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maeggreen · 2 months
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Wetter, das...
... 2023 so daherkam
Vorbemerkung: Alle nachstehenden Werte beziehen sich auf die Wetteraufzeichnungen am Flughafen Hannover. Über den Open-Data-Zugang des Deutschen Wetterdiensts, DWD sind diese hier zugänglich. Die Stations-ID des Flughafens Hannover ist 02014. Die Zeitreihe startet 1936, die nachfolgend genannten langjährigen Mittelwerte oder Klimanormalwerte wurden auf Basis dieser Daten und der Jahre 1993-2022 gebildet.
Das zurückliegende Jahr wird wohl den meisten Menschen wegen des Hochwassers um Weihnachten in Erinnerung bleiben. Aber 2023 weist noch weitere meteorologische Extreme auf.
Die Jahressumme des Niederschlags, also unter anderem des Regens, lag mit 924,1 mm bzw. l/m² im historischen Vergleich der Auszeichnungsdaten auf Platz 2. Gegenüber dem langjährigen Mittelwert ist das immerhin ein Plus von 46,2 %.
Erwartungsgemäß entsprechend kürzer waren in 2023 die Trockenphasen - also die durchschnittliche Anzahl an Tagen ohne Niederschlag in Reihe. Mit ca. -13,2 % bzw. -0,4 Tagen fällt die Differenz zur Klimanormalen jedoch gering aus. Eine Tatsache, die veranschaulicht, dass hinsichtlich der Trockenheit bzw. des Niederschlags die Häufigkeit und Intensität oder Dauer von Regenereignissen eine wichtige Rolle spielt.
Das Jahresmittel der Umgebungstemperatur lag mit 11,2°C rund 11,0 % über dem langjährigen Mittelwert. 2023 geht damit als zweitwärmstes in die Aufzeichnungshistorie seit 1936 ein.
Besonders sonnig oder dunkel war das zurückliegende Jahr hingegen nicht, sondern mit einer Jahressumme der Sonnenscheinstunden von 1.600,2 h nur etwa 0,1 % über dem Klimanormalwert.
Neben den teilweise herausragenden meteorologischen Jahreswerten sind auch einzelne Monate in 2023 erwähnenwert. So war der September besonders sonnig und warm - jeweils Platz 2 im Zeitraum 1936-2023. In Januar (7.), Juni (3.), Oktober (7.) und Dezember (8.) lagen die monatlichen Mittel der Umgebungstemperatur auch jeweils deutlich über dem Durchschnitt. Besonders niederschlagsreich waren März (8.) und der Herbst 2023 - mit dem regenreichsten Oktober in der Aufzeichnungshistorie sowie Platz 8 und Platz 2 für November und Dezember. Lange durchschnittliche Trockenphasen gab es im Februar (7.) und Juni (3.).
Nachstehende Diagramme zeigen jeweils die Monatssummen oder Monatmittelwerte über ein Jahr in kumulierter Form an - gestrichelt auf Basis der langjähigen Mittelwerte und durchgehend für das Jahr 2023. Mit dieser Darstellung wird ersichtlich, wie einzelne Monate im zurückliegenden Jahr relativ zur Klimanormalen waren, aber auch ob Monate sich gegenseitig ausgeglichen haben.
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So ist zum Beispiel leicht zu erkennen, dass der März sonnenarm war (Abweichung nach unten), April eher durchschnittlich (etwa paralleler Verlauf zum langjährigen Mittel) und erst die überdurchschnittlichen Monate Mai und Juni den bis dahin kumulierten Verlauf des Jahres 2023 über den Durchschnitt bzw. die Klimanormale gehoben haben. Auch wird ersichtlich, dass ab August/September das Wetter zu warm und nass war - der Abstand zum Verlauf des langjährigen Mittelwertes wächst, beim Niederschlag sogar drastisch zum Jahresende hin. Spannend auch der Juni, der überdurchschnittlich regenreich und(!!!) trocken war. Denn an nur zwei Tagen fielen in diesem Monat über 90 % der Regenmenge in 2023.
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maeggreen · 2 months
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Dauer(nd)Regen
Das Weihnachtsfest liegt nun rund eineinhalb Monate zurück und damit auch die besonders bedrohliche Hochwasserlage an vielen Orten, so auch in Langenhagen. In den sozialen Medien zeichnete sich während dieser Stunden ein gemischtes Bild aus gesellschaftlichem Zusammenhalt - von unterstützenden Worten bis zu konkreter Hilfe, in Form von Sandsäcken oder Tauchpumpen - und der Diskussion, ob das nun normales Wetter oder doch erlebbarer Klimawandel sei. Auch Fehler der Lokalpolitik oder Stadtverwaltung wurden immer wieder thematisiert.
Mit etwas zeitlichem Abstand lohnt ein erster Blick zurück. Mit knapp 200 Einsätzen für die Langenhagener Feuerwehren, überwiegend durch volllaufende Keller, schlug die Hochwasserlage vor Ort zu Buche. Die dadurch entstandene Gesamtschadenssumme ist derzeit noch unbekannt. Vereinzelt sind von bis zu 30.000 Euro die Rede. Geht man von im Mittel rund 15.000 Euro je Einsatz aus, so ergibt sich ein Schadenswert von ca. 6 Mio. Euro - alleine in Langenhagen und ungeachtet einer sicherlich vorhandenen Dunkelziffer, denn nicht überall kam die Feuerwehr zum Einsatz.
Neben versicherungsrelevanten Fragen, das heißt, ob es es sich beim eingetrungenen Wasser um Oberflächen- oder Grundwasser handelte, fällt in der Rückschau auf, dass insbesondere das Thema Starkregen thematisiert und in den Fokus der Gefahrenabwehr geschoben wird. Doch trat Starkregen an Weihnachten 2023 überhaupt auf? Wertet man die Niederschlagsdaten vom Flughafen Hannover hinsichtlich der Warnkriterien des Deutschen Wetterdienstes, DWD für Starkregen aus, so ergibt sich, dass im Zeitraum 19.12.2023 bis 26.12.2023 die niedrigste Warnstufe - Stufe 2 - nicht erreicht wurde. Dagegen wird sowohl über 24 Stunden (Maximalwert: 33,5 l/m²) als auch über 48 Stunden (Maximalwert: 45,3 l/m²) jeweils das DWD-Warnereignis "Dauerregen" erreicht und über 72 Stunden nur um 0,2 l/m² (59,8 l/m² vs. 60 l/m²) knapp unterschritten. Demnach wurde die Unwetterlage an Weihnachten 2023 durch Dauerregen ausgelöst und nicht durch ein Starkregenereignis.
Bevor nun das vor- und weihnachtliche Dauerregenereignis mit historischen Daten verglichen wird, zunächst einmal ein paar Fakten zum zurückliegenden Niederschlagsjahr. Mit einer Jahressumme von 924,1 l/m² - wiederum gemessen am Flughafen Hannover - geht 2023 als Jahr mit den zweitgrößten Niederschlägen in die Aufzeichnungshistorie ein. Diese reicht auf der Gemarkung der Flughafenstadt bis 1936 zurück. Einzig im Jahr 1981 wurde mit 935,4 l/m² bisher eine größere Niederschlagsmenge aufgezeichnet. Mit 2002, 2007, 2017 und 2023 sind vier der fünf niederschlagsreichsten Jahre in der Aufzeichnung aus den 2000ern. Besonders wird 2023, wenn man sich die monatliche oder quartalsweise Verteilung der Niederschläge in den TOP 5 Jahren ansieht.
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Demnach startete 2023 ähnlich niederschlagsreich wie die anderen vier Regenjahre, ließ im Sommer und Spätsommer deutlich nach, um schließlich ab Oktober mit enormen Regenmengen aufzuwarten. Noch deutlicher wird dies, wenn man sich die quartalsweise Verteilung ansieht.
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Im Vergleich mit den TOP 5 Niederschlagsjahren startet 2023 in Quartal 1 (Januar bis März) mit 19,6 % Anteil an der Jahressumme im Mittelfeld. Mit lediglich 12,7 % fällt danach der Zeitraum April bis Juni sehr trocken aus. Im dritten Quartal nehmen die Niederschläge verglichen mit den anderen Jahren wieder zu. 42,1 % des Jahresniederschlags fällt schließlich im vierten Quartal 2023 - über 10 % mehr als in allen anderen betrachteten Jahren.
