunterkunft lebten? Am 21. Oktober stellte Carolin Henkenberens im Weser Kurier den 21jährigen Ali Alizadeh vor, der als Rettungssanitäter arbeitet. Am 10. November erzählte Jamshid Sahibi seine Geschichte, wie er in Bremen lesen und schreiben gelernt hat - in einer für ihn fremden Sprache.Mit Mustafa Mosavy, der in einem Jahr Abitur machen will, führte die WK-Journalistin ein Interview, das am 16. Dezember veröffentlicht wurde. Im vierten und letzten Bericht stellt Carolin Henkenberens den 20jährigen Mohammad Khawari vor. Hier ein Auszug:„Ich sage immer, meine beste Zeit war in der Turnhalle“, erklärt Khawari. Es klingt wie eine Verklärung angesichts der Zustände damals: kaum Privatsphäre, wenige Toiletten, karge Feldbetten. Doch Khawari sagt, was auch andere Geflüchtete aus Borgfeld schon im Interview gesagt haben: In der Turnhalle habe er Freunde gefunden. Die Zeit sei besonders gewesen, weil alle neu in Deutschland waren. Diese Zeit werde er nie vergessen.
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dbbremen · 4 years
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Kita-Krise. Fakten auf den Tisch, Dinge beim Namen nennen.
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Die Fakten (1): Kita-Plätze. Nachfrage und Angebot.
Alarmstimmung in Bremen und Bremerhaven. 1.066 Kinder sind angemeldet, haben keinen Kita-Platz. Alle wissen, dass wesentlich mehr Kinder betreut werden müssten. Wie immer gibt es eine Dunkelziffer. Eine vorsichtige Annäherung an die quantitative Dimension ist dank der vorliegenden aktuellen Daten der Bertelsmann-Stiftung (Studie Kita-Personal braucht bessere Arbeitsbedingungen; September 2019) möglich:
38.604 Kinder im Alter bis zu 6 Jahren leben in Bremen und Bremerhaven (Stand: 31.12.2017)
Davon werden 21.842 in Kitas und in der Tagespflege betreut. Das entspricht einem Anteil von 56,6%. Bei 1.066 Kinder, die angemeldet, aber unversorgt sind, stiege die Betreuungsquote auf 59,3% - und das unter der Prämisse, dass sich Zahl der in Bremen lebenden Kinder auf dem Niveau von 2017 bewegt, was ganz offensichtlich nicht zutrifft.
Die Betreuungsquote bei den 3- bis 6jährigen liegt mit 88% noch deutlich unter dem Schnitt der westdeutschen Länder (93,5%).
Bei den unter 3jährigen werden 5.780 Kinder betreut, was einem Anteil von 28,4% entspricht. Bremen liegt damit genau im Schnitt der Westländer. Politisches Ziel der rot-grün-roten Koalition ist es, am Ende der Legislaturperiode (2023) eine Quote von 60% zu erreichen.
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Die Fakten (2): Personal. Nachfrage und Angebot
Claudia Bogedan, Bremens Senatorin für Kinder und Bildung, ist nicht zu beneiden. Im Gegenteil. Sie ist zu bemitleiden. Sie kann die von allen Fachleuten geforderte Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung im Stadtstaat nicht wirklich auf den Weg bringen. Drei dicke Brocken behindern den geplanten Ausbau der Kitaplätze für die unter 3jährigen Kinder:
Fehlende räumliche Kapazitäten – wobei die Aussichten auf Besserung in diesem Punkt nicht so schlecht sind.
Extrem knappe finanzielle Spielräume im konsumtiven Bereich, also die Kosten für zusätzliches Fachpersonal.
Fehlende Erzieherinnen und Erzieher – in diesem Zusammenhang wird verniedlichend von einem Fachkräftemangel besprochen, dabei haben wir in der Bundesrepublik eine akute Notlage.
Jetzt sollen es also wieder einmal die Quereinsteigerinnen richten.
Aktuell werden im Land Bremen etwa 30% der 1- bis 3jährigen Mädchen und Jungen in Kitas und der Tagespflege betreut (per 31.12.2017 waren es 28,4%), das sind rund 6.000 Kinder. 2024, am Ende dieser Legislaturperiode, soll eine Betreuungsquote von 60% erreicht sein. Dann wären dann 12.000 Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren, die gut betreut werden, und zwar von fachlich qualifiziertem Personal, in möglichst kleinen Gruppen und in Räumen, die den pädagogischen Standards entsprechen.
