Eines vorneweg: Ich kenne das Buch, das im Deutschen ‘Gute Geister’ heißt, nicht. Daher bewerte ich nur den Film und ziehe keine Vergleiche zu seiner Vorlage.
Meiner bescheidenen Meinung nach gehört ‘The Help’ auf die Lehrpläne, und das rund um den Globus. Die Handlung mag zwar fiktiv sein und vielleicht denkt sich so mancher, dass gewisse Geschehnisse übertrieben sind. Schaut man sich aber mal etwas genauer hin, so ist auch noch heute der Alltagsrassismus, aber auch die Frauenfeindlichkeit allgegenwärtig. Dass sich so manch einer nach dieser Zeit zurücksehnen, macht mir Angst.
Daher braucht es Filme wie ‘The Help’, denn er zeigt nicht nur die prekäre Lage von schwarzen Frauen in den USA, auch die weißen Frauen haben nicht immer was zu lachen. Klar, ihnen geht es weitaus besser, sie haben eine privilegierte Stellung, sind aber auch abhängig von ihren arbeitenden Männern. Trotzdem ist das Verhalten einiger dieser weiblichen Nebenfiguren nicht zu entschuldigen und es ist nachvollziehbar, warum sich Skeeter (Emma Stone) sich immer weiter von ihren Freundinnen distanziert.
‘The Help’ ist also nicht nur antirassisitisch, sondern auch feministisch. Trotz der Bedeutungsschwere der behandelten Themen drückt der Film nicht zu sehr aufs Gemüt, regt aber doch zum Nachdenken und Reflektieren an. Das liegt aber nicht nur am leicht ironischen Humor der Figuren, sondern auch an der fröhlich-bunten Optik. Szenen wie die übertrieben brutale Verhaftung einer der schwarzen Frauen zerstören diese fragile Fassade der perfekten amerikanischen Kleinstadt.
Im Ganzen war ich von der Handlung von Anfang bis Ende gefesselt, lediglich das Liebesgeplänkel zwischen Skeeter und Stuart Whitworth (Chris Lowell) fand ich überflüssig. Ihre Beziehung hatte keinen Mehrwert, weder für den Handlungsverlauf, noch für Skeeters Charakterentwicklung.
Prinzipiell spielen Männer eine eher untergeordnete Rolle, was dem Film aber nur zugute kommt, denn so bleibt genügend Zeit, sich der weiblichen Sicht auf bestimmte Dinge zu widmen.
Die schauspielerischen Leistungen in dem Film sind eine Wucht, es ist eine Schande, dass Violet Davis mit ihrer Rolle als Aibileen Clark keinen Oscar als beste Hauptdarstellerin bekommen hat. Octavia Spencers Oscar als beste Nebendarstellerin ist mehr als verdient, und Jessica Chastains Nominierung in derselben Kategorie war auch gerechtfertigt. Man merkt den Schauspielerinnen, dass sie hinter der Thematik des Films stehen.
Lediglich Emma Stones Performance verblasst ein wenig neben ihren Kolleginnen. Zum einen fehlte ihr die Erfahrung, sie war mit einer der Jüngsten im Cast. Zum anderen ist sie meines Erachtens, was ihr Talent angeht, nur mittelmäßig. Ich denke, da hätte man eventuell eine ausdrucksstärkere Darstellerin finden können.
‘The Help’ ist also ein definitives Muss nicht nur für jeden Filmfan, sondern auch für jeden, der sich politisch und gesellschaftlich weiterbilden und -entwickeln möchte. Der Film bietet eine andere, feministische Sicht auf Themen wie Rassismus und Misogynie.
Meine Review in Englisch auf Letterboxd:
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one of the things that annoys me so bad right now is seeing letterboxd reviews about Lisa Frankenstein being like "she's such a horrible character", "those people didn't deserve to be killed" blah blah blah
SHUT UP
it's a horror romance!! a girl keeps a reanimated dead guy in her closet and falls in love with him! what did you think was going to happen? it's SUPPOSED to be fucked up and weird and that's part of its charm. quit being boring, let female characters (esp in horror) be messy and chaotic and morally gray.
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Review zu 'Jurassic World - Das gefallene Königreich'
Nachdem ‘Jurassic World’ ja erfolgreich in den Kinos lief, dauerte es nicht lange, bis die Fortsetzung knapp drei Jahre später im Kasten war. Während auf der einen Seite ‘Jurassic World: Das gefallene Königreich’ inhaltlich eine stärkere Verbindung zur Original Trilogie besitzt als sein Vorgänger, bewegen wir uns zum anderen weg vom ursprünglichen Ort des Geschehens, der Isla Nublar.
Denn, wie sollte es auch anders sein, die Heimat der Saurier ist eine Vulkaninsel und steht kurz vor dem Ausbruch, was die Vernichtung der Dinos bedeutet. Es entbrennt eine heftige Debatte, ob man die Tiere retten solle, oder nicht. Hier tritt Jeff Goldblum in seiner Rolle als Dr. Ian Malcolm auf und rät von einer Rettung ab. Der US-Senat beschließt daraufhin, nicht einzugreifen. Die Rettung übernehmen daraufhin Benjamin Lockwood, ehemaliger Partner des Jurassic Park Gründers John Hammond, und sein windiger Partner Eli Mills. Um den Erfolg zu garantieren, werden Claire Dearing und Owen Grady angeheuert.
Natürlich ist die Rettung nicht ganz uneigennützig, dass finden Claire und Owen aber erst in allerletzter Sekunde heraus. Die Beiden sollen auf der Insel zurückgelassen werden, können sich aber gerade so auf das Schiff retten. Es stellt sich heraus, das Eli Mills die Dinos versteigern will, außerdem gibt es erneut einen gentechnisch veränderten Saurier, den Indoraptor. Und typisch für die Jurassic-Reihe endet alles im Chaos, die Dinos brechen aus und ein Haufen Menschen wird gefressen.
Der zweite Teil von Jurassic World ist quasi ein Dauerfeuerwerk an Action und Spannung. Und hier schlägt sich der Film gut. Wie beim Vorgänger sind Effekte und Actionsequenzen einwandfrei umgesetzt.
Aber die Story ist einfach nur noch zum Kopfschütteln. Es wird halt wieder beinahe dasselbe Schema gefahren, es wird nur eine weitere Schippe draufgelegt. Zumindest wird endlich mal die Location gewechselt. Auch die Idee, den Bogen hin zur Originaltrilogie zu spannen, finde ich sinnvoll. Ansonsten kann mich die Logik des Films null überzeugen, so viele Entscheidungen werden im Laufe der Handlung getroffen, die für mich nicht nachvollziehbar sind. Aber ohne diese sinnbefreiten Aktionen gäbe es den Film nicht.
Ich glaube, bis auf Claire und Owen sind keine weiteren Figuren aus dem ersten Teil der neuen Reihe dabei. Und beide Figuren sind immer noch genauso durchschnittlich und ihre Streitereien langweilen nur. Warum wieder ein Kind dabei sein muss, verstehe ich auch nicht. Vor allem, dass sie ein Klon der Tochter von Benjamin Lockwood ist, hat null Relevanz und ist unnötig, musste aber unbedingt mit rein. Das bauscht die Geschichte nurunnötig weiter aus.
‘Jurassic World: Das gefallene Königreich’ ist im Endeffekt eine stumpfe Wiederholung des Vorgängers mit ein wenig anderem Setting. Zum Kopfausschalten und Popcorn reinschaufeln reicht es aber aus.
Hier noch meine Review in Englisch:
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