Inwiefern ist nun 2023 auch hinsichtlich des vor- und weihnachtlichen Dauerregens besonders?
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Mit 115 l/m² steht das zurückliegende Jahr auf Platz 4 der Dauerregenereignisse seit 1936. Wertet man die Statistik nach durchschnittlicher, täglicher Niederschlagsmenge während der Dauerregenphase aus - es ergeben sich 14,4 l/m² pro Tag - resultiert Platz 7. Klingt nicht besonders herausragend, ist es aber, wenn man die Dauerregenereignisse in Winter- und Sommerhalbjahr trennt. Denn hier liegt der Weihnachstdauerregen 2023 auf Platz 2 bzw. Platz 1 der Winterereignisse. Hinsichtlich der durchschnittlichen, täglichen Niederschlagsmenge sogar mit deutlichem Abstand zum zweitstärksten Ereignis.
Die Kombination aus ohnehin schon großen Niederschlagsmengen in den Wochen und Monaten vor dem Jahresende, einer wintertypischen, geringeren Regenaufnahme durch Pflanzen sowie oberflächiger Verdunstung vor Ort und einem für den Winter außergewöhnlichen Dauerregenereignis haben zu der extremen Hochwassersituation in Langenhagen (und auch andernorts) geführt. Sehr wahrscheinlich ist dabei, dass ohne den menschengemachten Klimawandel dieses Extremereignis so nicht eingetreten wäre. Denn die nach wie vor großen Niederschläge - im Januar 2024 fielen rund 20 % mehr als im langjährigen Mittel und im aktuellen Monat Februar wurde das Monatsmittel bereits nach weniger als 10 Tagen erreicht - wird von Meteorologen mit den noch nie gesehenen, immer noch hohen Wassertemperaturen im Nordatlantik in Verbindung gebracht. Diese führen dort zu mehr Verdunstung und entsprechend andernorts zu mehr Regen. Die Gefahr des andauernden Regens oder des Dauerregens besteht also für den Moment weiter - zum Leidwesen der Mitmenschen, die immer wieder von Nässe im Keller betroffen sind, die in der Landwirtschaft tätig sind oder einfach von Vielen.
Die zurückliegenden Jahre machen deutlich, dass der Klimawandel unsere aktuelle Infrastuktur und unseren Alltag zu überfordern droht. Der Ruf nach infrastruktureller Anpassung, um das gewohnte Leben zu sichern, liegt nahe. Angesichts der zunehmenden Wetterextreme - zum Beispiel 2018, 2020 und 2022 deutlich unterdurchschnittliche Niederschläge, 2023 deutlich "zu viel" Regen - scheint aber deutlich zu werden, dass wir zwar angepasst, aber vor allem anders leben werden müssen.
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maeggreen · 4 months
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Climate Strips reloaded
2023 ist Geschichte und geht global betrachtet aller Voraussicht nach als das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn Mitte des 19. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher ein.
Für Langenhagen lag die Jahresmitteltemperatur bei 11,2 °C. Das ist der zweithöchste Wert in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen am Flughafen Hannover, etwa der geographischen Mitte der Stadt. Dort wird seit 1936 gemessen. Das wärmste Jahr der Aufzeichnungen bleibt damit (vorerst) 2020, das im Mittel ca. 0,1 °C wärmer war.
Zusammen mit den Daten für das zurückliegende Jahr sowie älteren historischen Daten ist es nun an der Zeit "meine" Climate Strips für Langenhagen zu aktualisieren. Der neue Klimastreifen bildet nun den Zeitraum 1890-2023 ab.
Die Daten ab 1890 sind hergeleitet anhand der Messwerte aus Braunschweig (DWD Stations ID: 00661), Bremen (DWD Stations ID: 00691) sowie Clausthal-Zellerfeld (DWD Stations ID: 00863). Dazu wurden diese Zeitreihen jeweils so nach oben oder unten angepasst, dass sie die Werte am Flughafen Hannover (DWD Stations ID: 02014) ab 1936 wiedergeben. Die ergänzten Werte vor Mitte der 1930er und während des 2. Weltkrieges sind schließlich entweder der jeweilige Mittelwert - teilweise aber auch der Einzelwert - der angepassten, umliegenden Aufzeichnungen.
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Sämtliche Messwerte können kostenfrei hier beim DWD heruntergeladen werden.
Die Farbkodierung orientiert sich am Konzept der Climate Strips vom Klimatologen Ed Hawkins von der Universität Reading. Das bedeutet, dass der Referenzwert so gewählt ist, dass die beobachtete mittlere Temperaturänderung jeweils zu etwa gleichen Teilen unter- bzw. oberhalb dieses Mittelwertes liegt. Im Fall der vorliegenden Daten ist das der Zeitraum 1974-2003 mit einer mittleren Jahresmitteltemperatur von rund 9,4 °C.
Der neue Klimasteifen zeigt eindrücklich, wie sich die Erwärmung in den vergangenen 35 Jahren sowie insbesondere den letzten 10 Jahren beschleunigt hat, und mahnen zum Handeln.
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maeggreen · 1 year
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Grüne Welle? Bitte für Fahrrad, Bus und Bahn
Leserbrief zum Artikel "Prüfauftrag für Einführung der Trafficpilot-App - Auf grüner Welle surfen", erschienen am 09.11.2022 (online) im Langenhagener Echo
Trotz Klima- und Energiekrise nimmt der Fahrzeugbestand in Deutschland weiter zu. Die logische Konsequenz sind Staus und 'Stop and Go'. Allerdings nicht für die FDP bzw. die Liberale Gruppe im Langenhagener Stadtrat. Dort möchte man die Kapazitätsgrenzen des Verkehrsraumes zukünftig durch eine App weiten. Wie erfolgsversprechend eine solche Idee ist, kann daran abgeschätzt werden, dass sich Kfz-Fahrende trotz des einst in Navigationsgeräte gesetzten Versprechens noch immer solchen Verkehrslagen ausgesetzt sehen. Der nun eingebrachte, liberale Prüfauftrag wird auch nicht besser, wenn man sich der Hoffnung hingibt, sich "benzinschonend" oder "umweltfreundlich auf einer grünen Welle fortzubewegen". Denn erstens ist die Investition damit technologisch nicht in die Zukunft gedacht - Stichwort: Rekuperation beziehungsweise teilweise Energierückgewinnung beim Bremsen von Elektrofahrzeugen. Zweitens werden die Anforderungen einer nachhaltigen und gesunden Mobilität ausgeblendet, die gerade im lokalen Bereich in mehr Rad- und Fußverkehr liegen. Statt also mit den in Langenhagen derzeit ohnehin nur eingeschränkt verfügbaren, finanziellen Mitteln eine Verbesserung in den letztgenannten Bereichen - und damit im Verkehrswesen insgesamt - zu erreichen, wird mit dem Prüfauftrag (und gegebenenfalls folgenden Investitionen) Geld an der falschen Stelle gebunden. Selbst die wage Aussicht, die App auf den Radverkehr auszudehnen, ändert nichts an dieser grundlegenden Fehlausrichtung.
Unstrittig bleibt aber, dass eine moderne Verkehrspolitik, die das Bedürfnis der Menschen nach Mobilität nicht gegen die Gesundheit und eine intakte Umwelt ausspielt, auf eine grüne Welle hinarbeiten darf - allerdings für Fahrrad, Bus und Bahn.
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maeggreen · 1 year
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Strukturelles Versagen
Leserbrief zum Artikel "Tierschutzverein und Stadt starten Pilotprojekt - In trockenen Zeiten mit Wasser versorgen", erschienen am 07.11.2022 (online) im Langenhagener Echo
Das Pilotprojekt 'Wildtiertränken' des Tierschutzvereins Hannover ist ein lobenswertes Projekt, das in Langenhagen nun auf den Weg gebracht wurde. In der Tat macht der Klimawandel den heimischen, wildlebenden Tieren zu schaffen, insbesondere wenn immer häufiger, wie beispielsweise im zurückliegenden Sommer, langanhaltende Trockenzeiten und Hitze auftreten. Es ist zudem schön, dass durch die Abteilung 'Stadtgrün und Friedhöfe' der Stadt Langenhagen das Projekt zwar im kleinen Rahmen - man beschränkt sich auf das Nachfüllen der Tränken - aber dadurch immerhin tatkräftig unterstützt wird.