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Wenn dieses höchst ambitionierte Ziel erreicht werden soll, müssen im Vergleich zum Ist-Stand 2019 mindestens 1.700 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden. Der Betreuungsschlüssel bei den unter 3jährigen liegt derzeit in Bremen bei 1:3,4 (Expertinnen sehen ihn bei 1:3, das wären dann 2.000 Stellen). Das Deutsche Jugendinstitut und die TU Dortmund haben 2017 eine detaillierte Studie u.a. zu den Betriebskosten für eine Kita-Vollzeitstelle veröffentlicht. Resultat für das hier zugrundeliegende Szenario: Im Jahr 2024 steigen die Personalaufwendungen um 18 bis 20 Mio €. (Rauschenbach, Schilling, Meyer-Teubner: Plätze. Personal. Finanzen – der Kita-Ausbau geht weiter; Dortmund 2017; Seite 34).
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Dieses Szenario können wir getrost ad acta legen. Woher sollen die 450 akut benötigten Fachkräfte herkommen, geschweige denn 2.000, die für die o.g. Zielvorstellungen gebraucht werden? Der Markt ist leergefegt. Und auf besagtem Markt suchen noch andere Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe verzweifelt nach Personal. Was die Vergütung betrifft, haben Arbeitgeber im Bereich der Erziehungshilfe Vorteile.
Die Verdienstmöglichkeiten im stationären Bereich der Erziehungshilfe, also in einer Wohngruppe für Kinder bzw. Jugendliche, sind deutlich besser. Was daran liegt, dass durch Arbeit an Wochenenden, Feiertagen und abends/nachts Zuschläge gezahlt werden. Da kommen einige Hundert Euro oben drauf, was bei der strukturell schlechten Vergütung für die Berufsgruppe viel ausmacht.
Wie es um die personelle Notlage steht, wissen alle Beteiligten seit mindestens 10 Jahren. Hier zwei Belege aus einer nicht enden wollenden Reihe von Verlautbarungen:
Ein größeres Problem ist jedoch offenbar der daraus resultierende Mangel an geeigneten Fachkräften. „Es könnte knapp werden", betont Bernd Schneider vom Sozialressort. „Vor allem kirchliche Einrichtungen und Elternvereine klagen bereits über einen Mangel an Betreuungskräften und befinden sich in der schwierigen Situation, ihre Stellen nicht besetzen zu können." (Weser Kurier 13.11.2012)
Senatorin Bogedan will in Zukunft mehr investieren. „Mein Ziel ist es, dass alle Kinder frühestmöglich in die Kita gehen, weil ich überzeugt bin, dass frühe Bildung entscheidend ist für den weiteren Bildungserfolg“, betonte sie kürzlich im Interview mit dem WESER-KURIER. In der Schule sei es kaum möglich, Ungleichheiten bei der Bildung der Kinder auffangen. (Weser Kurier 30.11.2016)
Am 25. April 2019 haben der Bund und das Bremen als erstes Bundesland das Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (locker-flockig auch Gute KiTa – Gesetz genannt) unterzeichnet. 50 Millionen Euro, fließen nach Bremen. Geld für Investitionen in den Kita-Ausbau. Für Personal und Unterhalt muss aber das Haushaltsnotlage-Land Bremen aufkommen - ähnlich wie beim Digital-Pakt und demnächst beim Ausbau der Ganztagsschulen). Die Länder und Kommunen sind mit den laufenden Kosten für Personal und Instandhaltung total überfordert, während sich der Bund damit schmückt, Milliardenbeträge für die Errichtung von Kitas bereitzustellen. Die Sichtweise des haushaltspolitischen Mainstreams bringt Bundesbankpräsident Weidmann auf den Punkt:
Ein Kernproblem ist, Investitionen sachgerecht abzugrenzen. Dazu zählt beispielsweise, dass nur ein echter Vermögenszuwachs des Staates durch zusätzliche Schulden finanziert werden sollte. (Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 14.12.2019). 
Ein Zuwachs an Vermögen in der frühkindlichen Bildung (wie auch in anderen Bereichen) ist aber nur durch fachlich hochqualifiziertes Personal zu generieren, das in gut ausgestatteten Räumen arbeiten kann. 
