Tumgik
d-song-khai · 29 days
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Was ist und was sein könnte.
In der dunkelsten Stunde der Nacht, welche sich kurz vor dem Anbruch des neuen Tages befindet, stehe ich förmlich neben mir. Der für den Körper nicht ausreichende Schlaf, welcher nur durch den Kontakt zu dem Ich in mir entstanden ist, welcher sich davor fürchtet, überhaupt zu schlafen. Dieses Ich in mir, das wir immer und immer damit beschwichtigen, in einen kontrollierten Traumzustand zu fallen, um zu verhindern, dass mein wiederkehrender Traum sich in seiner grausamsten Version zeigt.
Es mag von außen betrachtet nicht unheimlich wirken, doch dieses kleine, von Leben verlassene Dorf, die dunkle Straße welche nur in der guten Version dieses Traumes durch die Sterne und den leuchtenden Mond hell erleuchtet wird. Meine Begleitung ist ein schwarz weißer Wolf, der mich die Straße hinunter zum Dorf führt bis zu dem Brunnen, welcher im Mittelpunkt dieses Dorfes steht und den Teil des Hauptpunktes dieses Traumes ist.
Solange sich der Wolf in treuem Schwarz zeigt gilt es dabei kaum etwas zu fürchten, doch zeigt sich der Wolf in schwermütigem Weiß verändert sich dieses Verhältnis in eine unheilvolle gegebenheit. Im Schatten der unbewohnten Häuser verstecken sich gestaltlose Lebewesen, welche von Trübsal gebeutelt den Anbruch des Tages fürchten, welcher immer kurz bevor steht. Der Brunnen welcher zwar in der Mitte des Dorfes steht und doch erhöht zu sein scheint und mir seit Jahren nichts mehr gezeigt hat als eine Version meiner selbst, welches sich an mich heran schleicht und sich meiner entledigt, nur um mir dann mit einem verzerrten surrealen lächeln entgegen zu blicken um mir zu verstehen zu geben das ich schon wieder versinke.
Das Aufheulen des Wolfes, welcher das Geschehen aus nächster Nähe betrachtet hat und mir nicht helfen konnte. Das Ich, das danach die Augen aufschlägt und in den strahlenden Himmel blickt, welcher mit sanften Farben gefüllt, den Anbruch des neuen Tages symbolisiert. Der Schmetterling, welcher sich jedes mal in meinen Traum schleicht und tanzend um mich fliegt.
Das surreale Erwachen in diesem Körper, welcher einst jemandem gehört hatte, der dem Leben überdrüssig geworden war und eine lange Zeit noch Teil des ganzen war. Die übrig gebliebenen psychosen, welche das allgemeine funktionieren dieses Körpers in einer weiße so einschränkt das er in mancher hinsicht nicht so funktioniert wie er soll. Das Unverständnis der Menschen, welche ihre Wahrnehmung auf gesellschaftliche Regeln und Normen festlegen und sich in Muster drängen lassen, welchen auch ich mich unterzuordnen habe, um nicht komplett aufzufallen. Die Grenzen, an der menschlichen Realität welche man nur überschreiten kann, wenn man entweder dem Wahnsinn nachgibt oder sich von allem selbst abgrenzt. Ein Streben nach der unbeschwerten Auslebung meiner selbst, die mir in jüngeren Jahren leichter gefallen ist und weniger Folgen hatte, als es das heute im hektischen Leben der Gesellschaft, welche auf Zeit bemessen wird. Der sehnliche Wunsch nach sicheren Bindungen die auf purem Vertrauen und Verständnis beruhen und nicht den vorprogrammierten Fluchttrieb aktiviert, wobei dieser auch an den Grenzen der Moral entlang schleift. Unausgesprochene zusammenhangslos wirkende Aussagen welche nur von denen Verstanden werden können die eine ähnliche Denkweise innewohnen haben und das flüstern in meinem Kopf das als abnormalität gewertet werden würde, obwohl es nur ein Teil meiner komplexen Persönlichkeit ist.