Eine Frage sei aber angesichts der städtischen Erkenntnis erlaubt, es gebe im Zentrum "kaum eine natürliche Quelle, an der sich wildlebende Tiere mit Wasser versorgen können": Warum geht die Stadt dieses strukturelle Problem - das der starken Bodenversiegelung - nicht an? Mit einer konsequenten Entsiegelung öffentlicher und auch privater Flächen, Stichwort: Schottergärten, und damit einhergehend einer insgesamt grüneren Stadt, wäre nicht nur den Tieren, sondern auch uns Menschen geholfen. Denn einerseits wird damit aktive Anpassung an den Klimawandel in seinen verschiedenen und sich verstärkenden Formen betrieben, wie Starkregen oder Hitzewellen. Andererseits geht mit mehr Grünflächen auch Gesundheitsschutz einher, da diese Flächen, je nach Ausgestaltung, unter anderem als Feinstaubfilter und Temperatursenker dienen können.
Schließlich verwundert das städtische Wasserengagement auch dahingehend, dass damit nunmehr ein Baustein eines Hitzeaktionsprogrammes ins Rollen gebracht wurde, wenn auch nur für unsere tierischen Mitbewohner:innen. Wir Menschen müssen auf öffentliche Trinkwasserbrunnen weiter warten - seit inzwischen über drei Jahren.
Info: Bodenversiegelung
Wie groß das Ausmaß der Bodenversiegelung in Langenhagen ist, darüber gibt unter anderem das Niedersächsische Bodeninformationssystem, NIBES Auskunft. Demnach weist nur die Landeshauptstadt Hannover, mit einem mittleren Versiegelungsgrad von 33,8 Prozent, eine größere Bodenversiegelung in der Region Hannover (und die größte in Niedersachsen) auf. Die Stadt Langenhagen wird mit einem Wert von 21,25 Prozent ausgewiesen, liegt landesweit auf Platz 9 und gehört damit zu den 12 niedersächsischen Städten und Gemeinden mit einem mittleren Versiegelungsgrad von mehr als 20 Prozent.
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In welchem besonderen Maße die Stadt Langenhagen versiegelt ist, verdeutlich die nachstehende Graphik, die den mittleren Versiegelungsgrad der Bevölkerung je Quadratkilometer gegenüberstellt.
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Demnach sind die beiden ebenfalls stark versiegelten Gemeindegebiete von Laatzen und der Landeshauptstadt Hannover entsprechend ihrer Bevölkerungsdichte typisch versiegelt. Die Stadt Langenhagen ist dagegen deutlich überdurchschnittlich versiegelt und müsste regionstypisch im Mittel mehr als 7 % weniger Versiegelung aufweisen.
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maeggreen · 1 year
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Wie gut weiß Langenhagen über den lokalen Klimawandel Bescheid? - Ergebnisse einer nicht repräsentativen Umfrage
Anhand von sieben Fragen wurde das lokale Klimawissen im 'Langenhagener Klimaquiz' abgefragt. An der von mir aufgesetzten Umfrage konnte jede:r zwischen dem 22.09.2022 und 31.10.2022 teilnehmen. Nachfolgend nun die Ergebnisse dieses nicht repräsentativen und mit 22 Teilnehmenden auch nicht besonders großen Wissenstests. Die jeweils richtige Antwort ist mit einem grünen Balken gekennzeichnet.
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Fünf der sieben Fragen wurden mehrheitlich richtig beantwortet.
Besonders hervorzuheben ist dabei die von einer großen Mehrheit richtig gewählte Einschätzung, dass bereits im Jahr 2025 die Umgebungstemperatur um +1,5 °C gegenüber dem Mittelungszeitraum 1961-1990 angestiegen sein könnte. Jeweils rund 60 % richtige Antworten wurden bei der Frage nach dem aktuellen, mittleren Temperaturanstieg, dem langfristigen Niederschlagsmengenrückgang und den aktuellen Monatsmengen im März und Juni 2022 gegeben. Den Temperatursprung zwischen neuem und altem Temperaturrekord wählten zwar die meisten Teilnehmenden korrekterweise mit +1,2 °C, allerdings lag hier die Mehrheit mit ihrer Antwort falsch.
Klimatisch sehen sich die meisten Teilnehmenden bei ihrer Einschätzung, welches Klima sich laut Vorhersage für 2031-2060 in der Region Hannover einstellen könnte, zu weit im Süden. Außerdem zeigt sich, dass die eigene Wahrnehmung des diesjährigen Frühjahrs zu einer Überschätzung führte, wie lange die Trockenphasen im Durchschnitt wirklich waren.
Aufgrund der Verbreitungswege der Umfrage über den Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen und die Dialog- und Beteiligungsplattform wirimklimalog.de der Klimaschutzagentur der Region Hannover, dürften am 'Langenhagener Klimaquiz' überwiegend Menschen teilgenommen haben, die an der Thematik interessiert sind. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass in der Bevölkerung der Wissenstands bestenfalls auf dem oben zusammengefassten Niveau ist. Wahrscheinlicher ist aber, dass vielfach noch Unwissenheit herrscht über den Grad der bereits eingetretenen und zukünftig zu erwartenden Veränderungen. Entsprechend groß ist und bleibt die Aufgabe dieses Wissen zu vermitteln - auch damit Maßnahmen zur Anpassung durch die Breite der Gesellschaft getragen werden.
Hinweise:
1.) Datenbasis der Fragen ist überwiegend eine eigene Auswertung der Messwerte des Deutschen Wetterdienstes am Flughafen Hannover, Station ID 02014.
2.) Der 'klimatische Zwilling' des Vergleichs von historischem Klima 1961-1990 und Klimavorhersage für 2031-2060 ist einer Veröffentlichung des Umweltbundesamts entnommen.
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maeggreen · 2 years
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Radweg? Vielleicht.
Wenn eine geplante Reise von A nach B irgendwo zwischendrin schwierig wird, ist das generell ärgerlich. In früheren Zeiten konnte das durch falsches Kartenlesen passieren. In der modernen Welt mit Navigationsgeräten und Smartphones hat sich diese Unsicherheit deutlich verringert. Geblieben ist aber die Gefahr veralteter oder falscher Karten.
Die moderne Verkehrsnavigation wurde in der Vergangenheit teilweise mit einer effizienteren Mobilität in Zusammenhang gebracht. Immerhin ermögliche sie zum Beispiel die Vermeidung von Staus oder einen besseren Verkehrsfluss. Allerdings hängt die Effizienz und damit der Komfort für die Nutzenden nach wie vor von Karten oder genauer gesagt von den dort enthaltenen Informationen über Straßensperrungen und ähnlichem ab.
Eine gesperrt Straße und eine Umleitung ist für Autofahrer*innen ärgerlich und zeitraubend. Der weitere Weg steht der ursprünglichen Route jedoch in puncto Sicherheit und Komfort in aller Regel in nichts nach. Außerdem weiß die Navigation meist Rat oder es gibt eine mehr oder weniger gut ausgeschilderte Umleitung. Kommen Radfahrende überraschend an das Ende eines Radweges, sieht das häufig anders aus. Und das hängt zumindest in Teilen an den verfügbaren Informationen.
Die Stadt Langenhagen bietet verschiedene Geodaten zur Einsicht an. Auf Anfrage erhält man zudem einen in 2010/2011 erstellten Radwegeführer als pdf-Datei sowie einen *zip-Datensatz mit dem Titel radwege. Das Radwegenetz dieser beider Informationen gleicht sich dabei größtenteils. In der Abbildung unten links werden daher in rot nur die Radwege des Geodatensatzes dargestellt. Rechts daneben sind zusätzlich in lila und gelb abgebildet die Waymarked Trails: Cycling Informationen, die innerhalb der freien Geoinformationssystemssoftware QGIS abrufbar sind.
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Anhand dieser Informationen scheint Langenhagen über ein angemessen enges Radwegenetz zu verfügen. Wer hätte das gedacht?!
Mit dem Smartphone und Apps wie Google Maps ist so manches klassisches Navigationsgerät überflüssig geworden oder erhält zumindest nicht zwingend jedes verfügbare Kartenupdate. Der ein oder andere Autofahrende findet sich daher mitunter "off-road" auf einer neu gebauten Straße wieder. Um größere Überraschungen zu vermeiden, macht es also Sinn auch ein Blick in zusätzliches Kartenmaterial oder Navigationshilfen zu werfen.