Bitte quereinsteigen
Quereinsteigerinnen gewinnen, das ist ein ambitioniertes Vorhaben. Wenn ich mir die Vorstellungen der Verwaltung anschaue, komme ich aus dem Staunen nicht heraus:
Berufserfahrene Assistenzkräfte, pädagogische Fachkräfte mit Bachelor- und Masterabschlüssen sowie Menschen mit fachnahen Berufsqualifikationen bringen zum Teil bereits so weitreichende Kompetenzen mit, dass sie durch ein Weiterbildungsprogramm für die veränderten Anforderungen im Arbeitsfeld Kindertagespraxis qualifiziert und dann weitgehend so wie Erzieher*innen eingesetzt werden können. Damit verbunden ist angesichts der steigenden Anforderungen von Bildung, Erziehung und Betreuung eine Ausweitung des Kompetenzrahmens multiprofessionell aufgestellter Teams. (Vorlage für die Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses und des Jugendhilfeausschusses am 19.12.2019; TOP 4: Quereinsteigermaßnahme: Einsatz von  Quereinsteiger*innen als Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen; S. 2; Hervorhebungen von mir).
Die ins Auge genommene Zielgruppen, speziell die mit einem anerkannten Hochschulabschluss, sind eventuell für die Seiteneinsteiger-Programme der Schulen relevant, nicht aber für den real existierenden Erzieherinnen-Beruf (Entgeltgruppe 7 bzw. 8). 
Damit kein Missverständnis entsteht: Es ist richtig, in dieser Notsituation nach nicht ausgebildeten Personen aus dem “fachnahen Umfeld”  zu suchen. Wenn es gelänge, 50 Frauen und Männer für einen solchen beruflichen Neueinstieg zu gewinnen - und zu halten -, dann wäre das ein Erfolg.
Artisten in der Zirkuskuppel - ratlos?
Wie geht es nun weiter? Wie sehen realistische Zwischenschritte aus?
Wie können die regionalen Disparitäten in der frühkindlichen Bildung schrittweise reduziert werden? 
Wie geht die Behörde mit den Eltern der 1.066 Kinder, die eine Absage bekommen haben, um? Kümmert sich jemand um sie, hält Kontakt, sucht nach Notlösungen? 
Muss die offensive Werbung für die Altersgruppe U3 heruntergefahren werden?
Fragen über Fragen. Angesichts der Notlage müssen unkonventionelle Notlösungen in Betracht gezogen werden. Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt: Bei der Betreuung der 3.000 unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten wurden 2015 - 2017 hunderte fachfremde Frauen und Männer eingesetzt. Deren Anteil betrug zu Spitzenzeiten 50% - und nicht, wie jetzt von der Bildungsbehörde festgelegt, 25%.
Die Lage ist fatal. Wir haben die Wahl zwischen zwei Übeln:
Es wird in einzelnen Quartieren, in einzelnen Einrichtungen zu einer Qualitätsminderung geben. 
Oder es kommt zu vorübergehenden Schließungen einzelner Gruppen.
Weil wir es mit einer veritablen Krise zu tun haben, sollten alle beteiligten Player nicht nur zentral (stadtweit), sondern dezentral nach Notlösungen suchen. 
Die politisch Verantwortlichen sollten endlich, endlich den Mut aufbringen und ehrlich sagen, wie groß der finanzielle Spielraum in den Jahren 2020/2021 (Doppelhaushalt) für Neueinstellungen im Kita-Bereich ist, und mit wieviel Fachkräften, Quereinsteigerinnen, die in 2020 an den Start gehen, gerechnet werden kann. 
Politik sollte gleichzeitig die fachlichen Standards, die in der frühkindlichen Bildung gelten, transparent machen. Der kontinuierliche Abgleich von Soll und Ist, ausgedrückt in fehlenden Finanzen und fehlenden Fachkräften, wird uns in den nächsten fünf bis zehn Jahren begleiten.
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dbbremen · 5 years
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„Same procedure as last year, Ms. Bogedan?“ „Same procedure as EVERY YEAR, James!!!“
Mir treibt es die Schamesröte (Farbton rot-grün-rot) ins Gesicht.
Und wieder sind es die Quartiere mit den größten sozialen Problemen, die betroffen sind.