Das Verständnis, das ich von mir habe und die Verarbeitung von Einflüssen, welche sich um meine Grundwerte drehen, bevor sie mit den bereits vorhandenen Verhaltensmustern abgeglichen werden, um sie anschließend umsetzen zu können. Ein vorhandenes Verhaltenssystem, welches nicht veränderbar wirkt, jedoch oft im Widerspruch mit sich selbst agiert. Irrationales Verhalten, das von alleine entsteht und nicht zu den rationalen Gedanken passt, welche gerade vorhanden sind. Funktionierendes Verständnis von allem, was passiert, doch die begrenzende Möglichkeit in der Umsetzung, weil alles nicht auf derselben Ebene stattfindet. Plötzlich auftretende erschlagende Müdigkeit, welche sich meist nach kurzem schlafen schon wieder alleine negiert. Ein Gefühl, als steckt mein freies Ich in einem Körper fest, welcher sich in einer Gesellschaft zurechtfinden muss, welche anders ist als es sein könnte oder sollte und sich nicht zu verändern versucht, sondern in einem so untypischen Verhalten einfach weiter macht.
Mein Versuch, mit diesen vorgelegten Verhalten, Normen und Regeln zu leben, was mir manchmal wie ein Sprung ins Verderben vorkommt, obwohl ich das Leben an sich auf eine sehr künstlerische Weise wahrnehme und auch zu schätzen weiß. Die Ruhe der Nacht, welche das Ausleben meiner zahlreichen Gedanken erst zulässt und mich auch davor bewahrt, meinen Verstand zu verlieren, da ich hier meinen Raum habe, mich frei zu entfalten. Die gewohnte, fast schon zerstörerische Einsamkeit, welche diesem Verhalten innewohnt, da es nicht der Normalität der Gesellschaft entspricht, in der ich lebe. Ein heiterer Gedanke von einer Realität, in der mein ausgeprägtes Ich in einer von der Gesellschaft anerkannten Norm liegen würde, ohne sich seiner Freiheit und Unbeschwertheit beraubt zu fühlen.
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d-song-khai · 1 month
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Der Wunsch: Ich sein....
Auf die Frage, wer ich bin, konnte ich ab diesem einem bestimmten Zeitpunkt meines Lebens keine zufriedenstellende Antwort mehr finden, doch ich wusste immerhin immer noch eine Antwort auf die Frage, wer ich sein möchte, wie ich sein möchte. Anstelle mich mit der Nichtigkeit zu beschäftigen, eine Antwort zu finden auf eine Frage, welche mich nur fesselt und am vorangehen hindert, fand ich es sinnvoller mich auf das zu konzentrieren, was mich wirklich voran bringen kann.
In meinem kleinen Mikrokosmos, existiert immerhin bereits alles was ich brauche, doch wie nutze ich dieses System um umzusetzen was ich möchte, gibt es irgendetwas das nicht in meinem Möglichkeitsbereich liegt und wie werde ich Störfaktoren los, die mich von dem abhalten was ich erreichen möchte.
Die Höhen und Tiefen, welche in einem unsteten Rhythmus und nahezu aus dem Nichts meist ohne ersichtlichen Auslöser auftreten, dabei meine sonst so kontrollierten Persönlichkeitsaspekte durcheinander bringen und mich somit oft davon abhalten zu tun was ich eigentlich wirklich anstrebe.
Ich die lacht, die sich freut, die von den Kleinigkeiten im Leben nahezu überwältigt von Ideen überflutet wird und besonders negative Sachen gerne mit einer optimistischen Aussage beiseite schiebt, um die Leichtigkeit des Lebensbereiches zu genießen welcher sich nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen unterordnen muss.
Das Ich in meinem Hinterkopf, welches nach Aussagen, welche gegen meine Interessen, Vorlieben oder gar Grundwerte gehen, reagiert mit einer Ignoranz und dem Ausblenden oder Ausgrenzen solcher Störfaktoren, um die Energie der unterdrückten Wut für Momente auf zu sparen in denen sie Sinnvoller genutzt werden kann.
Mit einem inadäquaten Lächeln versuche ich die unaussprechlichen Gedanken, welche sich in fast rötlich schillernden Bildern, in meinem Kopf bilden und zu einem Teil in mir gehören, welchen ich alleine schon aus moralischen Gründen immer im Zaum halte.