Die Ebene Radfahren in Google Maps gibt für Langenhagen das unten abgebildete, deutlich detailliertere Radwegenetz aus. Echte Radwege sind dabei nur die hellgrün durchgezogenen, während die dunkelgrünen und die gestrichelten Linien als Wege und geeignete Wege bezeichnet werden.
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Im Gegensatz zum offiziellen, gut erscheinenden Radwegenetz der Stadt Langenhagen wird bei Google Maps eher ein Flickenteppich ersichtlich. Dieser besteht zwar überwiegend nicht aus gänzlich fehlenden Wegen, sondern vielmehr aus unterbrochenen, mit andersartigen Wegen verknüpften Radwegen oder grundsätzlich anderen Wegesarten. Das ist dahingehend von Bedeutung, dass die Erwartung der Nutzenden bei einer Autobahnkarte ja auch eine Autobahn als Maßstab hat und keine Feldwege. Radfahrende wollen sicher unterwegs sein und bevorzugen daher Radweg, die zudem noch am Besten vom motorisierten Verkehr getrennt sind. Diese Trennung ist bei den oben angegebenen Wegen und geeigneten Wegen innerhalb von Siedlungsbereichen in der Regel nicht der Fall.
Was bedeuten diese Unterschiede nun in der Praxis? Dazu nachfolgend ein Bespiel.
Kreisverkehr Weiherfeldallee nach Hainhaus
Versucht man nun anhand der Geodaten der Stadt Langenhagen die Strecke vom nördlichen Rand der Stadt, das heißt vom Kreisverkehr Weiherfeldallee im Ortsteil Kaltenweide, ins östlich davon gelegene Hainhaus zu fahren, so geht das erstmal gar nicht. Denn am Ausgangspunkt befindet sich in den Geodaten kein Radweg. Nutzt man nun ausnahmsweise den dort tatsächlich vorhandenen Fuß- und Radweg in Richtung Osten, um auf den angegebenen, zentral gelegenen Radweg zu gelangen, ist danach entsprechend dieser Datenquelle zunächst ein großer Umweg ganz in den Süden des Ortsteils Kaltenweide nötig. Denn eine direkte Verbindung vom Kreisverkehr Weiherfeldallee entland der Altenhorster Straße bis zum Kreisverkehr Hainhäuser Weg wird nicht ausgewiesen. Und so würde die Fahrt in Richtung Osten erst südlich beginnen, nach der Aral Tankstelle an der Wagenzeller Straße. Über die Wedemarkstraße und den Bissendorfer Weg ginge es auf den Hainhäuser Weg, der einen schließlich durch Siedlung Twenge hindurch nach Hainhaus führt.
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Ganz anders verliefe die Fahrt, wenn man sich an Google Maps hält. Denn hier wird ein Radweg entlang der Altenhorster Straße, über den Kreisverkehr Hainhäuser Weg auf eben diesen ausgewiesen. Tatsächlich käme man also ziemlich direkt und analog zur Fahrtroute eines Autos nach Hainhaus, oder?
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Nein. Denn Google Maps hat hier zwar genauere, aber falsche Informationen. Zwar gibt es den Fuß- und Radweg entlang der Altenhorster Straße, dieser endet aber am Kreisverkehr Hainhäuser Weg. Danach heißt es für Radfahrende entweder Ende der Reise oder ab auf die Straße. Zwar befindet sich etwa die Hälfte der verbleibenden Strecke in einer 30er Zone, die Straße ist aber eher schmal und Überholmanöver von Autofahrenden mit zu geringem Sicherheitsabstand sind dadurch wahrscheinlicher. Zwischen Siedlung Twenge und Hainhaus gibt es schließlich nochmal einen Radweg - oder besser: einen Fußweg, der für Radfahrende freigegeben ist. All das ist einzig auf CyclOSM, einer Open Street Map basierten Fahrradkarte, richtig enthalten und unten dargestellt.
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In Bezug auf Langenhagen zeigt dieses Beispiel nun zweierlei. Erstens, dass Radfahrende offenkundig Ortskenntnis besitzen müssen, um schnell von A nach B zu kommen. Denn die verfügbaren Informationen zu vorhandenen Radwegen sind je nach Quelle unvollständig, ungenau oder sogar falsch. Zweites ist festzuhalten, dass ein sicheres Radfahren, getrennt vom motorisierten Verkehr, häufig unmöglich ist. Radfahrende müssen oft Straßen kreuzen oder werden auf diese "geworfen", wie nachstehendes Bild vom Ortseingang Hainhaus zeigt.
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Besonders zu kritisieren ist, dass der Stadt Langenhagen offenkundig keine genauen Informationen zur Art (Radwege oder Fuß- und Radwege, etc.) und Ausführung (asphaltiert oder geschottert, etc.) der (Rad-)Verkehrswege im Stadtgebiet vorliegen. Zusätzlich dazu sind die Daten lückenhaft oder sogar falsch, erzeugen aber den Eindruck eines gut verzweigten Radwegenetzes.
Ist nun Wille seitens der Stadt zu erkennen einer Verbesserung der Situation herbeizuführen? Nein. Denn man brüstet sich zwar damit jedes Jahr mehr Kilometer beim Stadtradeln zu erzielen, in der darin eingebundenen Meldeplattform RADar!, die helfen soll den Radverkehr in den jeweiligen Kommunen zu verbessern, sucht man Langenhagen - siehe unten - aber vergebens.
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Und so bleibt Radfahren in Langenhagen oft ein Abenteuer. Denn "öfter mal das Rad benutzen" scheint von der Stadt wohl nur für das Stadtradeln gewünscht.
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maeggreen · 2 years
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Leserkommentar zum Echo-Langenhagen Artikel „Plädoyer für den bewussten Umgang mit Frischwasser - Stadt stellt Hufeisenbrunnen ab“
Nachfolgend kommentiere ich den Artikel von Anke Wiese vom 25. Juli 2022:
Der Hannover Airport stellt in etwa die geographische Mitte Langenhagens dar. Dort wurden dieses Jahr in den Monaten März, Juni und vermutlich auch Juli die geringsten monatlichen Regenmengen seit rund 90 Jahren erfasst. Nun wirbt die Stadt Langenhagen für einen bewussteren Umgang mit Frischwasser im Zusammenhang mit der anhaltenden Trockenheit. Leider scheint dabei der Klimawandel als Ganzes ausgeblendet zu werden und die Prioritätensetzung dadurch fragwürdig. Denn vor nicht einmal einer Woche wurde am Flughafen die höchste, seit 1936 aufgezeichnete Umgebungstemperatur gemessen. Zwar sind das Abstellen der Brunnen und ohnehin fehlende Wasserspender unterschiedliche Dinge. Es bleibt aber die Tatsache, dass an heißen Tagen öffentlich zugängliche Möglichkeiten zur leichten Erfrischung durch Beträufeln oder Flüssigkeitsaufnahme in Langenhagen weitestgehend fehlen. Bei der in der Prüfung befindlichen Stilllegung der Wasserpumpen auf Spielplätzen wäre das Abstellen aus meiner Sicht zudem eine Handlung auf Kosten der Kinder – wieder einmal. Neben alten und kranken Menschen sowie Schwangeren sind Kinder besonders bei Hitze gefährdet und benötigen daher Orte zur Erfrischung oder Abkühlung. Aus meiner Sicht muss die Devise heißen: öffentlich vor privat. Denn Abkühlung darf keine Frage des Geldbeutels sein. In Zeiten der Trockenheit scheinen mir Plädoyers daher nicht ausreichend. Nicht jeder Pool muss gefüllt und nicht jeder Rasen grasgrün sein. Wohl aber muss dem Ackerbau, ausgewählten öffentlichen Grünflächen und Wasserspendern ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Es darf kein Tabu sein übermäßigen privaten Frischwasserverbrauch einzuschränken. Entsprechend sollte auch der „wertvolle Beitrag für unser grünes Stadtbild“ nicht im beliebigen Wasserspenden, sondern im geregelten Erhalt von Grünflächen und Bäumen sein, die der innerstädtischen Temperaturregulierung besonders dienen. Nebenbei bemerkt, weit überdurchschnittlich trocken ist es bereits seit mehreren Wochen. Erst jetzt ist dazu etwas seitens der Stadt Langenhagen zu hören bzw. zu lesen. Zur Hitzewelle vor etwa einer Woche habe ich gar keine Hinweise oder Hilfestellungen wahrgenommen. Es scheint diesbezüglich auch gar nichts zu geben. Wie viel Zeit muss vergehen bis das Thema Klimaänderung samt der sich daraus ergebenden Zwänge und benötigten Anpassungen im Bewusstsein Langenhagens und in Handlungen angekommen ist?