Sieht so unser vollmundig propagierter Aufbruch aus?
Ich bin überzeugt, dass wir sehr schnell in dieser Stadt einen BÜRGERRAT installieren müssen. Also ein nach demografischen Kriterien ausgelostes Beratungsforum, das sich mit der sozialen Lage in Bremen, mit der Haushaltsnotlage, mit Plänen B und C beschäftigen. Zum Beispiel mit der Frage, wie die Stadtgesellschaft den enormen Fachkräftemangel notdürftig kompensieren will. Die fehlenden 240 Erzieherinnen und Erzieher (lt. Bertelsmann-Stiftung) - oder sind es mittlerweile schon viel mehr - werden auf Jahre hinaus nicht zur Verfügung stehen. Nicht in Bremen, nicht mt dieser Vergütung.
Ein Bremer BÜRGERRAT wird die Probleme nicht lösen. Er ist auch kein Ersatz für die politische Willensbildung, die in der Bürgerschaft stattfindet, stattfinden muss.
Ein BÜRGERRAT kann Lösungsvorschläge erarbeiten, auf die die etablierten politischen Kräfte, die sich in ihren jeweiligen Echokammern bewegen, nicht kommen. Noch wichtiger: ein BÜRGERRAT ist Ausdruck dafür, dass es nicht DIE POLITIK ist, dass es nicht DIE DA OBEN sind, die uns diese Suppe eingebrockt haben. WIR sind verantwortlich.
Ich werde in den nächsten Wochen eine Unterschriftenaktion „Bremer BÜRGERRAT“ starten. Adressaten: Bürgerschaft und Senat. Ziel: Beschluss auf Einrichtung eines solchen Gremiums.
Wer Zeit und Lust hat, Ideen und Vorschläge hat, kann sich gern bei mir melden.
Übrigens: das Thema BÜRGERRAT ist europaweit und quer in der Republik heiß in der Diskussion (deshalb komme ich darauf). Im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg z.B. läuft ein solches Projekt (Link: https://www.heise.de/tp/features/Buergerrat-Demokratie-Informieren-diskutieren-abstimmen-4545026.html).
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dbbremen · 5 years
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"Ich male, weil ich meinen Kopf frei haben will”
Was ist aus den jungen Geflüchteten geworden, die vor vier Jahren in der Borgfelder Notunterkunft lebten? Am 21. Oktober stellte Carolin Henkenberens im Weser Kurier den 21jährigen Ali Alizadeh vor, der als Rettungssanitäter arbeitet. Am 9. November erzählt Jamshid Sahibi dem Weser Kurier seine Geschichte. Jamshid hat in Bremen schreiben und lesen gelernt. Nicht in seiner Muttersprache Dari, sondern in deutsch.
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dbbremen · 5 years
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AWO-ISS-Studie: Armut in der Kindheit kann das Leben von Menschen langfristig belasten.
„Einmal arm, immer arm“ – ganz so vorgezeichnet sind Lebenswege armer Kinder nicht. Die aktuelle Auswertung der AWO-ISS-Langzeitstudie zeigt aber: Armut in der Kindheit kann das Leben von Menschen langfristig belasten.
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dbbremen · 5 years
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Volles Haus beim Fest der Kulturen
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Freitag, 25.10.19. Der Saal der Ev.Kirchengemeinde Horn ist pickepackevoll. 120 Gäste wollen teilhaben am Fest der Kulturen. Die Organisatoren von der Gemeinde, von FluchtRaum Bremen e.V. und von Zuflucht e.V. haben nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen interessiert sind, mitbekommen möchten, wie das “Ankommen in Bremen” für junge Geflüchtete aussieht, welche Geschichten sie erzählen, was ihre Mentorinnen, Alltagsbegleiterinnen berichten.
In der Einladung heißt es: “Unsere Gäste erwartet ein buntes, lockeres, informatives, geselliges Programm - verbunden mit afghanischer und ghanaischer Kochkunst.”
Erst einmal lautet das Motto: Zusammenrücken und teilen. Es sind nur 60 Plätze an den liebevoll gedeckten Tischen vorhanden. Jetzt müssen auf die Schnelle soviel Stühle wie möglich, Teller, Gläser, Besteck herangeschafft werden. Falls das Essen knapp wird (eine unbegründete Befürchtung, wie sich bald herausstellt), wird geteilt. Hier Bilder von der Veranstaltung. 