Die leise Stimme in meinem Hinterkopf, welche stetig wispernd, versucht mir klar zu machen das ich hier nicht her gehöre, findet in Worten welche beiläufig und unbedacht ausgesprochen werden, sich nicht einmal unbedingt an mich richten, eine Bestätigung, welche die Stimme meiner Vernunft hin und wieder ins wanken bringt.
Die schlaflosen Nächte, in denen ich von innerlicher Panik zerfressen werde, welche mich regelrecht paralysiert und meine Wahrnehmung so verändert, dass es in einem abnormalen Bereich liegt, welcher alles nur noch schlimmer macht.  Ein Teil in mir, dem eine so lähmende Traurigkeit innewohnt, deren Ursprung ich nicht einmal zuordnen kann, welche mich ebenso ohne Vorwarnung trifft wie alles das, was ich am Tage mit einem Lächeln beiseite schliebe. Doch je fröhlicher meine Tage sind, desto zerstörender sind meine Nächte, welche an besonders schönen Tagen immer damit enden, dass dieser traurige Anteil in mir einfach nur weinen möchte. Mir ist bewusst, dass es okei ist auch mal nicht okei zu sein, nur die Tränen wollen einfach nicht raus, bis zu dem Punkt, an dem ich eine warme Träne meine Wange herunter läuft, dabei langsam austrocknet und letztlich eine kühle Spur hinterlässt. Ist das alles, was ich mir selbst an Traurigkeit entgegenbringe? Es ist ja nicht einmal so, dass ich nicht normal weinen kann, ich weine sogar sehr oft und viel, doch diese Tränen gelten, seltenst mir selbst. An diesem Punkt in der Nacht, an dem meine Traurigkeit einen Weg findet, sich zu zeigen, regt sich in mir ein vor Kälte fast erfrorenes Ich, das sich nach etwas sehnt, das mir schwerfällt, überhaupt zuzulassen. Ich bin mir bewusst, dass alleine sein nicht das ist, was mir gut tut, ich bin immerhin in einer glücklichen Gemeinschaft aufgewachsen, was man Familie nennt. In dieser Familie dürfte ich weinen, wüten, mich fürchten, lachen, wenn es mir gut ging und in jedem Punkt Ich sein, doch außerhalb dieser Familie traf diese Leichtigkeit, diese Freiheit, mein Ich auf etwas, das im Allgemeinen als Ablehnung und Ausgrenzung zählt.
Der Raum, Ich in all meinen Fastetten zu sein, war ein beschützter Ort, welcher nur da funktionierte, wo ich mich unbeschwert gefühlt habe. Dieser Ort ist zu Zeiten, als ich noch bei meiner Mutter gewohnt habe, immer voller Leben gewesen, dieser Ort existiert auch immer noch, doch der Ort ich zu sein abseits meiner Familie ist ein kalter und einsamer Ort. Wenn die Grausamkeit der Welt über mich herein bricht, lächle ich einfach alles weg, denn im Grunde erwarte ich nichts anderes, es ist immer wieder dasselbe, wie ein wiederholender Ablauf an Impulsen, die gegen mich arbeiten. Wo kann ich noch ich sein, ohne deswegen auf unverständnis zu treffen oder für verrückt gehalten zu werden? Bei meiner Mutter zuhause, bei Conventions, wenn ich mit Menschen zu tun habe welche K-Pop und insbesondere Bands wie BTS, TXT, Enhypen, Stray Kids, Ateez und Seventeen hören, sich für asiatische Serien interessieren und wenn ich alleine zuhause bin.
Wann und warum haben Menschen aufgehört, mit der Natur zu leben, sich auf Zeit zu messen und damit eine so schnelllebige Gesellschaft geschaffen, dass durchatmen und man selbst sein nicht mehr Teil dessen ist, das als normal gewertet wird, obwohl es das sein sollte? Eine Gesellschaft, in der es reichen würde, Ich zu sein, in der es nicht notwendig wäre, sein eigenes Ich hinter der erwarteten Fassade zu verstecken, um in die vorgelegten gesellschaftlichen Boxen zu passen.
Ist das hier wirklich ein Ort, an dem ich, Ich sein kann, in all meinen Facetten oder letztlich auch wieder nur ein Ort an dem ich mein Ich hinter meinem System des Selbstschutzes verstecken muss, damit man mich nicht für verrückt hält?
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