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maeggreen · 2 years
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Und jährlich grüßt der Hitzetod
Eine beispiellose Dürre- und Hitzewelle hat Süd- und Westeuropa derzeit im Griff - wieder einmal. Die extremen Temperaturen erreichen zur Wochenmitte nun auch Deutschland.
In einer Anfang des Monats veröffentlichten Studie hat ein internationales Forscherteam nun herausgefunden, dass ein zweigeteiltes, sich schnell bewegendes Windband - ein Jetstream bzw. hier Doppeljet - die Zunahme an Hitzewellen in Westeuropa weitestgehend erklärt. Dabei kommen diese Doppeljets zwar nicht häufiger vor, halten aber länger an. Zusammen mit dem menschgemachten Temperaturanstieg führt das zu stärker ausgeprägter Hitze.
Für Langenhagen ist diese Entwicklung anhand der jährlichen Anzahl der Wochenmitteltemperaturen von größer 20°C ersichtlich. Deren Zunahme verläuft in weiten Teilen entsprechend der Entwicklung der mittleren Umgebungstemperatur. Am ungefähren Standort der geographischen Mitte Langenhagens, das heißt am Flughafen Hannover, lag die Anzahl seit Aufzeichnungsbeginn im 30-jährigen Mittel verhältnismäßig konstant bei etwa einer Woche pro Jahr. Seit den klimanormalen Mittelungszeiträumen der frühen 1960-1990er Jahren nimmt die mittlere Wochenanzahl zu und erreichte in der Periode 1972-2001 einen Mittelwert von jährlich zwei Wochen. Der aktuelle Klimanormalzeitraum weist einen Wert von 2,9 auf. Setzt sich der Trend des 30-jährigen Mittelwertes, wie dargestellt, exponentiell bis zum Jahr 2050 fort, sind zur Mitte des Jahrhunderts fünf Wochen pro Jahr mit Wochenmitteltemperaturen von größer 20°C typisch geworden - plus insgesamt höherer Temperaturen.
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Hohe Umgebungstemperaturen und insbesondere anhaltende Hitze stellen auf unterschiedliche Weise eine Gefahr für das Ökosystem Erde dar. Für alte und kranke Menschen, aber auch für Schwangere und Kleinkinder kann die daraus resultierende körperliche Belastung zum Tode führen. Im Epidemiologischen Bulletin Nr. 23 des Robert-Koch-Institut wurde im Jahr 2019 eine Schätzung der hitzebedingten Sterbefälle im Sommer 2018 für Berlin und Hessen vorgestellt. Mit dem dort dargestellten Schätzungen in Abhängigkeit der Wochenmitteltemperatur lässt sich auch für Langenhagen eine einfache Abschätzung vornehmen.
Um einen stärkeren lokalen Bezug zu erhalten, ist dabei die Bevölkerungsentwicklung zu berücksichtigen. Die geschätzte Anzahl hitzebedingter Sterbefälle in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten in Langenhagen stellt sich danach wie folgt dar.
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Der 30-jähriger Mittelwert der geschätzten Sterbefälle pro Jahr lag im Jahr 2020 erstmals bei einer Person. Allerdings weisen bereits einzelne Jahre ab 1975 und vermehrt ab den 1990er Jahren Schätzwerte von einer bis zu vier Personen auf. Bei einer linearen Trendfortschreibung auf Basis der aktuellen Mittelungsperiode ergibt sich bis kurz vor der Mitte des Jahrhunderts eine Verdoppelung der mittleren geschätzten Sterbefälle. Dies allerdings ohne einen die Zahlen erhöhenden Effekt aus einer alternden Gesellschaft und unter der Annahme einer konstanten Bevölkerungszahl in Langenhagen.
Eine spannende Beobachtung ergibt sich in Bezug auf die geschätzten Sterbefälle beim Verhältnis aus Maximalwert zum Mittelwert der jeweiligen 30-jährigen Klimanormalperioden. Dieser Quotient lag anfangs bei einem Faktor von vier und nahm zunächst zu, d.h. die Extreme wurden größer. In den letzten Jahren ging die Verhältniszahl aber wieder auf das frühere Normalniveau zurück. Besonders heiße Jahre scheinen also im Vergleich zum klimanormalen Mittelwert wieder in einem bekannten Maß abzuweichen. Das allerdings auf einem insgesamt höherem Temperaturniveau.
Nun scheint die Anzahl der auf diese Weise geschätzten Sterbefälle in Langenhagen insgesamt eher klein. Vergleicht man die Zahlen allerdings mit dem häufig als wesentlich gefährlicher wahrgenommenen Verkehr, so ergibt sich ein besorgniserregenderes Bild. Denn in den vergangenen elf Jahren sind in Langenhagen insgesamt 8 Personen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, wie die Polizei Langenhagen auf Anfrage mitteilt. In den Jahren 2015, 2016, 2018 sowie 2020 gab es gar keine Todesfälle und in den anderen jeweils einen bzw. in 2021 zwei Verkehrstote. Der sich daraus ergebende Mittelwert ist 0,72 Personen pro Jahr. Mit anderen Worten, schon heute ist das Risiko eines hitzebedingten Todes in Langenhagen deutlich größer als das eines Verkehrstodes - Tendenz steigend.
Anpassung? Fehlanzeige.
Obwohl die aktuelle Hitzewelle nicht die erste in Langenhagen und der Klimawandel spätestens seit 2018 in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen ist, sieht es hinsichtlich lokalen Anpassungs- und Vorsorgemaßnahmen dürftig aus. Zwar haben sich die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt Langenhagen im Jahr 2019 bereits mit dem Thema öffentlicher Wasserspender beschäftigt. Der Status quo hat sich seither aber nicht erkennbar verändert. So zeigt die Webseite von Refill Deutschland aktuell die unten abgebildeten zwei Stellen zum kostenlosen Auffüllen von Wasserflaschen im Stadtgebiet von Langenhagen. Eine davon ist der damals bereits existierende Wasserspender vor dem Kino in der Walsroder Straße.
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Doch gerade dieses "Refillen" wäre im Kontext vermehrter Hitzewellen für die Menschen wichtig, die privat oder beruflich draußen unterwegs sind. Denn eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist an heißen Tagen besonders wichtig.
Noch viel wichtiger als das kostenlose Auffüllen von Trinkflaschen mit Wasser dürfte für viele Menschen aber ein kühler Rückzugsort sein. Denn nicht jede*r kann oder hat die finanziellen Mittel sich der Hitze zu entziehen. Allerdings berichtet Jörg Staude vom Klimareporter, dass deutsche Kommunen hinsichtlich öffentlich zugänglicher, kühler Räume bislang - wenn überhaupt - nicht vielmehr anbieten als gut gemeinte Ratschläge. Trotz einer im Jahr 2017 veröffentlichten Empfehlungen der ehemaligen Bund-Länder-Ad-hoc-Arbeitsgruppe "Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels" und der Tatsache das meist bereits existierende Räume dafür genutzt werden könnten. Und so überrascht es auch nicht weiter, dass auf der Webseite der Stadt Langenhagen nichts zur anrollenden Hitzewelle oder der Thematik insgesamt zu finden ist (Stand: 16.07.2022). Keine aktuelle Meldung. Keine Ratschläge. Keine Karte mit "Cooling Zones". Allerdings gibt es eine Übersicht mit Tipps für richtiges Handeln in Notsituationen und Gefahrenlagen. Eine Hitzewelle taucht darin jedoch nicht auf und der Link zum Katastrophen-Ratgeber führt ins Nichts. Doch selbst wenn man das Dokument findet, so kommt das Thema Hitze dort nicht vor.
Unterm Strich bleibt damit wieder der schlimme Eindruck, den die Stadt Langenhagen bei Klimathemen hinterlässt.