Die Programmverantwortlichen haben die Schwerpunkte offensichtlich gut gesetzt:
Viel Platz für Gespräche an den Tischen, im kleinen Kreis, und das immer bunt gemischt.
Ausstellungseröffnung des Kunstprojekts Flug der Stifte mit 75 Exponaten. Mit einem Dutzend junger Malerinnen und Maler, die sich dem Publikum vorstellen. Mit den beiden Macherinnen Juliane Stegemann-Trede und Silke Behrens, die anschaulich von der mittlerweile vierjährige Geschichte dieses für Bremen einzigartigen Projekts berichten.
Drei kurzweilige, anrührende Gesprächsrunden mit Abdullah und Claudia, Saeed und Ilka, und Petra.
Zwischendurch und gegen Ende Musik aus Afghanistan, vorgetragen von Ali, Saeed und Habib.
Ein fröhliches, kommunikatives Fest, das eine Fortsetzung verdient.
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dbbremen · 5 years
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Carolin Henkenberens stellt im Weser Kurier den 21jährigen Ali Alizadeh vor, der vor vier Jahren als unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter nach Bremen kam, vier Monate in der Borgfelder Sporthalle “Am Saatland” notuntergebracht wurde. Mittlerweile hat er seine Ausbildung zum Rettungssanitäter erfolgreich absolviert. Hier die Geschichte über Alis Ankommen.
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dbbremen · 5 years
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Bremen: Prioritäten setzen, Bürgerräte einbeziehen
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Rot-Grün-Rot hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Klimaschutz, Verkehrswende, Armutsbekämpfung, Bildungsoffensive, Digitalisierung. Auf den 143 Seiten des Koalitionsvertrages finden sich 172mal Formulierungen, die allesamt mit Wir wollen beginnen. Drei Beispiele:
Wir wollen, das alle jungen Menschen, aber insbesondere spät zugewanderte junge Menschen die Möglichkeit erhalten, einen berufsqualifizierenden Schulabschluss nachzuholen. (Zeile 768)
Wir wollen dafür sorgen, dass bei der Digitalisierung möglichst niemand abgehängt und ausgeschlossen wird, der teilhaben möchte. (Zeile 1960)
Wir wollen die Qualität der Versorgung steigern, durch erhöhte Investitionen in die Krankenhäuser und in die Fachkräfteausbildung. Gleichzeitig wollen wir die Profile der Krankenhäuser schärfen und optimieren. (Zeile 4017)
Drei willkürlich herausgegriffene Postulate (die komplette Auflistung gibt es auf Anfrage als PDF-Datei). Wir erahnen die finanziellen Dimensionen. Und wir kennen die reale Lage: Finanzierungsvorbehalt, Schuldenbremse, Haushaltsnotlage.
Hermann Kuhn hat recht. Die eigentlichen Koalitionsverhandlungen beginnen erst in den kommenden Wochen und Monaten mit der Aufstellung des Doppelhaushaltes für die Jahre 2020/2021.
Wir können abwarten, was bei den drei Partnern und innerhalb des Senats an konkreten Festlegungen herauskommt. Das wäre der übliche Weg.
Für unsere Partei, zu deren historischem “Markenkern” Bürgerinitiativen, Bürgerbewegungen zählen, reicht es nicht aus, sich auf die Expertinnen und politischen Gremien zu verlassen. Angesichts des minimalen politischen Spielraums, den Rot - Grün - Rot hat, müssen die Prioritäten öffentlich festgelegt werden. Das geschieht in der Bürgerschaft. Aber es sollte begleitet werden durch Bürgerräte auf Stadtteilebene.
Überall in der Republik, in Irland, Österreich, Frankreich - nur nicht in Bremen - sind Bürgerräte in praktischer Erprobung. Aktuelles Beispiel ist Berlin, wo in sieben Ortsteilen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg ein Modellversuch mit so genannten Zufallsbürgern auf den Weg gebracht worden ist (Link).
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dbbremen · 5 years
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Ein Regentag im Südwesten. Da bietet sich ein Besuch im Deutschen Zeitungsmuseum an. Das DMZ befindet sich im kleinen saarländischen Ort Wadgassen. Wen die Geschichte der gedruckten Presse und des Journalismus interessiert, für den tut sich eine riesige Fundgrube auf.