"Preppe" sich wer kann.
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maeggreen · 2 years
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Trockenzeit
Das erste Halbjahr 2022 könnte in Langenhagen (und vielen anderen Orten) unter der Überschrift "sonnig, heiße Trockenzeit" stehen. Denn eine Reihe von lokalen monatlichen Wetterrekorden wurden am Flughafen Hannover vom Deutschen Wetterdienst (DWD) aufgezeichnet. Besonders hervor stach dabei der März, der sowohl die meisten Sonnenscheinstunden als auch den niedrigsten Niederschlag in rund 87 Jahren Wetteraufzeichnung aufwies. Doch auch der Juni ist an dieser Stelle zu nennen. Denn mit 8,8 Litern pro Quadratmeter kam in diesem Monat noch weniger als im März vom Himmel geregnet und insgesamt ein zweites Mal ein Negativrekord für die monatliche Niederschlagsmenge in 2022 zustande. Nun wäre das für sich betrachtet schon beachtlich, wenn nicht auch die Niederschlagsverteilung ab März und bis einschließlich Mai für die Vegetation sehr ungünstig gewesen wäre. So lagen im Durchschnitt jeweils rund 8 Tage zwischen den Regenereignissen oder die insgesamt jeweils zweit-, viert- und drittlängsten monatlichen Trockenphasen. Im Juni gab es zwar regelmäßiger Niederschlag, aber insgesamt immer viel zu wenig. Die Umgebungstemperatur lag in all diesen Monaten in der Regel über dem langjährigen Durchschnitt - nur im April war es kühler.
Die jeweiligen Monatswerte relativ zum langjährigen Mittel sind in den nachfolgenden beiden Diagrammen dargestellt.
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Die anhaltende Trockenheit und die dazwischen meist geringen Regenmengen führten zu einem immer größer werdenden Trockenstress für die Vegetation. Das zeigen die beiden unten dargestellten, modellierten Daten des Bodenfeuchteviewers des DWD eindrücklich.
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In blau dargestellt ist eine Bodenfeuchte, die zu tatsächlichem oder möglichem Sauerstoffmangel führt, grün eine gute bis ausreichende Wasserversorgung und gelb bis braun ein leichter bis extremer Trockenstress.
Nachdem es Anfang April eine etwa einwöchige Phase mit täglichen Niederschlägen zwischen 0,5 und 9,9 Litern pro Quadratmeter gab, folgte eine 23-tägige Phase ohne jeden Niederschlag. Die Bodenfeuchte ließ entsprechend nach und erreichte schließlich zur Mitte des Wonnemonats erstmals das extreme Trockenstresslevel.
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Es folgten zunächst sporadische, geringe Niederschläge, bevor es Mitte bis Ende Mai auch größere Niederschlagsmengen gab. Im Juni regnete es zwar regelmäßiger, aber insgesamt viel zu wenig. Die Bodenfeuchte bzw. die Vegetation blieb daher im Trockenstress.
Das Ergebnis dieser Entwicklung sind zum Beispiel die unten abgebildeten "Heufelder". Statt der typischen Grasmahd mit anschließender, schneller Trocknung auf dem Feld wurde bereits weitestgehend trockenes Gras gemäht und danach direkt zu Ballen verpresst. Ob unter diesen Bedingungen ein nahrhaftes Futtermittel erzeugt werden konnte ist fraglich.
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Das neue Normal?
Die lokale Entwicklung in 2022 reiht sich ein in eine zunehmende jährliche Dürreintensität für Gesamtdeutschland. Deren zeitlicher und räumlicher Verlauf für die Jahre 1952 bis 2021 stellt sich nach dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung wie folgt dar.
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Diese Graphik macht deutlich, dass die zurückliegenden vier Jahre insgesamt deutlich vom Muster der vorangegangenen Jahrzehnte abweichen. Und auch der nachstehende Verlauf lässt für das Jahr 2022 anscheinend keine Ausnahme von der wohlmöglich neuen Regel erwarten.
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maeggreen · 2 years
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Climate Strips of Langenhagen
In 2018 hat Professor Ed Hawkins von der University of Reading das Konzept vertikaler Streifen zur Veranschaulichung der fortschreitenden Erderwärmung eingeführt. Für mehr als 200 Länder, Regionen und Städte sind entsprechende Streifendiagramme kostenfrei downloadbar auf showyourstripes.info.
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Für Langenhagen habe ich oben stehendes Diagramm erstellt, das auf den Daten der Umgebungstemperatur gemessen am Flughafen Hannover basiert. Die verfügbare Zeitspanne beginnt 1936 und endet in der Gegenwart - das Streifendiagramm gibt die Werte bis 2021 wieder. Die drei schwarzen Balken links repräsentieren die nicht vorhandenen Daten für die Jahre 1941, 1942 und 1945.
Zwar ist der dargestellte Zeitraum insgesamt kürzer als in den entsprechenden Streifendiagramme von der University of Reading, die beispielsweise für die globale Entwicklung Werte von 1850 bis 2021 umfassen. Eine eindrückliche Veranschaulichung der lokalen Temperaturentwicklung ist es dennoch allemal.
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maeggreen · 2 years
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Energiewende in Langenhagen? - Teil 3
Der dritte Teil des Mehrteilers Energiewende in Langenhangen? steht ganz im Zeichen der Biomasse. Mit Stand 21. Oktober 2021 weist das Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur für Langenhagen insgesamt vier Biomasseanlagen mit einer Nettonennleistung von zusammen 2.667 kW aus. Nach dem Klimamonitor Langenhagen der enercity Netz belief sich die Stromerzeugung aus diesen Anlagen im Jahr 2021 auf 15.337 MWh. Das entspricht einem Versorgungsanteil von 7,5 %.
Ineffiziente Flächennutzung
Eine dieser vier Biomasseanlagen ist die Biogasanlage Kaltenweide, die seit Ende 2008 Biogas an die Energiezentrale Weiherfeld liefert. Dort wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme für das Wohngebiet Weiherfeld erzeugt. Die Nettonennleistung der Stromerzeugung ist laut MaStR 1.437 kW, das heißt dass sich an diesem Standort rund 54 % der lokalen Stromerzeugungskapazität aus Biomasse befindet.
Mit Stand 01/2021 betrug die in 2020 erzeugt Biogasmenge laut Betreiberseite rund 17.900 MWh. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. kann als oberer Richtwert für den Energieinhalt je Kubikmeter Biogas rund 7,5 kWh und für Silomais ein entsprechender Biogasertrag je Hektar von ca. 5.934 m³ Methan angesetzt werden. Der Flächenbedarf der Biogasanlage Kaltenweide errechnet sich mit diesen Werten zu bestenfalls etwa 402 ha oder 4,0 km². Das entspricht ca. 5,6 % der rund 72 km² großen Gemeindefläche Langenhagens und entspricht etwa der örtlichen Gebäudegrundfläche, wie in Teil 2 dieses Mehrteilers aufgezeigt wurde und unten dargestellt ist.
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Bei einem Modulwirkungsgrad von 22,5 % und einem spezifischen Energieertrag von 927 kWh/kW - der sich für 2021 aus den Daten des Klimamonitors Langenhagen für die lokale Solarstromerzeugung errechnen lässt - ließe sich die gleiche Energiemenge, das heißt 17.900 MWh, alternativ mit einer 19,3 MW Photovoltaik(PV)-Anlage erzeugen. Je nachdem welche Grundflächenzahl (GFZ) oder welches Verhältnis aus PV-Modulfläche zu Grundfläche realisiert würde, läge der Flächenbedarf zwischen 0,2 km² und 0,3 km². Im Falle der letzt genannten, weniger dichten Überbauung mit einer GFZ von 33 % - umsetzbar zum Beispiel in Form der innovativen Agri-PV - entspricht dies einem Anteil an der Gemeindefläche Langenhagens von etwa 0,4 %. Diese um den Faktor 20 effizientere Flächennutzung ist auch in nachfolgender Graphik im Vergleich zu oben stehendem Diagramm offenkundig.