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1867. Der amerikanische Buchdrucker Christopher Latham Sholes erfindet die erste Schreibmaschine- mit der immer noch aktuellen Tastaturbelegung QWERTY
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dbbremen · 5 years
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dbbremen · 5 years
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„Die AfD schafft es, dass sich der Osten ein weiteres Mal abhandenkommt. Er wird zur politischen Manövriermasse von Westdeutschen wie Gauland, Höcke oder Kalbitz. Das ist abstossend, weil man eine traumatisierte Gesellschaft dabei noch einmal missbraucht. Mit dieser Partei geht es ja nicht ums Weltoffene, sondern in die Enge, in die Abgrenzung. In dieser Wahl manifestiert sich der Trend zum toxisch braunen Osten, und das hat natürlich Folgen. In der Turnhalle schreien die Zehnjährigen jetzt: Lügenpresse, Lügenpresse, in irgendeinem Garten hörst du: Ich schlag dir ein Holzscheit ins Hirn, du Judensau. Dieser offene Rassismus, dieses gesellschaftliche Klima wird jetzt gerade legitimiert. Es ist wie ein Sickersystem. Gerade auch junge Leute sagen: In Pirna leben oder in Freital? Nein danke. Unsere Kinder nehmen wir jetzt aus der Schule, die sollen in Dresden in eine Privatschule gehen und nicht mit diesen Nazi-Kindern gross werden. Aber das ist nicht hinzunehmen.“
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dbbremen · 5 years
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dbbremen · 5 years
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Viel Luft nach oben
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Immer mehr Geflüchtete finden Jobs (und Ausbildungsplätze) in Bremen. Eine gute Nachricht, aber kein Grund abzuheben. Bei aller Freude über die positiven Tendenzen ist festzustellen, dass Optimierungsbedarf besteht (butenunbinnen am 04.10.19)
In den kommenden zwei, drei Jahren müssen etwa 2.000 junge volljährig gewordene Geflüchtete ausgebildet und/oder beschäftigt werden. Viele sind nicht oder nur unzureichend auf den Einstieg in berufliche Ausbildung vorbereitet. Alarmierend ist die Tatsache, dass in diesem Zeitraum für gut 1.600 die so genannten erzieherischen Hilfen gemäß Sozialgesetzbuch VIII enden, und zwar allerspätestens mit 21 Jahren. Schulische und berufsvorbereitende Maßnahmen zur Kompensation der Defizite sind auf den Weg gebracht worden. Ob und in welchem Umfang und in welchem Tempo sie wirken, läßt sich noch nicht absehen.
Ohne professionelle Hilfe, die auf den Einzelfall abzielt (auf den betreffenden jungen Menschen, wie auf den Betrieb, der ausbildungswillig ist oder ausbildet), wird es zu Friktionen in den Integrationsbemühungen kommen.
Wir wissen, dass Erfolg und Durchhaltevermögen auch davon abhängt, ob der betreffende Geflüchtete sich auf Menschen stützen kann, die ihn durch den Alltag begleiten, in allen Lebenslagen, beim Deutsch lernen, bei der Praktikumssuche usw.
Eine Aufgabe des Teams Aufsuchende Sozialarbeit bestünde in der Suche, Begleitung und Unterstützung der Freiwilligen. In diesem Zusammenhang macht es Sinn, wenn Patenschaften entstehen, die sich auf das (angestrebte oder bereits existierende) Ausbildungsverhältnis fokussieren.
Neu an dieser „Task Force“ ist, Kompetenzen aus den bereits bestehenden professionellen Unterstützungs- und Beratungssystemen - Jugendhilfe, Schule, Berufsschule, Arbeitsagentur, Jobcenter, Betriebe bzw. Kammern – zu bündeln, gewissermaßen ressortübergreifend. Neu ist auch, dass es sich um aufsuchende Sozialarbeit handelt. Das impliziert: Die wichtigsten Orte der Begegnung sind der Ausbildungsplatz und das Wohnumfeld des betreffenden jungen Geflüchteten. Der Arbeitsansatz: Aktives Aufsuchen, Hin-Gehen statt kommen lassen. Beratung an neutralem Ort, so wichtig sie ist und so qualifiziert sie mittlerweile in Bremen stattfindet, reicht für die o.g. Zielgruppen nicht aus.
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