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Strom vs Gas
Aber Moment mal. Das lässt ja die Tatsache aus, dass Biogas keinen jahres- und tageszeitlichen Schwankungen unterliegt sowie im bestehenden Erdgasnetz verteilt und gegebenenfalls in Bestandsheizanlagen zur Wärmeversorgung eingesetzt werden kann. Das ist richtig. Allerdings ändert sich an der schlechten Flächeneffizienz wenig, wenn eine solare Biogas- beziehungsweise Wasserstofferzeugung in einer Power-to-Gas(PtG)-Anlage angenommen wird, wie nachfolgende Berechnung zeigt.
17.900 MWh Biogas entsprechen 5.966.667 Normkubikmeter (Nm³) Wasserstoff. Eine eigens durchgeführte Auswertung von Datenblättern verschiedener Elektrolyseure von unterschiedlichen Herstellern zeigt, dass ungünstigenfalls ein Strombedarfswert je Nm³ von rund 5 kWh angesetzt werden muss. Damit ergibt sich ein Jahresbedarf von 29.833 MWh, die von einer PV-Anlage mit einer Nennleistung von 32,2 MW erzeugt werden könnte. Bei einer Grundflächenzahl von 33 % und den zuvor bereits angesetzten Modulwirkungsgrad von 22,5 % ergibt sich damit ein Flächenbedarf von ca. 43 ha oder 0,6 % der Gemeindefläche Langenhagens. Die Umwandlung von Strom in Gas schlägt also mit rund 2/3 größerem Flächenverbrauch zu Buche. Dennoch bleibt der Vorteil gegenüber der Biogaserzeugung in Biomasseanlagen bestehen, wie auch das nachstehende Diagramm gegenüber der eingangs gezeigten Graphik verdeutlicht.
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Die Zahlen sind also eindeutig. Mehr Biomasse wird Langenhagen in puncto Energiewende nicht weiterbringen. Tatsächlich stellt sich die teilweise Umwidmung der bisher für die Biogaserzeugung genutzten Flächen in Solarflächen als eine sinnvolle Option dar. Denn einerseits könnte auf diese Weise wesentlich mehr erneuerbare Energie im Gemeindegebiet erzeugt werden. Zum anderen könnten Flächen der teilweisen - Stichwort: Agri-PV - oder vollständigen Lebens- und Futtermittelerzeugung zurückgegegeben werden. Unterm Strich wäre eine solche Umwandlung ein großer Schritt für Langenhagen - mit echtem Energiewendepotential.
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maeggreen · 2 years
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Energiewende in Langenhagen? - Teil 2
In Teil 1 dieses Mehrteilers wurde deutlich, dass die Energiewende in Langenhagen nicht richtig vorankommt. Ob es an den verfügbaren Flächen und damit dem lokalen Potential erneuerbarer Energien liegt, soll nun der zweite Teil beantworten.
Windenergie
In 2010 wurde im Rahmen des integrierten Klimaschutzkonzepts für die Stadt Langenhagen festgestellt, dass durch den Flughafen Hannover-Langenhagen "Im Siedlungsbeschränkungsbereich, […] auch der Bau von höheren Windenergieanlagen ausgeschlossen" sei, "da dies gleichzeitig der Bereich niedriger Flughöhen ist.". Außerdem steht dort, dass "Auch auf dem übrigen Territorium Langenhagens [...] das Regionale Raumordnungsprogramm keine Vorrangstandorte für Windenergie" ausweist und dies durch die Stadtverwaltung bestätigt wurde. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass kein nennenswerter Windenergieausbau in Langenhagen erfolgen wird - zumindest nicht in Form der bisher etablierten großen Windenergieanlagen.
Solarenergie
Hinsichtlich der Solarenergienutzung mittels Photovoltaik (PV) wird das Potential nachfolgend in die Kategorien Dachflächen und sonstige Flächen unterteilt.
Dachflächen
Das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) stellt für das Land Niedersachsen 3D-Gebäudemodelle in unterschiedlichen Detaillierungsstufen zur Verfügung. Anhand der Level of Detail 2 (LoD 2) Daten sowie der Annahme, dass die Gebäudegrundfläche gleich der Dachfläche ist - was das theoretische Potential tendenziell unterschätzt -, lässt sich eine Abschätzung für Langenhagen vornehmen. Demnach stehen der Solarenergie rund 4,2 km² zur Verfügung. Dachflächen mit mehr als 1.000 m² haben daran einen Flächenanteil von 33,2 % - bei einem anzahlmäßigen Anteil von etwas mehr als einem Prozent.
Die Grundflächenzahl (GFZ) gibt das Verhältnis von PV-Modulfläche zu Grundfläche wieder. Mit einem GFZ-Schätzwert für Dachflächen von 50 % ergibt sich für Langenhagen eine Solarerzeugungsfläche von ca. 2,1 km². Bei einem PV-Modulwirkungsgrad unter Nennbedingungen von 22,5 % summiert sich demnach das theoretische Dachflächenpotential auf rund 462 Megawatt (MW). Nun kann insbesondere die Dachstatik dazu führen, dass das technische Potential geringer ausfällt. Wie groß die Differenz ist, lässt sich nur schwer abschätzen, doch selbst, wenn nur rund 25 % des theoretischen Dachflächenpotentials tatsächlich nutzbar sind ergibt sich noch ein großes Solarerzeugungspotential von rund 0,5 km² bzw. ca. 116 MW.
Sonstige Flächen
Neben den Gebäudemodellen ist durch das LGLN für Niedersachsen auch ein digitales Landschaftsmodell (Basis-DLM) verfügbar. Daraus lassen sich unter anderem die Größe von landwirtschaftlichen Flächen, Parkplatz- und Gewässerflächen herauslesen.
Auf Landwirtschaftsflächen können sowohl klassische Freiflächen-PV-Anlagen als auch die innovativen Biodiversitäts-PV- und Agri-PV-Konzepte umgesetzt werden. Nach dem Basis-DLM verfügt Langenhagen über rund 29,5 km² landwirtschaftlicher Flächen. Das sind etwa 40,9 % der Gemeindefläche. Realistischerweise wird dieses Potential aus verschiedenen, teilweise auf der Hand liegenden Gründen, wie der Lebensmittelproduktion oder des Natur- und Landschaftsschutzes, nicht voll ausgeschöpft werden. Allerdings ergibt sich auch unter der Annahme, dass maximal 5 % der verfügbaren Fläche mit Agri-PV-Anlagen versehen oder mit einer GFZ von 33 % umgesetzt werden ein technisches Flächenpotential von rund 0,5 km² oder 110 MW. Der PV-Modulwirkungsgrad ist hier und nachfolgend mit 22,5 % bei Nennbedingungen angenommen.
Nach dem Basis-DLM summiert sich die Fläche für Parkplätze in Langenhagen auf rund 0,3 km². Grob geschätzt machen die Kfz-Stellplätze davon etwa ein Drittel aus. Bei einer vollflächigen Überdachung dieser Plätze ergibt sich so eine PV-Modulfläche von etwa 0,1 km² bzw. 23 MW. Über die hier diskutierte Stromerzeugung hinausgehend ergibt sich an diesen Standorten auch die Möglichkeit Ladepunkte für die Elektromobilität einzurichten.
Bei schwimmenden PV-Anlagen wird in der Regel nur ein Bruchteil der gesamten Gewässerfläche verwendet. Daher dürften überwiegend größere Wasserflächen für eine Realisierung in Frage kommen. Von den verschiedenen Gewässern im Gemeindegebiet Langenhagens ist der Wietze- oder Hastrasee am Ostrand des Gemeindegebiets mit rund 0,3 km² die größte und geeignetste Wasserfläche. Werden davon etwa 10 % genutzt, so errechnet sich eine Nennleistung von 7,3 MW.
Nachfolgendes Diagramm fast die zuvor abgeschätzten Potentiale für die Solarenergienutzung oder die Stromerzeugung mittels unterschiedlicher PV-Anlagentypen zusammen.
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Ungeachtet weiterer Flächenpotentiale, wie zum Beispiel Fassaden oder vertikaler Flächen wie Lärmschutzwände, ergibt sich demnach in Summe ein PV-Potential in Langenhagen von rund 255 MW. Davon sind nach dem Marktstammdatenregister (MaStR) bis einschließlich Oktober 2021 bisher nur rund 7,8 MW genutzt.
Ist das genug?
Nun lautet die alles entscheidende Frage: Ist das genug für die Energiewende in Langenhagen? Um das abzuschätzen kann der Einfachheit halber eine bilanzielle Vollversorgung Langenhagens auf Jahresbasis als Ziel angenommen werden. Das macht sich einerseits zu Nutze, dass die Energieversorgung der Stadt Teil eines größeren Versorgungsnetzes ist und darüber Austausch erfolgen kann. Andererseits vernachlässigt diese Annahme die Frage, wie viel Übertragungs- sowie kurz- und langfristiges Speicherpotential vor Ort für ein lokales 100 %- oder 24/7-Szenario nötig wären.
Nach dem Klimamonitor der Stadt Langenhagen lag der Strombedarf der Stadt in 2021 bei 205.438 MWh und der Netzbezug sowie die fossile Stromerzeugung zusammen bei 183.732 MWh. Außerdem lässt sich mit den Informationen dort abschätzen, dass die lokalen PV-Anlagen einen spezifischen Jahresenergieertrag von ca. 927 kWh/kW erzielt haben. Damit errechnet sich ein benötigter PV-Zubau von etwa 198 MW. Die Frage ist entsprechend mit "ja" zu beantworten - zumindest bezüglich des aktuellen Stromverbrauchs. Für eine weitergehende Antwort, das heißt unter Einbezug der Wärmeversorgung und Mobilität, sind die dafür benötigten Informationen leider nicht entsprechend der Stromdaten einfach erhältlich und damit weitestgehend unbekannt. Ein zukünftiges Update dieser Untersuchung wird aber versuchen zumindest den privaten Mobilitätsbereich mit einzurechnen.
Zusätzlich zu dieser Frage könnte eine weitere lauten: Was ist mit der Energie aus Biomasse? Immerhin wurde in Teil 1 und auch oben gezeigt, dass Langenhagen in diesem Bereich bereits aktiv ist und potenziell weitere Flächen zu bieten hat. Ob ein weiterer Zubau der Biomasse sinnvoll ist, soll Thema von Teil 3 des Mehrteilers Energiewende in Langenhagen? sein.
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maeggreen · 2 years
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Energiewende in Langenhagen? - Teil 1
Der größte Emittent von Treibhausgasen in Deutschland ist die Energiewirtschaft. Gleichzeitig vollzieht sich in dieser Branche seit 1990 ein großer Wandel hin zu emissionsärmeren Technologien, wie sich aus den Daten des Online-Statistikportals Statista ablesen lässt.
Betrachtet man nur den Elektrizitätssektor, so zeigt sich diese Änderung unter anderem in den durchschnittlichen Emissionen des deutschen Strommixes. Diese werden üblicherweise in Kohlendioxid(CO2)-Äquivalenten pro Kilowattstunde (kWh) angegeben. Für den Strominlandsverbrauch in 1990 lag der CO2-Emissionsfaktor noch bei 763 g/kWh und sank in der Folge auf ca. 380 g/kWh im Coronajahr 2020 ab. Ein Minus von etwa 50 %.
Nun kann nicht jede Gemeinde in Deutschland in gleichem Maße und in gleichem Tempo zu diesem gemeinhin als Energiewende bezeichneten Wandel beitragen. Es kann beispielsweise an geeigneten Flächen für Windenergieanlagen fehlen oder aufgrund städtischer Strukturen nur ein kleinanlagiger Solarzubau erfolgen. Entsprechend sind die Rahmenbedingungen mit einzubeziehen, wenn man das Vergleichen anfängt.
Was hat sich nun seit 1990 in Langenhagen im Stromsektor getan? Die Stadt befindet sich auf einem Pfad hin zur größerer Erzeugungsunabhängigkeit, wie Zahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zeigen. Allerdings wurden dazu nicht nur treibhausgasarme Technologien auf Basis Erneuerbarer Energien, sondern überwiegend fossil betriebene Anlagen errichtet. Untenstehendes Diagramm zeigt die Entwicklung der installierten Nennleistung im Gemeindegebiet seit 1990.
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Noch deutlicher wird dieses Übergewicht fossilen Zubaus, wenn die Leistungswerte in jährliche Kilowattstunden umgerechnet werden. Dazu lassen sich in einer überschlägigen Berechnung zusätzlich die Daten aus dem enercity Netz Klimamonitor Langenhagen sowie geeignete Einstrahlungszeitreihen verwenden. Nachstehende Abbildung zeigt die jeweiligen Anteile am lokalen Stromverbrauch inklusive des Beitrags aus dem überregionalen Netz.
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In Bezug auf die Klimakrise ist eine Darstellung entsprechend der CO2-Emissionsfaktoren der Stromerzeugung sinnvoll. Nimmt man die Werte für den deutschen Strommix von 1990 und 1991 als Ausgangsgröße und Basis für die nicht lokalen Erzeugungsemissionen in den Folgejahren und setzt geeignete Emissionsbilanzen für die seither errichteten Erzeugungseinheiten an, so ergibt sich für Langenhagen eine Minderung gegenüber 1990 von nur etwa 19 %. Der entsprechende zeitliche Verlauf ist in untenstehendem Diagramm dargestellt.
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Diese Ausführungen zeigen, Langenhagen scheint sich mit der Energiewende schwer zu tun. Ob es an verfügbaren Flächen für Erneuerbare Energien liegt? Diese Frage beantwortet Teil 2 von Energiewende in Langenhagen?
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maeggreen · 2 years
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Alles noch wie früher?
Die Bedeutung einer Kommune wird häufig an deren Einwohnerzahl oder Fläche bemessen - zwei völlig unterschiedliche Zahlen hinsichtlich der Dynamik ihrer Änderung. Daher überrascht es nicht, dass die Anzahl der Einwohner*innen meist gut dokumentiert ist. Bei der Fläche wird hingegen vorausgesetzt, dass der zeitliche Bezug - die Gegenwart - den Interessierten in der Regel irgendwie schon klar sein wird.
Die Webseite der Stadt Langenhagen macht da keinen Unterschied, wie unten stehender Screenshot vom 29.10.2021 zeigt.
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Spannend wird es hingegen beim Unterpunkt Klima und dort insbesondere bei der mittleren Jahrestemperatur und der mittleren Niederschlagsmenge. Denn hier fehlt ebenfalls der zeitliche Bezug. Nun mag der Lesende annehmen, dass in Zeiten der Klimakrise solche Angaben möglichst aktuell sind. Das heißt, dass beispielsweise die Werte der Normalperiode 1991-2020 wiedergegeben sind. Doch tatsächlich sind zumindest die Temperaturdaten mindestens 30 Jahre alt, wie eine Auswertung der täglichen Umgebungstemperatur der Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Flughafen Hannover offenbar. Denn dort war das 30-jährige Mittel zuletzt unter 9 °C im Zeitraum 1962-1991. Seither steigt die mittlere Jahrestemperatur an und hat in der Normperiode 1991-2020 einen Wert von 10,1 °C erreicht. Graphisch stellt sich die Entwicklung und eine sich daraus ergebende lineare Projektion bis 2050 wie folgt dar.
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Im Zusammenhang mit dem Klimabkommen von Paris wird von der Menschheit eine maximale Änderung von weltweite 1,5 °C oder auch 2,0 °C im Vergleich zum vorindustrialen Zeitalter angestrebt. Nun liegt am DWD-Standort Hannover Flughafen eine Zeitreihe vor, die zwar bis 1936 zurück reicht, nicht jedoch weiter in die Vergangenheit. Zudem ist die Temperaturänderung über Landmassen in der Regel größer als über Meeren. Wird zur vereinfachenden Veranschaulichung dennoch der verhältnismäßig konstante Verlauf der Mittelwerte zwischen Mitte der 1960er und Anfang der 1990er als Referenzklima für Langenhagen angesetzt, so ergibt sich bisher eine Änderung des 30-jährigen Mittelwertes im Vergleich zu dieser Zeit von 1,3° C (siehe unten).
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Wird der Trend anhand der Werte von 1991-2020 linear vorgeschrieben, so wird bereits Mitte der 2020er eine Änderung von 1,5 °C und Mitte der 2030er ein Wert von 2,0 °C überschritten.
Für die Stadt Langenhagen scheint das Klima wie ehedem zu sein - zur Zeit der Stadtwerdung Ende der 1950er oder der Verwaltungsreform samt Eingemeindungen in 1974. Doch wie damals findet Veränderung statt, die anerkannt und der begegnet werden muss.
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